Gruppenprozesse systemisch begleiten
Ulf Klein, München
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Was wir vorhaben
Wie alles begann
Tuckmans Phasenmodell
• Forming• Storming• Norming• Performing• Adjourning | Transforming
Worauf es ankommt
Einführung: Systemik und Gruppe
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Einführung: Systemik und Gruppe
Systemische Therapie & Beratung hat Gruppenprozesse wenig zum Thema gemacht, denn
wenn man mit natürlichen Systemen = Familien, Klassen, Teams arbeitet,
wozu soll man dann mit artifiziellen Systemen arbeiten.
Die Systemische Therapie entwickelte sich aus der Familientherapie.
Gruppe war Thema der Soziologie (Gruppendynamik, Soziometrie) und der Gruppenanalyse.
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Einführung: Systemik und Gruppe
Wie intensiv arbeiten Sie in & mit Gruppen?
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Einführung: Systemik und Gruppe
„Gruppe“ ist immer Gruppenprozess
• ein kontinuierliches Prozessmuster von Interaktionen und Kommunikationen
• Eingebettet in einen äußeren Kontext: Kultur, Organisationen, Umwelt
• mit einem inneren Kontext: die Gruppenmitglieder
Und: Gruppenprozesse sind kontinuierliche Aushandlungsprozesse
von Verbindendem (Bindung & Grenzen) und Trennendem (Binnendifferenzierung)
von Interessen der Gemeinschaft und Interessen der Individuen
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Einführung: Systemik und Gruppe
Eine Gruppe lässt sich beschreiben als
-> eine Anzahl autonomer Individuen,
-> die eine strukturelle Koppelung (Bindung) miteinander eingegangen sind
-> und diese Koppelung sowohl individuell wie gemeinsam pflegen.
Strukturelle Koppelung heißt immer: Verzicht auf Möglichkeiten
Die Koppelung besteht sowohl -> auf biologischer Ebene (Synchronisation, Kooperation) -> wie auf psychischer (geteilte Ideen und Begrifflichkeiten etc.) -> und auf der sozialen Ebene (Kommunikations- und
Interaktionsmuster).
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Wie alles begann
Wie alles begann
Tuckmans Phasenmodell
• Forming• Storming• Norming• Performing• Adjourning | Transforming
Worauf es ankommt
Einführung: Systemik und Gruppe
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Wie alles begann
Soziale Kooperation, ein Überlebensvorteil
• Schwarm und Herdenbildung: Verhaltenskoordination
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Wie alles begann
Soziale Kooperation, ein Überlebensvorteil
• Schwarm und Herdenbildung: Verhaltenskoordination
• Multi-Level-Selektion: Beginn von Arbeitsteilung
− Ein generationsübergreifend genutztes „Nest“ (Bau, Lagerplatz).
D.h. die ausgewachsene Individuen bleiben am Ort.
− Altruistische Kooperation bei Pflege und Verteidigung des „Nestes“
wird zum evolutionären Vorteil.
− Dominanz der Gruppenselektion (Gruppe gegen Gruppe), was wiederum die Entwicklung
von arbeitsteiligen Spezialisierungen begünstigt, und das heißt: arbeitsteilige (individuelle
altruistische) soziale Kooperation.
− Gleichzeitig wirkt die Individualselektion weiter, aber vorwiegend gruppenintern.
Was gruppeninterne Differenzierung / Spezialisierung fördert.
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Wie alles begann
Soziale Kooperation, ein Überlebensvorteil
• Schwarm und Herdenbildung: Verhaltenskoordination
• Multi-Level-Selektion
• Pflege sozialer Bindungen: von der Fellpflege zum Tratschenevolutionäre Vorgabe: Nähe ist gefährlich
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Wie alles begann
Soziale Kooperation, ein Überlebensvorteil
• Schwarm und Herdenbildung: Verhaltenskoordination
• Multi-Level-Selektion
• Pflege sozialer Bindungen: von der Fellpflege zum Tratschen
Die Dunbar-Zahlen• ~5 Personen, auf die wir uns immer verlassen können
• ~15 Personen, a n denen wir & die an uns Anteil nehmen
• ~35 Personen mt regelmäßigem Kontakt: Freundeskreis & Familie
• ~150 Personen, unser aktives Netzwerk
• ~500 unser weiterer Bekanntenkreis
• ~1500 Menschen, deren Gesicht wir mit einem Namen verbinden können
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Wie alles begann
Soziale Kooperation, ein Überlebensvorteil
• Schwarm und Herdenbildung: Verhaltenskoordination
• Multi-Level-Selektion
• Pflege sozialer Bindungen: von der Fellpflege zum Tratschen
• Die beiden Gesichter der Empathie
− Besteht Bindung & Vertrautheit: Verantwortung und Fürsorge für den Anderen
− Bei Fremdheit: Instrument zur Manipulation anderer
Mentalisierung & „theorie of mind“ ermöglichen Soziale Wahrnehmung
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Forming: Gruppe findet sich zusammen
Wie alles begann
Tuckmans Phasenmodell
• Forming• Storming• Norming• Performing• Adjourning | Transforming
Worauf es ankommt
Einführung: Systemik und Gruppe
Andere Bezeichnungen:
- Anfangs- & Orientierungsphase
- Testphase
- Kinderstube
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Forming: Gruppe findet sich zusammen
Damit sich eine Gruppe bildet, braucht es einen Begegnungsraum.
