Getränkefachgroßhandel Wüllner, BielefeldNr. 16 / Frühjahr 2010¤ 5,80
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Nachhaltigkeit – soziale Verant-
wortung – Wertemanagement –
wertorientierte Personalführung –
wertebalancierte Unternehmens-
führung – soft skills – das Thema
Werte gewinnt Beachtung, auch in
der Wirtschaft. Beim Holzhänd-
ler kam die Idee, den abstrakten
Begriff begreifbar zu machen. 10
Hölzer aus Ostwestfalen-Lippe
stehen dafür, jedes für sich ein
Typ mit eigenen Talenten. Alle ge-
meinsam ein Bild der Region.
Wertvorstellung
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2 werte: kanon
ausblick 1/20107
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10 Talente werden zu einer genia-
len Idee vereint. 1954 entwickelte
sie Max Bill, der erste Direktor
der Ulmer Hochschule für Gestal-
tung, zusammen mit Hans Guge-
lot und Paul Hildinger für die
Studenten der HfG. Der Ulmer
Hocker diente als Sitz, Tisch, Regal,
Tritt oder leichte Tragehilfe für Bü-
cher. Das Prinzip ist eine Pionier-
leistung der Nachhaltigkeit: mit
höchstem praktischen Nutzwert,
aus natürlichen Rohstoffen, in
wirtschaftlicher Herstellung (im
Original aus einem Weichholz-
brett), zum günstigen Preis.
Wertschöpfung
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2 werte: kanon
ausblick 1/20109
Originalmaße:
B 39,5 x T 29,5 x H 44 cm.
Gewicht: 2,1 kg.
Material: Fichte natur,
Querstab und Standf lächen-
leiste aus Buchenholz.
Musterschutz und
Vertrieb: www.vitra.de
Aus heimischen Hölzern wurde
ein Ostwestfalen-Hocker gestaltet.
Frei nach Max Bill, einem der
wichtigsten Gestalter der Neuzeit.
Neu inszeniert und in Handarbeit
gefertigt von Andreas Krons-
bein, einem rührigen Tischler-
meister aus der Nachbarschaft.
Auf www.tischlerei-kronsbein.de
steht geschrieben: „Ausgefallene
Kundenwünsche und Gesamt-
konzepte sehen wir als besondere
Herausforderung an und bringen
dabei unsere kreativen Ideen mit
ein.“ Wir haben das beim Wort
genommen, und der Meister war
sofort begeistert. So entstand aus
einer Wertvorstellung die echte
Wertschöpfung durch Wertarbeit.
Wert arbeit
2 werte: kanon
ausblick 1/201011
„Wir kennen heute nur noch den Preis eines Produktes, nicht mehr seinen Wert.“
Text
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Frei nach Oskar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 – 1900
PC. WORT. NET. BILD. WERT. GESTE – diesen Beratungsmix
beleuchtet das Berliner Museum für Kommunikation. Doch statt
Argumenten beherrscht der Ausverkauf den Markt.
2 werte: orientierung
ausblick 1/201012
Folgt auf „Abwrackprämie“, dem Unwort des Jahres
2009, in diesem Jahr die „Wertevernichtung“ als
Unheil des Jahres 2010? Ein gewisser Gleichklang
lässt sich nicht leugnen. Im 85. Jubiläumsjahr von
Getränke Wüllner widmet sich die 16. Ausgabe von
Wüllners Ausblick deshalb dem Thema „Werte“. Weil
es Zeit wird, sich auf Qualitätsmarketing zu besinnen
– meint Ausblick-Redakteur Hans-Jürgen Krackher.
ausblick 1/2010
Mitte der Siebziger erlebte ich als
Pressereferent eines Lebensmit-
telfi lialisten (einem der ganz Gro-
ßen) aus nächster Nähe die Geburt
der Generation Aldi. Die letzten
Märkte mit „Bananenbiegern“ in
den Sortimenten gaben auf, alle
freien Flächen in den Laufzonen
besetzten modulare Filialmärkte,
jeder Zentimeter wurde in Palet-
tenplätze aufgeteilt. Die rationali-
sierte Selbstbedienung kam, erklä-
rende Pappen wurden „gezogen“
und bald war der Produktwert auf
das Preisplakat reduziert. Anfangs
wurden wir „Palettenknechte“ von
der Industrie belächelt. Doch bald
explodierten die Mengen und die
Aktionspreise krachten, das Geld
schien nur noch in der Einkaufs-
sitzung verdient zu werden. Mit
„noch billiger“ waren Optionen wie
„anders als andere, besser als an-
dere, cleverer als andere“ einfach
zu kompliziert. Die Effi zienz fürs
Volk machte die Betreiber reich,
sehr reich. Nur wenige kennen
ihre Namen und Gesichter. Auch
das gesellschaftliche Leitbild zeigt
wenig Konturen außer „Wachstum
um jeden Preis“. Im Kontext lohnt
es sich, Karen Heumann zu goo-
geln. Sie ist die Chefstrategin von
Jung von Matt, mit Sicherheit eine
der kreativsten und erfolgreichs-
ten Werbeagenturen Deutschlands.
2003 hat ihr Haus den Slogan
„Geiz ist geil“ für Saturn erfunden.
Für sich selbst hat die Managerin
inzwischen einen anderen Leitsatz
zur Maxime: „Nichts zwingt uns
zu Wachstum, alles zu Qualität.“
Darüber ist nachzudenken. Mit
dem Credo „Wir lieben Lebens-
mittel“ ist schon der erste Große
auf dem Weg dorthin.
Alleingelassen mit dem Billigsten:
die Generation Aldi mit Preis-
suchmaschinen und E-Commerce.
Am Ende von Aktionitis und
Preismarketing: die Diskontspirale
führt nach unten.
Auf dem Weg zum Werte-Ausweis
13
werte: orientierung 2
Es ist Mitte Januar – was bringt das
neue Jahr? Die Straßen sind schwierig,
noch hat das Schneesturmtief „Daisy“
Ostwestfalen im Griff. Nicht weniger
Herausforderungen stellen sich bundes-
weit dem Getränke-Vertrieb. Wüllners
Ausblick fuhr mit auf die Strecke und
sprach mit Dipl.-Betriebswirt Günther
Guder, dem Chef des Bundesverbandes
des deutschen GFGH.
Mitte Januar 2010, 5.30 Uhr bei Getränke Wüll-
ner. Draußen wartet das Tief „Daisy“, vor dem
Start überprüft Tourenfahrer Wolfgang Bitter in
der Ladestation die Akkus seines Hubwagens.
Mehr auf dem Kasten
Text & Fotos:
Günther Guder, Wüllners Ausblick
ausblick 1/2010
2 kreativität: floristik
18 ausblick 1/2010
2 werte: interview
Vor welchen Herausforderungen
steht das Biermarketing 2010?
Günther Guder: Es wird weiter
durch verhaltenen Konsum und
Überkapazitäten bestimmt. Die
Sozio-Demografi e sagt: Pro Jahr
werden die Brauereien mit einem
Abschmelzverlust von 1 bis 2 Pro-
zent ins Rennen gehen. Weil die
ältere Gesellschaft weniger und
weniger intensiv trinkt. Hinzu
kommt, dass die deutsche Brau-
wirtschaft 30 Prozent Überkapa-
zität hat. Wenn sich namhafte
Marken zu Preisen unter 10 � ver-
aktionieren lassen, dann kann ich
das nicht verstehen. Hier werden
systematisch Werte vernichtet
und eine gesamte Wertschöp-
fungskette in Mitleidenschaft
gezogen. Eine sehr schwierige
Situation, zusätzlich zu den Aus-
wirkungen der Wirtschaftskrise,
verändertem Ausgehverhalten
und den Sparzwängen der Ver-
braucher.
„Daueraktionitis
vernichtet syste-
matisch Werte.“
Gibt es Ausnahmen,
die sich trotz Druck
des Marktes durch-
setzen?
Günther Guder:
Da gibt es zum Bei-
spiel eine wunder-
schöne Brauerei im
Westallgäu, sie heißt Meckatzer
Löwenbrauerei. Man hat es dort
geschafft die Marke so zu pfl egen,
dass sie über das Allgäu hinaus
ein Preisniveau von ungefähr 14
Euro darstellen kann. Im Heimat-
bereich hat sie sich konsequent
und traditionell als Spezialitä-
ten- und Qualitätsbrauerei im
Bewusstsein der Endverbraucher
festgesetzt. Dementsprechend
ist die Marke in der Lage, ein
angemessenes Preisniveau zu
erzielen.
Günther Guder hat seine Wur-
zeln im Bier-Marketing. Er ist
geschäftsführender Vorstand des
Bundesverbandes des Deutschen
Getränkefachgroßhandels e.V.,
Vizepräsident der Europäischen
Verbände des GFGH und 1. Vor -
sitzender des Vereins Pro Mehr-
weg e.V.
Schon 1974 kam Wolfgang
Bitter als Fahrer vom Bielefelder
Maschinenbauer Dürkopp.
Er gehört zu den langjährigen und
erfahrenen Mitarbeitern, die ihre
Strecken kennen. Diese Erfahrung
zahlt sich für die Kunden aus.
19ausblick 1/2010
werte: interview 2
2 werte: interview
kaufen. Die Ertragssituation in
Regionen, wo man mit Großen
zusammenarbeiten muss, ist
sehr schwierig.
„Die Fachmärkte sollen über
die Getränke informieren,
die sie verkaufen.“
Was sollte man sich in dieser Situa-
tion ins Marketingbuch schreiben?
Günther Guder: Zum Bei-
spiel hat sich unser Verband
mit seinen acht Regionen dazu
entschlossen, Biersommeliere
zu den Regionalversammlun-
gen einzuladen. Sie sollen über
die Vielfalt der Biere und ihre
wunderbaren Eigenschaften
aufklären. Wenn ich mein Geld
im Getränkefachmarkt verdiene,
dann sollte ich dafür sorgen, dass
meine Leute Ahnung haben von
den Produkten, die sie verkaufen.
Wir haben im vergangenen Jahr
eine Aufklärung zum Thema
Mineralwasser gestartet, dieses
Jahr geht es um das Thema Bier.
Denn wir haben gemerkt, dass in
der Öffentlichkeit zu wenig posi-
tiv über Bier geredet wird. Ich
muss bedauernd feststellen, dass
die deutsche Brauereiwirtschaft
wenig getan hat, um generisch
über das Produkt Bier und seine
Vorteile zu informieren.
Das hat mich zu der Einschät-
zung gebracht: Wenn die es
nicht machen, muss ich meine
Mitglieder in die Lage versetzen,
selbst Ansätze für das Thema
Biervermarktung in den Geträn-
kefachmärkten zu fi nden. Es geht
darum, dem Endverbraucher ak-
tiv vor Ort mehr Lust auf Bier zu
machen.
Rechtzeitig vor der Öffnung
des Marktes: Wolfgang Bitter
zieht die bereitgestellten Leer-
gutmengen aus dem Getränke-
lager und bestückt es mit der
kommissionierten Ware.
40.000 Mitarbeiter. 790 Mitgliedsunternehmen.
17,9 Milliarden Euro Wirtschaftskraft. Über
80 Prozent aller Biere, 45 Prozent aller Mineral-
wässer, 30 Prozent aller Softdrinks, 20 Prozent
aller Fruchtsaftgetränke: Deutschlands GFGH
lässt sie beim Konsumenten ankommen.
Sie brechen eine Lanze für die Klei-
nen. Bekommen sie keinen Ärger
mit den großen Brauereien?
Günther Guder: Man muss
sich auf die Situation in den je-
weiligen Regionen einstellen. Es
gibt Regionen, wo es für den Ge-
tränkefachgroßhandel möglich
ist, die Zusammenarbeit mit
mittelständischen Brauereien
intensiv zu gestalten. Und es gibt
Regionen wie das Sauerland, wo
man ohne die Platzhirsche War-
steiner, Krombacher und Veltins
nicht erfolgreich sein kann. Das
Problem ist nur die Wertschöp-
fungssituation, wenn ständig
Sonderaktionen gefahren werden.
Die Zusammenarbeit ist daher
nicht besonders lustig, weil ein-
fach ein Getränkefachmarkt nicht
12,49 � verlangen kann, wenn
große Filialisten für 9,99 � ver-
20 ausblick 1/2010
Verliebt in Köln.
Cölner Hofbräu Früh . 02 21-2 61 30 . www.frueh.de
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Die 1904 gegründete Hausbrauerei entwickelte sich seit den 70er
Jahren zu einer weit über Köln hinaus bekannten Regionalbrau-
erei, die heute mit ihren beliebten Bierspezialität in nahezu allen
Bundesländern präsent ist. Die Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG
befi ndet sich im Privatbesitz und verfügt mit ihrer Braustätte über
die modernste und leistungsfähigste Brauerei in Köln.
Dank einer überregionalen Werbekampagne und dem gut besuchten
Stammhaus, dem Brauhaus Früh am Dom, hat Früh Kölsch einen
Kultstatus errungen, der durch die Zusammenarbeit mit Getränke
Wüllner auch für Sie verfügbar ist.
Cölner Wertschöpfung
Der GFGH sorgt für die komplette Beschaf-
fungs-, Lager- und Distributionslogistik
aller Getränkegebinde. Wie Flaschen- und
Kastensortierung, Rückführung von Mehr-
weg, Saisonläger, Co-Packing für den LEH,
umweltgerechtes Recycling von Einweg.
