Ausgabe 7 Jahr 4
Juni 2018
Newsletter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in San José
Deutschland in Costa Rica
Grußwort des Botschafters
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freunde der Deutschen
Botschaft San José,
ich freue mich, Ihnen unsere
neue, nunmehr siebte Ausgabe
des Newsletters der Deutschen
Botschaft zu präsentieren. Wie-
der einmal hat es uns und dem
Redaktionsteam um Cristina
Morales großen Spaß gemacht,
Artikel auszusuchen, welche die
Arbeit der Botschaft im ersten
Halbjahr 2018 beispielhaft do-
kumentieren.
Wie schon das zweite Halbjahr
2017, so stand auch 2018 noch
eine Weile ganz im Zeichen der
intensiven und langwierigen
Beratungen über die Regie-
rungsbildung. Seit Os-
tern haben wir wieder
eine schlagkräftige Re-
gierung in Berlin und die
Regierungsarbeit hat
begonnen. Angesichts
dieser prioritären innen-
politischen Fokussierung
von Regierung und Par-
lament legte unser zu-
letzt so beeindruckender
Besuchsaustausch in den
letzten Monaten notge-
drungen eine kleine Pau-
se ein.
Dennoch gibt es viel In-
teressantes zu berichten:
Großartige Firmenjubilä-
en (Bayer) und Neu-
Niederlassungen
(Heraeus), Jazz- und
Klassikkonzerte, Start
der ersten Lufthansa-
Direktverbindung Frank-
furt-San José im März
sowie das dritte Treffen
der Mitglieder des Netz-
werks Vertrauensperso-
nen der Botschaft waren
Schwerpunkte. Nicht zu
vergessen: Im April wur-
de die neue „Plattform
Kultur“ ins Leben geru-
fen, mit der wir der deut-
schen Kulturarbeit in
Costa Rica einen starken
neuen Schub geben wol-
len!
Ein Wort in eigener Sa-
che: Im Juli 2018 werden
meine Familie und ich
nach vier schönen und
eindrücklichen Jahren in
Costa Rica nach Berlin
zurückkehren, wo mich
eine neue Aufgabe in der
Politischen Abteilung des
Auswärtigen Amts er-
wartet. Ich möchte mich
an dieser Stelle, auch im
Namen meiner Frau Ul-
rike und meines Sohnes
Florentin, bei allen von
Ihnen für Ihre Aufnah-
me, Unterstützung und
Hilfe in den letzten Jah-
ren bedanken. Wir hof-
fen, wir können mit vie-
len von Ihnen in Kontakt
bleiben!
Nun wünsche ich Ihnen
viel Spaß beim Lesen
und eine erholsame
Sommerpause.
Mit besten Grüßen
Ihr
Ingo Winkelmann
Botschafter
Seite 2 Deutschland in Costa Rica
Deutschland zum sechsten Mal in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gewählt!
Deutschland ist am 8. Ju-
ni 2018 in der VN-
Generalversammlung mit
184 Stimmen für den Zeit-
raum 2019/2020 als
nichtständiges Mitglied in
den VN-Sicherheitsrat
gewählt worden. Die Do-
minikanische Republik
erreichte die gleiche An-
zahl an Stimmen. Belgien
wurde mit 181 Stimmen
gewählt, Südafrika mit
183.
Das gute Ergebnis spiegelt
das Vertrauen und die
hohe Erwartungshaltung
der VN-Mitgliedstaaten
an eine kraftvolle deut-
sche Mitgliedschaft in
dem Gremium wider, das
die Hauptverantwortung
für die Wahrung des
Weltfriedens und der in-
ternationalen Sicherheit
trägt. Der hohe Zuspruch
ist auch das Resultat einer
über mehrere Jahre ge-
führten intensiven Werbe-
kampagne, an der die
deutschen Botschaften
weltweit einen entschei-
denden Anteil hatten. Sie
haben in den vergangenen
Jahren mehrfach bei Ihren
Gastregierungen vorge-
sprochen und für die deut-
sche Mitgliedschaft im
Sicherheitsrat geworben.
Wir freuen uns, dass auch
unser Gastland Costa Rica
in alter Verbundenheit
zugesagt hatte, unsere
Kandidatur zu unterstüt-
zen!
Deutschland wird ab dem
1. Oktober als Beobachter
an den Sitzungen des Si-
cherheitsrats teilnehmen,
ab dem 1. Januar 2019 dann
als Mitglied. Die bevorste-
hende Mitgliedschaft wird
Engagement und Einsatz
aller fordern. Beinahe täg-
lich gilt es, zu den aktuellen
Krisen, mit denen sich der
Sicherheitsrat befasst und
zu einem aus über 60 Punk-
ten bestehenden Arbeits-
programm des Sicherheits-
rats Stellung zu nehmen
und eigene Positionen zu
entwickeln. Dies wird den
Blick der Welt auf Deutsch-
land für die nächsten Jahre
prägen. (IW)
Bundesaußenminister Heiko Maas beim Besuch der Vereinten Nationen im März 2018.
© Kay Nietfeld, dpa
Am 29. März landete die
erste Lufthansa-Maschine
der neuen Strecke Frank-
furt-San José am Flugha-
fen Juan Santamaría. Im
Beisein von Tourismusmi-
nister Mauricio Ventura
und LH-Manager für
Zentralamerika Felipe
Bonifatti zerschnitt Bot-
schafter Dr. Ingo Winkel-
mann das rituelle Band.
Mit dabei: Botschaftergat-
tin Ulrike Allroggen und
Sohn Florentin.
Voraussetzung für die
Aufnahme der Direktflüge
von Lufthansa war der
Abschluss einer Vereinba-
rung zwischen den Luft-
fahrtbehörden beider
Länder zur Erhöhung der
Flugfrequenzen. Hinter
den Kulissen hatte die
Botschaft ihren kleinen
Anteil daran, dass dies
noch rechtzeitig voll-
bracht werden konnte.
Um den Flugverkehr zwi-
schen Deutschland und
Costa Rica auf lange Sicht
auf eine sichere rechtliche
Grundlage zu stellen, ha-
ben sich beide Seiten auf
die baldige Aufnahme von
Verhandlungen zum Ab-
schluss eines Luftfahrtab-
kommens verständigt.
