Universität zu KölnUniversity of Cologne
4. KölnAlumni WELTWEIT Summer School | 22. bis 27. Juli 2012
Deutschland im 21. Jahrhundert
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Akademisches Auslandsamt
der Universität zu Köln
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
Impressum
Herausgeber:
Universität zu Köln, Der Kanzler
Akademisches Auslandsamt
Kerpener Str. 4
50937 Köln
Redaktion:
Lisa Wassermann
Bildnachweis:
Titelbild: Deutscher Bundestag von Stephan
Erfurt, wikipedia.org, www.koelntourismus.de,
Francesca Magistro, Valerija Schwarz,
Karl-Heinz Korn, Monica Mählmann Muniz
Miranda, Lisa Wassermann
Gestaltungskonzept:
Ulrike Kersting, Abt. Marketing
November 2012
© Universität zu Köln
Wir danken dem DAAD für seine großzügige
Unterstützung.
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Inhalt
Grußwort .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4
Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
KölnAlumni WELTWEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Referenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Die vierte Summer School – Ein Erlebnisblog . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Distanz macht schön. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27
Schwebende Überlegungen statt eines Beitrags . . . . . . . . . . . . . . . .29
Von Belgien über Köln in die USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
Eindrücke der vierten Summer School . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
TeilnehmerInnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
In diesem Jahr konnte zum vierten Mal die KölnAlumni WELTWEIT Summer School stattfinden, dank großzügiger finanzieller Unterstützung durch den Deutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD). Die inhaltliche Planung und Durchführung erfolgte durch Frau Biehl, M.A., Projektleiterin von KölnAlumni WELTWEIT im Akademischen Auslandsamt, sowie Frau Was-sermann, Wissenschaftliche Hilfskraft.
Am 22. Juli 2012 konnten wir mit großer Freude 22 ehemalige Studierende und Gastwis-senschaftlerinnen und Gastwissenschaftler der Universität zu Köln aus fünf Kontinenten in Köln begrüßen. Die diesjährige Summer School stand unter dem Thema „Deutschland im 21. Jahrhundert“. Im Rahmen von Fachvorträgen, Workshops, Exkursionen sowie einem kulturel-len Rahmenprogramm standen für die TeilnehmerInnen an den fünf Thementagen brisante Herausforderungen Deutschlands im Mittelpunkt: das deutsche Sozialsystem, industrieller Strukturwandel im Ruhrgebiet, zeitgenössische deutschsprachige Literatur, die Energiewende in Deutschland sowie das Bildungssystem in der Einwanderungsgesellschaft. Unser herzlicher Dank für die ausgezeichneten, interdisziplinären Fachvorträge, die interessante und lebhafte Diskussionen auslösten, gilt Professor Schulz-Nieswandt, Professor Hamhaber, Dr. Breuer, PD Dr. Growitsch sowie Professor Ottersbach.
Zu unserem Konzept der Alumni Summer School gehört zum einen der Fortbildungscharakter des fachlichen Teils, zum anderen aber auch die Ergänzung durch Besuche einschlägiger In-stitutionen und nicht zuletzt das gegenseitige Kennenlernen und Vertiefen von Beziehungen.
Ziel der Summer School im Sinne des umfassenden DAAD-Antrages ist die engere Bindung der Ehemaligen an die Universität zu Köln und die Netzwerkbildung untereinander. In Ergänzung zu und in Zusammenarbeit mit Köln Alumni e.V. will das Akademische Auslandsamt so einen Beitrag dazu leisten, die Alumni-Arbeit zu internationalisieren. Wir möchten die Regionalgrup-pen im Ausland weiter ausbauen und so weltweite BotschafterInnen der Uni Köln gewinnen. Dies gelang in unserem lebhaften Workshop, in dem zahlreiche TeilnehmerInnen ihr Interesse am Aufbau von Regionalgruppen und an einer Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln bekundeten.
Die internationale Alumni-Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Internationalisierung. „Hier leistet die UzK über die Initiative KölnAlumni WELTWEIT seit Jahren ausgezeichnete Arbeit.“ So schreiben die internationalen Gutachterinnen und Gutacher im Bericht zum Audit der HRK „Internationalisierung der Hochschulen“. Dies wurde auch bestätigt durch die Preisverleihung im „Ideenwettbwerb Forscher-Alumni deutscher Universitäten“ der Alexander von Humboldt-Stiftung im September 2012. Wir freuen uns auch sehr über die kürzlich erfolgte Entscheidung des DAAD zur Weiterförderung unseres Projektes.
Dies und insbesondere die positive Resonanz unserer weltoffenen und begeisterungsfähigen Alumnae und Alumni auf die Summer School 2012 bestärken uns, unsere Arbeit in diesem Sinne fortzusetzen und auszubauen.
Dr. Stefan Bildhauer, Leiter des Akademischen Auslandsamtes
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
KölnAlumni WELTWEIT – Ein internationales Alumni-Netzwerk an der Universität zu Köln
Forschung, Studium und Lehre sind an der Universität zu Köln traditionell international ausge-richtet. Die Universität zu Köln pflegt zahlreiche und vielfältige Kooperationen auf allen Ebenen der Hochschule in vielen Ländern der Welt. Gemeinsam mit hochrangigen Partnern ist sie in ein gut etabliertes und weltumspannendes Netzwerk von Forschungskooperationen und Aus-tauschprogrammen eingebunden.
Die starke internationale Position wird kontinuierlich gefestigt und ausgebaut durch die Stei-gerung der Attraktivität der Universität für qualifizierte ausländische Studierende und Wissen-schaftler/innen, die Förderung von Studien- und Forschungsaufenthalten im Ausland und durch den Ausbau der internationalen Präsenz und Vernetzung. Im Zuge dieser Überlegungen spielt natürlich auch die Internationalisierung der Alumni-Arbeit eine wichtige Rolle.
Als der DAAD erstmalig 2006 sein Projekt zur Förderung der internationalen Alumni-Arbeit ausschrieb, nahmen unsere Ideen konkretere Formen an. Zu dem Zeitpunkt existierte zwar be-reits seit 2001 der der Universität zu Köln angeschlossene Alumni-Verein „KölnAlumni e.V.“, es konnten dort zum damaligen Zeitpunkt aber nur Absolventinnen und Absolventen der Univer-sität zu Köln offizielle Mitglieder werden. Ein großer Teil der internationalen Studierenden und Wissenschaftler/innen, die nur für einen Abschnitt ihres Studiums oder ihrer Forschung an die Universität zu Köln kamen, wurde in der Zielgruppe von KölnAlumni e.V. daher überhaupt nicht erfasst. Diese Gruppe bildet aber einen zahlenmäßig nicht unerheblichen Teil der internationa-len Studierendenschaft und Forscher/innen und sind aufgrund ihrer besonderen Multiplikato-reneigenschaft im Ausland für ein Alumni-Netzwerk wichtig.
