Christophorus Haus
JAHRESBERICHT 2008
Christophorus Hospiz Verein e.V.Christophorus Verwaltungs GmbH
Christophorus Hospiz Verein e.V.
Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH
Gegründet 5.6.1985 (Verein) Als gemeinnützig und mildtätig anerkannt, FA München, VR 11428 Überkonfessionell Assoziiertes Mitglied der CARITAS
Vorstand Geschäftsführender Vorstand 2008
Dr. med. Albrecht Ohly (1. Vorsitzender), ausgeschieden zum 01.10.2008, Nachfolgerin: Frau Dr. Petra Thorbrietz, Dr. Kurt Fürnthaler (2. Vorsitzender), Inge Scheller, Schatzmeisterin
Beisitzer Johann Angermaier, Monika Bernhardt, Renate Salzmann-Zöbeley,
Sonja Hohmann
Die Arbeit des Vorstands wird durch berufene Beiräte unterstützt. Geschäftsführerin Angelika Westrich Mitarbeiter/innen e.V. 21 hauptamtlich Angestellte, GmbH 28 hauptamtliche Angestellte, ca. 180 Personen ehrenamtlich Mitglieder 2.212 (Stand 31.12.2008)
Finanzierung Mitgliedsbeiträge und Spenden
Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. Erzdiözese München und Freising Krankenkassen nach § 39a SGB V und 140 ff SGB V Landeshauptstadt München Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Stiftungen Prof. Hermann Auer Stiftung, Adventskalender der Süddeutschen Zeitung e.V., Margarete Ammon Stiftung, Dr. Peter Bonner-Stiftung, Dr. Ruth Dausch-Stiftung, DV-RATIO Stiftung, Herbert Huber Stiftung, Anneliese Schinkinger-Stiftung, Ingeborg Wagner-Stiftung, Sippl-Wörmann-Stiftung, State Street IMS Munich Geschäftsstelle Effnerstraße 93, 81925 München Bürozeiten Montag bis Freitag 9.00 bis 16.30 Uhr Telefon, Fax, 089 / 13 07 87-0, 089 / 13 07 87-13 E-Mail, Internet [email protected], www.chv.org
Bankverbindungen Postbank München, BLZ 700 100 80, Konto 11 555-806 Commerzbank AG München, BLZ 700 400 41, Konto 42 42 111 Sozialbank München, BLZ 700 205 00, Konto 98 555 00
Christophorus Hospiz Verein e.V.
Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH
Gegründet 5.6.1985 (Verein) Als gemeinnützig und mildtätig anerkannt, FA München, VR 11428 Überkonfessionell Assoziiertes Mitglied der CARITAS
Vorstand Geschäftsführender Vorstand 2008
Dr. med. Albrecht Ohly (1. Vorsitzender), ausgeschieden zum 01.10.2008, Nachfolgerin: Frau Dr. Petra Thorbrietz, Dr. Kurt Fürnthaler (2. Vorsitzender), Inge Scheller, Schatzmeisterin
Beisitzer Johann Angermaier, Monika Bernhardt, Renate Salzmann-Zöbeley,
Sonja Hohmann
Die Arbeit des Vorstands wird durch berufene Beiräte unterstützt. Geschäftsführerin Angelika Westrich Mitarbeiter/innen e.V. 21 hauptamtlich Angestellte, GmbH 28 hauptamtliche Angestellte, ca. 180 Personen ehrenamtlich Mitglieder 2.212 (Stand 31.12.2008)
Finanzierung Mitgliedsbeiträge und Spenden
Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. Erzdiözese München und Freising Krankenkassen nach § 39a SGB V und 140 ff SGB V Landeshauptstadt München Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Stiftungen Prof. Hermann Auer Stiftung, Adventskalender der Süddeutschen Zeitung e.V., Margarete Ammon Stiftung, Dr. Peter Bonner-Stiftung, Dr. Ruth Dausch-Stiftung, DV-RATIO Stiftung, Herbert Huber Stiftung, Anneliese Schinkinger-Stiftung, Ingeborg Wagner-Stiftung, Sippl-Wörmann-Stiftung, State Street IMS Munich Geschäftsstelle Effnerstraße 93, 81925 München Bürozeiten Montag bis Freitag 9.00 bis 16.30 Uhr Telefon, Fax, 089 / 13 07 87-0, 089 / 13 07 87-13 E-Mail, Internet [email protected], www.chv.org
Bankverbindungen Postbank München, BLZ 700 100 80, Konto 11 555-806 Commerzbank AG München, BLZ 700 400 41, Konto 42 42 111 Sozialbank München, BLZ 700 205 00, Konto 98 555 00
Inhalt
1 Christophorus Hospiz Verein – Aufgaben und Ziele Seite 2
2 Bericht des Vorstands Seite 4
3 Bericht der Geschäftsführung Seite 6
4 Verwaltung und Fundraising Seite 8
5 Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst (AHPB)
Koordination/ Einsatz von ehrenamtlichen Hospizhelfern
Seite 12
6 Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD) Seite 20
7 Trauerbegleitung Seite 25
8 Bildung und Öffentlichkeitsarbeit Seite 26
9 Stationäres Hospiz: Christophorus Hospiz München Seite 32
Liebe Leserinnen und Leser,
der besseren Lesbarkeit wegen verzichten wir auf die korrekte Unterscheidung zwischen der weiblichen und der
männlichen Form, z.B. Hospizhelferin/Hospizhelfer, Sozialarbeiterin/Sozialarbeiter. Sofern wir die männliche
Schreibweise verwenden, ist sie stets geschlechtsneutral zu verstehen und beinhaltet die weibliche Form.
Jahresbericht 2008
Seite 1
Christophorus Hospiz Verein – Aufgaben und Ziele
Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, die Betreuung schwerstkranker und
sterbender Menschen und ihrer Angehörigen in zugewandter Weise und unter
Beachtung ihrer individuellen Bedürfnisse und ihrer Würde zu verwirklichen und zu
fördern. Die weltanschauliche Überzeugung der Patienten und ihrer Angehörigen wird
respektiert.
Der Verein ist politisch und konfessionell neutral. Für alle Aktivitäten des Vereins und
seine durch ihn gebildeten Rechtsträger gilt:
Das Sterben wird als Teil des Lebens betrachtet, das weder verkürzt noch verlängert
werden soll. Dies schließt aktive Sterbehilfe aus. Bei allen Aktivitäten achtet der Verein
auf ein gleichberechtigtes Zusammenwirken von Fachpersonal, Laien und Betroffenen.
