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3> 01/10 Treffpunkt BA
Editorial Inhalt
„Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;“
So lässt Goethe seinen Faust vor dem Osterspaziergang, vor
der Auseinandersetzung mit dem Leben klagen. Das Leben ist für
uns die Praxis. Wir müssen uns nicht mit dem Teufel einlassen, um
zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Unsere
Methode der Erkenntnis ist eine andere. Auch wir arbeiten wis-
senschaftlich. Aber wir betreiben Wissenschaft nicht so, wie Faust
vor dem Osterspaziergang. Wir haben uns von Anfang an mit dem
Leben verbündet. Von diesem „Wissenschaftlichen Leben“ möch-
ten wir unseren Lesern und Leserinnen in dieser Ausgabe einen
Eindruck vermitteln. Wir legen unsere Perspektive auf Wissen-
schaft an der Berufsakademie dar. Wir zeigen, über welche Infra-
struktur wir verfügen, um unserer Vorstellung, unserem Leitbild
von Wissenschaft, gerecht werden zu können. Insbesondere beto-
nen wir unsere Bibliothek, unsere nationalen und internationalen
Kooperationen und unsere technische Ausstattung. Damit haben
wir unsere Institution(en), unsere Burg, beschrieben. Ohne Mann-
schaft, ohne Besatzung, muss jedes Bauwerk nur äußere Form
bleiben. Es vermag nicht zu leben. Niemand bedient sich seiner.
Deswegen gehören in unseren Schwerpunkt auch die „denken-
den Köpfe“ hinein. Gemäß unserer Interpretation von Forschung
sind das nicht nur angestellte Mitarbeiter der Akademie, sondern
auch deren Studierende. Was bewirken äußere Form (Infrastruk-
tur) und Mannschaft zusammen. Was kommt bei unserer Arbeit
heraus? Davon vermitteln wir im Abschnitt „Forschung will ange-
wandt“ werden einen steckbriefl ichen Eindruck. Leben, das Wort
suggeriert Entwicklung, Bewegung … Lebendigkeit eben. Welche
Richtung wir der Entwicklung des wissenschaftlichen Lebens an
der Berufsakademie geben möchten, davon berichtet der den
Schwerpunkt beschließende Abschnitt.
Lebendiges wissenschaftliches Leben ist auch Gegenstand
verschiedener anderer Beiträge in diesem Heft. Dazu gehören
die Artikel über das Kolloquium zu den Karrierechancen in steu-
erberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufen ebenso (Hier
sei ein Verweis auf unser Heft 2/2009 mit dem Schwerpunkt
Steuerberatung und Prüfungswesen gestattet.), wie Überlegun-
gen zur Ausgestaltung des Studienzugangs für Qualifi zierte
ohne schulische Zugangsberechtigung. Leben bedeutet auch, auf
Veränderungen im Lebensumfeld zu reagieren, genauso wie der
Versuch, dieses aktiv zu gestalten. Die Umstellung von Diplom-
Studiengängen auf Bachelor-Studiengänge mag Reaktion sein,
die Ausgestaltung der Studiengänge ist Aktion. Dass wir damit
erfolgreich sind, zeigen wir in unserer Reihe Bologna, in der es
um die erfolgreiche Akkreditierung der Studiengänge Finanz-
wirtschaft und Wirtschaftsinformatik geht. Einblicke in konkrete
wissenschaftliche Projekte erhalten Sie in einigen ausgewählten
Artikeln. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Wirtschafts-
ethik haben wir intensiviert. Wirtschaftsethik im Allgemeinen und
Unternehmensethik im Besonderen, als Baustein der normativen
Unternehmensführung, umfasst Fragestellungen, die alle Bran-
chen betreffen. Einen Einblick in die aktuelle Diskussion vermit-
telt der Artikel über das Kolloquium „Ethik und Marktwirtschaft“
des Studiengangs Industrie.
Erfolg wird belohnt – sei es mit einer interessanten Arbeits-
aufgabe nach dem Studium oder einer öffentlichen Würdigung.
Herr David Ludewig erhielt eine begehrte Auszeichnung – herzli-
chen Glückwunsch.
Der Bau unseres neuen Campus geht voran. Am 6. Novem-
ber 2009 wurde das Richtfest gefeiert. Die Konturen des neuen
Ortes des Lernens und Lehrens sind nunmehr deutlich erkennbar.
In allen Bereichen bereiten wir uns auf den Um- und Einzug vor.
Neben dem Einsatz neuester hochmoderner Technik schreitet
auch die Entwicklung einer neuen „Campussoftware“ voran.
Liebe LeserInnen, ich hoffe, Sie ein wenig neugierig gemacht zu
haben!
Ihr
Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin
Vorsitzender der Direktorenkonferenz der BA Sachsen und
Direktor der Staatlichen Studienakademie Dresden
Inhalt
HOCHSCHULPOLITIK
4 Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien und Fachoberschu-len in Sachsen
6 Studienzugang für berufl ich Qualifi zierte ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung
8 VON BOLOGNA ZUM DUALEN BACHELOR-STUDIENANGEBOT AN DER BERUFSAKADEMIE IN DRESDEN
8 Akkreditierung Finanzwirtschaft
9 Akkreditierung Wirtschaftsinformatik
SCHWERPUNKT: WISSENSCHAFTLICHES LEBEN AN DER BERUFSAKADEMIE IN DRESDEN
11 Wissenschaft an der Berufsakademie 16 Forschung braucht Infrastruktur.
17 Die Bibliothek der Berufsakademie in Dresden als zentraler In-formationsdienstleister
19 Koordinierte Ausbildung im sächsischen Agrarbereich
20 Die Integration von Diplom- und Praxisarbeiten in die For-schungskooperationen im Studiengang Holztechnik
21 In die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich geluagt
22 Chinesische Provinz Anhui sondiert Kooperationsmöglich-keiten mit der BA Sachsen
24 Labore der Berufsakademie in Dresden unterstützen anwen-dungsorientierte Forschung
25 Erweiterung der Laborausstattungen durch EU-Fördermittel
27 Forschung will angewandt werden.
28 Optimierung der Kreditprozesse im Firmenkundengeschäft bei der Volksbank-Raiffeisenbank Freiberg eG
28 Zeitorientiertes Prozessmanagement in einem mittelstän-dischen Unternehmen
29 Betriebliches Vorschlagswesen bei der ENSO AG
30 Neuordnung der Vertriebsstruktur in einem mittelständischen Unternehmen bei der G.S. Stolpen GmbH & Co. KG
30 Kamerabasierte Prozessüberwachung im Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik
31 Forschung braucht kreative Köpfe.
32 Ein Beitrag zur Werkstoff orientierten Gestaltung von CNC-Ferti-gungsprozessen am Beispiel der Holz- und Möbelindustrie
33 Soziale Leistungen durch landwirtschaftliche Unternehmen
34 Vom Diplom-Betriebswirt (BA) zum Master of Science
34 Vom Diplom-Informatiker (BA) zum Master of Science und weiter...
35 Vom Diplom-Betriebswirt (BA) über den Master of Finance & Banking (M.A.) zum MBA
36 Als Diplom-Ingenieur (BA) im Institut für Holztechnologie Dresden (ihd)
37 Vom Diplom-Betriebswirt (BA) zum promovierten Technolo-gietransferbeauftragten und Ausgründungsbegleiter
37 Vom Diplom-Betriebswirt (BA) über „down under“ zur Disser-tation
38 LERNEN – LEHREN – FORSCHEN FORSCHEN – LEHREN – LERNEN (nicht) nur ein Wortspiel?
ab S. 11 Wissenschaftliches Leben an der Berufsakademie in Dresden
Wir zeigen: Wissenschaft und Berufsakademie sind keine
Antagonismen (S. 11 ff.). Forschung fi ndet an der Berufsa-
kademie in Dresden als Verfahren in der Lehre sowohl auf
Seite der Lehrkräfte als auch auf Seite der Studierenden
Eingang in das akademische Leben: Einmal als Prinzip des
»forschenden Lehrens« und zum anderen als Prinzip des
»forschenden Lernens«. Dafür bedarf es einer geeigneten
Infrastruktur. (S. 16 ff.) Angewandte Forschung an der Be-
rufsakademie in Dresden hat ihren systematischen Platz
an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis, und zwar
dort, wo forschendes Lernen der Studierenden in eigene
Forschung übergeht. (S. 27 ff.) Forschung braucht kreative
Köpfe, will heißen geeignete Persönlichkeiten. Dass sowohl
die Idee der »forschenden Lehre«, als auch die des »for-
schenden Lernens« zielführend sind, zeigen ausgewählte
Qualifi kationswege unserer Absolventen (S. 31 ff.). Insofern
sind Lernen-Lehren-Forschen. Forschen-Lehren-Lernen für
uns (nicht) nur ein Wortspiel (S. 38).
AUS DEM STUDIENGESCHEHEN
39 Kolloquium „Ethik und Marktwirtschaft“ des Studiengangs Industrie
41 TOEIC® - Test of English for International Communication
AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
42 Service-Oriented Architecture: Extensions and Research Fields
QUO VADIS
45 Rio de Janeiro ganz nahe
46 Mit dem BA-Diplom in das Management Accounting bei BASF
46 Mit dem BA-Diplom zur Führungskraft bei Saturn
46 Mit dem BA-Diplom zur Assistentin der Bereichsleitung und sogar noch weiter…
47 Fit für die Praxis: Feierliche Exmatrikulation der Berufsakademie Dresden
VORGESTELLT UND NACHGEFRAGT
48 Per astera ad astra
49 Neuer stellvertretender Direktor, neuer Studiengangsleiter und neue Bibliothekarin
49 Katrin Kreuz
50 Prof. Dr.-Ing. Jürgen Sachse
51 Prof. Dr.-Ing. Frank Schweitzer
VERMISCHTES
52 Projektstart für Campus Dual
54 Richtfest für den Neubau am neuen Standort der Staatlichen Stu-dienakademie Dresden
55 Veranstaltungen und Messetermine 2010
Prof. Dr. -Ing. Detlef Kröppelin
4 > 01/10 Treffpunkt BA 5> 01/10 Treffpunkt BA
Hochschulpolitik Hochschulpolitik
Mit Sicherheit gehört ein Beruf in der Steuerberatung und
Wirtschaftsprüfung nicht zu den Traumberufen der Kindheit. Tat-
sächlich aber gibt es in der Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung,
in der Wirtschaftsberatung und im Bereich Rechnungswesen und
Controlling von Unternehmen ausgezeichnete, interessante und
vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen für
kluge Köpfe. Das Bild des verstaubten, Ärmelschoner tragenden
und langweiligen Buchhalters und Kanzleiarbeiters ist längst
überholt – oder nicht?
Die berufl ichen Tätigkeiten sind so vielfältig und so spannend
wie das Wirtschaftsleben selbst. Im Wesentlichen geht es um die
Aufstellung und Prüfung der Jahresabschlüsse von Unternehmen,
Vereinen oder der öffentlichen Wirtschaft, um die steuerliche
Beratung von Unternehmen unterschiedlichster Rechtsformen na-
tional und international und um die Lösung praktischer betriebs-
wirtschaftlicher Probleme bei der Gründung oder Umwandlung
eines Unternehmens, im Controlling, in der Nachfolgegestaltung,
im Falle einer Insolvenz oder Unternehmenssanierung.
Aber wie kann man das Interesse dafür bei geeigneten Abitu-
rienten wecken? Wie kann man die Chancen junger Abiturienten
mit den Bedürfnissen und Chancen der Wirtschaft, insbesondere
auch hier in Sachsen zusammenführen?
Um in diesem gemeinsamen Anliegen in einen ersten Erfah-
rungsaustausch zu treten, trafen sich am 9. September 2009
Schulleiter sächsischer Gymnasien, Berufsberater der Bundes-
agentur für Arbeit Chemnitz sowie sächsischer Arbeitsagenturen,
Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Mitglieder des Vorstandes
der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen, Vertreter
der Berufsakademie Sachsen und der Technischen Universität
Dresden und vor allem auch zahlreiche Studierende des fünften
Semesters des Studiengangs Steuerberatung/Prüfungswesen
der BA Dresden. Die Teilnahme des Herrn Staatssekretärs des
Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, Hansjörg König, zeigt,
welche Bedeutung das Kultusministerium der Berufs- und Studi-
enorientierung in den Gymnasien und Fachoberschulen beimisst.
Herr Staatssekretär Hansjörg König führte in seiner Eröff-
nungsrede unter anderem aus, dass natürlich die Schüler und
Abiturienten die Entscheidung über ihre berufl iche Zukunft selbst
treffen müssen. Jedoch ist die Zahl und Vielfalt der Berufsbil-
der so groß, dass ein Kompass/eine Navigationshilfe nötig wäre.
Schon wegen der hohen Abbrecherquoten an den Hochschulen
kann und soll die Berufsorientierung an den Schulen weiter ver-
bessert werden, wobei heute bereits viele Maßnahmen an den
Schulen stattfi nden.
Herr Steuerberater Hendrik Sebastian stellte in seinem Vor-
trag den anspruchsvollen und ganz und gar nicht langweiligen
Beruf des Steuerfachangestellten sowie die weiteren Entwick-
lungsmöglichkeiten bis hin zum Steuerberaterexamen vor. Es ist
ein Beruf, der sich im Anspruchsniveau von anderen Büroberufen
wie z. B. Bürokaufmann deutlich unterscheidet.
Frau Prof. Dr. Fritschler, Staatliche Studienakademie Dresden,
und Frau Prof. Dr. Siegert, Staatliche Studienakademie Leipzig,
sprachen in ihren kurzen Beiträgen über das duale Studium an
der Berufsakademie, insbesondere über die Studienangebote im
Bereich Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, über die forma-
len und persönlichen Voraussetzungen angehender Studieren-
der und die tatsächlichen hervorragenden Karrierechancen der
Absolventen. Die akademischen Studienmöglichkeiten im Bereich
Steuern und Wirtschaftsprüfung an den Hochschulen stellte Herr
Dr. Holm Krüger am Beispiel der TU Dresden vor.
Während des Mittagsbuffets gab es bereits einen ersten Mei-
nungs- und Erfahrungsaustausch in angeregten Pausengesprä-
Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien und Fachoberschulen in SachsenAusbildungs- und Karrierechancen in steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufen
chen und Diskussionen zwischen den Teilnehmergruppen.
Die sehr intensive und inhaltsstarke Podiumsdiskussion am Nach-
mittag wurde von Herrn Prof. Haaseloop, Steuerberater und vereidig-
ter Buchprüfer, moderiert. Im Podium saßen neben dem Moderator
Herr Unger, Steuerberater sowie Frau Mund, Studierende der TU Dres-
den, und Herr Salzer, Studierender der Berufsakademie in Dresden.
Die Gespräche und Diskussionen zeigten, dass Berufsbera-
ter, Berufsakademie und Steuerberaterkammer sehr engagiert
das gleiche Ziel verfolgen, nämlich Abiturienten und Absolven-
ten durch individuelle Beratung bei der Berufswahl Orientierung
und Chancen in wirtschaftlich interessanten Bereichen zu geben.
Dabei erwies sich auch, dass derartige Kontakte der Beteiligten
von großem Nutzen sind, wenn es darum geht, sich im gemeinsa-
men Ziel näher zu kommen.
Zu den Ergebnissen der Veranstaltung zählen auch einige
kurzfristig umsetzbare Ziele. So wird die Steuerberaterkammer
des Freistaates Sachsen anstreben, dass Kanzleien künftig mehr
ausbildungsvorbereitende Praktika anbieten, um den Schulabsol-
venten die Möglichkeit der Orientierung zu geben.
Der Studiengang Steuern, Prüfungswesen und Consulting
der Berufsakademie in Dresden ist jederzeit für Abiturienten und
andere Interessenten offen, die gern „schnuppern“ oder beraten
werden möchten.
Diese Art Erfahrungsaustausch und Beratung der Gymna-
sien, Fachoberschulen, Arbeitsagenturen, Kammern, Berufsaka-
demien und Hochschulen im Interesse einer Verbesserung der
Berufs- und Studienorientierung junger Menschen in Sachsen
für Wirtschaftsbereiche, die großen Bedarf an jungen Fachkräf-
ten haben und ihnen gleichzeitig gute Berufsperspektiven - ins-
besondere hier in Sachsen - bieten, sollte fortgesetzt werden.
Das muss nicht nur auf Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung
und quantitative Bereiche der Betriebswirtschaft beschränkt
bleiben, denn das gleiche Anliegen haben bekannter Maßen
zum Beispiel auch Disziplinen wie Ingenieurwissenschaften und
Informationstechnik.
AutorProf. Dr. oec. Ulrike FritschlerLeiterin des Studiengangs Steuern, Prüfungswesen und ConsultingStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-60/29E-Mail: [email protected]
Herr Staatssekretär Hansjörg König im Vortrag Vortrag von Herrn Hendrik Sebastian, Steuerberater Im Pausengespräch v.l.n.r.: die SteuerberaterInnen Frau Mandy Goldmann (Absolventin der BA Dresden), Herr Hendrik Sebastian (ECOVIS), Frau Gisela Jahn (Vorstand Steuerberaterkammer des Frei-staates Sachsen) und Herr Dr. Holm Krüger (TU Dresden)
Mittagspause am Buffet
Herr Prof. Friedhelm Haaseloop, Steuerberater und vereidigter Buch-prüfer, moderierte die Veranstaltung
6 > 01/10 Treffpunkt BA 7> 01/10 Treffpunkt BA
Hochschulpolitik Hochschulpolitik
Studienzugang für berufl ich Qualifi zierte ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung
Nicht erst seit dem Bologna-Prozess gibt es vermehrt Forde-
rungen, den Zugang zur akademischen Bildung zu verbreitern
und zu fl exibilisieren.1 Argumente dafür sind die Erhöhung der
Bildungsbeteiligung, Chancengleichheit und der Beschäftigungs-
fähigkeit, die Steigerung der Durchlässigkeit des Bildungssystems
und insgesamt eine Höherqualifi zierung der Gesellschaft. Gegner
der Hochschulöffnung befürchten hingegen, dass ein Massenan-
sturm an nicht-traditionellen2 Studenten3 folge oder dass diese
prekäre Defi zite in der Studierfähigkeit und geringere Studiener-
folgschancen aufweisen. Diese Befürchtungen haben sich jedoch
bisher nicht bewahrheitet.4
Verglichen mit anderen Ländern wie den USA ist der Anteil
nicht-traditioneller Studenten in Deutschland schwindend gering
und der direkte Weg zum Studium über das Abitur noch immer der
dominante. Im Studienjahr 2007 hatten nur etwas mehr als ein
Prozent der Studienanfänger in Deutschland ein Hochschulstu-
dium ohne Hochschulreife aufgenommen.5 In den einzelnen Bun-
desländern fällt dieser Anteil aber recht unterschiedlich aus. Hier
sind die Zugangswege zu akademischer Bildung ohne adäquate
schulische Voraussetzungen auch recht unterschiedlich – von
Zugangs- und Begabtenprüfungen bis hin zum Probestudium.6 In
fast allen Bundesländern ist außerdem ein Direktstudienzugang
für Bewerber mit Meister- oder vergleichbarem Abschluss mög-
lich. In Sachsen wurde erst kürzlich mit den Novellierungen des
Hochschul- und des Berufsakademiegesetzes der Studienzugang
für Meister offener gestaltet und die Zugangsprüfung für beruf-
lich Qualifi zierte auch ohne Berufserfahrung ermöglicht.7 Die
Wirkungen dieser Novellierungen bleiben abzuwarten. Noch ran-
giert Sachsen unter allen Bundesländern auf dem letzten Platz im
Anteil berufl ich qualifi zierter Studienanfänger (2007: 0,16 %).8
Die starre, infl exible Studiengestaltung dürfte ein Grund dafür
sein, warum sich berufl ich Qualifi zierte bzw. Berufstätige selten
für ein Studium entscheiden, denn Vollzeitstudium, Erwerbstätig-
keit und soziale Verpfl ichtungen lassen sich kaum angemessen
ausbalancieren, das Angebot an Teilzeitstudiengängen ist eher
1 Vgl. u. a. UNESCO 1998; WOLTER 2005
2 Nicht-traditionelle Studenten bzw. non-traditional students bezieht sich auf Stu-denten, die nicht auf „geradem“ Weg zur Hochschule kamen, die nicht die regulären Voraussetzungen für den Hochschulzugang erfüllen und/oder nicht in der üblichen Vollzeit- bzw. Präsenzzeit studieren. Diese drei Kriterien können in unterschied-lichem Ausmaß ausgeprägt sein. Daher bilden die Attribute „traditional“ bzw. „non-traditional“ eher Pole auf einer Skala. Eine genaue Abgrenzung ist folglich nicht möglich. (Vgl. TEICHLER/WOLTER 2004: 72; SCHÜTZE/SLOWEY 2002: 314, 323)
3 Im Folgenden wird die maskuline Schreibweise verwendet. Dies erfolgt aus-schließlich aus Gründen der Lesbarkeit und soll kein Geschlecht ausschließen.
4 Vgl. TEICHLER/WOLTER (2004), S. 69
5 Vgl. NICKEL/LEUSING (2009), S. 15
6 Vgl. NICKEL/LEUSING (2009), S. 15
7 Vgl. SächsHSG § 7 und SächsBAG § 7
8 NICKEL/LEUSING (2009), S. 96
rar und eine Anrechnung von prior learning auf ein Studium
genießt noch ein Schattendasein.9 Biographisch gesehen ist das
Studium für nicht-traditionelle Studenten – vor allem für solche,
die nicht auf „geradem“ Weg dorthin kamen, auch keine Erstaus-
bildung, sondern eine Weiterbildung.10 Dies führt neben anderen
Merkmalen wie Berufstätigkeit und Familiensituation zu Bedürf-
nissen, Erwartungen und Zielstellungen im Studium, die von jenen
„traditioneller“ Studenten abweichen.
Den speziellen Bedürfnissen, Erwartungen etc. berufl ich Qua-
lifi zierter bzw. Berufstätiger dürfte das duale, praxisnahe Studium
an der Berufsakademie mit seinen Theorie- und Praxisphasen,
mit seinen kleinen Studiengruppen und der überschaubaren Stu-
dienzeit in besonderer Weise entgegenkommen. Daher soll nun in
einem eigens hierfür initiierten Projekt („Flex“11) der Zugang zum
Studium an der Berufsakademie Sachsen ausgestaltet werden.
Gegenwärtig können Studieninteressenten ohne adäquate
Voraussetzungen über eine Zugangsprüfung zum Studium gelan-
gen.12 Die eigenständig zu leistende Vorbereitung auf diese
Prüfung, deren inhaltliche Gestaltung und die schulische Prü-
fungssituation dürften jedoch oftmals dazu führen, dass dieser
Zugangsweg nicht als wirkliche Chance wahrgenommen wird –
vor allem, wenn der allgemeinbildende Schulabschluss bereits
längere Zeit zurückliegt. Nun kann und soll die Zugangsprüfung
im Zuge des Projektes „Flex“ nicht abgeschafft werden. Vielmehr
soll sie besser auf die spezielle Zielgruppe berufl ich Qualifi zierter
bzw. berufl ich Erfahrener ausgerichtet werden. Zukünftig werden
daher Vorbereitungs- bzw. Anpassungskurse in modularer Form
angeboten.13 In diesen Modulen wird diese spezielle Zielgruppe
auf Studium und Kursprüfungen intensiv vorbereitet. Der erfolg-
reiche Abschluss der Prüfungen innerhalb der Anpassungsmo-
dule ermöglicht dann den (einrichtungsart- und fachgebundenen)
Studienzugang. Er soll also bescheinigen, dass die Teilnehmer für
ein bestimmtes Studienfach an der Berufsakademie studierfähig
sind.
Für den Arbeitgeber einer Fachkraft ohne adäquate Stu-
dienzugangsvoraussetzungen könnte der oben beschriebene
Zugangsweg eine Personalentwicklungsstrategie darstellen,
9 Vgl. WOLTER 2005: 55f.
10 Vgl. WOLTER 2008
11 „Flexibilisierung des Zugangs zum Berufsakademiestudium für Studieninteres-sierte ohne klassische Zugangsvoraussetzungen und Sicherung der Studierfähigkeit von Studienanfängern und Studierenden“
12 Als adäquate Zugangsvoraussetzungen gelten die allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Vorbildung oder ein Meisterabschluss. Außerdem ist ein mit einem anerkannten Praxispartner abge-schlossener Ausbildungsvertrag erforderlich. (Vgl. SächsBAG § 7)
13 Außerdem sollen Verfahren entwickelt werden, mit denen beispielsweise bereits vorliegende, den Anforderungen der Praxisphasen entsprechender Berufserfahrung oder anderer adäquater Lernergebnisse auf Studienteile angerechnet werden kön-nen. Grundlage hierfür sind u. a. die Beschlüsse der KMK von 2002 und 2008.
wenn er die Fachkraft für eine bestimmte, eine akademische
Ausbildung erfordernde Position bzw. Tätigkeit rüsten möchte.
Die Fachkraft könnte dann die Praxisphasen beim Arbeitgeber
absolvieren, sofern dieser sich als Praxispartner für den rele-
vanten Studiengang eignet. Arbeitsplatzsicherheit, Sicherung
der Beschäftigungsfähigkeit und der unternehmerischen Wett-
bewerbsfähigkeit durch Fachkräftebindung und -entwicklung
gehen unter diesen Bedingungen Hand in Hand. Damit könnte
auch dem für Sachsen prognostizierten Mangel an akademischen
Arbeitskräften entgegengewirkt werden. Denn für den Zeitraum
von 2005 bis 2020 werden 9.000 bis 27.300 Akademiker auf dem
sächsischen Arbeitsmarkt fehlen.14 Diesem Akademikermangel
und der Fachkräfteabwanderung kann die Berufsakademie durch
die Integration ihrer Studierenden in das Praxisunternehmen und
der damit verbundenen „Haltekraft“15 von Humanressourcen auf
dem sächsischen Arbeitsmarkt entgegensteuern.
Die im Projekt „Flex“ geplanten Anpassungsmodule können
außerdem von Studienanfängern und Studierenden besucht
werden, die zwar vielleicht die Zugangsvoraussetzungen zum
Studium erfüllen und/oder bereits ihr Studium begonnen haben,
aber dennoch studienrelevantes Wissen und Können auffrischen
bzw. aufholen und ihre Studienerfolgschancen erhöhen wollen.
Derzeit werden drei Studien zu dem Bedarf an den geplanten
Anpassungsmodulen durchgeführt: Eine von ihnen ermittelt die
Studierneigung bei berufl ich Qualifi zierten, speziell bei Teilneh-
mern bestimmter Weiterbildungen an Fachschulen. Eine weitere
Studie widmet sich den Bedarfsstrukturen von Studierenden der
Studienakademie Dresden. Die dritte Studie erkundet hingegen
das Interesse der Praxispartner an den Anpassungsmodulen.
Über die Ergebnisse informiert das nächste Heft des „Treffpunkt
BA“.
Nach diesen Erhebungen werden die Anpassungsmodule kon-
zipiert, von 2010 bis 2012 pilothaft erprobt und prozessbeglei-
tend evaluiert. Anhand der Ergebnisse der Evaluation und der
Wirkungsanalyse wird dann entschieden, ob und wie die Module
dauerhaft an der Studienakademie Dresden und an anderen Stu-
dienakademien in Sachsen angeboten werden.
Literatur:Gesetz über die Berufsakademie im Freistaat Sachsen (Sächsisches 1. Berufsakademiegesetz – SächsBAG) vom 11. Juni 1999, rechtsberei-nigt mit Stand vom 11. Juli 2009.
Gesetz über die Hochschulen im Freistaat Sachsen (Sächsisches 2. Hochschulgesetz – SächsHSG) vom 10. Dezember 2008.
KILLISCH, W.; LENZ, K.; 3. CHRISTMANN, G. B.; FROHWIESER, D. u. a. (2007): Hochschulen im Demographischen Wandel. Die Lage in Sachsen. Dresden.
KMK (2002): Anrechnung von außerhalb des Studiums erworbenen 4. Kenntnissen und Fähigkeiten auf ein Hochschulstudium. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 28. Juni 2002. Bonn.
KMK (2008): Anrechnung von außerhalb des Studiums erworbenen 5. Kenntnissen und Fähigkeiten auf ein Hochschulstudium (II). Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18. September 2008. Bonn.
14 Vgl. KILLISCH/LENZ u. a. (2007)
15 Vgl. LENZ/WOLTER u. a. (2008), S. 14
LENZ, K.; WOLTER, A.; FROHWIESER, D.; WERNER, A. (2008): Die 6. Berufsakademie Sachsen und der demographische Wandel. Exper-tise zur Entwicklungsplanung der Berufsakademie Sachsen unter den Bedingungen des demografi schen Wandels und zu den Möglichkeiten einer Einfl ussnahme. Dresden (Arbeitspapier des Sächsischen Kom-petenzzentrums für Bildungs- und Hochschulplanung mit Stand vom 17. Juni 2008).
NICKEL. S.7. ; LEUSING, B. (2009): Studieren ohne Abitur: Entwicklungs-potenziale in Bund und Ländern. Eine empirische Analyse. Gütersloh (CHE Arbeitspapier Nr. 123).
SCHÜTZE, H. G8. .; SLOWEY, M. (2002): „Participation and exclusion: A comparative analysis of non-traditional students and lifelong learners in higher education.“ In: Higher Education. 3-4/2002. S. 309 - 327.
TEICHLER, U.; Wolter, A. (2004): „Zugangswege und Studienangebote 9. für nicht-traditionelle Studierende.“ In: Die Hochschule. 2/2004. S. 64 – 80.
UNESCO-Welthochschulkonferenz „Hochschulbildung im 21. Jahrhun-10. dert: Ausblick und Handlungsperspektiven“ am 9. Oktober 1998.
WOLTER, A. 11. (2005): „Lebenslanges Lernen im Bologna-Prozess.“ In: Der Bologna-Prozess im Spiegel der HIS-Hochschulforschung. HIS Kurzinformation A6/2005. S. 49 – 60.
WOLTER, A.12. (2008): Die Öffnung der Hochschule für Berufstätige – Nationale und internationale Perspektiven. Vortrag auf der Tagung „Weiterbildung im Elfenbeinturm am 14./15. Januar 2008 in Berlin.
AutorDr. Mandy PasthorWissenschaftliche MitarbeiterinStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-43/29E-Mail: [email protected]
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Hochschulpolitik Hochschulpolitik
Stärken sehen die Gutachter in der Positionierung im Arbeits- markt, in der Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen, in der
Integration von Theorie und Praxis, im Einsatz von Fallstudien
und Praxisprojekten, in der Berufsbefähigung, in den Praxis-
kenntnissen des Lehrpersonals, in der Betreuung der Studie-
renden durch die Lehrenden, in der Studiengangsleitung, in
der Qualitätssicherung und -entwicklung der Berufsakademie
und dem Zusammenwirken zwischen Berufsakademieleitung,
Fachbereich und Studiengangsleitung in der Studiengangs-
entwicklung sowie in der Qualitätssicherung und -entwicklung
des Bachelor-Studiengangs in Bezug auf Inhalte, Prozesse
und Ergebnisse.“
Am 9. Oktober 2009 fand in der Bibliothek der Staatlichen
Studienakademie Dresden eine Dankeschönveranstaltung mit
allen Akteuren, die an der Vor-Ort-Begehung teilgenommen hat-
ten, statt.