Auf der Grundlage dieser Überlegungen stellte die Universität zu Köln durch das Akademische Auslandsamt erstmalig einen Antrag auf Förderung zum Aufbau eines zentralen internationalen Alumni-Netzwerkes, der erfreulicherweise 2007 vom DAAD bewilligt wurde: Damit wurde das Fundament für KölnAlumni WELTWEIT gelegt! Seitdem ist unser Projekt kontinuierlich gefördert worden und erst im November erhielten wir die erfreuliche Nachricht, dass die Förderung 2013 auch weitergehen wird.
KölnAlumni WELTWEIT versteht sich als Vernetzungsinstrument für die internationalen Studie-renden und Forschenden und lädt alle interessierten Akteure zur Mitgliedschaft und Mitarbeit ein. Als ehemalige internationale Austausch-Studierende, Graduierte und Forschende haben Sie so die Möglichkeit, auch nach Ihrer Rückkehr ins Heimatland mit Ihrer „Uni Köln“ im Kontakt und im Dialog zu bleiben und sich mit anderen Ehemaligen zu vernetzen.
Hauptziel von KölnAlumni WELTWEIT ist die Förderung der lebenslangen Partnerschaft zwi-schen der Universität zu Köln und ihren Alumni, die Herstellung von potentiell förderlichen Kon-takten zwischen Studierenden und Alumni und das Informieren über aktuelle Entwicklungen in der Wissenschaft und Lehre an der Universität zu Köln.
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Ein Kernstück unserer Alumni-Arbeit ist die Durchführung einer interdisziplinären Summer School. Seit 2007 konnten wir Ihnen mit Unterstützung des DAAD bereits viermal diese fachbe-zogenen und fakultätsübergreifenden Fortbildungen anbieten. Immer kam eine sehr internati-onal zusammengesetzte Gruppe zusammen, die nicht nur die vielfältigen Nationalitäten wider-spiegelte sondern auch die unterschiedlichsten akademischen Werdegänge und Altersklassen: Das hat die Vernetzung untereinander und die Diskussion sehr befruchtet!
Auch 2013 wird der DAAD eine weitere Summer School finanziell unterstützen. Der thema-tische Schwerpunkt wird die „Multidisziplinäre Alternsforschung“ sein. Damit wollen wir dem in Deutschland und den übrigen Mitgliedsstaaten der EU hoch aktuellen Thema des demogra-phischen Wandels sowie der aktuell in Politik und Gesellschaft diskutierten Frage zunehmender Lebensqualität im Alter nachkommen.
Für die nächsten Jahre haben wir viele Pläne, damit unser Netzwerk noch stärker (zusammen-) wächst. Die Datenbank soll verbessert und zu einer Kommunikationsplattform ausgebaut wer-den. Wir möchten Sie als internationale Ansprechpartner vor Ort noch stärker mit in unsere Alumni-Arbeit einbeziehen und Sie untereinander im Ausland auch durch Regionalgruppen ver-netzen. Wir möchten die Außenbüros der Universität zu Köln in Indien, China und den USA stär-ker als Plattform nutzen. Durch die Förderung der Alexander von Humboldt-Stiftung im Rahmen der Ausschreibung „Forscher-Alumni“ können KölnAlumni WELTWEIT und Albert’s Internatio-nal Assistance gemeinsam ein Netzwerk der Forscher-Alumni aufbauen und forscherspezifische Betreuungsangebote entwickeln. Die Ausdifferenzierung ermöglicht es uns, weiterhin in einer Alumni-Gruppe zu agieren, gleichzeitig aber auch besser auf die zielgruppenspezifischen Be-dürfnisse von Forschern/innen und Absolventen/innen bzw. Austauschstudierenden einzugehen.Wir verstehen uns auch als Ergänzung zu KölnAlumni - Freunde und Förderer der Universität zu Köln e. V., und wollen in den nächsten Jahren enger zusammenarbeiten, um deutsche und internationale Alumni der Universität zu Köln stärker zusammenzubringen und gemeinsame Angebote zu machen.
Aber auch Sie als internationale Alumni können und dürfen Ihre Vorschläge zur Weiterentwick-lung gerne an uns weitergeben. Wir freuen uns über Ihre Ideen und Mitwirkung und hoffen, Sie alle bald in Köln wieder zu sehen - vielleicht schon im Sommer 2013!
Christiane Biehl, M.A.Projektleiterin KölnAlumni WELTWEITAkademisches Auslandsamt der Universität zu Köln
KölnAlumni WELTWEIT Länderverteilung der Mitglieder
• Europa • Afrika • Asien • Ozeanien • Amerika (Süd) • Amerika (Nord)
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
Referenten
Prof. Dr. Schulz-NieswandtInstitut für SozialpolitikUniversität zu Köln
Frank Schulz-Nieswandt ist 1958 geboren. Studium der Sozialwissenschaften in Bo-chum. Diplom, Dissertation und Habilitation bei Theo Thiemeyer in Bochum. Er ist von der unmittelbaren Assitentengeneration von Gerhard Weisser geprägt worden: von Theo Thiemeyer, Werner Wilhelm Engelhardt, Siegfried Katterle, Ingeborg Nahnsen. Assistentenzeit in Bochum, Köln und Regensburg. Gast- und Vertretungsprofessuren in Konstanz, Regensburg, Göttingen, Kassel, Bielefeld, Bochum. Vor dem Ruf nach Köln zuletzt Wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Zentrums für Altersfragen in Berlin. Seit 1. April 1998 in Köln.
Schulz-Nieswandt war Mitglied der Zweiten und Dritten Altenberichtskommission der Bundes-regierung. Seit 1998 Vorsitzender der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt in Bonn, die auch die Zeitschrift “Sozialer Fortschritt” herausgibt. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des DZA in Berlin.
Herausgeberbeirat der „Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie” (hrsg. von der DGGG) und Mitherausgeber der „Kölner Schriften zur Sozial- und Wirtschaftspolitik” (Regens-burg: Transfer Verlag).
Herausgeber der „Schriften zur Sozialpolitik” (Weiden-Regensburg: Eurotrans Verlag), Mit-herausgeber der „Schriften zum Genossenschaftswesen und zur Öffentlichen Wirt-schaft” (Berlin: Duncker&Humblot) und (zusammen mit Heinrich R. Schradin) Herausgeber der Reihe „Genossenschaft und Versicherung”.
Mitglied im „Ausschuß für Sozialpolitik” im Verein für Sozialpolitik sowie dem Wissenschaft-lichen Beirat der Gesellschaft für Öffentliche Wirtschaft. Im Beirat der GÖW leitet er einen Arbeitskreis „Gesundheit und Soziales”.
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Dipl. Pol.-Wiss. Michael SauerInstitut für SozialpolitikUniversität zu Köln
Michael Sauer ist 1976 geboren. Nach erfolgreichen Abschluss eines Studiums der Betriebswirt-schaft (BA) im Jahr 2000 leitete Herr Sauer von 2001 bis 2003 als Delegierter der Internationa-len Föderation der Rot-Kreuz und Rot-Halbmond-Gesellschaften ein Projekt zur Organisations-entwicklung im Kosovo. Es folgte ein Studium der Dipl.-Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln mit Abschluss als Dipl.-Politikwissenschaftler im Sommer 2008. Seither ist Herr Sauer als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Sozialpolitik angestellt und arbeitet freiberuf-lich als Landeskundeexperte Südosteuropa, mit Schwerpunkt Serbien und Kosovo.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich internationaler Fragen der Sozialpolitik und in der Entwicklung und im Vergleich von Wohlfahrtsstaatenregimen in (Süd-)Osteuropa, mit speziellem Bezug zu den Politikfeldern Arbeitsmarkt und Pflege. Zu diesem Thema verfasst Herr Sauer aktuell seine Dissertation.
