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6. MAI 2017SAMSTAG AUS DER REGION

Ein Knoten entscheidetKnapper Sieg der Hannah-Arendt-Gesamtschule beim „GedankenBlitz“-Wettbewerb im Stechen gegen das Archi-Gymnasium

Von Ansgar Wolfgart

Erbsen rollten über den Hallen-boden, Plastikbecher flogendurch die Gegend, Seile wickel-ten sich um verrenkte Körper,und am Ende entschied ein einzi-ger Knoten. Das Finale des „Ge-dankenBlitz“-Wettbewerbs inder Sporthalle des Börde-Beruf-kollegs war dramatisch. So dra-matisch, dass nach Ende der dreiHauptaufgaben zwei der vierSchulen punktgleich waren undein Stechen entscheiden musste.Nach fast fünf Stunden standder Sieger fest: Die Hannah-Arendt-Gesamtschule darf sichauf eine Schulhofparty am 23.Juni mit Sängerin Madeline Junound Comedian Matze Knop freu-en.

Bis die Gesamtschüler jubelndurften, wurden die Gehirn-zellen der Schüler aber or-

dentlich auf die Probe ge-stellt. Die Teams der Gesamt-schule, des Conrad-von-Soest-Gymnasiums, des Archi-Gym-nasiums und der Gesamt-schule Lippstadt hatten sichin den Vorrunden gegen 20weitere Schulen aus demKreis Soest durchgesetzt; dieSchulen aus Werl und Wicke-de waren seinerzeit ausge-schieden. Im Finale wusstenun kein Team, welche Auf-gaben es zu bewältigen galt.Der 12-jährige Paul Grüne-berg vom Convos war vor Be-ginn noch guter Dinge: „Wirhaben uns genau überlegt,wer von uns für welche Kate-gorie in Frage kommen könn-te, egal ob Geschicklichkeits-übung oder Kreativität.“ Bei-des war bei den Aufgaben ge-

fragt, aber noch stärker imVorteil war, wer im Mathema-tik-Unterricht aufgepasst hat-te. Schon bei der ersten Auf-gabe waren Berechnungennötig, um das Gewicht be-stimmter Materialien mit ei-ner selbstgebauten Waage ge-nau bestimmen zu können.Pauls Tam geriet schon hierleicht ins Hintertreffen. „Wirhatten eigentlich einen gutenAnsatz, haben aber bei derUmsetzung zu lange ge-braucht“, meinte er. Ganz an-ders die Hannah-Arendt-Ge-samtschüler und das Teamvom Archi. Das Kontrollwie-gen durch die mehrköpfigeJury ergab, dass beide Schu-len fast auf das Gramm genaurichtig lagen.

Bei der zweiten Aufgabewar beim Turmbau mit Plas-tikbechern eine ruhige Handgefragt. Das bekamen alleTeams recht gut hin, sodassdie Türme bereits vor der fest-gelegten Zeit fertig waren.

Dann wurde gezittert. 30 Se-kunden mussten die Türmestehen bleiben. Eine falscheBewegung, und die Arbeitwäre umsonst gewesen. Aberdie Türme blieben stabil.

Bei Aufgabe drei waren er-neut mathematische Fähig-keiten gefragt. Wer ein fal-sches Feld auf einer Teppich-matrix betrat, musste zu-nächst eine Rechenaufgabelösen. Noch schwieriger wares aber, sich den richtigenWeg durch die Matrix zu mer-ken.

Hier waren die Convos-Schüler am schnellsten.Trotzdem reichte es für sie inder Endabrechnung nur zuPlatz vier. Die Mannschaftaus Lippstadt, die als einzigesTeam nur mit Mädchen an-trat, landete auf Platz drei

hinter den punktgleichen an-deren beiden Teams.

Zum ersten Mal in der Ge-schichte des Wettbewerbsmusste ein Stechen entschei-den, in dem Knoten in Seilegemacht werden mussten.Hier jubelten bereits die Ar-chi-Schüler. Aber die Jury ent-

deckte ein Seil ohne vorgege-benen Knoten, sodass die Ge-samtschüler doch noch vor-beizogen. Im darauffolgen-den Jubel behielt eigentlichnur Lehrer Jajeethan Sothilin-gam die Ruhe: „Ich bin unbe-schreiblich stolz auf die Schü-ler. Sie haben Kampf- und

Teamgeist, Kreativität undLogik bewiesen und warendie ganz Zeit fokussiert.“ Nun

dürfen seine Schüler am 23.Juni auch zeigen, dass sierichtig feiern können.