Arbeitsgebiete:
Beratung und Betreuung von schwerstkranken und sterbenden Menschen und
deren Familien durch einen Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst
(AHPB)
Beratung und Begleitung von Patienten und ihren Angehörigen in Einrichtungen
(Heimen) bei schwierigen ethischen Entscheidungen und palliativen
Maßnahmen durch den Palliativ-Geriatrischen Dienst (PGD) sowie die
Implementierung des Hospizgedankens und einer Hospiz-Haltung in
Pflegeheimen zur Unterstützung und Verbesserung der Begleitung dort
Sterbender durch Vermittlung von palliativem medizinisch-pflegerischem und
psychosozialem Wissen (PGD)
Beratung und Begleitung von Patienten und ihrer Angehörigen im Vorfeld einer
Aufnahme in das Christophorus Hospiz München
Zusatzangebote für Patienten z.B. Atem- und Kunsttherapie
Betrieb des Christophorus Hospizes München
Vorbereitung, Einsatz, Anleitung und Supervision ehrenamtlicher Hospizhelfer
für alle Arbeitsgebiete des Vereins uns seiner GmbH als Träger des Stationären
Hospizes
Trauerbegleitung für betroffene Angehörige
Kursangebote für Laien und Angehörige zu den Themen Sterben, Tod und
Trauer
Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung zum Umgang mit Sterben, Tod
und Trauer
Aufbau eines Stifterkreises
Information zu Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen
Fort- und Weiterbildung von Fachpersonal im Gesundheits- und Sozialwesen,
insbesondere in der Palliativbetreuung
Mitwirkung und Praxistransfer unserer Mitarbeiter bei Anbietern von Palliative
Care-Ausbildungen, insbesondere in der Christophorus Akademie des
Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin des Klinikums der Universität
München (IZP)
Veröffentlichung von Fachbroschüren
Beratung zu Aufbau und Förderung von ambulanten und stationären Hospiz-
einrichtungen
Mitwirkung in Fachgremien zur weiteren Entwicklung der Hospizarbeit auf
Bundes- und Landesebene
Jahresbericht 2008
Seite 2
Fort- und Weiterbildung von Fachpersonal im Gesundheits- und Sozialwesen,
insbesondere in der Palliativbetreuung
Mitwirkung und Praxistransfer unserer Mitarbeiter bei Anbietern von Palliative
Care-Ausbildungen, insbesondere in der Christophorus Akademie des
Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin des Klinikums der Universität
München (IZP)
Veröffentlichung von Fachbroschüren
Beratung zu Aufbau und Förderung von ambulanten und stationären Hospiz-
einrichtungen
Mitwirkung in Fachgremien zur weiteren Entwicklung der Hospizarbeit auf
Bundes- und Landesebene
Jahresbericht 2008
Seite 3
Bericht des Vorstands
„Leben bis zum Schluss“ – der langjährige Vorsitzende des Christophorus Hospiz
Vereins, Dr. med. Albrecht Ohly, hat sich diesem Leitmotiv der Hospizgründerin Cicely
Saunders auch persönlich verbunden gefühlt. Er starb im Januar 2009 nach kurzer
schwerer Krankheit, aber er hatte sich dieser nicht unterworfen. Bis zuletzt stand er
mitten im Leben, suchte eine Nachfolge für seinen Posten im CHV, engagierte sich auf
dem Stiftertreffen des CHV oder im Interdisziplinären Zentrum für Palliativmedizin im
Klinikum Großhadern, schätzte die ihm verbleibenden Stunden mit seiner Familie.
Noch drei Tage vor seinem Tod schrieb er für das Feuilleton der Süddeutschen
Zeitung einen kritischen Beitrag über die Patientenverfügung, plante im Kreis von
Vertrauten seine eigene Beerdigung und klappte dann irgendwann den Laptop zu und
sagte, es reiche jetzt. Wenige Stunden danach verstarb er.
Im Haus des Christophorus Hospizes gibt es viele Fotos von Albrecht Ohly – sein
offener, kritischer und prüfender Blick, immer noch neugierig, auch wenn der
langjährige Chef der Intensivmedizin des Krankenhauses Schwabing eine eigene
Meinung hatte zu allen Fragen des Lebens. Ohly starb nicht zuhause, er legte sich
nicht ins Hospiz – sein Ort, Abschied zu nehmen, war die Intensivstation, auf der er
selbst mit so viel Tod konfrontiert worden war, begleitet von seinen Schülern,
ehemaligen Mitarbeitern und natürlich auch dem Team des CHV. Was mag er wohl
empfunden haben an diesem Ort seiner Erinnerungen?
Für die Mitarbeiter des CHV und den Vorstand war der Abschied von Albrecht Ohly
das prägende Ereignis des Jahres 2008 und gleichzeitig symbolträchtig für eine Zeit
des Umbruchs. Nach langem politischen Hickhack gehen die Verhandlungen um die
Spezialisierte Ambulanten Palliativmedizinische Versorgung (SAPV) endlich in die
entscheidende Runde. Der Christophorus Hospiz Verein, der bereits in den
vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Interdisziplinären Zentrum für
Palliativmedizin am Universitätsklinikum Großhadern in einem Pilotversuch Patienten
der AOK versorgt hat, steht bei den Verhandlungen mit den (lange zögerlichen)
Kassen auf Platz 1.
Die Diskussion um Einsatz und Rolle von Ehrenamtlichen als Kompensation
staatlicher Fürsorge zieht immer weitere Kreise, und die Professionalisierung des
„End-of-life-care“, wie das Albrecht Ohly im Jahresbericht 2007 an dieser Stelle
problematisiert hatte, nimmt zu. Neben der Implementierung der ambulanten
Versorgung im SAPV werden bundesweit immer mehr Lehrstühle für Palliativmedizin
gegründet, die Nachfrage nach Fortbildung im Bereich Medizin wie Pflege ist groß. Der
„Boom“ an Palliativmedizin ist im Prinzip zu begrüßen, aber er muss dennoch im
Einzelfall kritisch hinterfragt werden: Ist das begleitete Sterben nur eine neue
Gebührenziffer in den Abrechnungskatalogen oder signalisiert die Fürsorge am
Lebensende eine Paradigmenwende in der Medizin?
Auch die Hospizbewegung muss sich nach der Zukunft fragen. Zwar geht sie, wie
kürzlich Bürgermeisterin Christine Strobl anlässlich eines Besuchs im Christophorus
Haus anerkennend sagte, „ganz anders mit dem Sterben um“ – sie hat eigene
Erfahrungen mit dem Tod ihres Mannes machen müssen. Aber es ist offen, wie sich
SAPV und auch die Wirtschaftskrise auf die von Spenden abhängigen Hospize
auswirken wird. Müssen sie angesichts neuer Angebote am Lebensende ihre
Ansprüche zurückschrauben oder gelingt es ihnen im Gegenteil, zusätzlich zu ihrer
pflegerischen Kompetenz und über die „Symptomkontrolle“ hinaus die Wichtigkeit der
psychosozialen Betreuung der Kranken und ihrer Angehörigen zu verdeutlichen?
Der Christophorus Hospiz Verein sieht darin seine wichtigste Aufgabe.
Unterstützen Sie uns weiter dabei.
Dr. Petra Thorbrietz
1. Vorsitzende
Jahresbericht 2008
Seite 4
Auch die Hospizbewegung muss sich nach der Zukunft fragen. Zwar geht sie, wie
kürzlich Bürgermeisterin Christine Strobl anlässlich eines Besuchs im Christophorus
Haus anerkennend sagte, „ganz anders mit dem Sterben um“ – sie hat eigene
Erfahrungen mit dem Tod ihres Mannes machen müssen. Aber es ist offen, wie sich
SAPV und auch die Wirtschaftskrise auf die von Spenden abhängigen Hospize
auswirken wird. Müssen sie angesichts neuer Angebote am Lebensende ihre
Ansprüche zurückschrauben oder gelingt es ihnen im Gegenteil, zusätzlich zu ihrer
pflegerischen Kompetenz und über die „Symptomkontrolle“ hinaus die Wichtigkeit der
psychosozialen Betreuung der Kranken und ihrer Angehörigen zu verdeutlichen?
Der Christophorus Hospiz Verein sieht darin seine wichtigste Aufgabe.
Unterstützen Sie uns weiter dabei.
Dr. Petra Thorbrietz
1. Vorsitzende
Jahresbericht 2008
Seite 5
Bericht der Geschäftsführung
„Ich hatte mir nicht vorgestellt, dass Ihr Haus so groß sein würde“, sagte uns eine
Besucherin nach einem Rundgang durch unser Christophorus-Haus vor einigen Tagen.
Ja, tatsächlich scheint dieses Haus groß zu sein. Aber 55 Mitarbeiter, unsere sieben
Vorstandsmitglieder, zwei Seelsorger, zwei Atem- und Kunsttherapeuten und sechzehn
Hospizbewohner, oftmals mit ihren Angehörigen, brauchen Räume zum Arbeiten, zu
Beratungsgesprächen, zum Alleinsein, zum Leben und zum Sterben.