Lehrtätigkeit zu den Themen:• European Social Policy • Sozialversicherung und Sozialstaat• Transnational social policy and international standards as a problem of governance• Deutsches Wirtschafts- und Sozialsystem
• Soziale Marktwirtschaft im Lichte der Wirtschafts- & Finanzkrise • Einführung in die Sozialpolitik • Grundlagen und Grundfragen der Sozialpolitik
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
Prof. Dr. Johannes HamhaberInstitut für Technologie- und RessourcenmanagementFH Köln
Als Professor für Regionalmanagement an der Fachhochschule Köln arbeite ich seit 2008 am Institut für Technologie- und Ressourcen-Management in den Tropen und Subtropen (ITT). Als Humangeograph lehre und forsche ich zu Energiethemen im Kontext von Urban Resources und Urban Governance tropischer Städte, so zu Energiepolitik und -Planung mit Schwerpunkt auf städtischen Infrastrukturen und effizientem Housing sowie innerurbanen Ressourcen. Die-se Themen vertrete ich auch in Gastdozenturen an internationalen Partneruniversitäten (so z.B. regelmäßig in Mexiko), an welchen ich auch Doktor- und Masterarbeiten (co-)betreue.
In meiner energie-geographischen Doktorarbeit (Universität zu Köln) untersuchte ich transnati-onale Konflikte am Beispiel von New Yorker Stromimporten aus Kanada.
Fields of interest
• Economic Geography: especially energy industry and infrastructure; Political Geography; Urban Geography
• Geographic Information Systems (GIS), Remote Sensing (Digital Image Processing); Empirical Social Research
• Southeast Asia, North America: especially Canada and New England, Germany: especially former industrialized areas
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Dr. Ingo BreuerInstitut für Deutsche Sprache und Literatur IUniversität zu Köln
1982-88 Studium der Germanistik und Anglistik an der Philipps-Universität Marburg / Lahn und an der University of Coventry (GB).
1989-91 Lektor an der Università degli Studi di Trento (Italien).
1992-93 und 1999/2000 Lehrbeauftragter für Neuere deutsche Literatur an der Universität Marburg.
1994 Mitarbeiter im Internationalen Lektorat des Benedikt-Taschen-Verlags in Köln.
1994-96 DAAD-Lektor an der University of the West of England in Bristol (GB).
1996 ff. Lehrbeauftragter und Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität Köln, Redakteur des Kleist-Jahrbuchs. Webmaster bei der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft.
1999 zudem Berater der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) als Organisator und Koordinator der Regionaltagung Asien von GTZ, DAAD, DSE und CIM in Chiang Mai (Thailand), 3.-7. Oktober 1999, zum Thema “Perspectives of Universities in Asia Facing Rapid Social and Economic Changes” und Mitarbeiter im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
Rechnungsprüfer der Internationalen-Peter-Weiss-Gesellschaft. Mitglied im Deutschen Germanistenverband, in der Grimmelshausen-Gesellschaft und in der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft
Arbeitsschwerpunkte
• Peter Weiss
• Dramengeschichte und -theorie (insbes. Geschichtsdrama, Dokumentardrama, Komödie / 17.-19. Jh.).
• Novellen- und Romantheorie der Frühen Neuzeit.
• Interkulturelle Germanistik und Reiseliteratur. • Internet und Neue Medien.
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
PD Dr. Christian GrowitschEnergiewirtschaftliches Institut Universität zu Köln
Berufserfahrung
Seit 2010 Direktor Anwendungsforschung und Mitglied der Geschäftsleitung des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI)
2007-2010 Leiter Abteilung Energiemärkte und Energieregulierung, WIK GmbH
2005-2006 Forschungsgruppenleiter Regulierung, Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
2004 Visiting Scholar, Department of Applied Economics, Cambridge University, Großbritannien
Ausbildung
2005-2010 Dr. rer. pol. habil., Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
2001-2005 Dr. rer. pol., Universität Lüneburg
2001-2003 Diplom Ökonom, Universität Lüneburg
1998-2001 Diplom Kaufmann, Universität Lüneburg
1995-1998 Betriebswirt, Wirtschaftsakademie Hamburg
Forschungsschwerpunkte
Energiewirtschaft, Regulierung, Industrieökonomik
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Prof. Dr. Markus OttersbachInstitut für interkulturelle Bildung und EntwicklungFH Köln
geb. 30.08.62 in Köln, Diplom-Pädagoge, promoviert und habilitiert in Soziologie
1981 – 1982 Studium in Pädagogik, Soziologie und Psychologie an der Erziehungs-wissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen-Friedrich-Wilhelm-Universi-tät Bonn
1982 – 1983 Zivildienst im Jugendzentrum Am Lippeweg, Köln-Höhenhaus1983 – 1988 Studium in Pädagogik, Soziologie und Psychologie an der Erziehun-
gswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln1989 – 1996 Pädagogischer Mitarbeiter im Stadtteilzentrum Jugendladen Nippes,
Jugendhilfe und Schule e.V., Köln1996 – 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln, Seminar für
Sozialwissenschaften, Abteilung Soziologieseit 04/99 als Lehrbeauftragter an der Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche
Fakultät, Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissen-schaften
2000 – 2001 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei NAVEND - Zentrum für Kurdische Studien e.V., Bonn
2001 – 2005 Durchführung von Evaluations- und Forschungsprojekten im Auftrag des Landeszentrum für Zuwanderung (LzZ) NRW in Solingen
2005 - 2008 Vertretungsprofessur für Methoden der empirischen Sozialforschung, soziale Ungleichheit und sozialer Wandel, Gender-, Diversity- und Min-derheiten-/Migrationsthematik an der Fakultät für Angewandte Sozial-wissenschaften der Fachhochschule Köln
seit 06/2008 Professor für Soziologie an der Fakultät für Angewandte Sozialwissen-schaften der Fachhochschule Köln mit den Schwerpunkten Migration und Integration, Soziale Ungleichheit und Methoden der empirischen Sozialforschung
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
Die vierte Summer School – Ein Erlebnisblog
Auch in diesem Jahr fand wieder eine Summer School statt: Vom 22. bis 27. Juli waren in-ternationale Absolventinnen und Absolventen zu Gast an der Universität zu Köln, um sich mit dem Thema „Deutschland im 21. Jahrhundert“ zu beschäftigen. Die Alumna Mônica Mählmann Muniz Miranda berichtete im Blog täglich über ihre Eindrücke und Erlebnisse während ihres Aufenthalts an der Universität zu Köln. Sie hat Deutsch als Fremdsprache studiert und lebt in Brasilien.
TEIL 1 – Drei Tage vor Beginn der Summer SchoolWarum Deutschland?
