Busse Stroke Summer School 2012 ppt - klinikum.uni-muenchen.de · 04.07.12 1 Neue Strategien und...
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Neue Strategien und Strukturen in der Schlaganfallversorgung
10. Stroke Summer School Tagungszentrum Kardinal Wendel
München, 27. – 29.Juni 2012
O. Busse (Minden)
Schlaganfallversorgungskette Risikofaktoren
Laien, Ärzte, Med. Berufe, Rettungspersonal
Hochdruck, Herzkrankheit, Diabetes Fettstoffwechsel, Ernährung
Rettungskette
Schlaganfallexpertise Qualitätssicherung
Def.: Behandlungsziel Arbeitsfähigkeit
Risiko/Nutzen Nebenwirkungen, Dauer, Compliance
SHG, Sportgruppe, Therapiegruppe, Beratung
z. B. Schlaganfallbüro
Aufklärung
Primärprävention
Akuter Schlaganfall, TIA
Schlaganfallzentrum
Allg. Station Stroke Unit Int. Station
Reha nach Hause ausw. Krhs. Pflegeheim
Sekundärprävention
Nachsorge
Akutversorgung des Schlaganfalls in der Bundesrepublik Deutschland
1. Kliniken mit zertifizierten Stroke Units (ca 70 %)
2. Internistische, neurologische und geriatrische Akut - Kliniken ohne zertifizierte Stroke Unit
3. Tele-Stroke-Einheiten
221 zer'fizierte Stroke Units 116 Regionale SU 99 Überregionale SU 1 Überregionale Comprehensive Stroke Unit 5 Telemedizinisch vernetzte Stroke Units [Stand: 01.06.2012] Quelle: S'Iung Deutsche Schlaganfall-‐Hilfe Karte erstellt mit RegioGraph 8, Kartengrundlage GfK MACON GmbH
Regionale Stroke UnitTelemedizinisch vernetzte Stroke Unit
Überregionale Comprehensive Stroke UnitÜberregionale Stroke Unit
Schleswig-Holstein
Hamburg
Niedersachsen
Bremen
Nordrhein-Westfalen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Baden-WürttembergBayern
Saarland
Berlin
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Stroke Units in Deutschland
• 221 reg.u.überreg. zertifizierte Stroke Units • 116 regional, 99 überregional • ca.15 Kliniken (noch) nicht (re-)zertifiziert • SU-Bettenzahl: 4 - 14 • Gesamtbettenzahl in D: ca.1400 • 90-100 Schlaganfallpat. / SU-Bett • ca. 130000 Pat. in D auf SUs • ca. 70% aller akuten Schlaganfallpat.in D.
auf zert. Stroke Units
Stroke Units - Zwei -Stufen- Modell -
Lokale Lyse
Dekompression
Hypothermie
Interventionelle Therapie
Spez. Neuromonitoring
Fort-und Weiterbildung
Qualitätskontrolle
Überregionale Stroke Unit
Regionale Stroke Unit
Neurologische Medizinische Kliniken ohne Stroke Unit
eigenes Einzugsgebiet
Konzept Stroke-Unit-Kommission der DGN 1997

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Entwicklung der Akutversorgung des Schlaganfalls in Deutschland
• 30 – max. 40% der Pat. kommen innerhalb von 3 h zur Aufnahme
• Bis zu 60% primär geeigneter Pat werden lysiert • Bis zu 25% aller Hirninfarktpatienten werden
lysiert • Door-zu-Lyse-Zeit in 80% unter 1 Stunde • Zunehmende Anzahl mechanischer
Rekanalisationen • Zunehmende Verbesserung aller
Qualitätsindikatoren • Vermehrt Comprehensive-SU-Betten • Zunehmende Etablierung von TeleStroke • Verbesserung der (frühzeitigen) Rehabilitation
Hess. Ärzteblatt 3/12, Seite 161-167
Screening für Schluckstörungen
Erweitere Stroke Unit „Comprehensive Stroke Care Unit“
Vorteile der Comprehensive Stroke Unit
• Bessere Versorgung nach dem Monitoring • Primäre Aufnahme von „Low Risk“-Patienten • Vermeidung von Schnittstellenproblemen • Versorgung der Patienten durch gemeinsames
Team • Frühe Sekundärprävention und Rehabilitation • Fachübergreifende Versorgungskonzepte • Bessere ökonomische Nutzung vorgehaltener
Ressourcen
Telestroke Netzwerke in Deutschland
Auswahl • TEMPiS (Südost-Bayern) • STENO (Nord-Bayern) • Thesaurus (Südwest- Bayern)
• TESS (West-Bayern) • Helios-Neuronet (bundesweit) • SOS-Net (Ostsachsen)
• TASC (Sachsen-Anhalt) • Heidelberg

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.11 Mit Anwendung eines Telekonsildienstes