Die Ausarbeitung der Unterlagen und die damit verbundene
Akkreditierung sind allerdings selbst wieder nur ein erster Schritt
im gesamten Prozess der Umstellung vom Diplomstudiengang
auf einen Bachelorstudiengang. Nun gilt es, die mit der Konzep-
tion formulierte Absichtserklärung im Studienalltag umzusetzen
und mit Leben zu erfüllen. Es ist uns bewusst, dass auch in der
Umsetzung die eine oder andere Hürde zu nehmen ist und nicht
von Beginn an alles so wie wir es geplant haben funktionieren
wird. Gleichzeitig sind wir optimistisch, dass wir auch in Zukunft
mit der breiten Unterstützung durch Dozenten, Praxispartner,
Absolventen, Studierenden und Mitarbeiter rechnen dürfen und
wir den nächsten Schritt dank Ihrer vertrauensvollen Zusammen-
arbeit genauso gut wie die vorangegangenen meistern werden.
Akkreditierung FinanzwirtschaftErfolgreiche Akkreditierung des Studiengangs Finanzwirtschaft mit den Studienrichtungen Finanzwirtschaft - Bank und Finanzwirtschaft - Versicherungen der Staatlichen Studienakademie Dresden
In der Sitzung am 10./11. September 2009 hat die Akkreditie-
rungsagentur Foundation for International Business Administra-
tion Accreditation (FIBAA) den Studiengang Finanzwirtschaft mit
den Studienrichtungen Bank und Versicherung ohne Aufl agen
erfolgreich akkreditiert. (vgl. Abbildung 1)
Den Absolventen des Studiengangs kann damit der Abschluss
Bachelor of Science (B.Sc.) mit 180 ECTS-Credits verliehen
werden.
Der Akkreditierung sind sehr viele Aktivitäten, Feinabstim-
mungen und Gespräche vorausgegangen.
Begonnen hat der Prozess bereits 2005. Erste Überlegungen
zur Modularisierung der aktuellen Diplomstudienangebote wur-
den zu Papier gebracht. Für alle Beteiligten stand von Anfang an
fest, Bewährtes sichern und neue Anforderungen mit Sachver-
stand integrieren zu wollen. Ein kompliziertes, manchmal sogar
unlösbares anmutendes Problem.
Auf dem Weg zur Akkreditierung sind schier unzählige Versi-
onen entstanden, entstandene Konzepte wieder verworfen, neue
Ideen geboren worden.
Weihnachten 2008 hatten wir einen Arbeitsstand erreicht,
der die gestellten Anforderungen erfüllte und unseren Ansprü-
chen gerecht wurde.
Das abschließende Konzept hatte viele Helfer: Allen Dozen-
ten, Praxispartnern, Absolventen und Studierende, die uns aktiv
unterstützt haben ein herzliches Dankeschön.
Wenn wir auch eine wichtige Etappe bewältigt hatten, waren
wir doch noch nicht ganz am Ziel. Unser Wunschkonzept wollte
nun in einem nächsten Schritt , in einem von der FIBAA vorgege-
benen Fragen- und Bewertungskatalog, begründet werden: Hin-
tergründe waren darzustellen, Ziele zu formulieren, Methodik und
Didaktik zu erläutern und die Abschlussbezeichnung Bachelor of
Science durch die Anwendung quantitativer Methoden im Stu-
dium zu untersetzen. Die damit in Verbindung stehenden Über-
legungen erstreckten sich bis ins Frühjahr 2009 hinein. Auch die
Verpackung, das äußere Erscheinungsbild der einzureichenden
Unterlagen sollte – last but not least – überzeugen. Bei deren
Gestaltung hatten wir ebenso tatkräftige Unterstützung wie
zuvor in der Konzeptionsphase, der wir an dieser Stelle danken
möchten: Vielen Dank an die Mitarbeiter der Staatlichen Studien-
akademie Dresden, besonders Frau Oehler und Herrn Hatwig. Mit
einer Zusatzfrist wurden die Unterlagen im April 2009 versandt.
Nun konnten wir unser Augenmerk auf die Vorbereitung der
Vor-Ort-Begehung richten. Eine Gutachtergruppe aus Hochschul-
und Fachhochschulprofessoren, Professoren einer Berufsakade-
mie, Vertretern der Wirtschaft und der Akkreditierungsagentur
nahmen im Juli 2009 die Gelegenheit wahr, die schriftlichen Aus-
führungen zu hinterfragen, offen gebliebene Themen zu erörtern
und sich ein Bild von den Studienbedingungen zu machen. Dazu
wurden Studiengangsleiter, Dozenten, Praxispartner, Absolven-
ten und Studierende in verschiedenen Gesprächsrunden befragt.
Im September 2009 erhielten wir schließlich die ersehnte
Nachricht: Erfolgreiche Akkreditierung mit der Abschlussbezeich-
nung Bachelor of Science (B.Sc.). Und das ohne Aufl agen.
Einen Eindruck davon vermittelt ein Ausschnitt aus dem Gut-
achterbericht, der im Wesentlichen die Zusammenfassung der
abschließenden Beurteilung präsentiert:
„Der Bachelor-Studiengang „Finanzwirtschaft“ der Berufsa- kademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Dresden (SSD)
erfüllt die Qualitätsanforderungen für Bachelor-Programme
und kann von der Foundation for International Business Admi-
nistration Accreditation (FIBAA) akkreditiert werden. Mit zwei
Ausnahmen wurden alle von einem Bachelor-Programm zu
fordernden Qualitätselemente im Akkreditierungsverfahren
nachgewiesen.
Der Bachelor-Studiengang entspricht den Strukturvorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) für Berufsakademien und
des Akkreditierungsrates sowie den Anforderungen des nati-
onalen Qualifi kationsrahmens. Er ist modular gegliedert, mit
ECTS-Punkten versehen und schließt mit der staatlichen Ab-
schlussbezeichnung „Bachelor of Science“ ab. Die staatliche
Abschlussbezeichnung wird von der Berufsakademie verlie-
hen.
Bei der Bewertung wurden die Selbstdokumentation und die Ergebnisse der Begutachtung vor Ort berücksichtigt. Unter
besonderer Berücksichtigung der Strategie und der Ziele, der
Konzeption, der Ressourcen und Dienstleistungen sowie der
Qualitätssicherung handelt es sich um ein Programm, das die
Qualitätsanforderungen überwiegend erfüllt.
Entwicklungspotenzial sehen die Gutachter in der Verstärkung des Fremdsprachenanteils und in der Vermittlung zusätzlicher
Bildungskomponenten.
Akkreditierung Wirtschaftsinformatik„Der lange Weg zum Bachelor“ oder „Nach der Akkreditierung ist vor der Akkreditierung“
Im Juni 1999 fi el auf der Konferenz von 29 europäischen Bil-
dungsministern in Bologna erstmals der Begriff „europäischer
Hochschulraum“. Damit verbunden waren die Defi nition von Zie-
len für diesen gemeinsamen europäischen Hochschulraum und
ein Zeitplan für seine Schaffung (Abb. 1).
Einführung eines Systems leicht verständlicher und vergleichbarer 1. Abschlüsse
Einführung eines Systems, das sich im Wesentlichen auf zwei Hauptzyk-2. len stützt:
einen Zyklus bis zum ersten Abschluss (undergraduate) ›einen Zyklus nach dem ersten Abschluss (graduate) ›
Einführung eines Leistungspunktesystems3.
Förderung der Mobilität von Studierenden und Hochschullehrern4.
Förderung der europäischen Zusammenarbeit in der Qualitätssicherung 5. um vergleichbare Kriterien und Verfahren zu entwickeln
Stärkung der europäischen Dimension des Hochschulstudiums 6.
Diese Konferenz war Namensgeber und Auslöser eines bis dahin
einzigartigen Reformprozesses für den europäischen Hoch-
schulraum. In Deutschland sind mit dem Bologna-Prozess u. a.
die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen sowie
die Akkreditierungspfl icht verbunden. Die Entscheidung für
das Verfahren der Akkreditierung an Stelle der Evaluation von
Studienprogrammen oder hochschulinterner Qualitätssiche-
rungsverfahren ist Ausdruck einer spezifi schen Gewichtung der
Bologna-Reformziele.
Für die Berufsakademie Sachsen begann die Umsetzung der
Bologna-Beschlüsse im Jahr 2005 mit einer Reihe interner und
externer Informationsveranstaltungen. Auf diesen wurde über
die Beschlüsse informiert und deren Umsetzung zum Teil sehr
kontrovers diskutiert. Für die Berufsakademie Sachsen konstitu-
ierte sich auf Empfehlung der Direktorenkonferenz eine zentrale
Bologna AG, die in enger Zusammenarbeit mit letzterer einen
Zeitplan für die Einführung bolognakonformer Studienabschlüsse
entwickelte. Dieser sah vor, dass zunächst in sog. „Pilotstudien-
gängen“ mit der Umstellung begonnen wird, um, aufbauend auf
deren Erfahrungen, schrittweise alle Studiengänge umzustellen
und zu akkreditieren.
Der Studiengang Wirtschaftsinformatik war einer dieser
„Pilotstudiengänge“. Da er an den drei Standorten Bautzen, Dres-
den und Glauchau angeboten wird, entschieden wir (die Leiter
der jeweiligen Studiengänge: Herr Dipl.-Inf. Sven Geisel, Prof. Dr.
AutorProf. Marion EltzschLeiterin des Studiengangs Finanzwirtschaft - VersicherungStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-30/29E-Mail: [email protected]
AutorDr. oec. Christine SchmidtLeiterin des Studiengangs Finanzwirtschaft - BankStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]
Abb. 1: Ziele eines gemeinsamen europäischen Hochschulraumes (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bologna-Prozess)
Abbildung 1
10 > 01/10 Treffpunkt BA 11> 01/10 Treffpunkt BA
Hochschulpolitik Hochschulpolitik
Rainer Penzel und Prof. Dr. Frank Schweitzer), die Studienordnung
gemeinsam zu entwickeln. Es begann eine Zeit der intensiven
Recherchen, Diskussionen und Beratungen zum Thema Bologna
mit Studierenden, Praxispartnern und Kollegen. Pünktlich zum
Studienbeginn der Matrikel 2006 war die Studienordnung abge-
stimmt und fertig gestellt.
Neben der Studienordnung galt es, eine Vielzahl von Dokumen-
ten zu überarbeiten, anzupassen oder gänzlich neu zu entwickeln.
Dieser Bogen spannte sich von der Prüfungsordnung über diverse
Formulare bis zum Diploma Supplement. Unterstützung erhielten
wir von der zentralen Bologna AG sowie von vielen haupt- und
nebenberufl ich tätigen Dozentinnen und Dozenten. Das Zusam-
menstellen der Studiendokumente für den Akkreditierungsantrag
war ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum akkreditierten
Bachelor. Der Schwerpunkt dieses Abschnittes lag in der Erstellung
des Fragen- und Bewertungskataloges. Dabei handelt es sich um
ein Dokument, in welchem auf rund 100 Seiten, neben den Zielen
des Studiengangs, alle mit dem Studium zusammenhängenden
Prozesse, Verfahren und Ressourcen ausführlich und umfassend
beschrieben werden. Nach dem Einreichen bei der Akkreditie-
rungsagentur FIBAA im Früh-
jahr 2008 folgte im Juni des
gleichen Jahres die Vor-Ort-
Begutachtung durch ein Gut-
achterteam der FIBAA. Die
angereisten Gutachter beschei-
nigten uns ein kompaktes,
effi zientes und berufsqualifi zie-
rendes Studium. Sie kritisierten
aber auch unser Qualitätsma-
nagementsystem und wiesen
uns auf Unstimmigkeiten im
Modularisierungskonzept hin.
Wir nahmen dies zum Anlass, unsere 2006 modulari-
sierte Studienordnung kritisch zu hinterfragen und mit
den neuesten Erkenntnissen des Bologna-Prozesses
abzugleichen. Im Ergebnis entstand eine überarbeitete
Studienordnung für den Studiengang Wirtschaftsinfor-
matik, die noch stärker modularisiert ist und sich enger
am deutschen Qualifi kationsrahmen orientiert.
Parallel zu unseren Aktivitäten wurde durch die
Direktorenkonferenz die Einführung eines einheitlichen
Qualitätsmanagementsystems für die Berufsakademie
Sachsen beschlossen (Abb. 2).1 Die Novellierung des
Gesetzes über die Berufsakademie im Freistaat Sach-
sen im September 2008 schaffte Rechtssicherheit und
stellt den Bachelorabschluss der Berufsakademie Sach-
sen den der Hochschulen gleich (vgl. § 10 a (3)).
Der überarbeitete Selbstbericht inklusive aller
studienbegleitenden Dokumente wurde im März des
Jahres 2009 erneut der Akkreditierungsagentur
FIBAA zur Begutachtung übergeben. Während der
sich anschließenden Vor-Ort-Begutachtung an der Studienaka-
demie in Glauchau konnten wir dem Gutachterteam der FIBAA
unser Studien- und Qualitätsmanagement-Konzept erläutern.
Mit Hilfe der teilnehmenden Studierenden sowie der haupt- und
nebenberufl ich tätigen Dozenten gelang es uns, das Gutachter-
team vom Konzept der Berufsakademie zu überzeugen, so dass
die FIBAA Akkreditierungskommission im September 2009 den
Studiengang Wirtschaftsinformatik ohne Aufl agen akkreditierte
(Abb.3). Damit konnte ein Prozess erfolgreich beendet werden,
der für uns im Jahre 2005 begann.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, all denen, die uns wäh-
rend dieser Zeit aktiv unterstützten, zu danken. Nur mit ihrer
Hilfe war es möglich, dass am 30. September 2009 die ersten
Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsinformatik die Berufs-
akademie Sachsen mit dem Abschluss „Bachelor of Science“ ver-
lassen konnten.
In den nächsten Jahren gilt es nun, diesen Prozess fortzufüh-
ren. Ich wünsche allen Beteiligten dazu viel Erfolg und sichere
Ihnen meine Unterstützung zu.
Denn nach der Akkreditierung ist
vor der (Re-)Akkreditierung.
1 Vgl. dazu auch Treffpunkt BA Heft 1/2009.
Thema:
Wissenschaft an der Berufsakademie Von akademischer Lehre, Wissenstransfer und wissenschaftlicher Weiterbildung. Aus-gangslage und Perspektiven
“Wissenschaft” kommt vom lateinischen “scire” - wissen.
Wissen allein macht aber Wissenschaft nicht aus. Wissen-
schaft enthält im Wortstamm “schaffen”. Man schafft also
demnach Wissen. Wie? Indem man mit Hilfe unterschiedli-
cher Methoden und durch die Formulierung von Hypothesen
und Theorien eine Fragestellung untersucht (Forschung) und
die erlangten Ergebnisse vermittelt (Lehre) und ggf. anwen-
det (angewandte statt rein theoretische Wissenschaft). Die
Brockhaus Enzyklopädie drückt es so aus: [Wissenschaft ist]
der Prozess methodisch betriebener Forschung und Lehre
als Darstellung der Ergebnisse und Methoden der Forschung
mit dem Ziel, fachliches Wissen zu vermitteln und zu wis-
senschaftlichem Denken zu erziehen. Man könnte nun allein
zum Thema “was Wissenschaft ist” einen eigenen Beitrag
schreiben. Das Ziel ist hier aber ein anderes: Es geht darum,
aufzuzeigen, wie und wo wissenschaftliches Arbeiten an
der Berufsakademie stattfi ndet und wie die Vermittlung
von wissenschaftlich fundierten, theoretischen Inhalten
im praxisintegrierenden Studium organisiert ist und sicher
gestellt wird. Darüber hinaus wird der Beitrag Perspektiven
für angewandte wissenschaftliche Weiterbildung, Techno-
logietransfer und Innovationsförderung sowie angewandte
Forschung an der Berufsakademie Sachsen aufzeigen.
Abb. 2: Beschluss der Direktorenkonferenz vom 11. März 2009 zum Qualitäts-management an der Berufsakademie Sachsen(Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bologna-Prozess) Quelle Direktorenkonferenz
AutorProf. Dr.-Ing. Frank Schweitzer Stellvertretender DirektorStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]
Gesetzlicher Rahmen/SächsBAG
Beschluss der Direktorenkonferenz
Staatliche Studienakademie vor Ort
Q-S
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Qualitäts-ziele
LernortStudienakademie
Studiengang XLernort Praxispartner
Eval
uier
ungs
beau
ftra
gter
Direktor/in
Diskusion der Evaluierunsergebnisse
Definition von Verbesser-ungsmaßnahmen
Implementierung der Maßnahmen
Maßnahmenkatalog
Lehrbericht
Interne Evaluierung- Modulevaluation- Studienevaluation- Dozentenevaluation- Workloadevaluation- Institut. Datenanalyse
Externe Evaluation- Peer Review- Gutachten/Studien
Evalierungsbericht
Abb. 3
12 > 01/10 Treffpunkt BA 13> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
Wissenschaftlich-theoretisches Studium an der
Berufsakademie
Der Erwerb der Fähigkeit, wissenschaftlich zu denken und zu
arbeiten, ist im Studium an der Berufsakademie ebenso bedeut-
sam, wie das Erlangen der Berufsfähigkeit (employability), die
u. a. durch die dem Studium eigene Praxisintegration sicher-
gestellt wird. Mit ALEXANDER DEMANDT gesprochen geht es
darum zu vermitteln, dass „Wissenschaftlichkeit ein Gütesiegel
… für die Sorgfalt des Herstellers, [jedoch] nicht für die Eigen-
schaften des Werkes [ist. Denn a]uch höchste Gewissenhaftigkeit
verbürgt die Tragfähigkeit der Ergebnisse nicht.“1 Die nötige Sen-
sibilität im Umgang mit den typischen Methoden der Forschung
– der Beobachtung, der Befragung und dem Experiment –, deren
Möglichkeiten und deren Grenzen,2 lernen die Studierenden in
den Theoriephasen kennen und anwenden. Sie erweitern die
theoretischen Grundlagen der studierten Disziplin und erproben
ihr Wissen, z. B. empirisch oder experimentell. Dabei ist es wich-
tig, dass die Studierenden verstehen, dass der größte Feind von
Wissenschaft „jene Autoritätsgläubigkeit [ist] .., der leider viel zu
selten in Seminaren bzw. in der akademischen Lehre insgesamt
entgegengewirkt wird“3. Bereits bei WEBER heißt es, „der Irrtum
ist der, dass sie [die Studierenden, A. d. V.] in dem Professor etwas
anderes suchen, als ihnen dort gegenübersteht, - einen Führer
und nicht: einen Lehrer.“4
Die wissenschaftlich-theoretischen Studienphasen umfassen
jeweils zwölf Wochen intensiven Lernens und Lehrens, bevor die
Studierenden die Studiengruppen für die nächste Praxisphase in
ihren Unternehmen erneut verlassen. Dort wiederum wird das
erworbene Wissen angewandt, ggf. spezialisiert und vertieft.
Häufi g werden deshalb Prüfungen auch erst nach den jeweiligen
Praxisphasen absolviert, denn sie sollen das Gelernte theoretisch
und praktisch zusammenführen.
Ohne Wissenschaft ist akademisches Lehren und Lernen
undenkbar (vgl. S. 31 in diesem Heft). Wie in jedem anderen Stu-
dium an einer tertiären Bildungseinrichtung auch, sehen sich die
Studierenden von Beginn ihres Studiums an mit der Anfertigung
wissenschaftlicher Arbeiten konfrontiert – seien es Referate,
Studien-, Beleg- oder Praxisarbeiten. Die Krönung des Studiums
nach drei Jahren im Wechsel zwischen Theorie und Praxis bil-
det dann – neben den Abschlussprüfungen bzw. abgeschlossenen
Modulprüfungen – die wissenschaftliche Abschlussarbeit (Dip-
lom- bzw. Bachelorarbeit). Diese soll in besonderem Maße darle-
gen, dass die Studierenden im Verlauf ihres Studiums Methoden
des wissenschaftlichen Arbeitens erlernt haben und in der Lage
sind, eine – mit dem jeweiligen Praxispartner vereinbarte – Pro-
blemstellung zu erörtern. Besonderheit dieser Arbeiten ist es,
dass, bedingt durch die Anbindung an ein Unternehmen bzw. eine
Institution (Praxispartner), praxisrelevante Themen bearbeitet
1 Demandt, A. (2005), S. 79.
2 Vgl. dazu bspw. Chalmers, A. F. (2007).
3 Eggert, M. K. H. (2008), S. 6.
4 Weber, M. (1995), S. 35. Hervorhebung im Original.
werden, so dass über den rein theoretischen Erkenntnisgewinn
hinaus die Ergebnisse der Arbeiten in der Regel realisiert werden.
Beispiele dafür fi nden Sie in diesem Heft ab Seite 27.
Um die angestrebte Verzahnung zwischen Theorie und Praxis
zu sichern, werden sämtliche wissenschaftliche Arbeiten sowohl
von hauptberufl ich tätigen Dozenten der Berufsakademie als
auch von Vertretern der als Praxispartner fungierenden Unter-
nehmen betreut.
Technologie- und Wissenstransfer, angewandte
Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs
Mit dem Gesetz über die Berufsakademie im Freistaat Sachsen
in der Fassung vom 11. Juli 2009 wird in § 11 Abs. 1 den Staatlichen
Studienakademien der Berufsakademie die Möglichkeit einge-
räumt, Partnerunternehmen bei der Anwendung wissenschaftli-
cher Erkenntnisse in der Praxis in Form von Technologie- oder
Wissenstransfer zu unterstützen. Der systematische Technolo-
gie- und Wissenstransfer ist jedoch ohnehin ein Merkmal, das der
dualen Ausbildung im tertiären Bereich gleichsam einprogram-
miert ist. Die vorhandenen Defi nitionen dessen, was man unter
Technologietransfer verstehen möchte, laufen alle auf die Über-
tragung von Wissen (Technologie als Wissen um eine Technik) mit
dem Ziel der Nutzbarmachung desselben für Dritte hinaus. Eine
Form des Technologietransfers ist der sog. personengebundene
Technologietransfer, bspw. durch Beratung aber eben auch durch
Aus- und Weiterbildung. Technologietransfer ist kein Ziel, Tech-
nologietransfer ist ein Mittel, das über die Dispersion einer Tech-
nologie zu deren verbreiteter Anwendung beiträgt. Mittelbar also
ein Beitrag zur Wirtschaftsförderung.
Am Technologie- bzw. Wissenstransfer beteiligen sich die Stu-
dienakademien der Berufsakademie Sachsen derzeit vor allem
über die Studien-, Beleg-, Praxis- und Abschlussarbeiten der Stu-
dierenden. Weil an der Berufsakademie durch Wissenschaft (aus-)
gebildet wird und weil Wissenschaft selbst wieder aus Bildung
erwächst (vgl. S. 31 dieser Ausgabe), müssen sich die Lehrenden
das zu vermittelnde Wissen (die Technologien) immer wieder
selbst erarbeiten. Und weil das Streben nach Erkenntniszuge-
winn ein sich stets erneuernder Prozess ist, weil einmal gefun-
dene Antworten stets neue Fragen provozieren oder weil einmal
gefundene Lösungen vor dem Hintergrund ganz verschiedener
Entwicklungen – z. B. in der globalen oder der Interaktionsumwelt
von Unternehmen und damit letztlich auch vor dem Hintergrund
der Entwicklung konkurrierender Erklärungsmodelle oder Pro-
blemlösungen – veralten, ist es geboten, neue theoretische und
praktische Erkenntnisse in den Lehrprozess der Berufsakademie
einzuspeisen. Die Verantwortung dafür liegt in den Händen der
StudiengangsleiterInnen; aber auch in denen die Dozentinnen und
Dozenten, in deren eigeninitiativer, aktiver intellektueller Ausein-
andersetzung mit dem eigenen Lehrgebiet. Darüber hinaus wir-
ken die Studienakademien auf die kontinuierliche Modernisierung
ihrer Forschungsinfrastruktur (z. B. Bibliotheken, Kooperationen
wie bspw. mit Universitäten und Forschungseinrichtungen oder
die technische Ausstattung der Akademien) hin, um auf diese
Weise für Dritte anwendungsbereites Wissen zu generieren (Tech-
nologietransfer). In diese Richtung zielt aber auch das Bestreben,
für die Lehre geeignet qualifi zierte haupt- und nebenberufl icher
Mitarbeiter mit einem gesunden Hang zur intrinsisch motivierten
Selbstausbeutung5 zu gewinnen. Wissenschaftlichen Nachwuchs
aus den eigenen Reihen heranzuziehen ist – wegen des fehlenden
expliziten Forschungsauftrages – für die Berufsakademie bisher
kaum möglich. Letztlich ist eine wissenschaftliche Weiter- bzw.
Höherqualifi kation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, also
ihrem (privaten) Engagement zu verdanken.
Zur Vermittlung von Wissen, das auf jeweils aktuellen For-
schungsergebnissen ruht, trägt die enge Zusammenarbeit mit
Hochschulen und forschenden Unternehmen bei. Viele nebenbe-
rufl iche Lehrkräfte betreiben aktiv wissenschaftliche Forschung
bzw. sind an innovativen Entwicklungen beteiligt. Auch wenn
es nicht explizit zu den Dienstaufgaben der hauptberufl ichen
Dozentinnen und Dozenten der Berufsakademie gehört, neben
der akademischen Lehre eigenen Forschungsprojekten nachzu-
gehen, so ist es dennoch impliziter Auftrag der Lehrenden, sich
ständig wissenschaftlich weiterzubilden und die Entwicklung ihrer
Disziplin aktiv mitzuverfolgen. Angesichts des derzeit vergleichs-
weise hohen Lehrdeputats und Betreuungsaufwandes ist das für
die Dozentinnen und Dozenten allerdings eine permanente Her-
ausforderung. Hier wäre es pfi ffi g – nicht zuletzt im Interesse der
investierten Landesmittel – darüber nachzudenken, wie man es
den Lehrenden ermöglichen kann, angewandte Forschung als
Dienstaufgabe betreiben und systematisch in die Lehre einbrin-
gen zu können. ROBERT M. PIRSIG schildert die Situation, auf die
man ohne dieses Bestreben zusteuert, recht eindrücklich, wenn
er seinen Protagonisten schreiben lässt:
„Die Schule war, wie man es beschönigend nennen könnte, ein College mit reinem Lehrbetrieb. An einem solchen Col-lege unterrichtet man am laufenden Band, fi ndet nie Zeit für Forschungsarbeit, für Kontemplation oder die Teilnahme an außerschulischen Veranstaltungen. Immer nur unterrich-ten und unterrichten, bis man ganz stumpfsinnig wird, seine Kreativität einbüßt und zu einem Automaten wird, der immer wieder dieselben stumpfsinnigen Sachen von sich gibt, vor endlosen Reihen unschuldiger Studenten, die nicht begreifen, warum man so stumpfsinnig ist, die Achtung vor einem ver-lieren und diese Nichtachtung in die Gesellschaft hinaustra-gen. Der Grund dafür, dass man immer bloß unterrichten und unterrichten und unterrichten muß, liegt darin, dass dies eine geschickte Art ist, möglichst wenig Geld für ein College auszu-geben und dabei echte Hochschulbildung vorzutäuschen.“6
Ein kapazitätsbedingtes Nachlassen der Qualität in der Lehre
würde sich schließlich vor dem Hintergrund der unterstellten
starken regionalen Wirkung der Berufsakademie, anders noch als
5 Vgl. z. B. Andresen, M. (2009), S. 70 ff.
6 Pirsig (1999), S. 153 f.
bei Universitäten und Fachhochschulen, unmittelbar in der per-
spektivischen Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft
bemerkbar machen; wenigstens wenn man die Annahme, dass
Bildung innovations- und leistungsförderlich sei, aufrecht erhal-
ten möchte.
Wissenschaftliche berufsbezogene Weiterbildung
Die besondere Ausgestaltung des Berufsakademie-Prinzips,
die Verbindung von berufspraktischer und wissenschaftlich-the-
oretischer Ausbildung im tertiären Bereich kann auch die anwen-
dungs- und berufsbezogene wissenschaftliche Weiterbildung
umfassen. Insofern ist es konsequent, dass es § 11 des Gesetzes
über die Berufsakademie im Freistaat Sachsen in der Fassung
vom 11. Juli 2009 der Berufsakademie auch ermöglicht, auf der
Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse – insbesondere jenen in
der berufl ichen Praxis tätigen Absolventen der BA, die über eine
mehrjährige Berufserfahrung verfügen – eine weitere Qualifi zie-
rung anzubieten.7 Das kann im Rahmen berufsbezogener Weiter-
bildungen bzw. in Gestalt von Aufbaustudiengängen geschehen.
Wissenschaftliche Weiterbildung gemäß Kultusministerkonfe-
renz (KMK) bezeichnet die „Fortsetzung oder Wiederaufnahme
organisierten Lernens nach Abschluss einer ersten Bildungs-
phase und in der Regel nach Aufnahme einer Erwerbs- oder
Familientätigkeit […], wobei das wahrgenommene Weiterbildungs-
angebot dem fachlichen und didaktischen Niveau der Hochschule
entspricht“8. Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) defi niert als
wissenschaftliche Weiterbildung ebenso diejenigen Bildungsan-
gebote, die einen ersten berufsqualifi zierenden Abschluss (nicht
notwendigerweise Hochschulabschluss) voraussetzen, nach
Aufnahme einer berufl ichen Tätigkeit erfolgen, methodisch auf
Hochschulniveau aufbereitet sind und das Zeitbudget Berufstäti-
ger berücksichtigen.9
Im Unterschied zur allgemeinen wissenschaftlichen Weiterbil-
dung baut die berufsbezogene Weiterbildung grundsätzlich auf
einer berufl ichen Phase bzw. berufl ichen Erfahrungen auf. Ziel-
gruppen sind v. a. Absolventen von Hochschulen und Berufsaka-
demien sowie entsprechend geeignete berufl ich Qualifi zierte.10
Wissenschaftliche Weiterbildungsangebote reichen von Ein-
zelveranstaltungen über Kurse bis hin zu Studiengängen. Auf-
baustudien gelten insofern ebenso als Weiterbildungen, wenn das
Angebot auch für berufstätige Hochschulabsolventen zugänglich
und auf deren Bedarf zugeschnitten und tatsächlich wahrgenom-
men wird. Graduierten- und Promotionsstudien im unmittelbaren
Anschluss an ein grundständiges Studium gelten jedoch nicht
als Weiterbildungen.11 Abgegrenzt wird auch die akademische
Erstausbildung (grundständige Lehre) - auch wenn dieser ein ers-
7 Das der Bedarf an solchen Leistungen grundsätzlich vorhanden und hoch ist, zeigen bspw. Gehrke, B. et al. (2009) und Horstkotte, H. (2009).