• als offener Begegnungsraum ohne vorgegebene Beziehungsstrukturen:
z.B. Spielplatz, Campus, Strand, Bar/Club.
• als gesetzter Begegnungsraum mit vorgegebenen Beziehungsstrukturen: z.B. Schulklasse, Team.
Sobald Menschen einander wahrnehmen entsteht ein Kommunikations-
prozess, zunächst nonverbal, und zunehmend auch verbal.
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Forming: Gruppe findet sich zusammen
Kartenabfrage:
Sie haben sich zu einem mehrtägigen Workshop angemeldet, ca. 20 Personen nehmen teil.
Sie kommen an, betreten den Raum. Einige andere Teilnehmer:innen sind schon da.
• Welche Gefühle begleiten Sie?
• Wie orientieren Sie sich bei der Platzwahl?
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Forming: Gruppe findet sich zusammen
Der Gruppenprozess im Forming:
Im Systemprozess überwiegt das Ausprobieren von Interaktionen,
ob Resonanz entsteht. Funktionierendes wird durch komplementäre
Kommunikationen, gepflegt und weiterentwickelt.
Das Suche und Betonung von Gemeinsamkeiten steht im Vordergrund.
Die zunehmende Resonanz zwischen den Personen führt zur Herausbildung
von ersten stabilen Kommunikationsstrukturen und -mustern.
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Forming: Gruppe findet sich zusammen
Gruppenprozess: komplementäre Kommunikationen -> Gemeinsamkeiten
Individuelle Prozesse im Forming:
• Unsicherheit, da mit einer offenen, subjektiv unklaren Situation konfrontiert,
manifestiert sich in Beklommenheit, Hemmungen, Gereiztheit sowie
Coping-Mechanismen: Witzeln, „Territorium markieren“, Nähe zu Ähnlichen suchen
• Neugierde und Vorfreude, manifestiert sich in Kontaktfreudigkeit & gut gelauntem
Small Talk
Der Mangel an sozialen Strukturen bewirkt Abwarten und Suche nach Orientierung.
Mit zunehmendem Kontakt und der Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten entsteht ein
Empfinden von Verbundenheit und Zugehörigkeit und einer vagen Unterscheidung
zwischen wir und Andere.
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Forming: Gruppe findet sich zusammen
Aufgaben der Leitung im Forming:Anerkennung als Leitung gewinnen, den anfänglichen Vertrauensvorschuss bestätigen;
Kontakt zwischen den Gruppenmitgliedern erzeugen, Gemeinsamkeit erleben lassen;
Schutz geben: freundlichen / respektvollen Umgang anregen, evtl. eingreifen;
Orientierung geben und erste Regeln (durch)setzen.
Grundsätzlich gilt:
Leitung sorgt für Rahmenbedingungen (Regeln, Ziele, Werte)
und achtet (zurückhaltend) auf ihre Einhaltung.
Gruppenprozess: komplementäre Kommunikationen -> Gemeinsamkeiten
Individuen: Unsicherheit, Abwarten, Suche nach Orientierung -> Verbundenheit
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Forming: Gruppe findet sich zusammen
Interventionen im Forming: Kartenabfrage
Gruppenprozess: komplementäre Kommunikationen -> Gemeinsamkeiten
Individuen: Unsicherheit, Abwarten, Suche nach Orientierung -> Verbundenheit
Leitung: Kontakt erzeugen, eigene Leitungsrolle sichern, Orientierung & Schutz geben
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Forming: Gruppe findet sich zusammen
Interventionsmöglichkeiten:
Anregungen zur Kontaktaufnahme geben. Austausch zu Gemeinsamkeiten schaffen.
• Soziometrie zu Namen / Orten / Alter / Zugehörigkeit etc.