Seit 2005 sind die Unternehmen
direkte Mitglieder des GFGH e.V.,
Regionalversammlungen treten
an die Stelle der Landesver-
bände zur Wahrnehmung
regionaler Interessen.
werte: interview 2
2 werte: interview
Als produktneutraler System-
logistiker bietet Getränke Wüllner
eine f lächendeckende Distribution
rund um Ostwestfalen-Lippe.
Ca. 200 Kunden täglich wer-
den bedarfsgerecht beliefert.
sind, als etwas durch die BRD zu
kutschieren, Stichwort CO2. Wer
diese nachhaltigen Gedanken klar
vermittelt, gewinnt das Vertrauen
seiner Kunden über die Glaub-
würdigkeit. Die Marktforschung
hat ja herausgefunden, dass die
Zielgruppe der LOHAS (Lifestyle
of Health and Sustainability), die
Gesundheits- und Nachhaltigkeits-
bewussten, immer größer wird.
Deshalb haben wir „Erste Wahl Re-
gional“ genommen und in der gan-
zen Bundesrepublik empfohlen.
„Wer den nachhaltigen Gedanken
klar vermittelt, gewinnt das Ver-
trauen seiner Kunden über die
Glaubwürdigkeit.“
Was schreiben Sie Getränke Wüll-
ner zum 85. Jahrestag ins Geburts-
tagsbuch?
Günther Guder: Glückwünsche
zum 85 sten – das ist ja in der
schnelllebigen Zeit heutzutage
nicht alltäglich! Von ganzem Her-
zen wünsche ich dem Unterneh-
men weiterhin eine starke Positi-
on in der Region OWL.
Was wäre konkret als Partner in der
Region zu tun?
Günther Guder: Die Kampag-
ne „Erste Wahl Regional“ aus den
LöschDepot Fachmärkten haben
wir als Verband gleich aufgegrif-
fen. Es ist ein breiter Gegenrefl ex
zur Globalisierung entstanden,
der Reiz des Regionalen kommt
immer weiter nach vorn. Es bie-
tet sich also an, diesen Trend als
Getränkefachmarkt aufzugreifen
und die Kunden gezielt zu infor-
mieren. Dazu gehören regionale
Wirtschaftskreisläufe und Arbeits-
plätze oder das Beispiel Mehrweg.
Der Verbraucher muss erkennen
können, dass regionale Mehrweg-
getränke ökologisch vorteilhafter
Das rechte Maß im Griff:
Günther Guder am Sitzungs-
tisch der GFGH Runde
22 ausblick 1/2010
Bundesverband des Deutschen
Getränkefachgroßhandels e. V.
Monschauer Straße 7
40549 Düsseldorf
www.bv-gfgh.de
Getränke Wüllner in Zahlen:
ca. 120 Mitarbeiter, davon 4 Auszu-
bildende. 115 Lieferanten. 1100 Artikel,
davon ca. 470 Biere, ca. 450 alko-
holfreie Getränke, 180 Säfte/Weine/
Fassbiere. Mehrweganteil: 80%.
KAP_08145 TZ Einschenk_Paul · Format:197x140mm + 3mm Beschnitt (Seiten und unten) Anzeige bitte unten schalten · Wüllners Ausblick, Herbst · ud_30.09.08
KAP_08020_TZ_Paul_197x140 30.09.2008 11:13 Uhr Seite 1
24
werte: wertevernichtung 2
Wie die LandLust wächst und wächst
2 werte: wachstum
ausblick 1/201024
Ihr Boden ist das Wissen um die Land-
wirtschaft. Ihr Wachstum ist eine Sen-
sation: Die Zeitschrift „LandLust“ ent-
wickelt sich besser als alle anderen am
Kiosk. Sie verdoppelte sich fast gegenüber
dem Vorjahr auf 650.000 verkaufte Aufl age.
Wie schafft es der Titel aus dem Landwirt-
schaftsverlag in die Hitparade von Stern,
Focus, Bunte und Computer Bild?
Die Zukunft der gedruckten
Medien liegt für viele nicht
mehr im grünen Bereich. Inter-
net und Online-News, Anzeigen-
und Aufl agenschwund, Zeitungs-
sterben sind die Schlagworte.
Den digitalen Fanatikern zum
Trotz weht jetzt ein frischer
Wind aus dem Blätterwald, unver-
wechselbar mit einer Brise Stall-
duft aus dem Münsterland.
26ausblick 1/2010
Kiosk. Sie verdoppelte sich fast gegenüber
dem Vorjahr auf 650.000 verkaufte Aufl age.
LandLust statt LifeStyle
Das Konzept, das sich so erfolg-
reich durch die Regenbogenfarben
am Kiosk kämpft: LandLust statt
LifeStyle könnte man es nennen.
Keine Models, keine Welten, kein
BlaBla. Dafür von Grund auf Ag-
rar-Kompetenz mit allen Sinnen.
Wüllners Ausblick hatte das große
Vergnügen, den erfolgreichen Ma-
chern auf die Spur zu kommen.
Text & Fotos:
Hans-Jürgen Krackher
Agrarwissen aus dem Landwirt-
schaftsverlag in Münster ist die
Kompetenz, aus der die LandLust
wächst. Der führende deutsche
Fachverlag mit internationaler
Ausrichtung schafft mit dem
Special-Interest-Titel LandLust den
Sprung in die Top 20 der deutschen
Kaufzeitschriften.
26
werte: wachstum 2
Die Wurzel Fachzeitschrift
ist spürbar in Layout und Text.
Die Sachlichkeit entspricht dem
Leserprofi l von höherer Bildung
und höherem Einkommen. Die
anspruchsvolle Zielgruppe ge-
nießt die fundierte Information zu
ihren Interessensgebieten. Auch
für die natürliche Art der emoti-
onalen Inhalte ist das LandLust-
Team schon von Medienexperten
und Chefredakteuren öffentlich
gelobt worden.
Die ländliche Bevölkerung
ist die Kernzielgruppe. LandLust
hat sich die Leser in den großen
Gemeinden und Speckgürteln um
die Großstädte erschlossen. Es ist
zu vermuten, dass die Lesemoti-
vation mehr als nur die Sehnsucht
nach der heilen Landidylle ist. Es
wächst ein realer Grundbedarf
am Spektrum Haus, Natur und
Familie. Er sucht Antworten mit
einem klaren Nutzwert von saiso-
nalen Rezepturen über praktische
Bauanleitungen bis hin zu kreati-
ven Themen. Generell wird damit
ein Bedürfnis nach ursprüngli-
cher, doch zeitgemäßer Lebensart
bedient.
ausblick 1/201026
2 werte: wachstum
Die schöpferische Seite
der LandLust motiviert zum Mit-
gestalten. Dazu gehören Kochen
und Wirtschaften, Kultivieren der
Natur oder künstlerisches Schaf-
fen. Es sind oft handwerkliche
und sinnlich erlebbare Themen.
Ihr Begreifen trägt dazu bei, den
modernen Menschen zu ent-
schleunigen und für tiefere Zu-
sammenhänge zu öffnen. Statt ei-
nen Lifestyle zu plakatieren, wird
bewusst die eigene Lebens-Weise
im Sinn des Wortes angeregt.
Die Natur entdecken
Die Natur entdecken und bewah-
ren ist ein Megatrend unserer
Zeit. Mit der Top-Kompetenz für
Agrar-Themen im Rücken kann
die LandLust einem breiten Pu-
blikum auf sichere Art Naturbe-
wusstsein vermitteln. Ohne grüne
Brille und Provinzialismus. Der
Erfolg des Mediums zeigt, dass die
bodenständige Art ein lebenswer-
tes Profi l vermittelt. Das gewinnt
Leser und bindet sie „nachhaltig“.
„So etwas wie Advertorials mit gekauften Inhalten werden Sie in
LandLust nicht fi nden. So etwas merkt der Leser schneller, als es
die Entscheider glauben wollen.“
Karl-Heinz Bonny,
Hauptgeschäftsführer des Landwirtschaftsverlages
27ausblick 1/2010
werte: wachstum 2
„Zündverteiler dreht sich mit
hoher Geschwindigkeit und
sprüht Funken in verschiedene
Richtungen.“ Einer aus der Mo-
torenredaktion hat der Chefre-
dakteurin diesen Zettel an die
Bürotür geklebt. Ute Frieling-
Huchzermeyer sieht es mit ei-
nem Lächeln. Die Frontfrau für
Ohne Star-Allüren ganz
einfach sympathisch:
das Bestseller-Team
von LandLust grüßt die
Ausblick-Leserschaft.
Der Landwirtschaftsverlag mit
seinem Erfolgstitel. Leserpor-
trait im Kleinanzeigenteil,
Kundenbindung aus dem
Leserbriefkasten.
ein motiviertes und engagiertes
Team: „Völlig uneitel die ganze
Truppe, alle haben den Geist, ein
gutes Blatt zu machen. Die reine
Frauenmannschaft ist ein Zufall.“
Die Diplom-Agraringenieurin
hat Landwirtschaft studiert, bei
top agrar 20 Jahre das Ressort
Landleben geleitet. Von Haus
aus schreibt sie für Abonnenten,
den Menschen, die sehr verbun-
den sind mit ihrer Zeitschrift.
„Den Leser sehr ernst nehmen,
für den Leser schreiben, sich als
Dienstleister des Lesers verste-
hen – so arbeiten wir hier bei der
Publikumszeitschrift wie bei der
Fachzeitschrift.“
ausblick 1/2010
2 werte: wachstum
Info
LandLust erscheint im
Landwirtschaftsverlag
Hülsebrockstraße 2-8
48084 Münster
www.landlust.de
Nach 5 Jahren unter den Top 20
Im Juni 2005 wurde aus der Redaktion von top agrar das Arbeitsteam
LandLust gebildet. Eine Tausender-Probeaufl age wurde an Kiosken in
Gütersloh und Bielefeld ausgelegt, Umfragen im Haus machten Mut.
Der Rest ist die Erfolgsgeschichte. Nach nur 5 Jahren ist die Landlust
unter den Top 20 der deutschen Kaufzeitschriften. Die meisten von
ihnen haben ein halbes Jahrhundert dafür gebraucht.
12 Stichworte für Ute Frieling-Huchzermeyer,
Chefredakteurin LandLust
Land ? . . . . . . . . . . . Frei aus Faust: „Da bin ich Mensch, da kann ich’s sein.“
Lust ?. . . . . . . . . . . . . Landlust verspüre ich frühmorgens im Garten; Lust in
der Redaktion empfi nde ich, wenn wir als Team gute
Geschichten und schöne Bilder zusammenbringen.
Natur ? . . . . . . . . . . . Beeindruckt mich auch im Kleinen mehr als jede noch
so überraschende Smartphone-Technologie.
Heimat ? . . . . . . . . . Habe ich aus meiner Kindheit verinnerlicht. Heimat
ist Frühlingslüfte, Vogelgesang – und, wenn’s hoch-
kommt, Glockenläuten aus der Ferne.
Authentizität ? . . . Ist berufl ich wie persönlich ein Erfolgskriterium.
Nachhaltigkeit ? . Da ist erst mal jeder selber dran.
Werte ? . . . . . . . . . . Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit schätze ich im Mit-
einander am meisten.
Kompetenz ? . . . . Fachliche und persönliche muss jeder mitbringen, der
bei uns mitwirken will.
Vorbild ? . . . . . . . . . War als Kind mein Vater und später berufl ich mein
Mentor im Volontariat.
Erfolg ? . . . . . . . . . . Messe ich an Leserzuschriften mindestens ebenso wie
an der Aufl agenhöhe.
Leitsatz ? . . . . . . . . . Ohne Lateiner zu sein: Carpe diem – Nutze den Tag!
Träume ? . . . . . . . . . Habe ich nicht, ich lebe im Hier und Jetzt; Wünsche
aber schon: Gesundheit für meine Familie, mir nahe
stehenden Menschen und mich.
Ute Frieling-Huchzermeyer,
Chefredakteurin LandLust
kreativität: floristik 2werte: wachstum 2
Text & Fotos:
Hans-Jürgen Krackher,
Frank Ebeler
Fachwerk ausaush
ausblick 1/201030
2 werte: fachwerk
Irgendwo in Ostwestfalen-Lippe dieses Szenario: Ein Bauernhaus
hat ausgeatmet. Seine Geschichte der Bausünden hat das Fachwerk
faulen lassen, es hat sich aufgelöst in seine Einzelteile. Von einem
lebendigen Organismus ist ein morsches Balkenskelett und ein
Haufen Lehmziegel geblieben. Eine Trümmerinsel, von alten Hof-
bäumen traurig bestanden.
Der Bielefelder Architekt Frank
Ebeler führt Wüllners Ausblick
fachkundig durch Häuserland-
schaften. Nein, dieses Gebäude
war sicher keins der stolzen nie-
derdeutschen Hallenhäuser, die
seit dem 15. Jahrhundert das Bild
in der Region bestimmen. Das so
genannte Einhaus bot Menschen
und Tieren das Leben unter einem
Dach. Wagenremise, Werkstatt,
Wohnräume und Stallungen, Nah-
rungsmittel, Futter – von der zen-
tralen Feuerstelle auf dem Flett
hatten die Inhaber alles im Blick-
feld. Ob Kötterhaus oder Dreistän-
derbau, Frank Ebeler sammelt das
Vermächtnis alter Häuser. Unter
dem Dach seiner Halle stapeln
sich alte Baustoffe, dazu verfügt
er über das Wissen der alten Bau-
und Zimmerleute. Seine Passion:
die zeitgerechte Planung und Um-
setzung überlieferter Werte.
ausblick 1/2010
Ein historischer Baustoff in den
Händen eines Architekten: Altes
bewahren, Neues gestalten.