8 KMK (2001), S. 2.
9 Vgl. HRK (2007), S. 3.
10 Vgl. Wissenschaftsrat (1997), S. 9 f.
11 Vgl. HRK (1993).
14 > 01/10 Treffpunkt BA 15> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
ter berufsbefähigender Abschluss vorausgeht (z. B. abgeschlos-
sene Berufsausbildung).
Eine im Rahmen der Entwicklungskonzeption 2008 durchge-
führte Analyse zum Angebot von Weiterbildungsveranstaltungen
an der Berufsakademie Sachsen hat ergeben, dass derzeit nur an
einigen Studienakademien regelmäßig Weiterbildungsprogramme
angeboten werden, die zudem fast ausschließlich berufsbilden-
den und nicht wissenschaftlich-anwendungsorientierten bzw.
wissenschaftlich-berufsbezogenen Charakter haben bzw. z. T. als
Fortbildungen klassifi ziert werden müssten (z. B. Prüfungen zum
Nachweis berufs- und arbeitspädagogischer Qualifi kation (Aus-
bildereignungsprüfung (ADA) der IHK oder Qualitätsbeauftragter
(TÜV))). Somit bleibt festzustellen, dass die Angebote keine Wei-
terbildungen im eigentlichen Sinne (s. o.) sind, die einen ersten
berufsqualifi zierenden und inhaltlich passenden Abschluss (der
BA-Absolventen) sowie eine Berufstätigkeit voraussetzen, son-
dern eher als Zusatzqualifi kationen auch neben dem Studium
erworben werden können (z. B. Cisco Academy CCNA Ausbildung).
Die Rücksprache mit den Leitungen der Studienakademien ergab
allerdings auch, dass diverse Weiterbildungen bereits angeboten
wurden, derzeit aus verschiedenen Gründen (Kapazitätsschwie-
rigkeiten, Kooperationspartner aufgelöst etc.) aber kein aktiver
Baustein der BA-Angebote mehr sind. Zusätzliche Recherchen im
Kontext mit der Entwicklungskonzeption haben ergeben, dass es
im Jahr 2003 seitens der BA Sachsen, der Universität Leipzig und
der Hochschule Mittweida (FH) bereits Vorschläge zur Schaffung
eines Verbundprojekts zur wissenschaftlichen Weiterbildung
„Hochschule/Berufsakademie+Wirtschaft in Sachsen“ gab, das
jedoch keine weitere Unterstützung fand.
Die Gründe für die Zurückhaltung in Sachen Weiterbildung
können vielfältig sein. Zu vermuten sind jedoch ähnliche Hemm-
nisse, wie sie vor einiger Zeit auch noch für mangelnde Weiterbil-
dungsangebote an Hochschulen zutrafen und z. T. zutreffen: Das
eigene Personal kann zurzeit nicht in Nebentätigkeit beschäftigt
werden, Weiterbildungsaktivitäten können aber auch nicht auf
das Lehrdeputat angerechnet werden – zunächst ist das grund-
ständige Studium abzusichern. Auch zusätzliche Lehrleistungen
können nicht honoriert werden. Die Lehrhonorare sind für die
Gewinnung externer Lehrbeauftragter kaum marktfähig und kön-
nen nicht leistungsbezogen verhandelt werden.12 Hinzu kommt
die Frage, inwiefern Haushaltsmittel für Weiterbildung einge-
setzt werden dürfen, da sich diese voraussichtlich aus Gebühren
allein – wie von Experten dargelegt – nicht selbst tragen können.13
Außerdem entstehen bereits im Vorfeld der Durchführung Kos-
ten für Bedarfsanalysen, Entwicklung und Markteinführung der
Weiterbildungsangebote. In diesem Zusammenhang sei auf die
Notwendigkeit einer zentralen Koordinierungs- und Organisati-
onsstelle hingewiesen, zu deren Aufgaben u. a. Bedarfsanalysen,
didaktische Beratung, Programmplanung und Dozentenvermitt-
12 Vgl. HRK (2007).
13 Vgl. HRK (2007), S. 5.
lung sowie die geforderte Qualitätssicherung der Weiterbildungs-
angebote gehören. Alternativ besteht die von den Hochschulen
genutzte Möglichkeit der Gründung von Einrichtungen auf privat-
rechtlicher Basis in gemeinsamer Trägerschaft.
Insgesamt besehen sind die Rahmenbedingungen bedarfsge-
recht zu gestalten, zielgenau auszubilden und passgenau wissen-
schaftlich-berufsbezogen weiterzubilden an der Berufsakademie
durch die enge Verbindung und systematische Verzahnung zwi-
schen Wissenschaft und Praxis bzw. Wirtschaft äußert güns-
tig. Hinzu kommt, dass sich die Arbeitswelt verändert hat. Der
demografi sche Wandel bedingt, dass spätestens ab 2020 weniger
Studierende zu erwarten sind und somit der Anteil älterer Aka-
demiker steigen wird, die ihr akademisches Wissen erneuern und
aktualisieren müssen, da der technologische und wissenschaft-
liche Fortschritt rasch voranschreitet. Zudem ist ein lebenslang
beständiges Arbeitsverhältnis nur noch selten die Regel. Viel-
mehr ist es üblich, im Laufe eines Lebens die berufl iche Position
und ausgeübte Tätigkeit zu wechseln. Das macht es auch erfor-
derlich, den eigenen Wissensfundus immer wieder zu erweitern
bzw. zu erneuern.
Angesichts dieser Tatsachen und absehbaren Entwicklungen
ist eine verstärkte Verantwortung der Hochschulen und Berufs-
akademien in der wissenschaftlichen Weiterbildung unumgäng-
lich. Der Ausbau des Weiterbildungsangebotes muss für die
Berufsakademie Sachsen – neben der Priorität der Sicherung
des grundständigen Studiums – deshalb zukünftig mehr Gewicht
erhalten.
Es gibt Auffassungen, welche den Eindruck vermitteln, dass
Wissenschaft bzw. wissenschaftliches Leben und Berufsakademie
gleichsam Antagonismen sind. Dass dem nicht so ist, davon sol-
len die folgenden Seiten eine Vorstellung vermitteln. Nicht mehr,
aber auch nicht weniger. Es geht nicht darum, die Berufsakade-
mie schleichend in eine kleinformatige Universität oder Fach-
hochschule zu verwandeln. Eine Entwicklung, die in der Literatur,
insbesondere für das Verhältnis zwischen Fachhochschulen und
Universitäten unter der Bezeichnung „academic drift“14 diskutiert
wird. Bestimmt ist es so, dass an der Berufsakademie Sachsen
das Hauptaugenmerk der Lehre gilt, wissenschaftlich basierte
Lehre aber ist ohne ein Mindestmaß an Forschung nicht denkbar.
PORTER verweist in einem ganz anderen Kontext darauf, dass ein
Unternehmen grundsätzlich besehen zwischen den Alternativen
Kostenführerschaft und Qualitätsführerschaft zu wählen hat. Von
einem Ansatz, der beide Strategien gleichermaßen verfolgt, der
so genannten Outpacement-Strategie, rät er ab. Zugleich muss
man sich entscheiden, ob man den gesamten Markt oder eine
Nische bedienen möchte. Entschließt sich ein Unternehmen, in
einer Nische für Qualität zu stehen, so wird diese Strategie als
14 Vgl. z. B. Meier, F./Schimank, U. (2002), S. 85, wo „academic drift“ als „Annähe-rung eines statusniedrigeren Hochschultyps an die statushöheren Universitäten“ interpretiert wird.
Produkt-Segment-Spezialisierung bezeichnet.15 Das ist unser
Weg: Unser Produkt ist „duale Ausbildung im tertiären Bereich“,
unser Qualitätsmerkmal ist herausragende „Qualität der Lehre“.
Strategische Positionierung bedeutet auch, klar zu kommunizie-
ren, was man nicht tun möchte, wofür man nicht steht.16 Für die
Berufsakademie bedeutet das z. B., dass wir keine Grundlagenfor-
schung betreiben, dass wir keine Wissenschaftler ausbilden, dass
wir mit unseren Bildungsangeboten zwar eine Alternative anbie-
ten, aber nicht für alle und jeden Interessenten geeignet sind. Wir
bedienen also nicht den Gesamtmarkt. Dennoch führt die Berufs-
akademie das Siegel „University“. Unabhängig vom juristischen
Begriffsinhalt kann man Universität im ursprünglichen Sinne als
Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden begreifen. Als Idee,
als geistige Haltung, die von einer Gruppe von Menschen verkör-
pert und bewahrt wird.17 Auch dafür steht die Staatliche Studien-
akademie in Dresden.
LiteraturAndresen, M. (2009): Das (Un-)Glück der Arbeitszeitfreiheit. Eine öko-1. nomisch-psychologische Analyse und Bewertung, Wiesbaden.
Demandt, A. (2005): Ungeschehene Geschichte. Ein Traktat über die 2. Frage: Was wäre geschehen, wenn...?, Göttingen.
Eggert, M. K. H. (2008): Prähistorische Archäologie. Konzepte und 3. Methoden, 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl age, Stuttgart.
Chalmers, Alan F. (2007): Wege der Wissenschaft. Einführung in die 4. Wissenschaftstheorie, 6., verbesserte Aufl age, Berlin et al.
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15 Vgl. Meffert, H./Burmann, Ch./Kirchgeorg, M. (2008), S. 298.
16 Vgl. Porter, M. E. (2008), S.116.
17 Vgl. Pirsig, R. M. (1999), S. 157.
AutorDr. rer. pol. Thomas GraßmannDozent für BetriebswirtschaftslehreStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-73/29E-Mail: [email protected]
AutorFranziska Wels, M. A.ReferentinStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]
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16 > 01/10 Treffpunkt BA 17> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
Forschung braucht Infrastruktur.
(tg) Forschen ist die Tätigkeit, die »Wissen schafft«: „die
methodische Suche nach neuen Erkenntnissen sowie deren sys-
tematische Dokumentation und Veröffentlichung“. Beides ist
derzeit, zumindest systematisch, an der Berufsakademie in Dres-
den nicht vorgesehen. Dennoch nimmt die Akademie für sich in
Anspruch, eine Ausbildung zu gewährleisten, die relevante wis-
senschaftliche Einsichten zur Kenntnis nimmt, kritisch refl ektiert
und vermittelt sowie deren Anwendungsmöglichkeiten aufzeigt.
Wissenschaftliche Erkenntnisse werden der Öffentlichkeit
oder der Fachgemeinschaft typischerweise in der Form von
Veröffentlichungen zugänglich gemacht. Das können Artikel in
Fachzeitschriften, Monographien, Anthologien oder auch Lehr-
bücher, elektronisch veröffentlichte Arbeitspapiere, Aufsätze
oder Artikel sein. Genauso gehören dazu wissenschaftliche, für
die Lehre relevante Sammlungen von Datenbeständen – ohne
hier den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.1 Systematisch
vorgehalten und zugänglich gemacht werden solcherlei Materia-
lien durch die akademieeigene Bibliothek, die darüber hinaus die
Handhabung anbietet, sich diese Welt des kondensierten Wissens
zweckdienlich nutzbar machen zu können.
Obwohl Forschung nicht explizit betrieben wird, fi ndet sie
an der Berufsakademie in Dresden als Verfahren in der Lehre
sowohl auf Seite der Lehrkräfte als auch auf Seite der Studie-
renden Eingang in das akademische Leben: Einmal als Prinzip
des »forschenden Lehrens« und zum anderen als Prinzip des
»forschenden Lernens«. Forschendes Lehren profi tiert von der
Kooperation mit Forschungseinrichtungen, mit Bildungseinrich-
tungen und mit Unternehmen. Die Kooperation mit Unternehmen
ist immanenter Wesenszug der Akademieausbildung und wird in
der öffentlichen Selbstdarstellung der Akademie auch hinlänglich
betont und beschrieben. Die Kooperation mit Forschungs- und
anderen Bildungseinrichtungen ist für die Ausbildung des qua-
lifi zierten Fach- und Führungsnachwuchses aber ebenso bedeut-
sam. Ursachen dafür liegen bspw. in der starken Spezialisierung
einzelner Wissenschaftsdisziplinen (Studiengänge) bzw. einzel-
ner Forscher (Lehrender), die den Zugriff auf (Wissens-)Ressour-
cen, die nicht im eigenen Haus verfügbar sind, erforderlich und
lohnenswert machen. Weitere Gründe sind „die Reduzierung von
Kosten, die Erzielung besserer Leistungen durch Synergien, die
1 Vgl. dazu, was als Publikation gilt Stock (2000), S. 239 ff.
Verbreiterung des Angebotes in der Lehre oder auch durch die
Steigerung der Qualität von Dienstleistungen durch gezielteren
Ressourceneinsatz“ 2.
Insbesondere in den naturwissenschaftlich-technisch orien-
tierten Studiengängen gehört zu einer anschaulichen Vermittlung
wissenschaftlicher Erkenntnisse und insbesondere deren Anwen-
dung neben den Bausteinen »Bibliothek« und »Kooperation« eine
geeignete technische Ausstattung mit dafür zweckmäßigen, vor
allem aber auch modernen Gerätschaften in den Laboren.
Im Kontext von Großanlagen, integrierte Systeme verteil-
ter Anlagen, Sammlungen und Lebensräumen, elektronischen
Datenbanken, Fachzentren und unterstützender Infrastruktur
spricht eine Veröffentlichung der Europäischen Kommission von
Forschungsinfrastruktur.3 Dazu gehören Bibliotheken, Koopera-
tionen und technische Gerätschaften. Wenn nun an der Berufs-
akademie Dresden auch nicht systematisch(!) geforscht und
veröffentlicht wird, verfügt sie dennoch über die dafür erforderli-
che Grundstruktur und über eine Forschungsinfrastruktur, die mit
den nachfolgenden Artikeln schlaglichtartig vorgestellt wird.
LiteraturHener, Y./ Eckardt P./ Brandenburg, U. (2007): Kooperationen zwi-1. schen deutschen Hochschulen, CHE Centrum für Hochschulentwick-lung gGmbH, Arbeitspapier Nr. 85, 02/2007, Gütersloh.
O. V. (2010): Folgepapier zur Mitteilung über einen europäischen 2. Forschungsraum. Forschungsinfrastruktur, in: http://ec.europa.eu/research/area/infrastructures_de.pdf.
2 Hener/Eckardt/Brandenburg (2007), S. 10.
3 O. V. (2010), S. 1.
„Bei den Bibliotheken der Berufsakademie Sachsen handelt es sich um wissenschaftliche Bibliotheken … Sie sind inhaltlich auf die Fachrichtungen der einzelnen Akademien ausgerichtet und müssen den Anforderungen des praxisorientierten Studi-ums Rechnung tragen. … Neben Studierenden und Dozenten stehen die Türen der Bibliotheken auch Gastlesern offen, seien es Vertreter der Praxisunternehmen, ehemalige Studenten oder allgemein interessierte Bürger.“1
Bei SESNIK heißt es, dass „[d]ie Bibliothek .. einen anderen Bezug
zur Wissenschaft [vermittelt] als die personale Lehre. Inhaltlich
überschreitet sie in Umfang und Differenzierung die beschränkte
Repräsentanz durch die Person des einzelnen Gelehrten, bringt
also den sozialen Charakter von Wissenschaft angemessener zum
Ausdruck. Methodisch unterstützt sie das Selbststudium. Und päd-
agogisch befördert sie die Emanzipation des Studierenden von der
Person und Autorität des Lehrenden“2.
Diesem Anspruch gerecht zu werden, ist Aufgabe und Anlie-
gen der Bibliotheksmitarbeiter, die mit den Ressourcen, über
welche sie verfügen dürfen, ein möglichst hohes Qualitätsniveau
„ihrer“ Bibliotheken anstreben. Dabei agieren die Bibliotheken
der Berufsakademie, wie viele andere Institutionen auch, im
Spannungsfeld von stagnierenden bzw. sinkenden Ressourcen
(Personal, Sachmittel, Erwerbungsetats) einerseits und beträcht-
lichen Steigerungsraten der Wissensproduktion sowie den damit
verbundenen steigenden Kundenerwartungen andererseits.3
Zur Erhaltung und stetigen Verbesserung der Qualität der
Bibliothek der Berufsakademie in Dresden trägt deren Mitglied-
schaft in der im Jahr 2004 unter aktiver Mitwirkung des Referates
Fachhochschulen und Berufsakademie Sachsen im Sächsischen
Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) gegrün-
deten AG Bibliotheken der BA Sachsen bei. Diese Arbeitsgruppe
dient der wirksamen Koordinierung der Zusammenarbeit, aber
auch der abgestimmten Interessenvertretung gegenüber den
Leitungen der Akademien und den Vertretern des übergeord-
neten Ministeriums.4 Ein zentrales Ergebnis des Wirkens der
Arbeitsgruppe war und ist das Entstehen einer Gesamtbiblio-
thekskonzeption für die Berufsakademie Sachsen, in der auch die
jeweils besondere Ausrichtung der unterschiedlichen Standorte
berücksichtigt wird. Die Konzeption wurde am 8. Juni 2007 in
der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek präsentiert.
Im Ergebnis heißt es, dass die Bibliotheken der Berufsakademie
„[m]it Fachdatenbanken, moderner Bibliothekssoftware, Recher-
chemöglichkeiten im Online-Katalog und Online-Fernleihe … den
Studierenden und deren knapp 3000 Praxispartnern in ganz
Sachsen einen umfassenden Service“5 bieten. Weiterhin wurde
1 Rausendorf (2009), S. 244 und S. 245.
2 Sesnik (2003), S. 3.
3 Vgl. Brandenburger/Golsch (2006), S. 215.
4 Vgl. Rausendorf (2009), S. 245 f.
5 SMWK (2010).
die Teilnahme am Südwestdeutschen Bibliotheksverbund, am
Bibliotheksportal Sachsen sowie an Qucosa und DBOD reali-
siert, deren Anwendungen zukünftig sogar noch ausgebaut wer-
den können. Der Zugriff auf gemeinsam genutzte Datenbanken
konnte ermöglicht werden.
Was heißt das für die Bibliothek der Studienakademie Dres-
den ganz konkret?
Es handelt sich heute bei der Bibliothek der Berufsakademie
in Dresden um eine moderne Einrichtung, die in ihrer Ausstat-
tung und ihren Angeboten an Medien und Informationsmitteln
den Standard einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek erfüllt.
Inhaltlich ist sie auf die Entwicklungsstrategie und die spezifi -
schen Studienangebote der Akademie ausgerichtet. Die Bibliothek
der Berufsakademie in Dresden verfügt über ca. 18.000 Bücher
und 80 Zeitschriften-Abonnements. Der Erwerb von bis jetzt ca.
5.500 e-books führte nicht nur zu einer fachlich und inhaltlich
bedeutenden Erweiterung des Bestandes,6 sondern entschärfte
zugleich das derzeit noch bestehende Problem der räumlichen
Dispersion der Akademiestandorte, was es einem Teil der Studie-
renden der Berufsakademie in Dresden erschwert, die akademie-
eigene Bibliothek systematisch zu nutzen. Die Lehrenden haben
nun die Möglichkeit, in ihren Veranstaltungen neben den ggf. nur
gedruckt vorliegenden erforderlichen Standardwerken, die den
state of the art der jeweiligen Disziplin repräsentieren, auf Quel-
len zu verweisen, die über die Rechner der Akademie auch vom
entfernter liegenden Standort aus erreichbar sind. Ein weiterer
Vorteil liegt in der gewährleisteten Aktualität der so zugängli-
chen Quellen. Ca. 800 Diplomarbeiten stehen zur Ausleihe bereit,
von denen jede einzelne ein ganz konkretes praktisches Problem
des jeweiligen Partnerunternehmens auf der Grundlage theo-
retischer Überlegungen und nach Maßgabe wissenschaftlicher
Arbeitsmethoden bearbeitet hat.
Literaturbedarfslisten der Studiengänge bzw. der verantwort-
lichen Dozenten gewährleisten, dass sich der Bestandsaufbau
eng an die fachspezifi schen Bedarfe der Studiengänge anlehnt,
ohne dabei jedoch relevante fächerübergreifende Titel aus den
Augen zu verlieren.
Neben der Verfügbarkeit aktueller Literatur ist vor dem Hin-
tergrund des dynamischen Medienwandels das Dienstleistungsan-
gebot der Bibliothek kontinuierlich zu erweitern bzw. anzupassen.
Die Bibliothek der Berufsakademie in Dresden verfügt über ver-
schiedene Datenbank-Lizenzen. Die Bibliotheksnutzer haben
beispielsweise campusweiten Zugang zu der umfassendsten
deutschsprachigen bibliografi schen Datenbank für Wirtschafts-
wissenschaften (WISO), der bibliographischen Datenbank für die
Gebiete Wirtschaft und Technik (FIZ-Technik), zu Modulen der
Datenbank des Verlages NWB und zur Perinorm, die gültige natio-
nale Normen und Richtlinien im Volltext enthält. Außerdem bietet
6 Vgl. Rausendorf (2009), S. 246.
Die Bibliothek der Berufsakademie in Dresden als zentraler Informationsdienstleister
18 > 01/10 Treffpunkt BA 19> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
die Bibliothek neben dem o. g. Zugriff auf tausende e-books auch
den Zugang zur elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) mit
Zugriff auf die Volltexte von ca. 300 e-Journals an. In den Räu-
men der Bibliothek stehen den Lesern Computer-Arbeitsplätze
mit Internetzugang zur Verfügung.
Zum Dienstleistungsangebot der Bibliothek gehört es, die
Studierenden mit den vielfältigen Möglichkeiten der Literaturre-
cherche vertraut zu machen. Es reicht nicht aus, die verschie-
denen Angebote lediglich zu kennen, sondern die Studierenden
müssen diese, als für das eigene Studium hilfreich, begreifen und
auch effi zient und effektiv nutzen können. Die Bibliotheksmitar-
beiter sind gehalten, diesen „Transfer“ zu befördern, indem sie
die dafür nötige Informations- und Medienkompetenz vermitteln.
Informations- und Medienkompetenz sind Schlüsselqualifi katio-
nen sowohl für Studium, Forschung und Lehre als auch für das
Berufsleben. Es ist eine Kernaufgabe von Bibliotheken, Studie-
rende und Lehrende beim Erwerb dieser Fähigkeiten zu unter-
stützen. Bibliotheksveranstaltungen in Form von Kursen für die
Studienanfänger zu den Bibliotheksangeboten und Recherche-
möglichkeiten bis hin zu gezielten Datenbankschulungen sollten
deshalb fest im Studienalltag integriert werden. Derartige Kurse
verschaffen einen ersten Überblick über die in der Bibliothek ver-
fügbaren Informationsmittel und schulen den Umgang mit diesen
Werkzeugen. Ziel ist es, den Studierenden zu vermitteln, welchen
Informationsbedarf sie haben, wie sie eine geeignete Suchstra-
tegie entwickeln, welche Informationsquellen für ihre Recherche
geeignet sind, wie sie die benötigten Informationen beschaffen
und vor allem auch hinsichtlich ihrer Güte und ihrer Eignung
bewerten können und wie sich die eruierten Informationen so
weiterverarbeiten lassen, dass sie eine für die ursprüngliche Fra-
gestellung verwertbare Lösung bereitstellen.
Die beste Voraussetzung dafür, das Service-Angebot der Bib-
liothek zu erweitern, wird durch den Umzug der Dresdner Berufs-
akademie an ihren neuen Standort auf der Hans-Grundig-Straße
und die in diesem Kontext vorgesehene Fusion der Bibliotheken
der Studienakademie Dresden und der Evangelischen Hochschule
für Soziale Arbeit geschaffen. In diesem Zuge ist u. a. die Betei-
ligung am Fernleihverkehr sowie am Dokumentenlieferservice
angestrebt. Auch die dann „verschmolzenen“ Bestände der bei-
den Bibliotheken können der fortschreitenden Interdisziplinarität
der Wissensgebiete durchaus interessant und bereichernd für
die Studierenden und Lehrenden der jeweils anderen Bildungs-
einrichtung sein. Schließlich verweist UMBERTO ECO in seinem
Traktat „Die Bibliothek“ nicht umsonst darauf, dass die Haupt-
funktion einer Bibliothek „die Möglichkeit zur Entdeckung von
Büchern [sei], deren Existenz wir gar nicht vermutet hatten, aber
die sich als überaus wichtig für uns erweisen … neben dem Buch,
dessentwegen man gekommen ist, ein anderes Buch zu fi nden,
das man gar nicht gesucht hatte, aber das sich als fundamental
herausstellt.“7
7 Eco (1987), S. 24.
LiteraturBrandenburger, C./Golsch, M. (2006): Controlling als praktische 1. Gestaltungsaufgabe, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Techni-schen Universität Dresden, 55(2006), Heft 1-2, S. 214-220.
Eco, U. (1987): Die Bibliothek, München/Wien.2.
Rausendorf, R. (2009): Die Berufsakademie (BA) Sachsen und ihre 3. Bibliotheken. Ihre Rolle in der Informationslandschaft Sachsen, in: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-25802.
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SMWK (Hrsg.) (2010): Berufsakademie Sachsen mit neuer Bibliotheks-5. konzeption, in: http://www.sm-wk.sachsen.de/1209.html.
Anlässlich der Immatrikulation der neuen Matrikel am 1. Okto-
ber 2009 unterzeichneten der Präsident des Sächsischen Lan-
desamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG),
Herr Eichkorn, und der Direktor der Staatlichen Studienakademie
Dresden, Herr Prof. Dr.-Ing. Kröppelin, eine Kooperationsverein-
barung, die die künftige Zusammenarbeit in Ausbildung und Wis-
senschaft regelt.
Sowohl Herr Eichkorn als auch Herr Professor Kröppelin wie-
sen in ihren Ansprachen auf die besondere Bedeutung der Ausbil-
dung im Agrarbereich und auf die Notwendigkeit der Abstimmung
und Koordinierung zwischen den Bildungsträgern hin. Die BA in
Dresden und das LfULG arbeiten deshalb auf dem Gebiet der
Ausbildung von qualifi ziertem Fachpersonal insbesondere für die
Bereiche Landwirtschaft sowie Umwelttechnik und -technologie
zum gegenseitigen Nutzen und zur Erhöhung des Ausbildungs-
standes landwirtschaftlicher Fachkräfte zusammen.
Vor allem durch fachkundige Dozentinnen und Dozenten wird
das LfULG die Lehre an der BA in Dresden tatkräftig und praxisnah
unterstützen. Durch die Nutzung der technischen, logistischen
und personellen Möglichkeiten des LfULG wird die Ausbildung in
vielfältiger Weise anschaulich bereichert. Insbesondere das Lehr-
und Versuchsgut Köllitsch dient der Durchführung spezieller
praktischer Ausbildungs- und Demonstrationsveranstaltungen
für die Studierenden der Berufsakademie.
Ein weiterer Schwerpunkt der Kooperationsvereinbarung ist
die Ausbildung von BA-Studierenden im LfULG als Praxispartner
der Studienakademie Dresden. Somit rücken die beiden Instituti-
onen in den dualen Studiengängen auch organisatorisch näher
zusammen.
Darüber hinaus soll die Kooperation der Bearbeitung von
Fachthemen des LfULG durch die Studierenden in deren Praxisbe-
trieben dienen. Zum gegenseitigen Nutzen wird ein Netzwerk für
die Bearbeitung aktueller Fragen aus der Praxis, den forschenden
und den ausbildenden Institutionen entstehen.
Die Berufsakademie in Dresden bereitet Studierende in einem
dreijährigen praxisintegrierten Studium durch die Vermittlung
und Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Metho-
den gemeinsam mit den Praxispartnern der Agrarwirtschaft
und deren vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweigen auf ihre
berufl iche Tätigkeit vor. Damit leistet sie einen wesentlichen
Beitrag dazu, den sächsischen Unternehmen unterschiedlicher
Branchen praxisnah ausgebildete, hoch qualifi zierte Mitarbeiter
zur Verfügung zu stellen. Das LfULG als obere besondere Staats-
behörde ist an der Ausbildung von qualifi ziertem Fachpersonal
in seinem Zuständigkeitsbereich interessiert und unterstützt des-
halb diese Bemühungen.
Zur feierlichen Unterzeichnung waren als Gäste Vertreter des
landwirtschaftlichen Berufsstandes geladen. Unter den anwesen-
den Studierenden des Studiengangs Agrarmanagement befan-
den sich auch solche, die ihre praktischen Studienabschnitte im
LfULG absolvieren werden.
AutorDipl.-Bibl. (FH) Katrin Kreuz BibliothekarinStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 1 in 01099 DresdenTel.: 0351 80229-77Fax.: 0351 81334 29E-Mail: [email protected]
AutorDr. rer. pol. Thomas GraßmannDozent für BetriebswirtschaftslehreStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-73/29E-Mail: [email protected]
Koordinierte Ausbildung im sächsischen Agrarbereich
Herr Prof. Dr.-Ing. Kröppelin und Herr Eichkorn „besiegeln“ die Un-terzeichnung des Kooperationsvertrages
AutorDr. agr. Joachim Rühl Leiter des Studiengangs Agrarmanagement Staatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]
AutorHeike Delling , M.Sc. Dozentin Studiengang Agrarmanagement Staatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-33/89E-Mail: [email protected]
20 > 01/10 Treffpunkt BA 21> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
In ihren Praxis- und Diplomarbeiten lernen die Studierenden,
Aufgabenstellungen in wachsendem Maße eigenständig zu bear-
beiten. Dabei spiegelt die Breite der bearbeiteten Themen die
Vielfalt der Aufgabenstellungen wider, die von anwendungsori-
entierter Forschung bis hin zur Lösung praktischer Ingenieurfra-
gestellungen, wie der konstruktiven Umsetzung gestalterischer
Vorschläge in fertigungsfähige Produkte, reichen. Entscheidend
ist neben betrieblichen Präferenzen die Selbstständigkeit der Stu-
dierenden bei der Bearbeitung der jeweiligen Aufgabe. Dies führt
im Studiengang zu einer großen Bandbreite zu betreuender Pro-
blemstellungen. Für deren qualitativ anspruchsvolle Realisation
haben sich nicht zuletzt die engen Kooperationen mit verschie-
denen Forschungseinrichtungen wie dem Institut für Holztechno-
logie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD), der Eidgenössischen
Technischen Hochschule (ETH) Zürich, der Landesgewerbean-
stalt (LGA) Nürnberg u. a. Kooperationspartnern bewährt. Nach-
folgend seien einige Beispiele schlaglichtartig dargestellt.
