Betriebliche Altersversorgung
Deloitte bAV-Studie 2017
Jens Denfeld, Deloitte Consulting GmbH
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Deloitte bAV-Studie 2017
Ausgangslage, Zweck und Ziel der Studie
Die Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung(bAV) wächst. Seit jeher ist die bAV einerfolgsversprechendes Mittel der Unternehmen,sich als attraktive und fürsorgliche Arbeitgeber zupräsentieren. Doch heute kommt die Erkenntnishinzu, dass die bAV eine wichtige Rolle dabeispielt, den durch die demografische Entwicklungbedingten langfristigen Leistungsrückgang derstaatlichen Rentenversicherung zu kompensieren.
Auf der anderen Seite wird die bAV bei vielenUnternehmen durchaus auch kritisch gesehen. Dasliegt nicht nur an den Kosten für die Sicherung unddie Verwaltung von Pensionszusagen. Es bestehtvielmehr die schwierige Frage, ob sich mit demMitteleinsatz für diese freiwillige Unternehmens-leistung auch eine angemessene Wertschätzungauf Seiten der Mitarbeiter generieren lässt.
Und diese Fragestellung erhält derzeit zusätzlicheBrisanz. Aufgrund der Zinssituation erscheinen dieVersorgungsversprechen bzw. die entsprechendenPensionsverpflichtungen heute ungleich mächtiger,als noch zehn Jahre zuvor – ohne dass mit dieserEntwicklung etwa eine tatsächliche Leistungs-verbesserung für die Mitarbeiter einher ginge.
Gleichzeitig bestehen vielfältige Möglichkeiten, dasbAV-Angebot zu gestalten und zu finanzieren.Tatsächlich sehen Pensionspläne heute ganz andersaus, als noch vor zwanzig Jahren. Und auch dieKommunikation solcher Angebote hat sich in denletzten beiden Dekaden grundlegend weiterentwickelt.
Hinzu kommen die Möglichkeiten der Digi-talisierung, die nicht nur eine effizientereVerwaltung betreffen, sondern auch eine direkteInteraktion mit dem Arbeitnehmer einbeziehen.
Es erscheint demnach nur vernünftig, dasbestehende bAV-Angebot auf den Prüfstand zustellen. Die vorliegende Studie konzentriert sichhierbei auf die Kenntnisse, Anforderungen undWünsche der Arbeitnehmer und geht dabei derFrage nach, wie ein bAV-Angebot gestaltet undkommuniziert werden sollte, um maximaleWertschätzung zu erfahren.
Hierzu wurden von Deloitte mehr als 1.000sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer befragt.Einige der wichtigsten Erkenntnisse sind auf denfolgenden Seiten dargestellt.
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Deloitte bAV-Studie 2017
Warum ist Vorsorge wichtig?
Beim Thema Altersversorgung herrscht eine diffuse Beunruhigung. Die Mehrheit der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer befürchtet Altersarmut und nur eine Minderheit hat eine genaue Vorstellung von der Leistung, die sie eines Tages von der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten werden.
ja61%
nein39%
ja37%
ungefähr48%
nein15%
Haben Sie Angst vor Altersarmut? Haben Sie eine Vorstellung von der Leistung, die Sie bei Ihrer Pensionierung aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten werden?
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Deloitte bAV-Studie 2017
Welchen Stellenwert hat die vom Arbeitgeber finanzierte Altersversorgung?
Die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung spielt in der Breite nur eine untergeordnete Rolle. Weniger als die Hälfte der Befragten erhalten eine von ihrem Arbeitgeber finanzierte Versorgung und nur ein gutes Drittel halten die Dotierung für angemessen. Das sind insgesamt nur 15% der Befragten.
Erhalten Sie eine von Ihrem Arbeitgeber finanzierte betriebliche Altersvorsorge?
Halten Sie den Anteil, den Ihr Arbeitgeber finanziert, für angemessen?
ja40%
nein54%
weiß nicht6%
ja37%
sollte höher sein
56%
sollte viel höher sein
7%
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Achten Arbeitnehmer auf betriebliche Altersversorgung?
Ein Angebot betrieblicher Altersversorgung ist durchaus relevant. Nur eine kleine Minderheit steht dem Thema gleichgültig gegenüber
Würden Sie bei einem etwaigen Jobwechsel auf eine vom Arbeitgeber finanzierte betriebliche Altersvorsorge achten?
Erläuterung:
In der Theorie dient bAV dazu, sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem Arbeits-markt zu positionieren. So ist eine gewisse Wirkung von bAV auf Gewinnung, Bindung und Motivation der Mitarbeiter grundsätzlich unbestritten.