Meine Familie stammt aus Deutschland, deswegen hatte und habe ich noch eine sehr starke Faszination auf Deutschland und seine Kultur! Dann war es mir immer klar, dass ich die deutsche Sprache lernen wollte, um in Deutschland wohnen zu können. Auf diesem
Grund habe ich mich entschieden, Deutsch zu lernen und später zu studieren.
<< Das ist die Casa de Cultura Alemã in Forta-leza, wo ich Deutsch gelernt und studiert habe. Dieses Haus gehört zur Bundesuniversität Ceará.
Hier findet der Deutschunterricht (Deutsch als Fremdsprache) für Jugendliche und Erwachse-ne statt. Die Niveaustufen sind von A1 bis B1. Außerdem gibt es hier auch den Kurs „Deut-sche Sprach- und Literaturwissenschaft“ der Bundesuniversität Ceará.
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<< Das ist der Bundesstaat Ceará in Brasilien
Im Jahr 1998 habe ich angefangen, an der Bundesuniversität Ceará Sprach- und Literatur-wissenschaften für das Lehramt von Portugiesisch und Deutsch zu studieren. Während des Studiums habe ich mich im Jahr 2001 für ein Stipendium beworben, das es im Rahmen des Studentenaustauschprogramms zwischen der Universität zu Köln und Bundesuniversität Ceará gibt, das ich erhalten habe. So ist Köln in meinem Leben angekommen!
Ich bin von September 2001 bis März 2003 in Köln gewesen und habe Deutsch als Fremd-sprache gelernt und natürlich meine Deutschkenntnisse verbessert. Aber in Köln kann man mehr als die Deutschkenntnisse verbessern. Da kann man so schöne Sachen erleben, wie nette Leute aus Deutschland und aller Welt kennen lernen, gute Freundschaften schließen und warum nicht eine wunderschöne Liebesgeschichte haben. Aus diesen und anderen Gründen fühlte ich mich sehr geehrt und glücklich, weil ich eingeladen war, an 4. Summer School für Internationale Alumni der Universität zu Köln vom 22. bis 27. Juli 2012 teilzu-nehmen.
Köln ist ein Gefühl!
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
TEIL 2 – Zwei Tage vor Beginn der Summer SchoolEin kleiner Rückblick über meine bisherigen Aufenthalte in Köln
Weil ich aus Brasilien komme, genau gesagt aus dem Nordosten Brasiliens, hatte ich vorher nie die Möglichkeit Schnee zu sehen, dann am 17.12.2001 habe ich zum ersten Mal Schnee gesehen, genos-sen und natürlich fotografiert. So, das ist mein er-ster Blick auf Schnee in meinem Leben. Das war echt toll und unvergesslich!
Hier habe ich in der Graacherstr, 2/4 im Zollstock gewohnt. Da war eine gute und ange-nehme WG. Wir waren zu viert und ich war die einzige Person, die nicht in Deutschland geboren ist. Die Gruppe, mit der ich am Anfang Deutsch gelernt habe, waren alle Erasmus und es gab immer schöne Atmosphäre zwischen uns.
Als ich zum ersten Mal in Deutschland angekommen bin, war die Währung Deutschlands Deutsche Mark und ich freute mich darüber, in Köln in der Übergangsphase zum Euro zu sein.
Der Euro war da! Und ich war dabei!
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TEIL 3 – Ein Tag vor Beginn der Summer SchoolNoch ein Rückblick auf den bunten Austausch der Kulturen
Neben dem Studium kamen auch in der Freizeit die kulturellen Erkundigungen nicht zu kurz. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen Köln und Brasilien, zum Beispiel den Karne-val. Im November fängt der Karneval in Köln an. Es ist immer am 11. November um 11Uhr und 11 Minuten. Obwohl das Wetter kalt ist, gehen die Leute auf der Straße oder in die Kneipe. Sie tragen Kostüme, tanzen und trinken Kölsch. Es ist sehr lustig und amüsant.
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
In meiner Zeit in Köln war auch die Weltmeisterschaft 2002. Die Spielen waren in China und ich war in Deutschland! Das letzte Spiel der Weltmeisterschaft 2002 war zwischen Brasilien und Deutschland. Oh meine Güte, Brasilien hat gewonnen und ich war da. Einige gute brasilianische Freunden waren auch da und wir haben alle zusammen mit den Deutschen gefeiert und dieses starke Gefühl werde ich nie im Leben vergessen.
TEIL 4 – Anreise und Begrüßungsessen
Am Sonntag kamen alle Alumni im Hotel an und wir fuhren zusammen zum Restaurant „Comedia Wagenhalle“ in der Südstadt. Dort haben wir den lauen Abend und ein leckeres Menü an einer langen Tafel im Freien genossen.
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TEIL 5 – Tag 1 der Summer SchoolSozialpolitik, Stadtführung und offizielle Eröffnungsfeier
Heute war der erste richtige Tag der Summer School. Auf dem Programm stand ein Vortrag von Prof. Schulz-Nieswandt zum Thema „Das deutsche Sozialsystem“. Danach hatten wir einen Workshop mit Herrn Sauer mit Gruppenarbeit, da haben wir uns alle beteiligt und auch ein bisschen von der Sozialpolitik aus unseren Ländern erzählt.
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Rückblick: 4. Internationale Summer School des Akademischen Auslandsamtes
Anschließend gab es eine Stadtführung durch Köln.
Das Motto der Führung war „Multi-Kulti“. In Köln gibt es Stadtviertel, in denen viele unter-schiedliche Kulturen miteinander leben, zum Beispiel das Eigelsteinviertel. Die ganze Welt in Köln zu Hause, das war spannend!
Am Abend trafen wir uns bei der Eröffnungsfeier in der Uni, wo wir alle ganz offiziell be-grüßt wurden. Wir sollten uns am Mikrophon kurz vorstellen, oh je, ich war so aufgeregt!
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TEIL 6 – Tag 2 der Summer SchoolStrukturwandel und Exkursion ins Ruhrgebiet
Nach dem Einführungsvortrag von Prof. Hamhaber in der Uni haben wir eine Exkursion ins Ruhrgebiet gemacht und uns Industrielandschaften an sechs Standorten angesehen (unter anderem in Dortmund, Duisburg und Herne). Prof. Hamhaber hat uns sehr unterschiedliche positive und negative Beispiele des Strukturwandels gezeigt und alles total gut erklärt. Wir besuchten ehemalige Zechen und Hütten, ein Energiehaus und auch Schauplätze mit Industriekultur. Der Tag war super-interessant, aber auch echt anstrengend, puh!
Abends haben wir noch gemütlich beisammen gesessen.
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TEIL 7 – Tag 3 der Summer SchoolLiteratur und neue Medien
Heute haben alle Germanisten unter uns große Freude gehabt, denn es war Literatur-Tag mit Dr. Ingo Breuer! Nach seinem tollen Vortrag zum Thema „Zeitgenössische deutsch-sprachige Literatur und Jazz“ haben wir wieder Gruppenarbeit gehabt und durften Texte interpretieren.