Nach Condor bedient nun
eine zweite deutsche Flug-
gesellschaft die Strecke
nach Deutschland, und dies
sogar direkt ohne Zwi-
schenstopp. In seiner An-
sprache nannte Botschafter
Winkelmann diesen Schritt
Seite 3 Deutschland in Costa Rica
Deutschland rückt näher: zur neuen Flugverbindung mit LH
Botschafter Dr. Winkelmann mit Lufthansa-Vertretern, Sohn Florentin und Tourismusminister Mauricio Ventura am Flughafen Juan Santamaría.
© Botschaft San José
„historisch“ – er werde sich
direkt und positiv auf den
Tourismus mit seinen rd.
70.000 deutschen Touristen
im Jahr, die bilateralen
Wirtschafts- und politischen
Beziehungen auswirken so-
wie allen deutschen Exper-
ten, die regelmäßig nach
Costa Rica reisten, den Weg
hierher erleichtern. Die Flü-
ge scheinen schon jetzt gut
gebucht! (IW)
Costa-ricanische Regisseurin zur Berlinale eingeladen
Die costa-ricanische
Regisseurin Ale-
xandra Latishev
wurde vom Auswär-
tigen Amt (AA) für
eine fünftägige Reise
zur Berlinale im
Februar 2018 ausge-
wählt.
Zusammen mit 20
anderen Filmschaf-
fenden aus der ge-
samten Welt hatte
Latishev Gelegen-
heit, nicht nur eines
der renommiertes-
ten Festivals der
Welt zu besuchen,
sondern auch die
deutsche Kinema-
thek, die Filmuniver-
sität Babelsberg und
berühmte Drehorte
um die Hauptstadt zu
besuchen. Die Gäste
bekamen außerdem
Informationen über
Möglichkeiten der
Filmfinanzierung in
Deutschland und
konnten wichtige
Kontakte knüpfen.
Frau Latishev war
sowohl vom Festival
als auch von der Betreuung durch AA
und Goethe-Institut begeistert. Die Bot-
schaft ihrerseits wäre nicht überrascht,
wenn einer ihrer kommenden Filme in
der Berlinale zu sehen sein würde! (CM)
Einige Teilnehmer an der Themenreise „Berlinale 2018“.
© Alexandra Latishev
Seite 4 Deutschland in Costa Rica
schätzt wird. Dies mag
auch maßgeblich dazu
beigetragen haben, dass
die costa-ricanischen
Partner einen eigenen
Nationalen Dialog mit
konkreten Zielsetzungen
ins Leben gerufen ha-
ben. Zudem haben die
Akteure auf costa-
ricanischer Seite ihre
Bereitschaft bekundet,
den eingeleiteten Pro-
zess ungeachtet ver-
schiedener Ansichten
und Ansätze in der Pra-
xis fortzusetzen. Ge-
meinsam werde man
sich dafür einsetzen,
dass sich auch die neue
ab Anfang Mai im Amt
befindliche Regierung
für die weitere Stärkung
der dualen Bildung in
Costa Rica einsetzt. (AS)
Hauptziel der regelmäßigen
Besprechungen war diesmal
die Bestandsaufnahme des
bisher Erreichten und die
Abstimmung konkreter
Schritte der weiteren Zusam-
menarbeit. Letztere wird auf
deutscher Seite von der Zent-
ralstelle für Internationale
Bildungskooperation
(GOVET) sowie dem Bundes-
institut für Berufsbildung
(BIBB) wahrgenommen. Hin-
zu kommen zusätzliche be-
gleitende Aktivitäten des Cos-
ta Rica Zentrums an der Uni-
versität Osnabrück, das seit
Ende 2017 auch ein Büro in
San José unterhält.
Im Verlaufe einer interessan-
ten und mit vielen Emotio-
nen bestückten Diskussion
wurde deutlich, wie sehr das
deutsche Engagement in Sa-
chen Dualer Bildung ge-
Am 1. März kam der nun-
mehr Dritte Runde Tisch
Duale Bildung auf Einla-
dung der Deutschen Bot-
schaft zusammen. Hinter-
grund dieser Beratungsform
ist eine seit 2016 bestehende
und mit dem Besuch der
damaligen Bildungsministe-
rin Johanna Wanka intensi-
vierte bilaterale Kooperati-
on. Deutschland ist bemüht
Costa Rica wichtige Erfah-
rungswerte zu vermitteln,
damit die Möglichkeiten der
dualen Bildung deutscher
Prägung für die eigene Be-
rufsausbildung hier in der
Zukunft besser genutzt wer-
den können. Am Runden
Tisch beteiligen sich deshalb
in regelmäßigen Abständen
deutsche Vertreter und die
wichtigsten staatlichen und
akademischen Akteure Costa
Ricas. Dazu zählen nicht nur
Vertreter der Nationalver-
sammlung, des Bildungsmi-
nisteriums, der Gewerk-
schaften und der Privatwirt-
schaft, sondern auch die
Universität Costa Rica, die
Universidad Técnica Nacio-
nal und das Instituto Nacio-
nal de Aprendizaje.
Duale Bildung – Deutschland als Partner bei der beruflichen
Qualifikation
Vertreter deutscher und costa-ricanischer Instituti-onen nahmen zum dritten Mal die Einla-dung der Botschaft war, um über die Zu-kunft der dualen Be-rufsbildung in Costa Rica zu diskutieren.
© beide Fotos: Botschaft San José
und rechtzeitige Abstim-
mung untereinander
soll, zumal in Zeiten
kleiner Budgets, zielfüh-
rende Synergien erzeu-
gen.
Die Plattform, die wie
ein Kommunikations-
netzwerk arbeitet, soll
darüber hinaus Kontakte
zu verschiedenen loka-
len Kulturinstitutionen
pflegen, die gemeinsame
Vorbereitung und Koor-
dinierung von Kultur-
veranstaltungen und das
Bewerben von Kultur-
veranstaltungen über
verschiedene Medien
erleichtern.
Die Botschaft wünscht
der Plattform und Ihrem
Geschäftsführer einen
guten Anfang und viel
Erfolg! (CN)
Better together - Gründung der „Plattform Kultur“
Auf Initiative der Deutschen
Botschaft konstituierte sich
am 10. April diesen Jahres in
San José die neue „Plattform
Kultur“.
