Werner Ebner 2011 Schueler-Mobbing * Mobbingberatung * Mobbing-Help-Desk
Das Interventionsprogramm
von Dan Olweus
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• Olweus, Dan (42006): Gewalt in der Schule. Was Lehrer und Eltern wissen sollten – und tun können
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Em. Prof. für Psychologie an der Universität in Bergen (Norwegen) 18. April 1931 in Kalmar (Schweden) geboren Schwerpunkt: Persönlichkeitspsychologie
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Maßnahmen
Schulebene
Klassenebene
Persönliche Ebene
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• Fragebogenerhebung (z.B. SMOB-Fragebogen) • Pädagogischer Tag „Gewalt und Gewaltprävention in unserer Schule“
unter Einbezug von Experten (Schulpsychologe usw.) • Schulkonferenz „Verabschiedung des Schulprogramms
Gewaltprävention“ • Bessere Aufsicht während der Pause und des Essens • Schulhofgestaltung • Kontakttelefon • Kooperation Lehrkräfte – Eltern • Lehrer-Arbeitsgruppen zur Entwicklung des sozialen Milieus an der
Schule • Arbeitsgruppen der Elternbeiräte (Klassen- und Schulelternbeiräte)
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• Klassenregeln gegen Gewalt: Klarstellung, Lob und Strafen
• Regelmäßige Klassengespräche („Soziale Stunde“, z.B. ausgehend von Einträgen im „Klassentagebuch“ oder Mitteilungen im „Meckerkasten“)
• Rollenspiele, Literatur, Filme mit Fallbeispielen • Kooperatives Lernen (Gruppenaufgaben, EP-
Angebote) • Gemeinsame positive Klassenaktivitäten • Zusammenarbeit von Klassenelternbeirat und
Lehrkräften (wichtig bei Täter-Opfer-Eltern-Konflikten
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• Ernsthafte Gespräche mit den Gewalttätern und Mobbingopfern
• Ernsthafte Gespräche mit den Eltern beteiligter Schüler
• Lehrkräfte und Eltern gebrauchen ihre Fantasie • Hilfe von „neutralen“ Schülern • Hilfe und Unterstützung von Eltern (Elternmappe
usw.) • Diskussionsgruppen für Eltern von Tätern und
Opfern • Klassen- und Schulwechsel
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Ist das Interventions
-konzept überhaupt wirksam?
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• Evaluation der Wirkungen des Interventionsprogramms an 42 Schulen in Bergen (1983 – 1985); Klasse 4 - 9
• Deutlicher Rückgang des Gewaltproblems (um 50% und mehr) in den zwei Jahren nach Einführung des Programms
• Keine „Verlagerung“ der Gewalt aus der Schule auf den Schulweg
• Deutliche Abnahme im allgemeinen, gesellschaftsfeindlichen Verhalten (Vandalismus, Diebstahl, Trunkenheit, Schulschwänzen)
• Deutliche Verbesserung des „Sozialklimas“ der Klassen • Zunahme der Zufriedenheit mit dem Schulleben bei den
Schülern
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1. Wir mobben andere Schüler und Schülerinnen nicht.
2. Wir helfen, Schülerinnen und Schüler, die gemobbt.
3. Wir beziehen, Schülerinnen und Schüler ein, die leicht ausgegrenzt werden.
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Klassenregeln
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• Botschaft: Wir akzeptieren keine Gewalt an unserer Schule/Klasse und werden dafür sorgen, dass sie aufhört!
• Einzelgespräche mit den Mobbern in zeitlich kurzen Abständen, damit sie sich nicht kurzschließen und eine Strategie abstimmen können.
• Mobber versuchen sich herauszureden, d.h. ihren Eigenanteil herunterzuspielen, den der anderen hochzuspielen. Das Opferverhalten wird als Rechtfertigung für Mobbinghandlungen verwendet.
• Nach Einzelgesprächen evt. Gruppengespräch mit den Mobbern führen. Vorher eingeführte Klassenregeln helfen bei der Entwicklung von Strategien.
• Ggf. Gespräche mit der Schulleitung und den Eltern der Mobber führen.
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• Beim Versuch, eine Gewaltsituation aufzuklären, muss sicher gestellt werden, dass das Opfer wirksam gegen Mobbing geschützt wird.
• Einholen des Einverständnisses des gemobbten Kindes für die Bearbeitung des Mobbingfalls (notfalls auch ohne Zustimmung aktiv werden -> Schutz!)
• Der gemobbte Schüler muss darauf vertrauen können, dass Erwachsene ihn unterstützen.
• Häufiger Informationsaustausch zwischen Schule und Opfer-Familie.
• Erfahrung: Mobbing-Opfer sind oft erleichtert, wenn der Mobbingfall „ans Tageslicht“ kommt.
• Notfalls: Professionelle Hilfe einschalten!
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• Ratsam: Zunächst Einzelgespräche mit den Täter-Eltern und Opfer-Eltern führen
• Im Gespräch den Mobbingfall aufarbeiten/ analysieren und Ziele zur Beseitigung des Mobbings entwickeln sowie vereinbaren
• Regelmäßige Überprüfung der Ziele durch regelmäßige Gespräche
• Wenn möglich: Täter- und Opfer-Eltern an einen Tisch bringen; ggf. Moderation durch eine Schulpyschologin, externen Berater
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• Bei Verdacht auf Mobbing -> Kontakt mit dem/der LehrerIn aufnehmen -> Ziel: Zusammenarbeit
• Selbstvertrauen des Kindes aufbauen (z.B. durch die Förderung spezifischer Begabungen, Ausgleichsfelder in anderen sozialen Gruppen)
• Bei „Körperangst“ -> Körpertraining und Selbstbehauptungstraining • Beraten bei der Kontaktaufnahme mit anderen Kindern in der Schule • Eine „übermäßig beschützende Haltung“ hemmt den Kontaktaufbau mit
Gleichaltrigen • Unterstützung bei der Entwicklung alternativer Reaktionsmuster
(mögliches, provozierendes Opferverhalten reflektieren) • Mobbingprozess dokumentieren • Ggf. Fachkräfte hinzuziehen (Arzt, Schulpsychologe, Mobbingberater,
Therapeut)
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