SommerProgramm1971
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BayerischerRundfunkSommerprogramm 1971
Herausgegebenvom Bayerischen RundfunkAnstalt des öffentlichen RechtsMünchen 2Rundfunkplatz 1Telefon 5 90 01
Intendant: Christian Wallenreiter Programmdirektor: Walter von Cube Fernsehdirektor: Dr. Helmut Geller Verwaltungsdirektor: Hans Spies Technischer Direktor:Dr. Ferdinand Daser Justitiar: Albert Scharf Pressestelle: Arthur Bader
Grafik: Walter Tafelmaler Klischees: Gestreicher & Wagner Druck: Gebr. Bremberger Fotos: Peter Blachian, Reiner Scheck, Bayerischer Flugdienst,Bayerischer Rundfunk,Institut für Rundfunktechnik,Harren, Manhart, Peterreins, Sessner
Inhaltsverzeichnis Sommerprogrannnn1971
Hörfunk
Nachrichten 12
Politik und Wirtschaft 13Politik 13Zeitfunk 14Regionalprogramm 15Wirtschaft 17Landfunk 19Ostfragen 19Sport 20
Kultur und Erziehung 22Kulturpolitik 22Kulturkritik 23Literatur 24Kirchenfunk 26Familienfunk 29Jugendfunk 30Schulfunk 32Kinderfunk 33Land und Leute 35Hörbild und Feature 39Abendstudio 40Nachtstudio 43
Hörspiel 44
Musik 56Symphoniekonzerte 57Oper 60Kammermusik 61Chor- und Kirchenmusik 63Münchner Sonntagskonzerte 63Operette und Musical 64Unterhaltungsmusik 64Volksmusik 66
Studio Nürnberg 68
Unterhaltung 70Unterhaltendes Wort 70Leichte Unterhaltungsmusik 73
Bayern 3 75
Ausländerprogramm 76
1. Fernsehen
PolKik und Wirtschaft 86Politik und Tagesgeschehen 86Politik und Zeitgeschehen 88
Regionalprogramm 89Abendschau 89
Spiel und Unterhaltung 90Spiel 90l\/lusik und Unterhaltung 91
Erziehung und Ausbildung 92Familie 92
Kultur 93Kulturgeschichte 93
Studienprogramm 95
Erziehung und Ausbildung 96Schulfernsehen 96Telekolleg 97Kursprogramm 98Berufsbildungswerk 101
Politik und Wirtschaft 102Politik und Tagesgeschehen 102Politik und Zeitgeschehen 104
Kultur 107
Spiel und Unterhaltung 109Spiel 109Teleclub 110
Regionalprogramm 111Chronik 111
Bildteil Technik
Technik in iiörfunk und Fernsehen 114
Teilnahme, Bereitschaft nachzudenken, Erkenntnis gedeihen am besten in Rede und Gegenrede, in Behauptung und Widerspruch. Dieses Gespräch soll im Rundfunk den Platz erhalten, der ihm gebührt, denn es läßt den Hörer durch die Lebendigkeit und Glaubwürdigkeit des Vorgangs, den Zuschauer durch die Einheit von Bild und Wort zum Teilnehmer werden.
Hörfunk
Organisation Hörfunk
Programmdirektion Walter von Cuba
Auslandskorrespondanten
Redaktion Bonn
Redaktion Beriin
Ressort Schwaben
Ausländerprogramme
Voiontärsausbildung und Rechtsfragen
Redakteure z. b. V.
Walter von Cube
Dr. Heinz Bäuerlein Wolfgang f^arwitz, Paul Trunk
Dr. Dietrich Bartens
Josef Othmar Zöller
Gerhard BognerPavios Bakojannis, Mario Cerza, Dr. Gualtiero Guldi, José Moll, Manuel Moral
Walther von La RocheDr. Isa Bauer, Dr. Alois Fink, Dieter Fuss, Peter Schäcker, Dr. Kurt Seeberger
HauptabteilungNaciirichten Clemens Martin
Nachrichtenredaktion Clemens Martin Heimo BaumgärtlGerhard A. Friedl, Josef Hoiss, Heinz Kretzschmar, Erich Münsch, Ursula Wagner
Klaus Greiner, Rudolf Kerschensteiner, Werner Limmer, Wolf-Dieter Remmele, Walter Reuter, Wolfgang Richter, Hans Tschech, Horst Weingärtner
Korrespondenten In Bayern Bernhard OckerWalter Koch, Paul-Georg Rehmet
Nachrichtenaufnahme Hans Geigenfeind
Hauptabteilung Politik und Wirtschaft
Walter Kröpelin Hans G ostii
Politik Josef H. MauererWalther Stelzle (Außenpolitik)Josef BielmelerDieter Kuhr (Innenpolitik)Horst MeinhardtGünther Mllbradt (Ostfragen)Alfred MayerleAlfred Horné (Sozialpolitik)Karl-Jörg Wohlhüter
Zeitfunk Felix RichterErasmus Weiß-Rüthel, Georg Wulfflus, Jürgen M. Möller
Wirtschaftsfunk Alfons KochFriedrich Gmelner, Ludwig Thamm, Dietmar Merten, Susanne Schmidt
Landfunk Dr. Erich Geiersberger Ruth Bieling
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Hauptabteilung Bayern, Service und Sport Josef Othmar Zöller
Bayernchronik Franz Josef KuglerRia Hans, Josef Jabionka, Albrecht Lütschg
Bayernableilung Dr. Otto GuggenbichierDr. Wolfgang Buhl, Kurt Hogl, Dr. Peter Kritzer (Regionalprogramme) Dr. Herbert Schindler (Land und Leute)Dorothee KiesselbachBruno Erath (Bergsteiger)
Verkehr, Tourismus und Service
i. A. Josef Othmar ZöMerFritz Buschmann, Dieter Krais, Christoph Lindenmayer, Herbert Mair
Sportfunk Fritz HausmannHeribert Lechner, Oskar Kiose, Hans A. Kraeft, Franz Muxeneder
Hauptabteilung Kultur und Erziehung
Gunthar Lehner Dr. Konrad Franke
Hörspiel und Literatur Dr. Hermann Dollinger
Hörspiel Dr. Hermann DollingerHansjörg Schmitthenner, Maria Fuss
Literatur Wolfram Dieterich Dr. Friedheim Kemp
Hörbild und Feature Reinhard Wilhelm Schmidt
Kunst und Wissensdiaft Dr. Kurt Hoffman
Nachtstudio Dr. Kurt Hoffman Leonhard Reinisch
Kuiturkritik Remigius NetzerDr. Franz Rappmannsberger, Peter Hamm
Naturwissenschaft und Technik Dr. Gustava Mösier
Mensch und Gesellschaft Dr. Walter SchrickerManfred Brauneiser (Kulturpolitik)
Familienfunk Lore WaibFranz J. Bautz, Angelika Sirtl, Irene Stahl
Jugendfunk Dr. Walter Schricker Rüdiger Stolze
Kinderfunk Candida FranckLiselott Musil-FIchtel, Barbara Teutsch
Kirchenfunk Dr. Wilhelm Sandfuchs
Schulfunk Annemarie SchambeckLothar Trautmann, Dr. Rudolf Riedler, Erwin Reutzel, Rudolf Vogel
Studio Nürnberg Konrad Michel
Wort Dr. Wolfgang Buhl, Magda Schieip
Musik Klaus Hashagen, Dr. Helmut Goidmann, Stephan Lindemann
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Hauptabteilung Musik Dr. Siegfried Goslich
Ernste Musik Dr. Siegfried GoslichFranz Biebl, Ulrich Dibelius, Walter Faith, Theodor Holzinger,Karl Peter Pietsch, Dr. Richard Schaal, Heinz Schnauffer, Helene Steffan
Unterhaltungsmusik Dr. Werner KleineGerhard Haffner, Walter Reinhardt, Ronald Schmidt-Boeicke, Günter Sieben
Volksmusik Alfred Artmeier Lydia Speichinger
HauptabteilungUnterhaltung Dr. Rolf Didczuhn
Unterhaltendes Wort Olf FischerHellmuth Kirchammer, Herbert Beckh, Irene Eckhardt, Gisela Becker
Leichte Musik Carl MichalskiWerner Götze, Jimmy Jungermann, Quirin Amper, Eberhard von Berswordt, Wolfgang Felsing, Ivan von G6czy, Franz Lang, Lothar Nakat, Ted Parker,Guido Rauch, Ado Schlier, Peter von Waldherr, Hans Wenninger, Hans Wochenauer
HauptabteilungSendeleitung Gerhard Bogner
Programmredaktion Gerhard Pörtl
Sendung Johann Maria Boykow
Programmaustausch Johann Maria Boykovii
Schallarchiv Erik Maschat
Künstlerisches Betriebsbüro i. A. Gerhard Bogner
Hauptabteilung Produktion Hörfunk Wilhelm Peterreins
Studioproduktion Karl Filbig
Außenproduktion Wilhelm Winkler
Anlagentechnik Hermann Stumvoll
Studio Nürnberg Konrad Seiferth
Ausländskorrespondenten
Europa Paris: Joseph Rovan - London: Hans-Joachim NetzerBrüssel: Hermann Bohle, Dr. Hermann Brunner - Rom: Toni KienlechnerGenf: Eberhard Gelbe-Haussen (SDR) - Madrid: Robert Gerhardt (RB)Wien (für Südosteuropa): Christian Schmidt-Häuer (ARD-WDR)Athen: Wolfgang Pfeiffer (SWF) - Prag: Werner Vieser (ARD-BR)Warschau: Ludwig Zimmerer (ARD-NDR) - Moskau: Heinz Hofmann (ARD-WDR)
Asien Tel Aviv: Rolf W. Schloss (ARD-BR) - New Delhi; Hans Joachim Werbke (ARD-NDR) Tokyo: Dieter Döllken (ARD-NDR) - Hongkong; Günter Müggenburg (ARD-NDR) Singapur: Hans-Wilfried von Stockhausen (ARD-NDR)
Amerika Washington: Rolf Menzel (SFB) - New York; Erwin Behrens (WDR)Mexico-City; Reinhold Keiibach (ARD-SFB) - Buenos Aires; Walter Hanf (ARD-BR)
Afrika Abidjan: Rolf Seelmann-Eggebert (ARD-NDR) - Casablanca: Dr. Joachim Rassat (ARD-HR) Nairobi; Klaus Stiebler (ARD-WDR)
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Zur Reform der Hörfunkorganisation
Nach der Aufbau- und Stabilisierungsphase, die in der ersten Hälfte der sechziger Jahre abgeschlossen war, ist das geistige und gesellschaftliche Leben in eine rasch zunehmende, reformdurstige Unruhe geraten. Diese Unruhe hat alle Bereiche der Kunst, der Wissenschaft, der Literatur, der Publizistik, aber auch die festgefügten Gehäuse der Kirchen und der politischen Gruppierungen erfaßt. Von der allgemeinen Unruhe konnten die Rundfunkanstalten nicht unberührt bleiben. Ihre Programmkonzeption einerseits und ihre interne Strukturierung andererseits wurden Gegenstand der Erörterung, einer oft von machtpolitischen oder interessenorientierten Motiven nicht freien Kritik und schließlich der verschiedensten Experimente und Reformen. Die Tendenzen der beiden letzteren zielten auf eine dominierende Vermehrung des Informationsangebots und auf eine sogenannte Demokratisierung insbesondere der redaktionellen und programmgestalterischen Struktur.Die bisherigen Ergebnisse dieses Prozesses mahnen zur Vorsicht; die Erfahrung hat gezeigt, wie schwierig es ist, berechtigte Wünsche nach mehr Informationen auf allen Gebieten und berechtigte Forderungen nach Demokratisierung des hierarchischen Gefüges mit der stabilen, auf der klaren Verantwortung der Abteilungsleiter basierenden Stufenordnung nach oben hin in Einklang zu bringen. Es steht außer Zweifel, daß der Rundfunk dem wachsenden Bedürfnis nach weltweiten Informationen Rechnung tragen muß, aber es steht ebenso außer Zweifel, daß er sich nicht durch modische Strömungen und Beeinflussungsversuche interner oder externer Gruppen verunsichern lassen darf. Ein verunsicherter Rundfunk verliert die Kraft, seine Unabhängigkeit zu wahren und die ihm seinem Wesen nach und durch Gesetz auferlegte Aufgabe zu erfüllen. Ohnehin ist der Blick in die Zukunft des deutschen Rundfunkwesens trübe genug. Es drohen kommerzielle Neugründungen mit manipulierten und seichten Programmen, es droht die Aushöhlung seiner föderalen Struktur und deren Ersatz durch eine bundeseinheitliche Lösung mit eingestreuten Provinzprogrammen, die zwar billiger sein mag, aber die politischen und kulturellen Individualitäten zugunsten einer zentralen Machtposition verkümmern läßt, einer Machtposition, die ihrerseits auf gefährliche Weise zum Mißbrauch verlockt. Und es drohen schließlich politisch akzentuierte Aktionen, die durch massiven Druck auf die Rundfunkanstalten oder die Parlamente eine Programmzensur erzwingen wollen.
Walter von Cube10
Das Sommerprogramm 1971 des Hörfunks
Das Sommerhalbjahr 1971 bietet den Hörern des Bayerischen Rundfunl<s einige Neuerungen und Änderungen im Programmablauf, die eine Erweiterung des Informationsangebots, eine reichere Auswahl und eine noch deutlichere Gliederung der einzelnen Programmsparten zum Ziel haben.
Der Ausbau des dritten Programms zu der Service- welie »Bayern 3« entspricht einerseits der Notwendigkeit, den Hörfunk für Verkehrslagemeldungen, Reiserufe und aktuelle Informationen beweglicher zu machen als bisher, andererseits aber auch dem Wunsch zahlreicher Hörer nach einem unterhaltsamen, flotten l\/lusikprogramm. Ein Programm dieser Art, das der Bayerische Rundfunk seit 1965 anstrebte, ist neu in der Bundesrepublik. »Bayern 3« sendet seit 1. April täglich von halbsechs Uhr morgens bis halbsechs Uhr abends auf der UKW-Kette IM, die anschließend wie bisher das Ausländerprogramm ausstrahit.
Die Einrichtung von »Bayern 3« hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf das 1. und 2. Programm des Bayerischen Rundfunks.
Im 1. Programm wird das Informationsangebot durch neue Sendungen wie den »Deutschlandspiegel« am Mittwochabend, den »Funkstreifzug« am Samstagvormittag und eine zusätzliche »Chronik des Tages« am Samstagabend erweitert. Praktische Hinweise zur Vermögensbildung gibt die neue Kurzsendung »Auf Mark und Pfennig«.
Im 2. Programm bietet die »Bayernchronik« (nach wie vor werktags 12.10— 13.00 Uhr) mehr regionale Berichterstattung durch eine Regionalisierung der Ausstrahlung in die drei Sendebereiche Altbayern, Franken und Schwaben im letzten Teil dieser Sendung, zwischen 12.40 und 13.00 Uhr.
An vier Abenden der Woche ist das kulturelle Wortprogramm nunmehr in 90-Minuten-Blöcke von 21.00 bis 22.30 Uhr zusammengefaßt, in denen Features, Diskussionen, Hörspielexperimente,- Literatur, Buchkritik etc. miteinander abwechseln werden.
Den Musikfreunden unter den Hörern wird werktags ein großes »Stereoprogramm am Morgen« ebenso willkommen sein wie das zweistündige »Konzert am Nachmittag«. Neu sind im Sonntagsprogramm »Musikalische Exkursionen« im 2. Programm und ein Konzerttermin am Abend im 1. Programm. Die Über
tragungen der Symphoniekonzerte am Donnerstagabend werden vom 1. ins 2. Programm verlegt, damit sie stereophon empfangen werden können.
Stereo-Hörer, die die leichte Musik bevorzugen, können sich unter anderem auf zwei Sendungen am frühen Abend einstellen: den »Club 16«, der nunmehr um 17.00 Uhr zu hören sein wird, und eine Stereo-Musikieiste um 18.05 Uhr, die im Wechsel von Tag zu Tag Neues vom Popmarkt, Hits in Stereo und die Schlager der Woche bringt.
Am Sonntagnachmittag wird zwischen 15.30 und18.00 Uhr ein großes Unterhaltungsprogramm mit Szenen, Sketchen, Glossen und Musik neu konzipiert, während gleichzeitig im 2. Programm die Sendung »Sport — Stars - Stereo« auf ebenfalls zweieinhalb Stunden Dauer erweitert wird.
Die Neuerungen in der Programmstruktur, die nicht zuletzt den Klagen der Stereohörer über zuwenig Stereosendungen im Bayerischen Rundfunk Rechnung tragen, bedingen eine teilweise Verschiebung gewohnter Sendezeiten. Sie sind nicht im Sinn eines drastischen Programmsturzes zu verstehen, sondern als Versuch, Neues neben Bewährtes zu stellen.
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NachrichtenWerktags Sonntags
Uhrzeit 1. Programm 2. Programm 1. Programm 2. Programm6.00 • • •7.00 • • • •8.00 • • •9.00 • •9.03 • Meldungen aus Bayern
9.50 • Englisch, Französisch, Italienisch
• Englisch, Französisch, Italienisch
11.00 • •12.00 • mit Kommentar • mit Kommentar •
12.55 • Schwarzes Brett13.00 • mit Durchsagen,
Berichten, Presseschau •
15.00 • Montag mit Freitag17.00 • •
18.00 •
19.00 • mit Kommentar •
20.00 •21.00 • •
22.00 •
23.00 • •24.00 • • • •
3. Programm ServIce-Welle »Bayern 3« und Ausländerprogramm
Nachrichten zu jeder vollen Stunde von 6.00 bis 17.00 Uhr
Ferner:17.40 Türkisch18.20 Jugoslawisch19.00 Italienisch19.40 Spanisch20.20 Griechisch23.00 Deutsch
Mit der Einführung der Service-Welle »Bayern 3« ab 1. April sind die letzten Nachrichtenlücken um 10.00, 14.00 und 16.00 Uhr im Programm des Bayerischen Rundfunks geschlossen worden. Zwischen 6 Uhr früh und Mitternacht gibt es keine Stunde mehr, zu der nicht in einem der drei Programme Nachrichten zu hören wären.
In Verbindung mit den anderen Sendern der ARD bringt der Bayerische Rundfunk im täglichen Nachtprogramm nach 0.10 Uhr zu jeder vollen Stunde Nachrichten.
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Politik und WirtschaftMit Beginn des Sommeriialbjahrs 1971 sind aucfi im Programmbereicli der Hauptabteilung Politik und Wirtschaft einige neue Sendungen anzukündigen. So wird dem weiterhin am Dienstag- und Freitagabend ausgestrahlten »Weltspiegel« als Ergänzung am Mittwochabend ein »Deutschlandspiegel« hinzugefügt; Sendezeit jeweils 22.30 Uhr.
Zur Aktualisierung des Informationsprogramms am Wochenende dient die Ausdehnung der »Chronik des Tages« auch auf den Samstag. Dreimal monatlich gibt anschließend der Wirtschaftsfunk unter dem Titel »Auf Mark und Pfennig« Hinweise und Tips aus dem Wirtschafts- und Finanzbereich.
Am Samstagmittag, 11.30 Uhr, nimmt der Bayerische Rundfunk wieder die kritische Sendung »Funkstreifzug« ins Programm.
Details über diese und einige andere Änderungen sowie die genauen Sendezeiten sind den Programmen der einzelnen Abteilungen auf den folgenden Seiten zu entnehmen.
Politik
NEU /M PROGRAMM
DeutschlandspiegelBerichte, Interviews und Kommentare aus Bonn und den Ländern der Bundesrepublik Mittwoch, 22.30 Uhr, 1. Programm
Weitere regelmäßige Sendungen
IMittagskommentarMontag mit l^reitag, 12.05 Uhr, 1. und 2. Programm
PresseschauMontag mit Freitag, ca. 13.23 Uhr, 1. Programm innerhalb der Sendung »Aktuelles am Mittag«
AbendkommentarMontag mit Freitag, 19.10 Uhr, 1. Programm
Sozialpolitische InformationMontag und Donnerstag, 18.25 Uhr, 1. Programm
Politische RundschauDienstag, 17.45 Uhr, 2. Programm
Sozialpolitischer KommentarDienstag, 18.25 Uhr, 1. Programm
Der WeltspiegelDienstag und Freitag, 22.30 Uhr, 1. Programm
Aus erster Hand
und
iUlonatsbericht aus BonnMittwoch, 18.35 Uhr, 1. Programm
DeutschlandspiegelMittwoch, 22.30 Uhr, 1. Programm
Die aktuelle informationFreitag, 19.30 Uhr, 2. Programm
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Aus dem MaximilianeumSamstag, 13.10 Uhr, 1. Programm Kommentar zur bayerischen Landespolitil<
Kommentar der WocheSamstag, 19.10 Uhr, 1. Programm
Bayern fragt BonnMonatlich Samstag, 18.15 Uhr, 1. Programm Bürger stelien Fragen — Politil<er geben Antwort
Aktuelles am SonntagSonntag, 17.05 Uhr, 1. Programm
Einzelsendungen
Halbzeit einer ÄraAbsicht und Erfolg der Regierung Brandt/Scheel
Neue Landkarte gesuchtÜber die Neuordnung der Bundesländer
Sorgen mit der Zukunft Generationenprobleme politischer Parteien
Herz contra Hirn Politische Verhaltensweisen
Das Mittelmeer des 20. Jahrhunderts?Die Atlantische Gemeinschaft auf dem Prüfstand
Weißbuch und WirklichkeitDie innere Verfassung der Bundeswehr
Mehr Rechte für Arbeitnehmer Das neue Betriebsverfassungsgesetz
Die Rationalisierer sind unter uns Ein Bericht über Betriebsberatung
Das lange WeekendProbleme der kurzen Arbeitswoche
Gesucht; Besseres Betriebsklima Psychologie im Arbeitsleben
Zeitfunk
NEU iM PROGRAMM
Chronik des Tages am SamstagSamstag, 18.00 Uhr, 1. Programm
Regelmäßige Sendungen
Aktuelles am IMIttagInformationen und Berichte vom Vormittag Montag mit Freitag im Anschluß an die 13.00-Uhr-Nachrichten, 1. Programm
Chronik des TagesReportagen, Interviews und Korrespondentenberichte über die Ereignisse der vergangenen 24 Stunden Montag mit Samstag, 18.00 Uhr, 1. Programm
Die WochenchronikEine Rückschau auf das politische und kulturelle Geschehen der vergangenen Woche Sonntag, 11.30 Uhr, 1. Programm
Einzelsendungen
Räder rollen durch Europa Die großen Eisenbahnlinien des Kontinents Eine dreiteilige Sendereihe des Bayerischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Rundfunk und dem Schweizer Rundfunk
Der Soldat als StudentBildungs- und Ausbildungsprobleme in der BundeswehrEine Diskussion — Leitung; Burghard Freudenfeld
Zwischen Ballisodare und Tipperary 50 Jahre irische Republik Von Hans-Joachim Netzer
Die Herren der SteppeNomaden heute - ihr Einfluß auf Politik und Wirtschaft ihrer LänderNach persönlichen Erlebnissen geschildert von Bernd Glatzer
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Am Himmel erprobt — auf Erden genutztErfolge der WeltraumforschungVon Werner Büdeler und Wolf Mittler
Regionalprogramm
Schatten der Vergangenheit Emigrant — Immigrant Erlebnisberichte von Ludvik Askenazy
Kriminalinspektor S. klärt aufAus dem Leben und der Arbeit einesDetektivs<Ausspioniert von Michael Stiegler
>staatlichen
Schein oder nicht Schein — das ist hier die Frage Die soziale Rolle des Schauspielers Von Hans-Heinz Hatkämper
» ... bittet um Spenden!«Kritische Untersuchung der Praxis bei SammelaktionenVon Herbert Lehnert
Naherholung — wie weit ist sie?Realität und WunschvorstellungenIns rechte Licht gerückt von Michael Stiegler
In die Kur genommenKurbetrieb gestern und heuteUntersucht und beobachtet von Anneliese Fleyen-schmidt.
»Wacht auf, Verdammte dieser Erde!«Die höchst wechselvolle hundertjährige Geschichte der »Internationale« .Von Hans-Ulrich Engel
NEU IM PROGRAMM
»Dreimal Bayern« täglichMit Beginn des Sommerprogramms — zum erstenmal am Montag, 3. Mal 1971 - wird die aktuelle Berichterstattung aus den drei bayerischen Regionen Altbayern (die Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz), Franken (Ober-, Mittel- und Unterfranken) und Schwaben dadurch verstärkt, daß ein Teil der werktäglichen Bayernchronik in den drei Sendebereichen getrennt ausgestrahlt (»regionali- siert«) wird. Dies soll in der Sendezeit zwischen12.40 und 13.00 Uhr geschehen: Ab 3. Mai also täglich von Montag mit Samstag »dreimal Bayern« um12.40 Uhr. Innerhalb dieser regionalisierten Sendung bringt wie bisher das »Schwarze Brett« vor 13.00 Uhr den Veranstaltungskalender für jede der drei Regionen.
Der FunkstreifzugEine kritische Sendung zum Wochenende Samstag, 11.30 Uhr, 1. Programm Diese einst sehr populäre Sendung, die 1968 aus Etatgründen gestrichen werden mußte und nunmehr wieder ins Programm aufgenommen wird, bringt Reportagen, Analysen und Glossen zu Themen, die in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Sie wird von allen Wortabteilungen des Bayerischen Rundfunks gemeinsam erarbeitet.
Weitere regelmäßige Sendungen
Die BayernchronikMontag mit Freitag, 12.10 Uhr, 2. Programm Samstag, 12.05 Uhr, 2. Programm Aktuelle Reportagen und Interviews aus Bayern Jeden Dienstag DIrekt-lnformationen aus dem Minister ratDie aktuelle Berichterstattung aus dem Bayerischen Landtag steht weiterhin im Mittelpunkt der Sendungen.
»Aus Bayern in die Welt«Berichte und Reportagen von bayerischen Flughäfen und Flugplätzen
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Die beliebte Sendereihe »Kennen Sie Bayern?« wird in den Sommermonaten unterbrochen. Die Sendung wird zum erstenmal wieder am letzten SeptemberSonntag ins Programm genommen.
Die Kulturumschau in Bayern von Ria Hans wird in veränderter Form weitergeführt.
Dreimal BayernSonntag, 12.05 Uhr, 2. Programm
Zwischen Arber und Wetterstein
Vom Main zur Donau
Der Schwabenspiegel
Diese Regionalsendungen werden (außer am letzten Sonntag im Monat) für die drei bayerischen Stammesgebiete Altbayern, Franken und Schwaben getrennt ausgestrahlt. In Inhalt und Form spiegeln sie die Eigenart der Stämme und ihrer Kultur in Geschichte und Gegenwart,
ZWISCHEN ARBER UND WETTERSTEIN
Von Hochwürden, Posthaltern, Schmusern und sonstigen MenschenVersuch einer altbairischen Typenlehre
Das Rottacher StockhausEin Beitrag zur Geschichte des Hausbaus im alten Bayern
»Die Unvollendete«Die deutsche Alpenstraße zwischen Berchtesgaden und Lindau
Ulrich Schmiedel, der Mitentdecker Lateinamerikas aus Niederbayern
Das vergessene BauernhausVon den letzten Waidlerhäusern und von denen, die sie erhalten oder verkommen lassen
Heimatabend in HuglfingAltbairische Imagepflege aus der Sicht des Fremdenverkehrs
Flüsse, die nach Bayern kommenVariationen über ein an sich geographisches Thema
Standkonzerte aus bayerischen Fremdenverkehrsorten (während der Urlaubszeit)
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VOM MAIN ZUR DONAU
»Etz is a kleiner Bua«Von Hausrat und Heirat, Kindstauf und Kirchweih und schöner Wohnung
Dreimal Würzburg 1909 Erinnerungen an eine alte Stadt
Das WalberlaVergangenheit und Gegenwärtiges von der Ehrenburg bei Forchheim
Mit Geduld und FliegeVon Fischen und Teichwirten in Franken
Die Hausbräuer um Staffelstein Eine Bierologie aus Oberfranken
Schnelle Tricks und Illusionen Zu Besuch beim magischen Zirkel
Wer zählt die Straßen, kennt die Namen . . .Über Herkunft und Bedeutung von Straßenbenennungen
Geschichten um Adebar Franken und seine Störche
DER SCHWABENSPIEGEL
0 alte Wirtshausherrlichkeit . . .Von Gasthäusern, Wirten und Brotzeitmachern
Streifzug durch das Rieser Himmelreich Von Michael Eberhard(9. Folge der Reihe »Wanderungen durchs Ries«)
Der DorfbürgermeisterGegenwart und Zukunftsbild eines achtbaren Berufs
Liegt Geld nur auf der Straße?Ortsumgehung in Schwaben und ihre Folgen
»Im Wasser ist Heil«Sebastian Kneipp zum 150. Geburtstag
Standkonzerte aus schwäbischen Fremdenverkehrsorten (während der Urlaubszeit)
Gute Fahrt und gute Reise!Ein Magazin für Autofahrer und Urlauber Samstag, 9.30-11.30 Uhr, 1. Programm Dazwischen: Nachrichten in englischer, französischer und italienischer Sprache (9.50 Uhr) und Nachrichten in deutscher Sprache (11.00 Uhr)Die Autofahrersendung am Samstagvormittag beginnt künftig bereits um 9.30 Uhr und bringt ausführliche Informationen über den bayerischen und den internationalen Tourismus neben den gewohnten Beiträgen in der bisherigen Samstagssendung »Gute Fahrt«.
Gute Fahrt!Montag mit Freitag, 17.15 Uhr, 1. Programm mit Reiserufen für Bayern und Verkehrsnachrichten Sonntag, 19.15 Uhr, 1. Programm Die Werktags- und Sonntagssendungen »Gute Fahrt« behalten ihren bisherigen Termin. Größere Sondersendungen mit aktuellen Verkehrsinformationen sind an den Feiertagen vorgesehen, ebenso an den Hauptreisetagen am Ferienbeginn und am Ferienende. »Gute Fahrt und gute Laune!« heißt es am Samstag, 18. September, dem Tag der Eröffnung des Oktoberfestes in München.
Ferienservice 71Montag mit Donnerstag, 21.05 Uhr, 1. Programm vom 28. Juni bis 16. September 1971 Aktuelle Informationen für Urlauber in Bayern und im Ausland — Reiserufe für Europa
Ponte RadioFreitag, 21.05 Uhr, 1. Programm vom 25. Juni bis 17. September 1971 Ein 90-Minuten-Magazin für die Reisezeit auf der »Urlaubswelle aus München«
Verkehrsinformationen im 3. ProgrammNeben stündlichen Nachrichten und viel unterhaltsamer Musik bringt der Bayerische Rundfunk seit1. April in seinem 3. Programm von 5.30 bis 17.39 Uhr regelmäßig Verkehrslagemeldungen, Wetterberichte und Durchsagen (siehe »3. Programm«, S. 75).
Wirtschaft
NEU IM PROGRAMM
Auf iViark und PfennigPraktische Hinweise zur Vermögensbildungan drei Samstagen im Monat, 18.15 Uhr, 1. Programm
Weitere regelmäßige Sendungen
Das iViusikjournai1. Teil: Montag mit Freitag, 6.05-6.25 Uhr2. Teil: Montag mit Freitag, 7.10-8.00 Uhr Samstag: 7.10-7.45 Uhr, 1. ProgrammEine Gemeinschaftssendung der Abteilungen Wirtschaftsfunk, Politik, Sportfunk und Leichte Unterhaltungsmusik mit Kurzinformationen, Hinweisen für den Alltag und viel Musik
lUlarkt und iUleinungMontag mit Freitag, 17.10 Uhr, 1. Programm Eine Kurzsendung am Nachmittag, die über die aktuellen wirtschafte-, finanz- und währungspolitischen Tagesfragen informiert.
Blick in die WirtschaftMontag, 18.35 Uhr, Mittwoch und Freitag, 18.25 Uhr,1. ProgrammKommentare, Berichte und Interviews aus dem Wirtschaftsleben
Die BörseninformationMontag mit Freitag, 13.28 Uhr, 2. Programm Täglicher Kurzbericht aus der Münchner Börse in der Sendung »Aktuelles am Mittag«
Wirtschaftsnachrichten, Firmenberichte, IVIarkt- und BörsendienstMontag mit Freitag, 14.15 Uhr, 2. Programm
Bilanz nach BörsenschlußFreitag 17.55 Uhr, 1. Programm Aktienkurse — kritisch betrachtet
In den Wind gesprochenMontag, 17.55 Uhr, 1. ProgrammEine Glosse mit kritischen Randbemerkungen fürVerbraucher und Steuerzahler
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Technischer ReportJeden 4. Montag, 19.30 Uhr, 2. ProgrammNeue Entwicklungen der Industrie-Technik in Berichtund Kommentar
Wenn der Garantieschein trügtEin garantiert kulanter Bericht über die Sache mitder GewährleistungVon Helmut Seitz
SCHWERPUNKTTHEMA
ist die iViarktwirtschaft auf dem Rückzug?
1) Ein Erfolgssystem im Kreuzfeuer der Kritik2) Die Suche nach dem Weg in die 80-er Jahre
Von Heinz Michaels
Einzeisendungen
Das gezähmte MolekülTatsachen und Perspektiven über die Chemiefaser in unserer Welt Von Bastian Müller
»Donau und Main für die Schiffahrt vereint«Vom Ludwigskanal zur Europawasserstraße Von Bernhard Ücker
Mein Haus in FloridaDie Geldanlage im Ausland und ihre Tücken Von Hans Nerth
Vom Papiertiger zur Großmacht Chinas Wirtschaft im Sommer 1971 Von Ludwig Thamm
Der >Vater aller Dinge< und seine Lieferanten Rüstungsindustrien — wirtschaftlich notwendig oder verwerflich?Von Gerhard Herm
Warten auf die HerrenjahreDie Lehrlinge von heute — unsere Existenz von morgenVon Bastian Müller
Konjunktur auf leichter Welle6. Juni, 24. Juii, 18. September 1971Eine Sonntagabend-Sendung mit leichter Musik undeinigen Kurzfeatures über Themen von heute:Gebühren-NeppEin Kapitel über Ungebührliches im Gebührenwesen Von Erich Paetzmann
Mit herzlichen UrlaubsgrüßenDie Ansichtskarten-Lawine und wer daran verdient Von Helmut Seitz
Geldmannsheil . . .Betrachtungen über das teure Hobby Jagd Von Helmut Seitz
Keine Hoch-Zeit des FigaroEin Kapitel über den Strukturwandel im Frisör-Handwerk - Von Willy Purucker
Sondersendung
Drei Zimmer mit Bad und WC - Juchhe!Ein Samstag-Abend-Kabarett zu einem eigentlich gar nicht so lustigen Thema Von Helmut Seitz
Jedem sein eigenes Häuschen Utopie und Realität des Bausparens Von Bastian Müller
Manager im TrainingslagerWie sich Führungskräfte weiterbildenVon Dietmar Merten
Träume aus der DoseWird das Kassettenfernsehen ein Milllardengeschäft? Von Gerhard Herm
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Landfunk Ostfragen
Regelmäßige Sendungen
MarktmeidungenWerktags: 5.35 Uhr, 2. Programm Montag: Schlachtviehpreise der Vorviroche Dienstag bis Freitag:Schlachtviehnotierungen jeweils vom Vortag Samstag; Nutzvieh- und Ferkelmärkte der Vorwoche
Blick über den ZaunSonntag, 7.30 Uhr, 1. Programm Informationen und Tips für Gartenbesitzer und BlumenfreundeJeden letzten Sonntag im Monat senden wir speziell für den Nebenerwerbslandwirt.
LandfunkMontag mit Freitag 11.15 Uhr, 2. Programm
MontagAktuelle Berichte und Reportagen von Ereignissen der vergangenen Woche, Kommentare und Glossen
DienstagInnenwirtschaft, Tierhaltung und Tierzucht
MittwochDiskussion über aktuelle Fragen — live (1. Mittwoch) Das Echolot — live (2. Mittwoch)Ein prominenter Studiogast hat zehn Minuten freie Redezeit; der Inhalt seines Vortrags wird anschließend durch Fragen »ausgelotet«.Wir und die EWG (3. Mittwoch)Diskussion über einen Fernsehfilm (4. Mittwoch) Gegenstand der Diskussion sind Fernsehfilme aus der Reihe »Für Hof und Garten«, die jeweils am Vorabend im Studienprogramm ausgestrahlt worden sind. Diese Filme werden gemeinsam mit Bauern und zuständigen Experten abwechselnd in verschiedenen Orten Bayerns empfangen; die Diskussion darüber wird im Landfunk gesendet.
DonnerstagAußenwirtschaft, Ackerbau und Landtechnik
FreitagMarktbericht der WocheSendung für die Landfrau (Familienfunk)
Regelmäßige Sendungen
Zwischen Elbe und OderInformationen über die Entwicklung in der DDR und In Berlin
im Wechsel mit;
Das ostdeutsche TagebuchMittwoch, 17.45 Uhr, 2. ProgrammBerichte, Kommentare und Reportagen über Vertrie-benenfragen und die alte Heimat
Deutschland und der europäische Osten14-tägiich Samstag, 15.30 Uhr, 2. ProgrammGeplant sind unter anderem folgende Sendungen:
Breslau 1971 Ein Reisebericht
»Bin ich noch in meinem Hause?«Zum 25. Todestag von Gerhart Hauptmann
Wiedersehen mit KarlsbadBegegnungen im böhmischen Bäder-Dreieck
Die »Prager Volkszeitung«Das Wochenblatt der Deutschen in der CSSR
Was Neues aus Pommern?Polnische Reporter berichten — deutsche Urlauber erzählen
Ferienland Ostpreußen Berichte in polnischen Zeitungen
In Kassel vor einem JahrBilanz des deutsch-deutschen Dialogs
Das Staatssekretariat für westdeutsche Fragen Eine Ostberliner Einrichtung und ihre Aufgaben
Die Tätigkeit der DDR in nichtkommunistischen Ländern (Indien, Ceylon, Malediven)
Die Rote Flotte auf allen Weltmeeren Versuch einer Bestandsaufnahme
Nach der Posener MesseHat sich Polens Wirtschaft erholt?
Im Blickfeld; Südosteuropa Besuch im Südost-Institut in München
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Gelesen und kommentiert14-täglich Samstag, 15.50 Uhr, 2. Programm jn dieser Zehn-IVlinuten-Sendereilie zitieren wir aucln im Sommerprogramm aus Zeitungen Ost- und l\/1ittel- europas sowie der DDR und kommentieren politische, kuitureiie und wirtschaftliche Veröffentlichungen.
Osteuropa und wir14-täglich Samstag, 15.30 Uhr, 2. Programm Berichte, Meinungen und Kommentare über das aktuelle Geschehen in Ostmitteleuropa; Reportagen über ostpolitische Veranstaltungen in der Bundesrepublik sowie Interviews mit Gästen aus dem ostmitteleuropäischen Raum.
Sondersendungen
Pflngsttreffen der HeimatvertriebenenBerichte, Kommentare, Musik31. Mai (Pfingstmontag), 18.00 Uhr, 2. Programm
Deutschlandtreffen der Schlesier in München Anmerkungen zu Kundgebungen und Ausstellungen11. Juli, 19.40 Uhr, 2. Programm
Eine Mauer teilt BerlinRückblick auf die letzten zehn Jahre12. August, 21.35 Uhr, 2. Programm
Sport
Eine wesentliche Neuerung im Sommerprogramm des Sportfunks ist die Erweiterung der Sendung »Sport — Stars — Stereo«, die künftig von 15.30 bis18.00 Uhr im 2. Programm ausgestrahlt wird. Dieser große Sport- und Unterhaltungsnachmittag, den der Sportfunk zusammen mit der Abteilung Leichte Musik gestaltet, umfaßt die Berichterstattung von den Spielen der süddeutschen Fußballregionalliga bis zu den zahlreichen Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften dieses Sommers. Bekannte Sportler und Plattenstars ais Gäste im Studio sowie viel Musik bilden auch weiterhin den Rahmen für diese Sendung.
Daneben richtet der Sportfunk sein Augenmerk noch mehr auf die intensiven Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 1972 in München. Je näher dieses Ereignis rückt, desto größere Aufmerksamkeit bringt man ihm in der Öffentlichkeit entgegen.
Regelmäßige Sendungen
Sport — Stars — Stereo • •Sonntag 15.30-18.00 Uhr, 2. Programm Eine Gemeinschaftssendung der Abteilung Leichte Musik und des Sportfunks mit Reportagen von den Sportveranstaltungen des Nachmittags und Gästen im Studio, einem Sportquiz und Musik
Sport in KürzeSonntag, 19.10 Uhr, 1. Programm Aktuelle Sportmeldungen
SportquerschnittSonntag, 22.40 Uhr, 1. Programm Ein Rückblick auf die wichtigsten Sportveranstaltungen des Wochenendes mit Reportageausschnitten, Kommentaren und Meldungen
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Sport der WocheMittwoch, 22.00 Uhr, 1. ProgrammReportagen, Analysen, Diskussionen und Interviews
Die SportinformationFreitag, 18.35 Uhr, 1. Programm Unsere Tips fürs Wocfienende
Alftueiie SportmeldungenFreitag, 23.05 Uhr, 1. Programm
Sport vor zwölfSamstag, 11.45 Uhr, 1. ProgrammMutuelles, Interessantes und Amüsantes vom Sport
Heute im StadionSamstag, 16.30 Uhr, 1. Programm Sportreporter bericliten von den Spielen der Fußballbundesliga, der süddeutschen Regionalliga sowie der Bundesliga-Aufstiegsrunde.
Sport in KürzeSamstag, 19.25 Uhr, 1. Programm Aktuelle Sportmeldungen
Sport am SamstagabendSamstag, 22.40 Uhr, 1. Programm Kommentare, Meldungen und Reportagen
Über diese regelmäßigen Sendungen hinaus bringt der Sportfunk jeweils am Montagmorgen im »Musikjournal« im 1. Programm eine Kurzzusammenfassung der sportlichen Ereignisse vom Wochenende mit der Gewinnskala im Deutschen Fußballtoto, den Gewinnspielen der Auswahlwette »6 aus 39« und der Gewinnzahl der Olympia-Lotterie.
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Kultur und Erziehungln diesem Sommer sind im Abend-Programm-Kon- zept für das zweite Programm einige Neuerungen vorgesehen; künftig sind dort montags und dienstags ab 21.00 Uhr. an den übrigen Tagen ab 22.05 Uhr Kultur-Sendungen zu hören.
Für den Montag-Abend sind Einzelsendungen und die »Marginalien« geplant, alle vier bis sechs Wochen werden hier aber auch >große< Sendungen, die sich aus Dokumentation, Interpretation und anschließender Diskussion zusammensetzen, zu finden sein.
Der D/ensiag-Abend wird um 21.00 Uhr mit einer Einzelsendung eröffnet, um 21.30 Uhr folgt die »Plattenumschau«, um 22.05 Uhr, nach den Nachrichten, ist die »Geschichte der Woche« zu hören.
Am Mittwoch- und Donnerstag-Abend werden im zweiten Programm neue Bücher vorgestellt - jeweils um 22.05 Uhr. Der Fre/fag-Abend-Termin um 22.05 Uhr wird für Sendungen zu aktuellen Ereignissen im Bereich von Kultur und Erziehung freibleiben — der Titel »Fragen der Zeit« ist deshalb bewußt allgemein gewählt.
Der Samstag-Abend schließlich, von 22.05 bis 22.45 Uhr, wird Sendereihen Vorbehalten sein.
Zusätzlicher Hinweis; der Schulfunk, der Jugendfunk und der Familienfunk ändern ebenfalls mit Beginn des Sommerhalbjahrs einige ihrer Sendezeiten im Vormittags- und Nachmittagsprogramm der Werktage.