Die neu geschaffene Platt-
form setzt sich aus Vertre-
tern aller in Costa Rica wir-
kenden Akteure der Deut-
schen Auswärtigen Kultur-
politik und Institutionen
zusammen, die in diesem
Bereich Akzente setzen: das
Goethe-Zentrum, der Deut-
sche Akademische Aus-
tauschdienst, der Humbold-
tlehrstuhl der UCR, das
Colegio Humboldt, die
deutschsprachige Kirchenge-
meinde, der Club Alemán
und die Außenhandelskam-
mer.
Die operative Leitung der
Kulturaktivitäten wird ge-
meinschaftlich vom Kultur-
Seite 5 Deutschland in Costa Rica
beauftragten des Colegio-
Humboldt, Herr Francisco
Nájera, dem Goethe-
Zentrum (als offizieller
deutscher Kulturgesell-
schaft) und der Deutschen
Botschaft wahrgenommen.
Das neue Instrument dient,
wie sein Name schon ver-
rät, als Plattform zur Orga-
nisation kultureller Veran-
staltungen, um Costa Rica
und seinen Menschen die
deutsche Sprache und Kul-
tur noch intensiver näher
zu bringen. Mittels der
Plattform soll der deut-
schen Kulturarbeit in Costa
Rica so eine bessere und
engere Koordination er-
möglicht und dem Erschei-
nungsbild kultureller deut-
scher Werte eine bessere
Prägung gegeben werden.
Eine gemeinsame Planung
Kommunale Klimapartnerschaft verbessert die Abwasserbehandlung in Alajuela
Seit 2012 arbeiten die Städ-
te Alajuela und Lahr im
Rahmen der Kommunalen
Klimapartnerschaft eng
zusammen. Im April 2018
konnte das Projekt
„Nachhaltige Optimierung
des Abwassermanagement für
die Bürger und Umwelt von
Alajuela“ erfolgreich abge-
schlossen werden. Seitdem
fließt das Abwasser der Kern-
stadt (rund 40.000 Einwoh-
ner) wieder durch die sanierte
Zentralkläranlage und wird
dadurch erheblich gerei-
nigt. Im Rahmen des
dreijährigen Projektes
wurden außerdem zwei
dezentrale Kläranlagen
mit neuer Technologie
und Technik aufgerüstet
und eine kommunale
Abwasser/Schlamm-
Annahmestation einge-
richtet. Das Ziel einer
angemessenen und ge-
setzeskonformen Abwas-
seraufbereitung konnte
mit dem Projekt erreicht
werden. Dies ist ein
wertvoller Beitrag zum
Klima-, Umwelt- und
Gesundheitsschutz in
der Region Alajuela.
Mit den Grundlagenda-
ten aus Alajuela und
dem Fachwissen aus
Lahr, sowie mit Unter-
stützung von kommunalen
Experten und lokalen Firmen
wurde das Projekt partner-
schaftlich erarbeitet. Das Pro-
jekt hat eine Volumen von
366.800 Euro und wurde zu
90% vom Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusam-
menarbeit und Entwicklung
gefördert, Alajuela beteiligte
sich mit einem Eigenanteil
von 10%. Für die weitere Ent-
wicklung des kommunalen
Kläranlagensystems haben
sich wichtige Verbindungen
entwickelt, die über die Pro-
jekte hinausgehen und die
Verantwortlichen in Alajuela
und in anderen Kommunen
Costa Ricas zu Neuem er-
muntern.
Manfred Kaiser, Stabsstelle
Umwelt der Stadt Lahr
Vertreter der Partnerstädte Lahr und Alajuela zusam-men mit Botschafter Dr. Winkelmann bei der feierli-chen Eröffnung der Kläranlage Villa Bonita.
© Stadt Lahr
Seite 6 Deutschland in Costa Rica
Bayer: Großes Jubiläum, große Einweihung!
Die deutsche Wirt-
schaft in Costa Rica
hatte am 22. Februar
einmal mehr Grund
zur Freude: Bayer fei-
erte vor Hunderten
geladener Gäste 40
Jahre Geschäftstätig-
keit in Costa Rica. Kurz
zuvor wurde ein neues
Servicedienstleistungs-
zentrum eingeweiht, in
Beisein von Staatspräsi-
dent Solis, Präsident-
schaftsminister Sergio
Alfaro, CINDE Geschäfts-
führer Jorge Sequeira,
Bayer Landeschefin Ericka
Bernal, hochrangigen Ver-
tretern der Geschäftslei-
tung und dem Deutschem
Botschafter, Ingo Winkel-
mann.
Das neue Zentrum machte
Investitionen von rd. 5
Mio. USD nötig. Es schafft
150 neue Arbeitsplätze.
Die neuen Mitarbeiter sor-
gen für die Abwicklung
Neuer Wirtschaftsinvestor aus Deutschland in Costa Rica
Am 1. Februar hat das
große hessische Fami-
lienunternehmen Hera-
eus (2 Mrd. Jahresum-
satz, Top 500 weltweit
agierender Unterneh-
men) eine neue Ferti-
gungsanlage für Medi-
zintechnik in Cartago
feierlich eingeweiht. Zur
Einweihung, an der auch
Botschafter Winkel-
mann teilnahm, waren
nicht nur der Vorstand-
vorsitzende von Hera-
eus, Jan Rinnert, son-
dern auch der damalige
Präsident Luis Guiller-
mo Solís und zahlrei-
che Abgeordnete ge-
kommen. Heraeus in-
vestiert in die neue
Fertigung 50 Mio. USD
und wird 160 Ange-
stellte beschäftigen;
jährlich werden 7 Mio.
kardiovaskuläre Füh-
rungsdrähte und Ka-
theter gefertigt. Solís
zeigte sich stolz über
die Heraeus-
Investition und lobte
das gute Zusammenspiel von
Unternehmern, costa-ricanischer
Investorenförderung und deut-
sche Wirtschaftsdiplomatie.
Investoren wie Heraeus sind für
Costa Rica wichtig. Laut CINDE
sind 2017 rd. 13.700 neue Ar-
beitsplätze durch ausländische
Direktinvestitionen geschaffen
worden. Die neue Investition
wurde maßgeblich durch das in
San José bestehende Medizin-
technik-Cluster und dessen An-
ziehungskraft auf Fachfirmen
motiviert. Die erfolgreiche An-
siedlung von Firmen wie Zollner,
Bosch und Evonik in den letzten
drei Jahren zeigt, dass Costa Rica
auch für deutsche Unternehmen
ein interessanter Standort sein
kann. Ein schöner Erfolg, auch
für die deutsch-costa-ricanische
Handelskammer und unsere Prä-
senz im Land! (IW)
Botschafter Dr. Winkelmann im
Gespräch mit Jan Rinnert, CEO
von Heraeus.
