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Aachener Zeitung / Aachener Nachrichten Freitag, 24. Februar 2017 Deutsche Gesellschaft für Kardio- logie (DGK) zertifiziert. Das heißt, dass sie bestimmten räumlichen und diagnostischen Kriterien der DGK entsprechen und über spe- zielle Geräte zur Behandlung von Herzkrankheiten verfügen. Die Kriterien wurden erstmals 2008 publiziert. Laut dem Qualitätsmonitor der AOK wurden 2014 in der Region insgesamt 4150 Herzinfarkte be- handelt. 3083 oder 74 Prozent da- von wurden an einem der fünf Krankenhäuser, die über ein Herz- katheterlabor verfügen, behan- delt: 1102 an der Uniklinik Aachen, 839 in Eschweiler, 498 in Erkelenz, 345 am Krankenhaus Dü- ren und 299 am Medizinischen Zentrum in Würselen. Die Anga- ben wurden den Qualitätsberich- ten der Krankenhäuser von 2014 entnommen. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Die wenigsten Be- handlungsfälle weisen das Franzis- kushospital Aachen und die St.- Antonius-Klinik Wegberg mit je- weils 24 auf. Von einer „nicht op- timalen“ Versorgung von Herzinfarkt-Pa- tienten an den restlichen zwölf Krankenhäusern in der Region dürfe man dennoch nicht ausge- hen, teilt Helmut Schroeter von der AOK Rheinland/Hamburg mit. Denn Krankenhäuser, die selbst über kein Herzkatheter- labor verfügen, kooperieren bei der Versorgung ihrer Patienten eng mit anderen Kliniken. So arbeitet zum Beispiel das Bethlehem-Gesundheitszentrum Stolberg mit dem St.-Antonius- Hospital in Eschweiler zusammen. Wassenberg Wassenberg Hückelhoven Hückelhoven GEILENKIRCHEN GEILENKIRCHEN Selfkant Selfkant Übach-Palenberg Übach-Palenberg Baesweiler Baesweiler Titz Titz Aldenhoven Aldenhoven Alsdorf Alsdorf Inden Inden Langerwehe Langerwehe AACHEN AACHEN Merzenich Merzenich Nörvenich Nörvenich Vettweiß Vettweiß Kreuzau Kreuzau Nideggen Nideggen Hürtgenwald Hürtgenwald Heimbach Heimbach Monschau Monschau Roetgen Roetgen STOLBERG STOLBERG ESCHWEILER ESCHWEILER Niederzier Niederzier Herzogenrath Herzogenrath Waldfeucht Grafik: ZVA, Quelle: AOK Rheinland Bethlehem- Gesundheitszentrum Bethlehem- Gesundheitszentrum St.-Elisabeth- Krankenhaus St.-Elisabeth- Krankenhaus HEINSBERG HEINSBERG Krankenhaus Heinsberg Krankenhaus Heinsberg WEGBERG WEGBERG St.-Antonius-Klinik St.-Antonius-Klinik Luisenhospital Luisenhospital Uniklinik RWTH Uniklinik RWTH Marienhospital Marienhospital Franziskushospital Franziskushospital Versorgung von Herzinfarkt-Patienten WÜRSELEN WÜRSELEN Medizinisches Zentrum Städteregion Aachen Medizinisches Zentrum Städteregion Aachen St.-Antonius-Hospital St.-Antonius-Hospital Hermann-Josef- Krankenhaus Hermann-Josef- Krankenhaus ERKELENZ ERKELENZ Krankenhaus Düren Krankenhaus Düren St.-Augustinus- Krankenhaus St.-Augustinus- Krankenhaus St.-Marien-Hospital Birkesdorf St.-Marien-Hospital Birkesdorf DÜREN DÜREN JÜLICH JÜLICH St.-Elisabeth- Krankenhaus St.-Elisabeth- Krankenhaus LINNICH LINNICH St.-Josef-Krankenhaus St.-Josef-Krankenhaus SIMMERATH SIMMERATH Eifelklinik St. Brigida Eifelklinik St. Brigida Kooperation mit anderen Krankenhäusern Kooperation mit anderen Krankenhäusern Krankenhäuser mit Herzkatheterlabor Krankenhäuser mit Herzkatheterlabor An fünf Krankenhäusern in der Region gibt es Herzkatheterlabors, die bei der Behandlung von Herzinfarkt-Patienten optimal sind Im akuten Notfall keine Zeit verlieren VON ANNIKA KASTIES Aachen. Die Menschen in der Re- gion sind im Falle eines Herzin- farkts gut versorgt – sofern sie rechtzeitig in das richtige Kran- kenhaus eingeliefert werden. Diese Meinung vertritt Jörg Christian Brokmann, Leiter der Notauf- nahme der Uniklinik Aachen, und re- lativiert damit eine Studie der AOK. Diese legt nahe, dass viele Herzinfarkt-Pa- tienten in Deutschland nicht optimal versorgt werden. Der Grund sei, dass Rettungsdienste nicht aus- reichend in die Notversorgungs- kette eingebunden seien, kritisiert Martin Litsch, Vorstandsvorsitzen- der des AOK-Bundesverbandes. „Der Rettungswagen sollte nicht das nächste, sondern das am bes- ten geeignete Krankenhaus an- steuern, das den Patienten opti- mal versorgen kann.