Auf der anderen Seite bestehen in der Praxis zwiespältige Erfahrungen. So weiß regelmäßig ein gewisser Anteil der Mitarbeiter gar nicht, welche bAV konkret von ihrem Arbeitgeber angeboten wird.
In jedem Fall sollte bAV attraktiv gestaltet und aktiv kommuniziert werden, um eine maximale Wirkung zu erzielen.
ja, sehr wichtig46%
ja, aber nicht so wichtig42%
nein12%
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Welches Interesse haben Arbeitnehmer an eigener Vorsorge im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung?
Die tatsächliche Teilnahme an Entgeltumwandlung hinkt der theoretischen Bereitschaft zur eigenen Vorsorge weiterhin hinterher („Altersvorsorgeparadoxon“).
Nutzen Sie die betriebliche Altersvorsorge zur Bruttoentgeltumwandlung?
ja52%
nein48%
Würden Sie auf eine Gehaltserhöhung verzichten, um im Gegenzug eine wert-gleiche Einzahlung in den Pensionsplan zu erhalten?
ja26%
nein74%
72017 Deloitte
0% 10% 20% 30% 40%
Arbeitgeber bietet das nicht an
kein Geld übrig
habe mich noch nicht darum gekümmert
Angebot ist nicht attraktiv
verstehe das Angebot nicht
vertraue dem Angebot nicht
sonstige Gründe
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Was hindert die Arbeitnehmer an eigener Vorsorge im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung?
Die Unternehmen können viel zur Verbesserung der Vorsorgesituation beitragen – indem sie einfach nur konsequent ihren Mitarbeitern Angebote zur Entgeltumwandlung unterbreiten.
Was hat Sie bislang an der Teilnahme zur Entgeltumwandlung gehindert?
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ja48%
nein19%
eingeschränkt33%
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Wie werden Arbeitnehmer über betriebliche Altersversorgung informiert?
Die Informationen über die betriebliche Altersversorgung, die die Arbeitnehmer erhalten, haben noch deutliches Verbesserungspotential – nur ein Drittel empfindet sie als ausreichen und weniger als die Hälfte haben uneingeschränktes Vertrauen in sie.
Haben Sie Vertrauen in die Informationen, die Sie erhalten haben?
Sind die Informationen zur bAV, die Sie erhalten haben, ausreichend?
ja35%
nein30%
habe keine Informationen
erhalten35%
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Wie möchten die Arbeitnehmer am liebsten informiert werden?
Ein breiter Mix an Kommunikationsmitteln stellt sicher, dass für jeden Mitarbeiter das passende dabei ist. Die meisten Arbeitnehmer wünschen sich ausführliche Informationen, sei es in einem Beratungsgespräch oder einer entsprechenden Broschüre.
Wie möchten Sie am liebsten informiert werden?
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%
ausführliches Beratungsgespräch mitpersönliche Beispielrechnungen
ausführliche Broschüre mit allen Vor- undNachteilen
kurze Zusammenfassung der wichtigstenFakten in einem Flyer
Informationsveranstaltung
Informationen und interaktiver Rechner imFirmenintranet
App
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Deloitte bAV-Studie 2017
Welchen Grundsätzen soll die betriebliche Altersversorgung aus Sicht der Arbeitnehmer folgen?
Sicherheit und Garantien sind aus Sicht der Arbeitnehmer besonders wichtige Eigenschaften der betrieblichen Altersversorgung. Einfachheit und Rendite spielen dem gegenüber eine klar untergeordnete Rolle.
Welche Eigenschaften sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig für ein gutes Angebot zu betrieblichen Altersvorsorge?
36%
22%
18%
14%
10%
30%
23%
20%
18%
10%
21%
25%
20%
22%
12%
10%
18%
26%
23%
23%
3%
12%
16%
24%
45%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Sicherheit
Garantien
Vertrauen
Rendite
Einfachheit
Rang 1 Rang 2 Rang 3 Rang 4 Rang 5
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Welche Merkmale soll das konkrete Angebot an betrieblichen Altersversorgung aus Sicht der Arbeitnehmer aufweisen?
Arbeitnehmer wünschen sich vor allem Flexibilität: zeitlich flexible Einzahlung sowieWahloptionen bei der Auszahlung.
Angenommen, Sie könnten sich eine betriebliche Altersvorsorge nach Wunsch basteln. Welche der folgenden Merkmale wäre Ihnen besonders wichtig?