Technologieentwicklung
Kern der technologischen Forschung ist die Transformation
von Roh- und Werkstoffen über defi nierte Prozessschritte in
gebrauchstaugliche Produkte unter Anwendung fachspezifi scher
und interdisziplinärer wissenschaftlicher Kenntnisse. Aktuelle
Aufgaben, betreut von Prof. Dr. A. Hänsel und Dr. P. Linde, befas-
sen sich u. a. mit der Optimierung von Pressparametern und
Holzwerkstoffeigenschaften durch Nutzung der IVHF-Technolo-
gie1 (IHD), der Prozessoptimierung bei der 3D-Folienkaschierung
(Ratiomat) oder Untersuchungen zum Wasserstrahltrennen von
Leichtbaustoffen (FH Eberswalde). Besonderes Augenmerk liegt
auf dem Gebiet der technologischen Weiterentwicklung dreidi-
mensional verformbarer Furniere mit der Firma REHOLZ, einem
der international führenden Unternehmen auf diesem Sektor.
Angewandte Forschung
Ein typisches Beispiel erkundender Forschung im Studien-
gang Holztechnik sind die Arbeiten von M. Wetzig (vgl. S. 21 f.)
an der ETH Zürich zum Verhalten von Verklebungen an Laubholz
(Betreuer waren hier Prof. Dr. P. Niemz und Prof. Dr. A. Hänsel)
oder Untersuchungen zum Lichtschutz thermisch modifi zierten
Holzes am IHD durch M. Müller. Unter dem Titel „Untersuchun-
gen zur Vergleichbarkeit der Prüfung der Pendelhärte und der
Schmissbeständigkeit nach Oesterle an Möbeloberfl ächen“ wur-
den mit der LGA Herford die unterschiedlichen Prüfmethoden
mit verschiedenen Werkzeugen, wie der konfokalen Mikroskopie,
hinsichtlich ihrer Eignung zur Bewertung von Oberfl ächen unter-
schiedlichen Glanzgrades untersucht. Mit der Entwicklung von
Prüfmethoden befasste sich bspw. auch eine Diplomarbeit an der
1 Integriertes Verpressen mit Hochfrequenz
LGA Nürnberg. Inhalt waren hier Untersuchungen zu einer neuen
Norm für die Prüfung von Möbeleckverbindungen.
In Kooperation mit der TU Dresden wurden in letzter Zeit
weiterhin Untersuchungen zum methodischen Konstruieren mit
natürlichen Wuchsformen durchgeführt, um neue gestalterische
Möglichkeiten bei ausreichender Stabilität von Tragwerken beur-
teilen zu können.
Arbeiten auf dem Gebiet der praktischen Ingenieurtätigkeit
Auf diesem Gebiet geht es um kreative Anwendung vorhan-
dener Erkenntnisse zur Lösung unmittelbarer praktischer Aufga-
benstellungen. Beispielhaft dafür stehen (Diplom-)Arbeiten zur
Analyse und Klassifi kation von Auftragszeiten bei der variablen
Verbund- und Postforming-Element-Fertigung mit dem Ziel der
Reduktion des Kalkulationsaufwandes oder der Test einer CAD/
CAM Schnittstelle in einem Fertigungsbetrieb.
Die in den letzten Monaten ausgebauten Potentiale für die
Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen, wie
die Ertüchtigung der Zug-/Druckprüfmaschine, ›die Anschaffung von Klimakammer und Bewitterungstechnik, ›die Inbetriebnahme eines konfokalen Mikroskops u. a. für ›Oberfl ächenuntersuchungen sowie
die Modernisierung des holzphysikalischen Labors u. a. ›
erhöhen die Attraktivität für unsere Praxispartner, gemein-
sam mit der BA in Dresden - sowohl auf dem Gebiet der empiri-
schen wie der Produkt- und Verfahrensforschung -, Neuland zu
beschreiten.
Nach meiner Tischlerlehre entschied ich mich 2006 für ein
Studium an der Berufsakademie in Dresden im Studiengang Holz-
technik, welches ich im letzten Jahr, nach Verfassen der Diplom-
arbeit, erfolgreich beendete.
Auf der Suche nach einem geeigneten Diplomarbeitsthema
habe ich mich, nach Absprache mit meinem Betreuer im Praxis-
unternehmen, an meinen Leiter des Studiengangs, Herrn Prof.
Dr. Hänsel, gewandt, welcher zeitnah den Kontakt nach Zürich an
die ETHZ zu Herrn Prof. Dr. Niemz herstellte. Von meinem Praxis-
partner, der Naturhaus-Manufaktur, Sonnewalde-Münchhausen,
wurde ich für die Zeit der Anfertigung der Diplomarbeit freige-
stellt, so dass ich für den letzten Abschnitt meines Studiums nach
Zürich aufbrechen konnte.
Zürich. Sicher hatte ich eine gewisse Vorstellung davon, was
mich erwarten würde in der heimlichen Hauptstadt und mit ca.
230.000 Einwohnern gleichzeitig größten Stadt der Schweiz.
Doch Zürich muss man erleben. Möchte man sich einen Eindruck
von der gesamten Stadt, ihrer Ausdehnung, ihrem landschaftli-
chen Charakter verschaffen, so bietet sich ein Ausfl ug auf den
870 Meter hohen Uetliberg, Zürichs höchste Erhebung, geradezu
an. Neben Flughafen, Stadion und Bahnhof und den Zwillingstür-
men des Münsters ist auch der Zürisee beinahe vollständig zu
überblicken. Daneben fällt auch das Hauptgebäude der 1855
gegründeten Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich
(ETHZ) ins Auge, welches sich an der gegenüberliegenden Stadt-
seite erhebt. Auf dem Hönggerberg, im Norden der Stadt, steht
der zweite Standort der ETHZ, die „Science city“ oder auch das
„Stadtquartier der Denkkultur“. Diese war das eigentliche Ziel
meiner Reise. In der Arbeitsgruppe Holzphysik des Institutes für
Baustoffe (IfB) durfte ich im letzten Sommer meine Diplomarbeit
zum Thema „Untersuchungen zur Optimierung der Verklebung
von Laubholz“ anfertigen.
Als ich im IfB ankam, wurde ich bereits erwartet. Nicht nur,
dass im Vorfeld schon das für die Versuche benötigte Material
bereitgehalten wurde, zu meiner Überraschung war an der Tür
des Büros, in welchem mir ein Arbeitsplatz eingerichtet wor-
den war, sogar mein Name angebracht. Durch beiläufi ge Gesten
wie diese, erhielt ich bereits am ersten Tag das Gefühl, Teil der
Arbeitsgruppe zu sein und nicht nur ein vorübergehender Gast,
welcher die Räumlichkeiten nutzte. Nicht zuletzt wurden die ers-
ten Tage auch dadurch positiv geprägt, dass unter den Kollegen
ein ungezwungener, wenig formeller Umgang gepfl egt wird. Mit
meinen Fragen traf ich stets auf offene Ohren und die Kollegen
erklärten mir mit viel Geduld alle Prüfgeräte und -verfahren. Die
technische Ausrüstung, über welche die Arbeitsgruppe verfügt,
ist sehr vielfältig. Neben Prüfgeräten, die ich schon im Rahmen
meiner Praxisphasen an der Berufsakademie kennen gelernt
habe, waren auch solche dabei, die durch ihre vielseitigen Anwen-
dungsverfahren sehr interessant, in ihrer Handhabung aber auch
gleichermaßen komplex waren. Sehr interessant war beispiels-
weise die Video-Image-Correlation-Software (VIC), mit welcher
Dehnungen optisch anhand von Falschfarbenbildern dargestellt
und ausgewertet werden können. Nicht weniger bemerkenswert
als die Versuchsdurchführungen im Zuge der Diplomarbeit waren
die Gebäude der ETHZ selbst. Bei einem Rundgang durch alle
Räumlichkeiten, welche die Arbeitsgruppe nutzt, erhielt ich einen
Eindruck vom Forschungsgebäude. In den ersten Tagen haben
sich mir beinahe täglich neue Wege erschlossen, welche in die
höher gelegenen Stockwerke führen. Mitunter schlug ich dann
auch schon mal den falschen ein; sehr zur Freude der Kollegen.
Gelegenheit, alle Mitarbeiter der Arbeitsgruppe kennen zu lernen,
bot sich zum z´Nüni. Z´Nüni, so wird die allmorgendliche Kaffeepause
genannt. Bei dieser habe ich neben den aktuellen Fußballergebnissen
auch die Bedeutung zuvor aufgeschnappter swizerdüdscher Worte
erfahren. Erst bei diesen Gesprächen habe ich beispielsweise gelernt,
dass es sich bei der entlaufenen „Büsi“ um eine Hauskatze handelte.
Andere Worte, die mir des Öfteren begegneten waren z. B. Töffl i
(Moped), Zieschdigg (Dienstag) oder Glacé (Speiseeis).
Die Integration von Diplom- und Praxisarbeiten in die Forschungskooperationen im Studiengang Holztechnik
AutorProf. Dr.-Ing. habil. Andreas Hänsel Leiter des Studiengangs HolztechnikStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]
In die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich geluagt
Gebäude ETH Hönggerberg
22 > 01/10 Treffpunkt BA 23> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
Die konsequente Weiterführung der Idee, Theorie und Pra-
xis in einem integrierenden Studium planvoll miteinander zu
verzahnen, fi ndet in einer globalisierten Welt als internationale
Kooperation ihre logische Fortsetzung. Mit Augenmerk auf den
„regionalökonomischen“ Wirkungskreis der Berufsakademie,
gewinnt in diesem Zusammenhang das Bonmot „Global denken,
lokal handeln“ ein noch größeres Gewicht. Schließlich zeigt der
Blick in die unternehmerische Praxis, dass die grenzüberschrei-
tende Betätigung mehr und mehr der Regelfall als die Ausnahme
ist. Auch die Theorie hat diese Entwicklung längst rezipiert. Und
was passt da besser in das Profi l der Berufsakademie, als theore-
tische Erkenntnisse mit der Möglichkeit praktischer Erfahrung zu
verknüpfen. Diese Möglichkeit bahnt sich gegenwärtig mit einem
der für viele Unternehmer derzeit attraktivsten Länder der Erde
an: mit China.
Bereits im November 2007 besuchte eine hochrangig
besetzte Delegation unter der Leitung des Vizeministers für Bil-
dungswesen der chinesischen Provinz Anhui die Berufsakademie
am Standort Dresden. Im Vordergrund des Besuches stand das
Interesse der chinesischen Gäste am dualen Bildungssystem im
tertiären Bildungsbereich.1 Hatten die Gäste ihren Besuch bereits
1 Vgl. Kröppelin (2008), S. 20.
im April 2008 unter Leitung des Vizegouverneurs , Herrn Yu Jie,
Herrn Xie Guangxiang der Provinz Anhui und des Generaldirek-
tors des Anhui Provincial Education Department Herrn Cheng Yi
erneuert (vgl. Abbildung), war es umso erfreulicher, dass die Ver-
treter der Berufsakademie Sachsen am Standort Dresden unter
der Leitung von Prof. Dr. Kröppelin, dem Direktor der Akademie,
am 19. Oktober 2009 wiederholt die Gelegenheit erhielten, eine
Delegation aus Anhui zu begrüßen. Auf chinesischer Seite nah-
men an dem Treffen Frau Geng Zumfang, Abteilungsleiterin für
Internationale Angelegenheiten des Ministeriums für Bildungs-
wesen der Provinz Anhui und Herr Jianan Sun als Dolmetscher
teil. Im Rahmen des Gespräches kamen unter anderem die Wert-
schätzung und das vitale Interesse am sächsischen Modell der
Berufsakademie als professionellem dualen Ausbildungssystem
im tertiären Bereich zum Ausdruck. Darüber hinaus wurden mit
dem mittelfristigen Ziel einer Kooperation mit dem Land Sach-
sen im Allgemeinen und der Kooperation von Hochschulen der
Provinz Anhui mit der Berufsakademie im Besonderen mögliche
Kooperationsbereiche sondiert. Kooperationsmöglichkeiten bie-
ten sich so z. B. im Bereich des Dozenten- und Studentenaustau-
sches, der Gestaltung gemeinsamer Studienangebote, ggf. sogar
mit Double Degree, und im Bereich der angewandten Forschung.
Aber auch mit Blick auf die wechselseitige Wirtschaftsförderung
birgt eine Kooperation mit der chinesischen Provinz Anhui eini-
ges Potential, das seine Wirkung von der denkbaren Schaffung
eines Alumni-Netzwerkes chinesischer Absolventen und den dar-
aus resultierenden langfristigen Kontakten über die Gewinnung
von Fachkräften für den sächsischen Arbeitsmarkt bis hin zum
Aufbau langfristiger Kooperationen zwischen deutschen und
chinesischen Unternehmen entfalten könnte. Noch im Dezember
2009 informierten sich weitere hochrangige Vertreter der Pro-
vinz unter Leitung des Director der International Cooperation
Division des Anhui Science and Technology Departments, Herrn
Wang shizheng des Secretary of the General Offi ce of Anhui
Provincial Goverment, über die erfolgreiche duale Studienform
„Berufsakademie“.
Die Vertreter der Akademie jedenfalls blicken erwartungsvoll
und optimistisch einer Kooperation mit Anhui, das vergleichbare
Beziehungen bereits zum Land Niedersachsen und vielen nieder-
sächsischen Hochschulen unterhält, entgegen. Denn schließlich
sollte kollektiv vorteilsgerichtetes Denken auf globaler Ebene
durch lokales Handeln zu für alle Beteiligten wünschenswerten
Ergebnissen führen. Und so ist bereits für den Mai 2010 ein Gegen-
besuch von Vertretern der Berufsakademie in Anhui geplant.
LiteraturHirschfeld, M. (2010): Partnerprovinz Anhui, in: http://www.nieder-1. sachsen.de/master/C42214515_N42 249068_L20_D0_I198.html.
Kröppelin, D. (2008): Chinesische Delegation informiert sich über das 2. praxisintegrierende Studium, in: Treffpunkt BA, Heft 1/2008, S. 20.
Steimel, C. (2010): Anhui. Die Provinz im Herzen Chinas, in: http://3. www.anhui-china.de/.
Weitere spannende Erfahrungen machte ich auch bei den
Wanderungen, die ich mit Kollegen der Arbeitsgruppe an den
Wochenenden unternahm. Gerade durch die Wanderungen oder
auch die entspannten Stunden am See sind mir die arbeitsinten-
siven Tage der Diplomphase letztlich als gar nicht so anstrengend
in Erinnerung geblieben.
Neben meinen Erfahrungen auf dem Feld der „soft skills“ sol-
len die fachlichen Aspekte nicht unerwähnt bleiben. In meiner
Diplomarbeit habe ich untersucht, ob durch Variation des Kleb-
stoffes und der Fugendicken Spannungen reduziert werden kön-
nen, welche aus der Fertigung dreischichtiger Massivholzplatten
aus Laub-/Nadelholz-Kombination resultieren. Untersucht wurden
dabei zwei Einkomponentenpolyurethanklebstoffe. Die Klebfugen
variierten zwischen 0.1, 1 und 2 mm. Die auftretenden Dehnungen/
Spannungen innerhalb der Prüfkörper im Zuge veränderter Luft-
feuchtigkeit wurden durch mehrere Versuchsabläufe, u. a. Ermitt-
lung der freien Quellung, optische Dehnungsmessung, untersucht.
Dabei profi tierte ich nicht nur von der modernen Ausstattung der
ETHZ, sondern auch von der Erfahrung der Mitarbeiter und deren
Unterstützung. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass der ein-
gesetzte Klebstoff, sowie die Fugendicke wesentlichen Einfl uss
auf das Verhalten dreischichtiger, kreuzweise verklebter Massiv-
holzplatten besitzen und deren Einsatzgebiete dadurch teilweise
einschränken. So haben beispielsweise die 2 mm Klebstofffugen
(vgl. Abbildung) sehr gute Resultate hinsichtlich Formbeständig-
keit der Prüfkörper erzielt, jedoch sind diese Platten keinesfalls
für statische Zwecke geeignet. Bei den dünnen Fugen traten Defi -
zite auf, da auf Grund der abweichenden Quellwerte von Laub-
und Nadelholz sehr große Eigenspannungen auftraten.
Wem die Möglichkeit geboten wird, in der Arbeitsgruppe Holz-
physik der ETHZ arbeiten zu dürfen und damit auch die Gele-
genheit, Zürich und sein Umland zu erkunden, dem kann ich nur
empfehlen, diese wahrzunehmen. Für mich war es eine Zeit, in der
ich viele positive Eindrücke und Erfahrungen sammeln konnte.
AutorMelanie WetzigAbsolventin Studiengang HolztechnikStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]
Chinesische Provinz Anhui sondiert Kooperationsmöglichkeiten mit der BA Sachsen
Besuch der Laboreinrichtungen der Akademie mit Herrn Vizegouver-neur Xie Guangxiang (links)
Übrigens: Anhui ist eine ländlich geprägte Provinz im Osten
Chinas mit über 66 Millionen Einwohnern auf 139000 Qua-
dratkilometern. Damit hat die Provinz beinahe so viele Ein-
wohner wie Frankreich oder Großbritannien. Die Hauptstadt
ist Hefei. Anhui gehörte bis Anfang der 90er Jahre zu den
ärmsten Provinzen Chinas, hat sich aber seitdem beispiellos
entwickelt. Neben seiner landwirtschaftlichen Bedeutung
verfügt die Provinz über reiche Bodenschätze, insbesondere
Kohle, Eisenerz, Kupfer, Kalkstein und Schwefel. Mit Deutsch-
land wickelt Anhui inzwischen zehn Prozent seines Außen-
handels ab. Das Gebirge des „Gelben Berges“ (Huang Shan)
wurde 1990 zum UNESCO Weltnatur- und Kulturerbe erklärt.
Die Zukunftsaussichten der Provinz sind positiv. 1
1 Hirschfeld (2010); Steimel (2010).
Abb. 1: Klebstofffugen (blau/violett)
AutorDr. rer. pol. Thomas GraßmannDozent für BetriebswirtschaftslehreStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-73/29E-Mail: [email protected]
24 > 01/10 Treffpunkt BA 25> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
In den technisch hochwertig ausgestatteten Laborbereichen
der Staatlichen Studienakademie Dresden werden Studierende
mit modernen Systemen in Form von Lehrdemonstrationen,
Übungen und Projektarbeiten vertraut gemacht. Dabei lernen die
Studierenden die wesentlichen Einsatzmöglichkeiten dieser tech-
nischen Systeme sowie entsprechende Verfahren zur praktischen
Nutzung und Auswertung der resultierenden Ergebnisse kennen.
Während der praktischen Studienphasen in den jeweiligen
Unternehmen werden die Studierenden dann mit möglichen
Anwendungsfällen für den Einsatz der jeweiligen Systeme kon-
frontiert. Nicht in allen Unternehmen sind jedoch derartige
Geräte, Maschinen und Softwareprodukte unmittelbar vorhanden.
In diesen Fällen wird auf die Möglichkeiten der Labore der Staatli-
chen Studienakademie Dresden zurückgegriffen um zu testen, ob
die geplanten Einsatzbereiche im Unternehmen auch wirklich die
gewünschten Ergebnisse liefern und mit vertretbarem Aufwand
Die Förderpolitik der EU ver-
folgt u. a. das Ziel, wirtschaftli-
che und soziale Unterschiede
zwischen den europäischen
Regionen auszugleichen. Der
EFRE, der Europäische Fond für
regionale Entwicklung, ist eines der dafür eingesetzten Förderin-
strumente. Mit dem EFRE werden Programme in den Bereichen
regionale Entwicklung, wirtschaftlicher Wandel und verbesserte
Wettbewerbsfähigkeit gefördert. Finanzierungsschwerpunkte
sind unter anderem Forschung, Innovation, Umweltschutz und
Unterstützung privater und öffentlicher Investitionen wie Infra-
strukturinvestitionen, um zum Abbau der regionalen Ungleich-
gewichte in der Union beizutragen. Das Operationelle Programm
(OP) des Freistaates Sachsen für den EFRE 2007 bis 2013 bildet
die Grundlage für die Förderung. Als Oberziel der Förderung wird
eine „Nachhaltige Entwicklung durch Verbesserung der Voraus-
setzungen für ein umweltverträgliches Wirtschafts- und Beschäf-
tigungswachstum“ defi niert. Mit dem Operationellen Programm
werden die EFRE-Mittel fünf Prioritätsachsen zugeordnet, die
von der Stärkung von Innovation, Wissenschaft und Forschung
(Prioritätenachse 1) bis hin zum Ausbau und zur Verbesserung
der Infrastruktur für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum (Pri-
oritätenachse 5) reichen.1 Auch die Staatliche Studienakademie
1 Vgl. O. V. (2010).
Abbildung 1: Lackhärtung Abbildung 2: Optische Koordinatenmessmaschine
Labore der Berufsakademie in Dresden unterstützen anwendungsorientierte Forschung
AutorDipl.-Ing. (FH) Dirk Siebrecht Laboringenieur: CAD/CNC/RE/CAQStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-81/45E-Mail: [email protected]
Erweiterung der Laborausstattungen durch EU-Fördermittel
aus technischer und personeller Sicht realisiert werden können.
So wurde unlängst ein sächsisches mittelständisches Unter-
nehmen dabei unterstützt, die Einsatzbedingungen und den
verfahrenstechnischen Rahmen für die Nutzung wasserlöslicher
Lacksysteme unter spezifi schen Nutzungsbedingungen zu erar-
beiten und zu testen. Dabei kamen Systeme zum Lackauftrag und
zur beschleunigten Lackhärtung zum Einsatz. Ebenso wurden die
erreichten Qualitäten der Oberfl ächen untersucht und bewertet
(vgl. Abbildung 1).
In Zusammenarbeit mit Fachkollegen einer anderen Bil-
dungseinrichtung wurden Untersuchungen zur Bearbeitung und
messtechnischen Auswertung plattenförmiger Werkstoffe mit
besonderem Schichtaufbau durchgeführt. In diesem Zusammen-
hang wurden eine CNC-gesteuerte Wasserstrahlmaschine zur
Bearbeitung der Werkstoffe eingesetzt und eine präzise optisch
abtastende Koordinatenmessmaschine zur Analyse und Doku-
mentation der Schnittergebnisse genutzt (vgl. Abbildung 2).
Bei der Untersuchung von Oberfl ächenfehlern in speziell
beschichteten Holzoberfl ächen konnten mit dem konfokalen
3D-Lasermikroskop entsprechende Bereiche sehr exakt darge-
stellt und einer weiterführenden Auswertung zugeführt werden.
Die diesbezüglich gewonnenen Erkenntnisse werden bei dem
betreffenden Unternehmen genutzt, um fertigungstechnische
Optimierungen durchzuführen und die Qualität der Endprodukte
weiter zu verbessern.
Mit Hilfe der Möglichkeiten des Lasermikroskops wurden
ebenso erfolgreich Aussagen eines Prüfi nstitutes zu Untersu-
chungen zur Oberfl ächenbeständigkeit spezieller Materialien
bestätigt. Mit dem System konnten zuvor künstlich herbeige-
führte Schadenszustände dreidimensional erfasst und abgebildet
werden. Somit war es möglich, die erwarteten Schädigungsaus-
prägungen und die Schädigungsgeometrien zu dokumentieren
und auszuwerten.
Mit Hilfe von Mitteln des Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) war und ist es der Berufsakademie möglich,
die Ausstattung der Laborbereiche auszubauen und weiter zu
verbessern sowie die Attraktivität des Bildungsstandortes Dres-
den zu erhöhen. Der nachfolgende Artikel vermittelt davon einen
Eindruck.
Abbildung 1a: Klimaprüfschrank mit Steuerungsfunktionen für Temperatur, Feuchte und Tages-licht (UV-Strahlung)
Abbildung 1b: Bewitterungs-gerät zur Klimasimulation mit programmierbaren Steuerungs-funktionen für Tageslicht und für Beregnung
Abbildung 3: Protokollausschnitt 3D-Messung einer Möbeloberfl äche
26 > 01/10 Treffpunkt BA 27> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
Forschung will angewandt werden.
(tg) Wenn Wissenschaft und Praxis zwei Seiten einer Medaille
sind, dann wird „[v]on Menschen für Menschen betriebene Wis-
senschaft .. immer .. Anwendungsbezug haben, um für Fragen
der Wirklichkeitsgestaltung eingesetzt .. werden“1 zu können.
Anwendungsbezogene bzw. anwendungsorientierte Forschung
bezeichnet die Suche nach Ergebnissen für die Lösung konkre-
ter Probleme, d. h. es geht um die Produktion einzelfallbezo-
genen Wissens. Gemäß einer Klassifi kation unterschiedlicher
Arten von Forschung, wie sie von der Organization for Econo-
mic Cooperation and Development (OECD) zur Messung von
wissenschaftlichen und technischen Aktivitäten als Standard-
klassifi kation im Rahmen des Frascati Manuals vorgeschlagen
wurde, basiert angewandte Forschung (Applied Research), mit
dem Ziel der Anwendungsübertragung von Erkenntnissen, auf
den Ergebnissen zielorientierter Grundlagenforschung (Orien-
ted Basic Research).2 In Verbindung mit einer von TÖPFER in
Anlehnung an die Überlegungen von STOKES entwickelten Mat-
1 Töpfer (2009), S. 43.
2 Zitiert nach Töpfer (2009), S. 49.
rix (vgl. Abbildung), lassen sich die Forschungsbemühungen an
der Berufsakademie in Dresden in den Quadranten III – „Reine
angewandte Forschung“ – einordnen. Diese Interpretation zeigt
zusätzlich, dass derartige Forschung neben den theoretischen
Erkenntnissen der reinen Grundlagenforschung (vgl. Quadrant 1
der Abbildung) ganz entscheidend auf der vorhandenen Exper-
tise der Forscher basiert (vgl. auch S. 31 ff. dieser Ausgabe). Die
Zielsetzung derartiger Forschungsbemühungen geht in Richtung
eines pragmatischen Handlungszugewinns im Sinne konkreter
Gestaltungsempfehlungen.3
Ein Beispiel für anwendungsorientierte Forschung ist die
Entscheidung über die Einführung, Beibehaltung oder Ände-
rung einer betrieblichen Maßnahme (wie z. B. der zweckmäßigen
Gestaltung der Geschäftsprozesse in einem Unternehmen). Es
geht nicht, wie bei der Grundlagenforschung, um die Suche nach
allgemeinen Gesetzmäßigkeiten. Es ist nicht das Ziel, allgemein-
gültiges Wissen für möglichst viele gleiche Fälle zu produzieren
und es geht nicht in erster Linie um die Vervollständigung bzw.
Überprüfung von Theorien.
Angewandte Forschung an der Berufsakademie in Dresden hat
ihren systematischen Platz an der Schnittstelle zwischen Theorie
und Praxis, und zwar dort, wo forschendes Lernen der Studieren-
den in eigene Forschung übergeht. Sind Praxis-, Beleg- oder Stu-
dienarbeiten noch als Lernschritte interpretierbar, deren Zweck
darin besteht, den Studierenden die Methoden der Wissenschaft
bzw. wissenschaftlichen Arbeitens durch eigene Erfahrung zu ver-
mitteln, zielen Bachelor- bzw. Diplomarbeiten darauf ab, ein konkre-
tes Problem im jeweiligen Partnerunternehmen auf der Grundlage
wissenschaftlich-theoretischer Erkenntnisse und der Anwendung
wissenschaftlicher Arbeitsmethoden so zu lösen, dass daraus
eine operationalisierbare Handlungsempfehlung erwächst. Als ein
Indikator für die Güte solcherart interpretierter und praktizierter
Forschung kann die Umsetzung der erarbeiteten Handlungsemp-
fehlungen in den Partnerunternehmen aufgefasst werden. Beredtes
Zeugnis davon legen die nachfolgend präsentierten Beispiele ab.
LiteraturTöpfer, A. (2009): Erfolgreich forschen. Ein Leitfaden für Bachelor-, 1. Master-Studierende und Doktoranden, Berlin/Heidelberg.
3 Vgl. Töpfer (2009), S. 50 f.
Dresden hat im März des Jahres 2009 zwei Vorhaben zur Förde-
rung aus dem EFRE beantragt, die beide bestätigt worden sind:
Für beide Vorhaben wurden Gelder bewilligt, die die im Haus-
halt der BA für Investitionen zur Verfügung stehenden Beträge
deutlich überschreiten. Wofür wurden die nun verfügbaren Mittel
verwendet?
Im Werkstofftechniklabor wurden ein Klimaprüfschrank (vgl.
Abbildung 1a) und ein Bewitterungsgerät (vgl. Abbildung 1 b) in
Betrieb genommen. Diese Prüfgeräte dienen der Langzeitunter-
suchung von Werkstoffen bzw. Werkstoffoberfl ächen. Dabei wer-
den die Werkstücke defi nierten Klimaten (Temperatur, Feuchte
und Sonnenlicht) ausgesetzt und das Materialverhalten aufge-
zeichnet. Beide Prüfgeräte arbeiten automatisch und werden
dabei von einem integrierten Rechner gesteuert. Die Prüfpro-
gramme basieren auf internationalen bzw. nationalen Standards
für die Materialprüfung.
Im Messtechniklabor wurde ein hochaufl ösendes Laser-
mikroskop (vgl. Abbildung 2) in Betrieb genommen. Durch den
Einsatz eines kurzwelligen Lasers können räumliche Bilder mit
einer großen Tiefenschärfe über den gesamten Betrachtungsbe-
reich aufgenommen werden. Die Messgenauigkeit liegt bei etwa
10 Nanometer. Die Kombination eines Lasers und einer weißen
Beleuchtungsquelle ermöglicht die Erzeugung von hochaufl ösen-
den Bildern mit großer Tiefenschärfe und in Echtfarben. Dank der
Lasertechnologie erhält man exakte 3D-Daten über den gesam-
ten Betrachtungsbereich. Das Mikroskop misst dabei beliebige
Arten von Objekten.
Für die Jahre 2009 bis 2013 wird die Staatliche Studienaka-
demie Dresden weitere Fördervorhaben aus dem Europäischen
Strukturfond (EFRE) beantragen. Der Freistaat Sachsen erhält
für den Förderzeitraum 2007 bis 2013 eine Summe von etwa vier
Milliarden Euro. Unter dem Motto „Mehr Wachstum und Beschäf-
tigung für Sachsen“ werden diese Mittel auf Bereiche konzent-
riert, in denen die größtmöglichen Effekte für Wachstum und
Beschäftigung erzielt werden können.