“ Dadurch würden sich meist noch nicht einmal die Transportwege ver- längern. Fünf Labors in der Region Nach dem Qualitätsmonitor des Wissenschaftlichen Instituts der AOK und des Vereins Gesund- heitsstadt Berlin verfügten etwa 40 Prozent der Krankenhäuser, die im Jahr 2014 Herzinfarkte behan- delten, nicht über ein Herzkathe- terlabor. Hochgerechnet bekom- men dadurch knapp „22 000 Pa- tienten pro Jahr keine optimale Versorgung, obwohl es in Deutsch- land sicher keinen Mangel an Herzkatheterlabors gibt“, erklärt Thomas Mansky von der Techni- schen Universität (TU) Berlin, einer der Autoren des Berichts. Quer durch unsere Region gibt es solche Labors an fünf Kranken- häusern: Uniklinik Aachen, St.- Antonius-Hospital Eschweiler, Krankenhaus Düren, Hermann-Jo- sef-Krankenhaus in Erkelenz und Medizinisches Zentrum der Städte- region Aachen in Würselen, wo es seit September 2016 ein Herzka- theterlabor gibt. Für die Versorgung akuter In- farkte sollte die Untersuchung in einem Herzkatheterlabor Standard sein, sagen die Verfasser der AOK- Studie. Bei einem Herzinfarkt kommt es zu einem plötzlichen vollständigen Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Schnelles Han- deln ist dann entscheidend. Denn das Gefäß muss innerhalb weniger Stunden wieder geöffnet werden. Dies geschieht in einem Herzka- theterlabor mit Hilfe eines Kathe- ters, das ist ein dünner, biegsamer Kunststoffschlauch, der über die Ader eingeführt wird. Nach Ansicht von Jörg Christian Brokmann ist die Dichte an Herz- katheterlabors in der Region „sehr gut“. Innerhalb von unter 45 Mi- nuten sei eine Klinik mit einem entsprechenden Labor zu errei- chen. An mehr Standorten seien diese auch nicht erforderlich, fin- det Brokmann. Schließlich sei neben der technischen Ausrüs- tung vor allem wichtig, dass die be- handelnden Ärzte über die ent- sprechende Erfahrung verfügen. „Man braucht ein hohes Maß an Übung.“ Die Uniklinik Aachen und das St. Antonius Hospital Eschweiler sind zudem als sogenannte Chest Pain Units (CPU) – zu deutsch: Brustschmerz-Einheit – durch die Nach Angaben der AOK wurden in Stolberg im Jahr 2014 93 Herzin- farkt-Patienten versorgt. Unter- sucht und behandelt wurden diese jedoch laut der Sprecherin des Stolberger Krankenhauses am Krankenhaus in Eschweiler. Das Stolberger Krankenhaus nehme zwar das Equipment in Eschweiler in Anspruch, die Untersuchung und Behandlung werde jedoch von dem eigenen Kardiologen aus Stolberg vorgenommen, sagt die Sprecherin Heike Eisenmenger. Ein ähnliches Modell besteht auch zwischen dem St.-Elisabeth-Kran- kenhaus in Geilenkirchen und dem Hermann-Josef-Krankenhaus in Erkelenz. Längst etablierte Praxis Der zentralen Forderung des AOK- Bundesverbands nach einer ver- nünftig organisierten Rettungs- kette stimmt Brokmann zu. Ge- fährlich werde es dann, wenn Pa- tienten, bei denen der Verdacht auf einen Herzinfarkt bestehe, zur Diagnostik zunächst in ein Kran- kenhaus ohne die entsprechende Ausrüstung eingeliefert werden. Durch die anschließende Verle- gung in ein anderes Krankenhaus gehe „wertvolle Zeit verloren“. Brokmann betont jedoch, dass diese Praxis längst etabliert sei. „Der Rettungsdienst muss unab- hängig von der regionalen Struk- tur eine optimale Patientenversor- gung gewährleisten“, sagt Brok- mann, der selbst jahrelang in Wür- selen im Rettungshubschrauber seinen Dienst leistete. „Bestimmte Krankenhäuser, die bestimmte Merkmale nicht erfüllen, sind für die Notfallversorgung sicher unge- eignet.“ Und das wüssten die Not- ärzte in der Regel auch. Herzkatheterlabor: Bei Herzrhythmusstörungen werden hier unter Kon- trolle Katheter durch eine Vene in das Herz geleitet. Mit elektrischer Sti- mulation können Störungen behoben werden. Foto: Imago/Jochen Tack