Platz benötigen darüber hinaus auch unsere 150 Hospizhelfer für Ihre Supervisions-
sitzungen und Fortbildungstage. Schüler und Studierende kommen zu Ausbildungstagen
und -wochen zu uns, um etwas über wichtige Themen rund um die Hospiz- und
Palliativbegleitung zu erfahren, und Raum brauchen auch all die Menschen, die bei uns
Unterstützung in ihrer Trauer finden. Daneben bieten wir regelmäßig öffentliche
Führungen und größere Informationsveranstaltungen in unserem Haus an, zum Beispiel
zum komplexen Thema der Patientenverfügung. Wir begrüßen im Haus unsere
Mitglieder zur jährlichen Mitgliederversammlung und freuen uns über die wiederholten
Treffen mit unseren Stiftern.
Dieses vielfältige Leben miteinander, gelegentlich in parallelen Veranstaltungen,
erfordert neben einer guten Organisation und Absprachen immer wieder Toleranz,
Achtsamkeit und die Abwägung von Prioritäten. Mit Aufnahme der Speziellen
Ambulanten Palliativversorgung (SAPV), vermutlich im Herbst 2009, wird die Raumfrage
(zwei Ärzte kommen fest ins Team) wieder ein Thema sein, das wir nur miteinander
lösen können. Wer rückt zusammen, wer wechselt die Räume, welcher Raumbedarf
kann anderweitig befriedigt werden? Als Fazit kann man sagen: Raum ist eigentlich nie
wirklich ausreichend da und, schon wegen der Kosten, eine knappe Ressource. Sie
verlangt uns sorgfältige und gute Planung ab.
Gute Planung brauchen wir auch für die praktische Umsetzung der speziellen
ambulanten Palliativversorgung. Wir dürfen nie aus den Augen verlieren, dass unsere
Dienste mit ihren Arbeitsstrukturen in erster Linie für den kranken Menschen und sein
Umfeld da sein müssen. Unsere Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, von der
Apotheke bis zum ambulanten Pflegedienst, vom Pfarrer bis zur Krankengymnastin, vom
Sanitätshaus bis zum Hausarzt ist die Grundlage eines komplexen Versorgungsmodells,
das nur dann funktionieren kann, wenn alle Mitarbeiter und Kooperationspartner auf
Augenhöhe zum Wohl der kranken Menschen zusammenarbeiten, sich regelmäßig
austauschen und gegenseitig informieren.
Jahresbericht 2008
Seite 6
Für unseren Palliativgeriatrischen Dienst (PGD) sind wir mit der Stadt und dem Referat
Gesundheit und Umwelt seit längerer Zeit in Überlegungen, Gesprächen und
Verhandlungen, um zu einer finanzierten Struktur zu kommen. Im Jahr 2008 wurden
unsere Kollegen in über 40 Münchner Alten- und Pflegeheime gerufen. Sie beraten und
unterstützen dort sowohl die Bewohner und ihre Angehörigen als auch Pflegemitarbeiter
und Ärzte.
Im stationären Bereich unseres Hospizes entstehen immer wieder schwierige Phasen.
Kurze Verweildauern unserer Bewohner, oft nur wenige Tage, bedingt durch ein
schnelles Sterben, führen zu häufigem Bewohnerwechsel. In vielen Monaten versorgen
wir dreißig oder mehr kranke Menschen bei sechzehn Betten. Auch das Ausscheiden
mehrerer Kollegen aus dem Pflegebereich und die Sorge, neue kompetente Mitarbeiter
auf einem nahezu leeren Markt zu finden, machen die Organisation eines gleichmäßigen
und stabilen Arbeitsfeldes und damit die Arbeitsbedingungen unserer Kollegen nicht
leicht. Wir hoffen, dass es uns gelingt, unser Hospiz bald in ein ruhigeres und länger-
fristig stabiles Fahrwasser zu bringen.
Angelika Westrich
Geschäftsführerin
Jahresbericht 2008
Seite 7
Die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising (Geldmittelgewinnung), Spenden-
gewinnung und unser Stifterkreis werden in Zeiten knapper und gekürzter Mittel der
öffentlichen Hände immer entscheidender. Qualität und Quantität unserer Arbeit
können nur dann aufrecht erhalten werden, wenn es uns weiter gelingt, die
erforderlichen Gelder dafür aufzubringen.
In der Grafik sieht man die Struktur unseres „Einnahmekuchens“, der sich aus
verschiedenen Komponenten zusammensetzt. Die Zuschüsse enthalten Gelder von
Stiftungen, kirchlichen und öffentlichen Stellen. Unter „Sonstiges“ fallen unter anderem
Einnahmen aus Broschürenverkäufen und Mieterträgen.
Die im Jahr 2007 zurück gegangenen Spenden stiegen in 2008 wieder leicht an. Bei
den Bußgeldern ist jedoch weiter ein Rückgang zu verzeichnen, da sich immer mehr
Institutionen um diese Einnahmequelle bemühen.
Verwaltung
Angelika Nettinger Empfangssekretariat Christophorus-Haus
Cornelia Lanzinger Mitgliederbetreuung, Seminarverwaltung,
Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Stifterkreis
Barbara Reichart Buchhaltung, Spendenverwaltung, EDV-Betreuung
Martina Lipowsky-Dymann Buchhaltung
Christiane Sarraj Leitung Finanz- und Rechnungswesen,
Personalverwaltung
v.l.: A. Nettinger, C. Lanzinger, B. Reichart, M. Lipowsky-Dymann, C. Sarraj
Verwaltungsstrukturen treten in Jahresberichten und bei Geldgebern in aller Regel
nicht in den Vordergrund. Eine gute und funktionierende Verwaltung, die
ordnungsgemäße Verbuchung aller Geldein- und -ausgänge sowie die korrekte und
zeitnahe Berichterstattung ist die Voraussetzung dafür, Geldgebern die Sicherheit
ordnungsgemäßer Mittelverwendung zu geben. Mitglieder und Spender erwarten, dass
ihre Angelegenheiten verlässlich bearbeitet und Spendenquittungen zeitnah erstellt
werden
Jahresbericht 2008
Seite 8
Die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising (Geldmittelgewinnung), Spenden-
gewinnung und unser Stifterkreis werden in Zeiten knapper und gekürzter Mittel der
öffentlichen Hände immer entscheidender. Qualität und Quantität unserer Arbeit
können nur dann aufrecht erhalten werden, wenn es uns weiter gelingt, die
erforderlichen Gelder dafür aufzubringen.
In der Grafik sieht man die Struktur unseres „Einnahmekuchens“, der sich aus
verschiedenen Komponenten zusammensetzt. Die Zuschüsse enthalten Gelder von
Stiftungen, kirchlichen und öffentlichen Stellen. Unter „Sonstiges“ fallen unter anderem
Einnahmen aus Broschürenverkäufen und Mieterträgen.
Die im Jahr 2007 zurück gegangenen Spenden stiegen in 2008 wieder leicht an. Bei
den Bußgeldern ist jedoch weiter ein Rückgang zu verzeichnen, da sich immer mehr
Institutionen um diese Einnahmequelle bemühen.