Kulturpolitik
Regelmäßige Sendungen
Der kulturpolitische BerichtInformationen über Ereignisse und Entwicklungen in der Bundesrepublik und in den europäischen NachbarstaatenDonnerstag, 18.35 Uhr, 1. Programm
Der KulturkommentarTendenzen des kulturellen Lebens— kritisch untersuchtSamstag, 21.05 Uhr, 1. Programm
Sendereihen
Aktenzeichen SchuleMöglichkeiten und Grenzen der schulischen SelbstverwaltungOft und oft beklagen sich Lehrer über die vielen Verordnungen und Paragraphen, durch die sie und ihre Unterrichtsarbeit >gegängeit< werden - auf Kosten der freien Initiative und der Spontaneität. Aus pädagogischen und aus politischen Überlegungen wird darum immer häufiger gefordert, die einzelne Schule brauche mehr Spielraum für Eigen-Initiative und für Mitbestimmung, ihr müsse in bestimmten Grenzen das Recht auf Seibstvenwaltung zugestanden werden.Ob und wie und wieweit das möglich ist, diese Frage soll die Sendereihe »Aktenzeichen Schule« klären helfen. Die Reihe umfaßt folgende Sendungen;1) Die reglementierte Schule
Ein Hearing2) Die autonome Schule
Eine Problemstudie3) Autonomie der Schule im Widerstreit der Mei
nungen - Ein Streitgespräch23. und 29. Juni, 5. Juii
Forum der Diskussion1) Ideal oder Ideologie?
Was heißt Leistung in unserer Gesellschaft2) Was muß der Staat müssen?
Das Recht auf Bildung - ein umstrittener Verfassungsauftrag
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Einzelsendungen
Kummer mit den FerienStudie über ein bürokratisches ProblemVon Ulrich Eickhoff
»Gärtnerin aus Liebe?«Die Kindergärtnerin: Ein Berufsbild voller Verlegenheit - Von Erika Wisselinck
Blind für die BehindertenDie vernachlässigte SonderschuleVon Ulrich Eickhoff
AutoritätEin Kapitel Verhaltensforschung Von Hansjochem Autrum
Lob der Faulheit Ein improvisiertes Spiel Von Gert Heldenreich
Curriculum: Alles andere als ein Schlagwort Die Lehrpläne — das wichtigste Kapitel Schulreform
Kulturkritik
NEUE SENDEZEITEN
Der KulturspiegeiMontag und Donnerstag, 22.30 Uhr, 1. Programm
Für Sie gelesen — aus neuen BüchernMittwoch, 22.05 Uhr, 2. Programm
Für und widerEine Buchbesprechung Donnerstag, 22.05 Uhr, 2. Programm
WIE BISHER
Diese unsere WeltSonntag, 9.05 Uhr, 1. Programm
Unter anderem sind folgende Sendungen geplant:
Kristallkugel und Trommelrhythmus Zur Psychologie des Orakels Von Wolfgang Schmidbauer
Die Yoruba in Brasilien Von iVlaritta Koch-Weser
Keine Chance für den Otter?Ein Bericht über aussterbende Tierarten Von Georg Kleemann
Opferpriester, Kurschmied, Tierarzt Zur Geschichte eines Berufes Von Karlheinz Röder
Aus der Werkstatt der SpracheÜber die Mittel und Wege der deutschen WortbildungVon Herbert Drube
Vorhersage über den IMenschenEine dreiteilige Sendereihe von Helmut Swoboda In dieser Reihe werden die Möglichkeiten und Grenzen der Vorhersagbarkeit menschlichen Einzelverhaltens und kollektiven Verhaltens herausgearbeitet und in ihren vielfältigen Wechselbeziehungen zur Zukunftsforschung, zur Massenpsychologie, zur Staatstheorie, aber auch zur Nationalökonomie und Theologie dargestellt. In einer Zeit, in der Planung und Prognose von ständig wachsender Bedeutung sind, zeigt diese Reihe, was man - und unter welchen Voraussetzungen — am menschlichen Verhalten Vorhersagen kann und wo das Unberechenbare im Einzelschicksal und im Weltgeschehen beginnt.1) Der durchschaubare Mensch
Erfahrung und Analyse2) Der berechenbare Mensch
Theorien, Modelle, Utopien3) Der Mensch als Wille und Schicksal
Einzelsendungen
Heiterkeit als Menschenpflicht Vom Schaden humorloser Humanität Von Friedrich Heer
Zum Beispiel LogistikÜber die Möglichkeit, das Denken zu mathematisie- ren — Von Curt Hohoff
Revolution - siehe unter NeuroseAus dem Wörterbuch der aktuellen DiskussionVon Wilhelm Höck
Wissenschaft und Gewissen Von der Freiheit und Verantwortung des Naturwissenschaftlers - Von Heinrich Schirmbeck
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Welttheater — Halbwelttheater Was repräsentiert die Bühne heute? Von Friedrich Heer
Literatur
Ein Baum, auf dem Fabeln wachsenJean de La Fontaine zum 350. Todestag am 8. JuliVon Franz A. Hoyer
Dostojewski heuteModelle und Typen im Werk des russischen Dichters Von Curt Hohoff
William Faulkner oder Das verlorene Paradies lllber den amerikanischen Irrweg Von Wilhelm Grasshoff
Ein Mundvoll Schweigen Die Prosa Samuel Becketts Von Wilhelm Höck
Porträt unseres HaussternsDas Sonnenbild in der jüngsten ForschungVon Heinrich Schirmbeck
Der Staatschef aus der Maschine Wenn Computer Politik machen Von Helmut Swoboda
Wenn die Schnapphähne krähten Die Räuber in der Literatur Von Helga Kästner
Gustave Flauberts Laboratorium Eine Selbstdarstellung in Briefen Von Wilhelm Grasshoff
Nora 71Gibt es eine zweite Emanzipation der Frau?Von Friedrich Heer
Nietzsches »Geburt der Tragödie ...« (1871)Eine Wende im abendländischen Kulturverständnis Von Wilhelm Höck
Maler in MünchenErinnerungen an Künstler der letzten 30 Jahre Von Johann Ludwig Döderiein
Die Fahrkarte nach OrplidGewagte Idyllen und gebrechliche Paradiese in der Literatur der allerjüngsten Romantik Von Karlheinz Kramberg
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Der SpaziergangSonntag, 9.35 Uhr, 2. Programm
MaiJJuniIn Fortsetzung der Reihe »Bild und Bildung des Menschen in Zeugnissen von der Antike bis zur Gegenwart« fünf Sendungen mit Texten von Adalbert Stifter; »Über Stand und Würde des Schriftstellers«, »Vom Rechte und von der Freiheit«, »Über Schule und Erziehung«; Auszüge aus Beiträgen, die Stifter nach der Revolution von 1848 In Wiener Zeitschriften veröffentlicht hat.
Juni bis SeptemberBeobachtungen, Berichte, Betrachtungen — Erfahrung und Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit - Mitteilungen der vergleichenden Verhaltensforscher Konrad Lorenz und irenäus Eibl-Eibesfeldt: Auszüge aus den Büchern »Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen«, »So kam der Mensch auf den Hund«, »Galapagos — Die Arche Noah im Pazifik«.
Faszinierende Erlebnisse mit Fischen, Dohlen, Gänsen, Hunden, Katzen, Seelöwen, Kormoranen, Albatrossen und anderen Kreaturen. Dazu Dschuang Dse (vor über zweitausend Jahren): »Sieh, wie lustig die Fische im Wasser springen, das ist die Freude der Fische.« — Hui Dse sprach: »Du bist kein Fisch. Wie kannst du der Fische Freuden ken- hen?« — Dschuang Dse sprach: »Ich kenne der Fische Freuden aus meiner Freude, ihnen von der Brücke aus zuzusehen.«
Literatur am Sonntagnachmittag(Welt und Umwelt)Sonntag, 18.00 Uhr, 2. Programm
MaiJosef Martin Bauer: »Eine Kindheit in Bayern« — fünf Folgen aus dem Roman »Siebtens Die Gottesfurcht« des im März 1970 verstorbenen Erzählers.
JuniJJuliMarcel Proust (100. Geburtstag): aus dem Romanzyklus »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« (sechs Folgen)
AugustSiegfried von Vegesacic »Aus der Brieflade meines Urgroßvaters« (sechs Folgen)
SeptemberHeimito von Doderer (75. Geburtstag): »Tod einer alten Dame im Sommer«, Erzählung: Episoden aus den Romanen »Die Strudlhofstiege« (1951) und »Die Merowinger oder Die totale Familie« (1962)
Zeitgenössische AutorenMontag, 15.30 Uhr, 1. Programm
MaiJJuniErzählungen, Schilderungen und Betrachtungen deutscher Schriftsteller, gelegentlich auch Autorenlesungen, wobei Gedenl<tage berücksichtigt werden; unter anderen die Geburtstage von Stefan Andres (65), Max Frisch (60), Wolfgang Koeppen (65), Luise Rinser (60), W. E. Süskind (70). .
Juli bis September»Bayerische Erzähler«: Georg Britting, Hans Caros- sa, Lena Christ, Wilhelm Diess, Marieluise Fleisser, Leonhard Frank, Oskar Maria Graf, Ernst Heimeran, Gottfried Kölwel, Annette Kolb, Alois Johannes Lippl, Georg Lohmeier, Joseph Maria Lutz, Max Peinkofer, Anton Schnack, Ludwig Thoma
Charles Baudelaire zum 150. Geburtstag geboren 9. April 1821 - gestorben 31. August 1867 »Le Spleen de Paris«Gedichte und Gedichte in Prosa 25. Juni 1971
Marcel Proust zum 100. Geburtstaggeboren 10. Juli 1871 - gestorben 18. November 1922Leben und Werkin Selbstzeugnissen und Zeugnissen von Zeitgenossen 9. Juli 1971
Valery Larbaud zum 90. Geburtstaggeboren 29. August 1881 — gestorben 3. Februar 1957»Kinderseelen«Drei Erzählungen 27. August 1971
Pierre Jean Jouvegeboren 11. Oktober 1887 in Arras»Frost«aus dem Roman »Die leere Welt«24. September 1971
Die Geschichte der WocheDienstag, 22.05 Uhr, 2. Programm
In der während der Sommermonate eine Stunde später beginnenden Sendezeit Geschichten und Erzählungen deutscher und ausländischer Autoren unserer Zeit, abwechselnd einmal ernst, hart, traurig, einmal heiter bis komisch und amüsant; unter anderem Wiederholungen guter Aufnahmen aus der nunmehr seit zehn Jahren bestehenden Reihe »Die Geschichte der Woche«.
Sondersendungen am Freitagabend im 2. Programm
Rahel Varnhagen zum 200. Geburtstag geboren 19. Mai 1771 - gestorben 7. März 1833 Ein Porträt in Briefen und in Dokumenten der Zeitgenossen 21. Mai 1971
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Kirchenfunk
Dkumenisches Pfingsttreffen in Augsburg 1971Zum erstenmal in der Kirchengeschichte vereinigen sich in diesem Jahr die Katholiken und Protestanten in Deutschland zu einem gemeinsamen Kirchentag. Schauplatz ist die alte Reichsstadt Augsburg, deren Name mit der Reformationszeit eng verbunden ist. Begriffe wie das Augsburger Bekenntnis, das Augsburger Interim und der Augsburger Religionsfriede gehören zu den bedeutenden und versöhnlicheren Wegmarken der Kirchentrennung im 16. Jahrhundert. Deshalb hat es einige Berechtigung, daß Augsburg heute zum Markstein eines neuen gemeinsamen Weges der Kirchen werden soll, wenn die Stadt auch für eine Massenveranstaltung dieser Art nicht gerade geschaffen ist.Das ökumenische Pfingsttreffen, das vom 2. bis 5. Juni stattfindet, konzentriert sich auf sechs Themen: Glaubensnot und Kirchen — Gottesdienst — Ehe — Sorge für den einzelnen Menschen: Individuelle Lebenshilfe — Ausländische Arbeitnehmer — Entwicklungshilfe. Sechs Arbeitsgruppen, paritätisch mit Katholiken und Protestanten besetzt, leisten seit einem Jahr die Vorarbeiten. Ihre schriftlich niedergelegten Ergebnisse werden vom Kirchenfunk am 2. Mai in den zu einer gemeinsamen Stunde vereinigten Reihen »Katholische Welt« und »Evangelische Botschaft« dokumentiert und kommentiert. Autoren sind Johann Christoph Hampe und P. Wolfgang Seibel.Das Pfingsttreffen wird dann in zahlreichen Sendungen dargestellt und untersucht. Täglich vom Mittwoch, 2. Juni, mit Samstag, 5. Juni, wird ein Abendkommentar die Ereignisse des Tages behandeln. Am Samstag, 5. Juni, wird live um 17.00 Uhr die letzte Stunde der Verhandlungen mit Sprechstellen in den verschiedenen Hallen verfolgt. Ebenfalls live folgt dann am Abend desselben Tages die Übertragung des ökumenischen Schlußgottesdienstes im Augsburger Rosenaustadion. Am Sonntag, 6. Juni, wird in der Reihe »Evangelische Botschaft« ein Querschnitt des Pfingsttreffens mit zahlreichen Originalaufnahmen gesendet.
2. Ordentliche Bischofs-Synode in RomEnde September 1971 tritt im Vatikan die von Papst Paul VI. nach dem Wunsch des Konzils geschaffene Bischofs-Synode zu ihrer 2. Ordentlichen Sitzung zusammen. In mehrwöchigen Beratungen werden Bischöfe aus allen Kontinenten und führende Persönlichkeiten der römischen Kurie mit dem Papst eine
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Reihe von besonders drängenden Fragen des kirchlichen Lebens und der theologischen Entwicklung erörtern. Der Kirchenfunk wird in verschiedenen Sendungen die zur Debatte stehenden Probleme aufgreifen und über den Verlauf der Synode in Kommentaren und Interviews berichten.
Evangelische MorgenfeierSonntag, 10.00 Uhr, 1. Programm Die Diskussion um die Morgenfeier unter Gestaltern und Hörern hält an. Sie wurde durch verschiedene Versuche mit funkischen Formen ausgelöst. Einig ist man sich jedoch, daß die bisherige, aus den ersten Jahren des Rundfunks tradierte Form der Morgenfeier nicht die einzige Lösung sein kann. Sie war im Zeichen einer noch wenig entwickelten Technik ohne Aufnahme- und Zuspielmöglichkeiten als die technisch unproblematischste Lösung entstanden. Nachdem der Hörfunk neuerdings nach 20 Jahren im Schatten des Fernsehens durch Einsatz seiner ganzen technischen Mittel wieder an Gestalt und Gewicht gewinnt, darf sich die wichtigste Verkündigungssendung nicht in eine falsch verstandene Tradition begeben. Es geht um die noch lange nicht erreichte Integration der Verkündigung in das Medium Funk. Die in diesem Zusammenhang seit nunmehr fast drei Jahren in den Evangelischen Morgenfeiern unternommenen Dialoge mit dem Hörer weisen auch auf neue Möglichkeiten einer dialogischen Massenkommunikation hin. Das gegenwärtige Team der evangelischen Rundfunkprediger versucht eine systematische Weiterentwicklung der funkgerechten Verkündigung, ohne daß dabei die Interessen konservativer Hörer außer acht gelassen werden.Die Mitglieder des Teams sind die Pfarrer Friedrich Eras, Freising, Theodor Glaser, München, Kirchenrat Gerhard Hildmann, Tutzing, Georg Kugler, Nürnberg, Kirchenrat Georg Lanzenstiel, München, Kirchenrat Helmut Lindenmeyer, Augsburg, Hans- Georg Lubkoll, Oberaudorf/Inn, Johannes Opp, Kit- zingen, Oberkirchenrat Hans Schmidt, München, Kirchenrat Hans Wilhelm Schmidt, München, Kirchenrat Adolf Sommerauer, München, Bischof Wilhelm Stäh- lin, Prien, und Johannes Viebig, Nürnberg.
Katholische MorgenfeierSonntag, 10.30 Uhr, 1. Programm Eine Reihe über das aktuelle Thema »Glauben — heute« leitet die Katholischen Morgenfeiern des Sommerprogramms ein. »Glauben - was ist das?«, »österlicher Glaube«, »Glaube — Geschenk oder Leistung?«, »Gelebter Glaube« und »Glauben heute« heißen die Themen der sonntäglichen Ansprachen
dieser Reilie. Ilir schließen sich Betrachtungen über die Texte des jeweiligen Sonntags nach der neuen Leseordnung an. Die Sprecher sind neben anderen Prälat Karl Förster, München, Alfons Fleischmann, Eichstätt, Stadtpfarrer Msgre. Karl Fröhlich, München, Kaplan Peter Götz, Bamberg, Präfekt Gerhard Hellgeth, Bamberg, Regens Albert Lupp, Augsburg, Präfekt Erich Maler, Regensburg, Norbert Maginot, Ettal, Kurat Klaus Mucha, München, Manfred Müller, Augsburg, Studentenpfarrer Willibald Leierseder, Regensburg, Pfarrer Ernst Schmitt, Hirschaid, und Domprediger P. Michael Tupec, Passau. Zum Thema des Herbst-Caritas-Sonntags »Helfen macht Freude« spricht Bischof Josef Stangl, Würzburg. Chöre aus den verschiedenen bayerischen Diözesen wirken an der musikalischen Gestaltung der Morgenfeiern mit.
Katholische WeltSonntag, 8.00 Uhr, 2. Programm Um die Hörer über den Fortgang der synodalen Arbeit auf dem laufenden zu halten, greifen mehrere Sendungen dieser Reihe die wichtigsten Themen der Kommissionen der bundesdeutschen Synode auf. Ebenso sollen Beiträge über den Schluß der Wiener Synode sowie über die Vorbereitungen zur Synode in der Schweiz informieren. In den Wochen vor Beginn der römischen Bischofs-Synode erörtern mehrere Sendungen die in den dortigen Beratungen auf der Tagesordnung stehenden Probleme. Jeweils am letzten Sonntag eines Monats faßt die »Kirchliche Zeitchronik« die wichtigsten Ereignisse der vorausgehenden Wochen in einem Überblick zusammen. Er enthält jeweils zahlreiche Original-Ausschnitte aus Reden und Verlautbarungen führender Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens sowie Kommentare zu den wesentlichen Geschehnissen.
Außerdem sind folgende Sendungen geplant:
Autorität und Freiheit bei John Henry Newman Von Heinrich Fries
Autorität und Freiheit bei Teilhard de Chardin Von Eugen Biser
Autorität und Freiheit bei Johannes XXIII.Von Georg Moser
Die nachkonziliare Kirche in den USA Von Erik von Kuehnelt-Leddihn
Zum 500. Geburtstag von Thomas von Kempen Von Franz A. Hoyer
Wo steht die Liturgie-Reform?Ein Gespräch zwischen Liturgieforschern, Seelsorgern und Laien
Evangelische BotschaftSonntag, 8.30 Uhr, 2. Programm In dieser Sendereihe findet die Auseinandersetzung mit den kirchlichen und theologischen Fragen der Gegenwart statt. Hier werden Entwicklungslinien dargestellt, neue Erkenntnisse untersucht und diskutiert, um auf diese Weise die bleibenden Inhalte des Christentums in ihren vielseitigen Ausdrucksmöglichkeiten festzustellen und festzuhalten.Mittelpunkt des Sommerprogramms ist eine Bestandsaufnahme zu dem Thema: Jugend - Religion - Kirche. In zunehmendem Maß zeigt sich bei den Teens und Twens eine Sehnsucht nach religiösem Bewußtsein, das als Ausdruck der Geborgenheit verstanden wird. Der dabei eingeschlagene Weg von Yoga-Übungen über psychedelische Musik bis zu Drogen und Rauschgift liegt weitab von dem, was etwa die christlichen Kirchen in ihrer durch Reformation und Aufklärung geprägten Form der Jugend zu bieten haben. Gleichzeitig beruft sich jedoch ein großer Teil dieser Jugend in ihrem sozialen und politischen Engagement auf Christus und seine Botschaft. Keimzellen der studentischen Protestbewegung waren vor allem die evangelischen Studentengemeinden. Alle diese Erscheinungen und die für das institutionalisierte Christentum daraus zu entnehmenden Erkenntnisse sollen in diesen Sendungen untersucht werden. Interviews und Gespräche mit jungen Menschen stehen dabei im Mittelpunkt.Einzelbeiträge im Sommerprogramm sind u. a. ein Report über Besuche eines Pfarrers bei Kirchenfernen und -fremden, die höchstens noch bei Taufe, Trauung und Beerdigung die Kirche besuchen. Autor ist Pfarrer Theodor Glaser. Der Mediziner und Synodale Kurt Lendtrodt gibt eine Analyse des Leidens aus medizinischer und theologischer Sicht. Heinz Flügel setzt die phantastisch-skurrile Folge »Ungebetene Gäste« mit einem weiteren Kapitel fort. Es ist wieder eine zeitgenössische Begegnung mit einem Zeugen aus ferner Vergangenheit.
Morgenfeiern der i<leineren ReligionsgemeinschaftenSonntag, 7.45 Uhr, 1. Programm Sprecher aus sieben religiösen Gemeinschaften wenden sich in diesen Feiern mit einem sonntäglichen Wort an die Hörer. Beteiligt sind die Altkatholische Kirche, die Adventistengemeinde, die
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Baptisten, die Christliche Wissenschaft, die Evangelischen Freil^irchen, die Evangelisch-methodistische Kirche und die Freireligiöse Landesgemeinde in Bayern.
Israelitische FeierstundeFreitag, 17.45 Uhr, 2. Programm Gemeinde-Rabbiner Hans-Isaak Grünewald und Baruch Graubard erläutern In den israelitischen Sendungen den Wochentext. Jüdische Chöre aus dem In- und Ausland leiten die Ansprachen ein, die weithin interessierte Hörer finden.
Kirche und WeitMontag, 17.45 Uhr, 1. Programm Der aktuellen Information über das kirchliche Leben im In- und Ausland will diese Sendung dienen. Sie enthält Interviews, Kommentare und Vorträge über die Entwicklung der Kirchen und ihre Stellungnahmen zu den Problemen von Staat und Gesellschaft. Unter anderem sind in dieser Reihe geplant:
Diener Gottes - Diener der Menschen Bericht über die Konferenz Europäischer Kirchen
Kirche in Brasilien (I)Zwischen Medici und Camara
Kirche in Brasilien (II)Porto Alegre: Eine Lehre für Lutheraner
Das AmulettGeschäft mit dem Aberglauben
Kirchliche Streiflichter aus der DDR Von einem Pfarrer in Thüringen
Nachrichten und Kommentare aus dem idrchllchen LebenDienstag, 18.35 Uhr, 1. Programm Nachrichten aus der Weltkirche und Ökumene sowie aus dem kirchlichen Leben der Heimat - Kommentare zu aktuellen kirchlichen Ereignissen
Minute der BesinnungWerktags, 5.57 und 7.07 Uhr, 1. Programm Ein Wort der Besinnung zum guten Geleit in den Alltag. Texte aus früheren Jahrhunderten und aus dem Schrifttum der Gegenwart, gelesen von Helmuth M. Backhaus, Wolfgang Büttner, Jürgen Goslar und Fritz Strassner.
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Besuch am KrankenbettMittwoch, 10.40 Uhr, 1. Programm Den kranken Hörern in Kliniken und Krankenhäusern und jenen, die daheim ihre Genesung und Gesundung erwarten, gilt die wöchentliche Sendung »Besuch am Krankenbett«. Dichter, Schriftsteller, Ärzte, Theologen beteiligen sich an dieser Reihe. Sie enthält Lesungen wie Ansprachen, Betrachtungen wie religiösen Zuspruch. An Themen sind unter anderem vorgesehen: »Anleitung zur Meditation«, »Lebenssinn und Krankheit«, »Bücher für die Stille«, »Sinn und Unsinn der Krankheit«, »Liebe Mutter«, »Die Wahrheitsfrage am Krankenbett« sowie Erzählungen von Josef Martin Bauer, Johann Christoph Hampe, Gottfried Kölwel, Anton Schnack, Reinhold Schneider, Alfons Teuber und Wilhelm Zentner.
Zum SonntagSamstag, 18.05 Uhr, 2. Programm Zwischen den 18-Uhr-Nachrichten und geistlicher Musik ein besinnliches Wort: Es will dazu helfen, den >Feiertag< richtig zu sehen und zwischen den Tagen der Arbeit Kraft für den Alltag zu schöpfen.
Familienfunk
Die Gesellschaft von heute und morgen braucht— wir werden das noch lange wiederholen müssen — die aufgeklärte, kritische, mitsprachefähige Frau, die bereit ist, mitzuwirken bei der Humanisierung der Welt — einer Welt, die kinder- und altenfreundlicher ist als die heutige, die menschlichere Arbeitsbedingungen und demokratischere Strukturen in allen Lebensbereichen und Institutionen schafft und in der die Verantwortung für den Nächsten Denken und Handeln für »unsere Milliarden Nachbarn« einschließt.
Die Programme des Familienfunks wenden sich demgemäß vorrangig an Frauen und versuchen, ihnen die Bedeutung und die Chancen ihrer verschiedenen Funktionen in Beruf, Familie, Öffentlichkeit bewußt zu machen, ihnen Informationsmaterial anzubieten für die Mitarbeit zu Hause und im Betrieb, im Raum der Kirche, der Gewerkschaft, der Politik. Daß viele Frauen begonnen haben, ihre überlieferten Rollen zu überprüfen, beweisen die in- und ausländischen, an Aktivität und Bedeutung zunehmenden Frauenbewegungen — Aktionskreise, Wählerinnen- und Bürgerinitiativen und immer neue Versuche, Frauenparteien zu gründen Ausdruck des Unbehagens über mangelnde Berücksichtigung ihrer existenziellen Bedürfnisse und Interessen ebenso wie des Strebens nach mehr Selbst- und Mitbestimmung.
Eine nicht unwichtige Sendezeitänderung ist anzumerken: »Das Notizbuch« wird um eine halbe Stunde vorverlegt und beginnt nunmehr (montags mit freitags) um 10.00 Uhr.
Regelmäßige Sendungen
Das Noiizbudi
Montag mit Freitag, 10.00 Uhr, 1. Programm
MontagDie moderne Familie
DienstagFrau und Öffentlichkeit
Mittwoch»Anruf genügt!« Annette Pfeiffer am TelefonElternsprechstundeSoziallexikonGesundheitsmagazin
DonnerstagVerbraucherfragen
FreitagFreizeit und Kultur
Frau im BerufDienstag, 5.40 Uhr, 1. und 2. Programm Donnerstag, 6.40 Uhr, 2. Programm
Für die LandfrauFreitag, 11.30 Uhr, 2. Programm
Die ältere GenerationFreitag, 15.30 Uhr, 1. Programm
Familie Brandl14-täglich Samstag, 14.40 Uhr, 1. Programm
FrühgymnastiltMontag mit Samstag, 6.05 Uhr und 6.55 Uhr, 2. Programm
Einzelsendungen
»Alle sind an allem schuld«Eine StudenteneheVon Elke Riegert-Heidenreich(Gemeinschaftsproduktion mit der Hörspiel-Abteilung) 31. August 1971
»Warum ist Frau B. so unglücklich?«Geschichte einer Ehescheidung Von Anne Dorn(Übernahme vom Hessischen Rundfunk)25. September 1971
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Jugendfunk Pop SelectionMusik der Jungen Welle nonstop Sonntag, 11.05 Uhr, 3. Programm
Jetzt Club 16 um fünfUnter den Veränderungen im Programm der Jungen Welle dürfte die Sendezeitverschiebung von »Club 16« am meisten Beifall finden: Um 17.00 Uhr kann die beliebteste Musiksendung der Jungen Welle nun von v\ieitaus mehr berufstätigen Jugendlichen gehört werden; die Verkürzung auf eine Dreiviertelstunde müssen wir gegenüber dieser Verbesserung in Kauf nehmen.Die »Redaktion 4-32« meldet sich statt alle 14 Tage am Samstag in Zukunft wöchentlich: am Donnerstag um 19.15 Uhr im 1. Programm. Die ebenfalls bisher am Samstag (im Wechsel mit »Redaktion 4— 32«) gesendeten halbstündigen »Beiträge der Jungen Welle« werden künftig in unregelmäßiger Folge samstags um 16.00 Uhr im 1. Programm zu hören sein.»Club 16« am Samstag und Sonntag im 3. Programm, schon bisher mit eigenem Charakter gegenüber den Werktagen, rückt unter jeweils eigenem Titel um eine Stunde nach vorn auf 15.05 Uhr. Im 3. Programm des Sonntags nimmt »Pop Selection« den Platz von »Pop Sunday« ein, das auf die (hoffentlich nicht zu späte) 23.05-Uhr-Zeit ausweicht.
Treffpunkt Junge WelleEine Wunschsendung mit Ado Schlier Sonntag, 15.05 Uhr, 3. Programm
KontaktEin Abendmagazin der Jungen Welle Kontaktmann: Rüdiger Stolze Sonntag, 18.00 Uhr, 1. Programm
Pop SundayMusik und TexteSonntag, 23.05 Uhr, 3. Programm
Beiträge der Jungen WelleUnregelmäßig Samstag, 16.00 Uhr, 1. Programm
Aktenträger oder Polit-Berater?Ein Bericht der Jungen Welle über die Assistenten der Bundestagsabgeordneten Von Armin Beth und Gert Kolbe
Regelmäßige Sendungen
Club 16Die Musiksendung der Jungen Welle Woniag mit Freitag, 17.00 Uhr, 2. Programm
Redaktion 4-32Das aktuelle Magazin der Jungen Welle Redakteur im Studio: Rüdiger Stolze Donnerstag, 19.15 Uhr, 1. Programm
Playback Club 16Wiederholung vom Montag Disk-Jockey: Raoul Hoffmann Samstag, 14.05 Uhr, 3. Programm
Disco-3Eine Musiksendung der Jungen Wellemit Julia EdenhoferSamstag, 15.05 Uhr, 3. Programm
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Abitur nach ArbeitsschlußEin Wegweiser für den zweiten BildungswegVon Ulrich Eickhoff und Theodor Dolezol
Neue Tips für Weltstadt-TripsEin aktueller Reiseführer der Jungen Wellezusammengestellt von Raoul Hoffmann
Karriere in KronwinklAmon Düül l l ’s Umzug aus der Kommune in den Kommerz — Ein Musik-Report der Jungen Welle Von Raoul Hoffmann
Verschenkte Zeit?Jugendliche in freiwilligen sozialen Diensten Eine Reportage von Christiane Ehrhardt (Wiederholung)
Traumwelt vom Weltraum Science-Fiction-Literatur und wie sie entsteht Eine Sendung von Raoul Hoffmann (Wiederholung)
Im Dienst für eine bessere WeltÜber Chancen und Aufgaben der Entwicklungshelferberichtet Theodor Dolezol(Wiederholung)
AufstiegsfibelHinweise der Jungen Welle, wie man in seinem Beruf weiterkommtVon Karl Jörg Wohlhüter und Ado Schlier
Warum Mädchen Mädchen mögenEin Versuch der Jungen Welle, hinter die Gründeweiblicher Freundschaften zu kommenVon Stefanie Ruppmann
Das dritte AugeAbergläubische Tendenzen in der jugendlichen Subkultur — aufgespürt von Helmut Fritz (Übernahme vom Hessischen Rundfunk)
Das Hörspiel soll auffordern, über Begriffe wie Freiheit, Toleranz, Revolution nachzudenken.(Eine Produktion des RIAS mit dem Südwestfunk; gemeinsam mit der Abteilung Hörspiel, vgl. S. 52.)
Sondersendungen
Poptime in CoburgEin Free-Concert der Jungen Welle in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring
Pop-PublikumInterviews und Musik aus Rock-Konzerten
Fugen mit Feedback • •Diskussion über die Verbindung von Pop und Klassik zwischen Ulrich Dibelius und Raoul Hoffmann
Hörspiel im Jugendfunk
ReservatThere are no truths outside The Gates of Eden Hörspiel von Michael KoserKosers Utopie handelt von einem künstlichen Paradies, geschaffen von einer zukünftigen Weltregierung für alle diejenigen, die gegen den >Plan<, die vorausberechnete wirtschaftliche und politische Ordnung opponieren und rebellieren: Künstler, Hippies, Gammler, Oppositionelle jeder Art. In dem von der Außenwelt abgeschlossenen Reservat erhalten die darin Angesiedelten mühelos alles, was sie zum Leben brauchen, haben völlige Freiheit, die Lebensform zu wählen, die sie sich wünschen; — die Gesellschaft >draußen< aber hat sich dadurch auf >hu- mane< Art von ihrer unberechenbaren Opposition und Revolution befreit. Gleichzeitig beutet sie die im Reservat entstehenden künstlerischen Ideen wirtschaftlich aus - das Reservat rentiert sich dadurch sogar.
Auf der anderen Seite finden sich auch die Außenseiter der Gesellschaft im Reservat mit der >repres- siven Toleranz< ab, geben in dieser >paradiesischen Umwelt echte revolutionäre Haltung (den »Plan außer Kraft zu setzen) auf zugunsten einer indivi duellen Glücksbefriedigung (Drogen, Meditation Ästhetik). Sie hören auf, über ihre Lage nachzuden ken. Anstatt zu sagen »wir können nicht hier raus sagen sie »die können nicht rein zu uns«. Sie wer den zu exotischen Fischen in einem riesigen Aqua rium.
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Schulfunk
LeistungstestsVon den im Schuljahr 1970/71 angebotenen neuen und teilweise neuartigen Schulfunksendereihen haben die Leistungstests in besonderem IVlaße Aufmerksamkeit erregt und Zustimmung gefunden. Sie sind ein Teil der Bemühungen um eine flexiblere Gestaltung des Übertritts von der Grundschule in weiterführende Schulen und sollten dazu dienen, Anhaltspunkte zu gewinnen für das hierbei zu praktizierende neue Verfahren.
Auf Anregung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus und in Zusammenarbeit mit dem Staatsinstitut für Schulpädagogik wurden nach vorangehenden Probesendungen drei Testreihen zu je drei Aufgaben — Rechtschreiben, Aufsatz und Sprachlehre — ausgestrahlt. Bereits am ersten Leistungstest haben annähernd 15 000 Schüler teilgenommen. Mehrere hundert 4. Klassen waren an diesem Versuch beteiligt, zu gleicher Zeit im ganzen Land objektive Leistungskontrollen — hier im Unterrichtsfach Deutsch — vorzunehmen, und zwar ohne großen Verwaltungsaufwand, ohne Verpflichtung und in aller Öffentlichkeit. Auch den Eltern vieler Schüler, das hat sich nebenbei herausgestellt, ist an solchen Leistungsproben sehr gelegen. Auf ähnliche Tests, die von den Schulämtern durchgeführt werden, stützt sich das Übertrittsgutachten, das künftig von den Grundschulen erstellt wird.
Zwei neue Leistungstests werden zu Beginn des nächsten Schuljahrs im Programm stehen. Sie dienen der objektiveren Bestandsaufnahme des vorhandenen Wissens aus dem 3. und 4. Schuljahr.
ÜbersichtsthemenDer dritte Abschnitt des Jahresprogramms läßt Raum zur Behandlung von Übersichtsthemen. Insbesondere die Schüler der Abschlußklassen werden mit Fragen vertraut gemacht, die den eigentlichen Stoffplan überschreiten.
Hauptschule
Die Entstehung des Grundgesetzes
Auf dem Weg zum Vereinten Europa
Bevölkerungsexplosion und Welternährungsprobleme
Berufstätige Mütter
Weltweite Abhängigkeit aller von allen
Das Wochenendproblem
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GymnasienDas zweite Vatikanische Konzil
Die EKD von 1948 bis heute
Die ökumenische Bewegung
Realschulen
»Die öffentliche Meinung« und »Wirtschaftskunde« waren die Themenkreise des 1. und 2. Trimesters. Im letzten Programmabschnitt folgen acht Viertelstunden zur »Erziehungskunde«;
Notwendigkeit und Grenzen der Erziehung
Die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen
Die Erziehung des Gewissens
Familie und Schule als Erziehungsräume
Autorität und Autoritätskrise
Fehlformen der Erziehung
Erziehung gestern und morgen
Erziehung zur Mündigkeit und Verantwortung
Zum DürerjahrAlbrecht Dürer im Urteil seiner Zeitgenossen 21. und 25. Mai 1971
KursreihenIm nächsten Schuljahr, das im September beginnt, werden unter anderem folgende Sendereihen wieder zu hören sein;
Sprachtraining für Schulanfänger
Hören lernen - Materialien zur Hörerziehung
»Hello, I speak Englishl« - für das 6. Schuljahr
Diese Jahresreihe zum Englischunterricht an Hauptschulen wird für das 3. Jahr Englisch mit Sendungen der gleichen Art fortgesetzt »Hello, I speak Englishl« für das 7. Schuljahr soll vor allem der Wiederholung und Vertiefung des Stoffes dienen.
Wissenschaft für die PraxisDiese Sendereihe des Schulfunks im Abendstudio bringt am 6. Mai den letzten von zehn Vorträgen von Hans Schiefele; »Begabung durch Lernen.«Es folgt eine Reihe von fünf Vorträgen über Fragen der vorschulischen Erziehung von Gerhard Pause (siehe Seite 42).
Zum Abschluß der Jahresreihe »Hören lernen - IVIaterialien zur Hörerziehung« wiederholen wir die beiden Vorträge von Hermann Regner:Wahrnehmung und Verarbeitung von Hörereignissen Didaktik und Methode des Hörenlernens Das Schulfunkprogramm während der Sommerferien bringt Wiederholungen aus der Produktion der letzten Jahre, vor allem solche Hörfolgen und Features, die über die Schule hinaus bei einem großen Hörerkreis Anklang gefunden haben. Bei der Auswahl denken wir nicht zuletzt an Touristen und Feriengäste. Ihnen widmen wir einige Kapitel aus Bayerns Geschichte und Gegenwart.
Kinderfunk
NEU IM PROGRAMM
Sagen aus BayernSagen hat man früher nicht gelesen, man hat sie erzählt bekommen. Paul Ernst Rattelmüller wird in loser Folge am Dienstag um 15.30 Uhr im 1. Programm Sagen aus Bayern (Altbayern, Franken, Schwaben) nach alten Quellen erzählen - so wie sie die Kinder früherer Generationen hörten.
Schulfunk-Sendezeiten
Die Sendezeiten haben sich mit Beginn des Sommerprogramms zum Teil geändert:
Montag1. Programm: 8.30 Uhr2. Programm: 9.35, 10.05, 10.30 und 14.30 Uhr
Dienstag1. Programm: 8.30 Uhr2. Programm: 10.05, 10.30 und 14.30 Uhr
Mittwoch1. Programm: 8.30 und 15.30 Uhr2. Programm: 10.05, 10.30 und 14.30 Uhr
Donnerstag1. Programm: 8.30 Uhr2. Programm: 10.05, 10.30 und 14.30 Uhr
Freitag1. Programm: 8.30 Uhr2. Programm: 10.05, 10.30 und 14.30 Uhr
Samstag2. Programm: 9.00 und 9.30 Uhr
SCHULFUNK IM ABENDSTUDIO
Donnerstag2. Programm: 19.30 Uhr
Für Buben und Mädchen (ab 10 Jahren)Sonntag, 14.00 Uhr, 1. Programm
Hörspiele
Sein Freund, der Kaiser Von Wolfgang Ecke
Die Pferdediebe in ArkansasNach Friedrich Gerstäcker für den Funk bearbeitet von Paul Alverdes — (Vier Teile)
Tödliche Fracht Von Cord Reh köpf
Weg eines GeniesRöntgen, Erfinder der X-StrahlenVon Ernst Niederreither
Der Schatz des Marco Polo Von Anne Faber
Eine Handvoll Töne Musikalisches Preisrätsel Von Wolfgang Ecke
Musikalische Sendungen
Musik der Meister
Ein junger Meister am Ufer der Themse Mancherlei von und über Henry Purcell Von Kurt Brüggemann
Der Meister von St. Florian Mancherlei von und über Anton Bruckner Von Kurt Brüggemann
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Lieder aus Ungarn Hörspiele
Der Kinderchor des Bayerischen Rundfunl<s und seine Instrumentalgruppe unter Leitung von Kurt Brüggemann
Erzählungen
Der Geist in der Mittagssonne Von Sid Fleischmann - (Vier Teile)
»Immer bin’s ich geweseni« Lausbubengeschichten von Manfred Bacher
Neue Schelmengeschichten aus Chelm Von I. B. Singer
Für Kinder (ab 6 Jahren) Sonntag, 13.30 Uhr, 2. Programm
Märchen und Geschichten
Der fliegende BärVon Eva Marder - (Drei Teile)
Andi Swetar oder Der Auszug aus dem Kinderkeller Von Christine Nöstlinger — (Zwei Teile)
Von einem der auszog das Räubern zu lernen Von Anne Faber
Die feuerrote Friederike Von Christine Nöstlinger
Duda mit den FunkelaugenVon Irina Korschunow — (Drei Teile)
Lieber Freund TulliVon Vera Ferra-Mikura — (Zwei Teile)
»Mir san vom Wald«Niederbayerische Lieder und Geschichtenvom Wolkersdorfer Friedl und von Kurt Brüggemann
Die Krone des Schlangenkönigs Polnisches Märchen
Das Boot, das immer größer wurde Von Hakon Stephensen
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IMeister Eder und sein Pumuckl
Diese Reihe von Ellis Kaut wird unter anderem mit folgenden Hörspielen fortgesetzt:
Pumuckl und der Föhn Pumuckl und die Gummiente Pumuckl und die abgerissenen Tulpen
Wiederholungen
Hörspiele
Das Geheimnis der weißen Raben Von Wolfgang Ecke - (Vier Teile)
Brüderchen und Schwesterchen Nach Grimm von Paul Alverdes
Der EisenofenNach Grimm von Paul Alverdes
Huasco und der Herr der BergeNach einem peruanischen Märchen von Anne Faber
Die Abenteuer des Pinocchio Ein Singspiel von Kurt Brüggemann
Erzählungen
Wolfgang Reichmann erzählt Das kalte HerzVon Wilhelm Hauff - (Zwei Teile)
Theo Fischer erzählt Hüter der weißen Herde Von Ester Wier - (Drei Teile)
Geschichten und Märchen
Die Wawuschels mit den grünen Haaren Von Irina Korschunow — (Drei Teile) Sprecher: Karl-Michael Vogler
Gespenster essen kein Sauerkraut Von Gina Ruck-Pauquet — (Zwei Teile) Sprecher: Klaus Havenstein
Folgende Sendereilien im Wechsel;
Neues für LeserattenKon + LexI - Mit dem Zwanzig-Minuten-Lexikon WummeMärchen und Geschichten
Für Groß und KleinDienstag, 15.30 Uhr, 1. Programm
Land und Leute
Die regelmäßigen Sendungen unter dem Titel »Bayern für Liebhaber« und »Land und Leute«, bisher am Sonntagabend, sind vorverlegt worden auf den Sonntagnachmittag.
Für die KleinenDortnerstag, 15.30 Uhr, 1. Programm
»Jeremias Schrumpelhut erzählt« abwechselnd mit Lieder für die Kleinen undDas klingende Bilderbuch
Für Buben und iUlädchenSamstag, 14.00 Uhr, 2. Programm
»Allerlei zwischen zwei und halbdrei«abwechselnd mit»Alles Gute zum Geburtstag!«und»Rätsel, Spiel und Spaß« von und mit Emil Vierlinger
Das BetthupferlTägiich 18.55 Uhr, 1. Programm
Bayern für Liebhaber14-täglich Sonntag, 15.00 Uhr, 2. Programm Diese Reihe ist den Freunden der bayerischen Geschichte und den Liebhabern bayerischer Kultur und Kunst zugedacht. Deshalb wechseln Im Programmangebot historische Betrachtungen mit Porträts, Städtebilder mit Kunstwanderungen, aktuelle Beiträge mit Reisen in die vergessene Zeit. Die Sendungen sollen weiterhin ein lebendiges Spiegelbild sein für ein kulturbewußtes und freiheitliches Bayern, das die Wurzeln seiner Herkunft nicht verachtet, aber auch - wo es angebracht erscheint - die bayerische Tugend des Widerspruchs pflegt, vor allem gegen die klischeehaften Bayern-Bilder.