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Aachener Zeitung / Aachener NachrichtenFreitag, 24. Februar 2017

Region&NRWSeite 9 ABCDE · Nummer 47 · Freitag, 24. Februar 2017

Tier desTages

E Infolge frühlingshafter Tempera-turen beginnt in Teilen Nordrhein-Westfalens in diesen Tagen dieKrötenwanderung. InsbesondereErdkröten machen sich nun auf denWeg zu ihren Fortpflanzungsge-wässern, wie der NRW-Landesver-band des Bundes für Umwelt undNaturschutz Deutschland (BUND)in Düsseldorf mitteilte. Häufigmüssten die Amphibien dabei Stra-ßen überqueren und würden „mas-senweise getötet“. Die Umwelt-schutzorganisation rief Autofahrerund Radfahrer daher zu erhöhterAufmerksamkeit auf. Viele Mitglie-der der Organisation seien nun da-bei, Krötenzäune aufzubauen.(epd)/Foto: dpa

KurznoTierTDiebesgut sichergestellt,Eigentümer gesuchtAachen/Düren/Heinsberg. EndeJanuar hat die Polizei vier mut-maßlicheMitglieder einer Ein-brecherbande in Grevenbroichfestgenommen, dermindestens31 Einbrüche in der weiterenRegion zur Last gelegt werden.Wie die Polizei gesternmitteilte,soll die Bande Einbrüche inAachen, Düren, Heinsberg, Eus-kirchen, Viersen, Grevenbroich,Jüchen, Dormagen und Bonnverübt haben. Dabei wurdenzahlreiche gestohleneWert-gegenstände sichergestellt.Doch die Polizei konnte nichtalle gestohlenenWertgegen-stände ihren Eigentümern zu-ordnen und hat deswegen einTeil des sichergestellten Diebes-gutes im Internet unterwww.po-lizei.nrw.de/rhein-kreis-neuss/ar-tikel__15488.html veröffentlicht.Die Eigentümer werden gebe-ten, sichmit der Neusser Polizeiunter☏ 02131/3000 in Verbin-dung zu setzen. (red)