Wesentliche Bestandteile einer
Fachwerk-Konstruktion:
1 Schwellbalken/Schwelle
2 Eckständer/Eckpfosten
3 Ständer/Pfosten/Stiel
4 Strebe
5 Riegel
6 Rähm
7 Knagge
8 Deckenbalken
5
1
3
1
333
2
3 3 4 42
6
55 5
8
67
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werte: fachwerk 2
FachWertHaus
ausblick 1/201032
2 werte: fachwerk
Jahrhundertealte Eichendielen.
Fachlich aufbereitet eignen sie sich
wie das Fachwerk für die Nutzung
in zeitgerechten Konzepten.
Fachwerk ist eine Wandbauwei-
se, bei der die Zwischenräume
(Gefache) mit einem anderen
Material (z.B. Lehmziegeln) aus-
gefüllt werden. „Dazu kommt
offenes Fachwerk wie die in-
neren Ständerreihen der nie-
derdeutschen Hallenhäuser“,
erläutert Frank Ebeler. Dach-
und Deckenkonstruktionen
waren (sind) in Steinbauten die
gleichen wie in Fachwerkhäu-
sern. Es ist also lediglich der
Charakter der Wände, der einen
Bau als Stein- oder Fachwerk-
bau definiert. In Deutschland
gibt es ca. 2.000.000 Fachwerk-
häuser. 80% davon sind jedoch
Das Baukastensystem
der Zimmerleute
Eine besondere Verbreitung in
Ostwestfalen-Lippe hat der „Rest-
hof“. Es ist ein ehemaliger Bau-
ernhof, der heute nicht mehr als
solcher bewirtschaftet wird. Ställe
und Remisen sind meist als groß-
zügige Wohn- und Hobbyberei-
che umgebaut. Resthöfe bieten je
nach Typ auch mehreren Parteien
Raum. Beliebt sind sie bei Famili-
en mit Kindern und Selbstständi-
gen. Meist außerhalb geschlosse-
ner Ortschaften gelegen, genießen
sie die Werte der Natur und des
Landlebens – ohne die arbeits-
intensive Bewirtschaftung eines
Hofes. „Nur werden die Angebo-
te freier Resthöfe in OWL immer
seltener“, ergänzt Frank Ebeler.
33ausblick 1/2010
werte: fachwerk 2
Im Lebensraum Fachwerk liegen
Werte, die man nicht von außen
sieht.
Frank Ebeler arbeitet mit seinem
Bielefelder Architekturbüro Ken-
terplan bundesweit für den Ver-
waltungsbau, Wohnungsbau und
öffentliche Bauten. „Das Fachwerk
und die zeitgemäße Gestaltung
historischer Bauten ist der Teil-
bereich des Architekturbüros, in
dem wir unsere Wurzeln haben.“
Damit verweist Frank Ebeler auf
den Gründervater Heinrich Kenter,
der 1874 in Enger als Baumeister
sein eigenes Kontor eröffnete.
Bald machte er sich als Architekt
der bürgerlicher Familien und re-
gionaler Tabakunternehmer einen
Namen, die eigene Ziegelei stand
für den Erfolg am Bau. In den
70ern wurden Kenters Geschäfte
als Planungsbüro von Frank Ebe-
lers Vater übernommen, dem Sohn
eines Landwirts. Von ihm hat der
Diplom-Ingenieur die Liebe zur
natürlichen Substanz geerbt. „Je-
des Fachwerkhaus ist einzigartig.
Es ist ein persönlich gestalteter
Lebensraum, konstruiert aus Ei-
chenbalken, Lehm und Ziegeln,
den vorhandenen Rohstoffen aus
der Region.“ Als beratender Archi-
tekt des Bauherren verweist Frank
Ebeler besonders auf die von Natur
aus flexible und atmungsaktive
Konstruktion des Fachswerks. Sei-
ne Eichenbalken sind verzapft und
mit Eichennägeln gesichert – ein
perfektes Ausbausystem. Lebens-
notwendig ist die atmungsfähige
(diffusionsoffene) Ausfachung.
„Unsachgemäße Baustoffe und
Sanierungen führen heute immer
noch zum Fäulnis-Tod eines Fach-
werkhauses.“
Es atmet wieder
ausblick 1/201034
2 werte: fachwerk
Letztendlich zeigt sich die wahre
Kunst des Planungsbüros im Ein-
fangen des Lichts. Aus denkmal-
schützerischen und statischen
Gründen setzt das Fachwerk mo-
dernen Fenstergrößen massive
Grenzen. „Lichtkanonen“ nennt
Frank Ebeler die raffiniert ge-
planten Fenster und Gauben, die
aus gebündelten Sonnenstrah-
len lichtdurchflutete Lebens-
räume schaffen. Wüllners Aus-
blick konnte sich davon bestens
überzeugen. Denn Dank Frank
Ebelers Verbundenheit zu Land-
schaft und Leuten war es möglich,
sogar hier und da einen Blick in
die gute Stube zu werfen. Einige
ausgesuchte Adressen werden
helfen, weitere Fragen zum Fach
zu beantworten.
www.bad-driburger.de
Aus der Region für die Region
Besser trinken seit 1782
Info www.historische-baustoffe.dewww.bewährte-baustoffe.dewww.historische-bauelemente.comwww.fachwerk-antik.dewww.antike-baumaterialien.dewww.eichenholz.infowww.resthof-sanieren.deBuch „Fachwerkhäuser“ von W. Lenze
Kenterplan GmbHArchitekten und IngenieureGeschäftsführer Dipl. Ing. Frank Ebeler Gadderbaumer Str. 17a33602 BielefeldTel. 0521-305 69 [email protected]
werte: fachwerk 2
Die Alt-Schrift Hans Müller widmet sein Buch allen Ausblick-Lesern.
2 werte: pinkus müller
ausblick 1/201036
Ein Studentenleben in Münster verewigt sich bei
Pinkus Müller. Auf den Tischen, an den Wänden, in
den Möbeln – ungezählte Semester haben sich ins
massive Holz des Altbier-Hauses geschrieben. Hier
traf sich Wüllners Ausblick mit Hans Müller, dem
Sohn des legendären Pinkus.
ausblick 1/2010
Text & Fotos:
Hans-Jürgen Krackher
Vater Carl Müller nahm sich
einst mit einem Freund einen ir-
denen „Bullenkopp“, gefüllt
mit 6 Litern Alt, und ging
des Nachts auf Prome-
nade. Nachdem beide
das Gefäß geleert
hatten, wettete der
Carl, dass er die
Gaslaterne aus-
pinkeln könne. Er
schaffte das tatsäch-
lich und bekam den
Spitznamen Pinkus.
Stolz ließ er sich den sogar im
Personalausweis eintragen. Hans
Müller erinnert sich an das
Jahr 1944. Der 15-Jährige
war Oberschüler und
sollte Flakhelfer wer-
den, nur Lehrlinge
waren davon befreit.
„Da ging ich in die
Brauer-Lehre. Was
ich sonst noch so
brauchte, hab ich
mir im Laufe der
Jahre angeeignet.“
denen „Bullenkopp“, gefüllt
mit 6 Litern Alt, und ging
des Nachts auf Prome-
nade. Nachdem beide
das Gefäß geleert
hatten, wettete der
Carl, dass er die
Gaslaterne aus-
pinkeln könne. Er
schaffte das tatsäch-schaffte das tatsäch-
lich und bekam den
Pinkus.
Müller erinnert sich an das
Jahr 1944. Der 15-Jährige
war Oberschüler und
sollte Flakhelfer wer-
Jahre angeeignet.“
Der 6 Liter „Bullenkopp“.
37
werte: pinkus müller 2
Hans Müller bestellt das Haus in
der 5. Generation. „Die Gaststät-
tenausstattung ist noch von 1928,
die Gäste freuen sich, dass ich
nichts verändert habe.“ Alle Ehe-
frauen der Müllers stammten aus
Gaststätten oder Brauereien. „Die
wussten, was arbeitsmäßig auf
sie zukam, ich möchte das allein
nicht machen. Es ist ein unschätz-
barer Wert, wenn man Familien-
mitglieder hat, auf die man sich
verlassen kann.“ Im Krieg wurden
die Gebäude zweimal von Bom-
ben getroffen. Aber mit vereinten
Kräften konnten die Brände mit
Wasser aus dem eigenen Brunnen
gelöscht werden. Nach den Kriegs-
wirren musste improvisiert wer-
den, es wurde Molkebier gebraut.
Die Molke wurde aus der Molkerei
geholt, dann mit Hopfen gekocht
und mit Süßstoff versehen. Das
Ergebnis schmeckte so ähnlich
wie Malzbier.
Brauwasser löscht Brände.
Nur langsam bekam man wieder
das erste Getreide, erst nach der
Währungsreform konnte es erst
richtig losgehen. 1961 heiratete
Hans Müller Annemarie Link,
die Tochter des Bierbrauers Hans
Link aus Möhringen in Baden. Die
3 Töchter stehen den Eltern heute
tatkräftig zur Seite. Im Jahre 1970
übertrug Carl Pinkus Müller
seinem Sohn Hans die Brauerei
und Gaststätte. Erneut erfuhr das
Unternehmen einen enormen Auf-
schwung. Die Altbierküche wurde
erweitert, die „Biergalerie“ und das
„kleine Brauhaus“ wurden errichtet.
1993 wird in Laer, im benachbar-
ten Kreis Steinfurt, eine moderne
Abfüllanlage für Flaschenbier in
Betrieb genommen.
Auch Hans Müller ist ein
echter Pinkus: auf dem Fass,
unter dem Fass und bei seiner
Malerei.
„Wer noch nie ins Aug’ geschauet
münsterischen Mägdelein,
wer die Schilder nie geklauet,
kann kein Münsteraner sein.
Wer den Stuhlmacher‘schen Tropfen
und den Bullenkopp nicht kennt
und des Pinkus Müllers Hopfen,
war in Münster nie Student.“
Strophe aus dem „Münsterlied“
ausblick 1/201038
2 werte: pinkus müller
Natürlich mild, natürlich 100%
„Wenn ich keinen Arzt hätte,
dann würde ich 90“.
1980 wurde auf Anregung eines
holländischen Händlers, der auch
das Malz dazu lieferte, der erste
Sud Bio-Bier angesetzt. 1980
gelten die Münsteraner als erste
Bio-Brauerei weltweit. „Der Markt
hat das Bier aufgesaugt wie ein
Schwamm, es war anfangs bloß
schwierig, Getreide zu bekom-
men“, erinnert sich Hans Müller.
1987 trat man bioland bei, um die
Lieferung zu stabilisieren. 1991
wurde die gesamte Bierproduk-
tion auf Bio umgestellt. „Bei den
Stammgästen kam das erst nicht
so gut an. Aber als das Bier sehr
gut geschmeckt hat, da waren sie
zufrieden.“ In Zeiten, „in denen
das Bier oft billiger ist als Wasser“,
setzt Hans Müller auf seine er-
klärten Bier-Spezialitäten: „Nach-
vollziehbare Qualität zu einem
vernünftigem Preis – das ist ein
Wert, der auch heute honoriert
wird.“ Dahinter steckt viel Arbeit
und Disziplin. „Herumhängen
an der Riviera oder auf Mallorca“
geht bei ihm nicht, die ganze Fa-
milie arbeitet mit. Hans Müllers
Schlusswort: „Ich bin noch nie
im Flugzeug gefl ogen und mich
braucht auch keiner zu kennen
– Hauptsache, die Leute kennen
mein Bier.“
werte: pinkus müller 2
Barbara Müller-Langenfeld sorgt
als Braumeisterin für „Pinkus“.
Von den 150 Altbierbrauereien,
die es einmal in Münster gab, hat
Pinkus als einzige überlebt.
Seit 50 Jahren wacht Braumeister
Hans Müller mit Argusaugen
darüber, dass nichts die Quali-
tät des geliebten Gerstensaftes
trübt. Seit 1998 hat die jüngste
Tochter Barbara die Gaststätte
und die Brauerei von ihren Eltern
übernommen. Zusammen mit
ihrem Ehemann, dem Brauerei-
ingenieur Friedhelm Langfeld
aus Bocholt, sorgt sie mit ihren
Eltern und einer „erweiterten
Familie“ von Mitarbeitern
für das Wohl der Gäste und Bier-
kunden in aller Welt.
Bewährte Qualität seit 1816.
20.000 Hektoliter pro Jahr, da-
von 80 % in Flaschenabfüllung,
mögen für Konzernlenker nur
Peanuts sein. Aber Pinkus kennt
und liebt man dafür in Amster-
dam und Sydney, in San
Franzisco und Paris,
natürlich auch in den „Vororten“
von Münster. Alle Pinkus-Biere
werden nach dem Motto „Quali-
tät – und sonst gar nichts!“ nur
aus kontrolliert biologischen
Rohstoffen hergestellt.
ausblick 1/201040
2 werte: pinkus müller
DER ALTE HOCHSTAEDTER ist der unumstrittene Klassiker unter den Apfel- weinen. Die beliebte Traditionsmarke begeistert als kräftiger und ausdrucksvoller Speyerling. Fruchtig-frisch und so bekömmlich ist er das ideale Getränk für den zeitgemäßen Genuss, besonders auch als G’spritzter – mit Mineralwasser – hat er wenig Alkohohl und wenig Kalorien. DER ALTE HOCHSTAEDTER ist Frankfurts meistgetrunkener Apfelwein. Es gibt eben keinen Besseren …
Jedes „Pinkus“ ist ein Typ.