© Heraeus Costa Rica
sämtlicher Serviceleistungen des
Unternehmens in Süd- und Mit-
telamerika. San José hatte sich
gegen Montevideo, Medellín,
Panamá, Bogotá und Santiago
durchgesetzt.
Die sich anschließende 40-
Jahresfeier wurde eingerahmt
durch virtuelle Rückblenden auf
die Gründungsgeschichte des
Unternehmens und seine Tätig-
keit in Costa Rica. Berührend
waren die Live-Auftritte nahezu
fast aller deutscher Geschäfts-
führer von Bayer Costa Rica aus
früherer Zeit. Beindruckend ein-
mal mehr, wie eng deutsche und
costa-ricanische Wirtschaft über
die Jahre miteinander verbun-
den gewesen sind und auch
künftig sein werden. (IW)
Das deutsche Unterneh-
men Bayer wächst wei-
ter in Costa Rica!
© Bayer Costa Rica
Seite 7 Deutschland in Costa Rica
Pflanzliche Treibstoffe,
Geothermie- und Solar-
energien: Dies waren die
Themen einer Erkun-
dungsfahrt europäischer
Botschafter unter Führung
der EU-Delegation, die am
8. und 9. März 2018 im
Raum Guanacaste statt-
fand.
In Bagaces wurde die De-
legation von den Eigentü-
mern der deutsch-costa-
ricanischen Firma Green
Integrated Energies emp-
fangen. Das Unternehmen
treibt die Anpflanzung der
Nachhaltige Energien unter der Lupe der EU-Botschafter
Palmenfrucht Coyol
auf einer Pilotanlage
von 18 ha voran.
Coyol ist eine an-
spruchslose Frucht,
geeignet für die kar-
gen, niederschlagsar-
men Böden der Nord-
region. Sie kann als
Zusatz zu Flugtreib-
stoffen, Pflanzenfett
und Kosmetika verar-
beitet werden.
Ebenfalls in Bagaces
besichtigte die Grup-
pe die Geothermie-
Anlage Miravalles
Pelayo Castro, Leiter der EU-Delegation, mit
Botschafter Ingo Winkelmann vor der größten
Solaranlage von Costa Rica, in Belén de Carrillo.
© Botschaft San José
sowie das neue Projekt Pailas II,
das zu einem erheblichen Teil aus
Mitteln der Europäischen Investi-
tionsbank mitfinanziert wird.
Beide Anlagen erzeugen rund ein
Drittel der in Costa Rica potenti-
ell vorhandenen Geothermie-
Energie, bei der heißer Wasser-
dampf aus dem Erdinnern nach
oben gebracht wird, Turbinen zur
Stromerzeugung antreibt und
danach wieder in die Erde zu-
rückgepumpt wird.
In Belén de Carrillo informierten
sich die europäischen Beobachter
über den größten Solarpark Costa
Ricas, der von Coopeguanacaste
betrieben wird. Auch hinter die-
sem Projekt stehen private euro-
päische Finanziers (MGM, GE-
EREF). Die Anlage besteht aus
15.000 Solarpaneelen und
kommt rd. 2.100 Haushalten zu-
gute.
Abgerundet wurde die Kurzreise
durch einen Besuch beim Bürger-
meister und Gemeinderat von
Liberia, bei dem sich die Besu-
cher über die Probleme und Er-
folge der Stadt informierten. Ein
hoch informativer und von der
EU und den beteiligten Unter-
nehmen großartig organisierter
Besuch, der das zentrale Thema
Energie erneut plastisch vor Au-
gen führte! (IW)
Deutsches Kino läuft seit zwei Jahren erfolgreich in San José
Der Filmkritiker Yoshua
Oviedo vor der Vorstel-
lung von „Kirschblüten-
Hanami“ am 23. Mai.
© Botschaft San José
Dank dem Goethe-Institut
Mexiko und der Botschaft
San José zeigt die Kinema-
thek („Centro de Cine“) seit
2016 regelmäßig deutsches
Kino. Die Filme werden von
Filmkritiker Yoshua Oviedo
ausgewählt und in themati-
schen Zyklen organisiert.
In Juli und August 2018
werden wir folgende Filme
unter dem Titel „Vom Buch
zum Film“ präsentieren:
11. Juli: Brigitta, von
Dagmar Knöpfel;
25. Juli: Wallers letzter
Gang, von Christian
Wagner;
8. August: Der schar-
lachrote Buchstabe, von
Wim Wenders und am
22. August: Der amerika-
nische Freund, auch von
Wim Wenders.
Die Filme laufen immer
um 19 Uhr im barrio
Amón. (CM)
Seite 8 Deutschland in Costa Rica
Im Mai wurden die durch
das Kleinstprojektepro-
gramm geförderten Sportan-
lagen der Gemeinden San
Isidro de San Ramón und
San Jerónimo de Naranjo
feierlich eingeweiht.
Diesmal war der Hinter-
grund der Projekte, die je-
weils von gemeinnützigen
Vereinigungen gestellt wur-
den, dass die fehlenden bzw.
sanierungsbedürftigen sport-
lichen Einrichtungen der
Gemeinden keine ausrei-
chenden Möglichkeiten zur
Förderung des Fußballs zum
einen und des Schwimmun-
terrichts zum anderen boten.
In San Isidro wurde ein ge-
räumiger, moderner Bau mit
Umkleiden für zwei Sport-
mannschaften inklusive bar-
rierefreier Toiletten sowie
eine kleine Gemeindeküche
geschaffen. In San Jerónimo
wurde ein Fitnessraum zum
Aufwärmen der Schwimmer
direkt neben der Schwimm-
bads gebaut, auch dort inkl.
barrierefreier Toiletten für
Jungen und Mädchen.
Anlässlich der Eröffnung
hatten die Grundschule und
die Frauenvereinigung eine
Schülerversammlung organi-
siert und den Ort in den Far-
ben der deutschen Flagge
dekoriert.