WeTTbeWerbSchülerinnen ausDüren testen Nagellack

Enächste seite

Ambitioniertes Verkehrsprojekt: Mit einer noch nie angewandten Methode wird im Sommer dieMaastrichter Noorderbrug saniert

180Meter neueBrückewerden komplett eingeschobenVon Heiner HauTermans

Maastricht.Mehr als eineMilliardeEuro fließen in Maastricht in zweiInfrastrukturprojekte, die die Le-bensqualität in weiten Teilen derStadt verbessern sollen. Das grö-ßere von beiden ist der in Europaeinzigartige doppelstöckige Tun-nel der A2, immerhin 2,3 Kilome-ter lang und insgesamt fast eineMilliarde Euro teuer. Obwohl imDezember fertiggestellt, kommt esvor dem spektakulären Bauwerkmit dem Namen König-Willem-Alexander-Tunnel immer noch zuStaus, weil die oberirdischen An-schlüsse nochnicht vollendet sind

und die neue Verkehrsführung derGewöhnung bedarf. Bis Mitte die-ses Jahres soll es noch dauern, bisder Verkehr ungestört fließt.Doch schon gibt es eine neue

Superbaustelle in der limburgi-schen Provinzhauptstadt, nur we-nige Kilometer vom nagelneuenDoppeltunnel in Ost-West-Rich-tung entfernt: die teilweise Er-neuerung und Renovierung dermaroden Noorderbrug über dieMaas, errichtet im Jahre 1984. DiedringendnotwendigeÜberholungdieses Teils der Ringverbindung inRichtung Belgien wird bis zur end-gültigen Fertigstellung2018knapp170Millionen Euro kosten.

Auch diesmal handelt es sichumeine in denNiederlandennochnicht angewandte Methode: Ein180 Meter langer Abschnitt derinsgesamt 1000 Meter langen Brü-cke wird parallel zu der vorhande-nen errichtet und Mitte des Jahreskomplett (samt der Pfeiler) aufglatten Stahlplatten eingeschobenund so die alte Brücke, die dort ab-gebrochen und zerkleinert wird,ersetzen. So kann die Beeinträchti-gung des Verkehrs auf dem viel be-fahrenen Stück (50 000 Fahrzeugepro Tag)möglichst geringgehaltenwerden – erforderlich ist dafür al-lerdings eine zweiwöchige Sper-rungMitte August. Die Sommerfe-

rien hat man gewählt, weil dannweniger Betrieb auf den Straßenherrscht, außerdem werden Um-leitungen eingerichtet und dieAutofahrer gebeten, auf Busse oderFahrräder umzusteigen, was finan-ziell belohnt werden soll. Anfangswollte man noch einen 300 Meterlangen Bypass auf einer Behelfs-brücke legen, doch da wären dieBehinderungen größer gewesenund hätten vier Monate gedauert.Im Anschluss an die neue Brü-

cke wird die Trasse für die Verbin-dung in Richtung Belgien ver-schwenkt, so dass die Innenstadtvon Maastricht von Abgasen undLärm entlastet und ohne störendeSchnellstraße um das Sphinx-Quartier erweitert werden kann.Die Arbeiten für das kühne Vorha-ben der Ingenieure sind schon invollem Gange, so wurden schoneine Reihe von Pfeilern errichtet.Ab März wird die Fahrbahndeckeauf dem stehenbleibenden Brü-ckenteil erneuert, dadurch kommtes ebenfalls zu Verengungen derFahrbahn und Behinderungen.Für den etwa 600 Meter neuen

Abschnitt müssen bis zu 120 Ton-nen schwere und 47 Meter langeBetonträger per Schiff herbeige-schafft werden. Sie werden immehr als 100 Kilometer entferntenOosterhout angefertigt, für die dreiMonate andauernden und insge-

samt 432 Mammuttransporte zuLandemüssen zwischendemBeat-rixhafenund ihremBestimmungs-ort im Norden von Maastrichtunter anderem Laternenpfähleund Leitplanken entfernt werden.Auf der Noorderbrug selbst dürfendie Kolosse nur in der Mitte trans-portiert werden, dort ist nämlichdie Tragfähigkeit größer. Die ge-waltigen Betonelemente unter-scheiden sich in Länge und Breiteund werden wie ein Puzzle auf dietotal 16 neuen Pfeiler gelegt.