Alle zehn Pinkus Müller-Spezialitä-
ten erzählen ihre eigene Geschich-
te. So hat Pinkus Original Alt einen
erfrischenden, weinähnlichen
Charakter. Durch seinen Gehalt
an natürlicher Milchsäure zählt
es zu den bekömmlichsten Bieren
mit einer besonderen Note. Pin-
kus Special wird durch eine etwa
dreimonatige Lagerung bei Tem-
peraturen um 0 Grad natur-klar
und kann ungefiltert abgefüllt
werden. Müllers Lagerbier wird
ausschließlich mit Rohstoffen
aus biologisch-dynamischem An-
bau hergestellt und darf die Mar-
ke Demeter tragen. Müllers Malz
alkoholfrei mit 10,8% Stamm-
würze wird vor der Abfüllung ge-
fi ltert und auf natürlichem Wege
durch Erhitzung haltbar gemacht.
Beim großen Biervergleich von
Öko-Test bekam das helle Pinkus
Special die Bestnote „sehr gut“ in
der Sensorik: „Strohgelb / leicht
opalisierend mit etwas Bodensatz,
sahnig, cremiger Schaum. Im
Geschmack frischhopfig, blumi-
ges Aroma, ausgewogener Körper
mit gut eingebundener Bittere.“
Prost Pinkus!
Info
Brauerei Pinkus MüllerKreuzstr. 4-10, D-48143 MünsterTelefon 02 51 / 4 51 51Gaststätte:Mo.-Sa. 12.00-24.00 Uhr, Sonn- und Feiertags geschlossen.www.pinkus-mueller.de, www.oekotest.de
42
werte: pinkus müller 2
In die Kohlenwäsche der Essener Zeche
Zollverein geht es hoch hinaus statt unter
Tage. Als rotglühendes Stahlband befördert
Deutschlands größte freistehende Rolltrep-
pe die Besucher auf 24 Meter Höhe. Hier,
im neuen Besucherzentrum, ist der zentrale
Ausgangspunkt für die Region um Essen als
Kulturhauptstadt 2010.
AufRuhr !
© Sichtwechsel. Eine Hommage andas Ruhrgebiet. Fotograf: Sascha Kraus,www.sichtwechsel.eu
ausblick 1/20104342 ausblick 1/2010
2 werte: ruhr 2010
300 Projekte mit über 2.500 Veranstaltungen sollen
von hier aus bequem buchbar und erreichbar sein.
Die sechs Themen „Bilder – Theater – Musik –Spra-
che – Kreativwirtschaft – Feste“ bieten eine erste Ori-
entierung. Zusammenfassend geht es um die neue
Lebensqualität in einem vernetzten Gebilde aus 53
Städten mit 5,3 Millionen Einwohnern. „Ruhrgebiet
total“ ist also angesagt – wenn nicht die angespannte
Haushaltslage in manchen Kommunen noch eine
Programmänderung bewirkt. Allein 60 Millionen
Euro fl ossen in die Verwirklichung des neuen Ruhr
Museums vor Ort auf der Zeche Zollverein. Präsentiert
wird die faszinierende Geschichte einer der größten
Die glühenden Treppen sind zum Wahrzeichen geworden. Sie führen in das
2010 eröffnete Ruhr Museum im UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein.
wird die faszinierende Geschichte einer der größten
Industrieregionen der Welt. Der Museumsparcours
folgt dem ehemaligen Weg der Kohle und zeigt auf
drei Etagen eine Ausstellung zu den Kategorien Ge-
genwart – Gedächtnis – Geschichte. Im Unterschied
zu vielen anderen Museen beschreibt die Ausstellung
zuerst die aktuelle Wirklichkeit der Metropole Ruhr.
In der zweiten Etage geht es um das vorindustrielle
und kulturelle Gedächtnis der Region, in der drit-
ten Ebene wird die dramatische Geschichte der
Industrialisierung des Ruhrgebiets erzählt.
Das Erlebnis von Schacht und Sohle,
Kumpel und Krupp, Fußball und
Taubenzüchter, Kohlekrise und
Strukturwandel ist allein
schon einen halben Tag
der Reise wert.
Das Erlebnis von Schacht und Sohle,
Kumpel und Krupp, Fußball und
Taubenzüchter, Kohlekrise und
Strukturwandel ist allein
schon einen halben Tag
Text & Fotos: Wüllners Ausblick, Ruhr 2010
43ausblick 1/2010
werte: ruhr 2010 2
So sieht ein Intendant
sein Ruhrgebiet.
Fritz Pleitgen, geboren 1938 in
Duisburg-Meiderich, war von 1995
bis Ende März 2007 Intendant
des Westdeutschen Rundfunks, von
2001 bis 2002 Vorsitzender der
ARD, vom 1. Oktober 2006 bis
Ende 2008 Präsident der Europä-
ischen Rundfunkunion EBU. Seit
1. April 2007 ist Pleitgen Vorsit-
zender der Geschäftsführung der
Ruhr 2010 GmbH. Der bekannte
Fernseh- und Rundfunkjournalist
ist selbst ein passionierter Flieger.
Sehr persönlich erzählt er von
seinem Ruhrgebiet, seiner Kind-
heit, den Fahrten durch das vom
Krieg zerstörte Revier, vom Wie-
deraufbau und dem Zwang zum
Wandel. Allein die eindringliche
Beziehung zum „Pott“ und seinen
2 werte: ruhr 2010
Noch höher hinauf als die glühen-
den Treppen des Ruhr Museums
führt der Bildband „Im Flug über
das Ruhrgebiet“. Dem renom-
mierten Hamburger Fotograf Jo-
chen Knobloch ist zwischen 300
und 3000 Metern ein Meisterwerk
gelungen. Seine Fotografi en ent-
stehen in einem Motorsegler mit
Heckpropeller. Wegen seiner gro-
ßen Flügelfl ächen kann er extrem
langsam fl iegen und selbst lange
Strecken ohne Motorschub segeln.
Besonders faszinierend ist: Aus
der Luft betrachtet gleichen die
urbanen und ländlichen Struktu-
ren eher den Werken moderner
Malerei. Ein besonderer Band ist
es aber auch, weil für den Text ei-
ner der großen Söhne des Ruhr-
gebiets gewonnen werden konnte:
Fritz Pleitgen, Vorsitzender der
Kulturhauptstadt Europas 2010
im Ruhrgebiet.
Fritz Pleitgen, selbst Flieger und
einer der bekanntesten Fern-
seh- und Rundfunkjournalisten
Deutschlands, präsentiert „Im
Flug über das Ruhrgebiet“.
Der Presslufthammer steckt im
Flöz: Blick in die Dauerausstellung
des neuen Ruhr Museums auf
der Zeche Zollverein in Essen.
Info
Im Flug über das Ruhrgebiet.
Hinstorff Verlag; 29,90 Euro
ausblick 1/2010
Das Bier der neuen Generation!Die neue Mischung aus mildem, hellem Vollbier und frischem Weizenbier plus der geheimnisvollen Zutat X.
Trifft die Zielgruppe mit sehr guten Geschmacksnoten und einer Top-Kaufbereitschaft von 89%*.
Massive Mediaunterstützung.
*Quelle: Unabhängiges Marktforschungsinstitut Juni 2009
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Oberhausen, neue Mitte mit Gasometer und CentrO.
Universität Duisburg-Essen, Campus.
Halterner Stausee mit dem Seebad.
46
2 werte: ruhr 2010
Komm zurRuhr „Schnörkellos, ballverliebt, wetterfest und schlicht
Geradeaus, warm, treu und laut. Hier das Leben, da der Mensch, dicht an dicht.
Jeder kommt für jeden auf, in Stahl gebaut.“
Aus dem Eröffnungslied von
Herbert Grönemeyer
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muda Dreieck“, Viktoriastraße 53a.
Samstag: Industriekulturz.B. im www.gasometer.de in Oberhausen, Arenastraße.
Vorbei an einer 25m großen Mondskulptur geht es im gläser-
nen Fahrstuhl auf das Panoramadach in 117m Höhe.
Sonntag: Hochkulturz.B. im www.museum-folkwang.de in Essen, Bismarckstraße 60.
Eine der beeindruckendsten Sammlungen der Moderne wird aus den
Ursprüngen des Museums gezeigt.
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01805101112
Mehr : Immerwww.ruhr2010.de, www.ruhrmuseum.de, www.zollverein.de,
www.tour-de-ruhr.de
4746 ausblick 1/2010
47ausblick 1/2010
kolumne 2
Mit dem Begriff „Werte“ ist es so eine Sache. Es gibt
materielle Werte und moralische Werte. Werte sind
in jedem Fall Richtlinien für unser Handeln, Denken
und Reden. Aber auch die Wertschätzung ein und der
derselben Sache kann unterschiedlich sein.
Ein kleines Kind freut sich unter Umständen über
einen Lolli oder einen Kaugummi genauso sehr, wie
ein Erwachsener über ein materiell weit wertvolleres
Geschenk. Ein Mensch aus ärmlichen Verhältnissen,
der hungert, betrachtet einen Laib Brot als besonders
wertvoll, wohingegen ein Mensch aus unseren Brei-
tengraden dies als gewöhnlich und selbstverständlich
ansieht. Für Menschen, die in einer Diktatur leben,
ist sicher Freiheit ihr höchstes Gut, solche, die in ei-
ner Demokratie groß geworden sind, können diese
selbstverständliche Wahlfreiheit als Wert vielleicht
gar nicht mehr benennen.
Außerdem können sich Werte und
Wertvorstellungen durch äußere
Einflüsse verschieben. Und das
geht manchmal ganz schnell: Ein
gesunder Mensch hat viele Wün-
sche, ein kranker Mensch nur
einen. Aber gerade durch Krank-
heiten oder Tod können einst
wertgeschätzte Dinge belanglos
oder nebensächlich werden. Ande-
rerseits können andere Menschen
Werte
kolumne 2
in solchen Situationen an Wert stark zunehmen. Es
ist die Menschlichkeit, die uns in Situationen des
Schmerzes helfen kann, die uns dann wertvoll er-
scheint. Und auch die Gerechtigkeit, die uns durch
den Trost zuteil wird.
Ein Blick in die Buchhandlungen
zeigt es: Werte sind im Gespräch.
„Werte als Wegweiser“, „Werte für
Europa“ und „Ethik für Manager“
werden angeboten oder die „Sehn-
sucht nach den alten Werten“ be-
schworen. Das ist gut, denn Wer-
te müssen immer neu verhandelt
werden. Also lasst uns alle an der
Vermehrung von Werten arbeiten.
Das nennt man dann Wertschöp-
fung!
Tilo Kochsiek ist Geschäfts-
führer der ehko getränke gmbh
in Oerlinghausen. Als Partner
der Gastronomie und Kenner
der Szene lädt er die Leser-
Innen von Wüllners Ausblick
ein mit frischen Ideen und
Nachdenkbarem.
www.ehko-getraenke.de
Ihr
Tilo Kochsiek
Text & Fotos:
Art Restauro, Wüllners Ausblick
ausblick 1/201049
2 kreativität: floristik
49 ausblick 1/2010ausblick 1/2010ausblick 1/2010
2 werte: restaurieren
werte: restaurieren 2werte: restaurieren werte: restaurieren 2
6,4 Meter breit und 4,5 Meter
hoch erhebt er sich über dem
Altartisch. Das Schnitzwerk zeigt
neun biblische Szenen, dargestellt
von über 200 feingliedrigen Figu-
ren in lebhafter Gebärdenspra-
che. Mit einer von ihnen scheint
die Frau im weißen Overall ins
Gespräch vertieft, platziert in
luftiger Höhe auf einem Bauge-
rüst. Die Diplom-Restauratorin
Ludmila Henseler ist hier, um
zu helfen und zu erhalten. Durch
verschiedene Umwelteinflüsse
hat das Holz gearbeitet, große
Teile der Vergoldung und Poly-
chromie (die aufgetragenen
Untergründe und Malschichten)
haben sich gelöst und drohen
abzuplatzen. Zu den anstehen-
den Konservierungsmaßnahmen
gehört die Festigung und Konso-
lidierung der Malschichten. Not-
gesicherte Stellen werden zuerst
behandelt, Blasen werden durch
„Anklopfen“ und im Seitenlicht
erkennbar. Zur Befestigung wird
Klebstoff durch ein 0,3 mm feines
Loch eingebracht. Danach wird
die Stelle durch leichten Wärme-
einfl uss und Druck über Seiden-
papier verfestigt. Am Ende der
8-wöchigen Arbeiten 2007 waren
es fast 400 solcher Stellen.
Ort der Handlung: die Altstädter Nicolaikirche aus
dem 14. Jahrhundert, mitten in Bielefeld, offen für alle
von 10.00 bis 18.00 Uhr. Ihr Flügelaltar von 1524 ge-
hört zum Besten, was die Antwerpener Schnitz- und
Malkunst im frühen 16. Jahrhundert hervorgebracht
hat. Vom Bombenhagel verschont, ist er für die Biele-
felder ein unverzichtbarer Teil ihrer Kirche und Stadt.