Hinw.: Die kontinuierliche Einbindung des neurologischen Sachverstands erfolgt dadurch, dass in der spezialisierten Schlaganfalleinheit der Facharzt für Neurologie im Team fest eingebunden ist und umgehend am Krankenbett zur Verfügung steht . Jeder akute Schlaganfallpatient wird umgehend von einem Facharzt für Neurologie untersucht. Ein Facharzt für Neurologie nimmt an den täglichen Visiten teil Die primäre neurologische Untersuchung kann auch im Rahmen eines regionalen Netzwerkes durch einen Telekonsildienst einer überregionalen Stroke Unit erfolgen. Der Telekonsildienst muss 24 Stunden zur Verfügung stehen. Die Telekonsilärzte müssen für die gesamte Zeit des Telekonsildiensts freigestellt sein. Für die Schlaganfallbehandlung in den telekonsiliarisch betreuten Kliniken müssen folgende Kriterien erfüllt sein: - Zwei Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr zum Thema Schlaganfall für Ärzte, Pfleger und Therapeuten - Zwei Qualitätsbesprechungen vor Ort pro Jahr unter der Leitung des Netzwerkkoordinators. - Ein vom Netzwerk organisiertes Bedside-Training des Pflegepersonals vor Ort über mindestens fünf Tage pro Jahr - Strukturierte kontinuierliche Dokumentation der Behandlungsqualität.
„Andere Komplexbehandlung Schlaganfall 8-98b. Fazit zur Entwicklung der Telemedizin
Wir brauchen erweiterte, zertifizierte Stroke Units mit ausreichender Bettenzahl und Aufnahmekapazität.
Der überwiegende Teil der Schlaganfallversorgung ist nicht zeitkritisch, sondern expertisekritisch.
Telemedizin kann zumeist nur eine (vorübergehende) Lösung zur Verbesserung der Schlaganfallversorgung sein, verhindert aber eine flächendeckende Schlaganfallbehandlung in einer zertifizierten Stroke Unit.
Zukünftiger Strukturwandel der Stroke Units 2012 – 2014
- Die Anzahl der bestehenden Stroke Units soll nicht mehr,wie früher geplant,wesentlich erhöht werden.
- Trend zu größeren,zertifizierten Einheiten, um die
Schlaganfallexpertise zu bündeln. - Zukünftiges Idealziel zur flächendeckenden Implementierung innovativer Diagnostik und Therapie: Interdisziplinäre Neurovaskuläre Zentren und Netzwerkbildung
Centralized stroke care increases likelyhood of rt-PA treatment
62/283 treated 21.9%
13/801 treated 14.1%
Stroke March 2012;published online
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6
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2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
non-PSCPSC
Stroke.2012;43:875-877
Tissue-type plasminogen activator (tPA) utilization increased at nonprimary stroke centers (p<0,001) but was unchanged at primary stroke centers annually (p=0,371). PSC indicates primary stroke center.
%
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non-PSC >1yearprior
<1 yearprior
<1year after>1year after
Stroke.2012;43:875-877
%
Tissue-type plasminogen activator (tPA) utilization increased with each stage along the primary stroke center process (p<0,001). PSC indicates primary stroke center.

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Zukünftiger Strukturwandel der Stroke Units 2012 – 2014
- Die Anzahl der bestehenden Stroke Units soll nicht mehr,wie früher geplant,wesentlich erhöht werden.
- Trend zu größeren,zertifizierten Einheiten, um die
Schlaganfallexpertise zu bündeln. - Zukünftiges Idealziel zur flächendeckenden Implementierung innovativer Diagnostik und Therapie: Interdisziplinäre Neurovaskuläre Zentren und Netzwerkbildung
Stroke Units in Deutschland
Aktuelles Problem Viele Kliniken mit einer überregionalen Stroke Unit und ihren innovativen Strategien fühlen sich (zu Recht) durch die Zertifizierungskriterien nicht ausreichend abgebildet.
Interdisziplinäres Neurovaskuläres Zentrum Versuch einer Definition
„Versorgungsstruktur mit überregionaler Zuständigkeit, in der Patienten mit neurovaskulären Krankheiten,
interdisziplinär auf höchstem Niveau versorgt werden können.“
Prof. Otto Busse, DSG
Interdisziplinäres Neurovaskuläres Zentrum Warum überhaupt?