Am Nachmittag hat der Pressesprecher der Uni Dr. Honecker einen Vortrag zur „Universität zu Köln in den neuen Medien“. Er zeigte uns den Auftritt der Uni bei Facebook, Youtube usw. und verglich ihn mit dem anderer Unis und zeigte uns Analysen und Statistiken. Das hat allen sehr gefallen, und es war interessant und auch ziemlich witzig.
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TEIL 8 – Tag 4 der Summer SchoolEnergiewende und Wasserkraftwerk
Heute haben wir einen Vortrag von PD Dr. Growitsch bekommen, der uns die Energiewende in Deutschland erklärt hat. Obwohl es da um viele technische Dinge ging, konnten wir das verstehen. Dr. Growitsch zeigte uns die Probleme und Schwachstellen der Energiewende. Das war für die meisten von uns ein ganz neues Thema, aber sehr spannend und natürlich super-aktuell.
Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Heimbach in die Eifel. Dort haben wir ein Wasser-kraftwerk der Firma RWE besichtigt. Dazu bekamen wir alle einen grünen Helm, das war lustig!
Unsere Führerin, Frau Breuer, war sehr nett und hat sich, glaube ich, über die ungewöhn-liche Besuchergruppe ein bisschen gewundert: 24 Menschen aus 18 verschiedenen Län-dern, das hat mich nicht so häufig. Sie sagte, dass sie lange keine so interessierte und nette Gruppe geführt hätte.
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Die großen Maschinen im Unterirdischen waren sehr beeindruckend!
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Oben war eine historische Schalttafel, die wir anfassen durften. Als ich einen Knopf ge-drückt habe, hat auf einmal alles angefangen zu blinken, zusammen mit einem Alarm. Oh Gott, was für ein Schreck! Aber Frau Breuer hatte nur einen Spaß mit mir gemacht…
Danach mussten wir uns beeilen und schnell zurück fahren ins Hotel und uns für das köl-sche Abschiedsessen im Braushaus „Päffgen“ umziehen. Da kam auch das Team des Aka-demischen Auslandsamts, Frau Biehl, Frau Sperber, Frau Simut, Herr Kirste und Herr Korn mit. Und wir haben uns alle gefreut, dass Frau Wille auch dabei war. Das war ein sehr schöner Abend!
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TEIL 9 – Tag 5 der Summer SchoolBildungspolitik und Abschied
Heute haben wir einen Vortrag zum Thema „Bildung in einer Einwanderungsgesellschaft“ von Prof. Ottersbach gehört. Das war super-interessant für uns alle, denn jeder von uns hat ja schon eigene Erfahrungen mit dem deutschen Bildungssystem gemacht. Am Ende haben wir viele Fragen gestellt.
Dann gab es noch eine Evaluation und wir durften sagen, wie uns die Summer School gefal-len hat. Natürlich haben wir alle gesagt, dass sie super war, nur ein bisschen kurz.
Danach ging es zum letzten Mal in die Mensa, wo wir uns nach dem Essen voneinander verabschiedet haben. Wie schade, diese Woche verging einfach viel zu schnell! Aber es waren unvergessliche Tage. Und wir bleiben natürlich in Kontakt und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja bei der nächsten Summer School wieder.
Mônica Mählmann Muniz Miranda, Brasilien | Dozentin, Goethe-Institut FortalezaStudium der Germanistik in Köln, 2001-2003
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Distanz macht schön
Der Aufenthalt des Summer School von der Uni Köln zwischen 23.07. bis zum 29.07. 2012 war für mich eine Überraschung! Ich habe nicht geschätzt, dass ich so viel Gewinn haben werde, besonders zum Begriff Distanz.
Ich war am Anfang Juli schon in Bonn angekommen. Das Wetter war eine ganze Woche nicht so gut. Es lässt mich an meine anfänglich schwierige Zeit in Deutschland erinnert. Im Oktober 2003 war ich fürs Studium erstes Mal in Köln. Wegen der Sprache und kultureller Hintergrund hatte ich am Anfang eine große Distanz zur deutschen Gesellschaft. Diese große Distanz war mir schmerzhaft. Viele Erfahrungen, die ich in China hatte, funktioniert in dieser neuen Gesellschaft nicht. Manchmal spielten die alten Erfahrungen sogar eine negative Rolle. In dieser Zeit vermisste ich meine Familie und meine Heimat sehr. In einem türkischen Imbiss hat die Chefin meine Traurigkeit gesehen. Sie hat mich sympathisch an-geschaut und hat einen Satz mir gesagt, den ich mich bis heute noch so klar daran erinnern kann: „Junge Frau, Geduld!“ Ich wurde lange Zeit von diesem Satz unterstützt.
Ich hatte Angst davor, dass das Wetter in Bonn immer wie diese Woche so schlecht bleibt. So blieb ich auch mit dem Wetter immer in einigen schwierigen und melancholischen Erin-nerungen. Dann habe ich spontan entschieden, eine Woche nach Marseille zu fliegen. Der Unterschied zwischen Bonn und Marseille kann ich schon sofort merken: Marseille ist auch eine schöne und interessante Stadt. Es ist sonniger und lockerer. Im Vergleich zu Marseille ist Bonn ordentlicher und sauberer. Die Leute, die auf der Straße gehen, sind in Deutschland allgemein besser ausgebildet. Das Essensangebote sind sowohl im Hotel als auch im Su-permarkt in Deutschland vielfältiger. Ich habe nicht geschätzt, dass ich durch eine so kurze Distanz zwischen Bonn und Marseille solche neue Entdeckungen haben kann.
Entdeckungen macht mir Spaß und begeistert, wie auch schon ein paar Jahre vorher... Seit-dem ich mit Geduld die deutsche Gesellschaft beobachte, mit mehr Deutschen unterhalten, etwas zusammen machen, bekam ich immer einige neue Entdeckungen. Durch die Begeis-terung zu den Entdeckungen wurde ich in Deutschland mit der Zeit ruhig und fröhlich. Ich habe entdeckt, wie fasziniert Diskussion in Deutschland ist! Wie wichtige Rolle die Diskus-sion in der deutschen Gesellschaft spielt! Wie gut die deutsche Ausbildung ist! Warum die deutsche Qualität weltweit so berühmt ist! Natürlich habe ich nicht zu alle Entdeckungen gutes Gefühl. Beispielsweise habe ich im Jahr 2003 bis zum 2005 besonders gemerkt, wie arrogant einige Deutschen sind. Sie denken noch, dass ihre Welt die ganze Welt ist. Gleich-zeitig habe ich aber auch neue Perspektive zu chinesischer Gesellschaft und Kultur. Ich habe angefangen, einige Werte neu zu beurteilen.
Ich hätte nicht gedacht, dass meine Erlebnisse und Erinnerungen in den zwei Wochen so intensiv mit „Distanz“ zu tun. Was ich noch nicht geschätzt habe war, dass das Wort „Di-
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stanz“ im Summer School der Uni Köln zwischen 23.07.-28.07.2012 noch weitere Überra-schungen mir brachte.