Im Operationellen Programm (OP) des Freistaates Sachsen
ist eine der fünf Hauptsäulen die „Verbesserung der Bildungs-
infrastruktur“. Im Rahmen dieser Bildungsinfrastrukturverbes-
serung können die Staatlichen Studienakademien Zuwendungen
zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen, zur Gewährleis-
tung einer hervorragenden Ausbildung und damit verbunden die
Förderung des Wissenstransfers, erhalten. So wird die Staatliche
Studienakademie Dresden bis zum Jahre 2013 weitere Förder-
vorhaben realisieren. Die Summe der für diese Vorhaben ange-
strebten Fördermittel, wird mehrere Millionen Euro betragen.
Die Rechtsgrundlage für diese Förderung bildet die Richtlinie
des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst
(SMWK) zur Gewährung von Zuwendungen für Verbesserungen
der Infrastruktur im Bereich der berufl ichen Aus- und Weiterbil-
dung an der Berufsakademie Sachsen vom 21. November 2005.
(Sächsisches Amtsblatt vom 8. Dezember 2005).
LiteraturO. V. (2010): Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), 1. in: http://www.erfolgreiche.sachsen.de/de/Foerderung/Struktur-fonds_in_Sachsen/Europaeischer_Fonds_fuer_regionale_Entwick-lung_EFRE/119028.html#block1.
Quest for Fundamental Understanding
Theorie/Erweiterung des Basiswissens (Erkenntnis-
zugewinn als grundlegendes Verständnis)
Considerations of UseTechnologie/Anwendungsüberlegungen
(Handlungszugewinn , möglichst theoretisch basierte Gestaltungsempfehlungen)
Niedrig
Niedrig Hoch
Hoch
ReineGrundlagen-forschung
Anwendungs-inspirierte Grund-lagenforschung
Reineangewandte Forschung
Simplifizierte, wissbegierige
Forschung(ohne Ziel und
Strategie )(Wissens- und
Technologietransfer )
Quadranten-Modell wissenschaftlicher Forschung nach STOKES Quelle: in Anlehnung an Töpfer (2009), S. 50.
AutorDr.-Ing. Hans-Peter LindeLaborleiterStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-44/45E-Mail: [email protected]
Abbildung 2: Hochaufl ösendes 3D-Laser-Scanning-Mikroskop
28 > 01/10 Treffpunkt BA 29> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
Wer glaubt, dass meine Diplomarbeit nach erfolgreicher Ver-
teidigung im September 2009 in einer Schublade verschwände,
der irrt. Frühzeitig hatten sich die BA-Betreuer meines Praxis-
partners ENSO Energie Sachsen Ost AG und ich geeinigt, dass ich
mich dem Betrieblichen Vorschlagswesen (BVW) zuwende. Beim
BVW reichen Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge (VV) ein, wel-
che häufi g über ihre eigentliche Arbeitstätigkeit hinausgehen.
Das BVW verfolgt zwei primäre Ziele. Zum einen die Integration
der Mitarbeiter in betriebliche Innovationsprozesse und damit
eine Steigerung der Motivation und Identifi kation mit dem Unter-
nehmen. Zum anderen kann das BVW durch die Erschließung von
möglichen Nutzenpotenzialen eine Quelle für die Wettbewerbs-
fähigkeit, den wirtschaftlichen Erfolg und die Entwicklung eines
Unternehmens sein. Im Gegenzug erhalten die Mitarbeiter für die
Annahme eines VV meist eine fi nanzielle Anerkennung. Die Her-
ausforderung meiner Diplomarbeit bestand darin, ein Konzept
zur Reorganisation des BVW in der ENSO AG zu erstellen.
Mit der Unterzeichnung meines Arbeitsvertrages bei der
ENSO AG und der Aufgabenstellung, die Diplomarbeit im Unter-
nehmen umzusetzen, entstanden zahlreiche Präsentationen und
Vorlagen, um mögliche Hebel zur Optimierung des BVW in Bewe-
gung zu setzen. Ein anspruchsvolles Marketing zum BVW, wel-
ches in die Unternehmenskultur integriert wird, die Verkürzung
der Bearbeitungszeiten und ein wertschätzendes Anerkennungs-
system sind wichtige Erkenntnisse der Diplomarbeit und Reor-
ganisationsaspekte für die ENSO AG. Durch die ausgezeichnete
Betreuung, sowohl durch meine Gutachter Herrn Walther und
Herrn Neumann bei der ENSO AG als auch meine Studiengangs-
leiterin, Frau Prof. Dr. Wolters, ist die Arbeit Grundlage für inhaltli-
che Ansätze und Prozessverbesserungen im Unternehmen. Erste
Maßnahmen wurden bereits realisiert. Ein Beitrag zum besseren
Ablauf des BVW ist die aktuelle Modifi zierung der BVW-Daten-
bank durch einen Studierenden des Studiengangs Wirtschafts-
informatik an der Berufsakademie in Dresden und mich. Das ist
eine erste Maßnahme, welche kurzfristig dazu beiträgt, die Pro-
zessschritte zu optimieren. Dabei war die studiengangsübergrei-
fende Zusammenarbeit für mich eine überaus interessante und
spannende Erfahrung.
Die Vielfältigkeit des BVW in Theorie und Praxis ist mir
bewusst, weshalb ich bereits während der Anfertigung der Dip-
lomarbeit „über den Tellerrand hinausgeschaut habe“. Die
gesammelten Erkenntnisse möchte ich für meine weitere persön-
liche und berufl iche Entwicklung nutzen sowie die Reorganisation
des BVW bei der ENSO AG zu einem positiven Abschluss bringen,
ganz nach dem Motto „Ich bin ebENSO“.
Sie bildet den Abschluss-, ja den Höhepunkt des dreijährigen
Studiums an der Berufsakademie: die Diplomarbeit. Ist zu Beginn
vieles noch unklar und abstrakt, lässt sich mit zunehmender Aus-
einandersetzung mit dem Thema ein immer konkreteres Bild vom
erhofften Endergebnis zeichnen. Aber der Reihe nach. Gemäß
Prüfungsordnung ist der Zweck der Diplomarbeit, eine ausge-
wählte Problemstellung eigenständig in Bezug auf Planung der
Vorgehensweise, Materialsuche und -auswertung, Darstellung
der Ergebnisse usw. zu bearbeiten. Dabei bedeutet Selbststän-
digkeit jedoch auch, zu erkennen, wann der Studierende Hilfe
von „außen“ benötigt. Nun ist ein Studium an der Berufsakade-
mie traditionell durch eine enge Verknüpfung von Theorie und
Praxis gekennzeichnet, so dass auch die Diplomarbeit von dieser
engen Verbindung profi tiert. Bei mir war vieles schnell klar, das
Einsatzgebiet nach Beendigung des Studiums bekannt, der Vor-
vertrag unterschrieben. Entsprechend war das Themengebiet der
Diplomarbeit schnell eingegrenzt. Nach dem zweiten Treffen mit
dem Abteilungsleiter, der sich als (Praxis-)Betreuer meiner Dip-
lomarbeit zur Verfügung gestellt hatte, war das Thema gefunden.
Die Formulierung erfolgte in Abstimmung mit der Studienakade-
mie: „Erarbeitung von Maßnahmen zur Optimierung der Kredit-
prozesse unter besonderer Berücksichtigung der Kundenstruktur
im Firmenkundengeschäft einer mittelgroßen Genossenschafts-
bank“. Ein Punkt, der seit einigen Monaten im Unternehmen
auf der Tagesordnung stand. Entsprechend groß war die Unter-
stützung durch die Volksbank-Raiffeisenbank Döbeln eG. Als
Verfasser der Diplomarbeit hatte ich einen klaren Rahmen vom
Unternehmen gesetzt bekommen, ohne dabei meine eigenen Idee
verwerfen zu müssen. Es folgten unzählige Gespräche mit mei-
nen Diplomarbeitsbetreuern, endlose Nächte vor dem Laptop, die
Abgabe sowie die Verteidigung der Diplomarbeit. Das Beste aber,
dies war nicht das Ende, das war das Startzeichen. Mein Praxis-
betreuer bringt es treffend auf den Punkt: „Es ist immer das Ziel,
Ergebnisse aus den Diplomarbeiten in konkrete Projekte umzu-
setzen“. So wurden viele meiner erarbeiteten Optimierungsvor-
schläge bereits in der Praxis implementiert. Andere Punkte sollen
im Zuge der Fusion mit der Volksbank-Raiffeisenbank Freiberg eG
umgesetzt werden. Es ist ein super Gefühl, wenn das erworbene
Wissen und Know-How derart gewürdigt und gefördert wird.
Optimierung der Kreditprozesse im Firmenkundengeschäft bei der Volksbank-Raiffeisenbank Freiberg eG
Zeitorientiertes Prozessmanagement in einem mittelständischen Unternehmen
Betriebliches Vorschlagswesen bei der ENSO AG
Mit dem Anfertigen einer Diplomarbeit werden im Grunde
zwei Zielstellungen verfolgt. Einmal soll der Studierende zeigen,
dass er dazu in der Lage ist, sich innerhalb eines festgesetzten
Zeitrahmens, mit einem anspruchsvollen Problem zu beschäf-
tigen und dafür Lösungen zu fi nden. Das Partnerunternehmen
hat die Chance, Probleme und Aufgabenstellungen ins Visier zu
nehmen, für deren Lösung im Tagesgeschäft häufi g keine Zeit
ist. Diese Chance scheint leider nur selten systematisch durch
die Unternehmen genutzt zu werden. Große Unternehmen sind
von ihrer jahrelangen Arbeit so überzeugt, dass es scheinbar
keine gemeinsamen Ansatzpunkte gibt, die auch Studierende
begeistern und interessieren. In kleinen und mittelständischen
Unternehmen sieht das anders aus. Aufgabenstellungen gibt es
oft mehrere gleichzeitig. Und gerade die Herausforderung, eine
Lösung für ein konkretes, greifbares Problem erarbeiten, ggf.
sogar deren Umsetzung begleiten zu können, macht einen beson-
deren Reiz und letzten Endes auch eine zusätzliche Motivation
für das Studium an der Berufsakademie aus. So war es auch in
meinem Partnerunternehmen.
Als Zulieferunternehmen für den hochwertigen Möbel- und
Innenausbau ist für uns die Bearbeitung von kundenindividuellen
Aufträgen der wesentliche Bestandteil der täglichen Arbeit; weni-
ger die standardisierte Massenproduktion. Diese Produktionsweise
lässt sich in einer stagnierenden oder rezessiven Wirtschaft nur
durch eine effi ziente Fertigung und eine schnelle und kostende-
ckende Kalkulation begleiten. Zusätzlich muss beachtet werden,
dass kein Produkt dem anderen gleicht: Jede Kalkulation muss
andere Holzwerkstoffe, Formate, Klebstoffe oder Arbeitsschritte
berücksichtigen. Das war der Ausgangspunkt meiner Überlegun-
gen, die darauf abzielten, die Arbeit eines Teams von Kalkulatoren
systematisch zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Bis dato
wurde mit Erfahrungswerten der vergangenen Jahre kalkuliert,
was zwar im Durchschnitt ausreichend genau war, aber zu größe-
ren Abweichungen in den Einzelaufträgen führte. Durch die Ana-
lyse von abgeschlossenen Aufträgen der letzten 15 Monate und
unter zu Hilfename der multilinearen Regressionsanalyse ist es
mir gelungen, einen Algorithmus zu entwickeln, der alle relevanten
Produktionsfaktoren berücksichtigt und somit die zu erwartende
Auftragszeit errechnen lässt. Über diesen Zeitraum wurde so eine
Abweichung der Soll- zur Ist-Zeit von weniger als 0,1 % erreicht. Der
Algorithmus war so ausgelegt, dass er in das bestehende Kalkulati-
onsmodell integriert werden konnte. Die Werte der benötigten Fak-
toren waren bereits vorhanden, sodass nach der Spezifi kation des
Produktes umgehend die notwendige Auftragszeit errechnet wird.
Das spart nicht nur enorm viel Arbeitsauswand, es verhindert auch
Abweichungen bei unterschiedlichen Sachbearbeitern und verrin-
gert die Fehleranfälligkeit drastisch.
Nach Fertigstellung meiner Diplomarbeit wurde das System
umgehend übernommen und bewährt sich jetzt erfolgreich im
täglichen Einsatz. Nachdem sich das Verfahren im ursprünglich
festgelegten Produktspektrum erfolgreich etabliert hat, soll es
nun auf die gesamte Produktpalette erweitert werden.
Für mich ist es ein unglaublicher Motivationsschub zu wis-
sen, dass die Arbeit von mindestens drei Monaten nicht in einem
Aktenschrank verstaubt, sondern in der Praxis wirklich benötigt
wird. Deswegen kann ich jedem Partnerunternehmen nur emp-
fehlen, die Chance »Diplomarbeit als maßgeschneiderte Prob-
lemlösung« zu nutzen; im eigenen aber auch im Interesse der
Entwicklung ihrer Studierenden.
Abb.: Erfolgsfaktoren des BVW
AutorNick WermuthAbsolvent Studiengang BankwirtschaftStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]
AutorFelix MeierAbsolvent Studiengang HolztechnikStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]
AutorSven KretzschmarAbsolvent Studiengang IndustrieStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/-65E-Mail: [email protected]
30 > 01/10 Treffpunkt BA 31> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches LebenWissenschaftliches Leben
Das Laser-Pulver-Auftragschweißen ist ein modernes Verfah-
ren zur Beschichtung von Werkstoffen und zum Auftragen dreidi-
mensionaler Strukturen. Ein Vorteil des Verfahrens besteht in der
hohen Präzision. Das Prozessergebnis wird von einer Vielzahl von
Prozessparametern beeinfl usst. Eine ausgereifte Überwachung
einer möglichst großen Anzahl von Einfl ussfaktoren ist Voraus-
setzung für die Entwicklung einer Prozessregelung, welche indus-
trielle Fertigung auf konstantem Qualitätsniveau ermöglicht. Ziel
meiner Diplomarbeit war deshalb die prototypische Entwicklung
eines Systems zur Online-Überwachung von Laser-Pulver-Auf-
tragschweiß-Prozessen auf Basis digitaler Kameras.
Zu diesem Zweck wurde ein vorhandenes Kamerasystem, wel-
ches ausschließlich Frequenzen in einem vom menschlichen Auge
wahrnehmbaren Frequenzbereich aufzeichnet, auf seine Eignung
für die Prozessüberwachung untersucht. Hierzu wurden ein
Onlinezugriff auf die Kamerabilder implementiert und relevante
Prozessparameter defi niert. Als problematisch erwies sich im
Laufe weiterer Untersuchungen das Extrahieren der benötigten
Prozessparameter und ihrer Werte aus dem Kamerabild. Ergebnis
der Diplomarbeit war daher keine funktionsfähige Prozessüber-
wachung, sondern vielmehr eine Übersicht über mögliche Vorge-
hensweisen bzw. Algorithmen und aufgetretene Probleme sowie
Ansätze für deren Lösung und notwendige Weiterentwicklungen.
Im Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik in
Dresden ist geplant, auf Basis der Lösungsansätze der Diplom-
arbeit ein prototypisches System zur visuell basierten Prozess-
überwachung zu entwickeln und für Forschungsaktivitäten und
Grundlagenuntersuchungen zu nutzen. Dafür soll eine Kamera
mit einem erweiterten Frequenzbereich verwendet werden,
um die Erfassung temperaturabhängiger Prozessparameter zu
vereinfachen.
Mein Thema der Diplomarbeit lautete: „Erstellung eines Konzep-
tes für die Neuordnung der Vertriebsstruktur in einem mittelständi-
schen Unternehmen am Beispiel der G.S. Stolpen GmbH & Co. KG“.
Als mittelständisches Unternehmen mit Firmensitz in Stolpen
bei Dresden produziert die G.S. Stolpen als industrieller Betrieb
Edelstahllösungen in drei Geschäftsbereichen: Gastronomie,
Labor- und Medizintechnik und Industriekomponenten. Mit der
Erstellung eines neuen Vertriebskonzeptes zeigt die Autorin dem
Unternehmen die Notwendigkeit einer Neustrukturierung des
Vertriebs sowie die Auswirkungen auf die betriebliche Praxis und
auf die Wettbewerbs- und Marktposition auf.
Seit Juni 2009 erfolgt die Umsetzung der Diplomarbeit bereits
Schritt für Schritt. Mit der Neuaufteilung der Verkaufsgebiete in
Deutschland werden nun die Kunden individueller und persönli-
cher betreut. Somit kann mit einer effi zienten Bearbeitung des
Marktes und dem damit verbunden Augenmerk auf Kundenzu-
friedenheit und Kundenbindung die G.S. Stolpen GmbH & Co. KG
die Chance nutzen, Wettbewerbsvorteile gegenüber der Kon-
kurrenz zu erlangen und auszubauen. Mit dem Jahresabschluss
2009 wird sich zeigen, ob durch die Neuaufteilung die Deckungs-
beiträge gesichert sowie die gewünschten Umsatzerwartungen
erzielt werden. Neben der Umstrukturierung der Verkaufsgebiete
wurde der Einsatz von Key Account Managern vor Ort im Home-
Offi ce sowie unternehmensfremden Absatzorganen im Ausland
realisiert. So kann die – im wahrsten Sinne des Wortes – kunden-
nahe Betreuung im vollen Umfang gewährleisten werden. Wei-
terhin werden aufgrund des (Unternehmens-)Wachstums in den
Bereichen Industrial Components und Laboratory Care Systems
schrittweise neue Vertriebsmitarbeiter etabliert.
Die wichtigste Erkenntnis für die G.S. Stolpen GmbH & Co. KG
ist, dass die neue Vertriebsstruktur notwendig ist, um den Kern-
bereich Catering Systems zu stabilisieren, damit die Bereiche
Industrial Components und Laboratory Care Systems aufgebaut
und gestärkt werden können.
Schon in zwei bis drei Jahren können wir die Wirkung des mit
der Diplomarbeit vorgeschlagenen Vertriebskonzeptes anhand
der sich geänderten Umsatzzahlen abschließend beurteilen.
,
Neuordnung der Vertriebsstruktur in einem mittelständischen Unterneh-men bei der G.S. Stolpen GmbH & Co. KG
Kamerabasierte Prozessüberwachung im Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik
Forschung braucht kreative Köpfe.
(tg) Lehren und Lernen stehen an der Berufsakademie in
Dresden im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Ausbildung ver-
folgt drei aufeinander aufbauende Ziele: nämlich (1.) aktuell vor-
handene wissenschaftliche Erkenntnisse zu lehren und diese (2.)
auf bekannte und neue Probleme anzuwenden und schließlich
(3.) die Befähigung der Studierenden, sich nach Studienende
selbstständig neues Wissen und neue Fähigkeiten aneignen zu
können. Empfehlungen zur Qualität der Lehre setzen regelmäßig
auf das Prinzip der Einheit von Forschung und Lehre. Dadurch
werden „die Fähigkeit zu fragen, Wissenslücken zu identifi zieren,
an Bisherigem zu zweifeln, eigene durchdachte Entscheidungen
zu treffen und .. [dafür] selbst Verantwortung zu übernehmen“1
gefördert. Die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse lässt
sich gut als »Bildung durch Wissenschaft« interpretieren. Die
Berufsakademie »bildet durch Wissenschaft«, d. h. Bildung an der
Berufsakademie speist sich aus Wissenschaft und muss schließ-
lich selbst auch aus Wissenschaft (hier im Sinne wissenschaft-
licher Erkenntnis) erwachsen.2 Soll wissenschaftlich fundierte
Bildung aus Wissenschaft erwachsen, setzt das dafür geeignete
Persönlichkeiten voraus. Gemessen an den Studienzielen der
Akademie sollen die Lehrenden über eine wissenschaftliche Qua-
lifi kation und über eigene, berufspraktische Erfahrungen in der
Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden ver-
fügen.3 Auf den Seiten 32 und 33 stellen wir zwei Projekte von
Mitarbeitern der Studienakademie Dresden vor, mit denen diese
den Nachweis ihrer wissenschaftlichen Qualifi kation erbringen
bzw. bereits erbracht haben und deren Erkenntnisse in den Pro-
zess des forschenden Lehrens einfl ießen.4 Hinter dem Gegenpol
des forschenden Lernens könnte eine Überlegung stehen, die
1 idw (2008) und Körber-Stiftung (2008).
2 Sesnik (2003)
3 O. V. (Jahr), S. 2.
4 Was forschendes Lehren inhaltlich bedeuten kann diskutiert bspw. Peters (2006), S. 57 ff.
LAOTSE zugeschrieben wird: „Tell me, and I will forget. Show
me, and I will remember. But involve me, and I will understand.“5
Als Formen forschenden Lernens benennen HUBER und HELL-
MER bspw. Recherche und Essay, komplexere Beobachtungs- und
Laboraufgaben, die Untersuchung einzelner konkreter Prob-
lemfälle und Fallstudien, Exkursionen, Hospitationen, Plan- und
andere Simulationsspiele, Projektstudien und schließlich eigene
Untersuchungen.6 Dass sowohl die Idee der »forschenden Lehre«,
als auch die des »forschenden Lernens« zielführend sind, zeigen
ausgewählte Qualifi kationswege unserer Absolventen. Diese sind
nicht nur in der Praxis erfolgreich (vgl. dafür die Rubrik Quo Vadis
auf S. 45 ff), sondern auch dann, wenn sie sich dazu entschließen,
ihre Qualifi kation fortführen zu wollen.
Literatur:idw (2008): Exzellentes Studieren. Forschend Lernen an deutschen 1. Hochschulen, in: http://idw-on-line.de/pages/de/event24291.
Huber, J./Hellmer, J. (2008): Warum Forschendes Lernen nicht nur 2. nötig, sondern auch möglich ist, Vortrag, gehalten auf der Tagung Forschendes Lernen an Hochschulen, in: http://www.koerber-stiftung.de/koerberforum/rueckblicke/2008/06112008.html.
Körber-Stiftung (2008): Rückblicke 2008. Forschendes Lernen an 3. Hochschulen, in: http://www.koerber-stiftung.de/koerberforum/rueckblicke/2008/06112008.html.
O. V. (Jahr): Deskriptoren für die Zuordnung der Profi le „forschungs-4. orientiert“ und „anwendungsorientiert“ für Masterstudiengänge gem. den Strukturvorgaben der KMK vom 10.10.2003, hier in: http:// www.fh-zwickau.de/fi leadmin/ugroups/europaportal/Deskriptoren.pdf.
Peters, S. (2006): Forschendes Lernen/Forschendes Lehren. Über-5. legungen zur Geistesgegenwart im Auditorium, in: Neue Rundschau 2/2006, S. 54-70. Verfügbar unter: http://t-rich.prognosen-in-bewe-gung.de/fi les/83/fi le/peters_forschendeslehren.pdf.
Sesnik, W. (2003): Bildung durch Wissenschaft – Wissenschaft durch 6. Bildung, in: Lengnink, K./Prediger, S./Siebel, F. (Hrsg.): Mathematik für Menschen. Festschrift für Rudolf Wille, http://www1.abpaed.tu-darm-stadt.de/arbeitsbereiche/bt/material/Wissensmanagement.pdf.
5 Vgl. Peters (2006), S. 54.
6 Vgl. Huber/Hellmer (2008).
AutorSusan LeckeltAbsolventin Studiengang IndustrieStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]
AutorBenjamin SüßAbsolvent Studiengang InformationstechnikStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-63/65E-Mail: informationstechnik@
ba-dresden.de
32 > 01/10 Treffpunkt BA 33> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
Nach langjähriger Ausbildung auf dem Gebiet der CNC-Holz-
bearbeitung entstand der Wunsch, nicht nur praktische Erfahrun-
gen zu vermitteln, sondern auch einen Beitrag zur Wissenschaft
der CNC-Holzbearbeitung (CNC: computerized numerical control,
rechnergestützte Steuerung) zu leisten. Die Bearbeitung des
Werkstoffes Holz verlangt bestimmte Technologien und spezi-
elle Bearbeitungsparameter. Dieses Wissen liegt aber nicht in
geschlossener Form vor, sondern wird vorwiegend als Berufs-
erfahrung erworben und weitergegeben. Mit der Dissertation
wurden bestimmte Regeln der CNC-Holzbearbeitung nach wis-
senschaftlichen Kriterien beschrieben. Auf diesem Regelwerk
basierend entstand eine Methodik für die Werkstoff gerechte
CNC-Programmierung von Holz und Holzwerkstoffen.
Auf Grund der zunehmenden technologischen Komplexität
moderner CNC-Maschinen, neu entstehender Werkstoffe bzw. Werk-
stoffkombinationen und deren Berücksichtigung bei der CNC-Pro-
grammierung sowie einer engeren Verfl echtung von Konstruktion
(CAD) und Fertigung (CAM), gewinnt die Werkstoff orientierte Gestal-
tung von CNC-Fertigungsprozessen zunehmend an Aktualität.
Die derzeit typische Programmiermethodik, erst ein Bear-
beitungsverfahren auszuwählen, danach eine Geometrie zu
beschreiben und anschließend eine Technologie zu beschreiben,
ist ein unzureichender Ansatz für die Bearbeitung von Holz und
Holzwerkstoffen.
Das Ziel der Arbeit bestand darin, eine Programmiermetho-
dik zu entwickeln, welche die Bearbeitung des Werkstoffes Holz
in seiner stoffl ichen Komplexität berücksichtigt. Besonderer Wert
wurde dabei auf die Beschreibung der Zusammenhänge zwischen
Material, Bearbeitungsobjekt, Technologie und Werkzeug gelegt.
Die materialspezifi schen und fertigungstechnischen Faktoren der
spanenden Holzbearbeitung wurden rechentechnisch aufberei-
tet und in einer für den CNC-Anwender nutzbaren Wissensbasis
zusammengeführt. Die Beschreibung der Ergebnisse erfolgt in
Anlehnung an die Standards STEP bzw. STEP-NC.
In einem ersten Schwerpunkt der Arbeit wurden die Werk-
zeuge für die CNC-Bearbeitung analysiert und klassifi ziert. In
der Holzbearbeitung existiert eine erheblich größere Vielfalt von
Werkzeugformen und Werkzeugtypen, als vergleichsweise in der
Metallbearbeitung. Das hatte zur Folge, dass die verfügbaren
Standards nicht ausreichend waren, um diese Vielfalt eindeutig
zu beschreiben. Bei der Klassifi kation der Werkzeuge wurden
typische, nicht branchenspezifi sche Bezeichnungen unter Ver-
wendung der Sachmerkmale nach DIN 4000 verwendet.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit bildete die Beschreibung
der wesentlichen Materialeigenschaften zur werkstoffgerechten
Programmierung. Vorhandene Werkstoffmodelle basieren im
Wesentlichen auf homogenen und isotropen Werkstoffen und sind
damit in dieser Form nicht geeignet, um Holz und Holzwerkstoffe
ausreichend zu beschreiben. Im Ergebnis der Arbeit wurden das
Faserrichtungsmodell und das Schichtenmodell entwickelt. Diese
Werkstoffmodelle berücksichtigen den Schichtenaufbau und die
materialspezifi schen Eigenschaften im gesamten Fertigungspro-
zess. Für die Programmierung besteht damit die Möglichkeit, die
materialspezifi schen Eigenschaften in der gesamten CNC-Tech-
nologie nutzen zu können.
Im Hauptteil der Arbeit wird eine Prozessoptimierung für die
Bearbeitung von plattenförmigen Bauteilen dargestellt. Die typi-
schen CNC-Bearbeitungsverfahren in der Holzbearbeitung wer-
den analysiert und klassifi ziert. Als Betrachtungsebene wurde
dabei immer vordergründig der Fertigungsprozess und nicht
das einzelne Verfahren gewählt. Die
Beschreibung der Bearbeitungspro-
zesse erfolgte nach ISO 10303 bzw. ISO
14649.
Es wurde eine Systematik zur
Beschreibung als CNC-Bearbeitungsob-
jekte für Holz und Holzwerkstoffe unter
Beibehaltung der Komplexität der Bear-
beitungen und Nutzung der Feature-Tech-
nologie erstellt. Die CNC-Bearbeitungen
wurden als mehrstufi ge, komplexe Bear-
beitungen, so genannte Bearbeitungs-
objekte, klassifi ziert. Es erfolgte eine
Einteilung in Format und Funktions- bzw.
Gestalt gebende Bearbeitungsobjekte.
Es wurde nicht das Ziel verfolgt,
die Gesamtheit der Einfl ussfaktoren zu
betrachten, sondern es erfolgte eine
Ein Beitrag zur Werkstoff orientierten Gestaltung von CNC-Fertigungsprozessen am Beispiel der Holz- und Möbelindustrie
Konzentration auf typische und für den Anwender praktikable Ein-
fl ussfaktoren. Dabei wurden vorzugsweise die prozessspezifi schen
Größen der Wirkpaarung Werkzeug/Werkstoff betrachtet. Im Vor-
dergrund stand dabei die Einfl ussbestimmung auf die Vorschubge-
schwindigkeit. Die Werte der einzelnen Einfl ussfaktoren basieren
auf beschreibbaren Eigenschaftsverläufen bzw. auf vorhandenen
Erfahrungswerten.
Die Dissertation wurde am 20. Dezember 2007 erfolgreich an
der Technischen Universität Dresden, Fakultät Maschinenwesen,
verteidigt. Dem Gutachterteam gehörten Hochschullehrer der
TU Dresden, der Universität Stuttgart und der Berufsakademie
in Dresden an.
LiteraturLinde, H.-P. (2007): Beitrag zur Werkstoff orientierten Gestaltung von 1. CNC-Fertigungsprozessen am Beispiel der Holz- und Möbelindustrie, Dresden.
AutorDr.-Ing. Hans-Peter LindeLaborleiterStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-44/45E-Mail: [email protected]
Screenshot der CNC-Werkzeugdatenbank
Soziale Leistungen durch landwirtschaftliche Unternehmen
Im Studiengang Agrarmanagement an der Berufsakademie in
Dresden gestalte ich u. a. die Lehre zu alternativen Einkommens-
zweigen für landwirtschaftliche Unternehmen und den daraus
entstehenden Anforderungen, mit denen die zukünftigen Agrar-
managerInnen konfrontiert werden. Als Doktorandin an der Jus-
tus-Liebig-Universität Gießen bei Herrn Prof. Dr. Hermann Boland
bearbeite ich die Diversifi zierungsausrichtung landwirtschaftlicher
Unternehmen auf soziale Leistungen.
Landwirtschaftliche Unternehmen sind Produktionsstätten
der Lebensmittelversorgung und -veredlung. In der Bundesre-
publik Deutschland wirtschaften etwa 375.000 Unternehmen für
dieses primäre Ziel der Landwirtschaft (Statistisches Bundesamt
2009). Darüber hinaus prägt die Landwirtschaft unsere Kultur
und Natur, sie gestaltet Landschaftsräume und gesellschaftliche
Netzwerke, bietet Arbeitsplätze und Lebensräume und macht
nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energiequellen
nutzbar. Dies bietet Entwicklungspotential zur Diversifi zierung
für landwirtschaftliche Unternehmen, um sich dem marktwirt-
schaftlichen und gesellschaftlichen Strukturwandel zu stellen.