• Feedback-Kreis mit Fragen nach Erwartungen / Anlässen / Motiven
• Spiele, z.B. „Wer hat schon mal“-Spiel
• Granita-Prinzip: Kontinuierlich für neue Kontakte untereinander sorgen
(Platzwechsel, variierende Kleingruppen)
Gruppenprozess: komplementäre Kommunikationen -> Gemeinsamkeiten
Individuen: Unsicherheit, Abwarten, Suche nach Orientierung -> Verbundenheit
Leitung: Kontakt erzeugen, eigene Leitungsrolle sichern, Orientierung & Schutz geben
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Storming: Binnendifferenzierung
Wie alles begann
Tuckmans Phasenmodell
• Forming
• Storming• Norming• Performing• Adjourning | Transforming
Worauf es ankommt
Einführung: Systemik und Gruppe
Andere Bezeichnungen:
- Positions- und Rollenklärung
- Konflikt- / Machtkampfphase
- Nahkampfphase
- Pubertät der Gruppe
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Storming: Binnendifferenzierung
Der Gruppenprozess im Storming:
Im internen Systemprozess treten relevante Unterschiede auf,
die zu symmetrischen Kommunikationen führen.
Nachdem sich im Forming ausreichend Bindung und Abgrenzung zur Umwelt gebildet
hat, setzt Binnendifferenzierung ein, was die Bindungskräfte auf Probe stellt.
Das System klärt und gleicht seine inneren Unterschiede ab,
was zur Bildung innerer Strukturen führt und zur Stärkung der Innen/Außen-Grenze.
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Storming: Binnendifferenzierung
Individuelle Prozesse im Forming:
Ärger, dass Gemeinsamkeit durch störende Unterschiede in Frage gestellt wird;
Führung wird eingefordert oder es wird versucht, selbst zu führen;
Überzeugtes Verteidigen der eigenen Meinung, Suche nach Verbündeten;
Enttäuschung, weil eigene Vorschläge nicht angenommen werden;
Alle Bemühen sich, ihren Status und ihre Rolle in der Gruppe zu klären.
Die Gruppenatmosphäre ist meist geprägt von Interessensgegensätzen und
Meinungsverschiedenheiten, Rivalität, Ärger, Polarisierungen etc. geprägt.
Gruppenprozess: Auftreten relevanter Unterschiede -> Binnendifferenzierung
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Storming: Binnendifferenzierung
Aufgaben der Leitung im Storming:
• Für Anerkennung und Exploration der Unterschiede sorgen
• Polarisierung & Personifizierung entgegenwirken
• Respektvolle Umgangsweisen sicherstellen
• Sinn & Zweck der Gruppe bewusst halten
Gruppenprozess: Binnendifferenzierung, Auftreten relevanter Unterschiede
Individuen: Interessensgegensätze, Einfordern von Führung, Statusklärung, Ärger & Enttäuschung
Aber Vorsicht: Die Leitung ist im Storming immer in Gefahr,
zuviel Führung zu übernehmen und so den Verhandlungsprozess zu verhindern.
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Storming: Binnendifferenzierung
Interventionsmöglichkeiten:
Austausch in Kleingruppen (~4 TN):Was haben Sie als nützlich in solchen Gruppensituationen erlebt? Sowohl in der Leitung wie auch als Gruppenmitglied.
Gruppenprozess: Binnendifferenzierung, Auftreten relevanter Unterschiede
Individuen: Interessensgegensätze, Einfordern von Führung, Statusklärung, Ärger & Enttäuschung
Leitung: Unterschiede explorieren lassen, Polarisierung entgegenwirken
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Storming: Binnendifferenzierung
Interventionsmöglichkeiten:
Das Prinzip: Alle Beteiligten die Ansichten aller gleichzeitig wahrnehmen lassen:
• Soziometrie und Skalierungen aller Art
• Zirkuläres Fragen; Rollentausch
• Reflekting Team in Teilgruppen
• Metaphernarbeit
Gruppenprozess: Binnendifferenzierung, Auftreten relevanter Unterschiede
Individuen: Interessensgegensätze, Einfordern von Führung, Statusklärung, Ärger & Enttäuschung
Leitung: Unterschiede explorieren lassen, Polarisierung entgegenwirken
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Norming: Strukturbildung
Wie alles begann
Tuckmans Phasenmodell
• Forming• Storming
• Norming• Performing• Adjourning | Transforming
Worauf es ankommt
Einführung: Systemische Beratung und Gruppe
Andere Bezeichnungen:
- Konsolidierungsphase
- Akzeptanzphase
- Organisationsphase
- Adoleszenz
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Norming: Strukturbildung
Der Gruppenprozess im Norming:
Der Systemprozess ist geprägt vom Experimentieren mit Kooperationsmöglichkeiten,
was zur zunehmenden Verfestigung und Konsolidierung von Mustern führt.