• Allg. Trend zu „Organzentren“ – sachlich gut begründbar, mitunter aber auch kompetitiv motiviert
• Alternative: Wildwuchs oder Kontrolle • Gefahr: Nicht steuerbares Dominanzstreben • Befürchtung: In manchen Kliniken werden
hochspezialisierte Eingiffe(z.B. i.a. Rekanalisationen) ohne genügende Fallzahl und entsprechende Expertise vorgenommen
• Potenzial: Interdisziplinäre Behandlung nicht „nur“ akuter Schlaganfälle sondern auch elektiver Problemstellungen (Aneurysmen, AVMs, intrakranielle Stenosen, asymptomatische Pat.)
Prof. Otto Busse, DSG
Interdisziplinäres Neurovaskuläres Zentrum
Dazu gehören: • Neurologie mit ÜSU • Neurochirurgie mit vaskulärem Schwerpunkt • Neuro-Intensivstation, eigenständig • Neuroradiologie mit Schnittbilddiagnostik 24/7 und
Hirnkatheterlabor 24/7 • Kardiologie mit Katheterplätzen u. Chest Pain Unit 24/7 • Gefäßchirurgie mit TEA-Fähigkeit 24/7 • Schlaganfallbezogenes klinisches Studienzentrum • Interdisziplinäres Konzept mit eigener Geschäftsordnung • Teleneurologische Versorgungsstruktur (optional)
Prof. Otto Busse, DSG
Stroke Units - Zwei -Stufen- Modell -
Lokale Lyse
Dekompression
Hypothermie
Interventionelle Therapie
Spez. Neuromonitoring
Fort-und Weiterbildung
Qualitätskontrolle
Überregionale Stroke Unit
Regionale Stroke Unit
Neurologische Medizinische Kliniken ohne Stroke Unit
eigenes Einzugsgebiet
Konzept Stroke-Unit-Kommission der DGN 1997

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Interdisziplinäres Neurovaskuläres Zentrum Infrastruktur
§ Neurologische Klinik - Stroke Unit („Zertifizierte überregionale Stroke Unit“) - Eigenständige Neuro-Intensiveinheit (s.u.) - Gefäßambulanz/Gerinnungsambulanz - Schlaganfall-Reha-Strukturen (soweit vorhanden) - Tagesklinische Nachsorge (falls vorhanden) - Kontinuierliche Präsenz in einer interdisziplinären Notaufnahme
§ Neuroradiologie ( Klinik, Abtlg.,Sektion) in demselben Haus - Schnittbilddiagnostik (CT, MRT, 24/7) - Sämtliche angiographische Diagnostik (24/7) - Kathetergestützte Interventionen(24/7) - Teleradiologie
§ Neurochirurgie (Klinik, Abtlg.) in demselben Haus - Eigenständiger Neuro-Intensivbereich - Evakuation und Verflüssigungstechniken von Massenblutungen (ICB) (24/7) - Aneurysma-Clipping (24/7) - Ventrikuläre Liquordrainage (24/7) - Angiom-Operationen
§ Klinik für Kardiologie (mit/ohne Angiologie) Chest Pain Unit - TEE- und TTE-Labor (24/7) - Herzkatheterlabor - Gerinnungsambulanz - ggf. angiologische (Gefäß-)Ambulanz
§ Gefäßchirurgie (Klinik, Abteilung, Sektion) in demselben Haus - Revaskularisationen an der extrakraniellen Karotis, elektiv u. Notfall (24/7) - andere Operationen an den hirnversorgenden Gefäßen (z.B. Subclavia-Bypass) - ggf. endovaskuläre Karotisintervention (24/7) - Gefäßambulanz
§ Weitere infrastrukturelle Voraussetzungen - Überregionales Netzwerk mit eigener Geschäftsordnung - ggf. telemedizinische Versorgungsstruktur - Studienzentrum für klinische Studien - Fakultativ: weitere wiss. Infrastruktur zum Thema neurovaskuläre Krankheiten - Spezielle ophthalmologisch-vaskuläre Kompetenz - Strahlenchirurgie - Hämostaseologische Kompetenz
Typische Erkrankungen und Prozeduren, die im Neurovaskulären Zentrum versorgt werden
– Intrakranielle Gefäßverschlüsse, z. B. Basilarisverschluss, Verschluss d. A. cerebri media, posterior, anterior und ihrer Äste, Karotis-T-Verschluss Prozeduren:
• Bridging-Lyse, Lokale intraarterielle Fibrinolyse (LIF) • Thrombusextraktion, • Stenting
– Symptomatische u. asymptomatische Stenosen extra- und intrakranieller Hirnarterien Prozeduren:
• Best medical treatment (bestmögliche konservative Therapie) • Gefäßchirurgische Therapie • Endovaskuläre/interventionelle Therapie
– Intrazerebrale Blutungen Prozeduren:
• Hämatomevakuation • Verfahren zur Hämatomverflüssigung (nur in klinischen Studien) • Spezifische neurointensive Therapie
– Andere intrakranielle Blutungen
– Subarachnoidalblutung (Aneurysma) Prozeduren:
• Überwachung auf der Neuro-Intensivstation (u. a. Triple-H-Therapie, US-Monitoring der Spasmen, Nimodipin-Therapie, Blutdruck-Monitoring) • Endovaskuläre Aneurysma-Therapie (Coiling und Stenting) • Neurochirurgisches Aneurysma-Clipping
– Subarachnoidalblutung anderer Genese (z.B. durale Fistel)
– Arteriovenöse Malformationen und andere Gefäßfehlbildungen Prozeduren:
• Konservative Therapie • Endovaskulär-interventionelle Therapie • Chirurgische Therapie • Radiochirurgie
– Vaskulitis. Prozeduren:
• Nicht-invasive und invasive Gefäßdiagnostik (DSA) • Hirnbiopsie; Temporalisbiopsie (andere Biopsien) • Immunsuppressive Therapie (Steroide, Cyclophosphamid) mit Therapie-Monitoring
– Genetische und erworbene zerebrale Mikroangiopathien • Spezifische Diagnostik • Best medical treatment
– Nicht-rupturierte („innozente“) Aneurysmen (Therapie konservativ, endovaskuläre, neurochirurgisch)
– Extra- und intrakranielle, spontane und traumatische Dissektionen
– Sinus- und Hirnvenenthrombosen
Interdisziplinäres Neurovaskuläres Zentrum Qualitäts- und Strukturmerkmal
• Neurologie – Speziell ausgerüstetes neurovaskuläres Ultraschalllabor (DEGUM-Zertifikat) – Anbindung an interne und/oder externe an neurovaskulär spezialisierte Reha-Einrichtungen – Spezialambulanzen (z. B. Gefäß, Gerinnung, Genetik, Stoffwechsel) – Stroke Study-Nurses – Nachsorgestrukturen (z.B. Tagesklinik, Ambulanz, Runder Tisch) – Einbindung von Selbsthilfegruppen – Einbindung in Regionalbeauftragtensystem der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (SDSH)
• Neuroradiologie (Vorschlag des Fachvertreters): – Eigenständige Versorgungsstruktur (unabhängige Abteilung, Klinik o. Institut) – Minimum: 3 ausgebildete interventionelle Neuroradiologen – Technische Voraussetzungen:
Biplanare Neuroangiographie mit 3 D-Rot. – CT/CTA/CTP verfügbar 24/7 – MRT/MRA/MRP 24/7 – Mindestzahl an rekanalisierenden und okkludierenden Eingriffen (intrakranielle Rekanalisation, extra- und intrakranielle Stenting, Aneurysma-
Coiling, Versorgung von Gefäßmalformationen und Fisteln, Eingriffe an den zerebralen Venen und Sinus): 150 pro Jahr – Apparatestruktur zur telemedizinischen Bilddiagnostik und –übertragung
• Neurochirurgie: DGNC-Zertifikat Vaskuläre Neurochirurgie der Einrichtung und ihres Leiters (s. dort)
• Neuro-Intensivstation – Siehe DIVI-Empfehlungen zur Struktur und Ausstattung von Intensivtherapiestationen – Mindestens 6 Beatmungsbetten – Leitung durch Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie mit Zusatzweiterbildung Intensivmedizin – Facharzt-Kompetenz für Neurochirurgie und Neurologie 24/7 verfügbar – Weiterbildungsbefugnis Zusatzbezeichnung Neurologische/Neuro-
• Kardiologie – TEE u. TTE 24/7 in ausreichender Anzahl – Langzeit-Detektionstechniken für paroxysmales Vorhofflimmern – OFO- und Vorhofverschlusstechniken verfügbar – ggf. Gerinnungsambulanz
• Gefäßchirurgie (siehe auch Anforderungen an ein interdisziplinäres Gefäßzentrum der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie, für Angiologie und der Deutschen Rheologischen Gesellschaft)
– Gemäß eines Beschlusses des Vorstands der DGG – Empfohlene Mindestpersonalstärke: Fachärzte/Fachärztinnen Gefäßchirurgie >/= 3 – >/= 800 Patienten mit Gefäßerkrankungen (ambulant und stationär, davon >/= 600 mit arteriellen Gefäßerkrankungen pro Jahr) – Mindestmengen:
• 50 OP der A. carotis • Ggf. 30 Stents der A. carotis • Weiterbildungsbefugnis für Gefäßchirurgie • Teilnahme an QS-Modulen und weiteren Qualitätssicherungsprojekten der DGG • Schriftliche interne Leitlinien/Klinikpfade für Karotisrekonstruktionen
Interdisziplinäres Neurovaskuläres Zentrum Fachübergreifende Infrastruktur
• Gemeinsame Gefäßkonferenz (mindestens 1 x/Woche) – Verbindliche Therapieentscheidung (insbesondere für Elektivpatienten) – Standardisierte Befunddokumentation
• Gemeinsame Behandlungsleitlinien (konsentiert und hinterlegt) • Gemeinsames QM-System • Regelmäßige gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen • Teilnahme an internationalen Therapiestudien • Vernetzung mit Datenbanken • Andere wissenschaftliche Aktivitäten (z. B. Kompetenznetze etc.)