Folgende Einzelbeiträge sind geplant;
Bayern in der Publizistik und Satire des 18. JahrhundertsVon Günter D. Roth
Die Schwarzenburg in der Oberpfalz Von Carl Oskar Renner
Der Münchner Hofmaler Nikolaus Stuber Von Gabriele Scherl
Die Söhne Max Haushofers Von Quirin Engasser
Zepherin Zettl — ein vergessener Mundartdichter aus dem Böhmerwald Von Carl Oskar Renner
Die >sittlich-ökonomische hausenVon Josef Pfennigmann
Gesellschaft< in Burg-
Johann Nepomuk Ringseis Lebensbild eines bayerischen Patrioten Von Wolfgang Johannes Bekh
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Die Stadt tiinter der Grenze Eine Betrachtung der Stadt Hof Von IVIarianne Langewiesche
Ein Poet in der bayerischen Armee Aus den persönlichen Aufzeichnungen des Grafen August Platen-Hallermünde Von Siglinde Stiel
Waldsassen und die Wallfahrtskirche Kappel Kunstwanderung im Stiftsland Von Herbert Schindler
Die bayerischen HopfenstraßeGeschichte und Geschichten, aufgefädelt an derB 301 — Von Josef Brückl
Monumenta Europaea
Wir beenden diese Hörbildreihe über die großen Klosteranlagen mit folgenden Sendungen:
Kloster Einsiedeln in der Schweiz Von Richard Zürcher
Stift Klosterneuburg bei Wien Von Reinhard Raffalt
Theater für jedermannIn einer Zeit, in der einerseits der Verfall der Mundart beklagt wird, andererseits aber die Sprache der Bühne sich wieder mit Mundart belebt, möchten wir in einem kleinen Kolleg die Entwicklung und Eigenfarbe des bayerisch-österreichischen Volksstücks und Mundarttheaters untersuchen. Der Kreis der Betrachtungen (mit Szenenausschnitten) reicht bis in die Gegenwart und schließt auch die reale Erscheinung des heutigen Fremdenverkehrs- und Bauerntheaters nicht aus.
Es sind folgende Beiträge geplant:
Wo man bei Queri nicht rot werden braucht Komische Szenen, vorgeführt von Hans Prähofer
Das frühe Wiener Volksstück Von Stranitzky bis Raimund Von Hannelore Neves
Schau-Spiele in der Mundart Von Nestroy bis Martin Sperr Von Wilhelm Höck
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»An der schönen grünen Isar ...«Ein Versuch über ödön von Horwarth Von Carl Amery
Die Sprache bei Ludwig Thoma Von Johann Lachner
Sebastian Sailer, der schwäbische AristophanesVon Franz Weyr(Wiederholung)
Das Bauerntheater heute Von Inga Schmidt
Land und Leute14-täglich Sonntag, 15.00 Uhr, 2. Programm Die Sendungen in dieser Reihe sollen die landschaftliche Umwelt darstellen, die vielfachen Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umgebung aufweisen, geschichtliche, gesellschaftliche, wirtschaftliche Entwicklungen sichtbar machen, die alltägliche Rede und das dichterische Wort in Originalaufnahme und Lesung wiedergeben und dem Hörer ein Bild vermitteln von dem Land, das er etwa als Gast besucht oder in dem er seinen Alltag lebt und das er durch die Interpretation eines anderen nun auf neue Weise erfährt.
Von den einzelnen Beiträgen seien einige genannt:
»Liberalitas Bavariae«Das Kloster Polling und sein Geschick Ein Hörbild von Robert Münster und Eberhard Dünninger
Der WochenendflüchtlingEine Studie über die GroßstadtmüdenVon Günther Kapfhammer
Die verhexte Kindsmagd Hans Prähofer auf den Spuren eines Zaubereiprozesses
Dürers Reisebriefe aus Italien
Palai - eine deutsche Sprachinsel im Trentino Ein Hörbild mit Originalaufnahmen Von Günther Kapfhammer
Was so in deutschen Häusern hängt Eine Untersuchung über den Wandschmuck Von Heinz Schilling
Die Jugendlandschaft des Simplicius Simplizissimus (Zum 350. Geburtstag des Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen)Ein Hörbild von Eberhard Dünninger
Südtiroler Dichter in Bayern Vorgestellt von Hans Pörnbacher
Das abenteuerliche Leben des Oswald von WolkensteinAufgezeichnet und aus seiner Dichtung ausgewählt von Bernhard Schemmel
Johann Andreas Schmeller - ein Lebensbild Dargestellt von Hans Pörnbacher
Die bayerische Volksfrömmigkeitund die AufklärungDargestellt von Josef Pfennigmann
Sprachkurs
Eine Reise nach NeapeiItalienischer Sprachkurs von Reinhard Raffalt Samstag, 15.00 Uhr, 2. Programm Ursprünglich als Leitfaden für die ersten Italienreisen gedacht, hat dieser Sprachkurs, den wir im Sommerprogramm wiederholen, noch nichts von seinem Charme verloren.In 75 Lektionen begleiten Reinhard Raffalt, Anna Sproveri und Alfonso Pietroch den Hörer vom Brenner nach Neapel.
Allgemeine Themen
Alle schwimmen auf der WanderwelleEine kritische Betrachtung sogenannter »Wander-Aktlonen«
Der verflixte dritte Tag!Training und Akklimatisation beim Bergsteigen
Klettern in der Schule lernenErfahrungsbericht über entsprechende Versuche inÖsterreich
Naturkuriositäten in SüdtirolDie Erdpyramiden und Eislöcher in Südtirol
Eine Bergbesteigung um 1600Zur 400. Wiederkehr des Geburtstags von Hippolyth Guarinoni
Bergspitzen als »Sonnenuhren«
Bergsteiger sind auch nur Menschen Entmystifizierung der alpinen »Supermänner«
Familien-Urlaub auf dem Bergbauernhof
Hygiene in den Bergen und auf Hütten
Die Berge sind für alle da!Über die Initiativen der Bayerischen Staatsregierung für das Programm »Freizeit und Erholung«
Die UnscheinbarenMoose und Flechten erobern die Alpen
Rund um die Trettach Geschichte und Geschichten
Für Bergsteiger und NaturfreundeMittwoch, 20.45 Uhr; Samstag 6.05 Uhr, 1. Programm
A propos: Familienträträ!Bergwandern mit Kindern
»Oh Wanderer, der Du hier stehst ...« Marterl und Grabsprüche in den Bergen
Zeltler-Sorgen
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Eine Waclnau-Fahrt mit »Haderndampfer« und »Flohhaxn«
Von der »Schilderitis« in den Bergen
Aus alten Bergbüchern
»Wenn Haare knistern und Eispickel singen ...« Berggewitter und Blitzgefahr
Wanderfaiter traversieren den Alpenkamm
Blütenwunder im Bergwald: Der Frauenschuh
»Die stürzenden Wasser der Berge«Von berühmten Wasserfällen der Alpen
Wie entstehen Gletscherbrüche und -spalten?
Aus dem Leben des LuchsesZur Wiedereinbürgerung dieses Tieres im bayerischen Nationalpark
Ober die Unfallhaftung auf Bergwegen
Lob der »mäßigen« Schwierigkeiten
Kleine Wortkunde für Alpenreisende
Flurdenkmäler am Wanderweg
Sonderling der Bergnatur: Die Äskulapnatter
Steigleiter und Schotterband Der Wegbau im Hochgebirge
Sonnwendfeier auf dem Spielberg
Touren- und Wandervorschläge
Ein Heuberg-Bummel im Mai
Der Einsiedler-Forst im Landkreis Roding
Zwischen Flysch und Nagelfluh Bergwanderung zum Siplingerkopf (Allgäu)
Frühlingswanderungen um Mittenwald
Ein Mai-Ausflug zur Brecherspitze
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Auf Wanderschaft im Kollbachgrund Von Burg zu Burg zwischen Vils und Rott
Auf hoher Tribüne über dem Walchensee (Herzogstand - Heimgarten)
Gipfelsammlerfreuden zwischen Roßkopf und Bay- reuther Hütte (Rofan)
Wer kennt schon den Zingerstein?(Südlichster Gipfel der Ammergauer Alpen)
Die ArnspitzenEinsame Berge zwischen Wetterstein und Karwendel
Täler um die TribulauneWanderungen und Gipfeltouren im Gschnitz-, Obern- berger- und Pflerschtal
Über den Höllhof zum Herrgottsbach (Taubergrund)
Gletscherlandschaft am Kapruner Törl (Tauern)
Der PolinikEine Genußtour in der Kreuzeck-Gruppe
Der Hochkogel im Tennengebirge
Zwischen Hafenlohr und Main Wanderwege im Ostspessart
Die Kackenköpfe sind nicht so!Reizvolle Bergwanderziele nordwestlich von Oberstdorf
Ein Streifzug durch die Sarntaler Alpen
Von Ginzens nach Neustift (Kalkkögel-Oberschreitung)
Am Wochenende in die RIesenferner-Gruppe
Sommerliche Haiminger AueDas Landschaftsschutzgebiet der Salzachmündung
Der Durissini-Weg in der Cadin-GruppeEin neuer, großartiger Klettersteig in den Dolomiten
Vom Schlenken zum Zinken
Der Kammweg über die Osterhorngruppe im Salzburger Land
Die RichterspitzeEin leichter Dreitausender über dem Zillergrund
Bergtage im Kaunergrat
Große Liebe zum kleinen BergdorfBergtouren um St. Magdalena im Gsiestal (Südtirol)
Spätherbst am Hochgern (Chiemgauer Alpen)
Hörbild und Feature
Reiseberichte - Funi<feuiiletons - Doi<umentationen
Größere Einzelsendungen
Die Julischen AlpenEin Hörbild im Rahmen der Sendereihe über die berühmtesten und interessantesten Gebirgsgruppen der Alpen
Auf den Dächern EuropasDie Ersteigungsgeschichte der höchsten Alpengipfel
Aus Briefen und Tagebüchern berühmter Alpenreisender
Geplante Themen:
Gibt es Wunder immer wieder?Tondokumente vom Wettkampf um einen FernsehauftrittManuskript und Reportagen: Ekkehard Sass Sonntag, 9. Mai 1971
Sauerkraut in Celebes Reiseleiter erzählenManuskript und Reportagen: Ekkehard Kühn Pfingstsonntag, 30. Mai 1971
Feuerland - Landschaft am Ende der Welt Reisenotizen von Rudolf Jacobs Freitag, 11. Juni 1971
Als Kumpel in BolivienEin Bericht mit Originalaufnahmen von Kari Brugger Sonntag, 27. Juni 1971
Der rote, der schreckliche BischofEin Interview Oriana Fallacismit Dom Haider Camara(In der Reihe »Lateinamerika heute«)Mittwoch, 30. Juni 1971
Die LoireEin Reisebericht über den längsten Strom FrankreichsManuskript und Interviews: Hubert von Ranke Freitag, 16. Juli 1971
Wo Autos und Tauben verboten sind . . . Impressionen auf der Kanalinsel Sark, aufgezeichnet von Reinhard Wilhelm Schmidt Sonntag, 25. Juli 1971
Adam; Falsch programmiert?Möglichkeiten und Grenzen der GenetikEin dokumentarischer Bericht von Theodor Dolezol(Wiederholung)Freitag, 13. August 1971
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Vertrauliche Mitteilungen Geschichte eines Mordverdachts Von Katharina Adler (Wiederholung)Sonntag, 29. August 1971
Die Geräusche des menschlichen Körpers • •Radiocollage, zusammengestellt von einem Team medizinischer und technischer Spezialisten Freitag, 10. September 1971
Schwarzer Sherlock Holmes Ein Tatsachenbericht über Chester Himes Von Willy Hochkeppel Sonntag, 26. September 1971
Regelmäßige Sendungen
Das offene FensterReisefeuilletons aus aller Welt 14-täglich Samstag, 17.45 Uhr, 2. Programm
Das HerrenmagazinPlaudereien — nur für ihn1. Samstag im Monat, 22.45 Uhr, 2. Programm
Abendstudio
Montag mit Donnerstag 19.30 Uhr, 2. Programm
ABENDSTUDIO AM MONTAG
Medizin aktuellEin Gesundheitsmagazin für die Praxis
Unter diesem Titel eröffnet das Abendstudio am Montag im Mai 1971 eine neue Sendesparte. »Medizin aktuell« wird — im Wechsel mit dem Wissenschaftlichen Bericht und dem Technischen Report - einmal monatlich ausgestrahlt und soll medizinische Themen behandeln, die für den Hörer von unmittelbarem Interesse sind.In jeder Sendung wird ein Hauptproblemkreis von verschiedenen Gesichtspunkten aus beleuchtet werden (Rheuma, Ernährung, Herzinfarkt etc.). Da in der Medizin die Prävention immer mehr in den Vordergrund rücken wird und diese Vorsorgemedizin das aktive Mitwirken des Patienten erfordert, soll die Information der Öffentlichkeit über vorbeugende, gesundheitserhaltende Maßnahmen im Mittelpunkt des neuen Magazins stehen. Neben dem jeweiligen Hauptthema wird »Medizin aktuell« einschlägige Nachrichten, Kurzinformationen und praktische Hinweise enthalten.
Der wissenschaftliche BerichtInformationen über die neuesten Entwicklungen aus den Natur- und Geisteswissenschaften (14-täglich)
Technischer ReportNeue Entwicklungen der Technik (Monatlich)
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ABENDSTUDIO AM DIENSTAG
Verständnis für den ändernDie starke Beanspruchung in Beruf und Familie entlädt sich bei vielen in Spannungen und Konflikten, die den Alltag schwer erträglich machen. Die neuere Psychologie lehrt nun, daß die Grenzen zwischen krankhaftem und normalem Verhalten fließend verlaufen. Damit werden die Erfahrungen, die der Psychotherapeut in seinem Sprechzimmer macht, für uns alle interessant. Was können die verschiedenen psy-
chotherapeutischen Forschungsrichtungen zur Klärung und Lösung solcher Alltags-Konflikte beitragen? Ausgehend von einer Vortragsreihe der Münchner Volkshochschule soll dieser Frage in neun Sendungen nachgegangen werden.Juni und Juli 1971
Die Kunst zu reisen(Wiederholung)Das Reisen ist in unseren Tagen nicht mehr ein Privileg von Aristokraten, reichen Bürgern und Künstlern; Reisen ist beinahe schon gleichbedeutend mit Urlaub, und Urlaub hat heutzutage ein jeder. Aber es gibt noch verschiedene Arten zu reisen: allein, zu zweit oder in zahlreicher Gesellschaft; mit dem Zug, per Flugzeug oder Schiff, via Auto-stop oder im eigenen Wagen; mit der Absicht, sich zu erholen, etwas zu erleben, zu renommieren, sich zu bilden, zu zerstreuen . . . - kurzum, Anlaß genug, die Spuren so vielfältigen Reisens ein wenig zu verfolgen.August 1971
Das Böse in der WeltMan kann es sich leicht machen: Es gibt ein gutes und ein böses Prinzip in der Welt, und der Mensch hat sich zwischen dem einen und dem anderen jeweils zu entscheiden. Doch zeigt die Erfahrung Tag für Tag, wie mit bestem Willen falsch gehandelt wird und wie »böse Folgen« daraus entstehen. Wir wissen, daß sogenannte Bosheit häufig nur das Resultat erlittener Kränkungen ist, gegen die sich das Opfer blindlings wehrt. Und wir erleben immer wieder, daß scheinbare Tugend einen schlimmen Kern hat. Daß das Böse in der Welt keine eindeutige Erscheinung ist, soll in acht Sendungen dargelegt werden.September und Oktober 1971
ABENDSTUDIO AM MITTWOCH
Das Unbehagen an der JuristereiDiese Reihe bietet eine kritische Analyse der juristischen Praxis und vor allem des juristischen Studiums. Namhafte Juristen, die in den letzten Jahren durch ihre Reformvorschläge hervorgetreten sind, beteiligen sich daran: Werner Maihofer, Rudolf Wassermann, Theo Rasehorn, Claus Roxin. Die Sendereihe versucht zunächst, die Krisen im Recht von gestern und heute, in der Rechtspflege, der Justizausbildung und dem Rechtsstudium aufzuzeigen und geht dann über zu Reformvorschlägen des Rechts
studiums, der Justizausbildung, der Rechtspflege und schließlich des Rechts als einer Sozial- und Zukunftswissenschaft. Grundgedanke ist, das Bewußtsein dafür zu schärfen, daß das Recht wie die Gesellschaft steter Wandlung unterworfen ist.Die einzelnen Sendungen:
1) Vom ewigen Unbehagen am Recht2) Die Verunsicherung des Rechts in der Umwer
tung aller Werte3) Das Unbehagen an der Rechtspflege4) Das Ungenügen der Justizausbildung5) Die Krise des Rechtsstudiums6) Die Krise des Rechtsstudiums7) Die Reform des Rechtsstudiums8) Die Reform des Rechtsstudiums9) Reform der Justizausbildung
10) Die Reform der Rechtspflege11) Rechtswissenschaft zwischen Positivismus und
Realismus12) Rechtswissenschaft als Sozialwlssenschaft
Macht und Ohnmacht des literarischen WiderstandsEin Überblick über die Protestliteratur in Ost und WestAm ohnmächtigsten ist die Literatur dort, wo alles geschrieben werden darf. Wer sich in der Bundesrepublik für einen verfolgten Schriftsteller hält, verdient mildernde Umstände. Die wirkliche Literatur des Untergrunds ist nicht diejenige, die sich so nennt. In der Sowjetunion und der DDR, in Griechenland und Spanien, in Lateinamerika und Ostasien, überall, wo Schriftsteller Gefängnisse bevölkern, wird die Literatur zur Stimme der Anklage, des Protests, schließlich der Verteidigung und des Aufstands der Person. Diese Literatur erreicht uns zunächst nur als Information, da sie aus anderen Erlebniswelten kommt, wohl auch, weil sie formal oft recht unzulänglich ist. Als Stimme des gequälten Menschen ist sie aber zugleich eben ein document humain.
Sprache als Hindernis(Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)Wir können unsere immer komplizierter werdene Welt und unsere empfindliche politische Ordnung nur dann bewältigen und verbessern, wenn alle, die daran teilhaben, in der gemeinsamen Sprache dazu die Voraussetzungen schaffen. Wenn auf diese Weise die Grenzen unserer Sprache auch die Grenzen unserer Welt bilden, wenn unser Denken vom Instrumentarium der Sprache abhängt, dann fehlen
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immer noch den meisten von uns die Voraussetzungen, das, was geschieht, zu verstehen und das, was nötig ist, zu tun. Die Sprache ist soziales Verhalten und bewegt sich in Grundmustern, die in der langen Entwicidung der IVlenschheit angelegt wurden, aber erst in der l<urzen Entwicklung des einzelnen zur Entfaltung kommen. Leider werden sie nur unvollkommen und höchst unterschiedlich entfaltet. Es entstehen aus verschiedenen Gründen und auf verschiedene Weise Sprachbarrieren, die die soziale Wirkung der Sprache herabsetzen oder ganz verhindern. Einige solcher Gründe sollen in dieser Sendereihe aufgezeigt und erörtert werden.
Was ist und wohin führt der Kapitalismus?Analyse, Interpretation und Kritik eines Begriffes Die bevorzugte Zielscheibe gegenwärtiger revolutionärer und reformerischer Kräfte ist ohne Zweifel der Kapitalismus. Die Kritik dieser Wirtschaftsform stützt sich nach wie vor auf die Analyse von Karl Marx, mag auch der Kapitalismus in seinen sogenannten Spätformen mit den Marx’schen Kategorien nicht mehr zureichend erklärbar sein. Festgehalten wird ebenfalls an der These, daß die Ökonomie diejenige materielle Basis darstellt, aus der alle übrigen gesellschaftlichen Tatbestände abgeleitet werden sollen.Im Mittelpunkt dieser Sendereihe soll die Frage stehen, inwieweit die politisch-ökonomischen Thesen zum Kapitalismus im technologischen Zeitalter noch haltbar sind und, damit zusammenhängend, wie groß die Elastizität dieser Form des Wirtschaftens ist, um auch noch etwaige radikale Reformen verkraften zu können. Im Laufe dieser Erörterungen sollen ebenfalls die zentralen Begriffe des Kapitalismus erläutert und diskutiert werden, wie zum Beispiel die Tauschgesellschaft, der Profit, das Konkurrenzprinzip, Privateigentum und anderes.Die Thematik jeder einzelnen Sendung wird von zwei Autoren behandelt — einem Verfechter des reformierten Kapitalismus und einem dem Marxismus nahestehenden politischen Ökonomen.
Ein solcher Wandel trifft besonders für einen Bereich zu, der bis vor wenigen Jahren noch kaum diskutiert wurde, nun aber immer stärker in den Vordergrund der pädagogischen Beachtung rückt: die vorschulische Erziehung. Dem auch in der Öffentlichkeit wachsenden Interesse an der Vorschule liegen veränderte wissenschaftliche Einsichten zugrunde. Wurde lange Zeit die kindliche Entwicklung als ein mehr oder weniger zwangsläufiger, phasenspezifisch gegliederter Reifungsprozeß betrachtet und Begabung als vorwiegend genetisch fixierte Größe angesehen, so haben inzwischen zahlreiche Untersuchungen nachgewiesen, daß beide Phänomene viel stärker von äußeren Einflüssen abhängig sind als bis dahin angenommen: Entwicklung und Begabung sind steuerbar, und zwar besonders bereits in einer Zeit, die vor dem heute üblichen Schuleintritt liegt. Diese neuen Erkenntnisse lassen zur optimalen Ausbildung individueller Fähigkeiten das frühe Lernen nicht nur möglich, sondern dringend erforderlich erscheinen.Die Vortragsreihe von Gerhard Pause, Professor an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg, befaßt sich mit fünf Themen:1) Vorschule in neuer Sicht2) Frühe Förderung im Elternhaus3) Was ist kompensatorische Erziehung4) Inhalte und Ziele der institutionalisierten Vor
schulerziehung5) Eltern — Lehrer — Öffentlichkeit
Ohne Zusammenarbeit geht es nicht
ABENDSTUDIO AM DONNERSTAG
Vorschulerziehung — für wen, durch wen, wozu?In dieser Reihe, die wir der besonderen Aufmerksamkeit der Lehrer, aber auch der Eltern empfehlen, wird dargestellt, in welcher Weise Ergebnisse der neuen Forschung die bisherigen Ansichten und Lehr- meinungen geändert haben.
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Nachtstudio
Arbeit - Geid - PrestigeBerufsbilder 1971Am Samstagabend wollen wir — beginnend Anfang Mai - in neun Sendungen Vorstellung und Wirklichkeit von wichtigen Führungs- und Massenberufen untersuchen, die gleichzeitig einen Spiegel unseres gesellschaftlichen Zustands und Wandels darstellen. Wir gehen dabei von Thesen des Soziologen Theo Pirker aus, in denen die soziale Relevanz des Berufs sichtbar gemacht wird.
Der gesellschaftliche Wandel seit dem Ende des zweiten Weltkriegs hat sich besonders stark auf das Gebiet der Arbeit ausgewirkt. Die alten Vorstellungen vom Beruf des Priesters, des Richters, des Arztes oder auch des Bauern und Arbeiters erscheinen bei der Konfrontation mit der Wirklichkeit geradezu als romantisch. Was den Inhalt, den materiellen Gewinn und das Ansehen heutiger Berufe ausmacht, soll in acht dokumentarischen Sendungen gezeigt werden. Sie haben die klassischen Führungsberufe — Priester, Politiker, Professor und Unternehmer — zum Inhalt, daneben jene Berufe, denen die Masse der Bevölkerung angehört; den Beamten, den Angestellten, den Arbeiter und den Bauern.
x-mal DürerEin halbes Jahrtausend ist vergangen, seit (am 21. Mai) in Nürnberg Albrecht Dürer geboren wurde. Seine Heimatstadt nimmt dies ein Jahr lang zum Anlaß, ihn und sich zu feiern. Und wir feiern mit in dem guten Gefühl, einmal eine erfreuliche Tradition näher in unser Bewußtsein zu rücken, statt der vielen politisch-tristen, von denen wir umstellt sind und die wir nicht verdrängen dürfen. Unter den Gratulanten finden wir den Mathematiker Wilhelm Fucks, Erfolgsautor der »Formeln zur Macht« mit dem Thema »Maß und Zahl bei Albrecht Dürer - Maß und Zahl heute«, den Schriftsteller, Graphiker und Bildhauer Günter Grass, der über »Melancolía — ein deutsches Blatt« meditiert, den Zoologen und Morphologen Adolf Portmann, der »Albrecht Dürer in der Sicht der Gestaltforschung« untersucht, und schließlich den aus dem Leid unseres Jahrhunderts geprägten Schriftsteller-Philosophen Jean Amery, der ohne Ironie nach einem »Leben ohne Dürer« fragt. Weitere Autoren sind Carlo Schmid, Arnold Gehlen und Hartmut von Hentig.
Ist Eigentum Diebstahl?Das Eigentum ist die Weltanschauung unserer Zeit. Seine Ordnung und Unordnung sind Anlaß für Gewalt, Streit und Krieg. An drei Fragen der Eigentumsordnung hat sich in jüngster Zeit die öffentliche Diskussion bis zur leidenschaftlichen Kritik gesteigert; an der Relation von Privat- und Gemeineigentum und der Sicherung des Privateigentums, am Grundbesitz und Mietzins, schließlich an den durch die Mitbestimmungsforderungen ausgelösten Fragen nach einem Mitbesitz der Arbeitenden an den Betrieben. Ober diese Themen werden Liberale und Sozialisten, Wirtschaftler und Juristen, Ideologen und Theologen in drei Diskussionskreisen zu Wort kommen. Die provokanten Thesen zu diesen Gesprächen zeichnet Helmut Lindemann auf.
Idole des ZeitgeistesEs sind nicht die sogenannten Großen der Weltgeschichte, die in dieser neuen Sendereihe mit Sympathie und Ironie porträtiert werden, sondern die »Prominenten«, die Skandalumwitterten, die Stars, die Künstler und Lebenskünstler aller Fakultäten und Schattierungen. Sie nämlich sind es, die zwar keine Weltgeschichte machen, die aber ihrer Epoche das unverwechselbare Flair verleihen und den Zeitgenossen jenes genaue Gefühl vermitteln, mit dem sie sagen können; das ist meine Zeit. Vielfach sind diese epochemachenden, mit Klatsch bedachten Figuren die heimlichen oder auch offenbaren Idole ihrer Mitwelt, Ausdruck dessen, wovon viele träumen, was viele wünschen und womit sie sich identifizieren möchten.Zunächst sind vorgesehen Porträts von Salvador Dali, Leonard Bernstein, Curd Jürgens, Herbert von Karajan, Cassius Clay, Romy Schneider, Alain Delon, Lord Snowdon, Gunter Sachs. Namhafte Autoren werden mit spitzer Feder und aufgrund intimer Personalkenntnis die Biographien der »Idole des Zeitgeistes« in Form von Features skizzieren.
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HörspielDer Hörspielplan inn Sommer 1971
Regelmäßiger Hörspieltermin ist der Montagabend — 19.30 Uhr im 1. Programm. Daneben werden im2. Programm an Freitag- oder Samstagabenden in unregelmäßigen Abständen Hörspiele (vor allem Stereo-Hörspiele) zur Sendung kommen, die sich von Inhalt und Form her an einen besonders interessierten Hörerkreis wenden.
Sogenannte experimentelle Hörspiele, in denen die Vielzahl der in jüngster Zeit entwickelten Gestaltungsformen erprobt und zur Diskussion gestellt wird, werden am ersten Freitagabend eines jeden Monats im »Hörspielstudio« zu hören sein.
Gemeinsam mit der Unterhaltungsabteilung wird die Reihe »Bayerische Szene« fortgesetzt (jeweils am dritten Montagabend eines jeden Monats). Weitere Hörspiele werden ausgestrahlt in Zusammenarbeit der Hörspielabteilung mit dem Jugendfunk und dem Familienfunk.
Für das Sommerprogramm 1971 (Anfang Mai bis Ende September) sind rund 50 Werke aus neun Ländern vorgesehen — darunter zwölf Ursendungen und sechs deutschen Erstsendungen. 19 Autoren stellen wir zum erstenmal unseren Hörern vor.
Aus Deutschland:
Aus Österreich:
Aus Norwegen:
Aus England:
Aus Polen:
Aus der CSSR:
Aus Frankreich:
Aus Italien:
Aus Amerika:
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Hans Magnus Enzensberger,Elke Riegert-Heidenreich, Wolfgang Herbst, Mauricio Kagel, Axel Plogstedt, Alf Poss, Gabriele Wohmann
Ernst Nowak
Finn Havrevold (mit seinem im letzten Jahr mit dem Prix Italia ausgezeichneten Hörspiel »Eine Bank im Park«)
Don Haworth, Gerard McLarnon, Maggy Ross
Jaroslaw Abramow
Vaclav Havel, Pavel Kohout, Ladisiav Smoöek
Monique Wittig
Edoardo Sanguineti
Leo Goidmann
Von 16 Autoren, die unseren Hörern schon von früheren Sendungen her bekannt sind, stehen neue Hörspiele auf dem Programm. Auch bei diesen Produktionen handelt es sich teils um eigene Produktionen, teils um Gemeinschafts-Produktionen mit anderen Stationen, teils um Übernahmen. Zu nennen wären: Ludvik Askenäzy, Manfred Bieler, Otto Grünmandl, Ludwig Harig, Dieter Hasselblatt, Franz Hiesel, Marie Luise Kaschnitz, Otto Heinrich Kühner. Karl Günther Hufnagel, Friederike Mayröcker/Ernst Jandl, Harald Mueller, Rainer Puchert, Bernd Schroe- der, Paul Wühr, Friedrich Wolf.
Außerdem wird das Sommerprogramm durch Funkeinrichtungen von Klassikern und Bühnenwerken sowie durch eine Reihe von Wiederholungen aus unserem Repertoire ergänzt.
Auch in diesem Halbjahr werden wieder mehrere Autoren als Realisatoren ihrer eigenen Werke vorgestellt: Otto Grünmandl, Ludwig Harig, Mauricio Kagel und Paul Wühr.
Die Sendungen der Hörspielabteilung werden durch Hörspiele der Unterhaltungsabteilung (u. a. Kriminalhörspiele am Donnerstagabend um 20.00 Uhr im 1. Programm) ergänzt.
Zum erstenmal im Programm(Ur- und Erstsendungen, Übernahmen)
Jaroslaw Abramow Die EintagsfliegeAus dem Polnischen von Karl Horst Hiller Toni Raloms, ein Durchschnittsmensch ohne besondere Begabung, ist ein Topstar geworden, denn er entspricht genau dem modischen Trend, den das Showgeschäft in sorgfältigem Marketing erkundet hat, er ist haargenau der Typ des Idols, das augenblicklich gefragt ist. Aber Tony Raloms wird mit seiner Rolle als Abgott der Teenager nicht fertig. Der Ruhm steigt ihm zu Kopf. Auf dem Höhepunkt der Popularität glaubt er, auf niemanden mehr Rücksicht nehmen zu müssen und sich alle Freiheiten herausnehmen zu dürfen. Zu spät sieht er ein, daß er einem eitlen Wahn zum Opfer gefallen ist.Deutsche Erstsendung in einer Produlttion des Westdeutschen Rundfunlis mit dem Bayerischen Rundfunk
Ludvik Askenázy NamenAus des Tschechischen von Alexandra Baumrucker Ludvik Askenázy ist ein Autor, der »zwischen den Zeilen< schreibt. Seine Dialoge sind erfüllt von poetischer Melancholie, von einer sublimen Tragikomik, bei der man gleichzeitig lachen und weinen möchte. Er spricht vieles an, und er spricht wenig aus: So auch in seinem neuen Hörspiel »Namen«.
Ein Ehepaar überlegt sich Namen für ein Kind. Denn ein Kind ist unterwegs. An die von >ihm< und >ihr< gemachten Namensvorschläge knüpfen sich Vorstellungen und Assoziationen, die nicht nur das Zukunftsbild des Kindes betreffen, sondern die auch die unterschwelligen Gedanken der beiden Partner- Sehnsüchte, Wünsche, Argwohn und Vorurteil — an die Oberfläche bringen.Übernahme einer Produktion des Norddeutschen Rundfunl<s
Hans Magnus Enzensberger Das Verhör von HabanaEine RekonstruktionDer Versuch einer Truppe von Exil-Cubanern, im April 1961 durch eine Landung an der Schweinebucht die revolutionäre Regierung Cubas zu stürzen, schlug fehl. Kurz nach der gescheiterten invasión am Strand von Girón verkündete Fidel Castro: »Die Invasoren sind vernichtet. Die Revolution ist aus dieser Schlacht siegreich hervorgegangen. Innerhalb von 72 Stunden hat sie eine Armee vernichtet,
die über viele Monate hinweg von der imperialistischen Regierung der USA aufgebaut worden ist.« Wenige Tage später begann in der cubanischen Hauptstadt das Verhör von Habana. Die Gefangenen wurden verpflegt, ärztlich versorgt und mit Kleidern versehen. Dann lud man sie auf Lastwagen und fuhr sie nach Habana. Sie haben dort, auf einem öffentlichen Hearing, also keiner Gerichtsverhandlung, vier Nächte lang dem cubanischen Volk Rede und Antwort gestanden. Das Verhör fand vor Mikrofonen und Kameras statt; es konnte in ganz Nord-, Mittelund Südamerika verfolgt werden. Hans Magnus Enzensberger hat aus dem über 1000 Seiten langen Tonbandprotokoll des öffentlichen Hearings — aus 41 Verhören - sechs besonders charakteristische für die Funkfassung eingerichtet. Es ist der Versuch einer dokumentarischen Rekonstruktion.Übernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks mit dem Hessischen Rundfunk
Leo Goldmann Dreht euch nicht umAus dem Amerikanischen von Hermann Naber Im Lehrsaal einer amerikanischen Militärakademie werden ein Korporal und einige gemeine Soldaten unter Anleitung des Colonel Kahn durch Computer auf Freund/Feind-Identifikation gedrillt. Auf schaurig rationale Weise demonstriert dieses amerikanische Hörspiel die Ideologisierung durch Erziehungsmaschinen, die Macht der Technokraten in einem hochindustrialisierten Land, der der einzelne hilflos verwirrt gegenübersteht. Doch die Schulungsexperten erreicht die Katastrophe gerade dort, wo sie sie eigentlich ausschließen wollten.Übernahme einer Produktion des Hessischen Rundfunks
Otto GrünmandlDer Vogei des PrometheusMit Mutmaßungen und Spekulationen ist den rätselhaften Vorgängen nicht beizukommen, die sich mit und um den Helden dieser skurrilen Funkkomödie, Prometheus Krautstampfer, abspielen. Und auch der Autor Otto Grünmandl bleibt dem Hörer - augenzwinkernd - die Frage schuldig, wie er auf jenen Vogel aus der Antike kam, der hier eine so wesentliche Rolle spielt, wenn er sagt: »Ich glaube, daß es sich im Falle eines mythischen Vogels immer noch am ehesten empfiehlt, der traditionellen götter- und heldensagenhaften Sprachregelung zu folgen: mag sie nicht nur unglaubwürdig klingen, sondern es auch tatsächlich sein. Es ist dies ein Mangel, der weitgehendst dadurch aufgehoben wird, daß man ja weiß, derlei Dinge sind nicht unbedingt wörtlich zu nehmen.«Übernahme einer Produktion des Hessischen Rundfunks
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Ludwig Harig StaatsbegräbnisDer im modernen dramatischen Schaffen zu beobachtenden Tendenz, mit authentischen Materialien zu arbeiten, wird hier eine spezifisch >funi<ische< Variante abgewonnen. >Stoff< des Autors sind Mitschnitte der Reden und Funkreportagen anläßlich der Begräbnisfeierlichkeiten für Konrad Adenauer. Indem er diese Tondokumente zu >vier Lektionen politischer Gemeinschaftskunde< arrangiert, macht der Autor deutlich, daß sich ins Zeitalter der parlamentarischen Demokratie mehr Elemente eines monarchischen Stils hinübergerettet haben, als uns gemeinhin bewußt ist.
Saarländischen Rundfunksmit dem Westdeutschen Rundfunk
Väciav Havel Der SchutzengelAus dem Tschechischen von Franz Peter Künzei Der »Schutzengel« ist das bisher einzige Originalhörspiel des bedeutenden tschechischen Dramatikers und Lyrikers Väciav Havel. In dieser Dialoggroteske erfährt ein Schriftsteller buchstäblich am eigenen Leib den Kontrollanspruch der Behörden.Der Fremde, der in die Häuslichkeit des Schriftstellers eindringt, erscheint zunächst wie ein harmloser Vertreter. Aber sein Autoritätsanspruch wird zunehmend unerbittlicher, seine Forderungen werden immer bedrohlicher. Um den Schriftsteller davor zu bewahren, zuviel zu hören oder mitzuteilen, greift der von einer anonymen Obrigkeit entsandte Schutzengel schließlich zu einem drastischen Mittel: Er schneidet seinem Schützling beide Ohren ab.Obernahme einer Produktion des Süddeutschen Rundfunks mit dem österreichischen Rundfunk, Studio Wien
Finn Havrevold Eine Bank im ParkAus dem Norwegischen von Reginald Kahl Schauplatz dieses 1970 mit dem Prix Italia ausgezeichneten Hörspiels ist eine Bank in einem norwegischen Park. Sie ist das angestammte Plätzchen von Mimi und Markus, zwei alten Leuten. In ihre besinnlichen Gespräche bricht die Realität ein - Mimi und Markus sollen ihren Platz räumen, weil revoltierende Studenten die Bank zum Barrikadenbau brauchen. Aber die Bank ist außerdem auch das Eroberungsziel einer Gruppe von spielenden Kindern. Ihre Aggression richtet sich gegen Mimi und Markus, die ihnen im Weg sind. Zuerst fliegen Steine, dann planen die Kinder die völlige Vernichtung der beiden Alten. Sie sollen im Bach er46
tränkt werden. Und während Mimi und Markus friedlich und im unreflektierten Glauben an das Gute bei anbrechender Dunkelheit ihren Heimweg antreten, lauern ihnen die Kinder auf . . .Deutsche Erstsendung In einer Produktion des Hessischen Rundfunks mit dem Bayerischen und dem Westdeutschen Rundfunk
Don HaworthEine Uhr im WölkenkuckucksheimAus dem Englischen von Marianne de Barde und Hubert von BechtolsheimHetty, ein ISjähriges Mädchen, ausgestattet mit einer sogenannten gutbürgerlichen Erziehung, lernt auf einer Busfahrt George, einen jungen Mann aus einfachen Verhältnissen, kennen. Sie verlieben sich Hals über Kopf ineinander und machen ein abgelegenes kleines Haus für ein paar Tage zu einem glücklichen VVolkenkuckucksheim, in dem nur noch ihre Liebe gilt und nichts von dem, was sie ihrer Herkunft und ihren Lebenserwartungen nach trennt. Doch als jemand aus Hettys »früherer Welt<, ihre angeschwärmte Lehrerin, in dem Idyll auftaucht, erkennt Hetty, wie zäh die Fäden der Vergangenheit sie festhalten, und der Mut, mit George einen neuen Anfang zu wagen, verläßt sie.Deutsche Erstsendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Wolfgang HerbstDer Feuerfisch 9 9Aus scheiribar beiläufiger Perspektive wird ein ganz und gar nicht beiläufiges Phänomen akustisch-spielerisch analysiert: unsere Sprache. Der Ort, an dem die Analyse ansetzt, ist eine Künstlerkneipe irgendwo. Eine Fülle rivalisierender Artikulations- und Denkvorgänge, eine Fülle unterschiedlicher Geräuschimpulse schiebt sich hier übereinander. — Als Einübung ins Widersprüchliche versteht der Autor sein Werk: »So gesehen ist der Feuerfisch, der nichts >aussagen< oder >mitteilen<, sondern einfach ein Gefühl der Irritation hervorrufen will, ein zeitkritisches und provokantes Spiel für Nachdenkliche.« Obernahme einer Produktion des RIAS Berlin
Franz Hiesel Das Paket
Die größte und modernste Paketsortieranlage der Welt, ein monströser Komplex, Stolz der Postverwaltung, dirigiert die vielfältigen Arbeitsvorgänge in ihrem Innern mit einer technisch-elektronischen Perfektion, die jeden Irrtum ausschließt. Dennoch wartet
in der Ausgabehalle Hermine Nitsch, eine alte Frau, schon den fünften Tag auf ein Paket aus Australien. Die Schalterbeamten bestreiten den Anspruch der Frau, eher würden sie dem lieben Gott als der Paketsortieranlage eine Fehlleistung Zutrauen. Hermine Nitsch ist daher auf drastische Selbsthilfe angewiesen. Sie begibt sich unbefugt in die Anlage, in ein schematisches Ebenbild unserer Welt mit Kontinenten, Ländern, Städten. Auch wenn sie in dem Labyrinth das Paket findet, das sie sucht, ist ernsthaft zu bezweifeln, ob sie selbst jemals wieder zum Vorschein kommen kann, denn sie ist leider nicht adressiert.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Norddeutschen Rundfunk
Karl Günther Hufnagel O betrübteste Mutter MariaViele von uns wissen von jenem Dorf in Bayern, in dem vor nicht langer Zeit unter beschämenden Begleitumständen die Gründung eines Heims für geistig behinderte Kinder vereitelt wurde. Der Autor, der diesen Fall aufgreift, verzichtet darauf, diese Ortschaft oder die handelnden Figuren beim Namen zu nennen. Es geht nicht um die Anprangerung eines einmaligen Falls, es geht um eine Analyse derjenigen Triebkräfte im kollektiven Unbewußten, die einen Fall dieser Art allerorten hervorrufen könnten. Die Täter sind zugleich Opfer - Opfer jenes Ballasts aus Vorurteilen und verschleierten Brutalismen, den unsere angeblich so fortschrittliche Gesellschaft immer noch mit sich schleppt.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem RIAS Berlin
Marie Luise Kaschnitz Die Reise des Herrn AdmetDas Hörspiel »Die Reise des Herrn Admet«, das aus Anlaß des 70. Geburtstags von Marie Luise Kaschnitz auf dem Programm steht, gehört zu den schönsten und poesievollsten Werken der Dichterin auf dem Gebiet des Hörspiels. Mit diesem Stück hat Marie Luise Kaschnitz eine moderne Version der Alkestis-Sage geschaffen. Nach der griechischen Mythologie opfert sich Alkestis, die Gattin des Thes- saiierkönigs Admet, und geht für ihn, der nicht sterben möchte, ins Reich der Schatten. Aber der Admet im Hörspiel von Marie Luise Kaschnitz handelt anders: Er nimmt das Opfer seiner Frau, die bereit ist, an seiner Stelle die Reise ins Schattenreich anzutreten, nicht an.Übernahme einer Produktion des Hessischen Rundfunks
Pavel Kohout Krieg im dritten Stoci«Aus dem Tschechischen von Gerhard und Alexandra BaumruckerEs ist immer der gleiche Mechanismus, der dem Entsetzlichen den Anschein der Verwaltbarkeit geben soll: Auf den Stellungsbefehl folgt die ärztliche Tauglichkeitsprüfung; dann übernehmen die Militärs selbst Ausrüstung und Ausbildung der Truppe. Doch die >Truppe< besteht in diesem Fall lediglich aus Herrn Dr. Emil Blaha, wohnhaft in Prag. Er soll - da im Zeitalter der Massenvernichtungsmittel eine Kriegsführung im traditionellen Sinn zu gefährlich geworden ist — als Einzelkämpfer antreten gegen Herrn Karl Maria Müller, Weinhändler aus Saarbrücken. Als Kriegsschauplatz ist Dr. Blahas Wohnung vorgesehen: Lange Gasse 13, dritter Stock links. - Mittels satirischer Verkürzung der Perspektive macht der Autor die Absurdität eines Phänomens kenntlich, das aufgrund der Meinungsbildung durch die tägliche Nachrichtenflut leider nur zu oft als etwas Unabwendbares und Zwangsläufiges hingenommen wird.Ursendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit Radio Bremen
Otto Heinrich Kühner Pastoraie 67Kontrapunktiert von Beethovens idyllischer 6. Symphonie mit Kuckucksruf und Schalmei, schildert Kühner das Leben in einem modernen Dorf. Dabei muß er die Bauern nicht nur gegen Blut-und BodenKlischees verteidigen, sondern auch gegen das Klischee vom >Bauern in der lndustriegesellschaft<. Mit dem Rücken gegen die Wand des Spotts und der Ironie ficht der Autor gegen eine falsche Romantik und gibt ein realistisches, aber nichtsdestoweniger heiteres Bild ländlichen Lebens. Daß in diesem Bild ein Schriftsteller vorkommt, der just an dem Preisausschreiben teilnimmt, dessen zweiten Preis Kühner erhielt, läßt erkennen, daß der Autor auch nicht mit Ironie gegenüber sich selbst spart.Übernahme einer Produktion des Norddeutschen Rundfunks
Gérard McLarnonAufstieg und Faii des Sammy PosnettAus dem Englischen von Marianne de Barde und Hubert von BechtolsheimEs ist bekannt, daß in den frühen Tagen des Jahres 1900 nur eine außergewöhnliche Verknüpfung von außergewöhnlichen Umständen das Britische Empire rettete. Der Autor nahm dies zum Anlaß, eine ebenso skurrile wie vergnügliche Geschichte zu erfinden, die Geschichte von dem Gemischtwaren
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händlerssohn Sammy Posnett, der, ohne eigenes Zutun und für ihn selbst höchst erstauniich, zum Helden der Nation wird. Es beginnt damit, daß Sammys spiritistisch interessierte Tante Mu telepathische Eigenschaften bei Sammy entdeckt. Sie stellt das ungevyöhnliche Talent bei der berühmtesten Hellseherin Englands vor. Und diese Dame unterwirft nun Sammy zwecks Herstellung eines telepathischen Kontaktes mit ihrem verstorbenen Gatten einer Probe seiner Physis, die keineswegs nur spiritueller Natur ist. Sammy avanciert daraufhin zum geschätzten IVIedium der Hellseherin. Wie er dann das Empire (siehe oben) rettet, aber schließlich doch zu Fall kommt, wird jeden amüsieren, der weiß, daß es zwischen Telepathie und Scharlatanerie seit altersher Berührungspunkte gibt.Obernahme einer Produl<tion von Radio Bremen
Harald Mueller Dunkle BilanzRosel ist eine von vielen hunderttausend Frauen, die in der modernen Großstadt ein Leben zu führen gezwungen sind, dessen Maßstäbe die Brutalität einer Männerwelt gesetzt hat. Sie will selbständig und frei sein, stößt aber immer wieder auf die Wand des Vorurteils >Frau< und scheitert schließlich an sich selbst. Denn auch in ihrer eigenen Vorstellung ist sie vor allem >Frau<: Es gelingt ihr nicht, sich anders als durch das Gegenbild >Mann< zu definieren.