Auf diese Weise kommt es zur Ausbildung von Regeln und Strukturen.
Gleichzeitig klärt sich der explizite Gruppenzweck.
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Norming: Strukturbildung
Individuelle Prozesse im Norming:
Vertrautheit: Die relevanten Unterschiede sind geklärt, man weiß, wo man dran ist.
Verhandeln: Auf dieser Basis verhandeln die Personen mit Bezug auf den Gruppenzweck
ihre Interessen, entwickeln Kompromisse und Konsens.
Verbindlichkeiten: Die Gruppenmitglieder verpflichten sich auf Absprachen, Regeln und
Zuständigkeiten.
Verantwortung: Die Gruppenmitglieder beginnen, Verantwortung füreinander
und für die Gemeinschaft zu empfinden übernehmen
Vorsicht: unangemessener Gruppendruck kann auftreten!
Gruppenprozess: Etablieren von Regeln & Strukturen; Expliziter Gruppenzweck -> Konsolidierung
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Norming: Strukturbildung
Aufgaben der Leitung im Norming:
• Beteiligung aller sicherstellen
• Verhandlungen moderieren
• Entscheidungsweisen klären (Einstimmig / Mehrheiten / Vetorechte etc)
• Veranlassen, „Nägel mit Köpfen“ zu machen;
• Verpflichtungen aktiv eingehen lassen
Gruppenprozess: Etablieren von Regeln & Strukturen; Expliziter Gruppenzweck -> Konsolidierung
Individuen: Verhandeln; Kompromisse & Konsens; Verpflichten -> Verbindlichkeiten
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Norming: Strukturbildung
Interventionsmöglichkeiten:Alle an den Verhandlungen & Vereinbarungen teilnehmen lassen!
• Gemeinsame Gruppenaktivitäten (z.B. Outdoor)
• Moderations- und Mediationstechniken
• Positionieren im Raum
• Abstimmungsrituale (z.B. Hammelsprung)
• Verschriftlichung
Gruppenprozess: Etablieren von Regeln & Strukturen; Expliziter Gruppenzweck -> Konsolidierung
Individuen: Verhandeln; Kompromisse & Konsens; Verpflichten
Leitung: Moderieren; Entscheidungsmodalitäten klären; explizite Verpflichtungen -> Verbindlichkeiten
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Performing
Wie alles begann
Tuckmans Phasenmodell
• Forming• Storming• Norming
• Performing• Adjourning | Transforming
Worauf es ankommt
Einführung: Systemische Beratung und Gruppe
Andere Bezeichnungen:
- Arbeits- / Routinephase
- Phase der Zusammenarbeit
- Reifephase
- Integrationsphase
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Performing: den Job erledigen
Der Gruppenprozess im Performing:
Der Systemprozess verläuft kontinuierlich in stabilen Mustern, nahezu homöostatisch.
Kleinere Regelabweichungen werden leicht kompensiert.
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Performing: den Job erledigen
Individuelle Prozesse im Performing:
Alle wirken kooperativ zusammen, sind gut motiviert & orientiert, die Gruppenatmosphäre ist von Selbstverständlichkeiten & Vertrauen geprägt,wissen um ihre und der anderen Rollen / Funktionen.
Verantwortungsempfinden für die eigenen Funktionen.
Gruppenprozess: Stabil, nahezu homöostatisch
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Performing: den Job erledigen
Aufgaben der Leitung im Performing:
Qualitätssicherung durch
• Monitoring: werden die Regeln eingehalten?
• Controlling: Gegensteuern bei Abweichungen von den Vereinbarungen;
• Evaluation anregen: Sind die Absprachen noch sinnvoll und passend?
Gruppenprozess: Stabil, nahezu homöostatisch
Individuen: Kooperation; motiviert; funktionales Vertrauen
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Performing: den Job erledigen
Interventionsmöglichkeiten:
regelmäßige Teamchecks;
Kooperationsübungen;
Anerkennung geben („Incentives“)
Gruppenprozess: Stabil, nahezu homöostatisch
Individuen: konstruktive Zusammenarbeit, vertrauensvolle Kooperation; motiviert
Leitung: Monitoring; Controlling; Evaluation der Vereinbarungen
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Adjourning | Transforming: Das Ende ist ein Anfang
Wie alles begann
Tuckmans Phasenmodell
• Forming• Storming• Norming• Performing
• Adjourning | TransformingWorauf es ankommt
Einführung: Systemische Beratung und Gruppe
Andere Bezeichnungen:
- Abschieds- / Trennungsphase
- Auflösungsphase
-
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Adjourning | Transforming: Das Ende ist ein Anfang
Der Gruppenprozess im Adjourning / Transforming:Der Systemprozess ist geprägt vom Bemühen, die Existenz des Systems fortzusetzen.
