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Hauptvorlesung Unfallchirurgie
SS 2005
Prof. Dr. med. C. Krettek, FRACSDirektor der Unfallchirurgischen Klinik der MHH
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Zusammenfassung Sozioökonomie
1. Vergleich D – USA: Hier relativ mehr stumpfes Trauma, größere Letalität und Verletzungsschwere.
2. Stagnation der Verletztenzahlen `92-`02. ABER: ↑↑ Leicht-, ↓↓ Schwerverletzter.
3. Deutlicher Rückgang der Polytrauma-Sterblichkeit seit 1972!
4. Trauma verursacht die meisten verlorenen Lebensjahre pro Verstorbenem!
5. Verletzungen/ Behandlungen am Bewegungs-apparat sind entscheidende Kostentreiber!
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechnikenFragen
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???
Verstorbene in Deutschland nach Verkehrsunfall
1970 ?
2003 ?
Fragen VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechnikenFragen
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Hauptvorlesung Unfallchirurgie
Allgemeine Traumatologie
SS 2005
Prof. Dr. med. C. Krettek, FRACSDirektor der Unfallchirurgischen Klinik der MHH
Traumatologie beschäftigt sich mit Schäden durch äußere Gewalteinwirkung
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Betroffene OrgansystemeBewegungsapparat
• Knochen• Gelenke,• Weichteile
Innere Organe• Schädel-Hirn-Trauma• Thoraxtrauma• Bauchtrauma
Zus.-fassung VortagFormen äuss. GewaltVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechniken
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Verletzungen des BewegungsapparatesPrellungPrellungKontusionenKontusionenFrakturFrakturRupturRupturDistorsionDistorsionLuxationLuxation
Zus.-fassung VortagFormen äuss.GewaltVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechniken
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Verletzungen von Knochen
• Indirekte Gewalt:– Torsion; Rotation– Ermüdungsfraktur
• Direkte Gewalt:– Stumpf– Penetrierend
• Inadäquate Gewalt:– Patholog. Fraktur– Vorgeschädigter Knochen
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechniken
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Besondere Risiken von Frakturen mit und
ohne Wunde ?Geschlossene Fraktur
CAVE:Kompartment-syndrom
Offene Fraktur
CAVEOsteomyelitisWT-Infektion
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechniken
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O1 'inside-out', sauber,Keine Kontusion (bruise)
O2 Wenig Kontusion (bruise)Wunde > 1cm
Offene FrakturenGustilo Klassifikation - Wundgrösse Gustilo 1976
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechniken
O3 Hochrasanztrauma (auch Schuss-Verletzung)Ausgedehnte Weichteilverletz. (Haut & Muskel)Verzögerte Vorstellung > 8h Neuro-vaskuläre VerletzungTraumatische Amputation
Verzögerte
Frakturheilung:
½-1 ½ Jahre
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Klassifikation nach Art der Gewalt und Fragmenten
Abrissfraktur:Zugkräfte ⇒ Ab-riss eines Knoch-enfragmentes: Avulsion
Spiralfraktur:Gegenläufige Drehung in der Längsachse bei einseitiger Fixierung; evtl. Drehkeil
Biegungsfraktur: indirekte o. direkte Gewalt. Zug auf konvexer, Druck auf konkaver Seite ⇒Biegungskeil
Scherfraktur:direkte Gewalt an der Grenze zwischen abgestütztem und nicht abgestützem Knochen
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechniken
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Klassifikation nach Art der Gewalt und Fragmenten
Etagenfraktur:Mehrfach-Fraktur an Knochen oder Knochengruppen; z. B. Unter- und Oberschenkelfx
Kompressions-/ Stauchungsfx:Kompressionskraft in der Längsachse, z. B. Wirbelkörper, Tibiakopf
Trümmer- / Mehr-fragmentfraktur:breitbasige Gewalt; Einteilung nach Fragmentzahl (4-6 und >6)
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechniken
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Art der Dislokation
Verschiebung in Längsachse:
Mit VerlängerungMit Verkürzung
Ad longitudinem
cum distractionecum contractione
Drehfehler durch Rotation der Fragmente
Ad peripheriam
Seitl. Fragmentverschiebung (Bajonette- o. gabelförmig)
Ad latus
AchsknickAd aximArt der DislokationDislocatio
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlung
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Frakturzeichen
Functio laesaBildgebung
WeichteilverletzungOffene Fraktur
Hämatom, Krepitation –nicht testen!!!