Verwaltung
Angelika Nettinger Empfangssekretariat Christophorus-Haus
Cornelia Lanzinger Mitgliederbetreuung, Seminarverwaltung,
Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Stifterkreis
Barbara Reichart Buchhaltung, Spendenverwaltung, EDV-Betreuung
Martina Lipowsky-Dymann Buchhaltung
Christiane Sarraj Leitung Finanz- und Rechnungswesen,
Personalverwaltung
v.l.: A. Nettinger, C. Lanzinger, B. Reichart, M. Lipowsky-Dymann, C. Sarraj
Verwaltungsstrukturen treten in Jahresberichten und bei Geldgebern in aller Regel
nicht in den Vordergrund. Eine gute und funktionierende Verwaltung, die
ordnungsgemäße Verbuchung aller Geldein- und -ausgänge sowie die korrekte und
zeitnahe Berichterstattung ist die Voraussetzung dafür, Geldgebern die Sicherheit
ordnungsgemäßer Mittelverwendung zu geben. Mitglieder und Spender erwarten, dass
ihre Angelegenheiten verlässlich bearbeitet und Spendenquittungen zeitnah erstellt
werden
Jahresbericht 2008
Seite 9
Erfreulicherweise stieg die Anzahl unserer Mitglieder im Lauf der Jahre in Summe
konstant an, auch wenn der Zuwachs geringer wird. Zum Jahresende betrug der
Mitgliederstand 2.212. Hier ein Überblick über die Entwicklung der letzten Jahre.
Hier einmal ein Blick auf die Altersstruktur unserer Mitglieder:
64 Mitglieder feierten im Jahr 2008 20-jähriges Jubiläum.
Wir freuen uns und bedanken uns sehr für diese Treue.
Mitgliederbewegungen 2001-2008
0
50
100
150
200
250
Eintritte
Austritte
Zuwachs
Eintritte191 171 170 152 104 154 151 148
Austritte92 92 107 93 77 93 84 114
Zuwachs99 79 63 59 27 61 67 34
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Jahresbericht 2008
Seite 10
Wir haben uns sehr gefreut, dass unsere Geschäftsführerin Frau Angelika Westrich im
September 2008 für Ihr Engagement in der Hospizarbeit auf regionaler und
überregionaler Ebene von der Bürgermeisterin Christine Strobl mit der Medaille
„München leuchtet – Den Freunden Münchens“ ausgezeichnet wurde.
Hauswirtschaft
Eins der wichtigsten Rädchen im Unternehmen „Hospiz“ ist die Hauswirtschaft, die,
ähnlich wie die Verwaltung, zu der sie organisatorisch auch gehört, da ist, aber nie im
Vordergrund steht. Dabei versorgen die Mitarbeiterinnen der Hauswirtschaft nicht nur
die Patienten auf der Station mit frisch gekochtem und teilweise individuellem Essen,
sondern sie sorgen auch für Verpflegung bei Seminaren, Fortbildungen, Sommerfest
und sonstigen Veranstaltungen. „Hauswirtschaft“ ist ein großer Bereich, zu dem
sowohl die Verantwortung für den vorausschauenden Einkauf der Verpflegung, das
Kochen und Backen zählt, als auch Wäsche, Reinigung, Dekoration und strenge
Sorgfaltspflicht für Küche und Cafeteria. Vielen Dank an das Team!
v.l.n.r : Gabriele Lenk-Schober, Brigitte Gollin, Petra Pollok
Erfreulicherweise stieg die Anzahl unserer Mitglieder im Lauf der Jahre in Summe
konstant an, auch wenn der Zuwachs geringer wird. Zum Jahresende betrug der
Mitgliederstand 2.212. Hier ein Überblick über die Entwicklung der letzten Jahre.
Hier einmal ein Blick auf die Altersstruktur unserer Mitglieder:
64 Mitglieder feierten im Jahr 2008 20-jähriges Jubiläum.
Wir freuen uns und bedanken uns sehr für diese Treue.
Mitgliederbewegungen 2001-2008
0
50
100
150
200
250
Eintritte
Austritte
Zuwachs
Eintritte191 171 170 152 104 154 151 148
Austritte92 92 107 93 77 93 84 114
Zuwachs99 79 63 59 27 61 67 34
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Jahresbericht 2008
Seite 11
Medizinisch-pflegerische Palliativfachkräfte
beraten zur Symptomkontrolle und zur Schmerztherapie beraten zu pflegerischen Fragen und zum Krankheitsverlauf beraten zur Ernährung und Flüssigkeitsgabe beraten zur Patientenverfügung und sorgen für die Notfallplanung vermitteln und beraten in ethischen Konfliktsituationen stehen auch nachts und an Wochenenden für Patienten in Notsituationen
zur Verfügung
Palliativfachkräfte für Soziale Arbeit
beraten zu stationären und ambulanten Versorgungsmöglichkeiten organisieren und koordinieren ambulante Pflege, pflegerische Hilfsmittel u.a.. fördern die Kommunikation im Betreuungsnetz der fachlichen Dienste unterstützen die Kommunikation im persönlichen Umfeld der Patienten
(Umgang mit der Erkrankung, Familienkonferenz u.a.) beraten zu sozialrechtlichen Fragen intervenieren in Krisensituationen unterstützen Hinterbliebene koordinieren den Einsatz der ehrenamtlichen Hospizhelfer
v.l.n.r.: Elfriede Fröhlich, Barbara Pittner, Ulla Wohlleben, Sepp Raischl, Ulrike Wagner
Ambulanter Bereich im Christophorus-Haus München
Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst (AHPB) Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD) Trauerbegleitung Fachliche Leitung: Sepp Raischl (Stellvertretung: Brigitte Hirsch)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Medizinisch-pflegerische Palliativfachkräfte: Brigitte Hirsch, Cathrin Pfeiffer, Gregor Sattelberger, Hans Steil, Elisabeth Wolf, Renate Kohler (seit 1.10.2008)
Palliativfachkräfte für Soziale Arbeit: Elfriede Fröhlich , Barbara Pittner, Sepp Raischl, Jürgen Wälde, Ulrike Wagner, Ulla Wohlleben
Atem- und Kunsttherapeutinnen (Honorarbasis): Ilse Nürnberger, Jutta Polder-Wehle, Martina Willer-Schrader
v.l.n.r.: Brigitte Hirsch, Hans Steil, Gregor Sattelberger, Renate Kohler, Elisabeth Wolf
Jahresbericht 2008
Seite 12
Medizinisch-pflegerische Palliativfachkräfte
beraten zur Symptomkontrolle und zur Schmerztherapie beraten zu pflegerischen Fragen und zum Krankheitsverlauf beraten zur Ernährung und Flüssigkeitsgabe beraten zur Patientenverfügung und sorgen für die Notfallplanung vermitteln und beraten in ethischen Konfliktsituationen stehen auch nachts und an Wochenenden für Patienten in Notsituationen
zur Verfügung
Palliativfachkräfte für Soziale Arbeit
beraten zu stationären und ambulanten Versorgungsmöglichkeiten organisieren und koordinieren ambulante Pflege, pflegerische Hilfsmittel u.a.. fördern die Kommunikation im Betreuungsnetz der fachlichen Dienste unterstützen die Kommunikation im persönlichen Umfeld der Patienten
(Umgang mit der Erkrankung, Familienkonferenz u.a.) beraten zu sozialrechtlichen Fragen intervenieren in Krisensituationen unterstützen Hinterbliebene koordinieren den Einsatz der ehrenamtlichen Hospizhelfer
v.l.n.r.: Elfriede Fröhlich, Barbara Pittner, Ulla Wohlleben, Sepp Raischl, Ulrike Wagner
Ambulanter Bereich im Christophorus-Haus München
Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst (AHPB) Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD) Trauerbegleitung Fachliche Leitung: Sepp Raischl (Stellvertretung: Brigitte Hirsch)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Medizinisch-pflegerische Palliativfachkräfte: Brigitte Hirsch, Cathrin Pfeiffer, Gregor Sattelberger, Hans Steil, Elisabeth Wolf, Renate Kohler (seit 1.10.2008)
Palliativfachkräfte für Soziale Arbeit: Elfriede Fröhlich , Barbara Pittner, Sepp Raischl, Jürgen Wälde, Ulrike Wagner, Ulla Wohlleben
Atem- und Kunsttherapeutinnen (Honorarbasis): Ilse Nürnberger, Jutta Polder-Wehle, Martina Willer-Schrader
v.l.n.r.: Brigitte Hirsch, Hans Steil, Gregor Sattelberger, Renate Kohler, Elisabeth Wolf
Jahresbericht 2008
Seite 13
Die gesetzliche Grundlage für die sog. „Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung“ im Sozialgesetzbuch V aus dem Jahr 2007 ist auch zu Beginn des Jahres 2009 noch nicht in Verträge umgesetzt. Die seit März 2007 geltende integrierte Versorgung von Palliativpatienten der AOK Bayern wurde bis zum 30.6.2009 verlängert. Frau Dr. Birgit Vyhnalek vertritt dabei das Interdisziplinäre Zentrum für Palliativmedizin am Klinikum der Universität München-Großhadern als Palliativmedizinerin, freilich bisher nur für AOK Versicherte. Im Berichtsjahr wurden 116 Patienten versorgt, wovon zum 31.12. noch 16 weiter betreut wurden. Statistik 2008 der Arbeit des Ambulanten Hospiz- und Palliativdienstes
2005 2006 2007 2008
Anfragen insgesamt 715 794 758 674 von: Patienten 4% 6% 3% 5% Angehörigen 36% 39% 46% 36% Fachstellen 45% 43% 48% 56% Soziales Umfeld 15% 12% 3% 3%
Die Patienten befanden sich bei den Anfragen zu Hause (= 55%; 2007: 54%) oder im Krankenhaus (= 30%; 2007: 35%). Aus den drei Münchner Palliativstationen kamen 11% (2007: 6%) unserer Neuaufnahmen. Dazu kamen andere Unterbringungen, z.B. in betreuten Wohneinrichtungen. Nur in 3% der Fälle war der Patient nicht über die Anfrage vorher informiert.