Gefährdete Stellen sind mit Seiden-
papier und Methylcellulose notgesichert.
5050ausblick 1/2010
Das Arbeiten im Restaurierungs-
atelier bei 19 bis 21 Grad Celsius
und 55 Prozent Luftfeuchte.
Voraussetzung für das Restau -
rieren und das Ergänzen von
Fehlstellen sind kunsthistorisches
Wissen, Materialkunde und
genaue Kenntnisse authenti-
scher Handwerkstechniken.
Wissen, Materialkunde und
genaue Kenntnisse authenti-genaue Kenntnisse authenti-
scher Handwerkstechniken.
Fehlstellen sind kunsthistorisches
Wissen, Materialkunde und Wissen, Materialkunde und
genaue Kenntnisse authenti-
„Die zentralen Aufgaben der Restauratoren sind:
Kunst- und Kulturgüter aus vergangenen Zeiten er-
schließen, erhalten und – wenn nötig – wieder auf
Vordermann bringen. Sie müssen sich genauestens
mit ihrem Objekt befassen, es dokumentieren und
konservieren. Weist es bereits Schäden auf, ist es
an ihnen, diese zu beheben. Bei ih-
rer Arbeit versuchen sie, chemischen
und biologischen Verfallsprozessen
auf den Trägermaterialien (Holz/Leinwand)
entgegenzuwirken, ohne das betroffene Objekt da-
bei zu verändern. Dazu werden spezielle Werkzeuge
und Materialien benötigt wie Skalpelle, Spachtel und
feinste Pinsel, Farben, Binde- und Lösemittel sowie
chemische Substanzen.
Die Kunst des Restaurators heißt dabei nicht, das Alte
NEU erscheinen zu lassen. Vielmehr gilt es, den wah-
ausblick 1/201048 ausblick 1/2010
2 werte: restaurieren
Zu den Kernkompetenzen der Diplom-Restauratorin gehören
Altäre, sakrale Holzplastiken, Tafelbilder und Gemälde.
ren Wert, die Echtheit und die originale Substanz zu
erkennen und zu analysieren, sich dann für die rich-
tigen Restaurierungsmaßnahmen zu entscheiden
und letztlich den Weg für die Geschichte zu ebnen.
Die wahre Aufgabe ist damit: die Originalität und
Authentizität mit der schöpferischen Idee des Malers
oder Bildhauers behutsam wieder herzustellen.
Wie eine Sucht, die Qualität zu berühren.
Mein Beruf ist für mich eine Passion. Die Formulie-
rung „ein bisschen“ wurde aus meinem Wortschatz
gestrichen. Man darf nie an Zeit und Material sparen,
auch wenn es sich nicht immer rechnet. Die Freude
in das Objekt „einzutauchen“ ist unbezahlbar. Res-
tauratoren sind Idealisten und vielleicht auch Perfek-
tionisten. Sie entwickeln die Leidenschaft und man-
che geradezu eine Sucht, die Qualität zu berühren.“
Ludmila Henseler
52
werte: restaurieren 2
Gibt Momenten Seele
www.koestritzer.d
e
4242_07_ksb_gruppe_hoch_A5.indd 1 16.06.2009 10:27:54 Uhr
Sammeln, forschen, bewahren
und vermitteln – aus den vier Auf-
gaben eines Museums fällt dem
Restaurator die dritte – die Be-
wahrung zu. Auf der Basis einer
vielseitigen handwerklichen und
künstlerischen Ausbildung, eines
kunsthistorischen Studiums und
oft jahrzehntelanger Erfahrung
trägt er wesentlich zum Erhalt von
Kunstwerken aller Epochen bei.
Hierzu zählt ein ägyptischer Sarko-
phag ebenso wie eine Fettecke von
Joseph Beuys – vielleicht die grö-
ßere Herausforderung. Aufgrund
ihrer vielseitigen Ausbildung und
Begabung sind viele Restauratoren
auch als Gutachter, Publizisten und
Künstler tätig.
Restauratoren arbeiten immer häu-
fi ger in interdisziplinären Teams.
Ihnen gehören Kunsthistoriker,
Chemiker, Architekten und weite-
„Das Talent des Restaurators? Neugierde, kreative Herangehenswei-
se, gutes Materialgefühl und fachliches Wissen. Dazu strukturiertes
Denken mit viel Geduld und Feingefühl.“
re Spezialisten an. Am Beispiel der Arbeiten in einer
Kirche lässt sich diese Idee gut veranschaulichen. Sie
umfassen alle Kunstgattungen wie Architektur, Plastik,
Malerei und Kunstgewerbe. Nur das Ineinandergreifen
der unterschiedlichen Kompetenzen sichert den größt-
möglichen Erfolg.
Neben der Bewahrung der Substanz wird dem Res-
taurator häufi g die Aufgabe gestellt, Verluste auszu-
gleichen, das heißt beschädigte Kunstwerke nach-
zuempfi nden. Dazu gehört die präzise Kenntnis der
Kunstgeschichte und das Studium vergleichbarer Wer-
ke. Nicht zuletzt wird in hohem Maße Einfühlungsver-
mögen und handwerkliches Geschick gefordert. Die
größte Herausforderung ist es oft, das eigene Gestalten
hinter der Idee des Schöpfers zurückzustellen.
Nicht selten tragen fehlerhafte Restaurierungen zum
beschleunigten Verfall von Kunstwerken bei. Während
die zerstörte Substanz oft nur durch Nachbildung zu-
rück gewonnen werden kann, ist in anderen Fällen die
behutsame Zurücknahme einer fehlerhaften Restau-
rierung die eigentliche Sanierung des Kunstobjektes.
wahrung zu. Auf der Basis einer
vielseitigen handwerklichen und
künstlerischen Ausbildung, eines
kunsthistorischen Studiums und
oft jahrzehntelanger Erfahrung
trägt er wesentlich zum Erhalt von
Kunstwerken aller Epochen bei.
Hierzu zählt ein ägyptischer Sarko-
phag ebenso wie eine Fettecke von
Joseph Beuys – vielleicht die grö-
ßere Herausforderung. Aufgrund
ihrer vielseitigen Ausbildung und
Begabung sind viele Restauratoren
auch als Gutachter, Publizisten und
Künstler tätig.
Restauratoren arbeiten immer häu-
fi ger in interdisziplinären Teams.
Ihnen gehören Kunsthistoriker,
Chemiker, Architekten und weite-
kunsthistorischen Studiums und
oft jahrzehntelanger Erfahrung
trägt er wesentlich zum Erhalt von
Kunstwerken aller Epochen bei.
Hierzu zählt ein ägyptischer Sarko-
phag ebenso wie eine Fettecke von
Joseph Beuys – vielleicht die grö-
ßere Herausforderung. Aufgrund
ihrer vielseitigen Ausbildung und
Begabung sind viele Restauratoren
auch als Gutachter, Publizisten und
Restauratoren arbeiten immer häu-
fi ger in interdisziplinären Teams.
Ihnen gehören Kunsthistoriker,
Chemiker, Architekten und weite-
ausblick 1/201050 ausblick 1/2010
2 werte: restaurieren
Info
Art Restauro
Ludmila Henseler, Dipl.-Restauratorin
26180 Rastede (bei Oldenburg)
www.art-restauro.de
Der Antwerpener Altar der Antwerpener Altar der Antwerpener Altar Nicolaikirche in Bielefeld,
die Kreuzigung Christi in Stemwede, ein Schnitzal-
tar in Preußisch Oldendorf oder Arbeiten für das
Preußen Museum Minden – vieles spricht dafür, dass
Ludmila Henselers Restaurierungsatelier zu den
Referenz-Adressen der Region gehört. Die Empfeh-
lung richtet sich an ambitionierte Sammler, Museen,
Galerien und Kirchengemeinden mit sakraler Kunst.
Den Sinn ihrer Profession bringt die Diplom-Restau-
ratorin mit einem Herzenswunsch zum Ausdruck:
„Wir berühren die Zeit, dass alte Objekte wieder leben
und gesehen werden.“
Der Taufengel aus Stemwede-
Dielingen ist bald wieder an
seinem angestammten Platz.
54
werte: restaurieren 2
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Text & Fotos:
Wüllners Ausblick
ausblick 1/201051 ausblick 1/2010
2 werte: effizienz
Im 85. Jubiläumsjahr von Getränke Wüllner hat sich
Ihre Redaktion etwas Besonderes einfallen lassen:
das interaktive Getränke-Kommissionieren. Im Internet
hören Sie die originalen Anweisungen. Dazu zeigt
Ihnen der folgende Bericht die nötigsten Handgriffe.
Und so wird’s gemacht. Bitte neh-
men Sie zum Lesen Ihren Rech-
ner zur Hilfe. Gehen Sie auf www.
getraenke-wuellner.de und klicken
Sie im Menüpunkt „News“ auf
den Button „Pick by Voice live“.
Für eine Minute wird Ihnen eine
kompetente Computerdame mit
persönlichen Anweisungen im
Ohr liegen: Es ist dieselbe Stim-
me, die auch der Kommissionierer
bei Getränke Wüllner mit seinem
Headset hört. Leider dürfen wir
Ihnen keinen echten Stapler an
die Hand geben. Den fährt für
Sie unser Lagerleiter. Es ist ein
Mitfahrstapler für den Schwer-
lastbetrieb bis 2.000 kg. Im Fahr-
oder Gehmodus bietet sein BT Po-
werdrive System auch bei hohen
Geschwindigkeiten maximale
Sicherheit und ist beim Rangie-
ren präzise steuerbar. „Pick by
Voice live“ lässt Sie hautnah das
Kommissionieren einer origina-
len Getränkepalette erleben, nur
zeitverkürzt auf 60 Sekunden.
Schon in dieser kurzen Zeit wer-
den Sie ein Gefühl der Effi zienz
vermittelt bekommen. Denn Pick
by Voice bietet derzeit das größt-
mögliche Innovationspotenzial in
der Logistik an.
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„Pick by Voice live“
Das Headset lässt den Mitarbeiter
durch Hören und Sprechen mit
dem WAMAS Lagerverwaltungs-
system kommunizieren. Sämtli-
che Informationen werden auf
einfachste Art in Echtzeit ausge-
tauscht, das zeitraubende Han-
tieren mit Listen und Scannern
entfällt. Dadurch ergibt sich ein
gleichmäßig schneller Arbeitsab-
lauf ohne Unterbrechung – die
Qualität der Kommissionierung
wird optimiert. Schon nach ei-
ner kurzen Einführung lassen
sich Produktivitätssteigerungen
verzeichnen.
Pick by Voice interaktiv
Für optimierte Wege und
Prozesse im Getränkelager: das WAMAS Lager-
verwaltungssystem von Salomon Automation.
Er lädt die Ausblick-Leser zum Kommissionieren ein:
Paul Podstepski, Lagerleiter bei Getränke Wüllner.
52ausblick 1/2010
werte: effizienz 2
2 werte: effizienz
Pick by Voice zum Anpacken
01 Auf dem Leitstand übernehmen
Sie Ihren Talkman und Ihr Headset.
02 Damit begeben Sie sich zur La-
destation und holen Ihr Kommis-
sioniergerät ab, den Mitfahrstapler.
03 Danach melden Sie sich in
WAMAS an, um einen neuen Auf-
trag anzufordern.
04 Sie bekommen alle Eckdaten
des Auftrages angesagt: Anzahl
Colli (Kisten), Gewicht, Volumen.
05 Nach Bestätigung der Eckdaten
bekommen Sie die Regalnummer
angesagt. Diese bestätigen Sie.
06 Nun wird der Kommissionier-
platz angesagt, diesen bestätigen
Sie mit der darauf ausgewiesenen
Prüfziffer.
07 Sie bekommen jetzt die Anzahl
der Kisten zur Kommissionierung
angesagt. Auch diese Anzahl bestä-
tigen Sie. Nach diesem Prinzip geht
es weiter, bis Ihre Palette voll ist.
08 Sie geben die Anzahl (1) der
von Ihnen kommissionierten Pa-
lette an.
09 Sie sagen die Nummer des
Druckers an, der das Versandeti-
kett drucken soll. (Es gibt 3 Dru-
cker im Lager, um die Fahrwege so
kurz wie möglich zu halten.)
10 Nach dem Ausdruck des Eti-
ketts sagen Sie die letzten drei
Ziffern der Paletten-Id (Die Pa-
letten-Id ist immer 18 stellig z.B.
343308210120378454).
Ihre Ansage stellt sicher, dass das
richtige Versandetikett genom-
men wurde.
11 Jetzt bekommen Sie den Abga-
beplatz an der Warenausgangs-
Rampe angesagt, z.B. RA-17. Diese
bestätigen Sie wiederum mit einer
Prüfziffer.
12 Am Ende bekommen Sie die
Bestätigung Ihrer Kommissionie-
rung und werden nach einem neu-
en Auftrag gefragt.
Die sprachbasierte Kommissionierung (Pick by voice)
beginnt auf dem Lagerleitstand.
Hier holen Sie Ihren Talkman für den Gürtel
und Ihr Headset ab.
Nur für die Tonaufnahme von Wüllners Ausblick
haben Sie einen kleinen Sprachverstärker dabei.
Paul Podstepski zeigt
für Wüllners Aus-
blick den Ablauf
„Ihrer“ optimalen
Kommissionierung.
53 ausblick 1/2010
Auf dem
Lagerleit-
stand sind
alle Aufträge
gespeichert.