23.07.2012 war ich endlich in Köln! Zum Glück schien die Sonne in einer ganzen Woche schön! Als ich nach vier Jahre erstes Mal wieder in Köln war, hatte ich das Gefühl, dass Köln meine zweite Heimat ist! Viele Straßen, U-Bahnen, Geschäften und Sehenswürdigkeiten sind wie meine alten Freunde. Ich fühlte mich, dass ich jeder Schritt mit tiefer Emotion gehe, dass volle Liebe in der Luft steht. Ich wusste vorher überhaupt nicht, dass ich so viele Liebe zu Köln habe! Das ist auch ganz anderes Gefühl als ich im Jahr 2003 hatte. Ja, zeitliche Distanz verändert auch viele Sachen. Sowohl Stadt Köln als auch Uni Köln sind schöner als die im Jahr 2008. Die deutsche Gesellschaft wird offener und internationaler als vorher. Summer School ist auch eine Zeichnung von einer internationalen Gesellschaft.
Die Organisation der Summer School war wirklich toll. Sie bot nette Unterkunft, traditio-nelles Essen und wertvolle Veranstaltungen, mit denen wir aktuelle Entwicklungen und Fokus in Deutschland und in der Uni Köln erfahren konnten. Innerhalb vier Jahre gibt es sowohl bei mir als auch bei der deutschen und chinesischen Gesellschaft einige Entwick-lungen. Es war wertvoll, dass ich viele Erfahrungen mit deutschen Professoren, Mitarbei-tern vom AAA Büro und auch anderen Alumni bei der Summer School erneuern konnte. Dadurch konnten wir neue Anregungen bekommen und neue Brücken bauen. Ich habe mich so sehr gefreut, dass Uni Köln diese Gelegenheit für Alumni bot, so dass ich das tolle Erlebnis hatte. Ich möchte hier Frau Biehl und Frau Wassermann und dem ganzen Team vom AAA Büro danken. Sie haben so viele Mühe uns gegeben. Ich möchte meinen Doktorvater Prof. Dr. Uwe Seifert nochmals für seine hilfreiche Unterstützungen danken. Auch Frau Wil-le, sie hat mir damals in einer schwierigen Zeit geholfen. Frau Schädlich vom DAAD war immer dabei, als ich am anfänglichen Zeit in Deutschland Probleme hatte.
Die Summer School war erfolgreich zu Ende gegangen. Ich habe das Wort „Distanz“ neu angeschaut. Wie schön es ist, mit Distanz die Welt zu entdecken! Wenn man nun auch eine „Distanz-Reise“ macht, würde ich so sagen: mehr Geduld, aufmerksam zu entdecken, mehr Verstehen und mehr Toleranz zu andere Menschen und andere Kultur. Was wir kennen, ist nur eine Ecke der Welt.
Ich flog am 29.07.2012 mit Lufthansa nach Beijing zurück. Durch die Reise bekam ich wieder eine Distanz zu Deutschland. Nun erwarte ich schon, was die nächste Distanz bietet☺
Liu Guoyi, China Programmassistentin, China Central TV, PekingStudium der Musikwissenschaften in Köln, 2003-2008
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Schwebende Überlegungen statt eines Beitrags
„Da sitzt einer über seiner Schreibmaschine, raucht zuviel, bläst Staub von den Tasten, beißt in einen Apfel und denkt an Schiller dabei, starrt auf das leere Papier und dann auf die Uhr, kratzt an dem verklebten kleinen a herum, bis es wieder sauber ist, hat schon wieder eine Zigarette in Brand und nennt das alles Arbeit“.
So fängt einer der bekanntesten deutschen Romanen der sechziger Jahre an – nämlich Die Aula von Hermann Kant – dessen Protagonist aufgefordert wird, anlässlich der Schließung der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät, wo er früher auch studiert hat, eine Rede zu halten. Die Schwierigkeit, die er hat, eine sinnvolle Rede zu verfassen, ähnelt der Schwierigkeit, die ich jetzt empfinde, etwas Sinnvolles über die 4. Internationale Summer School der Universität zu Köln zusammenzubasteln. Mit den erheblichen Unterschieden, dass ich kein Raucher bin und zudem nicht über einer Schreibmaschine, sondern über meinem nagelneuen PC sitze. Und vor allem, dass ich nicht wegen der Schließung der Universität (gottseidank), sondern bescheidenermaßen nur zum Schluss der besagten Summer School etwas schreibe, was mehr oder minder meinen persönlichen Eindrücken entspricht.
Eigentlich war diese Woche voll von Erlebnissen und Anregungen, weswegen meine Ein-fallslosigkeit als ungerechtfertigt gelten möge. Vielleicht handelt es sich eher um Verlegen-heit, weil es eben so viel während dieser einen Woche passiert ist, dass ich bloß nicht weiß, womit ich anfangen sollte. Weil es so ist, beginne ich „wie ein Narr mit den Fakten“1.
Die 4. Internationale Summer School der Universität zu Köln hat vom 22. bis zum 27. Juli 2012 stattgefunden und es war für mich insgesamt die zweite Teilnahme daran. Von allem Anfang an, d.h. von dem ersten Zusammentreffen in der Lobby des Hotels am ersten Abend, war es mir klar, dass ich mich unter guten Freunden befand, von denen ich manche aus der vorherigen Summer School kannte, andere stattdessen ziemlich schnell kennen lernte. Das ist m.E. eines der typischsten Merkmale der Summer School, d.h. die lockere international geprägte Atmosphäre, die einem ermöglicht, unter Fremden sich wohl, fast wie zu Hause zu fühlen: Die Gruppe bestand nämlich aus rund 30 Leuten aus den verschiedensten Ländern, mit verschiedenen Kulturen, verschiedener Bildung, verschiedenem Hintergrund, verschie-denem Alter, die auch in verschiedener Zeit an der Uni Köln studiert haben. Dennoch konnte man sich sehr gut miteinander verständigen, nicht nur aufgrund der gemeinen deutschen Sprache, sondern auch aufgrund des Kölner Aufenthaltes, der – zu verschiedenen Zeitpunk-ten – in jedem tiefe Spuren hinterlassen hat, so dass die Stadt für die meisten, wenn nicht für alle ein zweites Zuhause geworden ist. So habe ich den Eindruck gehabt, die Gruppe der Alumni sei für die Woche eine große Familie geworden mit der Fürsorge der Veranstalter und Mitarbeiter, die wirklich alles bis zum letzten Rest eingesetzt haben, um diesen Aufent-halt uns allen möglichst angenehm zu machen. Ihnen bin ich wirklich dankbar. Dankbar bin ich auch der Universität für die spannende Vorträge, die uns angeboten wurden.