In San Isidro zeigten sich
die anwesenden Vertrete-
rinnen und Vertreter, allen
voran der Präsident der
ADI Herr Henry Rodrígu-
ez, sehr dankbar für die
Unterstützung der deut-
schen Botschaft beim Bau
des Gebäudes und lobten
die Zusammenarbeit.
In San Jerónimo war u.a.
der Bürgermeister von
Naranjo, Herr Juan Luis
Cháves Vargas, anwesend.
Er äußerte sich dankbar
über die Möglichkeit, den
Schwimmsport auch in
entfernten Gebieten Costa
Programm Kleinstprojekte unterstützt Sport in zwei Gemeinden
Ricas zu fördern, so dass
die Schwimmerinnen und
Schwimmer der umlie-
genden Gemeinden auch
an nationalen und inter-
nationalen Wettbewerben
teilnehmen können.
Anschließend wurde von
Botschaftsrat André
Scholz nach einer kurzen
Ansprache jeweils eine
Plakette zur Erinnerung
an die Deutsche Zusam-
menarbeit übergeben und
danach mit dem Durch-
schneiden eines Bandes
das Projekt offiziell einge-
weiht. (BK/ND)
Foto oben: Botschaftsrat André Scholz (l.) übergibt
die Plakete.
Foto links: der neue Fitnessraum in San Jerónimo.
Unten: Kinder und Eltern bereiteten die Eröffnung
in San Isidro vor.
Alle Bilder: © Botschaft San José
Vom 21. bis 24. März
2018 war das Jazzduo von
Dieter Köhnlein und Uwe
Kropinski auf Einladung
der Botschaft zu Besuch
in San José und Heredia.
Der Pianist Köhnlein und
der Gitarrist Kropinski
(vom Magazin Guitar
Seite 9 Deutschland in Costa Rica
Jazzvirtuosen begeisterten costa-ricanisches Publikum
Dieter Köhnlein (l.) und Uwe Kro-
pinski (r.) genossen ihren Aufent-
halt in Costa Rica sichtlich.
© Botschaft San José
Player als „Jimi Hen-
drix der akustischen
Gitarre“ beschrieben)
spielen seit mehr als 30
Jahre zusammen.
Das Duo gab am 22.
März eine dreieinhalb-
stündige Meisterklasse
in der renommierten Musikab-
teilung der Universidad Nacio-
nal in Heredia.
Am Abend des 23. März fand
dann ein außerordentlich gut
besuchtes Konzert in der Musik-
schule der Universidad de Costa
Rica statt. Der Saal war mit
rund 120 Zuhörern voll, mehre-
re Personen mussten stehen.
Die eineinhalbstündige Darbie-
tung durchweg selbst kompo-
nierter Stücke, überwiegend aus
ihrer vierten CD „Scratching the
Silence“, hat das Publikum be-
geistert. Per Livestream konnte
das Konzert auf YouTube ver-
folgt werden. (CM)
Violinkonzert im Goldmuseum
Als Teil seiner Tournee
durch Mexiko und Mit-
telamerika hat der Welt-
klasse-Violinist Oscar
Bohórquez ein Konzert in
Costa Rica gegeben. Ko-
organisatoren waren das
Goethe-Institut Mexiko
und die deutschen Ver-
tretungen und Kulturge-
sellschaften in den jewei-
ligen Ländern.
Bohórquez begeisterte
am 28. April rund 100
Zuhörer, die sich im
Goldmuseum von San
José versammelten, um
dem virtuosen Musiker
zuzuhören, dessen Eltern
auch professionelle Mu-
siker sind und aus La-
teinamerika stammen.
Das Programm an die-
sem Samstagnachmittag
beinhaltete Werke von
Bach, Paganini und Piaz-
zola, sowie von den unbe-
kannteren Komponisten
Flausino Vale aus Brasilien
und des Peruaners Arman-
do Guevara Ochoa.
Die an einer Kathedrale
erinnernde Innenarchitek-
tur des Museum bat einen
wunderbar ungewöhnli-
chen Rahmen für dieses
schöne Konzert.
Im Publikum saßen auch
Musiker des Centro Nacional
de la Música, wo Óscar
Bohórquez am Tag davor
eine Meisterklasse gegeben
hat. (CM)
Der deutsch-uruguayische Violinist Oscar Bohórquez.
© Botschaft San José
Was macht eigentlich die Konsularabteilung den ganzen Tag?
Seite 10 Deutschland in Costa Rica
Die meisten in Costa
Rica lebenden Deut-
schen haben schon ein-
mal den Konsularschal-
ter der Botschaft aufge-
sucht, um einen neuen
Reisepass zu beantra-
gen. Wird ein deutsches
Kind in Costa Rica gebo-
ren, führt einer der ers-
ten Wege oft ebenfalls in
die Botschaft, um die
Auslandsgeburt zu beur-
kunden und anschlie-
ßend den ersten Pass für
das Kind zu beantragen.
Doch nur wenig ist mög-
licherweise bekannt
über die vielen anderen
Aufgaben, die die Mitar-
beiter des Konsulats
darüber hinaus wahr-
nehmen.
Während der Sprech-
stunden werden an den
Schaltern viele Visaan-
träge entgegengenom-
men, zum einen von
Costa-Ricanern, die sich
längerfristig in Deutsch-
land aufhalten wollen,
oder von hier lebenden
Ausländern, die auch für
kürzere touristische Rei-
sen ein Visum benöti-
gen. Hinzu kommen die
Beglaubigungen von
Kopien und Unterschrif-
ten. Und regelmäßig
werden Anträge auf
Feststellung der deut-
schen Staatsangehörig-
keit gestellt. Oft sind die
deutschen Vorfahren
schon vor mehr als hun-
dert Jahren nach Costa
Rica ausgewandert.
Dann muss tief in die
Familiengeschichte ge-
blickt werden, um die
Antragsteller ausführ-
lich über die Erfolgsaus-
sichten dieses aufwendigen
Verfahrens informieren zu
können. Umgekehrt gibt es
auch Deutsche, die eine Ge-
nehmigung für die Beibehal-
tung der deutschen Staatsan-
gehörigkeit beantragen möch-
ten, damit sie sich in Costa
Rica einbürgern lassen kön-
nen, ohne die deutsche Staats-
angehörigkeit zu verlieren. Um
Rentenzahlungen im Ausland
aufrecht zu erhalten, beglau-
bigt die Botschaft die vorgeleg-
ten Lebensbescheinigungen.