Talkman
und Headset
werden
angelegt.
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„ok“ „167, ok“
„1 ok“
Fahrt zum
Lagerbereich 1.
“Willkommen
Podstepski“
„Sage Dein
Passwort“
„Zonenabfrage
Lagerbereich
angeben “
„Auftrag wird
angefordert“
werte: effizienz 2
2 werte: effizienz
Fahrt zum
Lagerbereich 1.
Fahrt zum
Lagerbereich 1.
THM =
Transport-
hilfsmittel,
hier: Palette
„1 ok“ – „ok“
„ok“ – „ok“
– „ok“
„ok“ – „ok“
– „ok“
„ok“ – „ok“
– „ok“
„2 ok“ – „ok“
„454“ „36ok“ – „ok“
„Auftrags-
info neuer
Auftrag“
„..Volumen
162.17, 1 THM“
„3 Positionen
40 Colli Ge-
wicht 625 ...“
„Gang 2 -
Platz 27 -
nimm 5 Ki“
„Gang 4 –
Platz 10 –
nimm 5 Ki“
„Gang 3 –
Platz 8 –
nimm 30 Ki“
„Ende Kommis-
sionierung -
THM erfassen“
„Sage Drucker
für Etikett –
Drucker 2“
„Bestätige
Etikett-
nummer“
„Abgabeplatz
RA 17 - Ende
Kommissionie-
rung – wollen
Sie einen neu-
en Auftrag?“
55 ausblick 1/2010
Die kleine Reise durch die Pick by Voice-Logistik
endet hier nur kurz. Die kommissionierte Palette
im Warenausgangsbereich kommt jetzt umgehend
mit dem Streckenfahrzeug auf dem kürzesten Weg
zum Kunden. Im Schnitt bewegt Getränke Wüllner so
täglich 60.000 Kisten mit hoher Mobilität. Flexible
Prozess-Strukturen entsprechen der Vielfalt von Ge-
bindeformen und Produktneuheiten innerhalb der
1.300 Lagerartikel. Das bedeutet mehr Effi zienz bei
der Versorgung der Kunden in allen Distributions-
kanälen. Kurz: Mit Pick by Voice von WAMAS hat
Getränke Wüllner mehr auf dem Kasten.
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werte: effizienz 2
Sternstunden in Paderborn
ausblick 1/201057 ausblick 1/2010ausblick 1/2010ausblick 1/2010
2 werte: genuss
Dem wahren Genießer ist keine Wallfahrt zu weit zum einzigen Michelin-Stern, der
in Ostwestfalen-Lippe leuchtet. Der Paderborner Sterne-Koch gewährte Wüllners
Ausblick den Einblick in sein Allerheiligstes, schlicht genannt die Vorbereitungsküche.
Als Demonstration der Wertschöpfung wurde uns eine ultimativen Zutat angekün-
digt, in etwa die „Mayonnaise Truffe du Périgord à C & C“. Vor Ort entnimmt der
Meister seinem Schrank ein geheimnisvolles Weckglas. Gerade mal drei schwarze
Kartöffelchen erkennen wir in einer finsteren Tunke. Eine davon wird ausgewählt und
landet auf einem mächtigen Schneidbrett.
Behutsam teilt das Küchenschwert
die kleine Knolle in zarte Schei-
ben, darauf in einem furiosen
Zackzackzack in schwarze Pixel.
Einmal im Jahr legt der Paderbor-
ner Küchenchef gut 1500 Euro für
das Kilo auf den Tisch, wenn er
zwischen November und März an
die echten Périgord-Trüffel heran-
kommt. Zubereitet entfalten die
Würzpilze ihren einzigartig erdi-
gen Geschmack. Das Spannende
dabei: Jedes Knöllchen hat seinen
eigenen. Schon ein Hauch davon
soll den Gourmet verzaubern in
einer Harmonie der Sinne.
Mit gekonntem Besenschlag wird
das schwarze Gold in einer beim
Feinkosthändler reservierten
Mayonnaise eingebunden. Dazu
kommt ordentlich Trüffelfond,
verfeinert wird mit Portwein und
mit Rotem, schwarzem Pfeffer
aus der Mühle und zu guter Letzt
der Spritzer Worcestershiresau-
ce – auf besonderen Wunsch der
Ostwestfalen-Lipper. Bevor die
hochwertige Kreation kredenzt
wird, entfaltet sie noch zwei Tage
an einem sicheren Ort ihren
vollen Geschmack. Bis
hierher unser erstes
Erlebnis kulinari-
scher Wertschöpfung.
„Aber
was um
Bocuses Willen
hat die Currywurst
mit Pommes-Mayo hier zu
suchen?“ Das Geheimnis lüf-
tet sich beim Umblättern.
Text & Fotos:
Hans-Jürgen Krackher
58ausblick 1/2010
werte: genuss 2
„Gehse inne Stadt, wat macht
dich da satt? Ne Currywurst.
Kommse vonne Schicht,
wat schönret gibt et nicht,
als wie Currywurst. Mit
Pommes dabei? Ach, dann
gebense gleich zwei.“
Herbert Grönemeyer/Dieter Krebs
Szenenwechsel. Das erlesene
Trüffelwerk ist jetzt für 1.50 Euro
pro Portion als „Périgord Trüffel-
mayonnaise“ in der Curry & Com-
pany im Kamp 10 zu bekommen,
einem Imbiss der besonderen Art.
Denn von der quirligen Laufzone
sind es nur wenige Meter zum
feinen Restaurant Balthasar in der
Warburger Straße 28. Und richtig,
hinter beiden Kultadressen steht
der Paderborner Sternekoch El-
ausblick 1/201059 ausblick 1/2010
2 werte: genuss
The Oneand Only!
The One
„Périgord Trüffelmayonnaise 1,50 Euro die Portion.“
Noch vor fünf Jahren war es eine Pilsstube, lief wie
viele so la la. Heute ist es die C & C mit Gästen satt.
Originalton Web: „Begeistert wurde sie willkommen
geheißen und täglich zollen ihr zahlreiche Bewun-
derer Respekt. Hier blüht sie auf zu alter Größe und
wird mit Gold gekrönt als Königin der schnellen
Küche: die Currywurst mit ihren Specials.“ Die Cur-
rywurst Gold (8,00 Euro) bleibt in OWL ein rares
Gericht, der Renner ist sie mit Herta Heuwer-Sauce
(2,80 Euro), die der Berliner Mutter aller Currywürs-
te huldigt. Die vielen Extras werden zum Erlebnis,
es geht vom hausgemachten Preisselbeersenf (0,50
Euro) dem Curry-Kokosnusscremesüppchen mit Ko-
riander (4,50 Euro) bis zur C&C-Wurst mit Tiefsee-
garnelen (9,00 Euro).
Laura Gehrke, Lebensgefährtin des Sternekochs, ist Gast-
geberin im C & C. Ihr Erfolgsrezept: lockere Leute mit le-
ckeren Ideen rund um den Klassiker Currypommesmayo.
werte: genuss 2
Dem Original (-Ton) Elmar Si-
mon ist nichts hinzuzufügen. „Wir
haben vor vier Jahren gemeinsam
mit der Brauerei aus einer Pilsstu-
be das Curry & Company gemacht.
Dazu haben wir eine vernünftige
Wurst vom Landmetzger Till-
mann aus Geseke bestellt, von
ihm kaufen wir auch die Filets für
das Balthasar. Unsere Bratwürste
sind aus Schweinefleisch, Bauch-
lappen und Schulter, dazu etwas
Kalb. Bei einem guten Metzgerjob
stimmt der Fettanteil, das macht
eine gute Wurst aus. Unser Curry
ist nach dem Original der Berli-
ner Currywurst-Erfinderin Herta
Heuwer von 1949.
Herta Heuwer hat’s erfunden.
Eine wüste Rezeptur aus über 30
Zutaten mit allem drin wie Ho-
nig, Zwiebeln, Sellerie – alles, nur
kein Curry. Unsere Lehrlinge im
Balthasar rühren davon jede Wo-
che zwei riesige Pötte zusammen.
Der Normalfall wäre Ketchup
drüber, ein bisschen Chilly und
Curry, fertig ist die Laube. Unser
System ist ganz einfach: Die Vor-
bereitungsküche mit allem Drum
und Dran macht das Balthasar, die
Zubereitungsküche für den Gast
läuft in der Company. Bei allem
Aufwand bleibt unser Renner die
Currywurst/Pommes/Mayo mit
gut 60 Prozent, der Rest ist das
Thema Suppe und Salat.“
Und nun endlich, liebe Leser: Hier zeigt sich der Ideen-Meister mit seinem Team.
ausblick 1/201061 ausblick 1/2010
2 werte: genuss
Info
C & C – Die Curry Company Kamp 10, 33098 Paderborn
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reich an wert vollen Mineralien
und Spurenelementen. Germeta Quelle
ist ge eignet für eine natriumarme Ernährung
sowie reich an Calcium und Magnesium.
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Ist das Curry & Company nun Im-
biss oder Restaurant? Weder noch,
es passt in keine Schublade. Fest
steht nur: Im Paderborner Sprach-
gebrauch wird es liebevoll „BFA“
genannt – das Balthasar für Arme.
Auf ein Wort deshalb zum Fixstern
Balthasar (was seit Babylon „Herr
und Meister“ bedeutet – Nomen
est Omen). Elmar Simon erhielt
erstmals 1998 einen Michelin-Stern
für seine herausragende Küche. 17
Punkte im Gault Millau kamen
dazu. Gekocht wird nach dem
Prinzip „lecker und schlotzig“ – die
Speisen zergehen auf der Zunge.
Der Stern – lecker und schlotzig.
Beste regionale Produkte stehen
ganz oben auf der Einkaufsliste,
neben den Balthasar Classics
bereichern wechselnde Fein-
schmeckermenüs die Karte.
Zum ästhetischen Erlebnis wird
das Speisen dank dem Ambiente
in warmen Farben und der ge-
schickten Lichtregie des Restau-
rants. Als sich Elmar Simon da-
mit 1996 selbstständig machte,
gab es noch einige Sterne in der
Region, das Balthasar war eine
sichere Station auf der Tournee.
Heute ist sein Stern ein einsa-
mer Solitär auf weiter Ostwest-
falen-Lippe-Flur, das macht die
Frequenz nicht leichter. „Es wird
Zeit, dass die Kollegen mal Gas
geben, die Sterne werden jedes
Jahr neu vergeben.“ fügt Elmar
Simon augenzwinkernd hinzu.
werte: genuss 2
Coca-Cola ist nicht nur weltweit der größte Getränkehersteller, sondern auch in
Deutschland. Damit einhergehend trägt das Unternehmen eine große Verantwor-
tung für Verbraucher, Handel, Mitarbeiter, Gesellschaft und Umwelt. Das Thema
Nachhaltigkeit steht deshalb für das Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Im
Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie „Lebe die Zukunft“ verfolgt Coca-Cola
ehrgeizige Ziele in Bereichen, die von besonderer Relevanz sind: Produkt, aktiver
Lebensstil, Gesellschaft, Arbeitsplatz, Klimaschutz, Verpackung und Wasser.
Coca-Cola engagiert beim Thema Nachhaltigkeit
Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstratiegie „Lebe die Zukunft“ setzt sich Coca-Cola für den
Wasserschutz ein: Beispielsweise hat das Unternehmen einen bundesweiten Schulwettbewerb zum
Thema Wasserschutz ins Leben gerufen und fördert zusammen mit dem WWF nationale und
internationale Süßwasserprojekte.
ausblick 1/201063 ausblick 1/2010
2 werte: nachhaltigkeit
Produkt
Mit über 70 Markenprodukten bie-
tet Coca-Cola Deutschland seinen
Kunden und Verbrauchern eine
Vielfalt an alkoholfreien Produk-
ten für jede Situation. Dazu zäh-
len Erfrischungsgetränke mit und
ohne Zucker, Säfte, Mineralwässer
oder Kaffeespezialitäten. Coca-
Cola ist also viel mehr als nur die
Kernmarke Coca-Cola. Für alle
Produkte stellt Coca-Cola seinen
Verbrauchern transparente Infor-
mationen zu Inhaltsstoffen und
Nährwerten zur Verfügung. Auch
bei der Vermarktung seiner Pro-
dukte ist sich das Unternehmen
seiner Verantwortung bewusst
und sagt nein zu Werbemaßnah-
men an Schulen und für Kinder
unter zwölf Jahren.
Aktiver Lebensstil
Der Getränkehersteller trägt mit
vielfältigen Initiativen dazu bei,
Menschen für mehr Bewegung im
Alltag zu begeistern. Ein Beispiel
für dieses Engagement ist der
bundesweite Städtewettbewerb
für Breitensport, „Mission Olym-
pic“, in Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Olympischen Sport-
bund, bei dem bisher 182 Städte
und 6.500 Vereine teilgenommen
haben. Als Mitinitiator und Mit-
glied der „Plattform Ernährung
und Bewegung e.V.“ setzt sich
Coca-Cola außerdem für einen ge-
sundheitsförderlichen Lebensstil
bei Kindern und Jugendlichen ein.
Gesellschaft
Als Unternehmen mit lokaler Ver-
wurzelung engagiert sich Coca-Cola
Deutschland bereits seit mehr als
80 Jahren vor Ort und bundesweit
für soziale und gesellschaftliche
Themen. Ein Beispiel ist die Akti-
onswoche Nachhaltigkeit im Jahr
2009, bei der sich 680 Mitarbeiter
ehrenamtlich für 30 gemeinnützige
Projekte eingesetzt haben. So för-
dert das Unternehmen nicht nur
das soziale Engagement, sondern
als lokaler Arbeitgeber auch den
Dialog mit den Kommunen.