1 Volker Braun, Die hellen Haufen, Berlin: Suhrkamp, 2011, S. 9.
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Am 23. Juli ging’s los mit einem Vortrag über den deutschen Sozialstaat von Prof. Dr. Schulz-Nieswandt. Interessant war er wegen der gründlichen Fragen der Aktualität, die erläutert wurden, vor allem derjenigen, die den Wohlfahrtstaat anbelangen. Dies ist nämlich ein wichtiger Bezugspunkt zur heutigen Lage in der Welt zur Zeit der Wirtschaftskrise und bie-tet zugleich einen Vergleich zwischen den Systemen in den verschiedenen Ländern. Auch die Gruppendiskussion während des Workshops gab uns die Möglichkeit, sich miteinander zu konfrontieren, Ideen auszutauschen und im Allgemeinen eine Reflexion über wichtige Kernfragen durchzuführen, woraus sich ergeben hat, dass die Neigung bis auf wenige Aus-nahmen leider nicht in den richtigen Gleisen läuft, zumindest für das, was Sozialpolitik, Transparenz in der Verwaltung von Ressourcen und öffentliche Dienstleistungen angeht.
In den darauffolgenden Tagen gab es auch zwei interessante Ausflüge (Ruhrgebiet und Wasserkraftwerk Heimbach). Besonders der erste war erleuchtend für den Umgang mit der Geschichte: Unter Leitung von Prof. Dr. Hamhaber haben wir gesehen, wie manche Fabriken und Anlagen, die schon längst den Betrieb eingestellt haben, zu Museen oder Wohnsiedlungen umgewandelt wurden. Das ist ein Beispiel dafür, wie man Umweltschutz, Gebietsbenutzung und historisches Gedächtnis miteinander kombiniert und es ist genau das, wonach man streben sollte. Das behaupte ich als Mitarbeiter der staatlichen Mailän-der Universität, die einen Teil ihrer Gebäude in einer ehemaligen Industriezone besitzt, von der kaum noch was übrig bleibt. Derart rasche Umwälzungen, die ohne Rücksicht auf die Vergangenheit (in diesem Fall auf den industriellen Charakter der Siedlung) stattfinden, tilgen des Öfteren auch jede Identität des Ortes. Deswegen habe ich diesen Ausflug sehr geschätzt. Abgesehen davon, dass ich nun weiß, was eine Brame ist.
Des Weiteren waren die Vorträge von Dr. Honecker und Prof. Dr. Ottersbach spannend. Er-sterer berichtete über die mediale Resonanz der Uni Köln im Inland sowie im Ausland. Die Tatsache, dass es entsprechende Einrichtungen dafür gibt, ist oder sollte als Vorbild dienen, zumindest für die Hochschulen hierzulande, die sich international verstehen und in Netz-werken ihre Funktionen üben. Dadurch habe ich auch viel gelernt, vor allem aber eins: Dass man die Verbindungen verstärken kann, insofern man die Unis nicht bloß als geschlossene örtliche bzw. nationale Systeme, sondern als Filialen der ein und selben „Firma“ betrachtet, d.h. derjenigen, die die Bildung der Menschen und die Pflege des universalen Wissens be-ansprucht. In diesem Sinne war der Vortrag von Prof. Dr. Ottersbach fast ein Pendant, indem er über die Aufstiegsmöglichkeiten von Menschen mit Migrationshintergrund in einer Ein-wanderungsgesellschaft sprach und diese Möglichkeiten sich heute noch oftmals als eine Chimäre erweisen, wie er mit zahlreichen Beispielen erklärte. Diese Rede, die am Freitag, also zum Schluss der Summer School, gehalten wurde, hat das Interesse aller Teilnehmer erweckt, die wirklich viele Fragen gestellt haben.
Auch der Vortrag von PD Dr. Growitsch über die Energiewende in Deutschland hat Anlass zur Reflexion geboten, obwohl man da nähere fachspezifische Kenntnisse haben muss, über die ich nicht verfüge, so dass ich das Gespräch zum Teil mit Neugier, teils aber auch skeptisch verfolgt habe.
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Schließlich war für mich der Vortrag von Dr. Ingo Breuer der interessanteste: Dazu muss ich hinzufügen, als Germanist. Das vorgeschlagene Thema „Literatur und Jazz“ lässt sich nämlich in die Sparte Intermedialität einordnen, die heutzutage in der Germanistik von großer Aktualität ist. Nicht nur der angenehme Ton der Mitteilung, sondern auch die The-matik an sich schufen die besten Voraussetzungen für einen bereichernden Austausch, der seinen Höhepunkt im Workshop hatte, wo man eine breite Auswahl von Texten analysieren konnte. Neben neuen Informationen hat man also Gelegenheit gehabt, sich mit Methoden der Textanalyse zu beschäftigen, die für Literaturwissenschaftler besonders nützlich sind, sowohl für die Forschung als auch für die Didaktik. Ich konnte also während dieser Summer School meine Kenntnisse über bestimmte Themen vertiefen, andere von null erwerben, weitere in meiner Fachrichtung auffrischen oder einfach aus verschiedenen Perspektiven betrachten und Einsicht in aktuelle Fragen, so wie sie in Deutschland wahrgenommen wer-den, nehmen.
Während ich das alles schreibe, merke ich schon, dass ich zu weit gegangen bin und faktisch nichts anderes als eine oberflächliche Berichterstattung der Summer School hier vorlege. Hoffentlich wird sich keiner damit langweilen und wenn schon, dann bin ich fast zu Ende mit diesen letzten Zeilen, in denen ich noch einmal ausdrücklich betonen will: a) wie wohl ich mich gefühlt; b) wie viel ich durch Austausch, Diskussionen und Anregungen gelernt; c) wie nützlich und interessant ich diese Summer School gefunden habe. Vermutlich gilt das auch für die anderen Teilnehmer, mit denen man eine gute Zeit gehabt hat, die weit über die zeitlichen Grenzen der Summer School gedauert hat: Manche von uns haben sich auch Tage danach regelmäßig in der Mensa getroffen oder am Abend etwas unternommen. Zu diesem Punkt erzähle ich eine letzte Anekdote und mache dann Schluss. Noch während der Summer School hat eine Gruppe von uns an einem Abend im Biergarten am Rathenauplatz einen runden singenden Tisch veranstaltet, wo jeder, als er dran war, ein Lied aus seinem Heimatland singen musste. Diese Babylon wurde dann mit Kölsch und Viva Colonia vereini-gt, was wiederum bestätigt das, was viele auch während der Vorstellung am Montag beim Begrüßungsabend zum Ausdruck brachten: Egal wo wir herkommen und was wir machen: Diese Uni und diese Stadt sind für uns eine zweite Heimat.
Valerio Furneri, ItalienWissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität MailandStudium der Germanistik in Köln, 2008
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Von Belgien über Köln in die USA: Wie mir mein Erasmussemester in Köln Türen öffnete
Es ist schon vier Jahre her, als ich 2008 als zwanzigjährige Erasmusstudentin nach Köln zog. Der Grund, warum ich mich für Köln entschieden hatte, war zweifach: einerseits war die Stadt mir schon bekannt, weil sie nur zwei Stunden von meiner Heimatstadt entfernt ist, andererseits hatte ich schon über die kölsche Kultur erfahren, die diese Stadt so einzigartig macht.