Rosei hat ihr halbes Leben hinter sich, als sie auf eine ehemalige Schulfreundin stößt, vor der sie in einem langen Monolog die Bilanz ihres bisherigen Lebens zieht. Sie schildert die letzten zwanzig Jahre ihres Lebens: Aufbruch, Hoffnungen, Träume, halbe Erfolge, Rückschläge, Niederlagen und Resignation. Ihrem sozialen Abstieg entsprechend verändert sich ihre Ausdrucksweise: Sie beginnt im Hochdeutsch der gebürtigen Akademikertochter und endet im rüdesten Gassenjargon.Ursendung in einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks mit dem Bayerischen Rundfunk
Friederike Mayröcker / Ernst JandlGemeinsame Kindheit • •Eine Frau und ein Mann treffen einander. Sie erinnern sich an ihre Kindheit und stellen fest, daß nicht allein die Zeit, sondern auch der Ort ihrer Kindheit nahezu identisch sind. In fröhlicher Sticho- mythie, in Passagen, in denen sich die Rede überschlägt, sich die Reminiszenzen überlagern, in rasch wechselnden Bildern und Szenen zieht das Kaleidoskop der »gemeinsamen Kindheit« vorüber. Spontaneität und poetische Arabesken geben diesem Spiel der Evokation und Assoziation den Reiz. Übernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks
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Axel Plogstedt BeschreibungenWeder der aus der Bundesrepublik für einige Tage nach Prag gereiste Stefan Jelewski noch das Mädchen Jana, das der Deutsche mit auf sein Hotelzimmer genommen hat, ahnen es: Ihr Gespräch wird von zwei Sicherheitsbeamten abgehört. Unter rein sicherheitspolitischen Gesichtspunkten jedoch ist die Unterhaltung des Liebespaares alles andere als ergiebig. Jana provoziert Stefan zu einem Wettstreit in autobiographischen Beschreibungen. Dennoch wird dieser Abend für den Beamten Kroner zu einem entscheidenden Erlebnis: Die Unkompliziertheit, die Offenheit, mit der die beiden jungen Menschen sich begegnen, läßt ihm seine eigene Existenz unerträglich werden.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Norddeutschen Rundfunk
Alf Poss Auto AutoAutoglück, Autoärger. Automusik, Autolärm. Autonarren, Autove rächte r. Auto-Bewußtes, Auto-Unbewußtes. Autoreklame. Autobalzriten. Auto und Sport, Auto und Mord. Auto und Liebe, Auto und Diebe Verkehrserziehung, Verkehrsrechtsprechung, Unfallchirurgie. Autokomplexe und Autokongresse. Autopflege und Autourlaub. Autoaggressionen, Autoträume. Schimpfwortvorschläge für Autofahrer. Dokumentarisches, Statistisches. Loblieder, Klagen, Meinungen. Prognosen. Ein Auto-Chor. Eine akustische Phänomenologie des Autos. Ein Stereo-Hörspiel. Ursendung In einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Westdeutschen Rundfunk und der Deutschen Weile
Rainer Puchert Götter sterben langsamWer schon ist völlig frei davon: »Toi-toi-toi« sagen wir - und klopfen dabei auf Holz. »Sicher ist sicher«, »zum Donnerwetter«, »in Dreiteufeisnamen« — unsere Sprache ist voll von Beschwörungsformeln, über deren genaue Adresse wir uns kaum Rechenschaft ablegen. Auf Hotelfluren wird die Zimmernummer 13 beharrlich übersprungen, in jedem dritten Automobil baumelt ein Maskottchen am Rückspiegel, zur Jahreswende werden Miliionenwerte als Feuerwerk verpulvert - kurzum: eine Unzahl heidnischer Glaubensrudimente hat sich ins Zeitalter der Kernspaltung und der Weltraumtechnik hinübergerettet. — Herr Zebrasse, Hauptfigur dieses Hörspiels, hat solche Beschwörungsformeln nicht häufiger verwendet als jeder von uns. Bis man ihn beim Wort nimmt! Bis man für diese unzähligen, unbedacht ausgestoßenen Hilferufe eine schmerzliche Gegengabe verlangt!Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Hessischen Rundfunk
Maggy RossDas BeförderungsspielAus dem Englischen von Barbara Kurl<owsl<i Wie bei einem sportlichen Wettkampf moderiert ein Erzähler hier die einzelnen Runden eines Matchs, das in dieser oder ähnlicher Form heute recht häufig ausgetragen wird; Abteilungsleiter Mr. Goodrich besucht mit Gemahlin den aufstiegsinteressierten Mr. Martin, um sein häusliches Ambiente kennenzulernen und einen kleinen Test mit ihm anzustellen, der ergeben soll, ob Mr. Martin für den vorgesehenen Posten geeignet ist. Es beginnt mit einem harmlosen Schlagabtausch bei einem vorzüglichen Menü und vielen Drinks. Doch je weiter der Abend fortschreitet, desto verwickelter und komplizierter wird das Spiel, da die Ehefrauen ebenfalls >eingestiegen< sind und neben den Männern ihr eigenes Spiel spielen, das keineswegs immer mit den Schachzügen ihrer Ehemänner identisch ist.Obernalime einer Produktion des Südwestfunks
Bernd Schroeder Miteinander — FüreinanderWo immer man zur Mittagszeit in eine Gaststätte kommt: an jedem Tisch wird geredet, und manchmal erfährt man aus den Gesprächen, die man gern oder ungern mitanhört, Einzelheiten über Herkunft und Beruf der Gäste, über das Milieu, in dem sie leben, über ihre Sorgen und Pläne. Menschen, die miteinander leben und eigentlich füreinander da sein sollten, leben nebeneinander her - ohne Verständnis für die Probleme des anderen. Unfähigkeit zu echten Beziehungen spiegelt sich in der Beziehungslosig- keit der Dialoge.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Ladisiav SmoöekDie Schlacht auf dem BergAus dem Tschechischen von Gerhard und Alexandra BaumruckerDie uralte Eiche auf einer Anhöhe weitab von der Straße, in deren Schatten zwei Paare ihr Sonntagspicknick halten, ist in alten Zeiten Zeuge grausiger Schlachten gewesen. Noch heute fördern die Bauern hier mit dem Pflug gelegentlich alte Schwerter, Steigbügel, Lanzenspitzen und sogar Menschengebeine ans Tageslicht. Der rechte Platz für die vier Ausflügler, sich des eigenen Zeitalters zu freuen: Endlich - wenn auch mit Rückschlägen - scheint die Menschheit sich doch zu der Erkenntnis durchzuringen, daß durch technischen Wettstreit und hin und wieder, wenn es denn sein muß, durch ein internationales Fußballspiel alle Aggressionen auf humane Weise abzureagieren sind. Aber wie die Men
schen so sind - sie bringen es fertig, sich sogar über gemeinsame Überzeugungen zu zerstreiten und sich im Glauben an die Allmacht der Vernunft in die Katastrophe zu manövrieren.Deutsche Erstsendung In einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit Radio Bremen
Monique Wittig Die iViassageAus dem Französischen von Erika und Elmar TophovenDer Vorgang einer Massage ist für die junge französische Autorin das >Spielfeld<, auf dem sie zwei Frauen — Kundin und Masseuse — eine ganze Skala ekstatischer, phantasievoller, kapriziöser, verführerischer und rivalisierender weiblicher Verhaltensweisen durchexerzieren läßt. Die fest zupackenden Handgriffe der Masseuse verwandeln sich unversehens in eine Seelenmassage der Kundin. Aber das >Opfer< bleibt der Masseuse nichts schuldig: So wie diese mit ihren gezielten Handgriffen die Kundin weichknetet, so setzt die zum Zwecke der Schönheit Gefolterte Worte und Vorstellungen ein, die die Masseuse an den Rand ihrer Fassung bringen. Übernahme einer Produktion des Süddeutschen Rundfunks
Gabriele Wohmann • •KurerfolgDen geografischen Mittelpunkt dieser hintergründigen Text-Collage bildet ein Kurhaus. Es liefert das soziologische Ambiente, in dem sich die verschiedenartigen Stimmen und Texte gruppieren. Der Kurbetrieb wird zum Sinnbild für den großen Prozeß der Programmierung und normativen Ausrichtung, die an uns allen tagtäglich vorgenommen wird. Zu Wort kommen Personal und Patienten des Kurhauses, wissenschaftliche Disziplinen und Persönlichkeiten der Geistesgeschichte. Geläufige Definitionen von Begriffen wie Freiheit und Notwendigkeit oder Sätze aus der Haus- und Kurordnung markieren das Kraftfeld von Individualität und Kollektiv, von Sexualität und Gesetz, zwischen denen sich Gabriele Wohmann ironisch, skeptisch, zweifelnd bewegt.Übernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks mit dem Hessischen Rundfunk
Friedrich WolfSOS . . . Rao rao . . . FoynFriedrich Wolf (1888-1953) war neben Arnold Bronnen, Bertolt Brecht und Alfred Döbiin einer der aktivsten Pioniere in der Frühzeit des deutschen Hörspiels. Das neue Medium Rundfunk faszinierte ihn als eine Möglichkeit, politisch-aufklärerisches Engagement in einer Breitenstreuung einzusetzen, wie es
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der Literatur zuvor nicht möglich) war. — In seinem am 8. November 1929 in Köln und Berlin uraufgeführ- ten Hörspiel »SOS . . . Rao rao . . . Foyn« ist dieses neue Medium zugleich das Hauptthema: Die Rund- funl<technik ermöglicht es, über alle politischen und ideologischen Grenzen hinweg ein Kommunikationsnetz zu bilden, um die Überlebenden des über der Arktis verschollenen Luftschiffs >ltalia< zu retten. — Als Plattenaufnahme ist die unter der Regie von Alfred Braun in Berlin entstandene Erstproduktion erhalten. Die Neusendung soll neben der Faszination eines spannenden Geschehens auch einen Eindruck der Realisierungspraktiken in der Frühzeit des deutschen Hörspiels vermitteln.Historische Schallplattenaufnahme aus dem Deutschen Lautarchiv in Frankfurt
Hörspielstudio
Mauricio Kagel(Hörspiel) Ein Aufnahmezustand • •Der Autor, gebürtiger Argentinier, zur Zeit Leiter des Instituts für Neue Musik und der Kölner Kurse für Neue Musik an der Rheinischen Musikhochschule, schreibt zu seinem ersten Originalhörspiel: »Im Hörspiel >(Hörspiel)< werden Intention, Methode und formaler Aufbau nur mittelbar in Zusammenhang stehen. Jeder der sieben Mitwirkenden, der zu einer Studioaufnahme eingeladen ist, wird erst a posteriori erfahren, daß nebensächliche Fragen und Antworten, spontane Äußerungen, ungezwungene Bemerkungen und Nebengeräusche Hauptinteresse der Produktion sind. Die Aktion der Tonaufnahme - mit dem gewohnten Streben nach Perfektion — wird in diesem Produktionsprozeß relativiert, und zwar zugunsten einer wachsenden Diskrepanz zwischen Voraussetzung (= Spontaneität), Realisation (= sich von selbst ergebender Dramaturgie) und Handlung (= willkürliche Heraushebung eines Aufnahmezustandes als Situation). Damit soll die Voraussetzung für einen nichtgerichteten, tendenzfreien Ablauf geschaffen werden.«Übernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks
Franz Mondas gras wies wächst • •Konsequent setzt Franz Mon alle von ihm miterarbeiteten experimentellen Schreibweisen ein: Wortreihungen, Sprachfindungsprozesse, Spiel mit der Bedeutungsaura von Worten, Spiel mit dem Klangkörper der Sprache, Spiel auch mit dem Aufrufen von Assoziationen, die bald unmißverständlich, bald nur in Andeutungen an Semantisches hinführen. Er gibt ein Beispiel für die Tendenzen, die im Hörspiel nicht mehr nur ein >Spiel mit Handlung< zum Hören, sondern ebenso auch ein Spiel mit dem Hören, mit dem Hörbaren anstreben.Produktion des Saarländischen Rundfunks mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Westdeutschen Rundfunk
Ernst NowakHören spielen • •Im Durchlaufen einer breiten Skala möglicher Hörerfahrungen wird deutlich, daß der Hörvorgang nicht nur der Prozeß des Einverleibens bestimmter gedanklicher oder semantischer Inhalte sein muß, daß das Akustische nicht nur Medium ohne Eigenwert, nicht nur Werkzeug und Transportmittel ist. Vielmehr hat das Phänomen Hören seine eigene Sinnlichkeit, eine Vielzahl von Modulationen und Farben,
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aus denen sich — unabliängig von aiien Inhalten - Genüsse, Schreck- und Sensationserlebnisse beziehen lassen.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Edoardo Sanguineti ProtokolleAus dem Italienischen von Alice Vollenweider Zwei männliche, zwei weibliche, zwei kindliche Stimmen. Jede der Stimmen hat einen eigenen, von den anderen unabhängigen Sprechtext. Aber die Stimmen überlappen einander, werden stereofon ineinander verschlungen und teilweise kanonisch geführt. In ständig wechselnden Kombinationen gibt jede Stimme für sich ihre Eindrücke und Erlebnisse zu Protokoll. Ein subtiles, kaleidoskopisch angelegtes Sprechgewebe, das die abgebildeten menschlichen Beziehungen in gläsern-abstrahierender Form durchscheinend macht.Obernahme einer Produktion des Süddeutschen Rundfunks mit dem Westdeutschen Rundfunk
Paul Wühr PreisliedEs sollte ein Preislied entstehen; Münchner sollten dieses Preislied singen. Stimmen wurden gesammelt, aus der Sprechsituation gelöst und in eine andere einmontiert. Der einzelne äußerte vor dem Mikrofon seine persönlichen Ansichten, sprach sie aus und übergab zugleich seine Stimme an den Autor: Sie wurde zum Material, das sich mit anderem Stimmaterial verknüpfen, konfrontieren, das sich auf einen all diesen Meinungsäußerungen gemeinsamen Nenner bringen ließ. Zwar wurden Person und Stimme jeweils getrennt, zwar wurden alle persönlichen Äußerungen in ein Spiel überführt, aber alle Stimmen zusammen bestimmten dieses Spiel. Die Gesamtfiguration ist die Stimme des Autors. Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Norddeutschen Rundfunk
Hörspiel im Familienfunk
Anne DornWarum war Frau B. so unglücklich?Die Geschichte einer ScheidungDie Neudefinition der Rolle der Frau in unserer Gesellschaft hat die öffentliche Diskussion weitgehend geleistet. Wortgewandte Plädoyers für Emanzipation und Gleichberechtigung der Frau sind Legion. Wie aber sieht es in der Praxis aus! In detaillierter Schilderung eines konkreten Beispiels zeigt die Autorin auf, welcher Unzahl verkrusteter Rollenvorstellungen, welchen Vorurteilen und gezielten Fehlinterpretationen eine Frau auch heute noch ausgesetzt ist, die als über Vierzigjährige, nach anderthalb Jahrzehnten verzichtreichen Hausfrauendaseins den Mut findet, ihr Recht auf Selbstverwirklichung durchzusetzen.Obernahme einer Produktion des Hessischen Rundfunks
Elke Riegert-Heidenreich Eine StudenteneheUte und Thomas hatten sich alles so schön vorgestellt: Heiraten, das Geld Zusammenlegen und zusammen fertig studieren. Aber ihre Ehe scheitert schon nach kurzer Zeit. Ute beginnt unter der Doppelbelastung von Studium und Haushalt zu leiden. Thomas, der zunächst versprochen hatte, daß man »alles gemeinsam machen würde«, fühlt sich nicht zuständig, er ist von zu Hause her gewöhnt, sich bedienen zu lassen. Als auch das Geld nicht mehr reicht, gibt Ute auf das Zureden von Thomas hin ihr Studium auf und arbeitet in einem Verlag. Aber als »Halbstudierte« muß sie sich mit Hilfsarbeiten begnügen und fühlt sich nun doppelt unbefriedigt: im Beruf, wo sie nicht das tun darf, was sie aufgrund ihrer Intelligenz leisten könnte, und zu Hause, wo nach wie vor alles auf sie abgeschoben wird, während es Thomas nur wichtig erscheint, daß er sein Studium beendet. Und obgleich sie sich noch lieben, obgleich kein Dritter zwischen ihnen steht, wird das Verhältnis zwischen Ute und Thomas immer gespannter und führt schließlich zur Trennung. Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
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Hörspiel im Jugendfunk
Michael Koser ReservatDieses utopische Hörspiel ist in Teamarbeit entstanden. Der Autor, der Regisseur Manfred Marchfeider und der Komponist Friedrich Scholz haben den Stoff von der Grundidee bis zur Sendereife gemeinsam entwici<elt.Das >Reservat< ist ein l<ünstliches Paradies, geschaffen von einer zukünftigen Weltregierung für all diejenigen, die gegen das herrschende System opponieren, die gegen eine von Technokraten total vorprogrammierte Wirklichkeit ihre eigenen Vorstellungen von Glück verteidigen wollen. In dem von der Außenwelt hermetisch abgeschlossenen Areal haben sie zwar die Freiheit, ihr Leben nach ihren Wünschen zu gestalten, doch diese Gegenwelt wirkt ähnlich mechanistisch wie die Welt draußen: Nur der (unmöglich gewordene) geselischaftsverändernde Impuls könnte ihr Sinn geben.Obernahme einer Produktion des RIAS Berlin mit dem Südwestfunk
Bayerische Szene(Sendungen in Zusammenarbeit mit der Unterhai- tungsabteilung)
H. C. Artmann Das DonauweibchenHarry, Boss einer Rockerbande, legt bei einer nächtlichen Heimfahrt vor seinen Freunden eine Mutprobe ab und macht auf dem Geländer einer Donaubrücke einen Handstand. Er stürzt dabei ins Wasser und ertrinkt. Ehrenhalber wird ihm sein Motorrad nachgeworfen und in die Donau versenkt.Der Ertrunkene wird im Reiche des Fiußgottes Danubius als Neuzugang gemeldet und bringt durch seine Angebereien die sittlich geordnete Welt der Flußgott-Hierarchie in Unordnung. Vor allem Elfi, die 17jährige Tochter des Danubius, sehnt sich plötzlich nach Rockerfreiheit, entflieht der väterlichen Autorität und sucht auf der Oberwelt die gepriesene demokratische Freiheit und Anschluß bei den Rockern. Ihre Erlebnisse enden in Moll, sie kehrt wieder in den Fluß zurück und findet durch eine Notlüge gnädige Aufnahme. Doch unmittelbar nach ihrer Heimkehr beginnt wieder die väterliche Tyrannis, und Elfi sehnt sich ein zweites Mal vergeblich nach der Oberwelt zurück.Erstsendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Elke Riegert-Heidenreich und Bernd Schroeder Die Geburtstage der Gaby HambacherAis Gaby riambacher geboren wird, geht es schon los: Sie ist — leider! — nur ein Mädchen. Als sich die Familie versammelt, um Gabys zweiten Geburtstag zu feiern, wird der Onkel ausgelacht, der ein Spielzeugauto mitbringt. Mädchen spielen nur mit Puppen. Und von Geburtstag zu Geburtstag rundet sich das Bild der Rolle, in die das Mädchen Gaby hineinwächst, einer Rolle, die vorgeprägt ist, von Familie und Gesellschaft diktiert. Das Mädchen Gaby selbst hat in diesem Hörspiel keine Stimme. Was hätte sie auch zu sagen? Stolze Eitern und liebe Tanten haben ihren Weg und ihr Verhalten längst ausgeplant.Ursendung In einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
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Martin SperrJagdszenen aus NiederbayernFunkeinrichtung: Waltraud StiegeleDer zu den bekanntesten jungen Dramatikern inDeutschland zählende Martin Sperr stammt aus
einem niederbayerisctien Ort. Seine Stücl<e spielen in Bayern, ihre Personen sprechen IVIundart; aber ihre Verhaltensweisen sind l<ein lokales Privileg oder Stigma. Die Jagd von IVlenschen auf IVlenschen und die Zusammenrottung zu solchem Vergnügen, die Unduldsamkeit der Normalen und ihre Anfälligkeit für die Hatz auf solche, die unter einer anderen Ordnung stehen als sie selbst, sind ein schreckliches Allgemeingut.Produl<tion des Bayerischen Rundfunks (1970)
Edmund Steinberger Der grüne HutNach der gleichnamigen Novelle von Joseph Maria LutzDie Eheleute Lorenz und Franziska Schaiier feiern morgen »Diamantene Hochzeit«. Heute abend sind sie — eine Etage höher — bei ihrem Sohn Herbert und dessen Gattin Maria zum Essen eingeladen. Auch der siebzehnjährige Hans, seine Freunde nennen ihn »Jonny«, sitzt mit am Tisch. Nachdem der Pudding verspeist ist, glaubt Hans, seine Anstands- pfiicht den >Alten< gegenüber erfüllt zu haben. Sicher, er kann sie ganz gut leiden, die Großeltern, aber jetzt noch eine Stunde dabeisitzen zu müssen und sich ihre >Erlebnisse< und >Weisheiten< anzuhören, das wäre zuviel verlangt; zumal er heute noch ins Roxy gehen wollte, wo ein dufter Hitchcock läuft. Aber — er geht nicht. Und schuld daran sind eigentlich nur die beiden Alten mit ihrer Geschichte vom grünen Hut . . .Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Ludwig Thoma Adreas VöstFunkbearbeitung: Edmund Steinberger Die Tragödie eines aufrechten, stolzen Bauern, der das Herz auf dem rechten Fleck hat und Verstand und Gemeinsinn, so daß ihn das Dorf zum Bürgermeister wählt, den aber der Haß eines engstirnigen, eifernden jungen Pfarrers durch Verleumdung zu vernichten trachtet; denn Vöst ist Bauernbündler, denkt liberal, fügt sich nicht den Wünschen und Anordnungen des neuen Dorfgeistlichen. Er rebelliert. Das Unheil wächst heran, bis ihm der gequälte und in seiner Ausweglosigkeit selbst straffällig gewordene Vöst zum Opfer fällt.Produktion des Bayerischen Rundfunks (1968)
Aus dem Repertoire(Wiederholungen)
Michel CournotSie brauchen mehr ais die anderenAus dem Französischen von Re Soupault (Ausgezeichnet mit dem Prix Italia 1963 und dem Prix de ¡’Emission Dramatique de la ORTF 1963) Was sich im Dienstzimmer eines Pariser Jugendrichters Tag für Tag abspieit, sind Vernehmungen von Jugendlichen, die kriminell wurden, und von Erwachsenen, die mitschuldig sind am Schicksal dieser jungen Menschen, weil sie ihnen ihre Liebe und ihre Hilfe versagten. Aus einer scheinbar realistischen Reportage über solche Verhöre und Gespräche entsteht das Porträt eines Mannes, der sich bis zur Selbstgefährdung dafür einsetzt, die Opfer des Versagens ihrer Mitmenschen wieder in die Gesellschaft einzugliedern.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Hessischen Rundfunk und dem Westdeutschen Rundfunk sowie dem Österreichischen Rundfunk und dem Schweizerischen Rundfunk (1964)
Hellmut von Cube Der HirschkäferGriechenland ist für Tausende von Touristen zur Attraktion geworden. Dem einen verheißt es wolkenlose Sonnentage an seinen vielen Stränden, dem anderen mit den Ruinen der antiken Bauwerke und den Schätzen der Museen Stoff für echte oder geheuchelte Bildungserlebnisse. Geist und Magie seiner Landschaft wie der Zeugen seiner Geschichte werden für zwei Menschen zu einem seelischen Katalysator: Sie aktivieren einen lange vorhandenen aber immer überspielten Konflikt und geben ihm eine tragische Wendung. Geschichtsbewußtsein erlangt Macht über die Lebenden, Zufall wird Schicksal, und die Götter stehen wieder auf über denen, die für sie bereit sind.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem österre ichischen Rundfunk, Studio Salzburg (1969)
Günter Eich TräumeIn fünf Traumbildern von bedrängender Wirklichkeitsnähe gestaltet der Dichter die existenzielle Angst des heutigen Menschen. Es sind Visionen des Grauens, die in Gestalt von Träumen verschiedene Menschen aller Erdteile bedrängen.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit der Station WNYC, New York (1964)
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Jürg Federspiel Tod eines FohiensEin 13-jähriger hört ungewollt eine dramatische Auseinandersetzung seiner Eltern, ohne die Zusammenhänge ganz zu begreifen. Eine Welt stürzt für ihn ein; er überschreitet die Schwelle der Kindheit zur Welt der Erwachsenen. In Briefen beschreibt und erzählt er seinem gleichaltrigen Schulfreund das für ihn so bestürzende Erlebnis, das ihn dazu veranlalBt hat, von zu Haus fortzugehen.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem österreichischen Rundfunk und dem Schweizerischen Rundfunk (1962)
Bernd GrashoffBesichtigung eines AusweichzielsDer Bauunternehmer Byron Edelen hat seine Firma vor dem Bankrott gerettet, indem er einen militärischen Auftrag übernahm: Er hat Abschußbasen für Atomraketen gebaut. Obwohl dies unter Tarnung und strenger Geheimhaltung vor sich ging, erfährt er durch Zufall den Namen jener Stadt in Europa, die, als Ziel eingeplant, im Ernstfall Objekt der Vernichtung sein wird. Er besichtigt sie als Tourist. Indem er in seiner Phantasie das Inferno, an dessen Vorbereitung auch er beteiligt war, Schritt für Schritt durchlebt — sehend mit den Augen eines i\/lädchens, das er liebgewinnt — wird er sich der Fragwürdigkeit all der Argumente bewußt, mit denen seine Auftraggeber argumentierten und die er bisher bedenkenlos akzeptierte.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Westdeutschen Rundfunk (1968)
Wolfgang Hildesheimer Herrn Walsers RabenSeitdem Herr Adrian Walser eine reiche Erbschaft gemacht hat, kann er ein — fast — sorgenfreies Leben führen. Seine Verwandtschaft, genau gesagt: wer davon noch vorhanden ist, glaubt zwar, er sei schuld am geheimnisvollen Verschwinden einiger Onkel und Tanten. Aber wer Herrn Walser in dieser Hinsicht etwa ein bißchen erpressen möchte, lernt schnell seine ebenso seltene wie beneidenswerte Begabung kennen, deren Zeugen die sein Haus mit Gekrächz umkreisenden Raben sind. Nur vor einer Person hat sich Herr Walser in acht zu nehmen. Als er eines Tages den Besuch eines Herrn bekommt, der gerade diese Person sein könnte, muß er all seine Intelligenz und Gedankenkraft aufbieten, um die Ruhe zu bewahren. Denn davon hängt es ab, ob sich die Zahl der schwarzen Vögel wieder einmal um einen vermehrt — um Herrn Walser selbst oder seinen Besucher.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Norddeutschen Rundfunk (1960)
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Rudolf Noelte Mathilde MöhrlngNach der gleichnamigen Erzählung von Theodor FontaneDas letzte Wort, das Vater Möhrlng an seine Tochter gerichtet hatte, als er, Buchhalter in einer kleinen Firma, erst Mitte vierzig, starb, hatte gelautet: »Mathilde, halte dich propperl« Das war nun schon wieder sechs Jahre her, und Mathildchen war eine richtige Mathilde von 23 Jahren geworden. Das mit dem »propper« hatte sich ihr eingeprägt, aber sie war trotzdem nicht recht zum Anbeißen, was doch das eigentlich Appetitliche ist. Sie hatte scharfe Augen und viel Menschenkenntnis, und so nahm man nur Leute in Untermiete, die einen soliden Eindruck machten . . . Der Jurastudent, der bei Möhrings ein ruhiges Zimmer sucht, ist ein wenig zu alt für das Examen, auf das er sich vorbereiten will, aber er ist aus gutem Hause und nicht eigentlich verbummelt, vielmehr ein wenig verträumt — ein Mann, der von einer Frau geführt werden muß. Und Mathilde leitet ihn mit dem kleinbürgerlichen Ehrgeiz, der in ihr erwacht, nicht nur in die Heirat, sondern auch in eine respektable Karriere. Die Ehe ist freilich kurz, aber Mathilde, die früh verwitwet wieder zur Mutter zurückkehrt, ist verwandelt. Sie lehnt jeden Gedanken an eine Wiederverheiratung ab, lernt, macht ihr Examen; und als sie im Norden Berlins zum erstenmal vor eine Schulklasse tritt, hat sie frischere Farben als früher.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Südwestfunk (1965)
Jan Rys FrantaDer Mensch weiß nicht, wer er ist, solange er an irdischer Realität festhält. Er kennt nur die Formen seiner Existenz, die ihm von den anderen jeweils mitgeteilt werden. So muß der eben zum Subkonservator eines Museums ernannte Smeijkal erfahren, daß er der Gärtner Vrtel ist; sowie er aber zum Schulgärtner des Gymnasiums avanciert ist, wird ihm gezeigt, daß er der Schuldiener Tropfinger ist und, von den Kindern bedrängt, zum Pater Podolny wird, der am Bett eines Sterbenden die Nichtigkeit der Dinge begreift, um sich schließlich selbst in den schnapstrinkenden Straßenkehrer Franta zu verwandeln, der ohne Erinnerung an Gewesenes in einem Schneesturm verschwindet.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit Radio Bremen und dem Südwestfunk (1965)
Klassiker und Bühnenwerke
Johann Wolfgang von Goethe Hermann und DorotheaHörspieleinrichtung: Hartwig Schmidt Dorothea, das fremde junge Mädchen aus einer Flüchtlingsschar, dem die Französische Revolution Heimat und Existenz raubte, beeindruckt den schüchternen Wirtssohn Hermann, der aber nicht wagt, ihr seine Liebe zu gestehen, sondern sie als Magd dingt und ins Elternhaus einführt. Dem voreiligen Spott des Vaters setzt Dorothea Ihr stolzes Selbstbewußtsein entgegen und bekennt nach verwirrenden Mißverständnissen als erste ihre Liebe zu Hermann. In bildkräftigen Szenen entfaltet sich der Verlauf dieses in Hexametern geschriebenen Werks, in dem das deutsche Bürgertum für lange Zeit sein humanitäres Ideal dichterisch verwirklicht sah.Produktion des Bayerischen Rundfunks (1957)
Gerhart Hauptmann Der BiberpelzHörspieleinrichtung: Walter Netzsch Scharf und unerbittlich greift Gerhart Hauptmann in dieser Diebeskomödie die politischen und sozialen Zustände seiner Zeit an. Zugleich hat er mit diesem Werk die deutsche Literatur um eine ihrer wenigen großen Charakterkomödien bereichert. Der treue preußische Untertan, Amtsvorsteher Wehrhahn, der stets auf seinen Vorteil bedachte Denunziant Motes und der politische Schwärmer Dr. Fleischer, vor allem aber die Verkörperung des gesunden Menschenverstandes, Mutter Wolffen, haben den »Biberpelz« zu Hauptmanns volkstümlichstem Bühnenstück werden lassen.Produktion des Bayerischen Rundfunks (1957)
Anton Tschechow Drei SchwesternDeutsche Fassung und Hörspieleinrichtung: Rudolf NoelteEin an gesellschaftlichen Ereignissen und kulturellen Anregungen reiches Leben war für die drei Töchter eines russischen Regimentskommandeurs schlagartig zu Ende, als der Vater aus Moskau ins Hinterland versetzt wurde. Die Hoffnung, einmal in die Metropole zurückkehren zu können, wurde mehr und mehr ihr einziger Halt in der neuen und tristen Umgebung. Doch nach dem Tod des Vaters ist diese Hoffnung längst zum unerfüllbaren Traum geworden. Immer endgültiger wird die glorifizierte Vergangen
heit zugedeckt von lähmenden Alltagssorgen, vom abwechslungsarmen Umgang mit den einstmals dem Vater unterstellten Offizieren sowie mit den philisterhaften Honoratioren des Provinzstädtchens. - Das Drama, das Anton Tschechow eigens für das Moskauer »Künstlerische Theater« schrieb, kam 1901 zur Uraufführung.Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Thomas Wolfe Willkommen in AltamontDeutsche Fassung: Susanne Rademacher Hörspieleinrichtung: Martha Meuffels Nur noch eine schmutzige Siedlung steht der Ausdehnung einer rasch wachsenden Stadt in einem Südstaat der USA im Wege. Durch dunkle Machenschaften werden die Neger gezwungen, ihre Hütten aufzugeben. Nur einer setzt sich zur Wehr: Dr. Johnson, ein Mulatte, der als Arzt seine armen Rassengenossen betreut hat. Aber nach einem Zwischenfall geht »Niggertown« in Flammen auf, und in einer organisierten Aktion schießt weißer Mob die Schwarzen wie eine Meute wilder Hunde zusammen. Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem österreichischen Rundfunk, Studio Wien
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MusikIm Musikprogramm sind zum Beginn des Sommerhalbjahrs 1971 einige neue Sendungen und Sendezeiten anzumerken. Ein großes zweistündiges »Konzert am Nachmittag« ermöglicht an den Werktagen eine abwechslungsreiche Programmgestaltung, die die symphonische Musik, die Oper, die Kammermusik sowie Aufnahmen älteren und neuesten Datums In gleicher Weise berücksichtigt. Die Übertragungen der Symphoniekonzerte am Donnerstagabend werden zwecks stereophoner Ausstrahlung vom 1. Ins 2. Programm verlegt. Am Sonntagabend sind zwei neue Termine zu notieren: »Musikalische Exkursionen« mit Ulrich Dibelius um 18.45 Uhr im2. Programm und eine Konzertstunde um 20.00 Uhr im 1. Programm.
Besondere Akzente erhält das Sommerprogramm durch Übertragungen von Gastspielen des Symphonieorchesters unter der Leitung von Rafael Kubelik in Portugal, Wien und Würzburg. Monatlich einmal wird eine Sonntagsmatinee dem symphonischen Werk Gustav Mahlers (anläßlich des 60. Todestags des Komponisten) gewidmet sein. Ein Zyklus bekannter und wenig bekannter Oratorien reicht von Vivaldl bis Schönberg.
Wie Immer steht im übrigen der Sommer im Zeichen der wichtigsten europäischen Festspiele (Salzburg, Bayreuth, München, Edinburgh, Prag usw.), von denen zahlreiche OfJernaufführungen, Symphoniekonzerte und Solistenabende zu hören sein werden. Aus Nürnberg wird eine Reihe von Konzerten übertragen, die anläßlich des Dürer-Jahres veranstaltet werden.
Fünf Porträts bekannter Sänger steuert das Rundfunkorchester unter seinem Dirigenten Kurt Eichhorn bei. Die Aufnahmen der Sonntagskonzerte der Saison 70/71 werden noch einmal »da capo« gesendet.
Freunde moderner Unterhaltungsmusik können sich- neben vielen anderen interessanten Terminen — die Stereo-Neuaufnahme des Musicals »Sweet Cha- rity« vormerken, die am 30. Mai gesendet wird.
Auch der Anteil der Volksmusik am Gesamtprogramm wird durch Verlängerung der Morgensendungen erweitert. Die Sendung »Boarischer Hoagascht« wird künftig am Sonntagnachmittag im 1. Programm zu hören sein.