Gründe der Anfrage 2006 2007 2008
(Mehrfach- Schmerztherapie 31% 22% 22% nennungen Entlastung der Angehörigen 31% 23% 18% sind möglich) Betreuungsfragen 30% 39% 41% Symptomkontrolle 25% 20% 21% Unterstützung durch Hospizhelferinnen 23% 18% 14% Ethisch-rechtliche Fragen 22% 6% 6% Beratung zum Krankheitsverlauf 22% 17% 17% Psychische Unterstützung 20% 12% 10% Vorbereitung häuslichen Betreuung 17% 8% 7%
Jahresbericht 2008
Seite 14
Begleitete Patienten: 541 (abgeschlossen; 87 sind zum 31.12. noch offen)
In Begleitungen waren häufig sowohl Fachkräfte aus dem medizinisch-pflegerischen als auch aus dem psychosozialen Bereich tätig. Die Unterstützung konzentrierte sich zu 59% auf die Angehörigen und zu 37% auf die Patienten. Im Übrigen beraten und begleiten wir Mitarbeiter von Fachdiensten (z.B. Ärzte oder Pflegedienste). 355, also 66% der betreuten und im Berichtsjahr abgeschlossenen Patienten sind verstorben, davon 42,5% zu Hause in der Privatwohnung, 24,5% auf Palllativ-stationen, 24% im Akutbereich von Krankenhäusern und 14% in den stationären Hospizen. Der Altersdurchschnitt lag bei 70½ Jahren ( 7 Personen unter 30; 15 bis 40; 25 bis 50 Jahre alt; 65 zwischen 50 und 60; 155 bis 70). Der durchschnittlicher Begleitzeitraum betrug 77 Tage, dabei waren 77 Begleitungen kürzer als 7 Tage. Die Verteilung der Hauptdiagnosegruppen deckt sich mit dem Vorjahr:
beinahe die Hälfte der Erkrankungen verteilen sich auf bösartige Erkrankungen der Verdauungswege, der Atemwege und des Urogenitaltrakts (23, 14 und 12 Prozent) Tumorerkrankungen: 77% Nicht bösartige Erkrankungen 23%
Einsatzleitung der ehrenamtlichen Hospizhelfer
Die Sozialarbeiter sind die Einsatzleitung für Hospizhelfer und stehen in konti-nuierlichem Austausch mit ihnen. Zu den Kernaufgaben der Einsatzleitung zählen die Aufnahme neuer Hospizhelfer (Gespräch und Vereinbarung), die Vermittlung und Begleitung von Einsätzen, das jährliche Mitarbeitergespräch zur Überprüfung und Verlängerung der Vereinbarung, die Organisation von Supervision und Praxis-begleitung sowie die Organisation von Fortbildungen und Hospizhelfertagen.
Im Berichtsjahr wurden 18 Hospizhelfer neu aufgenommen, 24 Helfer schieden ganz aus (darunter zwei Todesfälle). Für viele Helfer ist die Möglichkeit einer unbefristeten Pause die Grundlage, weiter am Thema zu bleiben und doch für persönliche Belastungssituationen frei zu sein, z.B. eigene Erkrankungen, Belastungen oder auch Sterben von Angehörigen, wichtigen Ereignissen in der Familie. Persönliche Dinge haben den Vorrang vor der Hilfestellung für andere.
Darüber hinaus koordinierten die Sozialarbeiter 10 Supervisionsgruppen mit je 10-12 Hospizhelfern.
Die gesetzliche Grundlage für die sog. „Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung“ im Sozialgesetzbuch V aus dem Jahr 2007 ist auch zu Beginn des Jahres 2009 noch nicht in Verträge umgesetzt. Die seit März 2007 geltende integrierte Versorgung von Palliativpatienten der AOK Bayern wurde bis zum 30.6.2009 verlängert. Frau Dr. Birgit Vyhnalek vertritt dabei das Interdisziplinäre Zentrum für Palliativmedizin am Klinikum der Universität München-Großhadern als Palliativmedizinerin, freilich bisher nur für AOK Versicherte. Im Berichtsjahr wurden 116 Patienten versorgt, wovon zum 31.12. noch 16 weiter betreut wurden. Statistik 2008 der Arbeit des Ambulanten Hospiz- und Palliativdienstes
2005 2006 2007 2008
Anfragen insgesamt 715 794 758 674 von: Patienten 4% 6% 3% 5% Angehörigen 36% 39% 46% 36% Fachstellen 45% 43% 48% 56% Soziales Umfeld 15% 12% 3% 3%
Die Patienten befanden sich bei den Anfragen zu Hause (= 55%; 2007: 54%) oder im Krankenhaus (= 30%; 2007: 35%). Aus den drei Münchner Palliativstationen kamen 11% (2007: 6%) unserer Neuaufnahmen. Dazu kamen andere Unterbringungen, z.B. in betreuten Wohneinrichtungen. Nur in 3% der Fälle war der Patient nicht über die Anfrage vorher informiert.