Nach dem Wintersemester musste ich leider wieder zurück nach Belgien und obwohl mir das zunächst schwer fiel, wusste ich schon, dass mein Auslandsabenteuer noch nicht zu Ende war. Im Gegenteil, einundhalbes Jahr später bekam ich eine Email vom Akademischen Auslandsamt über die Veranstaltung der dritten Köln Alumni Weltweit Summer School. Ich habe mich sofort beworben und war bei den 30 Glückspilzen, die einen Platz bekamen. Diese Erfahrung hatte mich sehr beeindruckt, weil ich einerseits andere ex-Erasmus- und Austauschstudenten traf und andererseits alte Bekannten vom Auslandsamt und der Uni-versität zurücksah.
Gerade nach meinem Rückkehr aus Köln beschloss ich, um mich für ein Fulbright Foreign Language Teaching Assistantship in den USA zu bewerben. Mit der Hilfe eines Empfeh-lungsschreiben von Dr. Ingo Breuer gelang es mir um ein Jahr lang Niederländisch an der University of Minnesota zu unterrichten. Trotzdem wollte ich mehr und während meinem letzten Monat in Minnesota empfing ich ein Stellenangebot für eine(n) deutschen Sprachassistent(in) an Indiana State University. Ich habe mich sofort beworben und habe die Stelle – nach einem Telefongespräch auf Deutsch – auch bekommen.
Im Sommer von 2012 gab es die nächste Köln Alumni Weltweit Summer School und auch dieses Mal hatte ich die Ehre dabei zu sein. Wegen meinem Jahr in den USA hatte ich die Verbindung zu Deutschland und dessen Kultur und Sprache ein bisschen verloren. Bei der Summer School konnte ich endlich wieder auf Deutsch reden und außerdem waren die Vor-lesungen sehr interessant und wichtig für mich, weil ich diese kulturellen Sachen nachher in meinem Deutschunterricht in den USA wieder aufgreifen konnte. Die Vorlesung über “Strukturwandel in Deutschland” von Prof. Dr. Hamhaber war einzigartig, weil ich keine Naturwissenschaften studiert habe und einige meiner Studenten Physiker und Geographi-ker sind. Wenn ich jetzt also über das Ruhrgebiet rede, kann ich auch über die naturwissen-schaftliche Seite des Gebiets erzählen. Es ist wichtig, um über die Umwelt zu reden, denn die meisten Studenten haben leider keine Ahnung davon.
Jetzt unterrichte ich also Deutsch an Indiana State University. Im Gegensatz zu europä-ischen Universitäten geht es hier aber nicht um Literaturkurse, sondern eher um Sprach-kursen. Im Moment unterrichte ich “German-101”, d.h. Deutsch für Anfänger. Insgesamt habe ich 49 Studenten aus allen verschiedenen Studiengängen, die einen verpflichtenen Sprachkurs machen müssen um das Studium absolvieren zu können. Die meisten Stu-
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denten werden aber nie in ihrem Leben nach Deutschland reisen können und der Sprach-kurs ist für die Mehrzahl dann auch eher eine Einführung in eine andere Kultur. Sie lernen zwar Grammatik und Vokabeln, aber der Unterricht geht sehr langsam und ich muss ihnen häufig kulturelle Sachen beibringen wie zum Beispiel der Unterschied zwischen “du” und “Sie”, die große Bevölkerungsdichtheit Deutschlands (hier in Indiana liegt alles sehr weit aus einander), Grad in Celsius, usw. Auch der Begriff “Karneval” war etwas Neues für die meisten Studenten, denn sie kennen nur “Mardi Gras” in New Orleans, das sich eher auf die französische Kultur bezieht.
Ich glaube fest daran, dass meine Erasmuszeit in Köln mir geholfen hat, diese Stelle zu bekommen und der kölsche Einfluss ist immer noch spürbar. Manchmal fragen meine Stu-denten mich: “Wieso sprechen Sie “ich” wie “isch” aus?”. Auch war es ihnen am Anfang nicht ganz klar, warum meine Muttersprache Niederländisch ist und nicht Deutsch. Das Konzept “mehrsprachig” ist hier gar nicht eingebürgert und wenn man mehr als eine Spra-che spricht, ist man fast ein Genie.
Immerhin macht es mir Spaß, um hier Deutsch zu unterrichten. Meine Studenten haben schon viel über Köln gelernt und wenn ich ihnen sagte, dass Köln viel schöner als Berlin ist, wollten sie alle dorthin. Ob es klappen wird um einige meiner Studenten nach Köln zu schicken, weiß ich noch nicht, aber eins ist schon klar: sie bekommen einen durch Köln stark beeinflussten Deutschunterricht.
Toke Van Gehuchten, BelgienFulbright Teaching Assistant, Indiana State University, USAStudium der Germanistik und Anglistik in Köln, 2008/2009
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Eindrücke der vierten Summer School
Die Summer School war eine interessante Möglichkeit, über die europäische Wirtschafts-krise, sowie die Prozesse der Integration, das deutsche Sozialsystem und vor allem die deutsche Bildungspolitik und Kultur zu erfahren: Diese Kenntnisse waren nicht nur wichtig, sondern auch sehr nützlich für meine Berufstätigkeit als Koordinatorin der Zusammenarbeit Projekte zwischen Jalisco und Deutschland auf dem Gebiet der allgemeinen und beruf-lichen Bildung.
Die Vorträge, Workshops und Exkursionen waren eine gute Annäherung an die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen in Deutschland zu nutzen und weiterzuforschen.
Gleichzeitig hat dieser Aufenthalt für mich eine unglaubliche persönliche Anreicherung be-deutet: Es war eine wunderschöne Chance für interessante Kollegen treffen, neue Freund-schaften finden und ein professionelles weltweites Netzwerk erstellen.
Durdana Prado Álvarez, MexikoReferentin für Internationale Beziehungen, Bildungsministerium JaliscoStudium der Politikwissenschaften in Köln, 2010
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TeilnehmerInnen der 4. KölnAlumni WELTWEIT Summer School
Name Vorname Land E-mail
Amr, Prof. Dr. Nefissa Ägypten [email protected]
Atindogbe, Dr. Gratien Kamerun [email protected]
Bartonova Irena Tschechische Republik [email protected]
Basta Angela Italien [email protected]
Blomme, Dr. Henny Belgien [email protected]
Christopoulou Efie Griechenland [email protected]
Chung Gerald Malaysia [email protected]
Drimal Miroslav Tschechische Republik [email protected]
Furneri Valerio Italien [email protected]
Gábor Péter Ungarn [email protected]
Lee Bomi Südkorea [email protected]
Liu, Dr. Guoyi China [email protected]
Loukopoulou Amvrosia Griechenland [email protected]
Lukas Jiri Tschechische Republik [email protected]
Magistro Francesca Italien [email protected]
Mählmann Muniz Miranda
Monica Brasilien [email protected]
Obidallah Mohammed Palästina [email protected]
Prado Álvarez Laura Mexiko [email protected]
Sasaki Yuma Japan [email protected]
Simões Moreira Ronaldo Brasilien [email protected]
Van Gehuchten Toke Belgien [email protected]
Woo Eunhee Südkorea [email protected]
KontaktdatenAkademisches Auslandsamt (AAA)der Universität zu KölnAlbertus Magnus Platz50923 Köln
BesucheranschriftKerpener Str. 4
http://verwaltung.uni-koeln.de/international/content/koelnalumni_weltweit
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