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Symphoniekonzerte
UER-Konzert in BremenReinhard Keiser: »Der lächerliche Prinz Jodelet« Solisten: Ursula Buckel, Nancy Burns, Gertie Char- lent, Friedreich Melzer, Claus Ocker, William Pearson, Günter Reich, Jürgen Thormann Der Chor der Theater der Freien Hansestadt Bremen; das Bremer Kammerorchester Leitung; Hermann Michael 3. Mai 1971
Zeitgenössisches Konzert des Österreichischen RundfunksHans Werner Henze: »Das Floß der Medusa« Solisten: Edda Moser, Roland Hermann, Helmut JanatschKonzertvereinigung Wiener Staatsopernchor; ORF- Chor; Wiener Sängerknaben; Symphonieorchester des Österreichischen Rundfunks Wien Leitung: Miltiades Caridls5. Mai 1971
10. Abonnementkonzert des BR-SymphonleorchestersIgor Strawinsky: Symphony in three movements • • Sergej Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-moll Igor Strawinsky; Le Sacre du Printemps Solist: Rudolf Koeckert Leitung: Rafael Kubelik6. Mai 1971
Konzert der Berliner Philharmoniker # 9Igor Strawinsky: Zwei kleine Suiten Giselher Klebe: »Herzschläge« (Sinfonische Szene) Maurice Ravel: Klavierkonzert für die linke Hand Maurice Ravel: Daphnis und Chlo6, 2. Suite Solist: Robert Casadesus, Klavier Leitung: Horst Stein13. Mai 1971
Sonderkonzert des BR-Symphonleorchesters in NürnbergLudwig,.van Beethoven: Violinkonzert D-dur Johannes Brahms: 4. Symphonie e-moll Solist: Henryk Szeryng, Violine Leitung: Rafael Kubelik14. Mai 1971
Jubiläumskonzert des IVlünchner KammerorchestersGeorg Friedrich Händel: Concerto grosso op. 6/1 • • Johann Sebastian Bach: Konzert für Violine E-dur Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Violine D-dur, KV 211; Symphonie C-dur, KV 200 Solist: Arthur Grumiaux, Violine Leitung: Hans Stadlmair15. Mai 1971
11. Abonnementkonzert des BR-Symphonieorchesters9 #
Robert Schumann: Szenen nach Goethes »Faust« Solisten: Edith Mathis, Lou Ann Wykoff, Charlotte Berthoid, Brigitte Fassbaender, Norma Procter, Werner Krenn, Hermann Prey, Franz Crass Der Chor des Bayerischen Rundfunks Leitung: Erich Leinsdorf 20. Mai 1971
Konzert der Berliner Philharmoniker • •Lubos Fiser: Fünfzehn Blätter nach Dürers ApokalypseLudwig van Beethoven: 3. Klavierkonzert c-mollAnton Dvofäk: 6. Symphonie A-durSolist: Claudio ArrauLeitung: Vaclav Neumann22. Mai 1971
5. öffentliches Konzert des Westdeutschen RundfunksWolfgang Fortner: Chant de Naissance • •Luigi Cherubini: Requiem c-moll Solisten: Joan Caroil, Christiane Edinger Der Kölner Rundfunkchor; das Kölner RundfunkSinfonieorchester Leitung: Herbert Schernus27. Mai 1971
Gustav Mahler-Zyklus • •16. Mai 1971: 9. Symphonie d-moll13. Juni 1971: 8. Symphonie Es-dur12. Juii 1971: 3. Symphonie d-moll15. August 1971: 6. Symphonie a-moil19. September 1971: 5. Symphonie cis-moll Edith Mathis, Erna Spoorenberg, Martina Arroyo, Julia Hamary, Norma Procter, Majorie Thomas, Donald Grobe, Dietrich Fischer-Dieskau, Franz Crass; Chöre des Bayerischen Rundfunks, des Norddeutschen Rundfunks und des Westdeutschen Rundfunks, Regensburger Domspatzen, Tölzer Knabenchor, Münchner Motettenchor Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Leitung: Rafael Kubelik
Gastkonzert des BR-Symphonieorchesters In Liverpool • •Ludwig van Beethoven: 9. Symphonie d-mollSolisten: Agnes Giebel, Norma Procter, LudovicSpless, Karl RldderbuschRoyal Philharmonie ChoirLeitung: Rafael Kubelik(Aufnahme vom 18. Oktober 1970)3. Juni 1971
Gastkonzert des BR-Symphonieorchesters in Lissabon • •Joseph Haydn: Symphonie Nr. 101 D-dur (Die Uhr)Igor Strawinsky: CapriccioAnton Dvoi'äk: 9. Symphonie c-mollSolist: Nikita MagaloffLeitung: Rafael Kubelik10. Juni 1971
12. Abonnementkonzert des BR-Symphonieorchesters in Verbindung mit der »Musica viva« # #Olivier Messiaen: »La Transfiguration de notre Seigneur Jesus Christ« für gemischten Chor, sieben Instrumentalsolisten und großes Orchester (Deutsche Erstaufführung)Der Chor des Bayerischen Rundfunks Leitung: Rafael Kubelik 12. Juni 1971
Eröffnungskonzert des Münchner Bach-Festes 1971Johann Sebastian Bach: Kantaten Nr. 31 (»Der Himmel lacht, die Erde jubiliert«), Nr. 39 (»Brich den Hungrigen dein Brot«) und Nr. 34 (»O ewiges Feuer,0 Ursprung der Liebe«)Solisten: Elisabeth Spreiser, Anna Reynolds, Kurt Equiluz, Siegmund Nimsgern Münchner Bach-Chor, Leitung: Karl Richter 20. Juni 1971
Mozartwoche Salzburg 1971 # #Peter Tschaikowsky: Mozartiana Helmut Eder: Metamorphosen über ein MozartFragmentMax Reger; Mozart-Variationen Mozarteum-Orchester Salzburg Leitung: Leopold Hager24. Juni 1971
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Gastkonzert des BR-Symphonieorchesters beim IVIozart-Fest Würzburg • •Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie B-dur, KV 319; Klavierkonzert C-dur, KV 467; Symphonie Nr. 35 D-dur, KV 385 (Haffner-Symphonie)Solist: Robert Casadesus Leitung: Rafael Kubelik 26. Juni 1971
Konzert aus dem Großen Saai der Musikakademie BudapestJoseph Haydn: Symphonie Nr. 104 D-durEndre Szekely: Symphonie concertantePeter Tschaikowsky: 5. Symphonie e-mollSolisten: Hedy Schneider, Klavier; Tibor Berkovits,ViolineUngarisches Staats-Symphonieorchester Leitung; Tamäs Päl3. Juii 1971
Gastkonzert des BR-Symphonieorchestersbei den Wiener Festwochen • •Franz Schubert: 6. Symphonie Gustav Mahler: Kindertotenlieder Franz Schubert: 3. Symphonie Solistin: Janet Baker Leitung: Rafael Kubelik8. Juli 1971
Konzert der Berliner Philharmoniker • •Ludwig van Beethoven: 6. Symphonie F-dur Woifgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 28 C-dur KV 200Igor Strawinsky: »Feuervogel«Leitung: Karl Böhm10. Juli 1971
Gastkonzert des BR-Symphonieorchestersbeim Mozart-Fest Würzburg • •Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento Nr. 2 D-dur, KV 131; Violinkonzert G-dur, KV 216; Symphonie D-dur, KV 425 (Linzer Symphonie)Solistin: Yuuko Shiokawa Leitung: Rafael Kubelik11. Juli 1971
Zeitgenössisches Konzert des Österreichischen RundfunksCornelius Cardew: OctetKurt Schwertsik; Musik vom Mutterland Mu
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Olivier Messiaen: Oiseaux exotiques Solist: Ivan Eröd, Klavier Ensemble »die reihe«Leitung: Kurt Schwertsik14. Juli 1971
Sonderkonzert der Münchner Philharmoniker • •Richard Wagner: Ausschnitte aus »Die Meistersinger von Nürnberg« und »Lohengrin« Mussorgskij/Stokowski: »Bilder einer Ausstellung« Leitung: Leopold Stokowski15. Juli 1971
Gastkonzert des BR-Symphonleorchestersbei den Wiener Festwochen • •Igor Strawinsky: Concerto in re; Capriccio für Klavier und Orchester; »Sacre du printemps«Solist: Nikita Magaloff Leitung: Rafael Kubelik22. Juli 1971
Gastkonzert des BR-Symphonieorchestersbeim Mozart-Fest Würzburg • •Wolfgang Amadeus Mozart: c-moll-Messe Solisten: Agnes Giebel, Werner Krenn, Boris Carmeii Der Chor des Bayerischen Rundfunks Leitung: Rafael Kubelik5. August 1971
Salzburger Festspiele 1971 • •Ludwig van Beethoven: 1. Klavierkonzert C-durLeos Janacek: SinfoniettaAlexander Skrjabin: Le Poème de l'ExtaseSolistin: Martha ArgerichTschechische Philharmonie PragLeitung: Claudio Abbado12. August 1971
Salzburger Festspiele 1971 • •Ludwig van Beethoven: 5. Klavierkonzert Es-durPeter Tschaikowsky: 4. Symphonie f-mollSolist: Emil GilelsTschechische Philharmonie PragLeitung: Karl Böhm26. August 1971
Gastkonzert des BR-Symphonieorchesters in LissabonB6la Bartök: Violinkonzert Johannes Brahms: 4. Symphonie e-moll Solist: Pinchas Zukerman Leitung: Rafael Kubelik29. August 1971
Salzburger Festspiele 1971 # #Anton Bruckner: 8. Symphonie c-moll Wiener Philharmoniker Leitung: Herbert von Karajan9. September 1971
Salzburger Festspiele 1971 • •Franz Schubert: 8. Symphonie B-dur; 7. Symphonie C-durWiener Philharmoniker Leitung: Karl Böhm 12. September 1971
20. Internationaler Musikwettbewerb der ARD in München # #Orchesterkonzert der Preisträger im Herkulssaal16. September 1971
Bregenzer Festspiele 1971 • •Franz Schubert: Messen in G-dur und Es-dur Wiener Symphoniker Leitung: Vittorio Gui23. September 1971
Salzburger Festspiele 1971 • •Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie C-dur, KV 551 (»Jupiter«)Ludwig van Beethoven: 3. Symphonie Es-dur Wiener Philharmoniker Leitung: Rafael Kubelik30. September 1971
Gastkonzert des BR-Symphonieorchesters in LissabonFranz Schubert: 6. Symphonie C-dur Gustav Mahler: 1. Symphonie D-dur Leitung: Rafael Kubelik 2. Oktober 1971
Oratorien
Joseph Haydn: Die Schöpfung • •Solisten: Gundula Janowitz, Christa Ludwig, Fritz Wunderlich, Werner Krenn, Dietrich Fischer-Dieskau, Walter BerryChor der Gesellschaft der Musikfreunde Wien Berliner Philharmoniker Leitung: Herbert von Karajan 20. Mai 1971
Georg Friedrich Händel: »Saul« • •Solisten: Jennifer Vyvyan, Helen Watts, Herbert Handt, Thomas Hemsley und andere Der Kopenhagener Domchor; die Wiener SymphonikerLeitung: Mogens Wöldike19. Juni 1971
Arnold Schönberg: »Gurre-Lieder« • •Solisten: Inge Borkh, Hertha Töpper, HerbertSchachtschneider, Kleth Engen, Lorenz Fehenberger, Hans Herbert FiedlerChor und Symphonieorchester des Bayerischen RundfunksLeitung: Rafael Kubelik1. Juli 1971
Antonio Vivaldi: »Juditha triumphans«Solisten: Zsuzsa Barlay, Margit Läszlö, Zsolt Bende, Jözsef Dene, Jözsef R6tiBudapesti Madrigal Körus; Allami Hangversendy- zenekarLeitung: Ferenc Szekeres2. September 1971
Sondersendungen
Bachs Klavierwerk und seine Interpreten Von Kurt B. Fischer3. Juli 1971
Antike Weisen aus der Inka- und Vorinkazeit in der Volksmusik Südamerikas Von Günter Holzmann19. und 26. Juli 1971
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Das Problem Liszt Von Everett Helm18. September 1971
Lied als Spiel und als VerhängnisVon Max See20. September 1971
Oper
Festspielübertragungen
Bayreuther Festspieie
Richard Wagner: »Parsifal« • •James King, Janis Martin, Thomas Stewart, Franz Crass, Gerd Nienstedt, Karl Ridderbusch Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele Leitung: Eugen Jochum24. Juli 1971
Richard Wagner: »Der fliegende Holländer«Gwyneth Jones, Thomas Stewart, Sieglinde Wagner,Hermin Esser, Karl RidderbuschChor und Orchester der Bayreuther FestspieleLeitung: Karl Böhm8. August 1971
Richard Wagner: »Die Walküre« • •Berit Lindholm, Gwyneth Jones, Anna Reynolds, Helge Brilioth, Karl Ridderbusch, Theo Adam Orchester der Bayreuther Festspiele Leitung: Horst Stein28. August 1971
Richard Wagner: »Götterdämmerung« • •Berit Lindholm, Janis Martin, Jean Cox, Franz Mazura, Gustav Neidlinger, Karl Ridderbusch, Anna ReynoldsChor und Orchester der Bayreuther Festspiele Leitung: Horst Stein25. September 1971
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Saizburger Festspiele
Gaetano Donizetti: »Don Pasquale« # 9Emilia Ravaglia, Pietro Bottazzo, Fernando Corena,Rolando PaneraiWiener PhilharmonikerLeitung: Ricardo Muti19. August 1971
Giuseppe Verdi: »Othello«Mirella Freni, John Vickers, Peter Glossop Wiener Philharmoniker Leitung: Herbert von Karajan22. August 1971
Alban Berg: »Wozzek« • •Anja Silja, Gertrude Jahn, Loren Driscoll, GeraintEvans, Helmut Melchert, Zoltán KelemenWiener PhilharmonikerLeitung: Karl Böhm11. September 1971
Münchner Opernfestspiele
Richard Strauss: »Die schweigsame Frau« • • Reri Grist, Lotte Schädle, Brigitte Fassbaender, Donald Grobe, Barry McDaniel, Kurt Böhme Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper Leitung: Wolfgang Sawallisch14. Juli 1971
Giuseppe Verdi: »Simone Boccanegra« • •Gundula Janowitz, Robert llosfalvy, Piero Cappuc- cilli, Ruggiero RaimondiChor und Orchester der Bayerischen Staatsoper Leitung: Claudio Abbado31. Juli 1971
Richard Strauss: »Salome« • •Leonie Rysanek, Astrid Varnay, Dietrich FischerDieskau, Wieslaw Ochmann, Gerhard Stolze Orchester der Bayerischen Staatsoper Leitung: Ferdinand Leitner14. August 1971
Operngesamtaufnahmen
Georges Bizet: »Carmen« * *Anna Moffo, Helen Donath, Franco Corelli. Piero CappuccilliLeitung: Lorin Maazel 8. Mai 1971
Daniel François Auber: »Fra Diavolo« • •(Zum 100. Todestag des Komponisten am 12. iVlai) Giuseppe Campora, Marco Stecchi, Margaret Simon- cini, Romano Grigolo, Vito Susca, Cecilia Fusco12. Mai 1971
SängerporträtsAufnahmen aus den Studios des Bayerischen Rundfunks
Helen Donath 28. Juni 1971
Gianni Raimondi12. Juli 1971
William Cochran16. August 1971
Hildegard Hillebrecht13. September 1971
Das Rundfunkorchester - Leitung: Kurt Eichhorn
Werner Egk: »Die Zaubergeige«(Zum 70. Geburtstag des Komponisten am 17. Mai) Raimund Grumbach, Lotte Schädle, Albrecht Peter, Annelle Waas, Friedrich Lenz, Max Proebstl, Kurt Böhme, Ferry Gruber, Joseph Knapp, Carl Hoppe, Walter CarnuthChor und Orchester der Bayerischen Staatsoper Leitung: Werner Egk16. Mai 1971
Hector Berlioz: »Die Trojaner« • •Berit Lindholm, Josephine Veasey, John Vickers, Peter Glossop Leitung: Colin Davis29. Mai 1971
Krzystof Penderecki: »Die Teufel von Loudun« • • Tatjana Troyanos, Andrzej Hiolski, Bernard Ladysz Chor und Orchester der Hamburgischen Staatsoper Leitung: Marek Janowski 2. Juni 1971
Kammermusik
Öffentliche Konzerte des Bayerischen Rundfunks
1. öffentliches Kammerkonzert in Passau • •Werke von Wolfgang Amadeus Mozart Koeckert-Quartett und Kurt Redel, Flöte22. Juni 1971
2. öffentliches Kammerkonzert • •in der Evangelischen Auferstehungskirche in Pfronten Werke von Boccherini, Michael Haydn und Schubert Mitglieder des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks17. Juli 1971
Solistenkonzerte der Salzburger Festspiele
Liederabend Peter Schreier • •7. August 1971
Bläservereinigung der Wiener Philharmoniker • •21. August 1971
Solistenabend Martha Argerich • •4. September 1971
Solistenabend Alexis Weissenberg • •18. September 1971
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20. Internationaler IVIusil(weUbewerb der ARD in IVlünclienKammerkonzert der Preisträger im Herkulessaal der Residenz17. September 1971
Verlegt vom 1. ins 2. Programm, daher nunmehr instereophoner Ausstrahlung!
Symphoniekonzert am Donnerstagabend • •Donnerstag, 20.05 Uhr, 2. Programm
Musik von Tag zu Tag
NEU IM PROGRAMM
■Musikalische Exkursionenmit Ulrich DibeliusSonntag, 18.45 Uhr, 2. Programm
Konzert am SonntagabendSonntag, 20.00 Uhr, 1. Programm Im Wechsel werden zu hören sein:Aufnahmen von Konzerten im HerkulessaalInterpreten von gesternOpern- und Festspielübertragungen
Konzert am Nachmittag MMontag mit Freitag, 15.00 Uhr, 2. ProgrammEin neuer zweistündiger Werktagstermin für Freundeder Musik — Die Programmeinteilung:
Montag:15.00 Opernmusik16.00 Symphoniekonzert
Dienstag:15.00 Orgelmusik, Raritäten der Orchester- und
Kammermusikliteratur15.30 Münchner, fränkische und schwäbische Kom
ponisten16.15 Musik aus dem Studio Nürnberg
Mittwoch:15.00 Orchesterkonzert16.00 Kammermusik
Donnerstag:15.00 Kammerkonzert aus dem Studio Nürnberg16.00 Schöne Stimmen
Freitag:15.00 Symphonische Musik, Oratorien, Opern- und
Liederzyklen, Aufnahmen öffentlicher Konzerte62
Weitere regelmäßige Sendungen
Symphonische Matinée am Samstag • •Samstag, 10.00 Uhr, 2. Programm
Symphonische Matinée am Sonntag • •Werke für Orchester vom Barock bis zur Gegenwart Sonntag, 10.00 Uhr, 2. Programm
IMeisterwerke der Kammermusik • •14-täglich, Sonntag 14.00 Uhr, 2. Programm
Schaiipiattenumschau • •mit Musikbeispielen und kritischem Kommentar Dienstag, 21.30 Uhr, 2. Programm
Nachtkonzert # 0Musik unserer Zeit in Aufnahmen, die in den Münchner Musica-viva-Konzerten, bei ähnlichen Veranstaltungen anderer Sender oder Festspielen zeitgenössischer Musik entstanden.Montag, 23.00 Uhr, 2. Programm
Konzert am IMorgen • •für Freunde symphonischer Musik Montag mit Samstag, 8.05 Uhr, 2. Programm
Musikalische Soirée MDer Auftakt der Abendsendungen im 2. Programm Montag mit Freitag, 19.00 Uhr, 2. Programm
Stereo-Konzerte am Abend • •Montag mit Samstag 20.05 Uhr, 2. ProgrammMontag: Künstlerporträts und OpernausschnitteDienstag: KammermusikMittwoch: Neue SchallplattenaufnahmenDonnerstag: SymphoniekonzertFreitag: MeisterwerkeSamstag: Opern und Konzerte
Konzert zu später StundeMontag mit Samstag, 23.00 Uhr, 2. Programm Montag: Nachtkonzert Dienstag: Symphonische Musik Mittwoch: Zeitgenössische Musik Donnerstag: JazzFreitag: Für Kenner und Liebhaber Samstag: Serenade, Notturno musicaie
Münchner Sonntagskonzerte
Wie jedes Jahr wiederholen wir auch in diesem Sommer sonntags zwischen 12.05 und 14.00 Uhr im1. Programm die Münchner Sonntagskonzerte der soeben beendeten Saison. Das Rundfunkorchester begleitete Solisten der größten Opernhäuser der Welt.
Chor- und Kirchenmusik
Laudate Dominum • •Sonntag, 9.00 Uhr, 2. ProgrammKantaten und Messen der Barockzeit und der Klassik(Folge nach dem Kirchenjahr)
Geistliche iMusik • •Samstag, 18.10 Uhr, 2. ProgrammOrgelwerke alter und neuer MeisterChöre und Motetten aus vier Jahrhunderten in derOrdnung des KirchenjahresOrchestermessen
Schüier singen und musizierenMontag, 9.15 Uhr, 2. Programm
Voikstümliche ChormusikMontag, 14.15 Uhr, 1. ProgrammDienstag und Mittwoch, 6.40 Uhr, 2. Programm
Kunst des Chorgesangs • •Montag, 22.30 Uhr, 2. Programm
Deutsche VoiksiiederFreitag, 18.45 Uhr, 1. Programm
Bayerische Chöre singenSamstag, 16.00 Uhr, 2. Programm
1. Konzert(Aufnahme vom 11. Oktober 1970)Evelyn Lear, Thomas Stewart Leitung: Matthias Kuntzsch2. Mai 1971
2. Konzert(Aufnahme vom 15. November 1970)Pilar Lorengar, Ion Buzea, Barry McDaniel Leitung: Kurt Eichhorn23. Mai 1971
3. Konzert(Aufnahme vom 24. Januar 1971)Catarina Ligendza, William Cochran, Theo Adam Leitung: Kurt Eichhorn20. Juni 1971
4. Konzert(Aufnahme vom 14. Februar 1971)Ingrid Bjoner, Grit van Jüten, Eduardo Alvares, Vincenzo Sardinero Leitung: Kurt Eichhorn 8. Juli 1971
5. Konzert(Aufnahme vom 28. März 1971)Sylvia Geszty, Anton de Ridder, Nicolae Herlea Leitung: Kurt Eichhorn15. August 1971
6. Konzert(Aufnahme vom 30. November 1969)Jeanette Pilou, Nicolai Gedda Leitung: Kurt Eichhorn 12. September 1971
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Operette und Musical
Carl Millöcker: »Gasparone«Lotte Schädle, Dorothea Chryst, Heinz Maria Lins, Erich Wess, Jörn Wilsing, Ulf Fürst, Manfred Ball Der Münchner Kammerchor Rundfunkorchester, Leitung: Gernot Schwickert15. Mai 1971
Cy Coleman: »Sweet Charity«Dagmar Koller, Louise Martini, Inge Brandenburg, Eric Schumann, Peter Pasetti, Iwan Rebroff Rundfunkorchester, Leitung: Heinz Geese30. Mai 1971
Jacques Offenbach: »Die schöne Helena«Manfred Schmidt, Raimund Grumbach, Richard Kogel, Friedrich Lenz, Ulf Fürst, Hedi Klug, Ursula BenzChor des Bayerischen Rundfunks Rundfunkorchester, Leitung: Kurt Eichhorn5. Juni 1971
Leonard Bernstein: »Trouble in Tahiti«Ursula Sutter, Klaus Hirte, Gisela Evers, Wolfgang Isenhardt, Theophil Maier Radio-Orchester Stuttgart, Leitung: Willy Mattes (Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)14. Juni 1971
Franz Lehár: »Die lustige Witwe«Elisabeth Schwarzkopf, Hanny Steffek, Nicolai Gedda, Eberhard Waechter, Josef Knapp Philharmonia Chor, Philharmonia Orchestra London, Leitung: Lovro von Matacic17. Juli 1971
Paul Abraham; »Viktoria und ihr Husar« • •Sylvia Geszty, Monika Dahlberg, Isy Orén, Manfred Schmidt, Jörn Wilsing, Harry Friedauer, Ulf Fürst Münchner KammerchorRundfunkorchester, Leitung: Werner Schmidt Boeicke15. August 1971
Zu Besuch bei Leo Fall21. August 1971
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Willy Leitner: »Der Filmmillionär«Lotte Rysanek, Helga Leitner, Werner Krenn, OskarCzerwenka, Carlo Böhm, Günter FrankRudi Kreuzberger-ChorOrchester Karei Krautgartner24. August 1971
Johann Strauß; »Der Zigeunerbaron«Rita Streich, Gisela Litz, Hermann Prey, Nicolai Gedda, Wolfgang Anheißer, Kurt Böhme Chor der Bayerischen Staatsoper München Orchester der Bayerischen Staatsoper, Leitung: Franz Aliers18. September 1971
Unterhaltungsmusik
Sondersendungen
Kennen Sie diese Stimme . . . ?Ein Quiz mit internationalen Opernstars 28. Mai, 18. Juni, 24. September 1971
Ralph Maria Siegel zum 60. Geburtstag 8. Juni 1971
Welterfolge des Musicals • (Julia Migenes,,William Ray, Peggy Brown Singers Rundfunkorchester, Leitung: Werner Eisbrenner (Wiederholung)10. Juni 1971
Telefonwunschkonzerte11. Juni, 1. Oktober 1971
Emmerich Kälmän - Paprika und Partituren Eine Sendung von Pelz von Felinau12. Juni 1971
Ludwig Stiel zum 70. Geburtstag8. Juli 1971
Wunder der BegegnungEine Opernsendung von Klaus Adam12. und 13. Juli 1971
Polka parisienneEine Sendung von Ernst Gärtner und Arthur Scherle26. Juli 1971
Regelmäßige Sendungen
Soirée bei Oscar Straus • •Ursula Benz, Lotte Schädle, Anna Moffo, Margit Schramm, Renate Holm, Hanny Steffek, Manfred Schmidt, Ulf Fürst, Peter Alexander, Rudolf Schock, Sergio Franchi, Benno Kusche, Richard Tauber Rundfunkorchester: Berliner Symphoniker, Leitung: Werner Schmidt Boeicke 1. August 1971
Unvergessene OperettenpremierenEine Sendung von Eberhard von Berswordt9. August 1971
Soirée mit Jan Koetsier zu seinem 60. Geburtstag18. August 1971
Schwanengesang eines Unsterblichen Zum 50. Todestag von Enrico Caruso Eine Sendung von Otto Harwarth20. August 1971
Unvergessene MusicalpremierenEine Sendung von Eberhard von Berswordt6. September 1971
Zwei erfolgreiche Fünfundsechziger Gerhard Winkler und Michael Jary14. September 1971
Edmund Nick zum 80. Geburtstag17. September 1971
Noten, Namen und NotizenEin Journal für Musikfreunde von Gerhard Haffner Sonntag, 7.05 Uhr, 2. Programm
lUiit IVIusik In den Sonntag14-täglich Sonntag, 8.05 Uhr, 1. Programm
Mitlagskonzertmit Operetten- und Unterhaltungsmusik (1. Teil) sowie Opern- und Konzertmusik (2. Teil)Sonntag, 12.05 Uhr, 1. Programm
Was es nicht auf Platte gibt •<Montag, 9.00 Uhr, 2. Programm
Aus Oper und KonzertDienstag, 7.10 Uhr, 2. Programm
Konzertante UnterhaltungsmusikDonnerstag, 7.10 Uhr, 2. Programm
Schwung nach NotenSamstag, 7.10 Uhr, 2. Programm
Unterhaltungsmusik am VormittagDienstag mit Donnerstag, 11.03 Uhr, 1. Programm Dienstag: Sang und Klang Mittwoch: Aus Oper und Konzert Donnerstag: Aus Operette und Musical
Musik mal zweiSpieloper, Operette und Musical Donnerstag und Freitag, 9.00 Uhr, 2. Programm
Musik nach Tisch 4Montag und Mittwoch, 13.15 Uhr, 2. Programm
Das GlückwunschkonzertMontag mit Freitag, 16.00 Uhr, 1. Programm
Musik auf Welle MünchenMontag mit Freitag, 23.05 Uhr, 1. Programm
Musikalische Soirée 4Dienstag und Donnerstag, 19.00 Uhr, 2. Programm
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Karussell der NotenUnterhaltungsmusik aus aller Welt Unregelmäßig Montag, 21.05 Uhr, 1. Programm
Vorhang hochfür Operette und IVIusical Dienstag, 21.05 Uhr, 1. Programm
Sie wünschen.. . ?Populäre Musik, angesagt von Fred Rauch Einmal monatlich Mittwoch, 19.15 Uhr, 1. Programm
Zauber der OperetteEinmal monatlich Freitag, 20.00 Uhr, 1. Programm
Gute Noten für gute NotenEin heiteres Ratespiel mit Fred Rauch Einmal monatlich Freitag, 20.00 Uhr, 1. Programm
Leichte Unterhaitungsmuiic international • •14-täglich, Donnerstag, 22.15 Uhr, 2. Programm
Treffpunkt Musik # #Ein Unterhaltungskonzert mit namhaften Solisten Samstag, 13.00 Uhr, 2. Programm
Unterhaitsames PotpourriSamstag, 18.20 Uhr, 1. Programm
Volksmusik
Regelmäßige Sendungen
MorgengruBEin Chorlied und alte Turmmusik Sonntag, 5.50 Uhr, 1. und 2. Programm
So singen und spieien die anderenSprecher; Sid Sindelar-Brecht im Wechsel mit der Sendung
Aus aiten NotenbüchernSprecher: Bruno Aulich Sonntag, 9.30 Uhr, 1. Programm
Lustige Gsangin und a Musi dazuaRegionale Ausstrahlung für die Gebiete Altbayern, Schwaben und Franken ’Sonntag, 13.00 Uhr, 2. Programm
A weni kurz, a weni langVolksmusikwunschsendung mit dem Fanderl Wastl 14-täglich Sonntag, 14.30 Uhr, 1. Programm
Boarischer HoagaschtEine Sendung mit Paul Ernst Rattelmüller 14-täglich Sonntag, 16.30 Uhr, 1. Programm
Morgens in aller FruahVolksmusik zum TagesbeginnMontag mit Freitag, 6.10 Uhr, 2. Programm
Volksmusikals Auftakt zu den täglichen Landfunksendungen Montag mit Freitag, 11.00 Uhr, 2. Programm
Volksmusik(Regional getrennte Ausstrahlung für AltbayernSchwaben und Franken)Montag, Mittwoch und Freitag, 13.00 Uhr, 2. Programm
Volkstümliche IMusik(Regional getrennte Ausstrahlung für AltbayernSchwaben und Franken)Volkstümliche Instrumente aller ArtDeutsche Volkslieder und Tänze
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Lieder aus der Küche
SaitenspielDienstag und Donnerstag, 13.000 Uhr, 2. Programm
Unsere kleine VolksmusikMontag, Mittwoch und Donnerstag, 18.45 Uhr,1. Programm
Für Freunde der ZithermusikMittwoch, 14.15 Uhr, 1. Programm
Da is was g’schehng!A Handvoll g'spassige GsanginEinmal monatlich Mittwoch, 23.05 Uhr, 1. Programm
Blasmusik14-täglich Freitag, 14.15 Uhr, 1. Programm
VolksmusikAufnahmen von Sänger- und Musil<antentreffen Samstag, 14.00 Uhr, 1. Programm
VolkslledersingenEinmal monatlich Samstag, 16.00 Uhr, 2. Programm
Sondersendungen
Voil<smusil< der DonauländerAufnahme eines Konzerts in Novi Sad, Jugoslawien31. Mai 1971
So singen und spielen die anderenTelefonwunschsendung4. Juli 1971
Von Fall zu Fall
Bairische Singstund’ mit dem Fanderl Wasti
öffentliche Veranstaltungen in München und anderen Orten Bayerns
Volksmusil<instrumente der Welt Sprecher: Sid Sindelar-Brecht
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Studio NürnbergWort
Der 21. Mai 1971 ist der Mittelpunl<t des Dürerjahres, in dem die Stadt Nürnberg den 500. Geburtstag des Malers begeht. An diesem Tag überträgt der Bayerische Rundfunl< von 10.30 bis 11.30 Uhr im 1. Programm eine Festal<ademie aus dem Germanischen Nationalmuseum; es sprechen neben anderen Bundespräsident Gustav Heinemann und der Kunsthisto- ril<er Wolfgang Stechow, USA.Bereits am Vortag berichten Korrespondenten der ARD unter dem Titel »Dürer international« von 12.05 bis 13.00 Uhr im 2. Programm über Dürer-Veranstaltungen in den wichtigsten Hauptstädten Europas. Die mit dem Gedenkjahr verbundenen Ausstellungen bestimmen weitgehend die kulturelle Berichterstattung im Hörfunk, wobei folgende Titel hervorzuheben sind;
1471 Albrecht Dürer 1971Original-Gemälde, Zeichnungen und Grafiken Dürers. Verbunden mit einer Einführungs-Schau »Dürer-Studio — Sehen, Verstehen, Erleben«
Biennale 1971 Nürnberg»Was die Schönheit sei, das weiß ich nicht«Künstler — Theorie — Werk
Albrecht Dürer zu Ehren Werke zeitgenössischer Künstler
Gold + Silber - Schmuck + Gerät Künstlerische Goldschmiedearbeiten von der DürerZeit bis zur Gegenwart
Kostbare Rüstungen, Waffen und Jagdgeräte aus fünf Jahrhunderten
Malerei und Grafik der Dürer-Zeit
Grafik der Welt 1945-1970Verbunden mit einer Ausstellung Nürnberger Grafiker Dürers Landschaften heute
Landschaftsbilder zeitgenössischer Maler ars viva 71Ausstellung moderner Kunst des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie
Die im Winterprogramm begonnene Reihe von Hörbildern, die Dürer in der Sicht und Darstellung des
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Auslands behandelt, wird mit Beiträgen aus Frankreich und Spanien fortgesetzt.
Am 28. Mai kommen beim 15. Abend der »Gespräche im Studio Nürnberg« nach Wolfgang Hildesheimer und Wolfgang Koeppen zwei weitere Schriftsteller mit ihren Nürnberger Ansichten zu Wort;
Horst Krüger - Nürnberger Augenblicke Robert Neumann — Kein Wort über Dürer
Diese beiden Vorträge werden am 28. und 29. Mai jeweils um 22.05 Uhr im 2. Programm gesendet. Am6. Juni spricht Hermann Kesten auf Einladung des Studios im Germanischen Nationalmuseum zum Thema »Der Autor Dürer — Die Schriften des Malers und seine literarische Wirkung« (Sendung 6. Juni,12.05 Uhr, 2. Programm). Am 28. Juni folgt, in Verbindung mit der Stadt Nürnberg, im Tucherschlöß- chen ein Vortrag von Hans Max von Aufseß; »Der scherzhafte Reiz der Fränkischen Schweiz«. Am23. September beschließt die Vorführung des TextMusik-Spiels »Hier wohnt Krappmann« von Godehard Schramm und Walter Zimmermann die öffentlichen Veranstaltungen des Sommers (Ort; Studienzentrum Heilig Geist).Besondere Beiträge gelten der Bachwoche in Ansbach und der Nürnberger Orgelwoche. Im Regionalprogramm »Vom Main zur Donau« (siehe auch Seite 16) wird die Reihe »Fränkische Städte« u. a. mit Porträts von Lichtenfels, Ostheim und Münnerstadt fortgesetzt. Die Folge »Fränkische Ärzte und Naturforscher« ist in Vorbereitung.Die Regionalisierung der Bayernchronik - jeweils 12.40-13.00 Uhr, 2. Programm - ermöglicht ab 3. Mai die Verstärkung der aktuellen Berichterstattung aus Nordbayern.
Musik
Im Sommerprogramm 1971 sendet Studio Nürnberg Aufnahmen von verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel der »Orgelwoche Bayreuth«, der »ars nova-tage 1971 nürnberg«, der »Internationalen Orgelwoche 1971 in Nürnberg« und der »Ansbacher Bachwoche«. Außerdem werden einige Uraufführungen der Auftragskompositionen der Stadt Nürnberg aus Anlaß des Dürer-Jahres gesendet. Unterhaltungs- und Volksmusikveranstaltungen sind in verschiedenen fränkischen Städten und Dörfern vorgesehen.
Regelmäßige Sendungen
ERNSTE MUSIK
iUlusii<aiisclies Tafeilionfeltt • •14-täglich Sonntag, 14.00 Uhr, 2. Programm
Das Nürnberger KonzertSonntag, 23.00 Uhr, 2. Programm
Chormusil(Monatlich Montag, 22.30 Uhr, 2. Programm
Fräni<ische Komponisten
Oberpfäizisciie KomponistenFränltisciie iWeister des 17. und 18. Jahriiunderts14-täglich Dienstag, 15.00 Uhr, 2. Programm
Konzert am Naciimittag • •Dienstag, 16.15 Uhr, 2. Programm
Konzert am iViorgen • •Mittwoch, 8.05 Uhr, 2. Programm
iViusil^aiische Soirée • •Mittwoch, 19.00 Uhr, 2. Programm
Neue Musiic • •Aussctinitte aus den »ars nova«-KonzertenAlle fünf Wochen Mittwoch, 23.00 Uhr, 2. Programm
Junge Soiisten musizieren
Kammermusil(
Neue iViusil( auf aiten InstrumentenDonnerstag, 15.00 Uhr, 2. Programm
Für Kenner und LiebhaberFreitag, 23.00 Uhr, 2. Programm
Notturno musicale14-täglich Samstag, 23.00 Uhr, 2. Programm
VOLKSMUSIK
Quer durch Franken
Übern Tisch nei g‘sungaEin musikalischer Stammtisch in fränkischen Dörfern und StädtenSonntag, 13.00 Uhr, 2. Programm (regional)
Tanz rüber - tanz nüber!Fränkische VolksmusikMontag mit Freitag, 11.00 und 13.00 Uhr, 2. Programm (regional)
Unsere kleine VolksmusikDienstag, 18.45 Uhr, 1. Programm
Lied und Tanz im Frankenland14-täglich Freitag, 14.15 Uhr, 1. Programm
LEICHTE MUSIK
Nürnberger Musik-Parade
Studio Nürnberg bittet zum TanzMusik für jung und altSonntag, 0.05 Uhr, 1. und 2. Programm
Erinnern Sie sich?
I\1usik aus dem Studio NürnbergMontag, 11.03 Uhr, 1. Programm
l\1usik nach TischLeichte Musik von fränkischen Komponisten Unsere Komponisten-Visitenkarte Dienstag, 13.15 Uhr, 2. Programm
Volkstümliche KlängeDienstag, 14.15 Uhr, 1. Programm
Hören Sie das gern? • •Heitere OperetteMittwoch, 9.00 Uhr, 2. Programm
Musik nach Tisch • •Nürnberger Orchester und Kapellen unterhalten mit neuen Stereo-Aufnahmen Donnerstag, 13.15 Uhr, 2. Programm
Jazz aus Nürnberg • •Monatlich Freitag, 23.00 Uhr, 2. Programm
Auf leichter Welle • •Eine musikalisch-stereophone Unterhaltung Samstag, 14.30 Uhr, 2. Programm
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UnterhaltungUnterhaltendes Wort
UNTERHALTUNG AM DONNERSTAG
Treffpunkt für Krimifreunde
Donnerstag, 20.00 Uhr, 1. Programm Dieser Krimi-Termin ist neu: eine Stunde früher als bisher und vom 2. ins 1. Programm verlegt — ein sehr prominentes Funkpodium also für Mörder und ihre Detektive!Geplant sind folgende Einzel-Krimis:
»Der Pavillon in Saint Cloud«Von Anke Beckertnach dem gleichnamigen Roman von Frédéric Dard6. Mai 1971
»Der dunkle Winkel«Von Edmund Steinbergernach der gleichnamigen Erzählung von Frank Ward13. Mai 1971
»Die Witwe«Von Mischa MIeinek(Übernahme vom Sender Freies Berlin)27. Mai 1971
»Auf Gedeih und Verderb«Von Louis C. Thomas(Übernahme vom Sender Freies Berlin)3. Juni 1971
»Bericht eines Unfalls«Von Joachim Wichmann17. Juni 1971
»Ein Toter. Kein Täter?«Von Jean-Robert Lestlenne24. Juni 1971
»Die Zauberlehrlinge«Von Jean-Pierre Fernere1. Juli 1971
»Ich bin ein Krimineller«Von Louis C. Thomas8, Juli 1971
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»Alibi«Von Karl Richard Tschon (Wiederholung)15. Juli 1971
»Die Falle«Von Robert Thomas22. und 29. Juli 1971
»Anonyme Briefe«Von Louis C. Thomas(Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)5. August 1971
»Fingerabdrücke lügen nicht«Von Edmund Steinbergernach einer Erzählung von Stewart Palmer12. August 1971
»Achtung — Aufnahme!«Von Jacques Fayet(Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)19. August 1971
»Top Job«Von Ray Butler(Übernahme vom Südwestfunk)26. August 1971
»Das Mädchen von der Marne«Von Alain Franck(Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)2. September 1971
»Der Nagel«Von Edmund Steinberger nach der gleichnamigen tonio de Aiarcön9. September 1971
Erzählung von Pedro An-
»Ein Schilling für Kerzen«Von Rex Rienits und Josephine Tey16. und 23. September 1971
»Die Hecke«Von Edmund Steinbergernach der gleichnamigen Erzählung von CharlotteArmstrong30. September 1971
Musikkorrespondenten berichtenDonnerstag, 22.00 Uhr, 1. Programm Unsere ständigen Korrespondenten und reisenden Reporter werden IVIusikaufnahmen aus aller Welt - zwischen Paris und Hongkong, Prag und Rio de Janeiro — vorführen.
UNTERHALTUNG AM FREITAG
Die kieine SpätieseAus dem Papierkorb der Weltpresse 14-täglich Freitag, 23.05 Uhr, 1. Programm
UNTERHALTUNG AM SONNTAGNACHMITTAG
Sonntag, 15.30-18.00 Uhr, 1. Programm
Neuer großflächiger Programmblock mit viel Musik und Spezialbeiträgen - Fest im Programm:
Denksport und AiiotriaVon und mit Emil Vierlinger1. und 3. Sonntag im Monat, 15.50 Uhr
Bayrisch IHerz1. und 3. Sonntag im Monat, 16.20 Uhr
Boarischer HoagaschtVolksmusiksendung mit Paul Ernst Rattelmüller2. und 4. Sonntag im Monat, 16.30 Uhr
UNTERHALTUNG AM SAMSTAG
Leichte MischungSamstag, 15.00 Uhr, 1. Programm Das populäre Samstagsmagazin wird im wöchentlichen Wechsel herausgegeben von Herbert Beckh, Olf Fischer, Klaus Wolff, Franz Messner und Justin Schröder.
Die kiingende JiiustrierteAktuell, amüsant, interessant Redakteur vom Dienst: Jimmy Jungermann Sprecher: Hans Müller-Trenck1. Samstag im Monat, 19.30 Uhr, 1. Programm
Aus der weißbiauen Truhe
Der Komödienstadei
Bayerische Bauernbühnen2. Samstag im Monat, 19.30 Uhr, 1. Programm
Operette und Musicai(Näheres S. 64)3. Samstag im Monat, 19.30 Uhr, 1. Programm
Charivari90 Minuten — vorwiegend heiter Von und mit Emil Vierlinger4. Samstag im Monat, 19.30 Uhr, 1. Programm
Im freien Wechsel von Sonntag zu Sonntag werden folgende Kurzbeiträge oder auch Glossen erscheinen:
Unterwegs in GedankenReisefeuilleton von Willy Purucker
Zwischen Krokodii und Radio Eriwanöstliche Satiren
Heute vor x JahrenVon und mit Hartmann Goertz
Das Tagebüchiein des Mädchens BaburkaVon Jii i Melisek
Ganz privat bei jedermannAktuelle Reportagen
Politik aus ietzter Hand oder Den ietzten beißen die Hunde
Bayerischer Wirtshausführer
Neuigkeiten aus Parismit Eva Busch
Neuigkeiten aus Rommit Otto Ernst Rock
Das Neueste vom AitenVon und mit Friedrich Meyer
Ausgefallenes vom PlattenmarktVon Erro Wacker
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UNTERHALTUNG AM SONNTAGABEND
Das StarporträtMusikalische Kurz-Biographien Unregelmäßig Sonntag, 22.00 Uhr, 1. Programm
Cabaret, Features, SonderprogrammeSonntag, 21.00 Uhr, 2. Programm
»Songs - Lieder - Chansons«Öffentliche Veranstaltung im Rahmen des MusikForums der UER
»Der Held der westlichen Weit«(>The Playboy of the Western World<)Eine Komödie von John M. Synge mit der Musik von Sean 0 ‘Riada Deutsch von Peter Hacks Funkeinrichtung; Heinrich von Loesch
»Mein Fürst, der Hammel ist geschlachtet«Ein Schah besucht das Deutsche ReichEin alter Reisebericht, ausgegraben und kommentiertvon Klaus Wolff
»Die Damenkapelle«Plauderei über ein anmutiges Kapitel der Musikgeschichte Von Leopold Lerchenfeld
»Amorgos - Hellas — Land der Träume«Von Manos Hadjidakis und Micos Gatsos Funkbearbeitung: Heinrich von Loesch
»La Belle Epoque oh! Quelle Epoque«Ein Divertissement von Herbert Witt
»Ich hab’ meine Tante geschlachtet ..,«Die Naturgeschichte des schwarzen Humors in Szenen, Prosa und Chansons von Edgar Alan Poe bis heute - Von Heinz Greul
»Laue Donau und teutscher Rhein«Cabaret und Chanson nach 1945 in Österreich und Deutschland, wechselseitig betrachtet und kommentiert von Sepp Prager (Klagenfurt) und Heinz Greul (München)(Koproduktion mit dem österreichischen Rundfunk)
»Julien sans Albertine«Die Geschichte der Sarrazinsgeschildert von George Sinclair und Eva Busch72
»Métro«Die Geschichte der Pariser Untergrundbahn — musikalisch reichhaltig illustriert von Elsa Manet
»Yves Montand und Paris«Porträt eines Sängers, Porträt einer Stadt Von France Brifaut
Seinerzeit ausverkauftDiese Reihe wird mit einigen neuen Aufnahmen fortgesetzt. Vorgesehen sind;
»Voruntersuchungen«Von Max Alsberg
»Ein Glas Wasser«Von Eugen Scribe
»Die deutschen Kleinstädter«Von August von Kotzebue
UNTERHALTUNG AM MONTAG
Bayerische SzeneMonatlich Montag 19.30 Uhr, 1. Programm Diese Reihe wird unter der Redaktion von Hellmuth Kirchammer gemeinsam mit der Abteilung Hörspiel gestaltet. Inhaltsangaben siehe unter »Hörspiel« auf den Seiten 52 und 53.
»Das Donauweibchen«Von H. C. Artmannin der bayerischen Fassung von Oskar Weber17. Mai 1971
»Der grüne Hut«Ein Hörspiel von Edmund Steinbergernach dem gleichnamigen Roman von Joseph M. Lutz21. Juni 1971
»Jagdszenen aus Niederbayern«Von Martin Sperr25. Juli 1971
»Andreas Vöst«Von Ludwig Thoma Funkbearbeitung; Edmund Steinberger22. August 1971
»Der Geburtstag der Gaby Hambacher« oder »Ehret die Frauen«Von Bernd Schroeder19. September 1971
Leichte Unterhaltungsmusik
NEU IM PROGRAMM
Für Stereo-Freunde der leichten Musil« # #
Montag Musil<report
Dienstag Kennwort: Pop
Mittwoch Hits in Stereo
Donnerstag Rendezvous der Plattenstars
Freitag Die Schlager der Woche
jeweils 18.05 Uhr, 2. Programm
Gute Bekanntevon Film, Funk und FernsehenMontag mit Freitag, 8.10 Uhr, 1. Programm
Songs, Lieder, Chansons 9 #Dienstag und Freitag, 22.30 Uhr, 2. Programm
Die goldene SchallplatteGeschichte und Geschichten um die Bestseller der MusikDonnerstag, 21.05 Uhr, 1. Programm
Mal wieder ins Kino geh’n • •Neue Filmmusik und Tips für Cineasten 14-täglich Donnerstag, 22.15 Uhr, 2. Programm
Mit Sang und Klang ins AlpenlandFröhliche Lieder, beschwingte Weisen Freitag, 11.03 Uhr, 1. Programm
Aus unserem GeburtstagskalenderWir gratulieren Prominenten der leichten Muse Monatlich Freitag, 20.00 Uhr, 1. Programm
Internationale Hitparadevorgeführt von Plattenkramer Werner Götze V/öchentlich Samstag, 17.30 Uhr, 1. Programm
Weitere regelmäßige Sendungen
Start mit SchwungFlotte Melodien für Frühaufsteher am SonntagmorgenSonntag, 6.07 Uhr, 1. Programm
Grüße aus den BergenVolkstümliche Melodien Sonntag, 7.07 Uhr, 1. Programm
Mit Pauken und TrompetenFröhliche Blasmusik — zusammengestellt von Quirin Amper Sonntag, 11.03 Uhr, 1. Programm
Das Album für Kenner # #Ausgewählte Langspielplatten mit leichter Musik Sonntag, ca. 11.30 Uhr, 2. Programm
Musik für dichUnser Sonntags-Wunschkonzert 14-täglich Sonntag, 14.30 Uhr, 1. Programm
Sport - Stars - Stereo • •Live-Sportberichte, exquisite Stereo-Musik, Gäste im Studio(Gemeinsam mit der Sportredaktion)Sonntag, 15.30 Uhr, 2. Programm
Gute Fahrt!Musik, Informationen und Plaudereien fürs AutoradioSonntag, 19.15 Uhr, 1. ProgrammMontag mit Freitag, 17.15 Uhr, 1. Programm
Swing und Sweet in Stereo MProminente Solisten und Orchester Programmauswahl: Lothar Nakat Sonntag, 20.05 Uhr, 2. Programm
Das Film-AlbumStars und SchlagerUnregelmäßig Sonntag, 22.00 Uhr, 1, Programm
Rendezvous um Mitternachtmit Renée FrankeSonntag, 23.05 Uhr, 1. Programm
Der klingende WeckerBeschwingte Musik zum TagesbeginnMontag mit Samstag, 5.30 Uhr, 1. und 2. Programm
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Das Musik-JournalFröhliche IVIelodien, dazwischen aktuelle Glossenund Tips zum Tage(Gemeinsam mit dem Wirtschaftsfunk)Montag mit Freitag 6.05 und 7.10 Uhr,Samstag, 7.10 Uhr, 1. Programm
Schlager und Tanzmusik •<ausgesucht von Hans Wochenauer Dienstag mit Freitag, 9.30 Uhr, 2. Programm
Gut aufgelegtLeichte Musik zur MittagspauseMontag mit Freitag, 12.10 Uhr, 1. Programm
Schallplatten-RevueMontag mit Freitag, 14.30 Uhr, 1. Programm (Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)
Club 16 um fünfEine Disk-Jockey-Sendung für junge Leute (Gemeinsam mit dem Jugendfunk)Montag mit Freitag, 17.00 Uhr, 2. Programm Samstag und Sonntag, 15.00 Uhr, 3. Programm
Frisch aus der PresseNeue Pop-PlattenMontag, 19.15 Uhr, 1. Programm
Saludos Amigos!Melodien und Rhythmen aus südlichen Zonen — ausgesucht und vorgestellt von Wolfgang Felsing Montag, 22.00 Uhr, 1. Programm
Der bunte Tellerserviert von Jimmy Jungermann Dienstag, 19.15 Uhr, 1. Programm
Jazz JournalSeit 26 Jahren im Dienste der Fans Dienstag, 22.00 Uhr, 1. Programm
Sie wünschen . . . ?Wir spielen Ihre Liebiingsmelodien Am Mikrofon; Fred Rauch Mittwoch, 19.15 Uhr, 1. Programm
Tanz um die Weltmit vielen Orchestern und Solisten Zusammenstellung; Ivan von Geczy Mittwoch und Freitag, 21.05 Uhr, 1. Programm 74
Jazz Studio 71 Jazz aus Schwabing Wer? Wie? Was?Ein Jazz-Platten-Test Jazz aus NürnbergWechselweise Donnerstag, 23.00 Uhr, 2. Programm
Wir schallplattelnEine Disk-Jockey-Sendung mit Plattenkramer Werner GötzeFreitag, 19.15 Uhr, 1. Programm
Gute Fahrt und gute Reise!Ein Magazin für Autofahrer und Urlauber Samstag, 9.30 Uhr, 1. Programm
Die deutsche SchlagerparadeSamstag, 12.05 Uhr, 1. Programm
Musikalischer Cocktail • •Eine Nonstop-Revue moderner Melodien Samstag, 16.30 Uhr, 2. Programm
Melodien aus aller Welt • •mit beliebten Solisten und Orchestern Am Mikrofon; Margarete Graf Samstag, 19.00 Uhr, 2. Programm
Tanzparty am SamstagabendEine Schallplattenrevue bekannter Schlagerstars und Tanzorchester —ausgewählt von Eberhard von Berswordt Samstag, 21.15 Uhr, 1. Programm
Tausend Takte TraummusikSonntag, 0.05 Uhr, 1. Programm
VON FALL ZU FALL
Flughafenkonzerte aus München-RiemMünchner Tanz- und Blasorchester Interviews und Reportagen: Gerd Chlebiensky Leitung; Quirin Amper
Konjunktur auf leichter WelleGemeinschaftssendung mit dem Wirtschaftsfunk
Das Kleine Jazz-KonzertMittwoch, 22.30 Uhr, 2. Programm
Bayern 3 Die Service-Welle von Radio München
Seit 1. April 1971 strahlt der Bayerische Rundfunk über seine dritte UKW-Kette unter dem Motto »Gut aufgelegt und besser informiert« sein Service-Programm »Bayern 3« aus: täglich von 5.30 bis 17.39 Uhr.