Die
Nachhaltig-
keitsstrategie von
Coca-Cola auf einen Blick.
Der bundesweite Städtewettbewerb „Mission Olympic“
in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympi-
schen Sportbund ist ein erfolgreiches Beispiel für das
Engagement von Coca-Cola für aktiven Lebensstil.
als lokaler Arbeitgeber auch den
Dialog mit den Kommunen. Engagement von Coca-Cola für aktiven Lebensstil.
64ausblick 1/2010
werte: nachhaltigkeit 2
2 werte: nachhaltigkeit
Arbeitsplatz
Die Mitarbeiter von Coca-Cola tra-
gen entschieden zum Erfolg des
Getränkeherstellers bei. Als ver-
antwortungsvoller Arbeitgeber för-
dert Coca-Cola deshalb eine offene
und kooperative Unternehmens-
kultur, bietet seinen Mitarbeitern
zahlreiche Weiterbildungs- und
Nachwuchsförderprogramme und
unterstützt Frauen in Führungs-
positionen. Coca-Cola Deutsch-
land ist außerdem Unterzeichner
der „Charta der Vielfalt“ und Mit-
glied der Initiative „Fair Compa-
ny“, die einen respekt- und verant-
wortungsvollen Umgang mit allen
Mitarbeitern, vom Praktikanten
bis zum Manager, festlegen.
Verpackung, Wasser, Klimaschutz
Einsparungen bei Verpackung
und Wasser sind ausgewiesene
Ziele bei Coca-Cola. Dabei kann
das Unternehmen bereits heute
beachtliche Erfolge vorweisen.
Beispielsweise konnte das Ge-
wicht der 0,5-Liter-PET-Flasche
seit 2006 um 25 Prozent reduziert
werden, was bei der Produktion
und beim Transport CO2-Emis-
sion spart. Auch bei der Herstel-
lung seiner Getränke setzt Coca-
Cola Zeichen: Seit 2003 wurde der
Einsatz von Wasser von 2,52 Litern
pro Liter Getränk um etwa 14 Pro-
zent auf 2,17 Liter gesenkt. Ziel ist
es, durch stetige Einsparung und
Wiederaufbereitung künftig sogar
wasserneutral zu arbeiten. Um
das Klima zu schützen, hat Coca-
Cola bereits heute 18.000 FCKW-
freie Kühler auf dem Markt und
reduziert mit einer patentierten
Steuerungseinheit zusätzlich den
Energiebedarf von rund 55.000
Kühlgeräten um 35 Prozent.
Mit „Lebe die Zukunft“ möchte
Coca-Cola also viel mehr, als qua-
litativ erstklassige Produkte anzu-
bieten, nämlich wirtschaftlichen,
ökologischen und sozialen Anfor-
derungen gleichermaßen gerecht
werden.
Coca-Cola-Mitarbeiter im
Verkaufsgebiet Südwest tauchen
nach Müll in einem Badesee.
Bei der ersten „Aktionswoche
Nachhaltigkeit“ im Jahr 2009
haben sich 680 Mitarbeiter in 30
gemeinnützigen Projekten vor Ort
engagiert. Coca-Cola unterstützt
das ehrenamtliche Engagement
seiner Mitarbeiter als Teil seiner
Nachhaltigkeitsstrategie.
Aktiver Klimschutz:
Coca-Cola hat schon
heute 18.000 FCKW-freie
Kühler auf dem Markt.
Info
www.coke.de
65 ausblick 1/2010
Info
www.wernicke-fruchtsaft.de
www.beckerwerbeagentur.de
Vor 75 Jahren begannen
meine Großeltern mit der
Fruchtsaftherstellung im
Lipperland. Sie produzier-
ten 500 Flaschen am Tag,
die noch von Hand ver-
korkt wurden. Heute sind
es gut 12.000 Flaschen in
der Stunde.
Mit meinem Vater Klaus führe
ich eine Kelterei, die füll- und la-
gerungstechnisch auf dem neues-
ten Stand ist. Regionalität ist für
uns sehr wichtig, sowohl beim
Bezug von Rohwaren, als auch
bei der Auslieferung unseres Sor-
timents: Unser Kernabsatzgebiet
ist die Region Ostwestfalen-Lippe.
Als traditioneller Familienbetrieb
fühlen wir uns jederzeit verant-
wortlich für die gleich bleibend
hohe Qualität unserer Produkte
und investieren kontinuierlich
in die Entwicklung/Modernisie-
rung unserer Anlagen. Auch in
der Außendarstellung, insbeson-
dere unserer Produktausstattung
setzen wir deshalb auf Werbespe-
zialisten.
Meine Marke hat ein Gesicht
Unser Ziel ist eine immer zeit-
gemäße Gestaltung in der Prä-
sentation und eine ehrliche, ver-
braucherfreundliche Information
am Produkt. Deshalb fanden wir
es an der Zeit, unseren beliebten
Säften ein neues „Gesicht“ zu
verpassen: Schauen Sie genau hin,
unsere Etiketten sind so frisch
und lecker wie unsere Säfte. Das
gesamte Sortiment ist konsequent
und verkaufsstark gestaltet – für
eine tolle Optik im Regal und ei-
nen vertrauenswürdigen Eindruck
beim Kunden, denn ich selbst ste-
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ner Marke und das nicht nur auf
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davon fruchteigener Zucker1 BE = 109 ml
197 kJ/46 kcal Fett
< 0,1 g0,1 g davon gesättigte Fettsäuren < 0,02 g11 g Ballaststoff e
0,2 g10,5 g Natrium
< 0,002 g
Apfelsaft klar 100% direkt gepresster Saft
cks-
FRUCHTSÄFTE AUS DEM L IPPERLANDApfelsaftohne Zuckerzusatz
Apfel100%Direktsaft
100% Direktsaft
Apfelsaft klar_0,7_RL01.indd 1
08.02.2010 11:10:45 Uhr
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Telefon 05202 2000 www.wernicke-fruchtsaft.de
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Bereits in dritter Generation verarbeiten wir
in unserem Familienbetrieb beste heimische
Apfelsorten, überwiegend von Streuobst-
wiesen. Aus handverlesenen, erntefrisch
gepressten Früchten entsteht so ein hoch-
wertiger Saft mit einem unvergesslichen,
natürlichen Geschmacks-
erlebnis.
durchschnittlicher Nährwertgehalt je 100 ml
Brennwert
Eiweiß
Kohlenhydrate
davon fruchteigener Zucker
1 BE = 109 ml
197 kJ/46 kcal Fett< 0,1 g
0,1 g davon gesättigte Fettsäuren < 0,02 g
11 g Ballaststoff e0,2 g
10,5 g Natrium< 0,002 g
Apfelsaft klar 100% direkt gepresster Saft
cks-
FRUCHTSÄFTE AUS DEM L IPPERL AND
Apfelsaftohne Zuckerzusatz
Apfel100%
Direktsaft
100% Direktsaft
Apfelsaft klar_0,7_RL01.indd 1
08.02.2010 11:10:45 Uhr66ausblick 1/2010
Werthers Whisky
ausblick 1/201067 ausblick 1/2010
2 werte: whisky
In einem historischen Fach-
werkkontor im Ravensberger
Land. Es geht hier an diesem
Abend „From the Lowlands to the Islands“. Udo Heide-
mann hatte als Wertheraner Finanzdienstleister und
Schottlandfan die Idee, die guten Freunde des Hauses
auf eine Scotch-Tour für die Sinne mitzunehmen.
Zur Degustation des keltischen
Lebenswassers uisge beatha ist der
freie Whisky-Botschafter Ralf
Morgenstern aus Radebeul
angereist. Hintersinnig beginnt
seine Tour mit einer schottischen
Lebensweisheit: „Für die Reise
sollte man immer eine Flasche
Whisky dabei haben für den Fall,
dass einen die Schlange beißt. Au-
ßerdem sollte man immer
eine Schlange
dabei haben.“
Der erfolg-
reiche Pub-
Betreiber und
Whisky-Festi-
val-Veranstalter weiß, wovon er re-
det. Auf der südlichsten Insel der
schottischen Hebriden hat er mit
eigenen Händen den Torf gesto-
chen, die Maische angesetzt, am
Gärbottich gestanden, die Brenn-
blasen bedient und Fassproben ge-
zogen. Wenn in 12 Jahren in einer
der ältesten Brennereien Schott-
lands der Bowmore in die Flaschen Bowmore in die Flaschen Bowmore
kommt, dann ist das wie ein Stück
von ihm. Zum eingefleischten
Whiskywissen hat er die Schlüs-
sel für die Sinne mitgebracht. Eine
einfache Glasplatte mit Unterlicht
erweckt die Glut der Single Malts.
Mitgebrachte Objekte von Entde-
ckungsreisen in die hintersten
Winkel Schottlands laden zum
Erspüren ein. Sattschwarze Torf-
stücke zum Kneten, Körnerscha-
len mit rauchigem Gerstenmalz
aus der Torf-
darre, die
getoastete
Gaube eines
B o u r b o n -
fasses, dazu
Probierfläschchen mit jungen,
hochprozentigen Rohdestillaten –
diese Reliquien verströmen das
Lebenswasser lange vor dem ers-
ten Schluck. Als dann noch der
Duft von frisch angebratenen
Lammfi lets in den Raum zieht,
die ersten Töne der Bagpipes er-
klingt, da wird allen Anwesenden
klar: „Scotland the brave, wir sind
angekommen.“
Text & Fotos:
Hans-Jürgen Krackher
Speyside: Glenfarclas 15, The Glenli-
vet 18. Lowlands: Auchentoshan 18.
Orkney: Highland Park 18. Skye: Talisker
18. Islay: Bowmore 18. (Zahl = Jahre)
Die klaren Rohdestillate liegen bei
80%, erst die Fasslagerung ver-
leiht den einzigartigen Farbton.
10.000 Jahre alter Torf: handge-
stochen in Islay. Maltman’s Gerste:
aus dem Torfrauch der Malzdarre.
werkkontor im Ravensberger
Land. Es geht hier an diesem
ßerdem sollte man immer
eine Schlange
dabei haben.“
Der erfolg-
reiche Pub-
Betreiber und
len mit rauchigem Gerstenmalz
aus der Torf-
Gaube eines
B o u r b o n -
ßerdem sollte man immer len mit rauchigem Gerstenmalz ßerdem sollte man immer
eine Schlange
dabei haben.“
Der erfolg-
reiche Pub-
len mit rauchigem Gerstenmalz
Welcome at the home of Welcome at the home of
Werthers Original.
68ausblick 1/2010
werte: whisky 2
Ralf Morgenstern mit einer Daube:
Das Mehrweg-System der Whisky-
Fässer ist eine Wissenschaft für sich.
Wenige Tropfen stilles Wasser aus der
Pipette: Sie können die Geschmacks-
noten für den Gaumen verstärken.
Das Walbaum-Haus in Werther: Ravens-
berger Leinsamen-Kontor und westfälische
Heimat einer Champagner-Legende.
2 werte: whisky
Canapés mit schottischem Lachs
und kurzgebratene Lammfilets
sind vorsorglich die Unterlage.
Endlich: Mit dem whiskygetränk-
ten Dessert Cranachan kommt das
Startzeichen zum Tasting. Ans Ohr
dringt das behutsame Köpfen der
Flaschen, die Teilnehmer bekom-
men ihr Sechser-Set befüllt. Die
Farben ergießen sich vom hellen
Weißwein bis zum tiefen Bern-
steingold. Begriffen wird
das schlank ver-
jüngte Nosing-Glas,
ideal geformt für
das Aufsteigen
der Aromen. Von beiden
Nasenlöchern werden die Ge-
schmacksboten separat empfan-
gen. „Hello“ und „How are you“
leiten die Probeschlucke ein. Nach
jedem folgt andächtige Stille, dann
steigert sich das Raunen im Raum.
Nase: „Sahniges Karamel-Toffee
mit reifen Früchten und rauchigen
Aromen.“ Gaumen: „Unglaublich
komplex mit schön sanften Früch-
ten und Schokolade, ausbalanciert
mit einer leichten Rauchigkeit.“
Die Scotch-Expertise beginnt mit
den Raritäten der Lowlands in der
Mitte Schottlands, setzt über nach
Skye, der Insel des Nebels, fi ndet
das finale Erlebnis in Islay. Hier
beim Bowmore, 18 Jahre, scheiden
sich so manche Geister – hat dieses
Urgestein doch eine gehörige Por-
tion Torf in sich. Zum Höhepunkt
seiner Tour bemerkt
Ralf Morgenstern,
nach schottischer
Art entspannt ganz
trocken: „Ich liebe
diese Gesichter: Von
begeistert freude-
strahlend bis schmerzver-
zerrt, vom Entsetzen
gepeitscht.“
steingold. Begriffen wird
das schlank ver-
jüngte Nosing-Glas,
ideal geformt für
das Aufsteigen
der Aromen. Von beiden
Nasenlöchern werden die Ge-
schmacksboten separat empfan-
gen. „Hello“ und „How are you“
leiten die Probeschlucke ein. Nach
jedem folgt andächtige Stille, dann
steigert sich das Raunen im Raum.