Dazu wird auch mit neuen Zwecken experimentiert.
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Adjourning | Transforming: Das Ende ist ein Anfang
Individuellen Prozesse im Adjourning | Transforming:
Rückblick & Bilanzieren: Zufriedenheit & Stolz / Unzufriedenheit, Scham & Schuld
Würdigen: Interne & externe Beiträge anerkennen und Dank sagen
Abschied nehmen: unerledigtes Abschließen;
Trennungsschmerz bewältigen, Trauern
bzw. Erleichterung, Vorfreude auf Neues.
Beziehungsfragen werden bei Abschied oder Neubeginn wieder wichtig.
Gruppenprozess: Bemühen, das Ende aufzuhalten & weiter zu existieren
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Adjourning | Transforming: Das Ende ist ein Anfang
Aufgaben der Leitung im Adjourning / Transforming:
• frühzeitig auf Abschied aufmerksam machen;
• Für angemessenen Rahmen sorgen;
Bilanzierung & Würdigung anregen;
• Emotionen ermöglichen und evtl. begleiten (Containment);
• Selbst Abschied nehmen, den eigenen Prozess erläutern;
• Schlusspunkt setzen („das war‘s“).
Gruppenprozess: Bemühen, das Ende aufzuhalten & weiter zu existieren
Individuen: Bilanz ziehen & bewerten, Verabschieden, Danken, Trauer / Erleichterung
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Adjourning | Transforming: Das Ende ist ein Anfang
Kartenabfrage: Welche Interventionsmöglichkeiten verwenden Sie?
Gruppenprozess: Bemühen, das Ende aufzuhalten & weiter zu existieren
Individuen: Bilanz ziehen & bewerten, Verabschieden, Danken, Trauer / Erleichterung
Leitung: Ankündigen; Rahmen geben; Emotionen ermöglichen; Schlußpunkt setzen
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Adjourning | Transforming: Das Ende ist ein Anfang
Interventionsmöglichkeiten:
• Verlaufskurve erarbeiten, Szenen aus dem Gruppenleben etc.
• Abschluß- & Abschiedsrituale
• „Feiern“
Gruppenprozess: Bemühen, das Ende aufzuhalten & weiter zu existieren
Individuen: Bilanz ziehen & bewerten, Verabschieden, Danken, Trauer / Erleichterung
Leitung: Ankündigen; Rahmen geben; Emotionen ermöglichen; Schlußpunkt setzen
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Adjourning | Transforming: Das Ende ist ein Anfang
Daher auch hier die Frage:
Kartenabfrage: Was nehmen Sie mit?
Gruppenprozess: Bemühen, das Ende aufzuhalten & weiter zu existieren
Individuen: Bilanz ziehen & bewerten, Verabschieden, Danken, Trauer / Erleichterung
Leitung: Ankündigen; Rahmen geben; Emotionen ermöglichen; Schlußpunkt setzen
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Worauf es ankommt
Wie alles begann
Tuckmans Phasenmodell
• Forming• Storming• Norming• Performing• Adjourning | Transforming
Worauf es ankommt
Einführung: Systemische Beratung und Gruppe
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Worauf es ankommt
Hauptwerkzeuge in der Arbeit mit Gruppen sind:• Begegnung erzeugen: Granita-Prinzip
• soziometrische Egalität pflegen: Sharing
• Unterschiede explorieren: kollektive Differenzierung
Eine gute Leitung wirkt vorwiegend aus der Distanziertheit,• sorgt für klare Rahmenbedingungen (Regeln, Ziele, Werte),
• achtet (zurückhaltend) auf ihre Einhaltung,
• fordert & fördert die Verantwortlichkeit der Gruppe
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Worauf es ankommt
Die Kooperation in Gruppen funktioniert dann gut,wenn die Kosten der Kooperation für alle akzeptabel verteilt sind (heißt nicht “gerecht“)
aber nicht, wenn alle ihre Wünsche, Erwartungen und Idealvorstellungen möglichst weit verwirklichen wollen.
An sozialen Systemen mitzuwirken heißt, auf Freiheiten zu verzichten.
Systemebene: wie alle Systeme bemühen sich auch Gruppenprozesse darum, den Staus quo aufrechtzuerhalten und fortzubestehen.
Gruppenprozesse systemisch begleiten
Das war‘s
Danke für Ihre Geduld & Aufmerksamkeit!
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