Damit gibt es in Bayern als erstem deutschen Bundesland ein spezielles Dienstleistungsprogramm, bestehend aus flotter Musik, stündlichen Nachrichten und aktuellen Informationen. Die neue Welle des Bayerischen Rundfunks wendet sich primär an den Autofahrer und unterrichtet ihn stündlich, in akuten Fällen auch sofort, über Verkehrslage und Straßenzustände. Darüber hinaus sendet »Bayern 3« Wetterberichte für Bayern, für Deutschland und für Europa und je nach Jahreszeit einen ausführiichen »FreizeitService«: detaillierte Badewetterinformationen, Segelflugwetter, Informationen für Bergsteiger und anderes mehr. Ein Service-Signal nach der Melodie des »Alten Peter« kündigt jeweils die stündlichen, aber auch die Sofort-Meldungen an.
»Bayern 3« sendet auf folgenden UKW-Frequenzen: In SUdbayern
(Grünten/Allgäu)(München)(Wendelstein)
95,8 MHz = Kanal 29 97,3 MHz = Kanal 34 98,5 MHz = Kanal 38
In Nordbayern96.3 MHz = Kanal 31 97,9 MHz = Kanal 3699.4 MHz = Kanal 4199.5 MHz = Kanal 42
(Kreuzberg/Rhön)(Dillberg bei Neumarkt/Opf.) (Ochsenkopf/Fichtelgebirge) (Hühnerberg bei Harburg)
Den Hauptteil der Servicewelle »Bayern 3« bilden attraktive, unbeschwerte Musiksendungen. Für die einzelnen regelmäßigen Sendungen gelten folgende Richtzeiten:
Montag mit Freitag
5.30 Start mit Schwung
7.07 Das hört man gern!Hits von heute, gestern und morgen
8.05 Bitte recht freundlich!Übernahme von ö 3
9.07 Musikboutique
10.07 Stunde der Melodie
11.07 Schlagerkarussell
12.07 Pop-Service
13.07 Gramola-Souvenirs
14.07 HiFi-Concerto
15.07 Musik-Box
16.07 Sing und swing
Samstag
5.30 Start mit Schwung
6.07 Pop am Morgen(Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)
8.07 Von Melodie zu Melodie(Obernahme vom Süddeutschen Rundfunk)
9.07 Music-Hall(Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)
10.05 Gute Fahrt und gute Reise!
11.30 Mit Banjo und FiddleCountry- und Western-Musik
12.07 internationale Musikrevue
14.05 Playback Club 16
15.05 Disco 3Eine Musiksendung der Jungen Welle mit Julia Edenhofer
16.05 Musikalisches Gästebuch
Sonntag
5.30 Start mit Schwung
7.05 Das hört man gern!Hits von heute, gestern und morgen
8.07 Musik-Box am Sonntagmorgen
9.07 PlattenthekeSchlager-Frühschoppen mit Ulrich Paasche
10.07 Musik-ReportNeues vom Pop-Markt, serviert von Werner Götze
11.05 Pop SelectionMusik der Jungen Welle nonstop
12.07 EURO-Diskothek
15.05 Treffpunkt Junge WelleEine Wunschsendung mit Ado Schlier
16.05 Musikalisches Gästebuch
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AusländerprogrammIm jüngst vergangenen Winterhalbjahr stieg die Zahl der in der Bundesrepubiil< lebenden Ausländer auf rund drei Millionen. Dem geflügelten Wort von Max Frisch »Wir haben Arbeitskräfte gerufen und es sind Menschen gekommen!« entsprechend, ist die dauernde Anwesenheit so vieler Menschen fremder Zunge nicht mehr nur ein organisatorisches Problem der Verwaltungen, sondern immer weitreichender ein allgemeines Thema des öffentlichen Lebens. Dazu gehören das Wohnungsproblem, die Familienzusammenführung, die Schulfrage, aber auch die Konsequenzen der Tatsache, daß nicht alle Ausländer >Gastarbeiter< sind und daß es unter ihnen immer mehr Angestellte, Akademiker und Studenten gibt. Sie möchten in unserem Land weder nur geduldet, noch besonders willkommen geheißen, sondern einfach als Menschen behandelt werden. Dafür genügt das viel gebrauchte Wort >lntegration< nicht, weil es die Probleme von neuem verengt. Wahrscheinlich trifft kein Schlagwort die Aufgabe des heranwachsenden Europa ganz.
Um diese Thematik bewegen und mit ihren Sachfra- gen beschäftigen sich die Sendungen des Ausländerprogramms, das der Bayerische Rundfunk täglich in italienischer, spanischer und griechischer Sprache namens und im Auftrag der »Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik Deutschland (ARD)« produziert und im Verbund mit den vom Westdeutschen Rundfunk produzierten Sendungen ausstrahlt. Ihre Aufgabe ist weder Antipropaganda zu den Sendungen aus Ländern des Ostblocks noch irgend eine andere Antihaltung, sondern sie wollen >pro< sein: zum Vorteil des einzelnen Hörers, zugunsten des Zusammenlebens verschiedenster Menschen in der Gesellschaft der Bundesrepublik und für eine bessere Zukunft im gemeinsamen, freien Europa!
Für Türken17.40-18.20(Vom Westdeutschen Rundfunk)
SonntagMusik aus türkischen Landschaften Sozialfragen, von uns beantwortet Musik
MontagSportkommentarTürkischer Pressespiegel aus Ankara Musik
DienstagReportagen vom Leben der Türken in Deutschland - Musik
MittwochDer Arzt hat das Wort Sozialfragen, von uns beantwortet Musik
DonnerstagGeistliches WortBesuch in einem KrankenhausMusik
FreitagBerichte von Rhein und Ruhr Musik
SamstagBerichte und Reportagen Wunschkonzert
Für Jugoslawen18.20-19.00(Vom Westdeutschen Rundfunk)
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Sonntag mit SamstagNachrichten, Berichte und Musik 14-täglich Donnerstag;Der Arzt hat das Wort Samstag: Antwort auf Hörerbriefe
Für Italiener 19.00-19.40(Vom Bayerischen Rundfunl<)
Für Spanier 19.40-20.20(Vom Bayerischen Rundfunl<)
Für Griechen20 .20- 21.00(Vom Bayerischen Rundfunk)
MontagNachrichtenSportJi Gazettino
MontagNachrichtenSportSpanische Welt in Deutschland
MontagNachrichtenSportGriechenspiegel
DienstagNachrichtenKultursendung/Deutschland (14-täglich)VolksmusikSprachkurs
DienstagNachrichten Blick nach Spanien Sprachkurs Musik
DienstagNachrichtenMusikSprachkurs
MittwochNachrichten Wunschkonzert Italienisch für Italiener
MittwochNachrichtenWunschkonzert
MittwochNachrichtenWunschkonzert
DonnerstagNachrichtenL'Arcobaleno
FreitagSprachkurs Aria di casa Musik Sprachkurs
DonnerstagNachrichtenSportPanorama bzw. Kultursendung
FreitagNachrichtenKindermärchenSprachkursMusik
DonnerstagNachrichten»Du und Dein Geld«»Sie fragen — wir antworten« Musik
FreitagNachrichtenSportVolksmusikSprachkurs (Wiederholung)
SamstagNachrichtenSportvorschauTreffpunkt Samstag / La Ribalta (14-täglich)
SonntagNachrichten Domenica sera Sport MusikGeistliches Wort
SamstagNachrichten Thema der Woche Sport Musik
SonntagNachrichten Geistliches Wort Hörspiel oder Sketch Spanien und seine Musik
SamstagNachrichtenPresseschau / Thema der Woche (14-täglich)MusikGeistliches Wort
SonntagNachrichtenSportBunter Abend
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Fernsehen
Organisation Fernsehen
Im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks sind nach der Entscheidung des Rundfunkrats seit dem1. Februar 1971 zusammengefaßt:
in Redaktionen oder Projektgruppen die Redakteure:
in Programmbereichen und Sonderprogrammen sachlich verwandte Redaktionen oder Projektgruppen;
beim Direktor die Programmgruppen der sachlich verwandten Programmbereiche und Sonderprogramme mit ihren Koordinatoren, der Produktionsbetrieb Fernsehen mit dem Produktionschef und die zentralen Dienstbereiche Programmredaktion,Programmwirtschaft, Sendeleitung und Besondere Aufgaben.
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Im Fernsehen desI Bayerischen Rundfunics
sind verantwortiich:
Direktor
Politik und Wirtschaft Chefredakteur
Regionalprogramm
Spiel und Unterhaltung
Kultur
Erziehung und Ausbildung
Produktionschef
Dr. Helmut Oeller
Rudolf Mühlfenzl Thilo Schneider
Heinz Böhmler
Franz Josef Wild Hellmut Haffner Friedrich Sauer Dr. Kurt Hoffman
Dr. Wolf Seidl Dr. Otto Guggenbichier Manfred Schwarz Dr. Alois Fink
Dr. Walter Remmer Dr. Gertrud Simmerding Dr. Walter Fuchs
Helmuth Haselmayr
Zur Redaktion gehören;
Reimar Allerdt Adolf Althen Joachim Andrae Dr. Heinz Bäuerlein Dr. Franz Baumer Wilhelm H. Bencker Norbert Bittmann Heinz Böhmler Dr. Manfred Boos Dr. Alfred Breitkopf Wedige von Buch Heinz Burghart Enzio von Cramon Dr. Horst Dallmayr Helmut Daum Eugène Delmas Wolfgang Dem Dr. Gertrud Diepolder Bernd DostDr. Helmut Dotterweich Peter M. Dudzik Dietmar Ebert Dr. Ernst Emrich Dr. Helmut Engelhardt Dr. Konrad Falter Wolfgang Feller Dr. Alois Fink Helmut Fischer
Dr. Walter Flemmer Günther Friedrich Dr. Walter R. Fuchs Alfred Gail Dr. Eckhard Garczyk Dr. Erich Geiersberger Rainer Geis Brigitte Gerth-Seufert Friedrich Geyer Dr. Max Gleissl Dr. Siegfried Goslich Helmut Groll Dr. Christian Grote Edmund Gruber Dr. Otto Guggenbichier Walter Hähle Hellmut Haffner Axel von Hahn Dieter Hariitzsch Elisabeth Harpaintner Georg Hartl Alfons Hausier Jakob Hausmann Elmar Hegenauer Felix Heidenberger Andreas von Hertllng Hellmut Hildmann Dr. Kurt Hoffman Peter Hoheisel
Harald Hohenacker Rosemarie von Hornstein Ruth Horwitz Dr. Hans-Dieter Hübner Detlef Jungjohann Wolfgang Kahle Benigna von Keyserlingk Dr. Dieter König Alois Kolb Silvia Koller Peter Krebs Traugott Krischke Elisabeth Laussen Dr. Hans Lechleitner Eberhard Leube Marlene Limpert Dagobert Lindlau Judith Linker-Benesch Heinz Maegerlein Friedrich Mager Franca Magnani Herbert Marchl Erich Mayer Jürgen Meyer-Josten Britta Meyer-Osterkamp Peter Miroschnikoff Dr. Gustava Mösier Rudolf Mühlfenzl Klaus Müller-Gräffshagen
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Dr. Karl Neumann Joachim NIehuss Carl Nützel Dr. Helmut Oeller Marietta Orthofer Franz Paviicek Constanze Pfeifer Eberhard Piltz Dr. Walter Popp Helena Rail Leonhard Reinisch Dr. Hermann Renner Erika Saucke Friedrich Sauer Armin Schikora Dr. Christoph Schmid Thilo Schneider Dr. Friedrich Schreiber Christian Schütze
Peter Schulz Georg Schwarz Manfred Schwarz Dr. Wolf Seidl Christian Seiffert Horst Siebecke Dr. Gertrud Simmerding Johann Baptist Stadler Dr. Franz Stark Hannes Stauder Hans Stepan Frank Strecker Karl Strobel Heinz Strubl Armin Thiecke Werner Thun Hans-Jörg Vogel Manfred Vorderwülbecke Margit Wagner
Dieter Wahl Georg Walschus Dietrich von Watzdorf Dr. Horst-Günther Weise Jürgen Wesche Fritz Westermeier Birgit Wiesner Franz Josef Wild Kurt Wilhelm Hermann von Wlmpffen Hans-Herbert Winkel Ursula Wondrak Henric L. Wuermeling Dr. Irene Zander Dr. Margret Zang Friedrich Ziegler Peter ZillPeter Zimmermann
Zur Produktion gehören:
Helmuth Haselmayr, Peter Kayser, Hans Ketnath, Josef Liebi, Axel Regnier
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Politik und WirtschaftPolitik und Tagesgeschehen
Aktuelles Feature und DiskussionDie monatliche Sendereihe Fernsehdiskussion wird im Laufe des Jahres neu l<onzipiert. Die Impulse des gesellschaftlichen und parlamentarischen Gesprächs sollen hier eine breite Plattform finden.
Das Aktuelle Feature versteht sich als ein Informationsservice. Durch diese neue Form sollen wichtige Ereignisse über die Tagesschau hinaus in ihrem sozialen, ökonomischen und politischen Zusammenhang untersucht werden. Innerhalb dieser aktuellen Berichterstattung bestreitet der Bayerische Rundfunk drei Termine der jeweils am ersten Mittwoch eines Monats ausgestrahlten neuen Sendereihe Im Brennpunkt.
TagesschauDie Auslandsstudios des Bayerischen Rundfunks sowie die Münchner Redaktion tragen zur Tagesschau des Deutschen Fernsehens täglich Originalberichte bei. Jährlich bringt der Bayerische Rundfunk rund 600 bis 700 Beiträge ein.
Der WeltspiegelUnsere Auslandsstudios in Tel Aviv, Rom und Wien werden auch in diesem Sommer aktuelle Berichte über die politischen Ereignisse in ihren Gebieten für den Weltspiegel abfassen, der seit Anfang April jeden Sonntag um 19.30 Uhr gesendet wird. Sonderkorrespondenten des Bayerischen Rundfunks sind von Zeit zu Zeit ebenfalls für die Weltspiegel-Redaktion in Hamburg und Köln tätig.
Report
Im Wechsel mit »Panorama« (NDR), »Report« (SWF) und »Monitor« (WDR) wird das Magazin »Report München« auch weiterhin an jedem vierten Montag um 20.15 tJhr das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zeitgeschehen in Filmbeitrag und Interview darstellen, erläutern und kommentieren. Der Münchner Redaktion liegt besonders daran, Denkschablonen und Vorurteilen auf die Spur zu kommen, die das Verständnis unserer Welt verstellen. »Report München« sucht Ansätze zu neuen Entwicklungen aufzuzeigen, Vermutungen über unsere Zeit zu formulieren und zum »zweiten Gedanken« anzuregen. 86
Europa und die Drille WeltL-andflucht, medizinischer Fortschritt und die Attraktion Urbanen Lebens führen zu einer Massenwanderung in die Wellblechvorstädte afrikanischer Großstädte. Mit diesem »Proletariat ohne Hoffnung« wird sich ein Feature befassen. - Das Auftreten der DDR in Schwarzafrika soll ein Beitrag mit dem Arbeitstitel »Sächsisch südlich der Sahara« untersuchen.
KulturpolitikDaß Umweltschutz als Thema in Mode gekommen ist, darf als erfreulich notiert werden. Mit einem der drängendsten Probleme wird sich eine Sendung befassen, die von der Redaktion Kulturpolitik gegenwärtig unter dem Arbeitstitel »Seeufer« vorbereitet wird.
WirtschaftDas Angebot eines spektakulären Lastwagengeschäfts durch die Sowjetunion hat den deutschen Osthandel wieder in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Die politischen Verträge mit Moskau und Warschau scheinen auch einen neuen Abschnitt mit den Wirtschaftsbeziehungen der Bundesrepublik zum Osten einzuleiten.
Dem ersten Überschwang ist inzwischen eine gewisse Ernüchterung gefolgt. Was dürfen wir in der Zukunft von Geschäften mit dem kommunistischen Block erwarten? Unser Film »Ostkurs - Handel mit der kommunistischen Welt - Gefahr oder Chance« sucht Antwort auf diese Frage.
Sport
Im Vorfeld der Olympischen Spiele ist die Palette der großen Veranstaltungen in Bayern bunter denn je zuvor. Plötzlich finden in Bayern internationale und nationale Kämpfe in Sportarten statt, von denen Bayern bisher weitgehend ausgeschlossen war. Das bedeutet vor allem eine Fülle von Außenübertragungen, genau gesagt, vier- bis fünfmal soviel wie wir sonst in einem Sommer hatten. In der olympischen Sportart Nummer eins trifft sich z. B. beim HannsBraun-Sportfest die Leichtathletik-Elite der ganzen Welt, 3 Länderkämpfe finden auf bayerischem Boden statt (Deutschland : Rumänien, Länderkampf der Frauen; Deutschland : Belgien, Länderkampf der Männer; Länderkampf Deutschland : Sowjetunion: Zehnkampf der Männer und Fünfkampf der Frauen). Die Kanuten tragen in Garmisch-Partenkirchen ihre Weltmeisterschaftsausscheidung im Wlldwasserfah- ren aus, und die besten Kanuslalomfahrer der Welt kommen in Augsburg schon ein Jahr vor den Spielen zusammen. Die Volleyballnationen der Welt,
unter anderem Japan und die Sowjetunion, begegnen sich in IVlünchen in zwei großen Länderturnieren. Die zweite Runde im Daviscup wird in Augsburg ausgetragen, die Ruderer erproben in einer internationalen Regatta die neue olympische Regattastrecke in Feldmoching, die weitbesten Hockeymannschaften starten bei einem internationalen Länderturnier in f^lünchen, die Schwimmer tragen in der Olympiastadt einen Länderkampf Deutschland — UdSSR - Großbritannien — Holland aus. Die Boxer kämpfen in einem internationalen vorolympischen Turnier, die deutsche Military-Meisterschaft wird mit internationaler Beteiligung auf olympischem Kurs ausgetragen, die modernen Fünfkämpfer kämpfen um Meistertitel in München und so fort.
Der Bayerische Rundfunk eröffnet im August die Olympiareihe der ARD mit einem Filmbericht »Olympia 72 - Ein Jahr vor Beginn der Spiele von München«. Ergänzt wird das Programm durch einen Film »Variationen für Kajak«, durch das Feature »Zwischen Winter und Sommer« und durch etwa 50 weitere Sportschaubeiträge.
rade in der Hippie-Generation erkennbar wird: die erneute Hinwendung zum Religiösen, die sich aus der Emotion heraus ihre eigenen Formen sucht.
Aus der Praxis der evangelischen Gemeindearbeit heraus will die Sendung »Taube hören das Wort« zeigen, welche Aufgaben sich bei der religiösen Betreuung taubstummer Gemeindemitglieder ergeben.
Wie schon in früheren Jahren wird der Bayerische Rundfunk im Spätherbst auch wieder über die Aktion »Brot für die Welt« berichten. Vorgesehen ist ein informativer Film über den Wiederaufbau der von der Überschwemmung zerstörten Dörfer im Gangesdelta. Im Augenblick ist es allerdings noch offen, ob es für das Kamerateam möglich sein wird, zur Berichterstattung in das Unruhegebiet einzureisen.
Zum erstenmal schließlich übernimmt der Bayerische Rundfunk in diesem Jahr das Adventssingen. Es wird an jedem Adventssonntag vom Windsbacher Knabenchor unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Hans Thamm gestaltet.
Kirche und WeltJahrelang standen die kirchlichen Fernsehsendungen am Sonntagvormittag im Programm. Seit Januar werden sie nun am Samstagnachmittag von 17.15 bis 17.45 Uhr ausgestrahlt, zu einer Zeit also, die bislang jeweils am ersten Samstag des Monats den Vespergottesdiensten Vorbehalten war.
Damit ergibt sich die Notwendigkeit, die kirchlichen Sendungen auch für jene Zuschauergruppen zu gestalten, die relativ regelmäßig am Samstagnachmittag ihr Gerät einschalten, ohne unbedingt ein religiöses Programm zu erwarten. Größere Information in aufgelockerter Form ist die Konsequenz, die sich aus dieser Umstellung ergibt.
Die Berichterstattung über das ökumenische Pfingsttreffen in Augsburg zählt zu den wichtigsten Aufgaben, die im Juni auf die Redaktion zukommen. Dieses Treffen ist Ausdruck einer progressiven Entwicklung, die in beiden Kirchen vor nicht allzu langer Zeit begonnen und sicherlich auch noch nicht alle Gläubigen erfaßt hat. So schien es sinnvoll zu sein, mit dem Film »Der Gott der kleinen Leute« ein Thema einzuplanen, das den Überlegungen und Vorbehalten jener Schicht gerecht zu werden versucht, die inmitten des Fortschritts ihren traditionellen Glauben gefährdet sieht.
Die Sendung »Schrei nach dem Paradies« soll ein Phänomen untersuchen, das in der letzten Zeit ge-
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Politik und Zeitgeschehen
Feature-RedaktionIst die aus dem 19. Jatirhundert stammende Form der parlamentarischen Demokratie in unseren Massengesellschaften noch praktikabel? Die FeatureRedaktion beginnt im Spätsommer eine Serie unter dem Titel »Herrschaft des Volkes im Zeitalter der Computer«. Den Anfang der Serie macht ein Bericht über die parlamentarische Situation in Deutschland mit dem nach den Erfahrungen der Weimarer Republik ausbalancierten Verhältnis zwischen Regierung und Parlament. Als Gegensätze dazu werden später Berichte über das französische und das italienische Beispiel folgen, wo das Schwergewicht jeweils auf der Legislative beziehungsweise auf der Exekutive liegt.
Ein weiteres Feature, das sich mit einem sehr umstrittenen Thema befaßt, ist dem neuen deutschen Scheidungsrecht gewidmet. Befürworter und Gegner der Regierungsvorlage sollen dabei ausführlich zu Wort kommen.
Einen der größten und bis heute nicht restlos aufgeklärten Prozesse der Nachkriegszeit wollen wir gleichfalls in diesem Sommer im Hinblick auf ein mögliches Wiederaufnahmeverfahren behandeln. Es ist »Der Fall Brühne«.
In loser Folge soll schließlich die Situation der Juden in einigen europäischen Ländern ein Vierteljahrhundert nach der Hitler-Zeit untersucht werden. Wir beginnen mit einem Bericht aus Österreich,
Das Ziel dieses neuen Wissenschaftsmagazins ist es, ein kritisches Bewußtsein zu erzeugen und es für die Beobachtung jener Vorgänge zu schärfen, die sich jetzt schon in unserer Umgebung abspielen und früher oder später ihre Auswirkungen auf unsere Existenz haben werden.
Die Reaktionen auf die Untersuchung über »Autorität und Gehorsam« waren mit ein Anlaß dafür, das Thema weiterzuführen und zu vertiefen, und zwar jetzt in den Bereichen des menschlichen Alltags. Ein Film über menschliche Verhaltensweisen vor »Autoritäten« steht im Herbstprogramm der Redaktion »Versuche und Entwicklungen«.
SozialpolitikVon Fragen der Krankenkassenreform bis hin zu Analysen komplexer gesellschaftlicher Entwicklungen reicht heute das Arbeitsgebiet einer sozialpolitischen Redaktion. Mit Übernahmen aus dem Studienprogramm und Neuproduktionen soll die Präsenz sozialpolitischer Thematik im Ersten Programm künftig verstärkt werden. In Planung befindet sich unter anderem ein kritischer Bericht aus dem Berührungsgebiet von Sozialpolitik und Medizin unter dem Arbeitstitel »Der Mann an der künstlichen Niere«.
Versuche und EntwicklungenAlle drei Monate steht ein neues Wissenschaftsmagazin im Programm. Die Absicht dieser Sendereihe ist es, nicht etwa nur über neue wissenschaftliche Forschungen und Tendenzen zu berichten, sondern sich ebensosehr damit zu beschäftigen, wie die bisherigen Resultate in unserem Bewußtsein verarbeitet werden.
Die Kluft zwischen Informierten und Nichtinformier- ten wird immer weiter wachsen, wenn es nicht gelingt, zumindest Bruchteile der technischen und wissenschaftlichen Entwicklung in unser Denken aufzunehmen. Dabei wird es weniger darauf ankommen. Wissen zu vermitteln, als vielmehr über Themen zu berichten, die dazu angetan sind, mehr oder weniger direkt in unser Leben einzugreifen.
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Reg ional prog ram mAbendschau
Die Abendschau sendet von Montag mit Freitag von18.00 bis 20.00 Uhr, am Samstag von 18.30 bis 20.00 Uhr.
Das Programm der Abendschau gliedert sich in zwei Blöcke mehr informierenden Charakters:
Bayernjournal (18.00-18.30 Uhr)
Vor acM (18.30-20.00 Uhr)
- abgerundet durch Weltnachrichten und bayerische Aktualitäten in Wort und Bild und in einen mehr unterhaltenden Teil.
Die Redaktion Abendschau-Information berichtet vom täglichen Geschehen und von allen in Bayern und für Bayern wichtigen Vorgängen. Die Tagesereignisse werden von Montag mit Samstag in Wort- und kurzen Filmberichten und, soweit sie von größerer Bedeutung sind, im Bayernjournal dargestellt, interpretiert und kommentiert. Zum Wochenende und am Wochenanfang ist das Journal im allgemeinen dem sportlichen Geschehen Vorbehalten; es wird deshalb unter dem Titel »Sport am Samstag« und »Sport am Montag« gesendet. Den Sendeteil »Vor acht« räumt die Abendschau-Redaktion täglich einem wichtigen bayerischen Thema ein.
Neben den laufenden Unterhaltungsserien sind unter anderem folgende Sendereihen geplant:
Verliebt in eine Hexe(Farbe)Noch den ganzen Sommer wird sich Darrin Stephens mit der Hexenverwandtschaft seiner Frau Samantha herumärgern müssen. Seit April sind die Stories in Farbe gedreht.Dienstag
Cowboy in Afrilta(Farbe)In dieser Serie zeigen wir die Abenteuer zweier Wildwest-Cowboys auf einer Tierfarm in Afrika. Chuck Connors als Jim Sinclair und Tom Nardini als John Henry fangen afrikanische Wildtiere mit Cowboymethoden. Auch sonst erleben die beiden sehr spannende Abenteuer in der afrikanischen Savannah. Mittwoch
Sag die Wahrheit!(Farbe)Diese beliebte Quizsendung werden unsere Zuschauer nur noch in diesem Jahr sehen können, dann wird die Sendereihe eingestellt.Mittwoch
77 Sunset StripVor etwa sechs Jahren war dies eine der beliebtesten Krimi-Serien im ARD-Programm. Ab April können unsere Zuschauer wieder miterieben, wie Kookie und das Detektivbüro 77 Sunset Strip die schwierigsten Fälle löst.Mittwoch
Merkwürdige Geschichten(Farbe)Sind Nachrichten aus dem Jenseits möglich, leben Hexen unter uns? Um solche und ähnliche Themen geht es in dieser Serie.Donnerstag
Fortgesetzt wird ebenfalls die bayerische Reihe Unter unserem Himmel, die einmal in der Woche— und zwar am Dienstag — Volksmusik, Bergfilme, bayerische und nachbarliche Themen, also etwa Besuche in einer Stadt oder einem Dorf, Szenen aus Bauerntheatern, Ludwig-Thoma-Reihen, Valentinia- den, Wintersport, Interessantes aus unserer Tierwelt, und eine große bayerische Geschichtssendung bringen wird.
Studio NürnbergDas bayerische Franken in seiner Eigenheit, aber ebenso in seiner Bezogenheit auf die anderen Landesteile Bayerns im Bild darzustellen, ist die Aufgabe des Fernsehens im Studio Nürnberg. Die Wahrnehmung von Tagesereignissen für die dokumentarischen Sendungen des Ersten und Dritten Programms gehört ebenso dazu wie die Projektion dieser Ereignisse auf den geographischen, historischen und wirtschaftlichen Hintergrund der Landschaft in vertiefender Filmarbeit, jedoch abseits von derWahr- nehmung bloßer regionaler >Belange<.
Panorama Itallano»Panorama Itallano« ist eine Sendung für italienische Gastarbeiter, die aber zugleich auch den bayerischen Zuschauer ansprechen soll.Samstag, 14.10 Uhr
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Spiel und UnterhaltungSpiel
Das Abenteuer eines armen ChristenmenschenVon Ignazio Silone Regie: Fritz Umgelter
Teil I:Italien 1294: Die katholische Christenheit war zu diesem Zeitpunkt ohne Papst. Die Kardinäle hatten sich während eines zwei Jahren dauernden Konklave, das von üblen Machtkämpfen und politischen Intrigen gekennzeichnet war, noch immer nicht für einen Nachfolger auf den Stuhl Petri entscheiden können. Da nimmt dieses Konklave ein ans Wunderbare grenzendes Ende: zum Papst wird ein Einsiedler-Mönch, Bruder Peter, gewählt. Er nimmt die Wahl an, nennt sich Papst Cölestin V. und geht mit einigen Getreuen nach Neapel, dem damaligen Sitz des Papstes.18. Mai 1971
Teil II:Da Cölestin versucht, auch und gerade auf dem Stuhl Petri ein Christ zu sein und als solcher zu handeln, ist er nicht in der Lage, sein Amt mit der geforderten weltlichen Diplomatie und Machtfülle auszuüben. Äußerlich gesehen scheitert er und verzichtet freiwillig auf den Stuhl Petri. Die Konsequenz einer wahrhaften Nachfolge Christi konnte einer in weltlicher Machtposition erstarrten Kirche nicht genehm sein: Bruder Peter wird ins Gefängnis geworfen und stirbt den Märtyrertod.20. Mai 1971
Orestie»Die Choephoren - Die Eumeniden«Von Aischylos in der Neudichtung von Walter Jens Regie: Franz Josef WildOrestes, Agamemnons Sohn, der in der Fremde aufwuchs, kommt nach Argos, um den Tod des Vaters zu rächen. Er dringt als Bote verkleidet in den Palast ein und ermordet seine Mutter Klytämnestra und ihren Buhlen Aigisth. Kaum aber hat Orest den Muttermord vollzogen, sieht er sich umringt von Rachegöttinnen, den Erinnyen, vor deren Verfolgung er nicht mehr zur Ruhe kommen soll. In seiner Not wendet er sich um Hilfe an Apollon. Dieser sendet ihn nach Athen, wo er sich vor dem Areopag des Volkes für seine Tat zu verantworten hat. Athene, die Schutzgöttin der Stadt, greift in den Konflikt ein. Orest wird entsühnt und die Erinnyen wandeln sich zu Eumeniden, Göttinnen des Rechts, Hüterinnen der Würde des Menschen.15. Juni 1971
Der ZeugeVon Clemens Münster Regie: Reinhard MiekeUnter geheimnisvollen Umständen ist in Mexiko ein Politiker ermordet worden. Gegen die Interessen der Sicherheitspolizei versucht ein Freund des Opfers den Mördern und ihrem Motiv auf die Spur zu kommen. Er erfährt, daß der Ermordete sich durch eine ganz persönliche Gewissensentscheidung in Ungnade gebracht hatte. Der Freund wird von der Sicherheitspolizei an weiteren Nachforschungen gehindert.Oiitober 1971
DavorVon Günter Grass Regie: Peter Schulze-RohrEin politisch leidenschaftlich engagierter Oberschüler und seine Freundin gedenken ein Exempel zu statuieren, um die in fettem Wohlstand erstarrte Gesellschaft aufzurütteln: Sie wollen auf dem Kurfürstendamm in Berlin den Hund des Oberschülers mit Benzin übergießen und verbrennen. Dieses Vorhaben wird nun mit einem reaktionären Zahnarzt, einem aufgeschlossenen Studienrat, dem Lehrer der beiden Schüler und einer Studienrätin durchdiskutiert. Das Stück kann und will keine Lösung anbieten, es zeigt vielmehr eine Gegenwartsproblematik auf, die uns alle angeht.31. Mai 1971
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Wiederholungen:
iWeine Frau erfährt kein WortVon George Axelrod - Regie: Franz Josef Wild4. Juni 1971
Biaues WiidVon Franz Hiesel, nach einer Erzählung von Inge-borg BachmannRegie: Peter Schulze-Rohr16. Juii 1971
Ein Dorf ohne i\AännerVon ödön von Horvath — Regie: Michael Kehlmann27. August 1971
Duett im ZwielichtVon Noel Coward — Regle: Kurt Wilhelm10. September 1971
Die VerschwörungVon Walter Jens — Regie: Franz Josef Wild Oktober 1971
Besuch gegen zehnVon Rolf Schneider - Regie: Ludwig Cremer Oktober 1971
Musik und Unterhaltung
Mit vier Volksstücken ist der Bayerische Rundfunk am Sommerprogramm des Deutschen Fernsehens beteiligt. »Kirsch und Kern« von Ludwig Bender inszeniert Theodor Gradier mit Beppo Brem, Erni Singerl, Paul Klinger und anderen. — In der Komödie »Sturm im Wasserglas« von Bruno Frank, die wir am 10. Juli als Wiederholung bringen, spielen Therese Giehse und Michl Lang die Hauptrollen. — In dem modernen Schwank »Ein toller Dreh« von Anthony Mariott und Alistair Foot wirken Gerlinde Locker, Friedrich Schönfelder und Gerd Vespermann unter der Regie von Kurt Wilhelm mit. — Auf der diesjährigen Funkausstellung in Beriin wird »Der Ehestreik« von Julius Pohl aufgeführt. In diesem Komödienstadel wirken Michl Lang, Erni Singeri und Maxi Graf mit.
Eine neue Samstagabend-Sendung ist Ende Juli im Programm. Sie führt den Titel »Zeitvertreib« und bringt Sketches, Chansons, Spiele sowie Begegnungen mit Prominenten. Buch und Regie: Kurt Wilhelm. Die ARD hat mit dem österreichischen Fernsehen eine Unterhaltungsserie »Wenn der Vater mit dem Sohne .. .« produziert. Vater und Sohn sind Fritz Eckhardt und Peter Weck. An dieser Gemeinschaftssendung ist der Bayerische Rundfunk mit zwei Folgen beteiligt.
Eine der erfolgreichsten amerikanischen Unterhaltungs-Serien ist die Jerry-Lewis-Show. Ausschnitte aus mehreren Folgen mit dem großen amerikanischen Komiker bringen wir am 8. September.
»Soul in Babylon« ist eine kritische Unterhaltungssendung, die die kulturelle Situation der schwarzen Bevölkerung in Amerika und Europa zum Thema hat. Der Regisseur George Moorse versucht in dieser Show, die Identität der schwarzen Menschen mit ihrer Musik zu definieren.
Die mit Wedekind, Tucholsky, Kästner und Thoma begonnene biographische Reihe setzen wir mit einem Porträt von Joachim Ringelnatz unter dem Titel »Überall ist Wunderland« fort.
Einmal im Monat, jeweils am Dienstag um 20.15 Uhr, sind auch weiterhin »Was bin ich?« mit Robert Lembke und »Alles oder nichts« mit Erich Helmens- dorfer auf dem Bildschirm zu sehen. Nachdem im Januar 1971 »Alles oder nichts« von Montag 21.00 Uhr auf Dienstag 20.15 Uhr verlegt wurde, sind die Einschaltziffern sprunghaft in die Höhe gegangen.
Seit Anfang dieses Jahres werden im ARD-Programm ab und zu zwischen 17.10 und 17.55 Uhr Unterhaltungssendungen wiederholt. Der Bayerische Rundfunk beteiligt sich im Sommerhalbjahr daran mit »Musik und Tanz - mal so, mal so« (Ausschnitte aus einem »Sonntagskonzert« im Deutschen Museum).
Pitt Koch und Klaus Kirschner haben Chariie Rivel während seines Aufenthalts in München begleitet und ihre Impressionen in einem Film festgehalten. Die Sendung ist für den Spätherbst geplant.
Komische Situationen, die sich aus den Realitäten des Alltags ergeben, sind Inhalt der Sendung »Tu es selbst und scheue nichts«. Jürgen Feindt als zwar begeisterter aber unbegabter Bastler, spielt die Hauptrolle.»Tereza«, eine Personality-Show mit und über die in Paris lebende jugoslawische Sängerin und Instru- mentalistin Tereza, der Gewinnerin des Coup Europe Musicaie 1970, wird ebenfalls in unseren Farbstudios produziert.
Werner Egk, dem Bayerischen Fernsehen durch viele Produktionen eng verbunden, wird am 17. Mai 70 Jahre alt. Zwei seiner Werke sind aus diesem Anlaß im Programm: Das Ballett »Die Nachtigall und der Kaiser« und seine Oper »Columbus«.
Im September findet zum 20. Mal der Internationale Musikwettbewerb statt, der von den Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland ausgeschrieben und betreut wird. Ein Konzert mit den Preisträgern des Wettberwerbs wird am 26. September gesendet.
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Erziehung und AusbildungFamilie
Die Projel<tgruppe »Familie« des Bayerischen Rundfunks gestaltet im Wechsel mit den übrigen Anstalten der ARD das Nachmittagsprogramm des Deutschen Fernsehens an den Samstag- und Sonntagnachmittagen.
Das Programmschema sieht vor:
Kindersendungen von Montag bis Freitag sowie am Sonntagvormittag und -nachmittag
Sendungen für junge Leute am Freitag und Samstag
Sendungen für die Frau am Mittwoch.
Kindersendungen
Einige Schwerpunkte aus unserem Sommerprogramm:Mit großem Erfolg begann das Experiment, Kinder als Zuschauer zu Hause in die Diskussion um Sendungen miteinzubeziehen. »>Was sagst Du dazu?< — Kinder sprechen über einen Film« liefert die Diskussionsgrundlage durch einen kleinen Problemfilm und die Vordiskussion mit Kindern im Studio. »Das aktuelle Telefon« schafft für zuschauende Kinder die Möglichkeit, sich mit ihren Gedanken und Fragen spontan und direkt an das sonst anonym bleibende Fernsehen zu wenden. Diese Reihe wird während des Sommerhalbjahrs fortgesetzt.
Ebenfalls auf die Beteiligung und Aktivierung des Kindes zielt die Sendereihe »Presto«, in der Kurt Pahlen auf kurzweilige Art durch die verschiedensten Gebiete der Musik führt. Noch schneller geht es anschließend bei »Prestissimo« zu, mit Snapsticks aus der »wieselflinken Flimmerkiste«.
Einen besonderen Akzent setzen zu Beginn des Sommerprogramms unsere Serien. Die kleineren Kinder freuen sich bestimmt über neue Geschichten vom drolligen Elefanten »Babar«.
Neu zusammengestellt erscheint »Die verbotene Tür« wieder im Programm. Diese Fortsetzungsreihe erzählt vom Leben der Schülerinnen des Pariser Opernballetts.
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Im Mittelpunkt des Interesses werden aber die Abenteuer »Robin Hoods« stehen, des sagenumwobenen Helden aus der Zeit der normannischen Eroberung Englands im 11. Jahrhundert. In immer neuen spannenden Geschichten setzt sich >Robin< nach seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land und seiner Ächtung durch die normannischen Eroberer für die Armen, Unterdrückten und Entrechteten ein, mit denen er in den Wäldern seiner Heimat lebt.
Sendungen für junge Leute
Hier wird es eine Reihe von Filmberichten zu aktuellen Themen geben. »Zum Beispiel Ibiza« untersucht die Verhaltensweisen junger Urlauber im Massentourismus. Ober die Lebensgeschichte des Musikers Curtis Johns hinaus wird sich die Sendung »Blues, Beat und Ideologie« mit der kommerziellen Ausnutzung ideeller Bewegungen befassen. Ebenfalls ein Geschäft, nämlich das mit der Jugend, hat ein Filmbericht zum Gegenstand, der sich mit der gewinnträchtigen »Umfunktionierung« eines Stadtteils beschäftigt.
Zwei weitere Untersuchungen gelten den engagierten jungen Mädchen aller Zeiten (von der Jungfrau von Orleans bis zu den demonstrierenden Studentinnen), und dem »Bild der Jugend in deutschen Jllu- strierten«. Im September bringen wir die erste Sendung einer neuen Reihe mit dem Titel »Flashlight«. Diese Reihe versucht, durch Momentaufnahmen von den Licht- und Schattenseiten unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit Bilder vom nächtlichen Großstadtleben zu vermitteln. Die inhaltliche Spannweite erstreckt sich von der Staatsoper bis zum Obdachlosenheim.
Außerdem sind neue Ausgaben des »Teletechnikum« und der »Bildstörung« vorgesehen, einer Sendung von Redakteuren der Münchner Schülerpresse.
Sendungen für die Frau
Unsere Frauensendungen sind im Sommerhalbjahr drei Themen gewidmet: Im Mai läuft ein Bericht mit dem Titel »Bürger ergreifen Initiativen«. Dabei geht es um exemplarische Aktivitäten, die verantwortungsbewußte Mitbürger im Interesse des Gemeinwohls vor allem auf sozialem Gebiet entwickelt haben. In dem Film »Cornelia« kommt eine medizinisch-technische Assistentin zu Wort: Kein historisch-allgemeiner, sondern ein ganz konkret-persönlicher Beitrag zum Thema Emanzipation der Frau.
KulturEin in England begonnenes internationales Schul- modell, das United World College, stellen wir in dem Beitrag »Unser Platz ln der Welt« vor. Schüler aus der ganzen Welt sind hier zwei Jahre lang vereint und bekommen einen überall anerkannten Schulabschluß vermittelt. Der Schwerpunkt der Erziehung liegt nicht auf der Wissensvermittlung allein, sondern auch in der technisch-praktischen und charakterlichen Bildung.
Wochenendprogramm
»Mobile« heißt das neue Wochenendjournal aus München, das an Samstagnachmittagen gesendet wird. Michael Schanze präsentiert in 75 Minuten viele bunte Beiträge, die im engeren oder weiteren Sinne zum Thema Freizeit gehören. Interessante Filme und Studiogäste vervollständigen dieses Unterhaltungsangebot.