Gründe der Anfrage 2006 2007 2008
(Mehrfach- Schmerztherapie 31% 22% 22% nennungen Entlastung der Angehörigen 31% 23% 18% sind möglich) Betreuungsfragen 30% 39% 41% Symptomkontrolle 25% 20% 21% Unterstützung durch Hospizhelferinnen 23% 18% 14% Ethisch-rechtliche Fragen 22% 6% 6% Beratung zum Krankheitsverlauf 22% 17% 17% Psychische Unterstützung 20% 12% 10% Vorbereitung häuslichen Betreuung 17% 8% 7%
Jahresbericht 2008
Seite 15
Zusätzliche Angebote im ambulanten Bereich
Atemtherapeutische Begleitung
Jutta Polder-Wehle Die palliative Atemtherapie spricht den Menschen als Ganzes an. In der Begleitung und atemtherapeutischen Behandlung wird der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist gesehen. Das Behandlungskonzept der Atemtherapie umfasst Stimme, Gespräch und heilsame Berührung. Über sanfte und achtsame Berührungen in der Leibbehandlung werden Atemnot, Ängste und Unruhe gelindert. Der Mensch erfährt in der Atembehandlung, dass er in seinem Körper trotz Krankheit, Entspannung, Wohl-befinden und Freude erfahren kann. Über die Anleitung zu einfachen Übungen wird sein Vertrauen in die eigene Selbst-hilfekompetenz gestärkt. Für sich zu sorgen, sich selbst etwas Gutes zu tun macht Mut und gibt innere Freiräume. Die positiven Rückmeldungen: „Ich spüre meine Kraft“, „Ich bin bei mir und habe keine Angst“, „Meine Atemnot ist leichter“; ein Lächeln, ein entspannter Gesichtsausdruck, ein Händedruck, ein ungehinderter Atemfluss bestätigen die wohltuende Wirkung der Atemtherapie. Zu Beginn der Behandlung stehen oft erst die körperlichen Symptome im Vordergrund. Sie sind der Einstieg, um dann den Menschen, über den Atem als Brücke zur Seele zu führen. Es geht um Unterstützung und Hilfestellung für die großen und kleinen Abschiede von der gewohnten Lebensform zu einem anderen SEIN. Angehörige erfahren Entlastung und Sicherheit durch Anleitungen für einfache Behandlungen und Berührungen um ihre Kranken zu unterstützen. Atemtherapie kann die Patienten nicht von ihrer Krankheit heilen, aber sie trägt stark zum inneren Heilwerden bei. Im Berichtsjahr wurden 24 Patienten im häuslichen Bereich behandelt und begleitet. Davon sind 18 verstorben (6 im häuslichen Bereich, 7 auf Palliativstationen, einer im Pflegeheim, 4 auf klinischen Stationen). Ein Patient wurde ins stationäre Hospiz über-geben, eine Patientin arbeitet wieder, bei einer wurde vorerst die Atembegleitung abgebrochen. Das Alter umfasste eine Spanne von 47 bis 81 Jahren. Zwei Drittel waren Frauen. Die Therapiedauer bewegte sich zwischen einem Tag und 12 Monaten.
Ehrenamtliche Hospizhelfer
sind da, damit der Patient nicht alleine ist sind bereit für gemeinsame Unternehmungen (z.B. Spaziergang) lesen vor oder unterhalten sich übernehmen Besorgungen oder Fahrdienste begleiten zu Ämtern helfen in der Pflege (z.B. Toilettengang, Lagerung) unterstützen in der Hauswirtschaft (Mahlzeiten) setzen sich zusammen mit Patienten über Glaubens- und Lebensfragen
auseinander
Alle Tätigkeiten sind ein Angebot mitmenschlicher Begleitung und ersetzen keine regelmäßigen bezahlten Dienste (z.B. Pflegedienste oder hauswirtschaftliche Hilfen). Hospizhelfer übernehmen keine rechtliche Vertretung.
Zahl der ehrenamtlichen Hospizhelfer: 151
102 im ambulanten, häuslichen Bereich mit 5.882 Stunden 12 kontinuierlich in 7 Pflegeheimen mit 935 Stunden 11 auf der Palliativstation München-Harlaching mit 1.535 Stunden 25 im stationären Christophorus Hospiz mit 3.000 Stunden
Von den Hospizhelfern ehrenamtlich geleistete Stunden in 2008
(ohne Fahrzeit):
Für Patientenbegleitung 11.352 Stunden Für Fortbildungen 1.738 Stunden Für Supervision 1.597 Stunden
Insgesamt: 14.687 Stunden
Jahresbericht 2008
Seite 16
Zusätzliche Angebote im ambulanten Bereich
Atemtherapeutische Begleitung
Jutta Polder-Wehle Die palliative Atemtherapie spricht den Menschen als Ganzes an. In der Begleitung und atemtherapeutischen Behandlung wird der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist gesehen. Das Behandlungskonzept der Atemtherapie umfasst Stimme, Gespräch und heilsame Berührung. Über sanfte und achtsame Berührungen in der Leibbehandlung werden Atemnot, Ängste und Unruhe gelindert. Der Mensch erfährt in der Atembehandlung, dass er in seinem Körper trotz Krankheit, Entspannung, Wohl-befinden und Freude erfahren kann. Über die Anleitung zu einfachen Übungen wird sein Vertrauen in die eigene Selbst-hilfekompetenz gestärkt. Für sich zu sorgen, sich selbst etwas Gutes zu tun macht Mut und gibt innere Freiräume. Die positiven Rückmeldungen: „Ich spüre meine Kraft“, „Ich bin bei mir und habe keine Angst“, „Meine Atemnot ist leichter“; ein Lächeln, ein entspannter Gesichtsausdruck, ein Händedruck, ein ungehinderter Atemfluss bestätigen die wohltuende Wirkung der Atemtherapie. Zu Beginn der Behandlung stehen oft erst die körperlichen Symptome im Vordergrund. Sie sind der Einstieg, um dann den Menschen, über den Atem als Brücke zur Seele zu führen. Es geht um Unterstützung und Hilfestellung für die großen und kleinen Abschiede von der gewohnten Lebensform zu einem anderen SEIN. Angehörige erfahren Entlastung und Sicherheit durch Anleitungen für einfache Behandlungen und Berührungen um ihre Kranken zu unterstützen. Atemtherapie kann die Patienten nicht von ihrer Krankheit heilen, aber sie trägt stark zum inneren Heilwerden bei. Im Berichtsjahr wurden 24 Patienten im häuslichen Bereich behandelt und begleitet. Davon sind 18 verstorben (6 im häuslichen Bereich, 7 auf Palliativstationen, einer im Pflegeheim, 4 auf klinischen Stationen). Ein Patient wurde ins stationäre Hospiz über-geben, eine Patientin arbeitet wieder, bei einer wurde vorerst die Atembegleitung abgebrochen. Das Alter umfasste eine Spanne von 47 bis 81 Jahren. Zwei Drittel waren Frauen. Die Therapiedauer bewegte sich zwischen einem Tag und 12 Monaten.