Ende 2018 wird das ambitio-nierte Verkehrsprojekt vollendet,dann werden alle Anschlüsse andas veränderteVerkehrsnetz fertig-gestellt sein.DieNoorderbrugwirddann sechs Fahrspuren plus Rad-und Fußwege aufweisen.

Lage der Noorderbrug

Grafik: ZVA / Karte: mapz.com

MAASTRICHTAltstadt

neuerTunnel

Noorderbrug

nachAachen

Frijthof

HBF

A2

Saubere Stadt: Mit der Sanierung der Noorderbrug soll derVerkehr komplett umMaastricht herum geleitet wer-den. Foto: Andreas Steindl

Deutsche Gesellschaft für Kardio-logie (DGK) zertifiziert. Das heißt,dass sie bestimmten räumlichenund diagnostischen Kriterien derDGK entsprechen und über spe-zielle Geräte zur Behandlung vonHerzkrankheiten verfügen. DieKriterien wurden erstmals 2008publiziert.Laut dem Qualitätsmonitor der

AOK wurden 2014 in der Regioninsgesamt 4150 Herzinfarkte be-handelt. 3083 oder 74 Prozent da-von wurden an einem der fünfKrankenhäuser, die über ein Herz-katheterlabor verfügen, behan-delt: 1102 an der UniklinikAachen, 839 in Eschweiler, 498 inErkelenz, 345 amKrankenhausDü-ren und 299 am MedizinischenZentrum in Würselen. Die Anga-ben wurden den Qualitätsberich-ten der Krankenhäuser von 2014entnommen. Aktuellere Zahlenliegen nicht vor. Diewenigsten Be-handlungsfälle weisen das Franzis-kushospital Aachen und die St.-Antonius-Klinik Wegberg mit je-weils 24 auf.

Von einer „nicht op-timalen“ Versorgungvon Herzinfarkt-Pa-tienten an denrestlichen zwölf

Krankenhäusern inder Region dürfe mandennoch nicht ausge-hen, teilt HelmutSchroeter vonder AOKRheinland/Hamburg

mit. Denn Krankenhäuser,die selbst über kein Herzkatheter-labor verfügen, kooperieren bei derVersorgung ihrer Patienten engmit anderen Kliniken.So arbeitet zum Beispiel das

Bethlehem-GesundheitszentrumStolberg mit dem St.-Antonius-Hospital in Eschweiler zusammen.