Manchmal wird gefragt, wa-
rum der Konsularschalter nur
vormittags geöffnet ist. Doch
wenn der Schalter schließt,
beginnt die Arbeit des
„backoffice“. Viele der oben
genannten Anträge müssen für
die weitere Bearbeitung in
Deutschland versandfertig vor-
bereitet werden. Rückfragen
dieser Behörden gehen ein und
müssen beantwortet werden.
Auch das Telefon steht niemals
still und per Mail kommen An-
fragen und Hilferufe. Die Bot-
schaft möge die Familie in
Deutschland in einem Ver-
missten-, Krankheits- oder
Sterbefall unterstützen. Die
Botschaft nimmt in diesen Fäl-
len Kontakt zu den Polizei-
oder Justizbehörden, Reise-
agenturen, Krankenhäusern
und Ärzten auf. Die Palette der
Hilfestellung reicht von der
sprachlichen Vermittlung mit
behandelnden Ärzten, Behör-
den und notfalls auch Bestat-
tungsunternehmen über den
Besuch von schwerkranken
oder verletzten Patienten.
Auch die konsularische Betreu-
ung von Häftlingen, die direkt
von den costa-ricanischen Be-
hörden festgenommen wurden
oder sich auf Antrag der deut-
schen Justizbehörden in Aus-
lieferungshaft befinden,
gehört zu unseren Aufga-
ben. Die logistische Vorbe-
reitung der Rückführungen
dieser Personen ist auf-
wendig und zeitintensiv.
Auch die Unterstützung in
Strafsachen, bei denen
deutsche Staatsangehörige
Opfer von Gewalt in Costa
Rica werden, ist Aufgabe
der Botschaft. Hierbei ar-
beiten dann die Botschaft,
das BKA, die deutschen
und costa-ricanischen Poli-
zeibehörden/Interpol eng
zusammen.
Was deutsche Staatsange-
hörige von der Botschaft
erwarten, sie aber nicht
leisten kann: Heiratstermi-
ne während einer Kreuz-
fahrt mit Landgang in
Limón organisieren, detail-
lierte Rechtsberatung z.B.
im Fall von Verkehrsunfäl-
len geben, Unterstützung
bei der Beantragung der
residencia leisten, in Geld-
not geratene Deutsche ein
Darlehen gewähren oder
ihre privaten Kranken-
hausrechnungen bezahlen,
weil sie mit den Arzttarifen
in Costa Rica nicht ver-
traut waren.
Auch wenn der Aufgaben-
bereich der Botschaft ins-
besondere im Bereich Kon-
sularhilfe weit gefächert
ist, sind auch der Botschaft
San José nicht nur perso-
nelle Grenzen gesetzt son-
dern es müssen die sachli-
chen und örtlichen Zustän-
digkeiten beachtet werden.
Bei vielen Anfragen muss
auf die Zuständigkeit der
costa-ricanischen Bot-
schaft in Berlin verwiesen
werden. (SL/FD)
Vom 10. bis 20. April 2018
fanden an der Universidad
de Costa Rica (UCR) eine
Reihe von Aktivitäten un-
ter dem Titel „Quincena de
Estudios Europeos“ statt.
Die zweiwöchige Veran-
staltung wurde vom Wil-
helm und Alexander von
Humboldt-Lehrstuhl in
Geistes- und Sozialwissen-
schaften und dem Posgra-
do Centroamericano en
Historia organisiert, in
Zusammenarbeit mit an-
deren Postgraduiertenpro-
grammen der UCR und
unterstützt vom Deut-
schen Akademischen Aus-
tauschdienst und der
Deutschen Botschaft. Un-
ter Beteiligung von auf
europäische Studien spezi-
alisierten Professoren
deutscher und lateiname-
rikanischer Universitäten
wurden Kolloquien, Kon-
ferenzen, ein Workshop
und ein Postgraduierten-
seminar durchgeführt.
Die Aktivitäten wurden
mit einem Humboldt-
Forum zum Thema
„Universität und Gesell-
schaft – Herausforde-
rungen des 21. Jahrhun-
derts: Die europäische
Integration und die EU –
einige Entwicklungsmus-
ter und ihre Bedeutung
für Zentralamerika“ ab-
geschlossen. Im Forum
diskutierten der Bot-
schafter der Delegation
der Europäischen Union,
Seite 11 Deutschland in Costa Rica
Botschafter Dr. Winkelmann (2. v. l.) nahm an der Ab-
schlussveranstaltung „Foro Humboldt“ in der UCR
teil.
© Cátedra Wilhelm y Alexander von Humboldt
Europastudien an der Universität von Costa Rica
Dr. Pelayo Castro, und der
deutsche Botschafter, Dr.
Ingo Winkelmann, mit den
Akademikern Dr. Harald
Fuhr (Universität Potsdam),
Dr. Ronny Viales und Dr.
Gina Sibaja (UCR) und Dr.
Jean Paul Vargas
(Zentralamerikanisches
Institut für öffentliche Ver-
waltung). Die Aktivitäten
fanden als Teil des Netz-
werks Interdisciplinary Eu-
ropean Studies in Latin Ame-
rica (IESLA) statt, das vor
drei Jahren vom Humboldt-
Lehrstuhl gegründet wurde.
Dr. Werner Mackenbach,
Humboldt-Lehrstuhl
„Ich geh' vom Nordpol zum Südpol zu Fuß“
Robby Clemens in San José.
© Botschaft San José
Ganz nach dem Hit von
Frank Schöbel will Robby
Clemens in zwei Jahren
vom Nordpol bis zum Süd-
pol laufen. Der deutsche
Extremläufer und Motiva-
tionscoach stattete auf
dem Weg von Alaska bis
Feuerland der deutschen
Botschaft San José einen
Besuch. Am 31. Januar
hatten Botschafter Dr.
Ingo Winkelmann und
Botschaftsrat André
Scholz Gelegenheit,
die spannende und
außergewöhnliche
Lebensgeschichte
von Herrn Clemens
zu hören, ihm Tipps
für seine Zeit in
Costa Rica zu geben
und ihm beste
Wünsche für sein
Projekt mit auf dem
Weg zu geben.