Jahresbericht 2008
Seite 17
Kunsttherapeutische Begleitung
Ilse Nürnberger und Martina Willer-Schrader “Einmal mehr werden mir im Rückblick die vielseitigen Möglichkeiten der Kunsttherapie in der Hospizarbeit bewusst. Malen, Formen oder Imaginieren setzen unmittelbar an den Ressourcen der Patienten an, in einer Situation, die stark mit Reduktion der Beweglichkeit, des Umfeldes, der Möglichkeiten einhergeht. Ich erlebe immer wieder, dass ein kurzer Moment des bildnerischen Gestaltens oder das Hervorholen und Verstärken innerer Bilder in Vorstellung die Betroffenen sehr bewegt und bestärkt. (Unbewältigte) Vergangenheit, leidvoll erlebte Gegenwart und schwer fassbare Zukunft dürfen ihren Ausdruck finden: Wenn ein Patient der allgegenwärtigen Angst vor dem Ersticken Gestalt gibt und sie sozusagen zum Verhandlungspartner werden lässt, verringert sich seine Angst vor der Angst. Wenn eine Patientin in der Auseinandersetzung mit dem "Danach" einen lichten Raum malt und sich in der Imagination dort ihren Platz sucht, an dem sie ruhig werden und sich entspannen kann, verliert sich für einen Moment die Angst vor dem Tod. Das Bild ist ihr so wichtig, dass sie es sich malend oder in der Imagination immer wieder herholt. Oft sind die kleinen Momente kostbar: Eine hochgradig depressive Patientin, die ihre Gestaltungen anerkennt, erlebt Augenblicke der Selbstakzeptanz; eine mit familiären Problemen stark belastete Patientin greift Impulse zum Formen und Gestalten auf und entwickelt sie eigenständig weiter; eine einsame Patientin versöhnt sich in der Imagination mit ihrer einsamen Kindheit ... Bilder ermöglichen eine Zusammenschau; zurückblicken auf das, was war, hier sein in Krankheit und Leid und im lichten Bild, das einen Ausblick in das Kommende gibt. Oft deuten sich im ersten Bild, im Initialbild, die wichtigsten Themen an.” (Ilse Nürnberger) „Komme ich als Kunsttherapeutin das erste Mal ins Haus, so ist es für die Patienten nicht einfach, den ersten Strich auf das Blatt zu bringen. Wem ginge das nicht so. Gelingt es den Patienten jedoch „die Hand gestalten zu lassen“ statt mit Hilfe des Kopfes ein Bild zu konstruieren, so entstehen oft berührende Bilder. Es ist dabei nicht wichtig ein Kunstwerk zu erstellen oder vorher schon gestalterische Erfahrungen gesammelt zu haben. Wünschenswerter ist es, unbeschwert und wie ein Kind an das Malen heran zu gehen. In diesem Prozess entstehen zarte anrührende Gestaltungen, aber auch kraftvolle Bilder, die die Patienten sich vorher selbst nie zugetraut hätten. Das angebotene Material wird vielfältig und kreativ eingesetzt. Die entstehenden Bilder können zu Kraftquellen werden. Sie werden immer wieder hervorgeholt und betrachtet Manchmal bleibt es beim Malen und Gestalten, oft sind die Bilder aber auch Anlass, um noch dringende Themen anzuschauen und zu besprechen. So kann den Patienten in der ihnen verbleibenden Zeit geholfen werden, ihre Sprachlosigkeit zu überwinden und selbst zu bestimmen, was sie bearbeiten möchten. Ich empfinde eine große Dankbarkeit für die sehr persönlichen und intensiven Begegnungen, die ich während der Hausbesuche erleben durfte.“ (Martina Willer-Schrader) Im Berichtsjahr wurden 10 Patienten begleitet (42 Hausbesuche).
Jahresbericht 2008
Seite 18
Informationen und Beratung zur Patientenverfügung
Karlo Heßdörfer, Gregor Sattelberger An jedem letzten Mittwoch im Monat (außer im Dezember) findet im Christophorus-Haus eine Informationsveranstaltung zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht statt. Daran haben 2008 insgesamt 230 Personen teilgenommen. Referenten sind Gregor Sattelberger, Mitarbeiter des ambulanten Bereichs, und Karlo Heßdörfer, Jurist. Die Zahl der möglichen Muster für Patientenverfügungen und Vorsorge-vollmachten ist verwirrend hoch. Wir empfehlen die 2008 in 10. Auflage erschienene Broschüre des Bayerischen Justizministeriums „Vorsorge für Unfall, Krankheit, Alter“, weil deren Muster sich bewährt haben und individuell variiert werden können.
Wer bereits eine Patientenverfügung und/oder eine Vorsorgevollmacht erarbeitet hat, kann diese von einem Juristen oder Arzt prüfen und sich die Beratung bestätigen lassen.
Alle Besucher unserer Informations-Veranstaltung haben auch die Möglichkeit zu einer Einzelberatung mit einem Arzt, Juristen oder einer Palliativfachkraft. Termine kann man über unseren Empfang (089 – 130 787 0) vereinbaren.
Die Verbindlichkeit von Patientenverfügungen ist in der Rechtsprechung der Ober-gerichte grundsätzlich anerkannt worden. Gesetzlich ist diese schwierige Materie noch nicht geregelt. Seit nunmehr sechs Jahren wird darüber nachgedacht, wie das Betreuungsrecht im Bürgerlichen Gesetzbuch geändert werden soll. Der Deutsche Bundestag hat bereits mehrfach hierüber kontrovers diskutiert, aber noch keine Entscheidung getroffen. Wir treten dafür ein, dass das Selbstbestimmungsrecht der Patienten durch die Gesetzgebung nicht eingeschränkt wird.
Jahresbericht 2008
Seite 19
Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Hans Steil
Ulla Wohlleben
Sepp Raischl
Palliative und ethische Beratung,
psychosoziale Begleitung und
Unterstützung durch ehrenamtliche Hospizhelfer
v.l.n.r: Ulla Wohlleben, Hans Steil, Sepp Raischl
Alten- und Pflegeheime sind Orte, an denen das Sterben und die damit verbundene
Begleitung grundsätzlich ins Konzept gehören. Bewohner sollen nicht nur in einem
Pflegeheim leben, sondern dort auch gut betreut sterben dürfen. Unser Palliativ-
Geriatrischer Dienst greift mit seinen Beratungs- und Fortbildungsangeboten für
Einrichtungen der stationären Altenhilfe diese Themen auf und versteht sich als
Ergänzung zu den im jeweiligen Haus angebotenen Hilfen. Als Partner der Pflegeheime
unterstützen wir die Suche nach Wegen, das Ziel einer achtsamen und kompetenten
Sterbebegleitung zu realisieren.
Seit 2005 suchten wir nach Lösungen, die Herausforderungen hospizlicher und
palliativer Versorgung in den Münchener Pflegeheimen gemeinsam mit
Hauptverantwortlichen und –beteiligten anzugehen. Wichtige Entscheidungsträger und
Aufsichtsbehörden beteiligten sich Ende 2006 an einem Projekt, das Ende 2007
abgeschlossen werden konnte. Im Februar 2008 erschien das Ergebnis der
Arbeitsgruppe. Es wurden Orientierungshilfen und Empfehlungen für die einzelnen
Beteiligten, die Bewohner, die Ärzte, die Angehörigen und rechtlichen Vertretungen, die
Pflegenden in den Heimen und die verantwortlichen Leitungsebenen bei den Trägern
erarbeitet. Neben dem Sozialreferat (Betreuungsstelle), dem Kreisverwaltungsreferat
(Heimaufsicht) saß von der Stadt die Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege
am Tisch. Von Trägerseite waren neben Münchenstift die AG Freie Wohlfahrtsverbände
in München beteiligt. Von ärztlicher Seite wirkte der Medizinische Dienst der
Krankenversicherung in Bayern, die Kassenärztliche Vereinigung Bayern und einzelne
Palliativmediziner (Palliativstation Harlaching, Zentrum für Akutgeriatrie Neuperlach,
Gerontopsychiatrie München-Ost und Palliativzentrum Großhadern) mit. Von Hospizseite
war neben uns der Hospizdienst Da-Sein e.V. beteiligt. Die Broschüre „Für ein
würdevolles Leben bis zuletzt“ ist kostenfrei in der Stadtinformation im Rathaus
München abzuholen oder auf unserer Internetseite herunter zu laden.
Schwerpunkte in der Beratung und Begleitung
Unterstützung und Beratung zur Eruierung des vorausverfügten oder
mutmaßlichen Willens für die konkrete Behandlungssituation. Klärung der
rechtlichen Vertretungssituation und Einbeziehung aller relevanten
Bezugspersonen in den Entscheidungsprozess.
Begleitung von Entscheidungsprozessen durch die Vermittlung von palliativem
Wissen (medizinisch-pflegerisch / rechtlich / psychosozial), die Unterstützung
von Behandlungsentscheidungen und bei Bedarf die Initiierung von Round-
Table-Gesprächen; in Einzelfällen wurde die Hinzuziehung von Fachärzten,
einem Rechtsanwalt oder weiteren Fachstellen erforderlich.