WassenbergWassenberg

HückelhovenHückelhoven

GEILENKIRCHENGEILENKIRCHEN

SelfkantSelfkant

Übach-PalenbergÜbach-Palenberg BaesweilerBaesweiler

TitzTitz

AldenhovenAldenhoven

AlsdorfAlsdorf

IndenInden

LangerweheLangerwehe

AACHENAACHEN

MerzenichMerzenich

NörvenichNörvenich

VettweißVettweiß

KreuzauKreuzau

NideggenNideggen

HürtgenwaldHürtgenwald

HeimbachHeimbach

MonschauMonschau

RoetgenRoetgen

STOLBERGSTOLBERG

ESCHWEILERESCHWEILER

NiederzierNiederzierHerzogenrathHerzogenrath

Waldfeucht

Grafik: ZVA, Quelle: AOK Rheinland

Bethlehem-GesundheitszentrumBethlehem-Gesundheitszentrum

St.-Elisabeth-KrankenhausSt.-Elisabeth-Krankenhaus

HEINSBERGHEINSBERGKrankenhausHeinsbergKrankenhausHeinsberg

WEGBERGWEGBERGSt.-Antonius-KlinikSt.-Antonius-Klinik

LuisenhospitalLuisenhospital

Uniklinik RWTHUniklinik RWTH

MarienhospitalMarienhospital

FranziskushospitalFranziskushospital

Versorgung von Herzinfarkt-Patienten

WÜRSELENWÜRSELENMedizinischesZentrumStädteregion Aachen

MedizinischesZentrumStädteregion Aachen

St.-Antonius-HospitalSt.-Antonius-Hospital

Hermann-Josef-KrankenhausHermann-Josef-Krankenhaus

ERKELENZERKELENZ

Krankenhaus DürenKrankenhaus Düren

St.-Augustinus-KrankenhausSt.-Augustinus-Krankenhaus

St.-Marien-HospitalBirkesdorfSt.-Marien-HospitalBirkesdorf

DÜRENDÜREN

JÜLICHJÜLICHSt.-Elisabeth-KrankenhausSt.-Elisabeth-Krankenhaus

LINNICHLINNICHSt.-Josef-KrankenhausSt.-Josef-Krankenhaus

SIMMERATHSIMMERATHEifelklinikSt. BrigidaEifelklinikSt. Brigida

Kooperation mit anderenKrankenhäusernKooperation mit anderenKrankenhäusern

Krankenhäuser mitHerzkatheterlaborKrankenhäuser mitHerzkatheterlabor

An fünf Krankenhäusern in der Region gibt es Herzkatheterlabors, die bei der Behandlung von Herzinfarkt-Patienten optimal sind

Im akutenNotfall keine Zeit verlierenVon anniKa KasTies

Aachen. Die Menschen in der Re-gion sind im Falle eines Herzin-farkts gut versorgt – sofern sierechtzeitig in das richtige Kran-kenhaus eingeliefertwerden.DieseMeinung vertritt Jörg ChristianBrokmann, Leiter der Notauf-nahme der UniklinikAachen, und re-lativiert damiteine Studie derAOK. Diese legtnahe, dass vieleHerzinfarkt-Pa-tienten inDeutschland nichtoptimal versorgtwerden. Der Grundsei, dass Rettungsdienste nicht aus-reichend in die Notversorgungs-kette eingebunden seien, kritisiertMartin Litsch, Vorstandsvorsitzen-der des AOK-Bundesverbandes.„Der Rettungswagen sollte nichtdas nächste, sondern das am bes-ten geeignete Krankenhaus an-steuern, das den Patienten opti-mal versorgen kann.“ Dadurchwürden sich meist noch nichteinmal die Transportwege ver-längern.

Fünf Labors in der Region

Nach dem Qualitätsmonitor desWissenschaftlichen Instituts derAOK und des Vereins Gesund-heitsstadt Berlin verfügten etwa40 Prozent der Krankenhäuser, dieim Jahr 2014 Herzinfarkte behan-delten, nicht über ein Herzkathe-terlabor. Hochgerechnet bekom-men dadurch knapp „22 000 Pa-tienten pro Jahr keine optimaleVersorgung, obwohl es inDeutsch-land sicher keinen Mangel anHerzkatheterlabors gibt“, erklärtThomas Mansky von der Techni-schen Universität (TU) Berlin,einer der Autoren des Berichts.Quer durch unsere Region gibt

es solche Labors an fünf Kranken-häusern: Uniklinik Aachen, St.-Antonius-Hospital Eschweiler,KrankenhausDüren,Hermann-Jo-sef-Krankenhaus in Erkelenz undMedizinisches Zentrumder Städte-region Aachen in Würselen, wo esseit September 2016 ein Herzka-theterlabor gibt.Für die Versorgung akuter In-

farkte sollte die Untersuchung ineinemHerzkatheterlabor Standardsein, sagen die Verfasser der AOK-Studie. Bei einem Herzinfarktkommt es zu einem plötzlichenvollständigen Verschluss einesHerzkranzgefäßes. Schnelles Han-deln ist dann entscheidend. Denndas Gefäßmuss innerhalb weniger