SchwellungFehlstellungen
SchmerzAbnorme Beweglichkeit
Unsichere ZeichenSichere Zeichen
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
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Frakturheilung• Primäre Frakturheilung:
– bei optimaler Adaptation – Direkte knöcherne Durchbauung des Fx-Spaltes – keine Kallusbildung (Kontaktheilung)
• Sekundäre Frakturheilung:– Bei unvollständiger Fragmentadaptation– Zwischenstadium Kallus (derbes Bindegewebe)– Durchbauung über Geflecht- und
Lamellenknochen
• Pseudarthrose:– Falschgelenk, nicht verheilte Fraktur– DD: hypertrophe und atrophe Pseudarthrose– Bei Fehlen von Fragmentkontakt oder
mangelnder Ruhigstellung
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
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Frakturbehandlung• Grundprinzip:
– Reposition– Fixation– Retention– Rehabilitation
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Funktionelle Therapie
• Eingestauchte, stabile Frakturen
• Prinzip: Fraktur stabilisiert sich selbst
• Modifiziert bei stabilen Frakturen mit kräftigem Muskel-Weichteilmantel
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
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Konservative Therapie
• Voraussetzungen:- Keine Dislokationsgefahr - Gute Retentionsmöglichkeit
• Methoden: Gipsverband oder Extension
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Gefahren der Gipsbehandlung
• Druckstellen
• Druckschmerzen
• Störungen der Durchblutung
• Neurologische Störungen
• Allergie
• Mangelnde Ruhigstellung
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Gipskomplikationen vorbeugen
• Polsterung, Spaltgips, Beschriftung
• Aufklärung, Merkblatt
• WV am Folgetag zur Kontrolle
• Sorgfältiges Arbeiten
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
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Osteosynthese –Absolute Indikationen
Oberschenkelfraktur des ErwachsenenDislozierte UnterschenkelfrakturenPseudarthrosen
Oberschenkelfraktur des ErwachsenenDislozierte UnterschenkelfrakturenPseudarthrosen
Offene FrakturenGelenkfrakturen
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• Prinzipiell jede Fraktur operabel
• Vorteile der OP > Risiken
• Schlechte Compliance/ Toleranz der konservativen Behandlung
Osteosynthese –Relative Indikationen
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Technik der Schraubenosteosynthese
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synthesetechniken
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Technik der Schraubenosteosynthese
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechniken
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Zusammenfassung Wunde und Wundheilung
1. Verbrennungs-Opfer komplett exponieren, kühlen, viel Flüssigkeitszufuhr. „Scoop and run“;
2. 9er-Regel: 11 Regionen x 9% + 1% Genitale oder: Eine Handfläche ≈ 1%
3. Primäre Wundheilung nur bei sauberen, frischen Wunden, sonst sekundäre W.
4. 3 Phasen der Wundheilung: Exsudation, Proliferation, Reparation
Zus.-fassung VortagEinführung TraumaVerletzungsartenWeichteilschädenOffene FrakturenFrakturklassifikationFrakturzeichenFrakturheilungFrakturbehandlungEinführung Osteo-
synthesetechnikenFragen
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Zusammenfassung Chirurgische Infektionen
1. Klinik der Hautinfektion: Rubor, Tumor, Calor, Dolor, Functio laesa!
2. Clostridien: Aerobe Wundverhältnisse, Tetanus-Schutz beachten!
3. Abszesse und Eiterherde: Inzision + Drainage, sek. Wundheilung, ABxwenn im Gesicht/ Genitale, Immunsupression
4. Flächige Infektionen (Erysipel, Phlegmone): Ruhigstellung, Antibiose (evtl. IV), ggf. stationäre Aufnahme.
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ÜberblickTraumatologie beschäftigt sich mit allen Schäden durch äußere Gewalteinwirkung
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synthesetechniken
Traumatologie beschäftigt sich mit allen Schäden durch äußere Gewalteinwirkung:– Stürze– Verkehrsunfälle– Arbeits-/ Schulunfälle– Sport-/ Freizeitunfälle– Tierbisse– Schläge, Stiche, Schüsse
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