Beispielhaft sei dieser Wandel am Rückgang um etwa 20 Prozent
landwirtschaftlicher Unternehmen in den vergangenen zehn
Jahren festgemacht (Statistisches Bundesamt 2009). Unter-
nehmensstrategien, die auf der Diversifi zierung eines Betriebes
basieren, können ein nachhaltiger Lösungsansatz sein, um ein
Unternehmen gesund zu erhalten.
Während die Erweiterung landwirtschaftlicher Betriebe auf
mehrere Bereiche, wie die Bereitstellung erneuerbarer Energie-
und Rohstoffquellen und Agrar-Umweltleistungen durch For-
schung, Politik und Beratung in der Praxis Unterstützung fi ndet,
stehen soziale Leistungen von landwirtschaftlichen Unternehmen
noch im Projektstatus und werden nur durch die Initiative Einzel-
ner vorangetrieben. Soziale Leistungen durch landwirtschaftli-
che Unternehmen betreffen Angebotsformen im pädagogischen,
integrativen sowie therapeutischen Bereich (nach Kalisch, van
Elsen, 2008). Die Angebotsformen sind bisher punktuell und
wenig übergreifend strukturiert oder defi niert (Kalisch, van Elsen,
2009). Vorreiter in der Praxis sind Angebote rund um den Lern-
ort Bauernhof, Werkstätten für behinderte Menschen im Grünen
Bereich oder tiergestützte Therapien (Kalisch, van Elsen, 2008;
Matz, 2008). Auf landwirtschaftliche Unternehmen ausgerichtete
Institutionen bieten bisher kaum Anreize, soziale Dienstleistun-
gen als Erwerbskombination in Betracht zu ziehen. Zum Teil wird
unzureichende wissenschaftliche Begleitarbeit der vorhandenen
Angebotsformen sozialer Leistungen durch die Landwirtschaft
deutlich. (Selig, van Elsen, 2007; Wüstemann, Mann, 2008)
Meine angestrebte Promotion soll einen Beitrag zur Entwick-
lung einer nachhaltigen und gesellschaftlich nachgefragten Form
der Landwirtschaft in Deutschland leisten. Zunächst wird für
soziale Leistungen durch landwirtschaftliche Unternehmen eine
übergreifende Systematik defi niert und entwickelt, wodurch die
Akteure im Netzwerk aufgezeigt und zur Zusammenarbeit ange-
regt werden sollen. Zur Sicherung einer angemessenen Dienst-
leistungsqualität bestehender und zukünftiger Angebote, wird
ein nachfrageorientierter Qualitätsrahmen konzipiert.
Für eine erfolgreiche Implementierung der Erkenntnisse in
die Praxis müssen die Bedürfnisse einzelner Zielgruppen und die
Möglichkeiten landwirtschaftlicher Unternehmen aufeinander
abgestimmt werden. Exemplarisch werden die Anforderungen
sozialer Dienstleistungen für Senioren und für Kinder defi niert,
um theorie- und praxisbasierte Angebotsformen entwickeln zu
können. Sowohl Angebote für die Bedürfnisse der einzelnen Ziel-
gruppen als auch generationenübergreifende Angebotsformen
werden hierbei betrachtet.
Zur Schaffung neuer Angebote wird ein Beratungsbaustein ent-
wickelt, der insbesondere beratenden Institutionen landwirtschaft-
licher Unternehmen zur Verfügungsgestellt werden soll. Durch
34 > 01/10 Treffpunkt BA 35> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
ich mich dennoch (mit damals 22 Jahren) noch nicht anfreunden.
Also entschloss ich mich zu einem Aufbau-Fernstudium im Fach-
gebiet Medieninformatik. Nach längerer Suche und einigen Rück-
schlägen war es die Technische Fachhochschule Berlin (jetzt Beuth
Hochschule für Technik ), die es mir ermöglichte ein Fernstudium
zum Master of Science zu beginnen. Im Hochschulverbund Virtuelle
Fachhochschule (VFH) bieten die Verbundmitglieder seit Winterse-
mester 2001/2002 länderübergreifend die Online-Studiengänge
Medieninformatik und Wirtschaftsingenieurwesen an .
Der Master-Studiengang ist auf vier Semester in Vollzeitstu-
dium ausgelegt, kann aber beliebig verlängert werden - solange
mindestens ein Modul pro Semester erfolgreich abgeschlossen
wird. Neben Selbststudium, Online-Vorlesungen, Video-Chats
und Gruppenübungen via Internet wurden regelmäßig Präsens-
veranstaltungen in Berlin (meist freitags und samstags) abge-
halten. Online-Vorlesungen werden in der Regel aufgezeichnet,
sodass die Möglichkeit besteht, sie zu einem passenden Zeitpunkt
nachzuholen. Diese Flexibilität ermöglichte es mir, mein Studium
neben der Arbeit effektiv einzuteilen.
Neben der fortgeschrittenen Technik bedeutet so ein Fern-
studium aber in aller Regel eins: Stress! Die meisten Aspiranten
scheitern nicht am fachlichen Part, sondern an mangelnder Moti-
vation, bis zum Schluss durchzuhalten. Die Doppelbelastung von
Job und Studium kann enorm sein. Aus eigener Erfahrung kann
ich sagen, dass es durchaus schwer fällt sich nach einem 10-Stun-
den Arbeitstag beim Kunden, abends im Hotel eine zweistündige
Online-Vorlesung konzentriert anzuhören, oder nach täglicher
PC-Arbeit, zum Feierabend ein mehrere hundert Seiten starkes
PDF-Dokument durchzuarbeiten. Es kostet Überwindung, den
Großteil seines Jahresurlaubs für Prüfungsvorbereitungen zu
opfern oder einfach aufgrund einer Präsenzphase das Fußball-
spiel der eigenen Mannschaft zu verpassen. Am Ende zählt nur
eins: Motivation aufrechterhalten bis zum Schluss.
Nach drei Jahren kann ich ein positives Fazit aus dem Vorha-
ben ziehen. Neben dem Erreichen eines höheren akademischen
Grades habe ich vor allem keine wertvollen Jahre Berufserfahrung
verloren. Ich habe die Zeit genutzt, mein eigenes Zeitmanagement
zu perfektionieren und ganz nebenbei konnte ich noch viele inter-
essante Kontakte knüpfen. Das nächste Projekt steht indes schon
fest - eine nicht-konsekutive Qualifi kation auf dem Gebiet der Wirt-
schaftswissenschaften, vielleicht sogar eine Promotion.
dieses Promotionsvorhaben erhalte ich die Möglichkeit, einen Pro-
zess intensiv wissenschaftlich zu begleiten, der die Landwirtschaft
bereichern und verstärkt in unsere Gesellschaft integrieren kann.
QuellenKalisch, M., van Elsen, T. (2008): Soziale Landwirtschaft in Deutschland. 1. In: Lebendige Erde, 2/2008, Verlag Lebendige Erde, Darmstadt, S. 12-15
Kalisch , M., van Elsen, T. (2009): Potenziale und Hemmnisse der Entwick-2. lung Sozialer Landwirtschaft in Deutschland. In: Mayer, J. u. a. (Hrsg.) (2009): Werte - Wege - Wirkungen: Biolandbau im Spannungsfeld zwi-schen Ernährungssicherung, Markt und Klimawandel Beiträge zur 10. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, ETH Zürich, 11.-13. Februar 2009. Band 2: Tierhaltung, Agrarpolitik und Betriebswirtschaft, Märkte und Lebensmittel Verlag Dr. Köster, Berlin. S. 402-405
Matz, S. (2008): Landwirtschaft erleben – Zur Vermittlung agrarischer 3. Umweltbildungsinhalte. oekom Verlag, München
Selig, J, van Elsen, T. (2007): Potenziale ökologisch wirtschaftender 4. Schulbauernhöfe für Naturschutz und Landschaftspfl ege. Zwischen Tra-dition und Globalisierung - 9. Wissenschaftstagung Ökologischer Land-bau, Universität Hohenheim, Stuttgart, Deutschland, 20.-23. März 2007. Teil: Umwelt- und Naturschutz. Verlag Dr. Köster, Berlin. S. 871-874
Statistisches Bundesamt (2009): Landwirtschaft in Deutschland und der 5. Europäischen Union 2009, zuletzt aktualisiert am 25. Juni 2009
Wüstemann, H., Mann, S. (2008): Der Wohlfahrtsirrtum der Liberalisie-6. rung. In: Wüstemann, H. u.a. (Hrsg.) (2008): Multifunktionalität – Von der Wohlfahrtsökonomie zu neuen Ufern. oekom Verlag, München. S. 219-242
Im September 2004 schloss ich mein BA-Studium in der Studi-
enrichtung „Medienproduktion“ als Diplom-Informatiker (BA) ab,
ohne eine genaue Vorstellung zu haben, wie es danach weiter
gehen sollte. Ich spielte mit dem Gedanken, an der TU Dresden
weiter zu studieren in der Annahme, mit meinem BA-Diplom nach
dem Grundstudium einen nahtlosen Einstieg zu fi nden. Dies war
aufgrund der mangelnden Anerkennung nicht möglich - auch die
Belegung eines Master-Studiengangs wurde aufgrund der (ver-
meintlich) nicht vorhandenen Vergleichbarkeit von BA-Diplom
und Bachelor abgelehnt.
Also suchte ich nach einem passenden Arbeitgeber. Vor allem
die Praxisnähe der zurückliegenden Ausbildung erleichterte es
mir als frisch gebackener Absolvent einen ansprechenden Job zu
fi nden. Ich begann als Business-Analyst im Consultingbereich der
T-Systems Multimedia Solutions GmbH, wo ich schnell feststellte,
dass nur die Mischung aus praktischer Erfahrung und ständiger
Weiterbildung zu einer erfolgreichen Karriere verhilft. Es folgten
betriebliche Weiterbildungen in verschiedenen Managementme-
thoden und Softwareanwendungen sowie der Aufstieg zum Junior-
Consultant. Mit einem Ende meiner akademischen Karriere konnte
Vom Diplom-Informatiker (BA) zum Master of Science und weiter...
AutorLars GrossmannAbsolvent Studiengang MedienproduktionStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-90/89E-Mail: medienproduktion@ ba-dresden.de
Vom Diplom-Betriebswirt (BA) zum Master of Science
Meine drei Studienjahre vergingen wie im Flug und so war es
Mitte 2009 schon wieder an der Zeit, meine Zukunft zu planen.
Mit dem Studium an der Berufsakademie Dresden im Studiengang
Industrie habe ich mir ein breites betriebswirtschaftliches Wissen
aneignen und bei meinem Praxispartner, der Florena Cosmetic
GmbH, praktisch umsetzen können. Durch das BA-Studium habe
ich mich vor allem persönlich stark weiterentwickelt und mir einen
guten Grundstein für meine berufl iche Zukunft gelegt. Während
dieser Zeit habe ich am Controlling großes Interesse gefunden,
sodass ich zu diesem Themenkomplex auch meine Diplomarbeit
verfasst habe. Da ich mich auf dem Gebiet gern weiter qualifi zie-
ren wollte, habe ich im Anschluss ein Masterstudium begonnen.
Seit Oktober studiere ich an der Universität Bamberg im Studi-
engang Master of Science Betriebswirtschaftslehre mit Schwer-
punkt Controlling, Finance & Accounting. Das Kursangebot der
Uni Bamberg ist sehr gut und umfangreich. Es bietet den Stu-
dierenden die Möglichkeit, Kurse entsprechend der individuellen
Interessen zu wählen. Abgerundet wird das Angebot durch zahl-
reiche Vorträge von Praxisvertretern verschiedener Branchen.
Die internationale Ausrichtung der Uni ermöglicht es mir zudem,
während des zweijährigen Studiums einen Auslandsaufenthalt an
einer der über 200 Partneruniversitäten weltweit zu absolvieren.
Ich bin überzeugt, dass das Masterstudium an der Uni Bamberg
die richtige Wahl ist und mir anschließend interessante Einstiegs-
chancen am Arbeitsmarkt bietet.
AutorChristine DahlAbsolventin Studiengang IndustrieStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]
AutorHeike Delling Dozentin Studiengang Agrarmanagement Staatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-33/89E-Mail: [email protected]
Studium an der BA in Dresden – Grundlage für eine
erfolgreiche Karriere in der Versicherungswirtschaft?
Als ich mich 2001 als Studierender der Württembergischen Ver-
sicherung an der Berufsakademie in Dresden einschrieb, war ich mir
der Vorteile des dualen Studiums bewusst: enge Verknüpfung von
Theorie und Praxis, kurze Studiendauer und geregeltes Einkommen.
BA-Studium als Warm up für das Berufsleben: Mit fünf
Jahren Abstand zum Studienende blicke ich heute aus einer ande-
ren Perspektive auf mein BA-Studium und seine benannten Vorteile
zurück. Ich erkenne die drei Studienjahre viel stärker als wichtige
Sequenz des gesamten Berufslebens und eines übergeordneten
Formungsprozesses – das Warm Up! Auch die Verknüpfung von the-
oretischer Ausbildung und unmittelbarer praktischer Anwendung
betrachte ich mit anderen Augen. Sie erscheint mir heute wichtiger
als bei Studienbeginn. Denn waren die Praxiseinsätze damals „nur“
willkommene Belebung der trockenen Theorie, so sehe ich sie nun
als entscheidenden USP (Unique Selling Proposition) eines BA´lers
für seinen Berufseinstieg nach dem Studium an.
BA-Absolventen mit Vorsprung beim (Berufs-)Start:
Ein BA-Studium ist eine „Intensivbehandlung“, die auf eine ver-
antwortungsvolle Tätigkeit nach dem Studium vorbereitet. Der
BA-Abschluss ist Beweis für viele der Eigenschaften, die mittler-
weile als Einstellungsvoraussetzungen bei respektablen Unter-
nehmen gelten: hohe Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit,
ausgeprägte Zielorientierung und Eigeninitiative sowie hohe Fle-
xibilität. Was Absolventen von Universitäten bei Berufseinstieg
oftmals erst unter Beweis stellen müssen, haben BA´ler während
ihres Studiums bereits eingelöst. Die Erfahrungen im Zuge der
Personalverantwortung meiner derzeitigen berufl ichen Tätigkeit
zeigen darüber hinaus, dass es neben diesen Eigenschaften auch
zunehmend auf die Geschwindigkeit ankommt, mit welcher sich
Berufseinsteiger in komplexe praktische Themengebiete einar-
beiten können. BA-Absolventen können auch hier punkten und
sich den entscheidenden Vorsprung erarbeiten. Es waren u. a.
auch solche Eigenschaften, die mir bei meinem Berufseinstieg
als Trainee bei CosmosDirekt, einem Unternehmen der Generali
Deutschland Holding AG, halfen. In einem 18-monatigen Trai-
nee-Programm lernte ich die wichtigsten Schnittstellen meiner
damaligen Zielposition als Produkt- und Vertriebsmanager in der
Verkaufsförderung kennen. Neben der Station im Bereich Leben/
Banking der Verkaufsförderung zählten dazu Aufenthalte in Ver-
trieb, Direktmarketing und Produkttechnik.
BA’ler mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten: Da bei uns
kein Arbeitstag wie der andere ist, fällt es mir schwer, einen „All-
Vom Diplom-Betriebswirt (BA) über den Master of Finance & Banking (M.A.) zum MBA
36 > 01/10 Treffpunkt BA 37> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben
Wie geht es nach dem 30. September berufl ich weiter? Eine
Frage, die ich mir als Absolvent des Matrikeljahrganges 2006
bestimmt nicht als Einziger gestellt habe. Für mich war es mit
Sicherheit die schwierigste Entscheidung, die ich in meinem noch
jungen berufl ichen Werdegang treffen musste. Neben dem Ver-
bleib bei meinem Praxispartner standen auch die Möglichkeiten
eines Aufbaustudiums an der TU Dresden, eines zusätzlichen
BWL-Studiums als Ergänzung für eine potentiell zukünftige beruf-
liche Führungsposition oder gar der Entschluss zur Annahme
eines Jobs im englischsprachigen Ausland zur Wahl. Letztendlich
entschloss ich mich entgegen den Vorschlägen einiger Dozen-
ten für ein zunächst befristetes Arbeitsverhältnis am Institut für
Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD). Dies ergab
sich nicht zuletzt infolge des guten Arbeitsklimas, der inzwi-
schen vorhandenen betrieblichen Kenntnisse und der in Aussicht
gestellten Fortführung meines Diplomthemas. Im Ressort Ober-
fl äche bin ich u. a. mit der spanenden Bearbeitung der unter-
schiedlichsten Holzwerkstoffe beauftragt. Zur Herstellung der
Prüfmaterialien zählt es weiterhin zu meinem Aufgabengebiet,
Versuchspläne zu erstellen und die Prüfkörper nach bestimmten
Rezepturen zu lackieren. Außerdem werde ich bei der Durchfüh-
rung der verschiedensten Prüfverfahren zur Bestimmung der
Oberfl ächenqualität von Fußboden- und Möbeloberfl ächen, wie
z. B. Farbmessungen, Abrieb- und Kratzprüfungen, eingesetzt.
Das Ganze wird mit der Erfassung und Auswertung der Mess- und
Prüfergebnisse abgerundet. Nebenbei war es mir in den ersten
Wochen meines neuen Lebensabschnittes möglich, erste Erfah-
rungen als „Ausbilder“, oder besser gesagt als Weisungsbefugter,
im Umgang mit einem frisch immatrikulierten BA-Studierenden
meines Betriebes zu sammeln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Spektrum mei-
nes Aufgabengebietes einen ausgeglichenen Mix aus praktischen
und geistigen Tätigkeiten umfasst. Zum Thema Aufbau- bzw.
Zweitstudium sei noch kurz gesagt: aufgeschoben heißt nicht
zwangsläufi g aufgehoben.
Als Diplom-Ingenieur (BA) im Institut für Holztechnologie Dresden (ihd)
AutorMarkus MüllerAbsolvent Studiengang HolztechnikStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]
Mit Anfang zwanzig stand ich vor der Wahl zwischen verschie-
denen Studienmöglichkeiten. Meine damalige Entscheidung für
ein Studium an der Berufsakademie (BA) beruhte neben der viel-
fach zitierten Praxisnähe auch auf dem Wunsch, meine Chancen
auf eine spätere wissenschaftliche Laufbahn zu bewahren.
Ausgestattet mit den Kenntnissen aus dem BA-Studium sowie
einem Aufbaustudium zum Chartered Financial Analyst gelang
es mir schnell, erfolgreich im theorieintensiven Arbeitsbereich
des Risikomanagements einer deutschen Investmentfondsgesell-
schaft in Frankfurt am Main zu agieren. Aufgrund meines fort-
währenden Interesses an der Wissenschaft kehrte ich 2005 als
Dozent an die Berufsakademie Dresden zurück. Dies ermöglichte
mir auch, den Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden aus
einem anderen Blickwinkel zu erleben.
Später setzte ich meine akademische Ausbildung mit einem
forschungsorientierten Studium zum Master of Business in Neu-
seeland fort. Hier konnte ich auf den im BA-Studium gelehrten
Kenntnissen und Methoden aufbauen und diese weiterentwickeln.
Während dieser zwei Jahre „down under“ entdeckte ich auch das
Feld der Institutionenökonomik für mich.
Derzeit schreibe ich meine Doktorarbeit an der Universität
Wien. Im Zentrum meiner Untersuchungen steht das Spannungs-
feld zwischen bestehenden Gesellschaftstheorien und deren
Anwendbarkeit auf die reale Entwicklung von Siedlungsökono-
mien. Damit bin ich gewissermaßen der Praxisnähe der BA treu
geblieben, wenn auch in einem anderen Kontext. Nach Beendi-
gung des Doktorats werde ich meine wissenschaftliche Lauf-
bahn als Mitglied einer weltweit agierenden Forschergemeinde
fortsetzen.
Ich bin überzeugt, dass die Studierenden durch die neuen
Bachelorstudiengänge der Berufsakademie Dresden noch besser
auf die zunehmende Internationalisierung in Beruf und (Fort-)
Bildung vorbereitet werden. Denn wer kann mit Anfang zwan-
zig bereits mit Sicherheit voraussagen, was ihn in zehn Jahren
erwartet?
Vom Diplom-Betriebswirt (BA) über „down under“ zur Dissertation
AutorAndré SchlüterAbsolvent Studiengang BankwirtschaftStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]
BA-Studium und wissenschaftliche Karriere – wie passt das
zusammen? Diese Frage wurde mir insbesondere während mei-
ner Promotion oft gestellt. Und Skeptiker gibt es viele. Nicht nur
während der Doktorandenzeit, sondern auch schon während des
Hauptstudiums an der Universität. Da werden diejenigen, die mit
einem BA-Diplom an der Uni ein Hauptstudium absolvieren, von
Studenten und Professoren erst einmal skeptisch angeschaut.
Denn in dieser Szene sind BA-Absolventen durchaus Exoten. Und
dennoch – BA-Studium und Wissenschaft funktionieren miteinan-
der – die notwendige Motivation, Durchsetzungskraft und Leis-
tungsvermögen vorausgesetzt.
Aber all das bringen die meisten BA-Studierenden ja mit. Immer-
hin steht bei vielen von ihnen vor der Zulassung zum Studium ein
erheblicher Auswahlprozess bei den Partnerunternehmen. Zudem
führt das straffe Studium an der BA zu einer hohen Belastbar-
keit und die große Anzahl an Beleg- und Seminararbeiten zu einer
gewissen Routine bei wissenschaftlichen Ausarbeitungen. (Ein
kleiner Seitenhieb auf die kürzlich geführten Protestbewegungen
ob der vermeintlich hohen Belastung der heutigen Studierenden
darf an dieser Stelle sicherlich erlaubt sein.)
All das kam mir an der Uni sowie während meiner Zeit als wis-
senschaftlicher Mitarbeiter durchaus entgegen. Hinzu kommt der
Einfl uss unseres damaligen Studienrichtungsleiters, Herrn Prof.
Schad. In einer Art – wie ich es später auch an der Uni nie wieder
erlebte – vermittelte er den Studierenden die Notwendigkeit und
Fähigkeit zu kritischem Denken und zur Auseinandersetzung mit ver-
schiedenen – auch vermeintlich unpopulären – Lehrmeinungen.
Zugegeben, zum Nobelpreis hat es bei mir nicht gereicht und
es gibt mit Sicherheit exzellentere Wissenschaftler. So wiesen
auch meine wissenschaftlichen Aktivitäten stets einen hohen
Praxisbezug auf. Nicht zuletzt habe ich mich nach fünf Jahren
Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und einer Menge Pub-
likationen nach Abschluss der Promotion an der Technischen
Universität Bergakademie Freiberg zügig wieder praktischeren
Tätigkeiten zugewandt – auch wenn ich dem Wissenschaftssys-
tem als solches bislang treu geblieben bin.
Vom Diplom-Betriebswirt (BA) zum promovierten Technologietransferbeauftragten und Ausgründungsbegleiter
AutorDr. Björn WolfAbsolvent Studiengang BankwirtschaftStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]
tag“ zu beschreiben. Mich fasziniert bei CosmosDirekt – Deutsch-
lands größtem Direktversicherer – mit welcher Geschwindigkeit
wichtige Entscheidungen vorbereitet, getroffen und umgesetzt
werden. Die fl achen Strukturen schaffen den idealen Raum für
Diskussion und Weiterentwicklung. Der Gestaltungsspielraum, der
sich jedem Einzelnen bietet, ist hoch. Damit sind auch die Mög-
lichkeiten, mehr Verantwortung zu übernehmen, vielfältig. Zum
Beispiel habe ich bereits während meines Trainee-Programms in
der Verkaufsförderung die Verantwortung für die vertriebliche
Steuerung unseres Leuchtturm-Produktes, der Risikolebensver-
sicherung, übernommen. Oder ich wirkte als stellvertretender
Teilprojektleiter bei der Umsetzung der Anforderungen aus der
Reform des Versicherungsvertrags-Gesetzes mit. Dabei kamen
mir die fundierte theoretische Ausbildung im Versicherungs-
management und die vielen Praxiseinsätze in den unterschied-
lichsten Bereichen eines Versicherungsunternehmens während
meines BA-Studiums und meines Trainee-Programmes zu Gute.
BA-Studium als gute Basis für Weiterentwicklung: Da
mir und auch CosmosDirekt die Weiterentwicklung sehr wichtig ist,
werde ich seit ca. zwei Jahren intensiv bei meinem Fernstudium
zum Master of Finance & Banking (M.A.) unterstützt. Mit diesem
Abschluss werde ich die „Klammer“ um den Bereich Finanz-
dienstleistung bilden. Diese Investition in außerunternehmeri-
sche Weiterbildung hatte sich noch während meines Studiums
nach nur wenigen Monaten ausgezahlt. Heute verantworte ich bei
CosmosDirekt neben dem Bereich Produkt- und Vertriebspartner
in der Abteilung Marketing, ein Projekt eines strategischen Pro-
gramms. Die Erfahrungen als Projektleiter zeigen, dass ich mich
zunehmend von der Fachlichkeit löse(n muss). Themen wie Füh-
rung und Unternehmensstrategie gewinnen an Bedeutung. Um
mich dort besser positionieren zu können, plane ich im nächsten
Jahr die Vorbereitung auf einen MBA-Abschluss mit entsprechen-
dem Fokus. Da ich der Überzeugung bin, dass Versicherungsun-
ternehmen bei ihrer Ausrichtung stärker von anderen Branchen
lernen können, möchte ich mich bewusst von den Lösungsansät-
zen der Versicherungswirtschaft freimachen. Daher strebe ich
einen Aufenthalt an einer amerikanischen Business School an,
die mit hoher Teilnehmerzahl aus unterschiedlichsten Fachberei-
chen und Kulturen als Melting Pot für kreative Ansätze gelten. Ich
freue mich auf eine weitere Sequenz meines Berufslebens und
eine weiterhin spannende Zeit in der Versicherungswirtschaft.
AutorStefan DrechselProjektleiter CosmosDirektAbsolvent Studiengang VersicherungswirtschaftStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-30/29E-Mail: versicherungswirtschaft@
ba-dresden.de
38 > 01/10 Treffpunkt BA 39> 01/10 Treffpunkt BA
Wissenschaftliches Leben Aus dem Studiengeschehen
LERNEN – LEHREN – FORSCHEN FORSCHEN – LEHREN – LERNEN
(nicht) nur ein Wortspiel?
Kolloquium „Ethik und Marktwirtschaft“ des Studiengangs Industrie 16. Oktober 2009
Jeder langfristige Unternehmenserfolg beruht auf einer soli-
den Unternehmensethik. Ethik ist ein wichtiger Bestandteil der
Unternehmensführung, denn so wie Werte das Fundament einer
Gesellschaft darstellen, so stellen sie auch das Fundament eines
Unternehmens dar.
Leider tauschen Unternehmen viel zu oft langfristige Strate-
gien gegen kurzfristige ein. Gerade jetzt gewinnen ethisches Han-
deln und gelebte soziale Verantwortung eine Eigendynamik, die
die beste Grundlage für das Bestehen im Wettbewerb der Zukunft
darstellen. Im Mittelpunkt der Ethik steht der von kurzsichtigen
Managern vernachlässigte Mensch. Erst wenn der Mensch - als
Kunde wie als Mitarbeiter - in den Mittelpunkt der Veränderungs-
strategien rückt, wird das unternehmerische Ziel, das ebenso
wirtschaftlich wie ethisch ist, verwirklicht.
Der Einladung des Studiengangs Industrie waren 140 Teilneh-
mer gefolgt, um wichtige Aspekte von Ethik und Marktwirtschaft
zu diskutieren. Besonders herzlich konnten durch den Direktor
der Berufsakademie in Dresden, Herrn Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröp-
pelin begrüßt werden:
der Abgeordnete des Sächsischen Landtages, Herr Alexander ›Krauß,
das Mitglied des Präsidiums im Wirtschaftsrat Deutschland ›und Gesellschafterin der Piepenbrock Unternehmensgruppe
GmbH & Co. KG, Frau Astrid Hamker,
der kaufmännische Leiter der DAS Environmental Expert ›GmbH, Herr Tobias Baetke,
der Leiter des Referates Medien und Medienrecht in der Säch- ›sischen Staatskanzlei Dresden, Herr Prof. Dr. Jens-Ole Schrö-
der sowie
Herr Professor Hans-Reiner Meinel als Moderator. ›
Weiterhin waren Vertreter der Praxispartner, nebenberufl iche
Dozenten, Mitarbeiter der Berufsakademie Dresden und Studie-
rende des dritten und des fünften Semesters anwesend, wobei
sich Letztere mit eigenen Beiträgen im Lehrgebiet ABWL/Mitar-
beiterführung auf das Kolloquium vorbereitet hatten.
Die Autorin dieses Artikels und Leiterin des Studiengangs Indus-
trie hielt einen Eröffnungsvortrag zur Thematik „Ethik und Markt-
wirtschaft“ und stellte insbesondere das wissenschaftliche ethische
Modell und die Ethik-Matrix in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen.
Sie kam zu folgendem Fazit: Ethik und Marktwirtschaft schließen
sich nicht gegenseitig aus, sie bilden eine Einheit. Langfristiger und
nachhaltiger Markterfolg sind nur möglich über eine klar formulierte
und gelebte Unternehmenskultur, gekennzeichnet durch Vertrauen,
Offenheit und Kreativität. Wahrnehmbar ethisch handelnde Unter-
nehmen werden von informierten Kunden bevorzugt.
Das wissenschaftliche ethische Modell mit seinen drei Niveau-
stufen (die drei Niveaustufen sind in Abb. 1 dargestellt) wurde im
Vortrag der Studentinnen Julia Schill und Angelika Zehe anhand
von Fallbeispielen erläutert. Das erste Niveau beschreibt Men-
schen, die ihre ethische Einstellung von Autoritätsaussagen
der Vergangenheit ableiten. Viele ändern ihre ethischen Grund-
sätze, wenn sie Mitglied einer Gruppe werden (Niveau 2). Ethi-
sche Entscheidungen in der Gesellschaft werden durch Prinzipien
wie Gerechtigkeit, Fairness, Gleichberechtigung und Integrität
gesteuert (Niveau 3).
Es wird davon ausgegangen, dass Niveau 3 die beste Grund-
lage für ethische Entscheidungen in der Wirtschaft darstellt.
Das Denken einer Person wird aber oft von mehreren Niveaus
beeinfl usst.
Ein Blick in das Auditorium des Kolloquiums
LERNEN schafft WISSEN und WISSEN wird erweitert durch FOR-
SCHEN! Dieses WISSEN wird durch die LEHRE weitergegeben.
Das duale Studium an der Berufsakademie bedient sich in der
originären Lehre der Wissenschaft in der Weitergabe von Wissen
über Methoden der Forschung, des Lernens und des Anwendens.