Stunden wieder geöffnet werden.Dies geschieht in einem Herzka-theterlabor mit Hilfe eines Kathe-ters, das ist ein dünner, biegsamerKunststoffschlauch, der über dieAder eingeführt wird.NachAnsicht von JörgChristian

Brokmann ist die Dichte an Herz-katheterlabors in der Region „sehrgut“. Innerhalb von unter 45 Mi-nuten sei eine Klinik mit einementsprechenden Labor zu errei-chen. An mehr Standorten seien

diese auch nicht erforderlich, fin-det Brokmann. Schließlich seineben der technischen Ausrüs-tung vor allemwichtig, dass die be-handelnden Ärzte über die ent-sprechende Erfahrung verfügen.„Man braucht ein hohes Maß anÜbung.“Die Uniklinik Aachen und das

St. Antonius Hospital Eschweilersind zudem als sogenannte ChestPain Units (CPU) – zu deutsch:Brustschmerz-Einheit – durch die

Nach Angaben der AOKwurden inStolberg im Jahr 2014 93 Herzin-farkt-Patienten versorgt. Unter-sucht und behandelt wurden diesejedoch laut der Sprecherin desStolberger Krankenhauses amKrankenhaus in Eschweiler. DasStolberger Krankenhaus nehmezwar das Equipment in Eschweilerin Anspruch, die Untersuchungund Behandlung werde jedochvon dem eigenen Kardiologen ausStolberg vorgenommen, sagt dieSprecherin Heike Eisenmenger.Ein ähnlichesModell besteht auchzwischen dem St.-Elisabeth-Kran-kenhaus in Geilenkirchen unddem Hermann-Josef-Krankenhausin Erkelenz.

Längst etablierte Praxis

Der zentralen Forderung des AOK-Bundesverbands nach einer ver-nünftig organisierten Rettungs-kette stimmt Brokmann zu. Ge-fährlich werde es dann, wenn Pa-tienten, bei denen der Verdachtauf einen Herzinfarkt bestehe, zurDiagnostik zunächst in ein Kran-kenhaus ohne die entsprechendeAusrüstung eingeliefert werden.Durch die anschließende Verle-gung in ein anderes Krankenhausgehe „wertvolle Zeit verloren“.Brokmann betont jedoch, dass

diese Praxis längst etabliert sei.„Der Rettungsdienst muss unab-hängig von der regionalen Struk-tur eine optimale Patientenversor-gung gewährleisten“, sagt Brok-mann, der selbst jahrelang inWür-selen im Rettungshubschrauberseinen Dienst leistete. „BestimmteKrankenhäuser, die bestimmteMerkmale nicht erfüllen, sind fürdie Notfallversorgung sicher unge-eignet.“ Und das wüssten die Not-ärzte in der Regel auch.

Herzkatheterlabor: Bei Herzrhythmusstörungen werden hier unter Kon-trolle Katheter durch eine Vene in das Herz geleitet. Mit elektrischer Sti-mulation können Störungen behoben werden. Foto: Imago/Jochen Tack

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GIO Wirtschaftsschau, wenndie Mitglieder des „Reit undVolti Clubs Sonnenschein e.V.“,Stolberg, ihr Können auf demAußengelände präsentieren.An beiden Messe-Wochenen-den sind sie mit ihren Pferdenjeweils samstags und sonn-tags zwischen 11 und 17 Uhrbei fünf moderierten Shows zuje 30 Minuten zu sehen und er-leben. Dabei geht es ums Volti-gieren – also um Turnübungenauf dem Rücken der Pferde– und Dressurvorführungensowie um Schnelligkeits- undGeschicklichkeitsspiele, dieinnerhalb eines Parcours zuabsolvieren sind.

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