0% 10% 20% 30% 40% 50%
zeitlich flexiblere Einzahlung
verschiedene Auszahlungsmöglichkeiten
der Höhe nach unbegrenzte Einzahlung
Auswahl der Geldanlage
unbegrenzte Vererbbarkeit
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Deloitte bAV-Studie 2017
Wie wünschen sich die Arbeitnehmer den Übergang in den Ruhestand?
Es gibt ein großes Bedürfnis, den Eintritt in den Ruhestand an die individuellen Lebensbedingungen anzupassen – dies gilt sowohl für die Auszahlung der Leistung als auch für den Übergang vom aktiven Arbeitsleben in den Ruhestand.
Wären Sie an der Möglichkeit eines schrittweisen Eintritts in den Ruhestand interessiert?
Leistungen aus der bAV können unterschiedlich ausgezahlt werden – wie würden Sie sich entscheiden?
Rente38%
Kapitalleistung40%
Raten22%
ja74%
nein26%
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Welche Maßnahmen ließen sich aus den Erkenntnissen der vorliegenden Studie für Unternehmen ableiten?
Unternehmen ohne bAV
Kenntnis und Wertschätzung des Angebots sollte in einer zufrieden-stellenden Relation zum Aufwand bzw. Ressourceneinsatz stehen. Die Gestaltung des Angebots sollte die Wünsche der Mitarbeiter bspw. nach Flexibilität berücksichtigen, um eine optimale Wertschätzung zu generieren. Eine obligatorische Eigenbeteiligung der Mitarbeiter kann neben einer zielgerichteten Kommunikation die Wahrnehmung des Angebots nachhaltig verbessern.
Unternehmen, die eine arbeitgeber-finanzierte bAVanbieten
Betriebliche Altersversorgung nimmt eine zunehmend wichtigere Rolle bei der Altersabsicherung ein. Zudem haben Mitarbeiter einen Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung. Mit einem entsprechenden Angebot und einer adäquaten Kommunikation kann sich das Unternehmen ohne großen Aufwand als „guter Arbeitgeber“ positionieren.
Unternehmen, die bereits Entgelt-umwandlung anbieten
Eine Überprüfung der Teilnahmequoten zeigt, ob das bestehende Angebot die Ansprüche der Arbeitnehmer an Gestaltung und Kommunikation erfüllt. Häufig hapert es an Kommunikation und Information – hier sind ohne großen Aufwand schnelle Verbesserungen möglich. Eine Zielquote kann als Maßstab für den jeweils erreichten Status Quo bezüglich des Entgeltumwandlungsangebots hilfreich sein.
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Sprechen Sie mich gerne an
Jens DenfeldSenior ManagerHuman Capital Advisory ServicesTotal Rewards
Jens Denfeld ist Senior Manager im Bereich Human Capital Advisory Services von Deloitte Consulting in Frankfurt.
Er hat über 14 Jahre Erfahrung in der Beratung von betrieblicher Altersversorgung und dem Management entsprechender Projekte. Seine Expertise liegt insbesondere in der Risikoevaluation und Konzeption von kollektiven Versorgungsplänen unter Berücksichtigung versicherungs-mathematischer, arbeitsrechtlicher, bilanzieller und personalpolitischer Aspekte sowie in der Überleitung von historischen Versorgungswerken in moderne Pensionspläne, Vereinheitlichung komplexer Versorgungslandschaften und der Begleitung von Verhandlungen zwischen den Betriebs-partnern.
In seinen Gestaltungsprojekten misst er den Anforderungen und Wünschen der Arbeitnehmer eine große Bedeutung zu. Deshalb hat er zu diesem Thema seit 2012 regelmäßig auf repräsentativen Befragungen beruhende Studien durch-geführt.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that matters – für mehr als 244.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und individueller Anspruch zugleich.
Diese Präsentation enthält ausschließlich allgemeine Informationen und weder die Deloitte Consulting GmbH noch DeloitteTouche Tohmatsu Limited („DTTL“), noch eines der Mitgliedsunternehmen von DTTL oder eines der Tochterunternehmen der vorgenannten Gesellschaften (insgesamt das „Deloitte Netzwerk“) erbringen mittels dieser Präsentation professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Finanzen, Investitionen, Recht, Steuern oder in sonstigen Gebieten. Diese Präsentation ist insbesondere nicht geeignet, eine persönliche Beratung zu ersetzen. Keines der Mitgliedsunternehmen des Deloitte Netzwerks ist verantwortlich für Verluste jedweder Art, die irgendjemand im Vertrauen auf diese Präsentation erlitten hat.
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