Die Aufgaben� Aufgabe 3: Der RechenwegDer richtige Weg durch eine 7x7Felder große Matrix musste gefun-den werden. Jeder falsche Schrittwurde mit einer Rechenaufgabebestraft. Erst wenn diese gelöstwar, durften die Teams neu begin-nen.� Stechen: KettenreaktionDie beiden Finalteams bildeteneine Kette aus neun verschiedenenSeilen und mussten in jedes Seil ei-nen Knoten bekommen. Dabeidurften die Seilenden nicht losge-lassen werden.

� Aufgabe 1: Die WaageEs musste selbstständig innerhalbvon 30 Minuten eine Waage ge-baut und damit das Gewicht ver-schiedener Materialien möglichstgenau bestimmt werden.� Aufgabe 2: Der BecherturmDie Teams mussten einen Turm ausmöglichst vielen Plastikbechernbauen. Der Turm musste von untennach oben größer werden und aufder untersten Etage durfte nur einBecher stehen. Pappteller, Bierde-ckel und CD-Rohlinge waren zuge-lassene Hilfsmittel.

Wie baue ich eine Waage mit einem Kleiderbügel? Die Schüler vom Conrad-von-Soest-Gymnasium be-raten sich. � Foto: Niggemeier.

Jubel bei den Siegern: Die Hannah-Arendt-Gesamtschule hat eine Schulhofparty mit Madeline Junound Matze Knop gewonnen. � Foto: Wolfgart

Turmbau zu Babel? Nein – die Archi-Schüler bei der zweiten Aufga-be beim „GedankenBlitz“-Wettbewerb 2017. � Foto: Wolfgart

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Die Ausstellung „Möge die Macht mit dir sein“ zeigt auch diesekleinen Lego-Figuren. � Foto: Allee-Center

Darth Vader, Tie Fighterund SternenzerstörerStar-Wars-Ausstellung im Allee-Center

HAMM � Für Fans der „Star-Wars“-Filme sind im Allee-Center in Kooperation mitdem Cineplex noch bis zum13. Mai alle Filmplakate undviele Modelle der Star-Wars-Generation ausgestellt.

Rund 800 Exponate hat derSammler Sascha Schriewers-mann zusammengetragen,den die Star-Wars-Leiden-schaft bereits 1999 packte.„Das kleinste Modell passtauf eine Briefmarke, dasgrößte ist 1,30 Meter lang“,erklärt der Sammler. VonDarth Vader über den Ster-nenzerstörer und den TieFighter bis zur Corvettereicht seine umfangreicheSammlung.

Die Ausstellung wird er-gänzt durch Kostüme der„Star-Wars-Fan-Force Hamm“einer Fangruppe, die den Ori-ginalen aus den Star Wars-Fil-men nachempfunden und ge-näht wurden. Live zu bestau-nen sind die Kostüme beimLate-Night-Shopping bis 22Uhr am Samstag. Auch die Be-sucher sind eingeladen, sichzu kostümieren.

Bereits am Nachmittag kön-nen Kinder sich eine Kostüm-Maske oder ein „Licht-schwert“, natürlich ausSchaumstoff, basteln. Zu spä-terer Stunde werden dann diekleinen Jedi-Ritter in derKunst des Lichtschwert-Kampfes geschult. � WA

Anklage gegen TodesfahrerStark überhöhte Geschwindigkeit soll Hauptursache für tödlichen Unfall gewesen sein

Von Frank Lahme

HAMM � Ein halbes Jahr nachdem verheerenden Unfall ander Dortmunder Straße, beidem ein mit fünf jungen Leu-ten besetzter Sportwagen ge-gen eine Hauswand gekrachtwar, ein 21-jähriger Hammerums Leben kam und drei wei-tere Insassen schwer verletztwurden, hat die Staatsanwalt-schaft nun Anklage gegenden heute 23-jährigen Fahreraus Hamm erhoben. Wegenfahrlässiger Tötung, fahrlässi-ger Körperverletzung und ge-fährlichen Eingriffs in den