Im rein musikalischen Bereich des Wochenendprogramms setzen wir unter dem Titel »Synthesizer Workshop« die in »Sound Vision« begonnene Auseinandersetzung mit experimenteller elektronischer Musik fort. Außerdem ist wieder das Münchner Ju- gend-Symphonie-Orchester mit Werken von Siegfried Ochs und Karl Ditters von Dittersdorf vertreten. Die dreiteilige Reihe »Trenker und seine Filme« endet im September mit Ausschnitten aus »Condottieri«, und dem »Kaiser von Kalifornien«.
Natürlich wird auch in diesem Sommerhalbjahr der Fanderl Wastl wieder sein weit über die weiß-blauen Grenzen hinaus beliebtes »Bayerisches Bilder- und Notenbüchl« aufschlagen.
Kulturgeschichte
Kulturgeschichte fassen wir in einem sehr weiten Sinn. Der Begriff »Kultur« umschließt alle Lebensformen, alle angestrebten und verwirklichten Ziele einer Zeit, einer Gesellschaft. Kultur erscheint uns als die Bewußtwerdung der Natur durch den Menschen und für den Menschen. Geschichte beginnt mit dem gestrigen Tag.
Von Edmund Wolf bringen wir einen Filmbericht unter dem Titel »Das Theater ist tot, es lebe das Theater!« Der Autor vertritt darin die These, daß der Mensch als homo sapiens auch homo ludens bleibt, also Theater immer spielen wird trotz und entgegen allen Theaterkrisen.
»Ultima Thule, das Vergnügen eines Ungeselligen« nennt Karl Heinz Kramberg seinen Filmbericht von einer Wanderung durch die unermeßliche Einsamkeit Nordgrönlands.
Unter dem Titel »Das Kloster Ettal« stellt uns der Autor Franz Stefani die Geschichte dieses mehr als 600 Jahre alten geistigen Zentrums in Oberbayern dar und vermittelt einen Eindruck vom heutigen Leben der Mönche unter der Fiegel des heiligen Benedikt.»Phantasie über Orlando« nennt Reinhard Raffalt seinen Film über den großen Komponisten des16. Jahrhunderts und sein Leben am Hofe des Bayernherzogs Albrecht V. in München.
Die Kulturlandschaft Jugoslawiens behandeln zwei Filmberichte von Lis Klatt und Berhard Brandl unter den Titeln »Menschen im Karst« und »Land am Ohridsee«.
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Erziehung und AusbildungSchulfernsehen
Entscheidende Forderung der Schule an das Schulfernsehen ist — im Unterschied zu anderen Lehrmitteln - das Prinzip der Aktualität. Weder Schulbuch noch Schulfilm können den Schüler so unmittelbar an den Wandlungen und den großen Ereignissen unserer Welt teilhaben lassen wie das Schulfernsehen.
Dieses Prinzip der Aktualität spiegelt sich deutlich im Sommerprogramm. Aber auch scheinbar »zeitlose« Themen aus dem Bereich der Naturwissenschaften, der IVIathematik und der Fremdsprachen smd gegenwartsnah aufbereitet: Letzte wissenschaftliche Erkenntnisse und neueste Lehr- und Lernme- thoden werden im Schulfernsehen berücksichtigt.
Erdkunde
Das Fach Erdkunde ist dem Medium von der Sache her besonders zugänglich, denn infolge der raschen technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen bedürfen gerade auf diesem Gebiet die herkömmlichen Unterrichtsmittel rasch der Korrektur.Das Sommerprogramm des Schulfernsehens setzt hier zwei Schwerpunkte: eine fünfteilige Reihe über Afrika - den Kontinent, der den Schritt vom Faustkeil zum Atomreaktor, von der Jagd- und Kriegerhorde bis zur Demokratie in weniger als einem Menschenalter vollziehen mußte — und eine vierteilige Sendereihe über Südamerika und seine besonderen Probleme.
Arbeits- und Soziallehre
Für die Abschlußklassen der Hauptschule bestimmt sind zu diesem Fach vier Sendungen, die der wachsenden Bedeutung des Wirtschaftsbereichs »Dienstleistungen« Rechnung tragen und hier Fakten und Einblicke bieten, die auf andere Weise nicht mit letzter Aktualität und gleicher Eriebniskraft vermittelt werden können.
KunsterziehungAls gegenwartsnahe »Schule des Sehens« bereitet eine vierteilige Reihe zur Stilkunde die reale Begegnung mit der Kunst vor. Die Sendungen »Die romanische Kirche«, »Die gotische Kirche«, »Die Baukunst der Renaissance« und »Die Barockkirche« setzen keinerlei stilkundliches und fachterminologisches Wissen voraus und erwarten für die unterrichtliche Nacharbeit nicht den vollausgebildeten Kunsterzieher.96
Ausführiiche Fakten zum Thema und didaktische Empfehlungen im Begleitheft »Schulfernsehen« geben auch dem kunsthistorisch Nichtversierten die Möglichkeit, für seine Schüler und sich selbst Gewinn aus den Sendungen zu ziehen.Vorurteile gegen den Jazz abzubauen und seine Verbindung mit der klassischen Musik aufzuzeigen, ist das Anliegen der Sendung: »Was ist Jazz? Fragen an Friedrich Gulda«. Der in beiden Bereichen international anerkannte Pianist erläutert an Tonbeispielen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Musikformen.
DeutschSchwerpunkt des Schulfernsehens im Fach Deutsch ist im Sommertrimester eine dreiteilige Sendung für die Oberstufe des Gymnasiums über den »Deutschen Expressionismus«. Sie zeigt Ausschnitte aus einer Dokumentation, die anläßlich einer Matinée zum 50-jährigen Bestehen der Beriiner »Tribüne« vom Schulfernsehen des Bayerischen Rundfunks aufgezeichnet worden ist. Kern dieser Sendung ist eine Bestandsaufnahme wichtiger Aspekte, Erinnerungen und Begegnungen zum Sammelbegriff »Deutscher Expressionismus«.
aktuell
Beiträge zur Sendereihe »aktuell« stehen in 14-täg- lichem Rhythmus auf dem Programm. Diese periodischen Sendungen wenden sich an Schüler aller Schularten von der 8. Klasse an und stellen aktuelle Ereignisse aus dem Bereich der Politik, der Wirtschaft, der Gesellschaft und des kulturellen Lebens zur Diskussion. Der junge Staatsbürger soll angeregt werden, sich eine begründete Meinung zu bilden, statt sich mit unverstandenen Schlagworten zu begnügen.
LehrerkollegDas Sommerprogramm des Lehrerkollegs begann am 20. April mit einer elfteiligen Sendereihe zur Didaktik des Englischunterrichts in den ersten beiden Jahren, also im 5. und 6. Schuljahr.Das Schulfernsehen des Bayerischen Rundfunks versucht damit, einen akuten Notstand zu mildern; denn nur ein Teil der Lehrer an der Hauptschule ist in diesem Fach sprachdidaktisch ausreichend vorgebildet, und es fehlen — vor allem auf dem Land — Fachlehrer, die den Englischunterricht voll übernehmen könnten.Im kommenden Schuljahr wird das Lehrerkolleg - entsprechend dem soeben erschienenen Programm des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht
und Kultus - verbindlich in das offizielle Programm für Lehrerfortbildung eingebaut werden.Das Schulfernsehen des Bayerischen Rundfunks strahlt sein Programm von Montag bis Freitag aus. Jeder Beitrag wird abends um 18.00 Uhr über die Sender des 3. Programms den Lehrern vorgestellt und zweimal in Abständen von zwei bis drei Tagen in den Vormittagsstunden wiederholt (in der Regel über das 3. und 1. Programm). Jede Englisch-Lek- tion wird insgesamt viermal ausgestrahlt. Das Lehrerkolleg wird einmal wiederholt.Zur Information des Lehrers dient das Begleitheft »Schulfernsehen«. Es enthält ausführliche Inhaltsangaben zu den Sendungen sowie ergänzende Daten, Bilder, didaktische Empfehlungen und Literaturhinweise.
Telekolleg
Das seit dem 2. Januar 1967 in Bayern bestehende Telekolleg verfolgt das Ziel, den Stoff der Berufsaufbauschule in einem kontinuierlichen Lehrsystem allen zugänglich zu machen. Das Telekolleg führt bei der Mitarbeit nach »Form A« zur staatlich anerkannten Fachschulreife. Dieses neuentwickelte Lehrsystem in der Zuordnung von Fernsehunterweisung, Selbststudium und ergänzendem Gruppenunterricht ermöglicht es, den Lehrstoff der Berufsaufbauschule auf einen sechs Trimester umfassenden Lehrgang zu konzentrieren und bei erfolgreicher Mitarbeit mit dem Fachschulreifezeugnis abzuschließen. Zwischen dem Freistaat Bayern und dem Bayerischen Rundfunk wurde hierfür ein Vertrag abgeschlossen. Der Bayerische Rundfunk ist für die Produktion und Ausstrahlung der Lehrsendungen sowie für die Erarbeitung des schriftlichen Begleitmaterials verantwortlich, die Durchführung der Kollegtage und Prüfungen liegt in der Zuständigkeit des Freistaates Bayern.
Die Sendungen des Telekollegs werden im 3. Fernsehprogramm ausgestrahlt. Grundfächer: Deutsch, Englisch, Geschichte, Mathematik und Physik; Zusatzfächer: Biologie, Technisches Zeichnen, Wirtschaftsgeographie, Volks- und Betriebswirtschaft, Praktische Mathematik, Sozialkunde, Chemie, Technische Chemie und Betriebliches Rechnungswesen. Für jedes Fach wird den Teilnehmern Begleitmaterial zur Verfügung gestellt. Das schriftliche Begleitmaterial für einen Lehrgang umfaßt ca. 4600 Seiten. Es wurde bis Herbst 1969 in loser Blattform direkt vom Bayerischen Rundfunk an die Teilnehmer versandt. Seit September 1969 erscheint das Material bei der TR-Verlagsunion in Buchform. Es kann von allen Zuschauern, also auch von denjenigen, die nicht den Fachschulreife-Abschluß anstreben, dort und über den Buchhandel bezogen werden.
In dreiwöchentlichem Zyklus finden für die Teilnehmer nach »Form A« Kollegtage statt (derzeit in ca. 80 Orten Bayerns), die die Möglichkeit bieten, in kleinen Gruppen mit Fachlehrern zu arbeiten. Der kontinuierlichen Leistungskontrolle dienen dem Be- gleitmateriai beigefügte Prüfungsbogen, die an die Lehrkräfte einzusenden sind und von diesen korrigiert und benotet werden. Auch die Zwischenprüfungen werden an den Kollegtagorten abgehalten.
Der dritte Lehrgang des Telekollegs hat im Januar 1969 begonnen. Hier entschieden sich für die Mitarbeit nach Form A ca. 2200 Teilnehmer. Erfreu
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licherweise weist der Letirgang 3 eine prozentual geringere Abbrecherquote auf als die ersten beiden Lehrgänge. Dies dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, daß das Lernen mit dem Medium Fernsehen inzwischen selbstverständlicher und vertrauter geworden ist; außerdem kommen die größeren Erfahrungen der Kollegtaglehrer den Teilnehmern zustatten. Im April 1970 haben die Teilnehmer des 3. Lehrgangs mit großem Erfolg die erste Zwischenprüfung abgelegt. Die Fachschulreifeprüfung wird im Mai 1971 stattfinden. Ein neuer Lehrgang (4) des Telekollegs hat im Januar 1971 begonnen. Dazu haben sich rund 2750 A-Teilnehmer angemeldet.
Über die Zahl dieser eingeschriebenen Teilnehmer hinaus kann ein weitreichender Programmeffekt festgestellt werden. Die Sendungen des Telekollegs werden inzwischen von Schülern aller Schularten, von Eltern, die sich mit dem neuesten Lehrstoff vertraut machen möchten, und von Zuschauern, die ihr früh- her erworbenes Wissen auffrischen wollen, als willkommener »Nachhilfeunterricht« in Anspruch genommen. Wegen der modernen Darbietung des Lehrstoffes nehmen auch viele Lehrer, besonders in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern, die Gelegenheit wahr, sich neue Anregungen für den Unterricht zu holen.
Ab Herbst 1971 muß vor dem Eintritt in die Ingenieurschulen die sogenannte Fachoberschule absolviert werden. Der Bayerische Rundfunk und der Südwestfunk sowie die Kultusministerien Bayerns und des Südwestraumes überlegen derzeit zusammen mit Vertretern der Rundfunkanstalten und Unterrichtsgremien der Schweiz und Österreichs, ob der Lehrstoff dieses neuen Schultyps auf der Basis einer breiten Kooperative nach dem Modell des Telekollegs angeboten werden kann. Angestrebt wird ein konvertibles Programmangebot, das einen flexiblen Einsatz in den genannten Bereichen garantiert.
Kursprogramm
Dialoge auf Kanal 0811/34 0001 Die Macht des BürgersEine Sendereihe über politisches Verhalten in der BundesrepublikIn der Bundesrepublik ist die Klage verbreitet, der Bürger interessiere sich zu wenig für die Politik und sei zu politischem Engagement nicht bereit. Als Beweis für diese Behauptung wird unter anderem genannt: die geringe Mitgliederzahl der Parteien, die Ämterhäufung bei denen, die sich politisch engagieren, die geringe Zahl von Beschwerden oder Briefen an Abgeordnete und Minister, die Massennutzung der politisch wenig oder gar nicht informierenden Medien, der geringe Kenntnisstand, wobei sowohl die politischen Institutionen als auch die politischen Aufgaben und die Teilnahmemöglichkeiten des Bürgers zur Debatte stehen.
Die Kommunikationsträger klagen über das geringe Interesse an denjenigen Informationsbemühungen, zu denen sie durch Gesetz verpflichtet sind oder die sie freiwillig anstellen; Dienstaufsichtsbeschwerden finden fast gar nicht statt, Petitionen sind vielfach nur Ausdruck von Hilflosigkeit oder von Querulan- tentum. Briefe an politisch Verantwortliche werden nur selten geschrieben, um Anregungen zu geben oder begründete Kritik vorzutragen. Offen ist die Frage, warum das so ist.
Die Sendereihe geht davon aus, daß die tatsächlich vorhandenen Verhaltensmöglichkeiten relativ selten genutzt werden. Sie wird deshalb an konkreten Beispielen nachweisen, daß es solche Möglichkeiten gibt und daß es auch einen Sinn hat, sie zu nutzen. Gleichzeitig wird sich die Serie mit dem Komplexitätsargument auseinandersetzen und sich die Frage stellen, welchen Widerstand herrschende Gruppen gegen bürgerliche Aktivität leisten und leisten können. So läßt sich die Frage formulieren: welche Macht hat der Bürger wirklich und was hindert ihn, diese Macht auszuüben?Montag, 20.15 Uhr (ab 24. Mai)
E = mc^Einführung in die Relativitätstheorie Von Hermann BondiDie spezielle Relativitätstheorie, die im Jahre 1905 von Albert Einstein veröffentlicht wurde, zählt zu den großartigsten gedanklichen Leistungen der modernen Physik. Ihre Geschlossenheit und Schönheit
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ist nur mit der Newtonschen Mechanil< vergleichbar. Sie brachte eine klare Analyse der Begriffe von Zeit, Raum und Materie mit sicii. Unter dem Titel »E = mc^«, einer der zentralen Formeln dieser Theorie, gibt Professor Hermann Bondi, London, eine Einführung in diese »klassische« Theorie der modernen Physik.Dienstag, 21.15 Uhr
Bleib jung mit SchwungDie Gymnastik, die in der 13-teiligen Sendereihe »Bleib jung mit Schwung« gezeigt wird, ist speziell auf den berufstätigen Zuschauer abgestimmt. Muskelgruppen, die im Alltag wenig oder nur einseitig belastet werden, erhalten ein gezieltes Training. Besonderen Wert wurde auf Übungen gelegt, die sich ohne große Mühe am Arbeitsplatz ausführen lassen, um bei Ermüdungserscheinungen und dadurch bedingten Leistungsabfall einen Ausgleich zu schaffen. Obwohl sich die Sendung optisch vor allem an die Zuschauerinnen richtet, sind keineswegs nur Frauen angesprochen. Auch Männern würde es gut tun, wenn sie einige der hier vorgeführten Übungen in ihr tägliches Trainingsprogramm aufnähmen.Mittwoch, 19.30 Uhr
News of the WeekDie englischsprachige Nachrichtensendung ist im Studienprogramm zu einer ständigen Einrichtung geworden und wird als einzige Sendung von mehreren Dritten Programmen in der Bundesrepublik live übernommen. Sie gibt den Zuschauern mit Grundkenntnissen in der englischen Sprache die Möglichkeit, ihre Kenntnisse aufzufrischen und lebendig zu halten.Mittwoch, 19.45 Uhr
Schaltplan des GeistesVon Helmut GrünewaldDer Körper des Menschen wird von einem Nachrichtennetz durchzogen, das ebenso rasch wie zuverlässig Reize empfängt, weiterleitet, verarbeitet und beantwortet. Der Mensch besitzt zehn Milliarden Nervenzellen, direkt oder indirekt miteinander verschaltet: Sie lassen das Herz automatisch 70 oder 80 Jahre lang schlagen, sie rechnen aus, wieviel 126x18 ist, sie lassen auf einen Schmerz willkürlich die Augen tränen oder sie denken ein Leben lang nach.
Trotz dieser komplexen Struktur gibt es ein paar einfache Gesetze, denen die Maschinerie des Geistes folgt. Helmut Grünewald, der für die Sendereihe »Bauplan des Lebens« 1968 den Adolf GrimmePreis in Gold erhielt, will sie erklären. Mit anschau
lichen Modellen und gefilmten Experimenten gibt er einen Einblick in die biochemischen Voraussetzungen von Denk- und Lernprozessen.Donnerstag, gegen 21.30 Uhr (14-täglich)
En Français IIIMit der dritten Reihe geht der Sprachkurs »En Français« zu Ende. In seinen Sendungen wendet er sich an Anfänger mit Vorkenntnissen und an Fortgeschrittene und wird sie nicht nur sprachlich fördern, sondern ihnen vor allem auch Informationen über Land und Leute unseres Nachbarn Frankreich vermitteln. Freitag, 19.30 Uhr; Samstag, 17.45 Uhr
Actualités FrançaisesDie gleiche Absicht wie »News of the Week« verfolgt der französischsprachige Nachrichtendienst, den das Kursprogramm seit Januar 1970 eingerichtet hat und der - nachdem lange Jahre im Deutschen Fernsehen die französische Sprache praktisch nicht mehr existierte - den Freunden unseres Nachbarn Frankreich nicht nur die Gelegenheit gibt, ihre Französischkenntnisse aufzufrischen, sondern auch jede Woche einmal speziell über Frankreich informiert zu werden.Freitag, 19.45 Uhr
Welt unserer KinderAusgangspunkt dieser Sendereihe ist der Mangel an Wissen über die geistige und seelische Entwicklung eines Kindes und den Vorgang der Bewältigung seiner Umwelt. Die Kamera hat typische Lebenssituationen der Kinder beobachtet. Aus dieser Betrachtung werden Erkenntnisse, gewonnen, untersucht und ausgewertet. Das Ergebnis führt zu einer Pflegeanleitung, die nicht von einem Lehrsatz abgeleitet, sondern aus der optisch verfolgbaren Beobachtung am Kind gewonnen ist.Freitag, 21.30 Uhr (14-täglich)
panorama culturel»panorama culturel« ist eine neue Reihe in französischer Sprache, die im Laufe der Zeit dem Zuschauer einen Eindruck vom kulturellen Leben des Nachbarlandes vermitteln will. Vorgestellt von France Brifaut, bilden Originalfilme des französischen Fernsehens die Grundlage jeder Sendung. Die Besprechung kultureller Ereignisse, Buchkritiken etc. durch namhafte französische Kommentatoren wird angestrebt. Kurz: Eine Sendung, die in unterhaltsamer Weise zur Vertiefung fremdsprachlicher Kenntnisse beitragen soll.Freitag, 21.30 Uhr (monatlich)
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Die Netsiiii^-Eskimos»Ich wußte, daß ich von ihnen viel über das Leben der Eskimos lernen konnte, da sie ohne Kontakte mit anderen Völkern lebten. Sehr wenige Menschen außer Eskimos haben jemals das Land der Netsilik betreten.« So schrieb der dänische Forscher Knud Rasmussen 1923 zu seiner Expedition in die kanadische Arktis. Anfang der sechziger Jahre suchte der Anthropologe Asen Balikci die Netsilik im Gebiet der Simpson-Halbinsel und der Pelly-Bay auf. Obgleich seit etwa 1930 Missionare, die Hudson Bay Company und damit die europäische Zivilisation auch ins Land der Netsilik gekommen waren, war dort die traditionelle Lebensweise noch keineswegs vergessen. Der Überzeugungskraft eines Anthropologen gelang es, eine Netsilik-Gruppe zu bewegen, für wissenschaftliche Filmaufnahmen ihre Wanderungen und Jagden nach herkömmlichem Muster wieder aufzunehmen. So entstanden 21 halbstündige Farbfilme, die zu zehn Sendungen zusammengeschnitten und mit einem Kommentar versehen wurden. Sie vermitteln Einblicke in den nomadischen Jahreszyklus der Netsilik.Samstag, 17.00 Uhr (17. April bis 19. Juni)
Am farbigen AbglanzVon Hanjo DüringDer Mensch zählt zu den Augentieren, und das menschliche Auge besitzt die Fähigkeit, Farben wahrzunehmen. Diese elementare Fähigkeit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zum Identifizieren und Ordnen, zur Erkenntnis und Beherrschung der Natur.
In der Sendereihe wird darüber hinaus der Symbolgehalt der Farbe in verschiedenen Kulturkreisen erläutert, wissenschaftliche Modelle des Farbensehens werden diskutiert.Samstag, 17.00 Uhr (20. Juni bis 10. Juli)
Einführung in die ExperimentaiphysikVon Edgar LüscherFernsehserien, die eine Einführung in die Physik geben, gehen normalerweise von einfachen Beobachtungen und Experimenten aus. Mit Hilfe der Versuchsergebnisse werden einfache empirische Gesetze entwickelt, die schließlich in allgemeine Theorien zusammengefaßt werden. Die vorliegende »Einführung in die Experimentalphysik« von Professor Edgar Lüscher, Direktor am Physikdepartment der Technischen Universität München, geht im Gegensatz zu diesen »klassischen Darstellungen« bereits von den grundlegenden Begriffen und Prinzipien der
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Physik aus. Diese Darstellungsform überbrückt die Trennung zwischen experimenteller und theoretischer Physik.Sonntag, 17.30 Uhr
Sonntag in EuropaIn dieser Filmfeuilleton-Reihe werden verschiedene Städte Europas vorgestellt und zwar aus der Sicht österreichischer Fernsehregisseure und Kameraleute. Was sie in Bild und Musik einzufangen versuchten, waren nicht Museen, Baudenkmäler, historische Stätten oder sonstige Sehenswürdigkeiten, sondern das allwöchentlich ersehnte sonntägliche »Dolce far niente«, das süße Nichtstun europäischer Großstadtmenschen. Dabei stellt sich heraus, daß der Großstadtmensch im Osten und im Westen, im Norden und im Süden Europas eines gemeinsam hat: Er will dem Zwang der »normalen Welt«, dem zumeist grauen Alltag entfliehen. Nur im »Wie« gibt es Unterschiede — und im Temperament.Sonntag, 18.00 Uhr (ab 16. Mai)
Russische GeschichtenAnhand von historischem Bildmaterial beschreibt ein berufener Kenner, Professor Günther Stökl, die Entwicklung Rußlands von den Anfängen bis zur Oktoberrevolution.Sonntag, 19.00 Uhr (ab 16. Mai bis 20. Juni)
FarbensehenVon Ernst W. BauerFür den Menschen ist es selbstverständlich, farbig zu sehen. Er orientiert sich in der Umwelt zum großen Teil durch Farben. Für den Biologen und Psychologen ist die Farbe bis heute ein zentrales wissenschaftliches Problem. In der Sendereihe werden die wichtigsten Phänomene des Farbensehens präsentiert und einige Theorien anschaulich dargestellt. Sonntag, 19.00 Uhr (27. Juni bis 11. Juli)
Fragen nach GottDie Theologie hat in diesem Jahrhundert vielfältige Wandlungen durchgemacht. Die neue 13-teilige Sendereihe führt in das theologische Denken der Gegenwart ein und zeigt dabei ebenso die Krise des Glaubens wie den Versuch der einzelnen Konfessionen, zusammenzuarbeiten und sich über ihre eigenen Fragestellungen hinaus auch mit den Fragen des Atheismus auseinanderzusetzen. Die einzelnen Themen der Sendereihe konzentrieren sich auf Fragestellungen, die vor allem die Schwierigkeiten berühren, in einer sich ständig verändernden Welt Sicherheit im Glauben zu finden.Sonntag, 19.30 Uhr
Berufsbildungswerk
Bereits das 1. Trimester »tele-Beruf« (seit 11. Januar 1971 mit einer »Betriebsl<unde« auf dem Bildsctiirm im Studienprogramm) hat mit Fernsehiel<tion und schriftlichem Begleitmaterial ein neuartiges Zusatzangebot zur betrieblichen Unterweisung und zum Berufsschulunterricht vorgestellt. »tele-Beruf« wendet sich an alle gewerblich und l<aufmännisch Auszubildenden: das gemeinsame branchenübergreifende Wissen soll mobilisiert werden. »tele-Beruf« ist mit dieser Zielsetzung eine wertvolle Unterstützung für die im Betrieb mit der Ausbildung Beauftragten.
»tele-Beruf-Volkswirtschaft«bietet fernab aller >grauen Theorie« die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge in höchst interessanten Fallstudien an. Drei Spielgruppen - sie stellen Unternehmensleitungen dar — treten miteinander in Wettbewerb. Obwohl das in den 13 Lektionen durchgeführte Unternehmensplanspiel vorwiegend betriebswirtschaftlich ist, beschreibt das Trimester den vollständigen Verlauf einer Konjunkturkurve und läßt die dargestellten Unternehmen im wirtschaftlichen Gesamtprozeß reagieren und handeln. Ein besonderer Pfiff ist es, daß die »Unternehmer« der drei Spielgruppen, die übrigens völlig unabhängig voneinander entscheiden, selbst Auszubildende sind. Ein Spielleiter ordnet die Einzelentscheidungen in den Gesamtablauf ein. Auch kommen in jeder Lektion Fachleute zu Wort, die im Dialog mit den jungen Unternehmern und dem Spielleiter die jeweilige wirtschaftliche Situation des Spielverlaufs erläutern. Montag, 9.30 Uhr, Mittwoch, 15.30 Uhr,Samstag, 10.00 Uhr
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Politik und WirtschaftPolitik und Tagesgeschehen
WIRTSCHAFT
Das Bedürfnis des Bürgers nach Informations- und Serviceprogrammen ist in den letzten Jahren besonders auf dem Gebiet der Wirtschaft gewachsen. Das Fernsehen leistet Pionierarbeit, wo es darum geht, Themen aus diesem Bereich nicht nur verständlich zu machen, sondern auch interessant zu präsentieren.
Kehrt marsch — nach vorn!In dieser Reihe versuchen wir eine Analyse des Programms der Inneren Reformen: Inwieweit sind sie realistisch, was werden sie kosten und wer soll sie bezahlen?
Krankheiten einer gesunden Gesellschaftoder Krankheits-Symptome einer zu gesundenden Gesellschaft
Die Sendereihe behandelt Aspekte unserer industrialisierten Umwelt und Arbeitswelt, Aspekte, die dokumentieren, wie in Europa an Stelle der überwundenen Plagen Krieg, Hunger und Seuchen andere Bedrohungen getreten sind, die den Menschen herausfordern.1) Stress (Vom Hochgefühl zum Herzinfarkt)2) Schock (Aggression im Frieden)3) Smog (Die tödliche Glocke)4) Schmutz (Der Abschaum der Zivilisation)
Die vergessene ReformImmer wieder vertagt, von Mal zu Mal gestutzt und abgeschwächt, so bietet sich das Städtebauförderungsgesetz dem politischen Beobachter dar. Doch gerade die Ordnung von Grund und Boden in der Bundesrepublik verlangt wie kaum ein anderes Problem nach einer durchgreifenden Reform.
FestivalAuch heuer stellen wir wieder die interessantesten preisgekrönten Industriefilme vor.
Die Frage der WocheProvokation an den Zuschauer Regelmäßig jeden zweiten Dienstag geht die Wirtschaftsredaktion Fernsehen »auf die Straße«, konfrontiert Passanten in München, Augsburg oder Nürn
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berg mit provozierenden Thesen und versucht, den Zuschauer mit in die Sendung einzubeziehen. »Höhere Steuern für Reformen«, »Preis- und Lohnstop« oder »Mode nach Diktat?« - das sind die Fragen, die wir zur Diskussion stellen.
Europa und die Dritte WeltNeben der Planung von Dokumentationen, mit denen die Redaktion Europa und Dritte Welt zukünftig im Programm erscheinen soll, steht gegenwärtig die Mitwirkung an der »Stunde der Politik« (Samstag,19.00 Uhr) im Mittelpunkt der Arbeit.
Intermag 3Filmberichte aus dem internationalen Magazinpool Intermag sollen über gesellschaftspolitische Probleme im Ausland berichten und gleichzeitig über die Arbeiten ausländischer Fernsehanstalten informieren. Zu den ständigen Partnern zählen »24 Hours« und »Panorama« (BBC), »Format 60« (Radio Canada), »Horizonte« (ORF), »Panorama« (ORTF), »TV 7« (RAI), »Aujourd’ Hui« (RTB), »Temps Présent«, »Rundschau« (Schweiz), »Stop« (RTV Zagreb). Friedrich Schreiber moderiert die Sendung.
pro & contraAktuelles aus Wirtschaft und Sozialpolitik »pro & contra« behandelt wirtschafts- und sozialpolitische Themen, die aktuell sind oder aktuell sein müßten. Filmbeiträge, Studiogespräche und Diskussionen sollen die kontroversen Aspekte dieser Themen offenlegen und analysieren, »pro & contra« unternimmt« somit den Versuch, eine Mischform zwischen aktuellem Filmbericht und Fernsehdiskussion zu finden. Bei geeigneten Themen wird die Form des Fernseh-Hearing gewählt. Dieter Schäfer ist der Moderator der Sendung.
LANDWIRTSCHAFT
Die Sendung »Für Hof und Garten« ist nicht ausschließlich für Landwirte gedacht, sondern für alle Bewohner des ländlichen Raumes (Dienstag, 19.30 Uhr). Die bewährte Aufgliederung wird beibehalten. Monatlich einmal wird der »Film des Monats« ausgestrahlt. An drei übrigen Dienstagen wird die halbe Stunde »Für Hof und Garten« in zwei Teile geteilt. Hier finden die Sendereihen »Der Berater empfiehlt«, »Aus der Weltlandwirtschaft«, »Der aktuelle Bericht« und »Wir stellen vor« ihren Platz. Vorgestellt werden insbesondere Dr. Martin Schmidt-Gellersen, Vorsitzender des Agrarausschusses im Deutschen Bundestag und der Präsident der DLG Jacob.
In Vorbereitung sind zwei Koproduktionen mit dem Irischen Fernsehen, die sich mit der Zukunft der europäischen Landwirtschaft beschäftigen.
Abgeschlossen ist die 13-teilige Reihe »Der Bauer in der Karikatur«, die voraussichtlich im Herbst gesendet wird.
KULTURPOLITIK
Am 18. Mai um 20.15 Uhr bringt die Redaktion Kulturpolitik eine Untersuchung über Gründe und Hintergründe der Städtewerbung, die von deutschen Großstädten in zunehmendem Maße betrieben wird, um ihr Image aufzupolieren und Arbeitskräfte, Wirtschaftsunternehmen oder auch Touristen für die Verstärkung der Wirtschaftskraft ihres Gemeinwesens anzulocken. In der Sendung »Make up — Deutschlands Städte haben’s nötig« von H. S. Lampe und Pitt Koch wird die Stadt als Markenartikel dargestellt. Eine Stadt, die sich nicht gut verkauft, verliert den Anschluß an die Zukunft.
In der Stunde der Politik befaßt sich die Redaktion am 17. April mit zwei gesellschaftskritischen Themen. In dem Beitrag »Revolution aus der Tube« wird die Funktion linker Symbole in der Werbung untersucht. Unter dem Titel »Waldläufer oder Revoluzzer« wird am Beispiel der Pfadfinder versucht, die Krise unserer Jugendbewegung zu analysieren. Die »Stunde der Politik« am 4. Juli ist der Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Kulturpolitik Vorbehalten.
Saigon« berührt, einem Bericht, der die Hilfe der evangelischen Kirche für Südvietnam untersuchen soll.
»Karl Rahner — ein Porträt« will keine umfassende Biographie, sondern aktuelle Ausschnitte aus dem Wirkungsbereich eines Mannes zeigen, der erst vor kurzem als der »bedeutendste Theologe Europas« bezeichnet wurde.
Wie schon in den Jahren 1967 und 1969 wird der Bayerische Rundfunk auch dieses Jahr über die römische Bischofssynode berichten, die durch die angekündigte Zölibatsdiskussion auch im außerkirchlichen Raum weites Interesse auf sich ziehen wird. Schließlich wird die Redaktion eine allmählich schon traditionelle Aufgabe fortsetzen: in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Tutzing soll wiederum ein Tagungsthema für den Zuschauer des Studienprogramms durchdiskutiert werden.
KIRCHE UND WELT
Die kirchlichen Sendungen des Studienprogramms sind weiterhin an jedem zweiten Donnerstagabend eingeplant und werden stärker als in den vergangenen Trimestern redaktionell geplante Einzelsendungen enthalten. Bereits im vergangenen Jahr wurde mit der Produktion des Filmberichts »Die fromme Schröpfung« begonnen, der — am Beispiel der Evangelischen Landeskirche in Bayern — die Verwendung von Kirchensteuergeldern untersuchen will. — »Die Konservativen« ist ein Filmbericht, der eine Analyse der Synodenbefragung und ihrer Auswertung vornimmt. — Hinter dem Titel »Operation Schöne Wolke« verbirgt sich ein Thema, das mehr sein will als nur eine Reportage über das Friedensdorf für vietnamesische Kinder. Es geht letztlich dabei um die Frage, wo die Möglichkeiten und Grenzen cari- tativer Hilfeleistungen liegen. Ein Filmvorhaben übrigens, das sich mit der Sendung »Die Kinder von
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Politik und Zeitgeschehen
BERICHTE UND REPORTAGEN
Das Hauptgewicht der Sendungen, die in der Redaktion »Berichte und Reportagen« gemacht werden, liegt zur Zeit noch im Dritten Programm. Informative Filmbeiträge und aktuelle Diskussionen aus dem Bereich der bayerischen Politik, Deutschland- und Weltpolitik sollen Entwicklungen in ihren Kausalzusammenhängen darstellen.
Checkpoint BerlinEin deutschlandpolitisches Hearing24. April 1971
Assistenzarzt Dr. B.Porträt eines deutschen Mediziners Von Gustav Adolf Bähr (Übernahme vom SWF)8. Mai 1971
Die Pleite der KommunenStädte und Gemeinden können ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen Von Franz Stark22. Mai 1971
The End Of The Dialog Die Rassenpolitik der Regierung Vorster in der Kritik der südafrikanischen Minderheit (Übernahme vom WDR)12. Juni 1971
Chiles Kupferfesseln fallen Präsident Allendes demokratische Revolution Von Peter Schmid19. Juni 1971
Polit-Party: Frau 71Meinungsbildung zwischen Küche und Revolution Von Thilo Schneider3. Juli 1971
Diskussion nach AnsageVorgesehen sind ein Streitgespräch in einer Münchner Klinik mit Assistenzärzten über ihre Probleme, ein Gespräch zwischen einem Vertreter des Bundes, des Landes Bayern und einigen bayerischen Gemeinden über die wirtschaftliche Situation der Kommu-104
nen und die Aufzeichnung einer öffentlichen Diskussion anläßlich der diesjährigen Tagung des P.E.N.- Zentrums in Nürnberg mit Heinrich Böll, Gerhard Zwerenz, Alexander Mitscherlich und Thilo Koch zum Thema »Pornographie«.
POLITISCHE DOKUMENTATION
Aktuelle Ereignisse durch die Darstellung eines größeren Zusammenhangs verständlich zu machen, Ursachen und Hintergründe aufzuzeigen, die politisches Handeln bewirken und damit das eigene Urteil des Zuschauers zu schärfen; das setzt sich die Abteilung »Politische Dokumentation« als Programmaufgabe. Der Themenkreis ist im Sommersemester 1971 innenpolitisch und gesellschaftspolitisch orientiert.
Gegen grau-blauen HimmelErstes deutsches Ministerium für Umweltschutz Von Alfred Karbe und Günter Friedrich Der Himmel im weiß-blauen Bundesland hat sich über der Landeshauptstadt München bereits so verdunkelt, daß man Vergleiche mit der Dunstglocke über Tokio anstellt. Der Umweltschutz wird zu einer immer dringenderen Aufgabe des Staates. In Bayern sucht das erste deutsche Ministerium, das sich speziell diesen Fragen widmet, gegen einen grau- t)lauen Himmel anzukämpfen. Die Farb-Dokumenta- tion von Alfred Karbe und Günter Friedrich untersucht die Möglichkeiten, mit administrativen Mitteln einer Entwicklung Einhalt zu gebieten, die allmählich zum Problem Nummer eins der Industrie-Nationen zu werden scheint.27. April 1971
Emigration der Emigranten?Russen, Polen, Ukrainer und die neue deutsche OstpolitikVon André LibikDie Bundesrepublik ist noch aus früheren Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg ein bevorzugter Platz für zahlreiche Emigrantengruppen unterschiedlichster Schattierungen. Manche haben sich in Richtung Volkstumsvereine entwickelt, andere sind Gruppierungen mit kreuzzugsähnlicher Denkart. Die neue deutsche Ostpolitik ist sicher nicht ohne Einfluß auf die Emigranten-Organisationen, zumindest nicht auf die der Russen, Polen und Ukrainer. André Libik, selbst Ungarn-Flüchtling, untersucht die vielschichtige Thematik auf ihre weitere Entwicklung.11. Mai 1971
Das kranke MeerDie Verscinmutzung der Ostsee Von Jürgen Sctiröder-JahnDie Versctimutzung der Meere durch die steigende Industrialisierung, den schnellen Zuwachs der Bevölkerungszahlen mit der sich daraus ergebenden Abwasserflut ist ein weiteres Problem des Umweltschutzes, das Jürgen Schröder-Jahn in einem Farbfilm über die Ostsee untersucht. Der Befund in der Bundesrepublik, in Finnland, Schweden und Dänemark ist erschreckend, nicht nur für die Urlauber, die Erholung in erfrischenden Wellen suchen.25. Mai 1971
Asyl für Luftpiraten?Die Gesetzgebung für heimatlose Ausländer in derBundesrepublikVon Paul MautnerDie Luftpiraterie gehört zu den verwerflichsten Methoden des modernen Guerillakrieges, zählt aber gleichfalls oft zum letzten Ausweg, sich diktatorischer Gewalt zu entziehen. Wann, wie und warum erhält ein Flüchtling - und sei er auch ein Luftpirat - in der Bundesrepublik Asyl; ist die Gesetzgebung für heimatlose Ausländer ein Freibrief für jeden oder eine menschliche Notwendigkeit für unsere Gesellschaftsordnung? Diesen Fragen geht die Farb-Dokumentation von Paul Mautner nach, in deren Mittelpunkt das bekannte Lager Zirndorf bei Nürnberg steht.8. Juni 1971
Nürnbergs neues ProfilEine Stadt im Spiegel der Zeit Von Ernst Deuerlein und Helmut Groll Die Stadt Albrecht Dürers und der Meistersinger, aber auch der Reichsparteitage und Nürnberger Gesetze, ist Mittelpunkt dieser historisch-zeitgeschichtlichen Dokumentation. Ihre vielgestaltige Vergangenheit wird mit dem Bild der Gegenwart konfrontiert. 22. Juni 1971
Die politische Streitfragegestellt von Paul NoackKontroverse politische Standpunkte zu politischen Grundsatzfragen werden auch im Sommertrimester 1971 wieder von Kontrahenten unterschiedlicher Auffassungen dargelegt. Diese Sendung will durch nichts anderes als durch die Argumente der Gegner dem politisch Interessierten Material für seine eigene politische Willensbildung liefern.27. April, 25. Mai und 22. Juni 1971
Abschied vom Land der fünf KönigreicheEin Bericht über Irlands Weg in unsere Zeit Von Hermann Renner und Hans-Joachim Netzer Beinahe unbemerkt vollzieht sich in der Republik Irland ein Bewußtseins- und Strukturwandel, der politische und ökonomische Folgen nach sich zieht, wie sie bisher auf der grünen Insel unbekannt waren. Der Farbfilm untersucht die Veränderungen des Lebens und der Einstellung der Iren, Entwicklungen, die sich aus den politischen und gesellschaftlichen Umschichtungen seit der Erringung der Unabhängigkeit des Landes vor fünfzig Jahren ergeben haben. Es zeigt sich ein Irland, abseits der üblichen Klischee-Vorstellungen, das von manchen Traditionen Abschied nimmt.
Die großen MeinungsmacherFrankreichs liberales Blatt »Le Monde«Von Ernst Weisenfeld und Jean-Paul Franceschini Profil und Arbeitsweise einer der bedeutendsten unabhängigen Zeitungen der Welt soll in diesem Farbfilm dargelegt werden. Lange vor allen journalistischen Mitbestimmungsbestrebungen in Deutschland hatte diese Zeitung ein Redaktionsstatut und ausgesprochen demokratische Besitzverhältnisse: Durch ein seinerzeit zumindest für Europa einzigartiges System waren Redaktion und Personal Mitbesitzer des Blattes geworden. Oberster Leitgedanke war stets, die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Zeitung zu wahren. Bei einer leicht linksliberalen Färbung ist bei allen Anlässen der Tagessituation ein intensives Bemühen um Objektivität deutlich zu erkennen; freilich eine Objektivität aus Pariser Sicht, denn letzten Endes ist auch diese große Zeitung zunächst ein französisches Blatt.
In Planung:
Sport als Mittel der PolitikIn dieser Farbdokumentation soll nachgewiesen werden, daß zumindest der Leistungssport jenseits jeglichen Streites im Amateurbegriff ein Mittel ist, Politik zu machen, Politik durchzusetzen oder Politik zu publizieren. Darüber hinaus will Helmut Groll als Regisseur des Films mit bekannten deutschen und ausländischen Verhaltensforschern die Rolle untersuchen, die der Sport bei der Umleitung menschlicher Aggressionen zu leisten in der Lage ist. Unter diesem Aspekt kann der Sport vielleicht sogar ein Mittel sein, den Frieden zu erhalten.
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Rapallo — Hintergründe und Folgen eines VertragsAus Anlaß des 50. Jahrestags soll ein dokumentarisches Bild der Situation gezeichnet werden, die zum Vertrag von Rapallo zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich geführt hatte und der Folgen, die sich daraus ergaben.
SOZIALPOLITIK
In Produktion und Planung befinden sich unter anderem folgende Titel:Ein Stadtteil zieht um - Bürgerinitiativen in BerlinKreuzbergDiesen Film haben BR, NDR III und WDR gemeinsam bei einer Berliner Fi Im kooperative in Auftrag gegeben. Er zeigt die — letztlich notwendig scheiternden - Versuche betroffener Bürger, durch Agitation und Solidarität zu verhindern, daß sie als Mieter bei dem Riesengeschäft der »Sanierung« des Arbeiterquartiers Berlin-Kreuzberg die einzigen Betrogenen sind, indem sie an den Stadtrand in teure Wohnungen »umgesetzt« werden.
Die Abhängigkeit der abhängig BeschäftigtenDie Lage der arbeitenden Klasse in Deutschland (1) Eine Diskussion auf dem Jungen Forum der RuhrfestspieleMit Hilfe von Filmzuspielungen soll eine Diskussion in Gang gebracht werden, welche die heutigen Formen der Abhängigkeit der abhängig Beschäftigten aufhellt und damit einen bescheidenen Beitrag leistet zur Analyse sowohl des Spätkapitalismus als auch möglicher Strategien der Arbeiterbewegungen in dieser Phase.