Die Studierenden lernen in Präsenzveranstaltungen, in Prak-
tika und in weiteren Formen des Lehrens, ihren Wissensstand
den „Erfordernissen“ von Wissenschaft und Praxis anzupassen.
Kooperatives Lernen wird in den unterschiedlichen Fächergrup-
pen über Projekte praktiziert. Hier werden Individualisten mit dif-
ferenzierten Leistungsvoraussetzungen zusammengebracht und
in Projekten zu gemeinsamen Zielen geführt.
In den Beiträgen der vorliegenden Ausgabe sind viele erfolg-
reiche Beispiele des Lehrens und des Lernens in Verbindung mit
angewandter Forschung aufgeführt. Das duale Studium mit den
Lernorten „Staatliche Studienakademie“ und „Unternehmen“
bietet, unter Nutzung aller Kooperationen, Möglichkeiten und
optimale Voraussetzungen für eine praxisorientierte (integrierte)
Forschung mit dem Vorteil einer zeitnahen Realisierung der
Ergebnisse. Die zielgerichtete Nutzung der in den Laboren der
Staatlichen Studienakademie vorhandenen technischen Ausrüs-
tungen sowie das Fach- und Methodenwissen der Lehrenden ist
eine Basis des Erfolgs der Berufsakademie, der Mix der Lehren-
den aus Spezialisten und Führungskräften der Praxis, der Univer-
sitäten und der hauptberufl ich Lehrenden eine weitere.
In Projekten, die im Regelfall praxisrelevante Themen zum
Gegenstand haben (Forschungscharakter), werden Strukturierungs-
fähigkeiten gefördert und unsere Studierenden werden zu sicherem
Handeln geführt. Theorie und Praxis werden ganz bewusst zusam-
mengeführt und methodisch miteinander vernetzt – Wissen wird
verinnerlicht und steht für weitere Anwendungen zur Verfügung.
Auch wenn die Forschung – angewandt oder praxisorientiert –
nicht im BA-Gesetz direkt genannt wird, haben die Studienaka-
demien in zahlreichen Initiativen – über die in dieser Ausgabe
genannten hinaus – den Wissens- und Technologietransfer erfolg-
reich entwickelt und verstetigt.
Und der gegenwärtige Entwicklungsstand stimmt optimistisch.
Die Berufsakademie bietet die Voraussetzungen für eine spezia-
lisierte, gehobene Ausbildung von Führungskräftenachwuchs in
allen Bereichen des Sozialwesens und der Wirtschaft. Das duale Stu-
dium, diese einzigartige Verbindung (Kooperation) von Unterneh-
men der deutschen und internationalen Wirtschaft und staatlicher
Bildungseinrichtung im tertiären Bildungsbereich, bietet hervor-
ragende Voraussetzungen gemeinsamer Forschung und gemein-
samer Weiterbildung. Die Praxispartner der Berufsakademien und
die Absolventen fordern eine Forcierung des lebenslangen Lernens
ebenso, wie die des Wissens- und Technologietransfers.
Die Berufsakademie wird verstärkt Kooperationsmöglich-
keiten mit den Einrichtungen des Hochschulwesens und auße-
runiversitärer Forschungseinrichtungen nutzen, um diesem Ziel
näher zu kommen. Der Ausbau der Infrastruktur an der Berufs-
akademie ist im letzten Jahr erfolgreich fortgesetzt worden –
somit können wir unsere Aufmerksamkeit nun noch stärker auf
die Themen angewandte Forschung und Weiterbildung an der
Schnittstelle zwischen theoretischer Wissensvermittlung und
praktischer Anwendung richten. Für die weitere erfolgreiche Ent-
wicklung der Berufsakademie ist an dieser Ausrichtung nicht vor-
beizukommen – im Gegenteil, diese Arbeitsschwerpunkte müssen
an der Berufsakademie institutionalisiert werden.
Unsere Arbeitsergebnisse und der Entwicklungsstand unserer
Akademie sind überzeugender Beweis für das Potential, diesen
Anspruch objektiv und realistisch umsetzen zu können!
Die hochschulrechtliche Gleichstellung der Bachelorab-
schlüsse der Berufsakademie mit den Bachelorabschlüssen der
Universitäten und der Fachhochschulen sollte sich auch in den
Aufgabengebieten der unterschiedlichen Bildungsformen im
tertiären Bereich widerspiegeln. Im Rahmen der Akkreditierung
einiger Studiengänge der Berufsakademie Sachsen ist bereits
auf diesen Sachverhalt hingewiesen worden. In Anlehnung an die
neusten Beschlüsse der Kultusministerkonferenz sind in Bacher-
lorstudiengängen wissenschaftliche Grundlagen, Methodenkom-
petenz und berufsfeldbezogene Qualifi kationen entsprechend
dem Profi l der Bildungseinrichtung und des Studiengangs zu ver-
mitteln. Nur dadurch kann eine breite wissenschaftliche Qualifi -
zierung in Bachelorstudiengängen sichergestellt werden.
Wenn die Frage steht: Wo wollen wir hin? - dann kann es nur
heißen: Die Berufsakademie Sachsen stellt sich den (An-)Forderun-
gen bezüglich angewandter Forschung und lebenslangen Lernens.
AutorProf. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin DirektorStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]
Niveau 2 Gruppendynamik
Niveau 3 Prinzipien
Niveau 1 der Autorität folgen
Abb. 1: Die ethischen Niveaustufen in Anlehnung an Lux, E.; Blake, R.; McCanse, A.: Ethik in der Wirtschaft, io Management 60 (1991) 9, S. 95.
40 > 01/10 Treffpunkt BA 41> 01/10 Treffpunkt BA
Aus dem Studiengeschehen Aus dem Studiengeschehen
Probleme tauchen dann auf, wenn sich persönliches ethisches
Denken im Konfl ikt mit den ethischen Grundsätzen einer Organi-
sation befi ndet. Konfl ikte aus dem Verhalten von Vorgesetzten
und Mitarbeitern sind dabei eingeschlossen. Aus den möglichen
Kombinationen von individuellen Aktionen und dem Organisa-
tionsverhalten wurde die Ethikmatrix (Abb. 2) entwickelt. Wenn
individuelle ethische Denkweisen mit der Organisationspraxis
übereinstimmen, gibt es keine Probleme.
Die Studierenden Felix Lorenz und Nico Knaubel widmeten
ihren Vortrag dem Whistleblower. Dieser geht ein hohes Risiko
auf Grund seiner ethischen und moralischen Grundsätze ein
und setzt seine Karriere, sein soziales Ansehen oder auch seine
gesamte Existenz aufs Spiel.
Whistleblower müssen mit Drohungen, Rufmord, Mobbingat-
tacken, Entlassung, Klagen, Schadensersatzforderungen und
unter Umständen mit Gefängnis und Gefahren für Leib und
Leben rechnen. Anhand von Beispielen wurde verdeutlicht, wel-
che schwerwiegenden Missstände, Fehlentwicklungen und erheb-
lichen Gefahren für die Gesundheit bzw. die Ökosysteme durch
ausgewählte Whistleblower-Preisträger aufgedeckt wurden.
Der Vortrag von Carolin Weihmann und Josephine Heinze
beschäftigte sich mit Fragen von Ethik und Personalmanagement.
Das Ergebnis ethischen Engagements eines Unternehmens kann
an der Erhöhung des Images und an der Mitarbeiterzufriedenheit
gemessen werden. Als Beispiel wurde der RWE-Verhaltenskodex
erläutert. Weitere studentische Vorträge griffen Probleme der
Ethik in Marketing und Vertrieb auf, wobei insbesondere die Wer-
bung betrachtet wurde.
Die Soziale Marktwirtschaft nach Ludwig Erhard als ordolibe-
rales Modell ist allen anderen bekannten Wirtschaftsordnungen
überlegen: ökonomisch und ethisch. Ihre Grundelemente Markt,
Wettbewerb, Privateigentum, Vertragsfreiheit und Gewinn-
streben fi nden ihre ethische Legitimation darin, dass sie Werte
und Wohlstand für die Menschen schaffen. Frau Astrid Hamker
als Mitglied des Präsidiums im Wirtschaftsrat Deutschland und
Gesellschafterin der Piepenbrock Unternehmensgruppe GmbH &
Co. KG hielt in diesem Sinne den Hauptvortrag des Kolloquiums
zum Thema „Ethische Grundsätze unternehmerischen Handelns“
und betonte die nachfolgenden drei Kernsätze:
Kein ethisches unternehmerisches Handeln ohne die Soziale ›Marktwirtschaft!
Ethisch unternehmerisches Handeln braucht einen Hand- ›lungsrahmen!
Ethisch unternehmerisches Handeln muss gelebt werden! ›
Anhand eines kurzen, sehr persönlichen Exkurses schilderte
Frau Hamker zum Schluss ihres Vortrages ihre persönlichen
Erfahrungen als bisherige Geschäftsführende Gesellschafterin
zum Thema „Ethisches Verhalten“, was ihr großen Respekt bei
den Zuhörern einbrachte.
Herr Tobias Baetke, der auch Absolvent der Berufsakademie
in Dresden ist, stellte als kaufmännischer Leiter der DAS Environ-
mental Expert GmbH Aspekte der Unternehmensethik im globalen
Umfeld in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er bezog sich dabei
insbesondere auf die Geschäftstätigkeit seines Unternehmens im
asiatischen Raum. Er wurde von Herrn Jan Luther, Studierender
im dritten Semester, unterstützt, der gerade eine Praxisphase in
Honkong absolviert hatte und kulturelle Verhaltensunterschiede
anschaulich aus eigenen Erlebnissen beschreiben konnte.
In der anschließenden Diskussion, die Herr Professor Meinel
souverän moderierte, waren besonders Frau Hamker und Herr
Baetke gefragt. Beeindruckt hat auch Frau Christiane Thiele
von Grid International Deutschland, die ebenfalls sehr persön-
liche Erlebnisse zur Ethik in einem Unternehmen aus Mitarbei-
tersicht schilderte. Gleichzeitig erläuterte sie das Verhalten von
Führungskräften am Beispiel des Grid-Führungskonzeptes und
betonte die Rolle von Werten, Normen und Standards für die
Unternehmenskultur.
Herr Prof. Dr. Jens-Ole Schröder verdeutlichte in seinem Vor-
trag den Einfl uss der Medien auf ethische Verhaltensweisen. Die
Medien haben den Auftrag, den Menschen eine Orientierung zu
geben.
Als letzter Diskussionsredner ergriff Herr Prof. Dr. Frank Stöbe
zum Thema „Ethik und Ordnungspolitik“ das Wort. Die Finanz-
krise hat Anstand und Ehrlichkeit wieder in den Fokus gerückt.
Das Leitbild der sozialen Marktwirtschaft bedingt den verantwor-
tungsbewussten Unternehmer bzw. Manager. Er wies u. a. auf die
Notwendigkeit hin, bei der Managervergütung nicht nur Bonus-,
sondern auch Malusregelungen durchzusetzen.
Dass die Beiträge den Nerv des Auditoriums getroffen haben,
veranschaulicht exemplarisch das Feedback von Herrn Rainer
Dürndorfer, Niederlassungsleiter NL Dresden und Falkensee der
Bardusch GmbH & Co. KG: „Ich fand Ihre Veranstaltung absolut
gelungen und in jeder Hinsicht überaus interessant. Ich möchte
mich … nochmals ganz herzlich für die große Mühe bei Ihnen
und den Referenten bedanken. Ich denke, es ist nicht anmaßend,
wenn ich behaupte, dass das Auditorium sich über eine Fortset-
zung freuen würde.“
Die Autorin bedankt sich ebenfalls bei den Referenten und den
Teilnehmern für ihr großes Engagement, das die Veranstaltung
inhaltlich und atmosphärisch zu einem Gewinn für alle gemacht hat.
AutorProf. Dr. oec. Christine WoltersLeiterin des Studiengangs IndustrieStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]
There is a high demand from leading global corporations
for employees to communicate effectively in English. Hiring
decisions and job opportunities depend on your qualifi cations
and English language profi ciency. You must be able to commu-
nicate across borders and cultures. That‘s why it is important
to maximize your competitive advantage. Take the TOEIC® -
Test and demonstrate your English communication skills!
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ment of workplace English language profi ciency worldwide.
Every year more than 9,000 organizations in over 90 coun-
tries rely on the test to measure the English communication
skills of 5,000,000 test takers. The BA in Dresden has been
Authorized Test Centre for nine months. All BA test takers
have achieved high scores on the TOEIC® Listening & Read-
ing Test. Congratulations!
The TOEIC® Listening & Reading Test is a paper-and-pen-
cil, multiple-choice assessment. There are two timed sections
of 100 questions each based on workplace situations.
Section I: Listening (45 minutes)
Test takers listen to a variety of questions and short con-
versations recorded in English, then answer questions based
on what they have heard (100 items total).
Part 1: Photographs Part 2: Question-Response Part 3: Conversations Part 4: Short Talks
Section II: Reading (75 minutes)
Test takers read a variety of materials and respond at their
own pace (100 items total).
Part 5: Incomplete Sentences Part 6: Error Recognition or Text Completion Part 7: Reading Comprehension
Scores are used to measure how well you might do in real-
life situations where you are required to listen and read in
English.
Advantages for you:
TOEIC® is a recognized test of workplace English profi - ›ciency.
It is reliable, objective and fair. ›The test is a placement test - you can‘t fail. ›Test sessions can be organized at your convenience and at ›reasonable cost.
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TOEIC® - Test of English for International Communicationat the Berufsakademie Dresden…
AuthorProf. Dr. phil. Susanne Endt Leiterin des Sprachenzentrums undDozentin für WirtschaftsenglischStaatliche Studienakademie Dresden
Contact:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-79/29E-Mail: [email protected]
indi
vidu
elle
Pos
ition
Organisationsposition
schl
echt
gut
schlecht gut
Widerstand/UnruhestifterWhistleblower
Offenheit/ Ehrlich-keit/ Ethische Übereinstimmung
Schwindel/Vertuschung
Konfrontation
Abb. 3: Frau Astrid Hamker im VortragAbb. 2: Ethikmatrix: Quelle: Lux, E. ;Blake, R.; McCanse, A.: Ethik in der Wirtschaft , io Management 60 (1991)9, S. 95.
42 > 01/10 Treffpunkt BA 43> 01/10 Treffpunkt BA
Aus Wissenschaft und Forschung Aus Wissenschaft und Forschung
Service-Oriented Architecture: Extensions and Research FieldsService-oriented architectures (SOA) based on Web Services (WS) are examined. The technology can deploy multiple available plat-forms but there is still the following important problem-triad: performance-security-implementation complexity. The extensions WS-*, RESTful WS, which can the presented problems solve as well as up-to-date research fi elds are discussed.
Introduction
Since decennia deals the advanced information-telecommuni-
cation networks with installed inside of them distributed systems
realizing the concepts of EAI (Enterprise Application Integration)
and B2B (Business-to-Business). There is a lot of well-known for
their developers technologies like CORBA, J2EE etc. offer but
only partial solutions of the both imperatives. The attempt to cre-
ate an overview what it the SOA is indeed carries out to some
antagonisms and blurring [1-3].
I. A clean SOA defi nition
SOA is not based only on the single specifi cation like CORBA
or EJB, otherwise SOA relies on the lot of independent specifi ca-
tions (Fig. 1) of the forums W3C, OASIS and IETF like UDDI, SOAP
(XML-RPC), WSDL etc.
The clean defi nition might be as follows:
Web Services are based on a Service Oriented Architecture. 1.
Time and costs factors as well as complexity of EAI projects in
KLOC (kilo-lines of code) can be reduced via deployment of a
SOA signifi cantly. But use of Web Services don’t lead manda-
tory to a SOA.
Similarly there are no “SOA pure”, SOA offers conformity 2.
to existing middleware platforms and application servers.
Among them are Apache AXIS, Jakarta Tomcat, Novell Mono,
MS. NET, SAP Web Application Server and NetWeaver, Java
Web Services Development Pack, Oracle Application Server,
IBM WebSphere, DotGnu, BEA WebLogic, Macromedia ColdFu-
sion, Cordys WS-AppServer etc. They delivery extensive and
wide-spread inter-operability [1-3].
The mostly important novelties for SOA are established via 3.
existing Web Service-Standards.
II. SOA advantages and problems
SOA based on Web Services possess the following profi table
advantages:
Web Services offer spread 1.
platform intendancy for EAI
and B2B solutions.
Web Services use open 2.
standards and protocols, their
expressiveness is recently sim-
plifi ed due to XML-deployment.
Use of HTTP 1.1 and advanced 3.
interaction models AJAX,
COMET facilitates B2B- inter-
communication through the
company fi rewalls.
Nevertheless as the dis-
advantages correspondingly
the recent problems act as
follows:
The mostly important com-1.
plication by deployment of
SOA on Web Services relies to security aspects. The transport
of Web Services into the intranet area has to be defi nitively
authenticated and encrypted. The HTTPS vs. XML-Signature
and XML-Encryption can be as possible options discussed.
The next one is the performance that is considerable and 2.
negatively affected via signifi cant overhead contained in
multiple XML-descriptions, as well as via parsing of long XML-
documents.
The further problem is management of available Web Services 3.
with specifi ed QoS and gain of required programming know-
how for SOA deployment (e.g. DOM-XML processing).
III. The extensions, alternatives and research fi elds
The outlined problems can be solved via the newly elaborated
extensions of Web Services, so called RESTful WS and WS-* (Fig.
2). The extensions WS-* use the basis components and built the
effi cient service-oriented applications on classical Web, Semantic
Web and Web 2.0 [6-11]: reliability, security, messaging, semantics,
transactions and co-ordination
can be achieved.
Based on the REST-model
(Fig. 3) performance can be
recently increased. RESTful
Web Services are based on
REST, Representational State
Transfer, offered by R. Fielding
in 2000 [4]. RESTful Web Serv-
ices act in some measure as an
antagonism regarding to SOAP
and XML-RPC. Such Web Serv-
ices themselves and on them
based further applications can
be described accordingly to
mentioned architecture style
only via URIs and HTTP v1.1.
The RESTful Web Services
are stateless, contain necessary context themselves and are
operated only via simple {GET, PUT, POST, DELETE} - function-
ality. Such sparingness [4, 5] lets more consistency by use of
established W3C-standards; the SOA performance is increased
but nevertheless for account of fl exibility decreasing.
Furthermore the area Semantic WS is completely addressed
via extensions of SOA per semantics (RDF, RDFS, OWL-S,
SPARQL), which the “Discovery-Selection-Invocation”-triple real-
izes together with main ideas of Semantic Web and Web 2.0. As
each new technology [6, 7], they had its period of hype, when
a lot of such services and applications appeared. However, the
large wave has gradually declined due to the saturation of market
and user interests. This means that the new start-ups in Semantic
Web and Web 2.0 should plan their activity as well as business
models very thoroughly.
Conclusions
Contemporary SOA-concepts are mostly focused on EAI and
B2B surround. However mapping of business processes as well
as services orchestration and composition (e. g. via WS-BPEL) is
still inelastic and associated with higher developer-site complex-
ity. Therefore elaboration of new concepts is an imperative. The
concepts have to include not only new marketable ideas, but also
the analysis of costs and benefi ts. Among them the following
research and development fi elds might be mentioned [10, 11]:
Ad-hoc-use of Web Services in fl exible B2C-area.1.
Dynamic composition of service complexes on modern serv-2.
ice market places and malls.
SLA (Service Level Agreement) negotiation functionality 3.
between user and provider (in fl exible B2C-area).
RESTful Network Management applications on SNMP overrid-4.
ing intra- and extranet [8, 9].
And the last but least: creation of a dedicated SOA-specifi ca-5.
tion (Fig. 4).
Standards andSpecifications
WebServices
Realization
Requirements
Standardization
• Reliability – WS-Addressing, WS-Reliability, WS-Message Delivery
• Messaging – WS-Eventing, WS -Notification
• Security –WS-Security, WS-Trust, WS-Privacy, WS-Federation, SAML (Security Assertion Markup Language)
-
• Transaction, Co-ordination, Context – WS-Transactions, WS CAF (Composite Application Framework)
• Semantic Web Services – OWL-S (Web Ontology Language for Web Services)
MessagingTransactions, Co-ordination,
Context
Reliable transmission
Basis components: SOAP, WSDL, UDDI
Extensions WS-*
Security
SemanticWeb Services
REST
Web Services SOA based on Web Services
Standards andSpecifications
SOA Service Brokering:Middleware, Component Frameworks,
Application Servers, CORBA
EAI B2BUser
application
Security
Transactions
Messaging
QoS
Security
Messaging
EAI B2BUser
application
Fig. 1. SOA development trends
Fig. 2. Extensions WS-* and alternatives
Fig. 3. Representational State Transfer
Fig. 4. Towards a dedicated SOA-specifi cation
• Distinguishing features:– no RPC– direct requestson resourcesand documents(URI) – use of a generic interface– standard semantics– stateless communication protocol
Client
-
Server
with REST Interface
1. GET Document
3. Process Document
4. PUT Document
2.
46 > 01/10 Treffpunkt BA 47> 01/10 Treffpunkt BA
Quo Vadis Quo Vadis
Mit dem BA-Diplom in das Manage-
ment Accounting bei BASF
Noch vor einem Jahr habe ich anerken-
nend zu den damaligen Absolventen aufge-
schaut. Sie hatten das Studium erfolgreich
beendet und konnten nun den Prüfungsstress
hinter sich lassen. Und jetzt ist es auch für mich
soweit! Besonders stolz ist man nach der letz-
ten Prüfung, wirklich alles geschafft zu haben.
Bereits im Studium hatte ich mir für meinen
weiteren Weg vorgestellt, im Controlling/Rech-
nungswesen Fuß zu fassen. Darum bin ich jetzt
auch besonders froh darüber, dass ich diesen
Wunsch realisieren konnte. Seit dem Studium
arbeite ich bei der Firma BASF in Berlin im
Management Accounting. Dort übernehme ich
die Betreuung von nordeuropäischen Grup-
pengesellschaften in der Kostenstellen- und
Ergebnisrechnung. Die Arbeit bei BASF, dem
führenden Unternehmen der Chemieindus-
trie, ist besonders von einem internationalen
Umfeld geprägt. Von Berlin aus werden Shared
Services für alle europäischen Gruppengesell-
schaften von Mitarbeitern aus 44 Nationen
erbracht.
Abschließend möchte ich die Gelegenheit
nutzen, den Studierenden der nachfolgenden
Jahrgänge einen erfolgreichen Abschluss
ihres Studiums sowie einen reibungslosen Ein-
stieg in das Berufsleben entsprechend ihrer
Vorstellungen zu wünschen!
Mit dem BA-Diplom zur Führungs-
kraft bei Saturn
Was ist ein duales Studium? „Praxiserfah-
rung und ein fundierter theoretischer Back-
ground...“ Allerdings ist dieses Studium doch
weitaus mehr als diese bekannte Phrase zu
sagen vermag. Das Studium bildet den Cha-
rakter! Immer mehr wird heutzutage davon
gesprochen, dass ein duales Studium die Fach-,
Methoden- und Sozialkompetenz in einem sehr
guten Einklang entwickelt. Neben dem passen-
den Praxispartner erfordert es Beharrlichkeit,
Selbstbewusstsein und Reife. Dafür bringt es
sehr viel Vielseitigkeit mit sich und die posi-
tiven Erfahrungen überwiegen auf jeden Fall
jedes Opfer.
Ich habe das Studium direkt nach dem
Abitur angefangen und erkenne mich nach
den sehr kurz erscheinenden drei Jahren
nicht mehr wieder. Ich habe sehr viel Selbst-
sicherheit und Klarheit über meine Zukunft
gewonnen. Mein Praxispartner, die Media-
Saturn-Holding, hat es mir ermöglicht, ein
Semester an der Hogeschool Zeeland in den
Niederlanden zu studieren. Das Arbeiten mit
internationalen Studierenden hat mir gehol-
fen, an Verhandlungssicherheit zu gewinnen
und mit Argumenten besser überzeugen zu
können. Selten bekommt man die Möglichkeit,
sehr jung fest im Leben zu stehen und Verant-
wortung im Berufsleben zu übernehmen. Nach
dem Studienabschluss bin ich direkt als Füh-
rungskraft eingestiegen. Wenn die eigenen
Soft Skills stimmen werden den Absolventen
die besten Perspektiven in Aussicht gestellt.
Immerhin hat das Unternehmen größtes Inter-
esse, seinen Schützling zu übernehmen und zu
halten. Die Chance, sich in den dreimonatigen
Praxisphasen zu beweisen, ermöglicht einen
reibungslosen Übergang vom Studium in den
Beruf.
Ich wünsche allen (zukünftigen) Absol-
venten einen erfreulichen Rückblick auf ihre
BA-Zeit!!
Mit dem BA-Diplom zur Assistentin
der Bereichsleitung und sogar noch
weiter…
Nach erfolgreichem Abschluss meines
dualen Studiums an der Berufsakademie in
Dresden am 30. September des vergangenen
Jahres hat mich mein Praxispartner Glaxo-
SmithKline Biologicals in Dresden per Arbeits-
vertrag eingestellt. Ich bin nun vorerst in der
Abteilung Validierung als Assistentin des
Bereichsleiters tätig. Zu meinen Aufgaben
gehören unter anderem die Materialbeschaf-
fung, das Prüfen und Verwalten von Stan-
dardarbeitsanweisungen, das Verwalten des
Zeitmanagements, das Anlegen und Abrech-
nen von Dienstreisen, Schulungen und das
Verwalten des Archivs. Durch mein Studium
im Studiengang Wirtschaftsinformatik kann
ich auch vielen Kollegen bei Problemen mit
Anwendungsprogrammen zur Seite stehen.
Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit
der Abteilung Qualitätsmanagement und des
Interesses an den damit verbundenen Arbeits-
aufgaben, beabsichtige ich, zum Ende des
Jahres in diese Abteilung zu wechseln. Des
Weiteren strebe ich nach etwa zweijähriger
Berufserfahrung ein Aufbaustudium zum Mas-
ter of Business Administration an.
Fit für die Praxis: Feierliche Exmatrikulation der Berufsakademie Dresden
(tg) Wie jedes Jahr im Herbst entließ die Berufsakademie in
Dresden ihre erfolgreichen Absolventen im Rahmen eines feier-
lichen Festaktes in das Berufsleben. Am 3. Oktober 2009 waren
auf der Bühne im Dresdner Rundkino auf der Prager Straße glück-
liche Absolventengesichter zu sehen. Mit einem lachenden und
einem weinenden Auge verlassen sie unsere Akademie. Drei her-
ausfordernde Jahre liegen hinter ihnen; auch drei Jahre studenti-
schen Lebens. Die Schüler des Heinrich-Schütz-Konservatoriums
Dresden e. V. boten den musikalischen Rahmen. Unsere Absol-
venten erhielten ihre Diplomurkunden, und was für die Staatli-
che Studienakademie Dresden eine Premiere ist, im Studiengang
Wirtschaftsinformatik erstmalig auch ihre Bachelorurkunden.
Der Direktor der Berufsakademie in Dresden, Herr Prof. Dr.-Ing.
Kröppelin, verabschiedete die Absolventen. Die Festansprache
hat Herr Dr. Frank Karow, Geschäftsführer der System-Haus-Dres-
den GmbH, gehalten. Der Absolventendank wurde durch Herrn
Diplom-Ingenieur (BA) Tobias Grün formuliert.
Nun halten die Absolventen ihre Urkunden in den Händen. Vor
drei Jahren hatten sie sich für das BA-Studium in Theorie und
Praxis und somit für einen modernen und effektiven Bildungs-
weg entschieden. Und das hat sich gelohnt: Von unseren insge-
samt 304 Absolventen haben 88 Prozent bereits mit dem Tag
der Exmatrikulation klare berufl iche Perspektiven. Davon sind 173
Absolventen weiter bei ihrem Praxispartner tätig, 55 Absolventen
nehmen eine Beschäftigung in einem anderen Unternehmen auf
und 25 Absolventen haben sich für ein weiteres Studium entschie-
den. Das zeigt: Unsere Absolventen sind »Fit für die Praxis«.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufakademie
in Dresden wünschen Ihnen alles Gute für ihren weiteren
Lebensweg und hoffen, Sie denken gern an Ihre Studienzeit in
Dresden zurück!
Die Einen gehen, die Anderen kommen. Am 1. Oktober 2009
haben sich 417 Studienanfängerinnen und -anfänger an der
Berufsakademie in Dresden in die entsprechenden Listen der Stu-
diengänge eingeschrieben.
Zur Feierlichen Immatrikulation am 19. November 2009 in
der Dreikönigskirche in Dresden begrüßte der Direktor alle Erst-
semestler und wünschte ihnen einen guten und erfolgreichen
Studienverlauf.
Nicole Held - Absolventin des Studien-gangs Industrie
Natalia Poniedzialek - Absolventin des Studiengangs Handel
Beatrice Schott - Absolventin des Studien-gangs Wirtschaftsinformatik
Unsere ersten Bachelor-Absolventen im Studiengang Wirtschaftsin-formatik
Herr Dr. Frank KarowGeschäftsführer der System-Haus-Dresden GmbH
48 > 01/10 Treffpunkt BA 49> 01/10 Treffpunkt BA
Vorgestellt und Nachgefragt Vorgestellt und Nachgefragt
Per astera ad astraAm 27. März 2009 verabschiedeten wir feierlich in einer angenehmen Atmosphäre den stellvertretenden Direktor der Berufsakademie Dresden, Herrn Professor Dr.-Ing. Heiko Hofmann, aus seinem reichen Arbeitsleben.
Ohne Mühen gelangt man nicht zu den Sternen.
Hier einige Meilensteine:
Nach Beendigung der Erwei-
terten Oberschule in Dresden,
1962, studierte Herr Heiko Hof-
mann an der TU Dresden bis
1965 in der Fachrichtung Holz-
technologie. Danach folgte ein
Fachrichtungswechsel zur Ver-
fahrenstechnik. Er diplomierte
am Institut für Boden- und Was-
serwirtschaft der TU Dresden
zur Thematik ’Grundlagenun-
tersuchungen an Sandfi ltern’.
Ab 1968 war Herr Hofmann
planmäßiger Aspirant und pro-
movierte 1972 zum Dr.-Ing. auf
dem Gebiet der Wärmeübertragung.