Wenn Sie Robby
Clemens unterstüt-
zen oder mehr über ihn erfahren
wollen, können Sie seine Webseite,
robbyclemens.de besuchen. (CM)
Seite 12 Deutschland in Costa Rica
Am 16. Mai 2018 fand in San José ein
Treffen der Vertrauenspersonen und
der Kooperationsärzte der Deutschen
und Schweizer Botschaften sowie des
österreichischen Honorarkonsulats
statt. Die Konsularabteilungen der Bot-
schaften sind unter anderem mit Unfäl-
len und Notsituationen der jeweiligen
Staatsangehörigen, z.B. mit Autounfäl-
len, Unfällen bei Abenteuersportarten
wie Canopy, Quad-Fahren und Fall-
schirmspringen sowie Tauchunfällen,
aber zunehmend auch mit einer stei-
genden Anzahl an psychisch erkrankten
Staatsangehöri-
gen in Costa Rica
befasst. Die Bot-
schaften sind zu-
dem mit Vermiss-
tenfällen betraut.
Die Aufgabe der
Botschaften ist es,
in diesen Notfäl-
len und bei Na-
turkatastrophen
(z.B. Hurrikans)
zunächst Infor-
mationen über
den Notfall zu
beschaffen. Hier-
bei stellen die
Vertrauensperso-
nen eine wichtige
Unterstützung dar, da diese vor Ort oft
schneller als die Botschaft von dem
Konsularfall Kenntnis erhalten.
Es handelt sich bei den Vertrauensper-
sonen um deutsche, österreichische
oder schweizerische Staatsangehörige,
die in verschiedenen Provinzen Costa
Ricas leben und in Notfällen und Kri-
senzeiten mit der Botschaft zusammen-
Am Abend des 16. Mai fand anschließend ein Empfang in der
Schweizer Residenz auf Einladung des deutschen und schwei-
zerischen Botschafters.
Beide Bilder: © Botschaft San José
Ein sehr wichtiges Netzwerk!
arbeiten. Anlass der Gründung des Netzwer-
kes der Vertrauenspersonen war im Jahr
2012 die schwerwiegende gesundheitliche
Beeinträchtigung einer deutschen Touristin
nach einem Quad-Unfall, bedingt durch die
schlechte medizinische Erstversorgung und
den späten Transport in ein Krankenhaus in
San José. Zweck des Netzwerkes ist, bei me-
dizinischen Notfällen das Leben und die
Gesundheit der Person zu retten, indem zu-
sammen Möglichkeiten einer bestmöglichen
Erstversorgung geprüft werden und gehol-
fen wird, einen schnellen Transport der
Kranken und Verletzten aus den entfernt
gelegenen Aufenthaltsorten nach San José
zu ermöglichen.
Ziel des Treffens war nicht nur die Auffri-
schung der Information und Anleitung für
das Umgehen mit dieser Art von Notfällen
sondern die Stärkung der persönlichen Be-
ziehungen und der verbesserten Zusammen-
arbeit untereinander.
Nach den letzten gemeinsamen Tref-
fen der Vertrauenspersonen im Mai
2013 und im Juni 2016 war auch das
diesmalige Treffen am 16. Mai 2018
ein voller Erfolg. Die Botschaften ha-
ben in den vergangenen Jahren eine
Vielzahl an Notfällen bearbeitet, die
Vertrauenspersonen und die Koopera-
tionsärzte sind hierbei eine wertvolle
Stütze. Dafür allen vielen Dank! (AD)
Seite 13 Deutschland in Costa Rica
Ausblick auf das zweite Halbjahr 2018
Holocaust-Gedenktag – Würdigung humanistischer Diplomatie
Am 29. Januar lud die
Botschaft Israels in den
Club Unión zu einer Ge-
denkveranstaltung an-
lässlich des internationa-
len Gedenktages für die
Opfer des Holocaust ein.
In ihren Reden betonten
der israelische Botschaf-
ter Amir Ofek und der
Präsident von Yad Vas-
hem in Costa Rica, dass
die vom Naziregime ver-
übten Verbrechen gegen
die jüdische Gemein-
schaft nie in Vergessen-
heit geraten dürfen, da-
mit sich dieses schreckliche
Kapitel der Geschichte nicht
wiederholen kann.
In sehr bewegenden Worten
schilderte die Holocaust
Überlebende Frau Sara Ro-
vinski – stellvertretend für
die vielen Millionen ermor-
deter Juden – ihr persönli-
ches Schicksal und das ihrer
Familie, von denen ein
Großteil in Konzentrations-
lagern ermordet wurde.
Die Veranstaltung wurde
mit einer Ausstellungseröff-
nung unter dem Titel “Más
allá del deber” verbunden,
um Diplomaten aus ver-
schiedenen Ländern zu ge-
denken, die im Rahmen ih-
rer Tätigkeit und nicht sel-
ten unter Verletzung beste-
hender Weisungen aus ih-
ren Zentralen einer Vielzahl
jüdischer Menschen die
Flucht vor der Naziverfol-
gung ermöglichten und so
deren Leben retteten. Auf-
grund dieser humanisti-
schen Taten verlieh der
Staat Israel einigen von
ihnen den Titel „Gerechter
unter den Nationen“ und
wird ihnen in Israel ein ei-
genes Denkmal widmen.
Unter Diplomaten aus den
Niederlanden, der Schweiz,
Ungarn, der Türkei, Japan
und China befindet sich
auch der Deutsche Georg
Ferdinand Duckwitz.
Die Deutsche Botschaft San
José hat sich am Zustande-
kommen dieser Ausstellung
beteiligt, die im Anschluss
in verschiedenen Provinzen
Costa Ricas gezeigt wird.
(AS)
Gästebuch der Ausstellung „Más allá del deber“.
© Israelische Botschaft
16. - 19. Juli
Feierlichkeiten zu 40 Jahren Inter-Amerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte, u.a. unter Teilnahme von MdB Jensen und Prof. von Bogdandy, MPI Heidelberg
29. August
Einweihung des Erweiterungsbaus der Deutschen Schule
3. Oktober
Tag der Deutschen Einheit
10. November
Expo Feria Alemana der deutsch-costa-ricanischen Han-delskammer
11. November
100 Jahre Ende Erster Weltkrieg (Friedensschluss)
21. - 26. November
Projekt Kellig/Walther – jüdische Kulturvermittlung (zwei Auftritte)
Seite 14 Deutschland in Costa Rica
Bundesregierung unterstützt Elektrifizierung des
öffentlichen Verkehrs
Vertreter der Institutionen, die an der Initiative teilnehmen, u.a. GIZ-Landes-direktor Andreas Villar (4. v. l. hinten), trafen am 5. Juni — Tag der Umwelt — die costa-ricanische Primera Dama, Architektin Claudia Dobles.