Nase: „Sahniges Karamel-Toffee
sich so manche Geister – hat dieses
Urgestein doch eine gehörige Por-
tion Torf in sich. Zum Höhepunkt
seiner Tour bemerkt
Ralf Morgenstern
nach schottischer
Art entspannt ganz
trocken: „Ich liebe
diese Gesichter: Von
begeistert freude-
strahlend bis schmerzver-
zerrt, vom Entsetzen
gepeitscht.“
ausblick 1/2010
Im 18. Jahrhundert steht der Wal-
baum selbstbewusst im Wappen der
gleichnamigen Kaufmannsfamilie.
Eine Marktlücke ist zu dieser Zeit
der Import von baltischem Leinsa-
men für feinen Flachs nach Werther
und ins Ravensberger Land. Das
Walbaumsche Talent macht Schule, wird über die
Grenzen entdeckt. Am 23. Oktober 1795 entsteigt
in Reims/Frankreich ein schüchterner Junge einer
Kutsche aus dem fernen Westfalen.
Vom Whisky zum Champagner.
Er ist fl achsblond, seine Augen sind lebhaft und er
blickt erstaunt. Heinrich Ludwig Walbaum ist der
Neffe des Gründervaters Florenz Heidsieck. Fortan
nimmt er seinen Weg als Gesellschafter des fl orieren-
den Handelshauses für Weine aus der Champagne.
Das Etikett von Heidsieck Monopole steht bis heute für
die Wurzeln aus Werther.
Ralf Morgenstern mit einer Daube:
Das Mehrweg-System der Whisky-
Fässer ist eine Wissenschaft für sich.
Wenige Tropfen stilles Wasser aus der
Pipette: Sie können die Geschmacks-
noten für den Gaumen verstärken.
Das Walbaum-Haus in Werther: Ravens-
berger Leinsamen-Kontor und westfälische
Heimat einer Champagner-Legende.
Heidsieck. Walbaum. Delius. Drei ostwestfälische
Familien haben sich in der Champagne verzweigt.
Info
Ralf Morgenstern
Freier Whisky-Referent
0351 8386707
www.whisky-festival.com
Mehr zum Walbaum-Haus
www.heidemann-fi nanz.de
74
werte: whisky 2
Einfach am besten.
albi – Typisch Frucht.
85 JahreLeidenschaft
ausblick 1/201071 ausblick 1/2010
2 werte
Ein Leben lang ist sie schon für ihre Gäste da und dabei noch kein bisschen müde:Die „Bielefelder Flaneure“ haben Lieselotte Wörmann zur Heldin von Bielefeld erklärt, ihre Stammgäste dürfen sie „Lotti“ nennen. Seit 40 Jahren rackert sie in der Bielefelder Gastrono-mie, seit 10 Jahren ist Lottis Grillimbiss Imbiss in der mittleren Bleichstraße ihr kleines Reich.Die Wurst kommt vom Bio-Metzger nebenan, die Currysauce wird noch selbst gemacht.Und einen gepfefferten Spruch gibt’s noch dazu. Liebe Lotti, bleib uns noch lange so erhalten!
Lieselotte Wörmann wird von Getränke WüllnersBringdienst beliefert. Denn für unsere Kunden sindwir immer so groß, wie sie uns brauchen.
Ihr starker Partner in der Region
Unabhängig.Kompetent.Zuverlässig.
72ausblick 1/2010
werte 2
Die Milch macht ’s„Nachhaltigkeit heißt für mich
Dauerleistungsfähigkeit.“ Ul-
rich Schumacher weiß, wovon
er spricht. Als er sich 1995 zu-
sammen mit Johannes Berger
um die Pacht von Gut Wilhelms-
dorf bewirbt, punkten beide mit
ihrem detailliert durchdachten
Konzept zur Umstellung und
Weiterentwicklung des Betriebes
auf „öko“. Dessen Eigner war und
ist – bis heute – kein minderer
als die von Bodelschwinghschen
Anstalten (vBA) in Bethel, die den
geschichtsträchtigen Ort mit Si-
cherheit nicht jedem überlassen
hätten – immerhin entstand hier
im Jahre 1882 die erste deutsche
Arbeiterkolonie. Friedrich von
„Agraringenieure sind Universal-
dilletanten – die können alles,
aber alles nur ein bisschen“,
sagt Dr. Ulrich Schumacher,
seines Zeichens diplomierter
Landwirt und seit 1995 zu-
sammen mit seinem Geschäfts-
partner Johannes Berger
erfolgreicher Pächter der Ver-
marktungs gesellschaft Gut
Wilhelmsdorf mbH in Bielefeld-
Eckardtsheim. Ein kleines, aber
feines Unternehmen, fernab von
jeglichem Dilletantismus.
Bodelschwingh der Ältere, Be-
gründer von Bethel, war ein enga-
gierter Pastor und Theologe. Um
etwas für die „Brüder der Land-
straße“ zu tun, ihnen Obdach und
Arbeit zu geben, nahm er sie bei
sich auf und etablierte die Kolonie
Wilhelmsdorf, die sich im Laufe
der Jahrzehnte zu einer fl orieren-
den Landwirtschaft mit sozialem
Auftrag entwickelte. Nach und
nach wurden Milchverarbeitung,
Schlachterei, ein Kartoffelschäl-
betrieb und eine Mühle aufgebaut,
die verschiedenen Verarbeitungs-
bereiche machten Wilhelmsdorf
zu einem wichtigen Versorgungs-
betrieb für die vBA. Erst in den
Achtzigern entfiel der einstige
Text: Tamara Dragus
Fotos: Hans-Jürgen Krackher
ausblick 1/2010
2 werte: bioland
Auftrag, obdachlose Männer zu
beherbergen und zu beschäftigen.
Der Betrieb war zwar immer noch
Anstaltsbetrieb, reduzierte sich
aber auf die reine Landwirtschaft
mit Milcherzeugung, Saatgutver-
mehrung und Kartoffelbau. Im
Jahre 1995 entschloss sich die Lei-
tung der vBA, den Betrieb zu ver-
pachten. Einzige Bedingung: Die
komplette Umstellung auf Öko-
landbau. Berger und Schuma-
cher machten das Rennen, denn
deren professionelles Konzept
ging über eine schlichte Umwand-
lung hinaus und beinhaltete un-
ter anderem eine Erweiterung der
Verarbeitungskapazitäten sowie
den Wiederaufbau der Direktver-
marktung. Am 1. April 1995 war
es soweit: Tiere und Maschinen
wurden an die Berger/Schumacher
GbR verkauft, der Hof privatisiert.
„Wir hatten damals kaum Eigenka-
ausblick 1/2010
pital, doch Bethel hat uns einen
großzügigen Kredit gewährt, so
konnten wir direkt durchstarten.“
Nach und nach wird der Hof auf
ökologischen Landbau umgestellt,
mittlerweile ist er einer von rund
5.000 anerkannten Bioland-Be-
trieben in Deutschland. „Die An-
forderungen an uns „Bioländler“
sind enorm, doch das sollten sie
auch sein.“ Von einer ungesunden
„Bio-Infl ation“ spricht Schumacher
74
werte: bioland 2
Die Autorin: Tamara Dragus
ist nach dem Studium der Ger-
manistik, Anglistik, Theater-
Film- und Medienwissenschaft
seit 1997 als freie Texterin und
Journalistin tätig. Sie lebt und
arbeitet in Köln.
www.tamara-dragus.de
und davon, dass längst nicht alle
Bio-Siegel den gleich hohen An-
spruch in sich tragen: „In unse-
rer Branche gibt es im Grunde
genommen nur drei wichtige,
entscheidende Verbände: Bioland,
Demeter und Naturland.“
Bioland für Bielefeld
Dass es den Wilhelmsdorfern
beim Nachhaltigkeitsgedanken
nicht nur um die erstklassige
Qualität ihrer Produkte geht, wird
schnell klar: „In erster Linie ist
es unser Anliegen, die Lebens-
bedingungen für die nächste Ge-
neration zu erhalten, wenn nicht
gar zu verbessern“, so Schu-
macher, selbst Vater von drei
Töchtern. Wichtigstes Standbein
der Vermarktungsgesellschaft ist
die hauseigene Hofmolkerei, die
1998 in Betrieb genommen wurde
und inzwischen als EU-Molkerei
anerkannt ist. Nach dem Motto
„Bioland-Milchprodukte aus Wil-
helmsdorf für Bielefeld“ werden
hier monatlich etwa 50.000 Liter
Qualitätsrohmilch in Eigenregie
verkauft, die restlichen 55.000 Li-
ter gehen zur Weiterverarbeitung
an die Bioland-Molkerei Söbbeke
in Gronau. „Die saubere Milch-
gewinnung hat bei uns oberste
Priorität. Dadurch erreichen wir
eine Rohmilchqualität, die deut-
lich über dem strengen, gesetzlich
vorgeschriebenen Standard liegt“,
so Schumacher. Und davon
profi tiert halb Ostwestfalen. 800
Kunden werden von vier im Dau-
ereinsatz befindlichen Fahrzeu-
gen mit Milch beliefert: Diverse
Privathaushalte, Krankenhäuser,
Alten- und Pflegeheime sowie
Kindergärten: „Seit 2000 sind wir
vom Landesamt für Ernährung in
Düsseldorf als Schulmilchlieferant
zugelassen. Insgesamt beliefern
wir mit unseren Kühlfahrzeugen
ausblick 1/2010
2 werte: bioland
260 Kindergärten zweimal wö-
chentlich mit Frischmilch, davon
nahezu alle Einrichtungen in Bie-
lefeld und im Kreis Gütersloh .“
Auch in den Regalen solch über-
regionaler Supermarktgrößen wie
REWE, Edeka oder WEZ findet
man die umweltfreundliche brau-
ne Wilhelmsdorfer Glasflasche
(„Die hat sonst keiner hier in der
Region“), die es natürlich auch
im anliegenden Hofladen gibt.
Seit Anfang diesen Jahres haben
Ulrich Schumacher und Jo-
hannes Berger den schmucken
kleinen Bio-Hofl aden in fremde
Hände gegeben. „Alles zusammen
war nicht mehr zu schaffen. Au-
ßerdem ist bekannt, dass die inha-
bergeführten Läden innerhalb ei-
nes landwirtschaftlichen Betriebes
besser laufen, da die Eigner dort
ihre ganze Arbeitskraft reinbrin-
gen. In so eine Sache muss man
sich zu hundert Prozent reinkni-
en.“ Sich reinknien, das kann der
stolze Neubesitzer Michael Hill-
mann, der als gelernter Einzel-
handelskaufmann mit ökologisch
wertvollem Hintergrund (er ver-
fügt über 25 Jahre Erfahrung im
Bio-Bussiness und leitete zuletzt
einen Naturkostmarkt in Minden)
genau richtig am Platz ist. Hill-
manns Credo: „Wir wollen uns auf
Frische konzentrieren.“ Mit den
Bioland-Produkten, die vor der
Haustüre wachsen und produziert
werden, greift Hillmann bereits
auf ein erstklassiges Grundsorti-
ment zurück.
Dass hochwertige Produkte alleine
nicht ausreichen, um neue Kun-
denkreise zu erschließen, weiß
Ulrich Schumacher: „Auch wir
müssen ständig die Werbetrom-
mel rühren.“ In Kooperation mit
der NaturSchule Bielefeld veranstal-
ten er und sein engagiertes Team
deshalb wöchentliche Betriebs-
besichtigungen für Kindergärten
und Schulen. Unter dem Motto
„Warum kauen Kühe immer Kau-
gummi?“ wird hier anschaulich
erklärt, wie die Kuh in die Flasche
kommt – der interessierte Nach-
wuchs zeigt sich nachhaltig beein-
druckt von soviel „Landwirtschaft
zum Anfassen“: „Es ist wichtig,
auch junge Zielgruppen anzu-
sprechen. Wenn die ihren Eltern
dann begeistert von ihrem Tag auf
dem Bauernhof berichten, haben
wir vielleicht wieder ein paar neue
Kunden gewonnen.“
ausblick 1/2010
Info
Vermarktungsgesellschaft Gut Wilhelmsdorf mbHVerler Str. 25833689 Bielefeld-EckardtsheimTelefon 0 52 05 / 950 760Faxfax 0 52 05 / 950 762 www.gut-wilhelmsdorf.de
ausblick 1/2010 80
werte: bioland 2
ausblick 1/2010
Herausgeber
Getränke Wüllner GmbH & Co. KG
Gustav-Winkler-Straße 5 – 7 · 33699 Bielefeld
Tel. +49.5 21.7 70 15-0 · Fax +49.5 21.7 70 15-53 10
[email protected] · www.getraenke-wuellner.de
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Bernd Hillebrand, Gesellschafter
Druck
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Hermann Beyer GmbH+Co.KG, Herford
www.iwdruck.de
Auflage
3. 000 Exemplare
Konzept, Redaktion
Hans-Jürgen Krackher
www.hjktext.de
Gestaltung, Grafi k-Design
Iris Mavrogiannis, Christoph Nordwald
www.mn-gestaltung.de
Impressum
2 WERTE
Premiere: 2. Juni
im CinemaxX
Leistung erscheint am 16. August 2010. Anzeigenschluss 18. Juni 2010.
Der nächste Ausblick:
Leistung
Unsere Themen:
Kompetenz aus Erfahrung.
Partnerschaft in der Region.
Handeln mit Leidenschaft.
Getränke Wüllner 2010:
85 Jahre mehr auf dem Kasten
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