Bislang viel hohe Theorie! Im VEB Kombinat Luft- und Käl-
tetechnik Dresden konnte sich Herr Dr.-Ing. Heiko Hofmann als
Außenwirtschaftsingenieur und später als Abteilungsleiter im
Ingenieurbüro für Rationalisierung der Kunstlederindustrie in
Coswig in der Praxis bewähren. Das theoretische und praktische
Wissen stellten eine fundierte Grundlage für seinen weiteren
berufl ichen Werdegang dar. Seit 1978 dozierte Herr Dr.-Ing. Heiko
Hofmann an der Ingenieurschule für Holztechnik Dresden. In der
Fakultät Berufspädagogik erwarb er postgradual den pädagogi-
schen Fachabschluss. Umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen
im Personalverwaltungsbereich an der Sächsischen Verwaltungs-
schule in Frankenberg vermittelten Basiswissen für seine ver-
antwortungsvolle Arbeit als Leiter der Personalkommission zur
Überprüfung aller Mitarbeiter nach der Wende 1989. Nicht zu ver-
gessen ist sein unermüdlicher Einsatz als Hauptschöffe in ehren-
amtlicher Tätigkeit am Amtsgericht Dresden von 1997 bis 2000.
Der Aufbau der Berufsakademie in Dresden war ab 1990 für
Herrn Dr.-Ing. Hofmann eine Herzensangelegenheit. Als Mitglied
des Gründungskuratoriums der damaligen Berufsakademie in
Dresden trug er im Wesentlichen 1991 zur Einrichtung der Berufs-
akademie im Freistaat und 1994 zur festen Etablierung einer
Berufsakademie Sachsen bei.
Als Stellvertreter des Direktors und Verantwortlicher für die
Lehre wurden zunächst die Studienrichtungen Holztechnik, Bank
und Industrie eingerichtet. In den folgenden Jahren erfolgte die
Etablierung sieben weiterer Studienangebote. Daneben fungierte
Herr Dr.-Ing. Hofmann als Studienbereichsleiter Technik und
Mitglied der Koordinierungskommission an der Berufsakademie
Dresden. In dieser Verantwortung etablierte er 1997 erfolgreich
das Prüfungsamt am Standort Dresden. Ebenso initiierte er die
Einführung qualitätssichernder Maßnahmen nahezu zeitgleich
mit dem Studienbeginn an der BA in Dresden. Gemeinsam mit
Praxispartnern, Studierenden und Dozenten wurde der Regel-
kreis „Duales praxisintegriertes Studium“ zum Leben erweckt.
Auch dem Bolognaprozess widmete er sich mit vollem Engage-
ment. Gemeinsam mit den Leitern der Studiengänge wurden die
ersten vollständigen Dokumente für den Akkreditierungsprozess
der Studienangebote der BA in Dresden erstellt.
Berufsakademieübergreifend war Herr Dr.-Ing. Hofmann über
viele Jahre aktives Mitglied in der Studienkommission Technik.
Neben all diesen, vorwiegend administrativen, Tätigkeiten
vergas Herr Dr.-Ing. Hofmann nie die enge Beziehung zur Lehre.
In den Lehrgebieten Bauphysik, Energie- und Wärmeschutztech-
nik und Kreativitätstechniken blieb Herr Dr.-Ing. Hofmann der
studentischen Basis treu. Umfangreiche Scripte ergänzten seine
erfolgreiche Lehrtätigkeit.
Aufgrund der oben genannten Verdienste in Wissenschaft, Pra-
xis und Lehre wurde Herrn Dr.-Ing. Heiko Hofmann am 5. Juni 1998
durch den Minister für Wissenschaft und Kunst, Herrn Prof. Dr.
Hans Joachim Mayer, der akademische Titel Professor verliehen.
Wir danken Herrn Professor Heiko Hofmann an dieser Stelle
nochmals für seinen unermüdlichen Einsatz für die Berufsaka-
demie Sachsen, insbesondere für den Standort Dresden. An vie-
len Stellen erkennt man immer wieder seine Handschrift und es
kann auch ihn mit Stolz erfüllen, die erfolgreiche Entwicklung der
Berufsakademie maßgeblich beeinfl usst zu haben.
Wir wünschen Herrn Prof. Dr.-Ing. Heiko Hofmann einen ange-
nehmen Ruhestand im Kreise seiner Familie und freuen uns, ihn
ab und an als Gastdozent und Mitglied der Prüfungskommissio-
nen in unserem Hause begrüßen zu dürfen.
Neuer stellvertretender Direktor, neuer Studiengangsleiter und neue BibliothekarinDie vergangenen Monate waren durch eine Vielzahl personeller Veränderungen gekennzeichnet. Im März 2009 hat uns unser lang-jähriger stellvertretender Direktor, Herr Prof. Dr.-Ing. Heiko Hofmann, altersbedingt verlassen. Seine Aufgaben übernimmt der bisherige Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik, Herr Prof. Dr.-Ing. Frank Schweitzer. Mit Wirkung vom 1. April 2009 wurde Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Sachse als Leiter des Studiengangs Wirtschaftsinformatik eingesetzt. Frau Kathrin Ullrich, unsere Bibli-othekarin, ist familienbedingt in Richtung Hessen verzogen. Die Aufgaben der Bibliothek liegen nun in der Obhut von Frau Katrin Kreuz.
Vorgestellt
Studium:
1982 bis 1986 Studium an der Fachschule für
Bibliothekswesen in Leipzig mit dem
Abschluss Diplom-Bibliothekarin
(FH)
Berufl icher Werdegang:
seit 09/2009 angestellt an der BA in Dresden als
Bibliothekarin
2006 bis 2009 Tätigkeit in der Sächsischen Landes-
und Universitätsbibliothek Dresden
im Bereich Informationsvermittlung
und Ausleihe
2000 bis 2006 Tätigkeit in der Staatlichen Fach-
stelle für Bibliotheken Dresden
1994 bis 2000 verschiedene Tätigkeiten in den
Städtischen Bibliotheken Dresden
1989 bis 1994 Familienpause
1981 bis 1989 angestellt in den Städtischen Biblio-
theken Magdeburg in verschiedenen
Tätigkeitsbereichen (u. a. Leiterin
der Abteilung Sacherschließung,
Leiterin einer Stadtteilbibliothek)
Katrin KreuzLeiterin der Bibliothek
Nachgefragt:Während meines Studiums… was bereits ziemlich lange her ist,
habe ich viel gelernt, was mit dem heutigen Berufsbild eines Bib-
liothekars nicht mehr allzu viel zu tun hat und musste seitdem
eigentlich immer weiter dazu lernen.
In den vergangenen Jahren... konnte ich auf den unterschied-
lichsten Tätigkeitsfeldern in meinem Beruf Erfahrung sammeln
und stoße dennoch immer auf Neues.
In den nächsten Jahren... möchte ich diesen Prozess fortsetzen
und merke, dass ich dies an der Bibliothek der BA gut kann, da hier
so was wie ein bibliothekarischer „Allrounder“ gebraucht wird
Ich entspanne am besten... bei der Lektüre von Büchern, beim
Singen im Chor oder beim Hören Schubert`scher Klaviermusik;
ein gutes Essen mit Freunden gehört unbedingt auch zu den
schönen Dingen im Leben.
Bücher, die ich zu lesen empfehle... immer wieder Thomas Mann,
zudem haben mich die Bücher von Richard Powers in letzter Zeit
begeistert; hin und wieder ein guter Krimi muss auch sein.
Von den Studierenden erwarte ich... dass sie die Bibliothek rege
nutzen und bei allen Problemen, die sie mit Literaturbeschaffung
und –recherche haben, sich an mich wenden.
Von mir können Studierende erwarten, dass... ich bei jedem
(bibliothekarischen) Problem eine Lösung weiß oder zumindest
herbeischaffe – und dass ich mit Herzblut bei der Sache bin.
Kontakt:
Staatliche Studienakademie Dresden
Heideparkstraße 1 in 01099 Dresden
Tel./Fax.: 0351 8022977/0351 8133429
E-Mail: [email protected]
AutorProf. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin DirektorStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]
AutorProf. Christine WiesnerLeiterin des Studiengangs HandelStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-50/29E-Mail: [email protected]
Herr Prof. Dr.-Ing. H. Hofmann auf seiner feierlichen Abschiedsveranstaltung
50 > 01/10 Treffpunkt BA 51> 01/10 Treffpunkt BA
Vorgestellt und Nachgefragt Vorgestellt und Nachgefragt
Vorgestellt
Studium:
1987 Promotion: Wissenschaftsbereich
Zuverlässigkeitstheorie an der Hoch-
schule für Verkehrswesen in Dresden
1978 bis 1982 Studium: Fachrichtung Technische
Verkehrskybernetik an der Hochschule
für Verkehrswesen in Dresden
Berufl icher Werdegang:
seit 1994 Staatliche Studienakademie Dresden,
Systemadministrator, Dozent,
Studiengangsleiter
1986 bis 1994 Ingenieurschule für Walzwerk- und
Hüttentechnik Riesa
Fachrichtungsleiter Informatik, Leiter
des Rechenzentrums
1986 bis 1989 Weiterbildungszentrum des früheren
Ministeriums für Erzbergbau, Metallur-
gie und Kali,
Mitarbeiter
1986 bis 1989 des Robotron Schulungszentrums
Dresden
Honorardozent, Anwendungs-
programme, Datenbanken,
Pascal-Programmierung, Netzwerkbe-
triebssystem Novell
1983 bis 1986 Hochschule für Verkehrswesen Dresden
Assistent
1982 bis 1983 Rohrwerk Zeithain
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Lehrgebiete:
Bürokommunikation, Data Warehouse, Business Intelli-
gence, Management Informationssysteme
Publikationen/Forschung:
bis heute Ca. 15 Veröffentlichungen in diversen
Fachzeitschriften sowie Vorträge auf
nationalen und internationalen Semi-
naren und Kongressen
Forschungsarbeiten auf den Gebieten
Multitasking bei Betriebssystemen und
analytischer Verfahren zur Fehlerer-
kennung technischer Anlagen
1987 gemeinsam mit Kollegen Patent „Schnelle
Dateneingabe in einen Speicher“
Prof. Dr.-Ing. Jürgen SachseLeiter des Studiengangs Wirtschaftsinformatik
Nachgefragt:Während meines Studiums… hatte ich einen Studiengang mit
dem damals „supermodernen“ Namen „Technische Verkehrs-
kybernetik“ gewählt. Was ich zu Studienbeginn nicht wusste,
war, dass es dabei hauptsächlich um die „alte“ Eisenbahn- und
Straßenverkehrssicherungstechnik (zu Deutsch: Stellwerke und
Lichtsignalanlagen) ging. Heute muss ich resümieren, dass ich
während meines Studiums vor allem gelernt habe, dass man gute
Grundlagenkenntnisse braucht, um in seinem Fach besser zu wer-
den, dass man nur dann erkennt, was am Alten verbessert wer-
den muss, wenn man untersucht, warum es so ist wie es ist.
In den vergangenen Jahren… habe ich mich dafür eingesetzt,
dass Menschen und Computer „Freunde“ werden. Wie man sieht,
mit mäßigem Erfolg.
In den nächsten Jahren freue ich mich auf… interessante und
anregende Kontakte mit Studierenden und deren Unternehmen,
auf eine spannende Zeit bei der Umsetzung des Bologna-Prozes-
ses und viel Feedback der Alumni der Wirtschaftsinformatik.
Ich entspanne am besten… bei Radfahren, Wellness oder einem
guten Buch.
Bücher, die ich zu lesen empfehle... Jilliane Hoffman: Cupido,
Greg Iles: E.R.O.S., Peter Prange: Der letzte Harem und fast alles
von Henning Mankell (und natürlich ALLE Fachbücher).
Von den Studierenden erwarte ich, dass… sie ihr Studium
ernst nehmen und die Angebote, die in den Lehrveranstaltungen
gemacht werden, durch aktive Mitarbeit bereichern, dass sie als
Seminargruppen zu Teams werden und dass sie den Spaß am
Leben nicht vergessen.
Von mir können Studierende erwarten, dass... ich als Studien-
gangsleiter ein offenes Ohr für ihre Probleme habe, sie mit Kum-
mer aber auch mit Freude zu mir kommen können und dass ich
mich für ständig verbesserte Studienbedingungen einsetze.
Kontakt:
Staatliche Studienakademie Dresden
Heideparkstraße 8 in 01099 Dresden
Tel./Fax.: 0351 81334-66/-65
E-Mail: [email protected]
Vorgestellt
Studium:
1993 Promotion, TU-Dresden
1983 bis 1988 Studium: TU Dresden, Studi-
enrichtung Verfahrenstechnik,
Fachrichtung Holz- und Faserwerk-
stofftechnik, Abschluss: Diplom-
Ingenieur
Berufl icher Werdegang:
seit 04/2009 Stellvertretender Direktor der Staat-
lichen Studienakademie Dresden
1994 bis 2009 Leiter Studiengang
Wirtschaftsinformatik
1993 bis 1994 Kommissarischer Leiter der Studien-
richtung Wirtschaftsinformatik
1991 bis 1993 Einsatz an der Ingenieurschule für
Holztechnik Dresden und der Staat-
lichen Studienakademie Dresden in
den Lehrgebieten Produktionspla-
nung und Steuerung (Integrierte
Informationssysteme, Grundlagen
der EDV, Geschäftsprozessmanage-
ment, Simulationstechnik, Enterprise
Resource Planning mit SAP R/3)
1990 bis 1991 Aspirant an der TU Dresden
Promotion 1993
1988 bis 1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Wissenschaftlich Technischen
Zentrum der holzverarbeitenden
Industrie
Lehrgebiete:
ERP-Systeme, Werkzeuggestützte Geschäftsprozessmo-
dellierung, Einführung in die Simulation
Publikationen/Forschung:
2007 Regionales ITIL-Forum Sachsen des
itSMF Deutschland e.V. , Dresden
2006 Internationale Konferenz zur Auto-
mation in der Holzwirtschaft, Biel/
Schweiz
1996 Fachsymposium Flexibilität und
Wirtschaftlichkeit der Fertigung –
Eckpunkte erfolgreicher Unterneh-
mensstrategie, Dresden
1995 1. Informatiktagung an der Staatli-
chen Studienakademie Dresden
Prof. Dr.-Ing. Frank SchweitzerStellvertretender Direktor
Nachgefragt:Während meines Studiums… habe ich gelernt, intensiv zu ler-
nen, zu feiern und mit der Stadt Dresden eine neue Heimat zu
fi nden.
In den vergangenen Jahren… habe ich die Studienrichtung Wirt-
schaftsinformatik geleitet und gemeinsam mit den beteiligten
Kolleginnen und Kollegen bis zur erfolgreichen Akkreditierung
geführt.
In den nächsten Jahren... werde ich meine gesammelten Erfah-
rungen in die Akkreditierung der übrigen Studiengänge einbrin-
gen und immer eine offene Tür für die Anliegen der Kollegen/
innen bzw. Studierenden haben. Einen Großteil meiner Arbeitszeit
widme ich der Einführung einer zentralen Software für das Cam-
pusmanagement an der BA Sachsen und natürlich möchte ich
mich auch fachlich in den Bereichen Business Process Manage-
ment sowie ERP-Systeme weiter entwickeln. Die Gestaltung und
Durchführung interessanter Vorlesungen und Praktika sind mir
ein wichtiges Anliegen.
Ich entspanne am besten… beim Tanzen mit meiner Frau und
beim Motorradfahren mit meiner Honda Varadero.
Bücher, die ich zu lesen empfehle... alle Bücher getreu dem
Motto von Francois de la Rochefoucauld „Der Mensch sollte lesen,
wozu es ihn gerade treibt; was er nur aus Pfl ichtgefühl liest, wird
ihm wenig nützen.“ Ideal wäre es, wenn darunter die Hauptwerke
des Studiengangs wären.
Von den Studierenden erwarte ich... Wissensdurst, Engagement
für ihr Studium, offene Ohren für alles Neue und gegenseitigen
Respekt.
Von mir können Studierende erwarten,... großes Engagement
für alle Belange der Berufsakademie, eine jederzeit faire Behand-
lung sowie eine wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte
Wissensvermittlung.
Kontakt:
Staatliche Studienakademie Dresden
Heideparkstraße 8 in 01099 Dresden
Tel./Fax.: 0351 81334-20/-29
E-Mail: [email protected]
52 > 01/10 Treffpunkt BA 53> 01/10 Treffpunkt BA
Vermischtes Vermischtes
Projektstart für Campus Dual
Am 3. September 2009 fand im neuen Gebäude der SAP AG
in Dresden der feierliche Auftakt für das vom Europäischen Fonds
für regionale Entwicklung geförderte Projekt „Einführung einer
Campussoftware“ (im folgenden Campus Dual) der Berufsakade-
mie Sachsen statt.
Herr Prof. Dr. Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz
der Berufsakademie (BA) Sachsen, und Herr Müller, Geschäfts-
führer der VEGA Deutschland, unterzeichneten im Beisein von
Vertretern der Firma SAP AG und VEGA, des Sächsischen Staats-
ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Lenkungsaus-
schusses sowie der Projektgruppe den Vertrag zur Einführung
einer integrierten Softwarelösung für das Campusmanagement
der BA Sachsen (Abbildung 1).
Der Unterzeichnung ging ein europaweites Auswahlverfahren
voraus, in dem die Firma VEGA Deutschland mit dem Produkt
Student Livecycle Management der SAP AG aus einer Vielzahl
von Anbietern ausgewählt wurde.
Das Projekt Campus Dual basiert auf einem Beschluss der
Direktorenkonferenz zur Einführung einer integrierten Soft-
warelösung an der BA Sachsen. Der Beschluss sieht als Betriebs-
modell ein zentrales Hosting am Standort Dresden vor. Dieses
IT-Lösungskonzept ist wesentlicher Bestandteil der Entwicklungs-
konzeption der BA Sachsen und trägt erheblich zur Verbesserung
der Infrastruktur der BA Sachsen bei.
Im weiteren Verlauf der Auftaktveranstaltung wurden durch
Herrn Thronicker (Projektleiter VEGA) und Herrn Prof. Schweit-
zer (Projektleiter BA Sachsen) die Projektziele sowie die weitere
Vorgehensweise dargelegt.
Ziel ist es, die existierenden, selbst entwickelten Verwaltungs-
systeme durch ein einheitliches, leistungsfähiges und effi zientes
System abzulösen, das u. a. die Anforderungen des Sächsischen
Berufsakademiegesetzes und des Sächsischen Datenschutzgesetzes
erfüllt. Insbesondere wird von dem neuen System erwartet, dass der
lokale Betreuungsaufwand vermindert, dabei aber die Plausibilität
und Konsistenz der Daten, die Standardisierung der Schnittstellen,
die Sicherheit der Nutzung und damit die Effi zienz für den Benut-
zer deutlich erhöht werden. Die Abbildung der Geschäftsprozesse
mit dem Übergang in die neuen dualen Bachelorstudiengänge muss
garantiert werden. Darüber hinaus werden weitere Funktionalitäten
mit der neuen Software verbunden, ausgerichtet an der Verbesse-
rung der Dienstleitungen im Servicebereich für die Studierenden,
Dozenten und Praxispartner (siehe Abbildung 2).
Einhergehend mit der Abbildung der Geschäftsprozesse
in der Campussoftware sollen alle Schnittstellen (Webportal,
E-Learning-Plattform) barrierefrei implementiert werden, um so
die Chancengleichheit für Benachteiligte herzustellen.
Der Projektzeitplan sieht vor, dass im April 2010 der erste Teil
der Campussoftware an einem Standort in den Produktivbetrieb
geht. Ab diesem Zeitpunkt müssen die Sachbearbeiter im Bereich
Lehre Ergebnisse von Prüfungsleistungen erfassen, Modulno-
ten berechnen lassen sowie erforderliche Bescheinigungen und
Zeugnisse drucken können. Ferner müssen die Studierenden ihren
Ausbildungsinstitutionen zugeordnet werden können. Hierzu ist
die Migration/Erfassung der Stammdaten der Studierenden, der
Institutionen, der Personen (haupt- und nebenberufl ich Lehrende)
sowie der bestehenden Veranstaltungsdaten notwendig. Darüber
hinaus sollen alle Studierenden ihre Kurs- und Individualpläne ein-
sehen können. Weiterhin soll die Zuordnung von Lehrbeauftrag-
ten zu Lehrveranstaltungen möglich sein und für nebenberufl iche
Lehrbeauftragte soll die Erstellung und Abrechnung von Honorar-
verträgen abgebildet werden. Nach dem Abschluss der BA-spezi-
fi schen Softwarebestandteile, dem Test und dem „Ausrollen“ an
alle Standorte sollte das Gesamtsystem mit der im Leistungsver-
zeichnis spezifi zierten Funktionalität Ende Februar 2011 an allen
Standorten der Berufsakademie Sachsen verfügbar sein. Bis zum
Jahresende 2009 standen die folgenden Schritte an:
Beschaffung der erforderlichen Hardware, ›Durchführung von Prozessworkshops zur Erfassung der BA- ›Prozesse,
Installation und Customizing einer Testlandschaft. ›
Zu den maßgeblichen Akteuren in dieser Projektphase gehö-
ren die sogenannten Key-User der einzelnen Standorte. Deren
Aufgabe ist es, gemeinsam mit der Projektgruppe und den Projekt-
mitarbeitern der Firma VEGA, alle wesentlichen Studienprozesse
der BA zu erfassen und zu harmonisieren. Im nächsten Schritt
werden diese dann in die Software implementiert (Abbildung 3).
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die in den Projektzielen
defi nierten Anforderungen erfüllt werden und die Berufsakade-
mie Sachsen ein auf ihre Geschäftsprozesse angepasstes moder-
nes und integriertes IT-System erhält.
Abbildung 1: Unterzeichnung des Vertrages (v.l.n.r: Prof. Dr. Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Berufsakademie Sachsen, Herr Müller, Geschäftsführer der VEGA Deutschland)
> Management der Studierenden- und Dozentendaten
> Management der Praxispartner
> Pflege und Verwaltung von Leistungsnachweisen
> Management der Studien- und Prüfungsordnungen
> Ressourcenmanagement
> Interessenten- und Bewerbermanagement
> Self-Service-Funktionen für Studierende und Dozenten
> Verwaltung von Absolventendaten und Freunden der BA
ZIELE
Stammdatenerfassung und -pflege
Interesse/Bewerbung/Zulassung
Immatrikulation
Studium Exmatrikulation
Alumni
BERICHTSWESEN
Abbildung 2: Ziele des Projekts „Einführung einer Campussoftware an der Berufsakademie Sachsen“
Abbildung 3: Hauptprozesse
AutorProf. Dr.-Ing. Frank Schweitzer Stellvertrender DirektorStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]
54 > 01/10 Treffpunkt BA 55> 01/10 Treffpunkt BA
Vermischtes Vermischtes
Richtfest für den Neubau am neuen Standort der Staatlichen Studienakademie Dresden
Am Nachmittag des 6. November 2009 war es soweit: Das
Richtfest für den Neubau des künftigen Domizils der Staatli-
chen Studienakademie Dresden und der Evangelischen Hoch-
schule für Soziale Arbeit Dresden in der Hans-Grundig-Straße 25
wurde gefeiert. Zu diesem festlichen Akt hatte der Staatsbetrieb
Sächsisches Immobilien- und Baumanagement Dresden (SIB)
eingeladen.
Nachdem der Niederlassungsleiter des Staatsbetriebes Säch-
sisches Immobilien- und Baumanagement Dresden, Herr Dr.
Nickol, die zahlreich erschienenen Gäste, die Bauarbeiter, Bau-
planer und Mitarbeiter der Staatlichen Studienakademie Dresden
und der Evangelischen Hochschule begrüßt hatte, hielt Herr Prof.
Janosch, Leiter der SIB–Zentrale, eine Ansprache zur geplanten
Nutzung des Campus, des Neubaus und zum Baufortschritt. Im
Neubau, der nun im Rohbau fertig gestellt ist, werden im Erd-
geschoss technische Labore der Studienakademie Dresden, im
ersten Obergeschoss eine Mensa mit ca. 200 Sitzplätzen und im
zweiten Obergeschoss eine gemeinsame Bibliothek der beiden
Bildungseinrichtungen untergebracht sein.
Im weiteren Verlauf des Richtfestes wurden Grußworte durch
Herrn Hansjörg König, Staatssekretär im Sächsischen Staatsmi-
nisterium für Wissenschaft und Kunst, durch Herrn Prof. Dr. Kröp-
pelin, Direktor der Berufsakademie in Dresden, und Herrn Prof.
Dr. Evers, Rektor der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit
Dresden überbracht.
Im Grußwort von Herrn Professor Kröppelin heißt es u. a.: „Die
Labore, Bibliothek und Infrastruktur im Neubau werden künftig
auch Forderungen des lebenslangen Lernens gerecht. Weiterbil-
dung und Wissenstransfer sind Elemente im tertiären Bildungsbe-
reich und sind an der Berufsakademie umzusetzen – bautechnisch
und ausstattungsseitig werden die Voraussetzungen realisiert.
Innovatives Klima wird somit geschaffen und der wirtschaftli-
che Nutzen ist vorausschaubar – für Staat und Wirtschaft“ und
abschließend: „Somit wird weiterhin die BA Dresden, neben den
weiteren Standorten in Sachsen, durch die exzellente Ausbildung
der Studierenden äußert gefragt sein. Beschäftigungsfähige
Absolventen werden vor allem der sächsischen Wirtschaft ohne
Einarbeitungsphase zur Verfügung gestellt. Die Anstrengungen,
die der Freistaat für den Ausbau der Berufsakademie Sachsen
hier und heute für die BA Dresden unternimmt, sind respekta-
bel und verdienen Dank seitens der Studierenden, unserer Pra-
xispartner und uns als Nutzer... ich wünsche dem Bau weiterhin
einen guten Verlauf und bedanke mich bei den Architekten, der
Bauleitung und den ausführenden Firmen und auch dafür, dass
wir unseren Teil dazu beitragen durften und wünsche uns weiter-
hin eine gute Zusammenarbeit.“
Nachdem die Richtkrone durch die Bauleute gesetzt war,
wurde durch den Staatsbetrieb zum Richtschmaus geladen.
Ziel aller am Bau Beteiligten ist es nun, die Schlüsselübergabe
des Neubaus und die sanierte, modernisierte Altbausubstanz
an die Nutzer bis Anfang März 2011 vorzunehmen. Dann werden
funktionell gut ausgestattete Labore, Seminarräume, Hörsäle
einschließlich Bibliothek und Mensa für die Lehre zur Verfügung
stehen, die den Anforderungen der beiden Hochschuleinrichtun-
gen in Zukunft entsprechen.
Veranstaltungen und Messetermine 2010
Messe „azubi- und studientage“ in Chemnitz
Datum 12. bis 13. März 2010
Zeit 10:00 bis 16:00 Uhr
Ort Messe Chemnitz, Messeplatz 1
Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen,Standnr.: noch offen
Infos unter www.azubitage.de
Eintritt kostenfrei
Messe „azubi- und studientage“ in München
Datum 19. bis 20. März 2010
Zeit 9:00 bis 16:00 Uhr
Ort M,O,C, München, Halle 3, Lilienthalallee 40
Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen,
Standnr.: noch offen
Infos unter www.azubitage.de
Eintritt kostenfrei
Veranstaltung 13. „Tag der Hochschulen“
im BIZ Bautzen
Datum 20. März 2010
Öffnungszeiten 9:00 bis 12:00 Uhr
Ort Agentur für Arbeit Bautzen, BIZNeusalzaer Straße 2 in 02625 Bautzen
Messe „Holz-Handwerk“ in Nürnberg
Datum 24. bis 27. März 2010
Öffnungszeiten 9:00 bis 18:00 Uhr
Samstag von 9:00 bis 17:00 Uhr
Ort Messezentrum Nürnberg
Stand Halle: 12.0, Standnr.: 615
Infos unter www.holz-handwerk.de
Eintritt siehe Internetseite
Kolloquium „Chancen in Mitteldeutschland“
in Leipzig
Datum 27. bis 28. Mai 2010
Öffnungszeiten 8:30 bis 14:45 Uhr
Ort Trade Center Leipzig/Halle,
Münchener Ring 2
Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen,
Standnr.: noch offen
Infos unter www.if-talent.de
Eintritt kostenfrei
Veranstaltung Abend zur Berufs- und Studienorientie-
rung am Gymnasium Dresden-Plauen
Datum 30. März 2010
Öffnungszeiten 18:00 bis 20:30 Uhr
Ort Gymnasium Dresden-PlauenKantstraße 2 in 01187 Dresden
Messe „Chancen in Dresden“
Datum 23. bis 24. Juni 2010
Öffnungszeiten 8:30 bis 14:45 Uhr
Ort MARITIM Hotel & Internationales
Congress Center Dresden
Ostra-Ufer 2
Stand Standnr.: noch offen
Infos unter www.if-talent.de
Eintritt kostenfrei
Messe „Chancen in Berlin“
Datum 24. bis 25. Juni 2010
Öffnungszeiten 8:30 bis 14:45 Uhr
Ort Arena Berlin-Treptow, Eichenstraße 4
Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen, Standnr.: noch offen
Infos unter www.if-talent.de
Eintritt kostenfrei
Messe „Chancen in Franken“ in Fürth
Datum 6. bis 7. Juli 2010
Öffnungszeiten 8:30 bis 14:45 Uhr
Ort Stadthalle Fürth, Rosenstraße 50
Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen, Standnr.: noch offen
Infos unter www.if-talent.de
Eintritt kostenfrei
Messe „abi pure“ in Nürnberg
Datum 16. bis 17. Oktober 2010
Öffnungszeiten 9:00 bis 16:00 Uhr
Ort Nürnberg Messe, Frankenhalle,
Messezentrum 1
Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen, Standnr.: noch offen
Infos unter www.azubitage.de
Eintritt kostenfrei
Messe „azubi- und studientage“ in Kassel
Datum 29. bis 30. Oktober 2010
Öffnungszeiten 9:00 bis 16:00 Uhr
Ort Messe Kassel, Halle 3 und 4, Damaschke-
straße 55
Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen, Standnr.: noch offen
Infos unter www.azubitage.de
Eintritt kostenfrei
AutorDipl.-Ing. Manfred SchlegelBaubeauftragterStaatliche Studienakademie Dresden
Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-98/29E-Mail: [email protected]
Richtkranz
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TREFFPUNKT BA Zeitschrift der Berufsakademie DresdenHeideparkstraße 801099 Dresden
Telefon: 0351 81334-0E-Mail: [email protected]: www.ba-dresden.de
>>Impressum4. Jahrgang, 1. Ausgabe ISSN: 1864-7863
HerausgeberDer DirektorProf. Dr.-Ing. D. Kröppelin (kr)Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Dresden
RedaktionRedaktionsleitung: Franziska Wels, M.A. (fw) und Dr. Thomas Grassmann (tg)
Redaktionsmitglieder: Ariane Glöckner, Dipl.-Ing. (FH) Dirk Siebrecht, Cathleen Starke, Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Torsten Stein, Christine Stojanow
KontaktE-Mail: [email protected]: +49 (0)351 84023-44
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Fotos: Titelbild: eigene Bestände
Druck: Druckerei Wagner GmbH, Siebenlehn
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Erscheinungsort: Dresden
Erscheinungstermin: zweimal jährlich
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