© Casa Presidencial
Im Rahmen der Feier der 14.
Umweltmesse stieß Costa
Rica eine Initiative an, um
den Prozess der Dekarboni-
sierung des Verkehrssektors
und die Elektromobilität im
öffentlichen Personenverkehr
zu fördern. Der Prozess soll
mit finanzieller Unterstüt-
zung der Bundesregierung in
Höhe von 2,5 Millionen Euro
und mit 1 Million US-Dollar
der CRUSA Foundation ins
Rollen gebracht werden.
Ziel der Initiative ist die Ent-
wicklung eines Pilotprojekts,
das drei elektrische Busse
und Ladestationen ein-
schließt. Diese sollen von der
deutschen Regierung gespen-
det werden. Das Projekt soll
in großem Maßstab die Aus-
arbeitung zur Umsetzung der
Elektromobilität des öffentli-
chen Verkehrs im gesamten
Land fördern. Hierzu gehö-
ren unter anderem die
Durchführung einer Rou-
tenanalyse, die Aufstellung
von Busfahrplänen und die
Entwicklung möglicher Fi-
nanzierungsmodelle.
Alle wichtigen Akteure sind
am Projekt beteiligt: das Mi-
nisterium für Umwelt und
Energie (MINAE), das Trans-
portministerium (MOPT),
ARESEP, ICE, GIZ, CRUSA,
United Nations Environment
Program, Busunternehmen,
NGOs wie Costa Rica Limpia
und ASOMOVE, Vertreter
von multilateralen Banken
wie die IDB sowie von lokalen
Banken.
Andreas Villar, Landesdirek-
tor der GIZ, verkündete, dass
das Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und
nukleare Sicherheit die Spen-
de von drei Elektro-Bussen
angekündigt hat, um die Um-
stellung auf Elektro-
mobilität im öffentli-
chen Verkehr in Costa
Rica zu unterstützen:
„Wir von der deut-
schen Gesellschaft für
internationale Zusam-
menarbeit sind sehr
erfreut, die Regierung
von Costa Rica bei der
Förderung eines Sys-
tems öffentlicher Ver-
kehrsmittel zu unter-
stützen, das die Le-
bensqualität ihrer Nut-
zer durch neue, saube-
re Technologien ver-
bessern und die Emis-
sion von Treibhausga-
sen verringern wird. “
Diana Ramírez, GIZ-
Projekt MiTransporte
Übersetzung: Nele
Disselkamp
Seite 15 Deutschland in Costa Rica
Netzwerktreffen in Mexiko-Stadt
Vom 28. bis zum 30. Mai trafen sich die
deutsche Botschaften und Kulturzen-
tren der Region am Goethe-Institut (GI)
in Mexiko-Stadt, um die gemeinsame
Kulturplanung für 2019 zu besprechen.
Es nahmen Repräsentanten deutscher
Institutionen von Mexiko, Mittelameri-
ka und der Karibik-Inseln teil, man sah
alte Freunde wieder und lernte neue
Gesichter kennen. Costa Rica wurde
beim Treffen von Juan Nájera
(Plattform Kultur), Ursula de Hurtado
(Goethe-Zentrum) und Cristina Mora-
les (Deutsche Botschaft) repräsentiert.
Das GI Mexiko unterstützt sowohl die
Kulturplanung als auch die Sprachar-
beit in der gesamten Region. Einmal im
Jahr trifft man sich bei diesem soge-
nannten Netzwerktreffen, um zusam-
men Schwerpunkte zu legen, Vorschlä-
ge für zukünftige Projekte zu machen
und von den anderen zu lernen. Einige
Schwerpunkte der Kulturarbeit in der
Region bilden Klassikkonzerte, elektro-
nische Musik und neues deutsches The-
ater.
Auch die Filmreihe „Kino am Mittwoch“
wird durch das Filmarchiv des GI ermög-
licht! (CM)
Teilnehmer am Netzwerktreffen Sprache und Kultur am Goethe-Institut Mexiko.
© Dimitrov Delille, Deutsch-Haitianische Kulturgesellschaft
Aufbau eines Archivs „Deutschland in Costa Rica“:
Schrifttum-Spenden erwünscht!
Immer wieder werden wir auf spannende Veröffentlichungen aufmerksam gemacht,
die sich mit der Geschichte und dem Leben der deutschsprachigen Gemeinschaft in
Costa Rica und den Beziehungen Deutschland–Costa Rica beschäftigen.
Wir möchten daher ein kleines Archiv in der Botschaft anlegen, das Schrifttum dazu
beherbergt und, je nach Fallgestaltung, eines Tages auch Dritten einsehbar sein könn-
te. Wir denken etwa an:
- Lebenserinnerungen, gebunden oder ungebunden
- alle Ausgaben der Vierteljahreszeitschrift „Die Feder“
- einschlägige Bücher, die in der Vergangenheit erschienen sind
- Dokumente, sonstiges Schrift- und Bildgut
Wer Mehrfachexemplare von Büchern zum Thema hat oder seine „Schätze“ der Bot-
schaft schenken will, ist herzlich eingeladen, Kontakt mit unserer Verwaltung (Herrn
Martin Schröder, [email protected]) aufzunehmen. Vielen Dank! (IW)
An dieser Ausgabe haben folgende Personen mitgearbeitet:
Dr. Ingo Winkelmann, Botschafter (Kürzel: IW)
André Scholz, Botschaftsrat (AS)
Stephanie Lindermayr, Konsulin (SL)
Bettina Kitzing, Kleinstprojekte (BK)
Frauke Dahlhelm, Konsulat (FD)
Cristina Morales, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (CM)
Anke Dieckhoff, Rechtsreferendarin (AD)
Nele Disselkamp, Praktikantin (ND)
Catherine Neu, Praktikantin (CN)
Unser besonderer Dank gilt den Verfassern der Gastbeiträge.
Diese Ausgabe
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