Straßenverkehr drohen ihmtheoretisch bis zu fünf JahreHaft. Die fünf jungen Leutehatten sich in der Nacht zuSonntag, 6. November, aufder Meile vergnügt und ge-gen 4.30 Uhr den Heimwegantreten wollen. Das Fahrzielwar zunächst Werne, Fahrerwar der damals 22-jährigeHammer, Besitzer einesSportwagens vom Typ „Sub-aru BRZ“ (200 PS) war. Ob-wohl das Auto nur vier Sitz-plätze hat, zwängten sie sichallesamt in das Gefährt – dasspätere Todesopfer saß unan-geschnallt auf der Rückbank

in der Mitte. „Mit einemMehrfachen“ der erlaubten50 km/h soll der zudem leichtalkoholisierte Fahrer in Rich-tung Westen gerast sein undan der Ecke Herringer Weg/Dortmunder Straße die Kon-trolle über seinen Wagen ver-loren haben, sagte ein Spre-cher des Amtsgerichts. DasAuto touchierte gegen 5 Uhreinen Baum, schleudertequer über die Fahrbahn,rammte einen geparktenPkw und schließlich dieHauswand. Das 21-jährige To-desopfer und ein 22-jährigerHammer wurden aus dem

Fahrzeug katapultiert. Letzte-rer wurde schwer verletzt,ebenso der Fahrer und der da-mals 22-jährige Mitfahrer ausWerne. Mit leichten Blessu-ren kam lediglich der fünfte,aus Hamm stammende Insas-se davon.

Angeklagt ist der Fall vordem Hammer Amtsgericht.Die Staatsanwaltschaft siehtdie stark überhöhte Ge-schwindigkeit als Hauptursa-che an. Über eine Zulassungder Anklage wurde bislangnicht entschieden. Auch einProzesstermin steht demzu-folge noch nicht fest.

Bei dem Unfall Anfang Novem-ber war ein 21-Jähriger ums Le-ben gekommen. � Foto: Zim-mermann

Polnische KurierdiensteGelände der Shell-Tankstelle wird an Wochenenden als Parkplatz genutzt

Von Jörg Beuning

RHYNERN � Vergleichbar mitder Ausstellfläche vor einemAutohaus stehen Wochenen-de für Wochenende Klein-transporter mit polnischemKennzeichen auf dem Gelän-de der Shell-Tankstelle an derWerler Straße am Fuße desRhynerbergs. Was hat es mitden Fahrzeugen auf sich?Können Sie gemietet werden?Werden sie verkauft?Weder noch, klärt der Tank-stellenpächter Thomas Kolk-mann auf. „Es handelt sichum Fahrzeuge eines polni-schen Kurierdienstes“, soKolkmann. Diese Fahrzeugesind unter der Woche in die-ser Region unterwegs, dieFahrer führen Transport-Auf-träge mit vergleichsweisekleinerer Ladung aus und su-chen für das Wochenende

Stellplätze. „Die treffen sichhier freitags, stellen ord-nungsgemäß die Fahrzeugeauf unser Gelände und fah-ren mit Pkw-Fahrgemein-schaft in die Heimat nach Po-len“, erklärt der Tankwart.Und am Montagmorgen kom-men sie zurück und machensich wieder an die Arbeit.„Vorher tanken alle Fahrzeu-

ge bei mir voll“, berichtetKolkmann.

Und auch so habe er keiner-lei Probleme mit den Wo-chenendgästen. „Sie hinter-lassen alles absolut sauber.“Im Gegensatz zu den Fahrernder Sattelschlepper, die frü-her hier standen. Kolkmannhabe Verständnis für Lkw-fahrer, die unter Druck einen

Platz zur Übernachtung su-chen. Aber sie hätten nichtselten Müll hinterlassen undzudem auch die Bordstein-kanten abgefahren. Und beiihm tanken würden sie auchnicht. Seitdem die polni-schen Klein-Lkw auf die Shell-Station aufmerksam gewor-den sind, hält Kolkmann ih-nen den Platz durch Aufstel-

len von Pylonen frei. Bei hei-mischen Spediteuren sind dieKleintransporter aus Osteuro-pa nicht so gerne gesehen.Zum einen drängen sie mitgeringeren Preisen auf dendeutschen Markt, zum ande-ren genießen sie in Deutsch-land quasi Narrenfreiheit.Denn erst ab 3,5 Tonnen un-terliegen Unternehmer undFahrer hierzulande den Re-geln des Güterkraftverkehrs-gesetzes.

Liegt das Gesamtgewicht da-runter, gilt ab 2,8 Tonnen zu-mindest eine Aufzeichnungs-frist für die Lenk- und Ruhe-zeiten. Dass die Fahrer abermontags bereits aus Polenmit dem Pkw angereist sindund anschließend noch aufden Bock steigen, könne nie-mand nachhalten, schildertein heimischer Spediteur sei-ne Bedenken.

Dieses Foto zeigt die akkurat aufgestellten Dienstwagen auf dem Gelände der Shell-Tankstelle an derWeiler Straße. � Foto: Henning