Stärkung der Überregionalen Stroke Units als Neurovaskuläres Zentrum (Idealfall: Netzwerk)
RSU
RSU
RSU
RSU ÜSU
ÜSU
RSU = Regionale SU; ÜSU = Überregionale SU
ÜSU
Interdisziplinäres Neurovaskuläres Zentrum
• Interdisziplinarität und sektorübergreifende Aktivität à Zunahme der Kompetenz und überregionalen Strahlkraft
• Zentrenbildung mit Netzwerk erleichtert Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgungskette
• Zentrierung der Expertise für innovative Diagnostik und Therapie(„nicht jeder soll alles machen“)
• Hohe Patientenzahlen D bessere Expertise • Ausreichende Zahlen für die Leistungsvereinbarung und
Budgetierung innovativer Therapien • Ausreichende Rekrutierung für Studien zu innovativen Therapien
• … und damit Erhalt der Schrittmacherfunktion der Neurofächer !
- Vorteile -
Prof. Otto Busse, DSG

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Wo wird der akute Schlaganfall in Zukunft behandelt?
• Zertifizierte(comprehensive) neurologische Stroke Units
• Nicht zertifizierte neurologische Stroke Units
• Allg-internistische Abteilungen mit und ohen(zert.)Stroke Units
• Geriatrische Stroke Units • Tele-Stroke Units • Neurovaskuläre Zentren mit Netzwerken
Schlaganfallversorgungskette Risikofaktoren
Laien, Ärzte, Med. Berufe, Rettungspersonal
Hochdruck, Herzkrankheit, Diabetes Fettstoffwechsel, Ernährung
Rettungskette
Schlaganfallexpertise Qualitätssicherung
Def.: Behandlungsziel Arbeitsfähigkeit
Risiko/Nutzen Nebenwirkungen, Dauer, Compliance
SHG, Sportgruppe, Therapiegruppe, Beratung
z. B. Schlaganfallbüro
Aufklärung
Primärprävention
Akuter Schlaganfall, TIA
Schlaganfallzentrum
Allg. Station Stroke Unit Int. Station
Reha nach Hause ausw. Krhs. Pflegeheim
Sekundärprävention
Nachsorge
Langfristige ambulante Nachsorge
• Integrierte Versorgungskonzepte • Einbindung von Akut-und Re-ha-Klinik • Qualitätssichernde
Massnahmen(Qual.indikatoren)? • Organisation multiprofessioneller Assessments • Kostenregelung der Therapien • Regionale Schlaganfall-Beratungszentren
© Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe I 34
Schlaganfall-Lotse
im Case Management
Der Schlaganfall-Lotse: Tätigkeiten
Stationäre Versorgung (Akutklinik, Reha,
Pflegeheim)
Soziales Umfeld
(Familie, Freunde, Beruf)
Kostenträger
(GKV, PKV, RV, etc.)
Soziale Grundsicherung (Sozialamt, Agentur für
Arbeit)
Beratung & Hilfe
(SHG, Wohlfahrt, Gesundheitsamt)
Ambulante Versorgung (Hausarzt, Pflegedienst,
Sanitätshaus)
…vermitteln
…koordinieren
…organisieren
…kommunizieren
…begleiten
…beraten
Schlaganfallversorgung in der Zukunft
Deutschland hat zwar eines der besten Versorgungssysteme weltweit.
Dennoch gibt es in allen Gliedern der Versorgungskette noch genug zu tun.
Ein grosses Problem liegt in einer optimalen,
patientengerechten Nachsorge