Die Lage der arbeitenden Klasse in Deutschland (II und III)
Hier soll in jeweils einer halben Stunde die Gruppe der Facharbeiter (Autor und Regisseur Peter Gehrig) sowie die Gruppe der älteren Arbeitnehmer (Autor Eckard Garczyk / Regisseur Milan Cumpelik) untersucht werden.
Für den Herbst 1971 ist hauptsächlich an eine Fortsetzung der Reihe »Die Lage der arbeitenden Klasse in Deutschland« gedacht. Es ist geplant, diese Reihe mit Porträts junger Arbeiter zu kombinieren, die gegenwärtig für den Südwestfunk vom Team Strobel/ Tichawsky produziert werden.
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KulturZu Vergangenheit und Gegenwart unserer und anderer Kulturen bringt dieses Programm Dokumente und Berichte aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft mit dem Ziel, dem Leben genauer, damit wirklicher und aufgeschlossener zu begegnen.
Zeitgeschichte aus erster HandInterview mit Averell Harriman Gesprächspartner: Michel Alexandre In dem Interview, das Averell Harriman, der ehemalige amerikanische Botschafter in Moskau, unserem Mitarbeiter Michel Alexandre gab, werden wesentliche Ereignisse und Persönlichkeiten der Weltpolitik der vergangenen 30 Jahre aus der Sicht des unmittelbar Beteiligten lebendig. Von besonderem Interesse sind Harrimans Schilderungen über die Absichten der US-Regierung bei der Teilung Deutschlands und über seine Warnungen vor den Verwicklungen der USA in die Vietnam-Politik.22. April 1971
Bernard BerensonPorträt eines ÄsthetenDer Film über Bernard Berenson erzählt die Geschichte eines ungewöhnlichen Lebens. Berenson wurde 1865 in einem kleinen Städtchen in Litauen geboren. Als lOjähriger emigrierte er mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten. In den Slums von Boston wuchs er auf. Gönner ermöglichten ihm ein Studium an der Harvard-Universität. Die Eindrücke einer Italienreise wurden bestimmend für sein weiteres Leben. Er begann, sich mit italienischer Kunstgeschichte zu beschäftigen, und setzte mit der Entwicklung der stilanalytischen Methode neue Maßstäbe in der Kunstforschung. 1900 ließ er sich in der' Villa Tatti nahe Florenz nieder, die bald zu einem Zentrum künstlerischen und intellektuellen Lebens wurde. Heute beherbergt die Villa ein kunsthistorisches Institut der Harvard-Universität. Kenneth Clark, bei uns bekannt durch die Sendereihe »Civi- lisation«, ist der Autor der Sendung.30. April 1971
KontroversTreibt die technologische Gesellschaft in eine Diktatur?Zunehmende Technisierung, die dahin tendiert, alles Machbare zu machen, zwingt zur Konzentration der wirtschaftlichen Kräfte und damit zu Mammutunternehmen. In nicht zu ferner Zukunft könnte technische Superkratie die einzige Lösung zur Garantierung des Wohlstands darstellen. Politische Kontroll- systeme zur Verwaltung dieser totalen technischen
Zivilisation drohen aufgrund starrer Eigengesetzlichkeit diktatorische Züge anzunehmen. Radikale Demokratie in diesem Ausmaß könnte zur demokratischen Diktatur werden. Das sind einige der provozierenden Thesen, die in dieser Diskussion unter der Leitung von Willy Hochkeppel zur Sprache kommen sollen.14. Mai 1971
Albrecht DürerEin Film von John ReadIn Zusammenarbeit mit der BBC London entstand der Film »Albrecht Dürer«, ein Beitrag des Studienprogramms zum Dürer-Jahr, anläßlich des 500. Ge- burstages des Künstlers. Die neue Sicht der Natur in Dürers Werk, Dürers Auseinandersetzung mit den überlieferten Programmen, der christlichen Ikonographie und den formalen Errungenschaften der italienischen Renaissance und seine Erkenntnis, daß Kunst ein Kommunikationsmittel sei, sind die Hauptthemen des Films.20. Mai 1971
Spielen Sie mit?Ein unnötiges MagazinRätsel, Spiele, Reisen und andere ähnliche »ernste« Dinge sind die Hauptthemen des Magazins. Der Zuschauer soll dabei nicht nur Informationen erhalten, sondern in mancherlei Weise angeregt werden, selber mitzumachen und vor allem mitzuspielen.3. Juni 1971
Albrecht AltdorferEin Film von Georgia van der Rohe Der Film über Albrecht Altdorfer zeigt die Persönlichkeit und das Werk dieses Künstlers in ihrer Vielschichtigkeit, Hintergründigkeit und Dämonie. Ein besonderes Interesse gilt den Landschaftsdarstellungen, die als selbständiger künstlerischer Ausdruck eine neue Dimensiion der europäischen Malerei erschlossen haben.10. Juni 1971
Hermann Hesse — ein Heiliger der Hippies?Seit Jahren macht Hermann Hesse Schlagzeilen in der amerikanischen Presse: »Der Poet der Reise nach innen« - »Der größte Schriftsteller unseres Jahrhunderts« — »Hesse und die Germanisierung der amerikanischen Jugend« — »Hesse-Kult der psychedelischen Generation« - »Hesse-Bewegung hält immer noch an« usw. - Die amerikanische Jugend hat den »letzten Ritter im glanzvollen Zug der Romantik« neu entdeckt. War Hesse wirklich nur der
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weltfremde Neuromantiker? Die offizielle Literaturgeschichtsschreibung stellt ihn gelegentlich so hin. Amerikas Hippies und Drogen-Jünger, doch auch angepaßte Studenten und bekannte Professoren in den USA sind anderer Meinung. Wie es zu der großen Hesse-Welle dort gekommen ist, was sie über die geistige Situation in diesem Lande aussagt, zu welche Art Leitbild der Dichter des »Siddharta«, des »Steppenwolf« und des »Glasperlenspiels« in den USA geworden ist, ob aus innerer Notwendigkeit oder durch Mißverständnis, das untersucht an zahlreichen Schauplätzen der amerikanischen Ost- und Westküste, in Deutschland und der Schweiz die 60minütige Farbfilmdokumentation von Jochen Richter und Franz Baumer, an der auch die BBC London beteiligt ist.24. Juni 1971
Den Fischen vom Wasser erzählenDas ökologiewerk und Spielzeug-Laboratorium in Milford, New Hampshire, USA Amerika sucht nach einem neuen Selbstverständnis. Eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern lebt an einem kleinen Steinbruch in New Hampshire. Sie nennt sich »Ecology Tool and Toy«. Mit ihren hauptsächlich aus weichen Materialien bestehenden »Spielzeugen zum Denken«, mit fühlenden, reagierenden Maschinen wird ein neues »nachindustrielles, antilineares Denken« geübt. Ein neues Ganzheitsgefühl bezieht den Mitmenschen und die Natur ständig mit ein und versteht sich als Umwelt für die Umwelt.
»Es ist Teil der Botschaft, daß du nicht nur deine Augen und Fingerspitzen zum Arbeiten benutzt. Du benutzt dein ganzes Sein dazu, Dinge zu machen.« — »Du und die Maschine — ihr erforscht euch so lange, bis das Produkt entsteht, das du magst.« - »Ich möchte, daß mein Telefon meine Hand anders hält als deine.«25. Juni 1971
noch eine gewichtige, wenngleich bisher kaum genug beachtete Rolle. Dies wird in thematisch prägnanten Beispielen vorgeführt. Welche Rolle spielt nun das Museum in der heutigen veränderten Situation für den Künstler und sein Publikum? Ist es nicht überhaupt ein Mißverständnis, die heutige Kunst an einem Kunstbegriff messen zu wollen, der sich historisch an der Museumskunst orientiert?2. Juii 1971
AlmanachAlmanach ist ein kulturelles Magazin, das jeweils einstündig etwa sechsmal im Jahr von 20.15-21.15 Uhr im Studienprogramm ausgestrahlt wird.
Almanach versucht Werte festzustellen, die auf unsere Gegenwart Bezug haben und unsere Zukunft bestimmen könnten; die bayerische Bezogenheit versteht sich.
Wie modern ist die moderne Kunst?Bild und Abbild — Kunst, Museum, Leben Ein Bericht von Laszio Glozer »Die Krise der Kunst« ist ein beliebtes Diskussionsthema. Das Unbehagen kulminiert in spektakulär gestellten Fragen wie »Ist das noch Kunst?«. Gemeint ist damit die gegenwärtige Arbeit des Künstlers jenseits der traditionellen Gattungen der Malerei und Skulptur. Für die Avantgardisten seit dem späten 19. Jahrhundert spielte die Überlieferung, gesammelt und ausgestellt in den Museen, stets
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Spiel und UnterhaltungSpiel
Die Programmgruppe »Spiel und Unterhaltung« bietet im Sommertrimester 1971 Sendungen an, die von der Theateraufzeichnung über das Original-Fernsehspiel bis zur Übernahme einer Kabarettvorstellung reichen.
Das Fernsehspiel »Silent Song« von Frank O’Connor und Hugh Leonhard ist eine Sendung, die fast ohne Dialog auskommt und doch eine Geschichte plastisch, spannend und höchst unterhaltsam erzählt. Es handelt sich um die Erlebnisse eines jungen Mannes, der in ein irisches Trappistenkloster eintreten will und mit den strengen Regeln dieses Ordens in Konflikt gerät.
In italienischer Sprache kommt eine Aufzeichnung des Lustspiels »Diener zweier Herren« von Carlo Goldoni in einer Inszenierung von Giorgio Strehler aus dem »Piccolo Teatro di Milano«. Die Glanzrolle dieses anmutigen Stücks wird von dem unvergessenen Marcello Moretti dargestellt.
Drei Fernsehspiele runden das Angebot ab; »Passion eines Politikers« von Carl Merz mit Helmut Qualtinger in einer seiner tragikomischen Rollen, »Die Pianola-Story« von Gerhard Bronner und Peter Wehle, die die Abenteuer eines skurrilen Sonderlings zeigt, dessen einziger Besitz ein altes Pianola ist, und »Ex und Hopp«, eine Vorstellung des Berliner Reichskabaretts.
Unter dem Titel »Das Liebeslied des Barney Kem- pinski« wird die vergnügliche Beschreibung eines nicht ganz normalen Tagesablaufs in New York gezeigt.
Nachdem in den vergangenen Trimestern je eine Sendung über die »Blues und Gospel Show« und das Konzert mit dem »Dave Brubeck Trio und Gerry Mulligan«, beides Veranstaltungen der Berliner Jazztage 1970, zu sehen waren, bringt das Sommertrimester Ausschnitte aus dem von der Fachpresse als dritten Höhepunkt gefeierten Konzert mit dem »Globe Unity Orchestra«. Das Globe Unity ist ein Jazz-Avantgarde-Orchester, eine Versammlung der führenden europäischen Musiker des Neuen Jazz.
Von Tschechows »Kirschgarten«, einer Aufzeichnung aus dem Residenztheater in München (Regie; Rudolf Noelte) über Franz Molnars satirisches Theaterstück »Die Hochzeit«, in dem angeknackste bürgerliche
Moral und das Feilschen um Mitgift dem bevorstehenden Fest einen makabren Hintergrund geben, spannt sich der Bogen bis zu lonescos tragischer Farce »Die Stühle« (Regie; Peter Zadek) und Raymond Queneaus Stilübung »Autobus S«, in der eirie kleine vorgeschriebene Szene von vier Personen je nach Beruf, Nation und Charakter syntaktisch und stilistisch variiert wird. Aus den Kammerspielen des •Theaters in der Josefstadt kommt ein harmlos-heiterer Beitrag mit Ernst Waldbrunns Lustspiel »Johanna geht«.
In dem Fernsehspiel von Walter Vogt »Spiele der Macht« spielen René Deltgen und Heinrich Gretler zwei alte Männer, die in der Mansarde eines Mietshauses vegetieren.
»Variationen« ist eine Etüde für einen Regisseur und eine Kamera und zeigt 52 stumme Variationen einer Begegnung auf der Straße.
In der Sendung »Stefan Wigger liest Politischen Kitsch« soll an Texten von Wilhelm II. über die Autoren des Dritten Reichs bis zu Herbert Hupka und dem Bürgermeister von Oberammergau die Fähigkeit, den Kitschgehalt politischer Texte überprüfen zu können, erweitert werden.
In der grell erleuchteten Szenerie von »Change« entwickeln Wolfgang Bauers >dubiose< Helden einen Schlagabtausch von zunehmender Härte, ein sich steigerndes Spiel der Aggressionen, in dem Täter und Opfer, Jäger und Gejagte immer wieder ihre Rollen wechseln. Eine unheimliche Eskalation der Gewalt wird sichtbar und zerbricht jäh die Fassade bürgerlicher Wohlanständigkeit.
Nach der Komödie »Die Ehe des Herrn Mississippi« von Friedrich Dürrenmatt hat Kurt Hoffmann einen Film mit Johanna von Koczian und O. E. Hasse in den Hauptrollen gedreht. Die Verbindung eines Generalstaatsanwalts mit einer Gattenmörderin ist der seltsame Hintergrund dieser Geschichte eines makabren Strafvollzugs.
Der Einakter »Das Mal« des bekannten amerikanischen Schriftstellers Saul Bellow ist eine geistreichfrivole Kostprobe dieses Autors.
In das Jugoslawien des Kriegsjahres 1941 führt der Film »Ein serbischer Traum« von Purisa Djordjevic. Die Partisanen entwerfen das Zukunftsbild eines Lebens nach dem Krieg, in dem teils naiv, teils traumhaft und auch demagogisch die Möglichkeiten des Sozialismus entwickelt werden.
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»Talking to a Stranger« heißt das vierteilige Fernsehspiel von John Hopkins (BBC 1966) in deutscher Bearbeitung. Dieser Klassiker des englischen Fernsehspiels zeigt das Wochenende einer Londoner Familie, jeweils aus dem Blickpunkt einer der vier Hauptpersonen: Vater, Mutter, Sohn und Tochter.
Als »Unheimliche Betthupferl« werden auch in diesem Trimester die »Geschichten, die nicht zu erklären sind«, fortgesetzt. In dieser Serie bringt Rod Serling rätselhafte Vorgänge, die sich außerhalb irdischer Dimensionen abspielen. Es sind eben »Geschichten, die nicht zu erklären sind .. .«
In den kommenden Trimestern werden Produktionen aus Ländern vorgestellt, deren Fernseharbeit den Zuschauern noch weitgehend unbekannt ist.
Teleclub
Dieses Sommertrimester bringt aus strukturellen Erwägungen eine wichtige Änderung im Programm: Die Spielfilme, die bisher am Samstagabend unter der Bezeichnung »Filmkabinett« zusammengefaßt waren, werden nun zu gleichen Anfangszeiten am Sonntagabend gesendet. Umgekehrt werden die Programmbeiträge, die bisher am Sonntagabend unter dem Titel »Teleclub« ausgestrahlt wurden, nun am Samstagabend placiert. Die filmkundlichen Sendungen, die bisher ihren Platz am Sonntagabend zum Abschluß des Programms hatten, sind nun in loser Folge zwischen dem Mittwoch- und SonntagabendProgramm verteilt. In diesem Trimester handelt es sich dabei um eine Untersuchung des Filmjournalisten Klaus Kreimeier über »Ideologische Tendenzen im deutschen Film«. Die Reihe besteht aus sieben einzelnen Halbstunden-Sendungen.
Der Film am Freitag hat seinen Stammplatz zum Abschluß des Freitagabend-Programms behalten. In dieser Reihe findet sich eine bunte Mischung von Spielfilmen, die in diesem Trimester von »Dr. Jekyll and Mr. Hyde« (18. Juni) aus dem Jahr 1931 bis zu »Einer muß dran glauben« (9. Juli) von Arthur Penn aus dem Jahr 1958 reicht. Der amerikanische Regisseur Howard Hawks, dessen neuester Film »Rio Lobo« im April in unsere Kinos kommt, ist mit zwei ganz unterschiedlichen Werken vertreten: mit der 1938 entstandenen Komödie »Leoparden küßt man nicht« (7. Mai) und mit dem 1948 entstandenen Western »Red River« (14. Mai).
Zwei andere Spielfilme dieser Reihe präsentieren eine legendäre Schauspielerin, die amerikanische Heroine Mae West, die in den frühen Dreißiger Jahren den Typ des männermordenden Vamps kreierte: »She Done Him Wrong« (23. April) aus dem Jahr 1933 und »Belle Of The Nineties« (4. Juni) aus dem Jahr 1934. Eher als Kuriosität ist die Kolriödie von Alfred Hitchcock »Mr. And Mrs. Smith« (2. Juli) zu betrachten. 1940 entstand dieser letzte Unterhaltungsfilm des Thriller-Spezialisten, bevor er sich endgültig dem Kriminalfilm zuwändte.
Das Teleclub-Programm vom Samstagabend bietet im Bereich des Spielfilms zwei Regie-Debüt-Filme: »Festtage« (8. Mai) des ungarischen Regisseurs Ferenc Kardos und »Brigitte et Brigitte« (5. Juni) des Franzosen Luc Moullet, den die Kritiker zu den großen Regiehoffnungen seines Landes zählen. - An mehreren Abenden wird über junge Dokumentar-
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filmer im Ausland informiert. Aus Cuba am 24. April, aus Algerien am 3. Juli; entsprechende Dokumentarfilme aus Italien werden im Mittwoch-Abendprogramm am 19. Mai gesendet.
Schließlich präsentiert Teleclub, wie schon in den letzten Trimestern, zwei Abschlußarbeiten aus der Hochschule für Fernsehen und Film, München. Am 1. Mai »Dark Spring« der Schwedin Ingemo Engström, der im vergangenen Jahr bei der Internationalen Festwoche in Mannheim Aufsehen erregte. Am 29. Mai »Ein Film für Cheyenne« von Klaus Emmerich, der später auch vom Ersten Programm der ARD übernommen wird.
Das Spielfilm-Programm des Sonntagabends wird, wie schon früher im »Filmkabinett«, im wesentlichen von Reihen bestimmt, die sich an den Namen bedeutender Regie-Persönlichkeiten der Vergangenheit orientieren. Verschiedene solcher Reprospektiven laufen in diesem Sommertrimester aus. So die Reihe amerikanischer Stummfilme von David W. Griffith mit dem 1924 gedrehten Spielfilm »America« (20. Juni). Die Jean-Renoir-Retrospektive wird mit zwei Sendungen abgeschlossen: mit dem 1935 gedrehten Spielfilm »Das Verbrechen des Monsieur Lange« (16. Mai) und mit der 1936 entstandenen Version Les Bas-Fonds von Gorkis »Nachtasyl« (13. Juni).
Als neue Reihe wird der japanische Regisseur Yasujiro Ozu mit drei Spielfilmen vorgestellt: aus dem Jahr 1953 »Die Reise nach Tokio« (9. Mai), aus dem Jahr 1960 »Spätherbst« (6. Juni) und aus dem Jahr 1961 »Der Herbst der Familie Kohavagawa« (4. Juli).
Eine besondere Rarität im Programm des Sonntagabends stellt der deutsche Spielfilm »Der Sonderling« (2. Mai) dar. Er wurde 1929 gedreht, ist der erste abendfüllende Film mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt in den Hauptrollen und zugleich Valentins letzter Stummfilm.
Das Spielfilm-Programm von Samstag- und Sonntagabend bringt außerdem zwei erwähnenswerte deutsche Erstaufführungen: »Benito Cereno« (10. Juli) wurde von dem Franzosen Serge Roullet 1968 nach der gleichnamigen Novelle von Hermán Melville gedreht. »Sturm im Privatleben« (11. Juli) ist der zweite Spielfilm des tschechoslowakischen Regisseurs Hynek Bocan, der 1965 für seinen Debütfilm »Niemand wird lachen« bei der Internationalen Filmwoche in Mannheim ausgezeichnet wurde.
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RegionalprogrammChronik
Als Nachrichten- und Informationssendung des Studienprogramms unterrichtet die Chronik täglich - zusätzlich zu der um 20.00 Uhr übernommenen »Tagesschau« - zweimal in Wort, Bild und Film über die neuesten Tagesereignisse. Sie erfüllt damit eine Aufgabe, die den Nachrichtensendungen der anderen Programme gleichwertig ist. Ihren zusätzlichen Wert erhält sie dadurch, daß sie gezielter und intensiver auf Ereignisse im unmittelbaren Sendebereich eingehen kann. Dies bezieht sich nicht nur auf Politik, Wirtschaft und Kultur, sondern auf alle Gebiete, nicht zuletzt auch auf eine den besonderen Verhältnissen in Bayern angepaßte Wettervorhersage.
Die Abend-Chronik — meist um 21.15 Uhr — bringt neben den Nachrichten und aktuellen Kurzberichten aus Bayern täglich ein besonderes Chronik-Thema.
Hierzu gehören die Reihen:
BR - internInformationen für den Fernsehzuschauer über neue Programmvorhaben, über Entwicklungen auf dem Gebiet der Fernsehtechnik und über aktuelle rundfunkpolitische Fragen.Montag, einmal im Monat
Sport für NichtsportlerDer passive Zuschauer-Sportler soll hier Anregungen zu gesunder Bewegung und eigener sportlicher Betätigung ohne Leistungszwang und Mannschaftsehrgeiz erhalten.Montag, dreimal im Monat
Vor der KameraAus jeweils gegebenem aktuellem Anlaß werden Persönlichkeiten unserer Zeit in Kurzporträts oder Interviews vorgestellt. aktuell
AuslandsberichtAusländskorrespondenten geben Hintergrundinformationen zu aktuellen Ereignissen in unseren europäischen Nachbarländern.Jeden Samstag
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Jugend und GesellschaftZu Fragen der gesellschaftspolitischen Entwicklung nehmen bei besonderen Anlässen Vertreter der jungen Generation Stellung.Einmal im Monat
Der aktuelle KunstberichtNeue Tendenzen auf dem Gebiet der bildenden Kunst werden aufgezeigt und zur Diskussion gestellt. Jeden zweiten Donnerstag
Premieren an bayerischen BühnenEin Überblick über die Theaterereignisse an den Bühnen außerhalb der Landeshauptstadt München. Einmal im Monat
In der Kommentarsendung Köpfe der Woche beziehen die Moderatoren der Chronik an jedem Samstag kritisch Stellung zu wichtigen Ereignissen und Äußerungen der vergangenen Woche.
In Sondersendungen und Live-Übertragungen informiert die »Chronik« außerdem zu besonderen Anlässen über aktuelle Ereignisse aus der Landespolitik und dem kulturellen Geschehen.
Jahresschema des Studienprogramms1971
4. Januar 2. Trimester Wintertrimester 1971 13 Wochen
5. April Unterhaltung in Amerika
12. April 3. Trimester Sommertrimester 1971 13 Wochen
12. Juli Sommerferien
10. September Sonderprogramm
20. September 1. Trimester Herbsttrimester 1971 13 Wochen
20. Dezember Weihnachten im2. Januar Studienprogramm
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TechnikBayerischerRundfunkHörfunk
Fernsehen
Aufgabe der Techniker im Rundfunk ist es, den
Programmabteilungen den technischen Apparat
zur Verfügung zu stellen, der zu Produktion,
Sendeabwicklung und Ausstrahlung der
Programmvorhaben nötig ist. Die technischen Betriebe
gliedern sich in »Hörfunk« «Fernsehen« und
»Ausstrahlung«. Hinzu kommen als zentrale
Abteilungen der »Technische Ausbau« und »Zentrale
Aufgaben«.
Organisationsaufbau Technik
Technische Direi<tion
Wirtschaftsingenieur
Dr. Ferdinand Daser
Egon Müller-Escherich
Technischer Bereich i Technischer Ausbau
Eugen Keßler
Senderanlagen Ernst AngermüllerStudioanlagen Alfred WackerlTechnischer Einkauf u. Lager Hans Pirzer
HauptabteilungProduktion Hörfunk* Wilhelm PeterreinsStudioproduktion Karl FilbigAußenproduktion Wilhelm WinklerAnlagentechnik Hermann StumvollStudio Nürnberg Konrad Seifert
* Organisatorische Eingliederung unter Programmdirektion Hörfunk, Fachaufsicht beim Technischen Direktor
Technischer Bereich iliFernseh-Studiobetrieb Dr. Joachim GoldmannProduktionstechnik Dr. Joachim GoldmannBetriebsabwicklung Heinz VoelkelAnlagentechnik Johannes Kotthoff
Technischer Bereich iVSenderbetrieb Sepp ZwingertSender-Meßdienst Heinz RudatSendergruppe Süd Hermann SpiellerSendergruppe Nord Herbert ScholzHauptsender München-Ismaning Franz MüllerHauptsender Nürnberg-Dillberg Walter Aechtner
Technischer Bereich VZentrale AufgabenTechnische Information und
Erhard Graff
Teilnehmerberatung Reinhard SchneiderSendernetz-Planung Erhard GraffTechnisches Sicherheitswesen Meß- und Empfangsstation Gauting
Gerhard Lippert
Hörfunk
Der Bereich Produktionstechnil< Hörfunk sorgt für eine wirtschaftlich und technisch einwandfreie Herstellung der für das Programm benötigten Eigenproduktionen. Die Produktionsaufgaben sind sehr vielfältig, Sportreportagen gehören genau so dazu wie Symphoniekonzerte. Die überwiegende Zahl der Produktionen wird auf Tonband konserviert und kann dann zu einem späteren Zeitpunkt gesendet und beliebig oft wiederholt werden. Die Zahl der direkt ausgestrahlten Sendungen (»Live-Sendungen«) steigt jedoch im Zeichen der Aktualisierung des Hörfunks ständig und hat bereits wieder einen beachtlichen Anteil im Gesamtprogramm erreicht. Die Produktionstechnik im Hörfunk ist auch für die Sendeabwicklung verantwortlich. Der Schwerpunkt der Produktion liegt im Münchner Funkhaus. Weitere Studios stehen in Nürnberg und Bonn.
Die Sendezeit je Tag entwickelte sich von 18 Stunden 20 Minuten im Jahr 1949/50 (ein Programm) auf 54 Stunden 20 Minuten Im Jahr 1971 (drei Programme). Ende 1966 wurden stereophone Rundfunksendungen eingeführt.Seit 1949, dem Neubeginn des Bayerischen Rundfunks, wurden in den Ausbau und die Modernisierung der technischen Einrichtungen des Hörfunks ca. 27 Millionen DM investiert.
M usikproduktion im S tudiokom plex 1 mit dem Rundfunkorchester; im Regieraum Toningenieur und Vertreter der M usikabteilung (rechts).
Sämtliche Im Funkhaus ankom menden und von do rt abgehenden Tonleitungen, aber auch die Verb indungsle itungen der technischen Räume innerhalb des
Hauses liegen am Kreuzschienenverte ile r im Schaltraum auf und können hier be liebig m iteinander verbunden werden.
Nach der Aufzeichnung w ird das Tonband sendefertig gemacht. M usikschnitte verlangen besonderes E infühlungsverm ögen der Cutterin.
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Jedes der drei Hörfunkprogram m e läuft über einen Sendekom plex (B ild). Dort werden beispielsweise Nachrichten, Ansagen aus dem Sprecherstudio (im H intergrund), Bandsendungen, Reportagen aus dem Fußballstadion oder Übernahmen von e iner anderen R undfunkanstalt »auf Sendung« geschaltet. Technikerinnen m it viel Betriebserfahrung bedienen diese Anlagen.
Der Weg einer Hörfunkproduktion vom Mikroplion bis zum Lautspredier
^ _»■ ■ ■ .1 -rroBiiKTion Produktionskomplex mit Studios, SchallarchivRegie und Tonaufzeichnung
Tonband
NachrichtenS tu d io
Musil<-Unterhaltungsstudios
Wortstudios festeD-Stellen
0-Wagen Leitung V. anderen Rundfunkanstalten
Sendung Sendekomplex mit Sprecherräumen, A Tonquellen
Schaltraum ■ ■ ■ ■
Regie,Bandwiedergabe
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fertiges Programm ' zu anderen r RundfunkanstaltenI
drahtloseProgrammzubringung(Ballempfang)
Rundfunkkabel (DBP)
Aktua litä t ist im Hörfunk besonders gefragt. Von den Brennpunkten des Geschefiens im Land liefern Übertragungsfahrzeuge (Ü-Wagen) Berichte ins Funkhaus — über Kabel oder drahtlos, monophon und zum Teil stereophon. Ü-Wagen sind auch fü r Tonbandaufnahmen ausgerüstet. Im B ild : Stereo- 0-W agen auf dem Königsplatz in München
Schnellreportagewagen Die technischen Einrichtungen des Rundfunks bedürfen zur Erhaltung der Betriebssicherhe it e iner ständigen und fachgerechten Betreuung durch den W artungsdienst. Im B ild ; Ein S tudio-M agnettongerät w ird durchgemessen.
Oben: Die zunelim ende M iniatu ris ierung der elel<tronischen Bauelemente macht die Fehlerbeseitigung o ft zu einer m inuziösen Präzisionsarbeit.
Unten; Auch bei einem Ausfall der öffentlichen Strom versorgung kann der technische Betrieb des Funkhauses weiterlaufen. Dafür sorgt eine eigene Energiezentrale.
Arbe it am Tagesplan. Über einen um fangreichen Kom m unikationsapparat ist der D isponent für P roduktionsräum e, Geräte und Personal m it allen Abteilungen des Hauses und mit anderen Rundfunkanstalten verbunden.
Fernsehen
Die technischen Anlagen und Geräte des Fernsehstudiobetriebs sind auf zwei räumlich getrennte Fernsehkomplexe, die Studios München-Freimann und Unterföhring, verteilt.
Die Anlagen In Unterföhring dienen ausschließlich der Vorproduktion von Fernsehsendungen, die Anlagen in Freimann auch der Abwicklung des Sendebetriebs. Vorproduzierte Sendungen werden In der Regel mit Hilfe von Bildaufzeichnungsanlagen auf Magnetband, aktuelle Sendungen vorwiegend auf Film gespeichert. In Freimann ist auch der Außenübertragungsdienst stationiert.
Über das Fernsehstudio Freimann liefen im Geschäftsjahr 1955/56 im täglichen Durchschnitt Fernsehsendungen von 5 Stunden 13 Minuten Dauer. 1970 waren es - einschließlich der Sendungen des Studienprogramms - im Tagesschnitt 13 Stunden 35 Minuten. Ab 1967 wurden die technischen Anlagen auf Farbe umgerüstet. Seit 1951 wurden für den technischen Ausbau und die Modernisierung der technischen Einrichtungen des Fernsehens ca. 56 Millionen DM investiert.
Farbfernsehstudio in MünchenFreimann. Der blaue H intergrund der Sprecherecke eröffnet eine gern benutzte Trickm öglichkeit, die sogenannte »blue screen«-Technik. Die blauen Farbanteile des von der Kamera ge lieferten B ildsignals werden elektronisch ausgetastet.
Übrig b le ib t der Sprecher vor schwarzem H intergrund (linkes Bild S. 13). Ihm kann je tzt ein be lieb iger neuer H intergrund als S tandbild (Schrift, Landkarte) oder als bewegtes Bild (Film) zugemischt werden, ohne daß sich die Konturen von Person und H intergrund überschneiden.
Auf den M onitoren der B ildregie erscheinen die B ilde r der einzelnen Kameras und anderer B ildquellen. H ier w ird entschieden, welche Kamera »auf Sendung« geschaltet, wann und in welcher Form von einer B ildquelle auf d ie andere überblendet w ird.
Vor Beginn einer Farbsendung oder -aufzeichnung müssen die e lektronischen Kameras überprüft und erforderlichenfa lls zur Verm eidung von Farbstichen und Farbdeckungsfehlern jus tie rt werden.
Während des Betriebs beeinflußt die B ild technikerin im Kam era-Kontroll-G eräteraum (KKG) durch Fernsteuerung der O bjektivblenden und Regelung verschiedener e lektrischer Betriebswerte die B ildeigenschaften der elektronischen Kameras.
In der Tonregie. Erst das harm onisciie Zusammenwirl<en von B ild und Ton erweckt im Zuschauer das vom Regisseur beabsichtigte
Fernseherlebnis. Der Toningenieur berücksichtigt bei der Aussteuerung das optische Geschehen durch Beobachten der Bildschirm e.
Der Weg einer Fernsehproduktion von der Kamera bis zum Bildsdiirm
Produktion
Produktionskomplex mit Studio, Bild- und Tonregie
Sendung
Aufzeichnung
Archiv
Film- oder magnetische Aufzeichnung
Ausstrahlung
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Fernsehsender
JWiedergabe Studio für AuBen-
Live- übertragungSendung
Sendeabviicklung Bild- und Schaltraummit Ansagestudio, iTonque llenBild- und Tonregie
fertiges ^Programm
Übernahme von anderen Rundfunkanstalten über Sternpunkt Frankfurt,
zu anderen Rundfunkanstalten über Sternpunkt Frankfurt
□ Empfang
Elektronische Kameras zerlegen die (MAZ) ist aber ungleich schw ierigerFernsehbilder in eine Folge elektrischer Signale. Diese können auf einem M agnetband gespeichert und später w ieder abgespie lt werden. Der Schnitt einer m agnetischen Bildaufzeichnung
als der e iner Tonbandaufnahme. Oben: Cutterin an der e lektronischen Schneidelehre vor einer MAZ-Anlage
Unten: Durch besondere Behandlung
sichtbar gemachte M agnetisierung auf einem MAZ-Band (O rig inalgröße). Der Intervall zwischen zwei hellen Impulsen auf den senkrechten Aufzeichnungsspuren (vergrößerter Ausschnitt) enthält die Inform ation einer gesamten Fernsehzeile.
I MerKspur Sleuersignalspur
Film abtasterraum . Neben der magnetisctien Bildaufzeichnung w ird - besonders im aktuellen Außendienst - der Film als Speichermedium in Schwarz/weiß- und Farbausführung verwendet.
Der W artungsdienst des Fernsehstudios hat einen um fangreichen technischen Apparat zu betreuen, der von der E lektron ik über S tarkstrom bis hin zu Feinwerktechnik und O ptik reicht.Im B ild : O bjektivprüfung e iner Film kam era
Sender
Der Bayerische Rundfunk verfügte bei seinem Start Im Januar 1949 über drei Mittelwellensender und einen Kurzwellensender für die Ausstrahlung eines Hörfunkprogramms.Am 1. April 1971 betrug die Zahl der Sender des Hörfunks fünf Mittelwellensender, einen Kurzwellensender und 54 UKW-Sender zur Ausstrahlung von drei Programmen; ferner für die Ausstrahlung des ersten Fernsehprogramms zwölf Grundnetzsender und 86 Füllsender. — Das Studienprogramm wird über Sender der Deutschen Bundespost verbreitet. Im April 1971 waren es 21 Grundnetzsender und 73 Füllsender in Bayern.
14 UKW-Sender können zur Zeit stereophone Sendungen ausstrahlen, sämtliche Fernsehsender sind farbtüchtig. Zwölf Sendestationen - sie umfassen meist einen Fernsehsender und mehrere Hörfunksender - sind mit Personal besetzt. Alle anderen arbeiten automatisch und werden turnusmäßig vom Senderwartungsdienst betreut. Der Bayerische Rundfunk Investierte seit 1949 ca. 61 Millionen DM In den Ausbau und die Modernisierung seiner Sendernetze.
Die drei Arten der Prog ram mzufüli rung vom Studio zu den Sendern
Hörfunk Mittelwelle
Funkhaus 1
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Sender
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1 1 1 1
Fernsehen
Fernsehstudio
FüllsenderFernmeldeturm Grundnetzsender
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Fall 1:
Ein Erdkabel de r Deutschen Bundespost b ring t das Programm aus dem Funkhaus zum Sender, de r es drahtlos w eiter verbreite t.
Fall 2;
Das Programm kom mt zunächst über Kabel zu einem UKW-Sender und w ird von diesem ausgestrahlt. W eitere UKW-Sender em pfangen das Signal drahtlos von diesem und strahlen es nach Verstärkung in einem anderen Sendekanal w ieder aus (Ballem pfang).
Fall 3:
Das Fernsehsignal (B ild und Ton) kom mt vom Studio über Spezialkabel zum Fernm eldeturm der Post, w ird auf Zentim eterw ellen über eine Richtfunkstrecke zum Grundnetzsender gebracht und von do rt ausgestrahlt. Füllsender zur Versorgung von Gebieten, die von de r S trahlung des G rundnetzsender abgeschattet sind, em pfangen das Signal drahtlos und strahlen es nach Verstärkung und Umsetzung in einen anderen Kanal w ieder aus (Umsetzer).
Der selbststrahlende Rohrmast des neuen M ittelwellensenders in M ünchen-Ismaning ist 171,5 Meter hoch. Der Sender s trah lt mit maximal 370 kW Leistung. Im Hintergrund der 1932 errichtete Holzturm des alten Senders
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Drei UKW-Sender und ein Fernsehsender auf dem 1838 Meter hohen W endelstein versorgen nicht nur ein V iertel der Fläche Bayerns, sondern bringen das Programm drahtlos auch zu weiteren Sendern in Südbayern (Ballempfang).Rechts neben der Antennenanlage das Sonnenobservatorium
Die Sendernetze
Fernsehfüllsender Eichstätt. Über 80 Stationen dieser Art erschließen kleinere, von der S trahlung großer Sender abgeschattete Gebiete dem Fernsehen. Das Programm w ird über die Antenne an der Mastspitze von einem nicht allzu w eit entfernten Grundnetzsender aufgenommen, dann verstärkt, in einen anderen Fernsehkanal um gesetzt und über die Antennenfelder in der M itte des Mastes w ieder ausgestrahlt.
Zahl der Sender am 1. April 1971 Sendernetz
Hörfunk
1. Programm Mittelwelle Kurzwelle UKW 1
51
21
II. Programm UKW II
(davonStereo)
26
(14)Bayerischer
IM. Programm UKW III 7Rundfunk
Fernsehen1. Programm Grundnetz
sender
Füllsender
12
86
Studienprogramm Grundnetz
sender
Füllsender
21
73
Deutsche
Bundespost
Beschaffung und Errichtung einer größeren technischen Anlage setzen sich aus zahlreichen Einzelschritten zusammen. H ier ein Ausschnitt aus dem Netzplan der A rbeitsabläufe fü r ein Senderprojekt.
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Bau des Stahlbetonturm s fü r den G rundnetzsender B rotjackiriegel Im Bayerischen Wald
Funktionsprüfung bei der Senderabnahme des neuen M itte lw ellensenders München- Ismaning im H erstellerwerk
Eine störungsfre ie Hörfunl<- und Fernsehversorgung setzt eine s innvo lle Frequenzplanung voraus. Die Sendernetze in Europa sind heute so verzahnt, daß das Hinzukommen eines neuen Senders, oft auch nur ein geringfügiges Abgehen von den vereinbarten Betriebswerten (z. B. eine Frequenzabweichung) Auswirkungen bis in entfernte Länder haben kann. Deshalb ist bei jede r Änderung der kennzeichnenden M erkmale eines Senderstandortes, insbesondere der Leistung und der Betriebsfrequenz, eine internationale Absprache notwendig.
Die Meß- und Empfangsstelle Gauting d ien t der Beobachtung und dem meßtechnischen Verfo lg von Frequenzbelegung und Versorgungsqualitä t in allen Rundfunkbereichen. Auswärtige Rundfunksender können für Programm übernahmen und zur technischen Auswertung em pfangen werden. Veränderungen in den Sendernetzen oder abnorm e Übertragungsbedingungen (z. B. Überreichweiten) lassen sich auf diese W eise frühzeitig erkennen.
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A lle Sender werden aufgrund der m it den Fernm eldeverwaltungen technisch abgestim m ten »Kennzeichnenden Merkmale« betrieben. H ier die Lizenzurkunde fü r den M itte lw ellengroßsender München-Ismaning.
RUNDFUNK-SENDECENEHMICUNG
Aus fast allen Teilen Europas, zum Teil auch aus Übersee, kommen Empfangsberichte von Hörern. Die Schreiber stammen vielfach aus der e ifrigen G ilde der Kurzwellenamateure. Sie erb itten eine
Em pfangsbestätigungskarte (Funkerabkürzung: QSL). W er viele QSL-Karten bekommen hat, tapeziert dam it gern die Wände seiner »Bude«. H ier zwei Muster der vom BR verschickten Karten.
Der em pfangstechnischen Sorgen von Hörern und Zuschauern nimmt sich d ie Technische Teilnehm er- beralung an. Die Probleme reichen von Antennenfragen bis zum S tereoem pfang. Soweit erforderlich , werden S törungsfä lle In Zusam m enarbeit m it dem Funkstörungsm eßdienst der Deutschen Bundespost oder dem Rundfunkfachhandel bearbeitet.
Eine in den Städten neuerdings häufig beklagte Fernsehstörung: Durch einen neu errichteten Hochbau nim m t d ie Empfangsantenne das Sendersignal zweimal auf; einm al d irekt, ein zweites Mal als Reflexion von dem neuen Bauwerk. Die Folge sind Doppelkonturen und G eisterb ilder auf dem Fernsehschirm. Abhilfem aßnahm en sind von Fall zu Fall verschieden.
re flektierteStrahlung
Reichweitenkarten
Für die Rundfunkversorgung werden elektromagnetische Wellen unterschiedlicher Frequenz benutzt, die sich in ihrem Ausbreitungsverhalten unterscheiden.
Die tagsüber nur regionale Reichweite der Mittelwellen (Bodenwelle) nimmt nach Einbruch der Dunkelheit erheblich zu (Raumwelle). Weil der Mittelwelienbereich jedoch sehr stark belegt Ist, stören sich dann häufig Sender, die den gleichen Kanal benutzen. — Der Mittelwellensender München-Ismaning auf 1602 kHz — 187 m hat während der Dunkelheit zur Zeit eine große Reichweite. Empfangsberichte liegen aus ganz Europa, dem Mittelmeerraum und Afrika, vereinzelt sogar aus Japan und Neuseeland vor.
Der UKW-Hörfunk dient ausschließlich der regionalen Rundfunkversorgung, weil die Ultrakurzwellen im allgemeinen nur wenig über die optische Sichtweite hinausreichen. Je kürzer die verwendete Wellenlänge auf UKW, desto geringer wird auch die überbrückbare Entfernung und desto mehr Sender sind zur Versorgung eines bestimmten Gebietes nötig.
Auch für das Fernsehen werden Ultrakurzwellen verwendet. Daher verfügen unsere Fernsehsender ebenfalls nur über eine begrenzte Reichweite.Die Sender in den UKW-Bereichen I bis III (VHF — längere Fernsehwellen) überdecken dabei noch größere Flächen als die Sender in den UKW-Bereichen IV und V (UHF — kürzere Fernsehwellen).
Hörfunk 1 Versorgungsgebiete MW bei Nacht
direl<ter Mitlelwellenempfang (Bodenwelle)
indirekter Mittelwellenempfang (Raumwelle)
o UKW-Sender mit Kanalnummer
ausgezogene Strahlen = Versorgungsgebiet UKW I
gestrichelte Strahlen - Streubereich UKW I
Hörfunk 2 Regional-Programm altbayerisches fränkisches schwäbisches
iMonosender ® ausgezogene Strahlen = VersorgungsgebietStereosender gestrichelte Strahlen = Streubereich
UKW-Sender II mit Kanal-Nr.
GarmischPartenkirchen
Hörfunk 3Service-Welle und Ausländerprogramm
34 = UKW-Sender mit Kanalnummer
ausgezogene Strahlen = Versorgungsgebiet gestrichelte Strahlen = Streubereich
^ \ \ \ \ ■ , : ; ; / / / / ^ /
Fernsehen 1 Grundnetzsender mit Kanalnummer Füllsender mit Kanalnummer
ausgezogene Strahlen = Versorgungsgebiet gestridielte Strahlen = Streubereich
(&^jpfaffenljerg \ \ \ \ \ ; \ \ ' 4 „ - - - / ; t e y r e u t h
V lin o H W ü r z b u r g \
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StudienprogrammSender der Deutschen Bundespost O Grundnetzsender mit Kanalnummer ^ Füllsender mit Kanalnummer
ausgezogene Strahlen = Versorgungsgebiet gestrichelte Strahlen = Streubereich
:'t4 44''r\-vi'i^
V \ > \ t » vT r
Bayerischer Rundfunk München 2, Rundfüokplatz 1, Telefon 59001
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