Einleitung einer individuellen Schmerztherapie und Symptomkontrolle sowie
einer Notfallplanung in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und
den Pflegenden.
Beratung zum Umgang mit Flüssigkeit und Ernährung bis hin zur Einstellung
künstlicher Ernährung.
Beratende Begleitung der Sterbephase. Orientierung an den Bedürfnissen und
Belastungen des Sterbenden, psychosoziale Begleitung und Entlastung von
Angehörigen und Pflegeteams.
Unterstützung und Beratung im konkreten Einzelfall
Seit der Konstituierung des Palliativ-Geriatrischen Dienstes haben wir kontinuierlich
daran gearbeitet, eine Vertrauensbasis zu den Münchner Pflegeheimen herzustellen und
sie als Partner für eine kompetente und achtsame Sterbebegleitung ihrer Bewohner zu
gewinnen. Im Mittelpunkt stand für uns dabei die Beratung und Begleitung der Bewohner
und ihrer Angehörigen sowie die Beratung und Entlastung der Pflegenden. Im Jahr 2008
wurden insgesamt 183 Alten- und Pflegeheimbewohner in 41 verschiedenen Münchner
Heimen durch den Palliativ-Geriatrischen Dienst betreut. Damit ist die Zahl der Anfragen
im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich gestiegen. Den Schwerpunkt der Anfragen
bildeten weiterhin ethisch-rechtliche Fragestellungen, Fragen zu Behandlungs-
entscheidungen und Patientenverfügungen sowie dem Umgang mit Flüssigkeit und
Ernährung am Lebensende.
Jahresbericht 2008
Seite 20
in München beteiligt. Von ärztlicher Seite wirkte der Medizinische Dienst der
Krankenversicherung in Bayern, die Kassenärztliche Vereinigung Bayern und einzelne
Palliativmediziner (Palliativstation Harlaching, Zentrum für Akutgeriatrie Neuperlach,
Gerontopsychiatrie München-Ost und Palliativzentrum Großhadern) mit. Von Hospizseite
war neben uns der Hospizdienst Da-Sein e.V. beteiligt. Die Broschüre „Für ein
würdevolles Leben bis zuletzt“ ist kostenfrei in der Stadtinformation im Rathaus
München abzuholen oder auf unserer Internetseite herunter zu laden.
Schwerpunkte in der Beratung und Begleitung
Unterstützung und Beratung zur Eruierung des vorausverfügten oder
mutmaßlichen Willens für die konkrete Behandlungssituation. Klärung der
rechtlichen Vertretungssituation und Einbeziehung aller relevanten
Bezugspersonen in den Entscheidungsprozess.
Begleitung von Entscheidungsprozessen durch die Vermittlung von palliativem
Wissen (medizinisch-pflegerisch / rechtlich / psychosozial), die Unterstützung
von Behandlungsentscheidungen und bei Bedarf die Initiierung von Round-
Table-Gesprächen; in Einzelfällen wurde die Hinzuziehung von Fachärzten,
einem Rechtsanwalt oder weiteren Fachstellen erforderlich.
Einleitung einer individuellen Schmerztherapie und Symptomkontrolle sowie
einer Notfallplanung in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und
den Pflegenden.
Beratung zum Umgang mit Flüssigkeit und Ernährung bis hin zur Einstellung
künstlicher Ernährung.
Beratende Begleitung der Sterbephase. Orientierung an den Bedürfnissen und
Belastungen des Sterbenden, psychosoziale Begleitung und Entlastung von
Angehörigen und Pflegeteams.
Unterstützung und Beratung im konkreten Einzelfall
Seit der Konstituierung des Palliativ-Geriatrischen Dienstes haben wir kontinuierlich
daran gearbeitet, eine Vertrauensbasis zu den Münchner Pflegeheimen herzustellen und
sie als Partner für eine kompetente und achtsame Sterbebegleitung ihrer Bewohner zu
gewinnen. Im Mittelpunkt stand für uns dabei die Beratung und Begleitung der Bewohner
und ihrer Angehörigen sowie die Beratung und Entlastung der Pflegenden. Im Jahr 2008
wurden insgesamt 183 Alten- und Pflegeheimbewohner in 41 verschiedenen Münchner
Heimen durch den Palliativ-Geriatrischen Dienst betreut. Damit ist die Zahl der Anfragen
im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich gestiegen. Den Schwerpunkt der Anfragen
bildeten weiterhin ethisch-rechtliche Fragestellungen, Fragen zu Behandlungs-
entscheidungen und Patientenverfügungen sowie dem Umgang mit Flüssigkeit und
Ernährung am Lebensende.
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Seite 21
Es hat sich sehr bewährt, dass feste Ansprechpartner für die Pflegeheime zur
Verfügung stehen. Während uns in der Anfangsphase hauptsächlich Anrufe von
Angehörigen erreichten, die unsere Unterstützung bei der Durchsetzung von
Patientenverfügungen wünschten, haben sich seit 2007 überwiegend Mitarbeiter aus
den Pflegeheimen selbst an uns gewandt. Viele Angehörige wurden auch von
Pflegeheimen und behandelnden Ärzten auf unser Beratungs- und
Unterstützungsangebot aufmerksam gemacht.
Wer fragt an
0
20
40
60
80
100
120
Pfleg
eh
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An
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Betreu
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So
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2006
2007
2008
Ent wi c k l ung de r Anf r a ge n
183
41
155
106
64
56
36
34
19
19
0
5 0
10 0
15 0
2 0 0
2 0 0 4 2 0 0 5 2 0 0 6 2 0 0 7 2 0 0 8
Anfragen
Beteiligte
Pflegeheime
Jahresbericht 2008
Seite 22
Anders als im ambulanten Bereich hat die Beratung und Begleitung von Menschen, die
an einer Demenz erkrankt sind, die nach Schlaganfällen oder Hirnblutungen ohne
Aussicht auf Besserung vollständig pflegebedürftig und oft nicht ansprechbar im
Pflegeheim betreut werden müssen oder aufgrund ihres sehr hohen Alters an
zahlreichen internistischen Erkrankungen wie Herz- oder Niereninsuffizienz leiden, eine
sehr große Bedeutung. Jedoch hat sich auch die Zahl der Tumorpatienten 2008
erheblich gesteigert.
Eine häufige Fragestellung an den Palliativ-Geriatrischen Dienst war, wie bereits in den
Vorjahren, wie mit Flüssigkeit und Ernährung in der Sterbephase umgegangen werden
soll und ob und in welcher Weise der (mutmaßliche) Wille von Bewohnern in Bezug auf
Behandlungsentscheidungen Berücksichtigung finden kann oder muss. Der Großteil der
Anfragen aus den Pflegeheimen bezog sich auf Fragen der Selbstbestimmung und um
Unterstützung bei Behandlungsentscheidungen. Ein wichtiges Ziel unserer Arbeit dabei
war, Pflegeheime darin zu unterstützen, Sterbesituationen abzusichern und unnötige
Krankenhauseinweisungen zu vermeiden. Bemerkenswert ist, dass sich die Anfragen
bezüglich ehrenamtlicher Helfer beinahe verdoppelt haben.
Jahresbericht 2008
Seite 23
Anfragegründe an den Palliativ-Geriatrischen Dienst waren im Jahr 2008:
(Mehrfachnennungen möglich)
Begrenzung lebensverlängernder Maßnahmen und
ethisch-rechtliche Fragestellungen 86
Schmerztherapie und Symptomkontrolle 39
Psychosoziale Beratung 22
Entlastung durch ehrenamtliche Hospizhelfer 62
Inzwischen ist es uns gelungen, mit einigen Münchner Pflegeheimen eine kontinuierliche
und vertrauensvolle Zusammenarbeit aufzubauen. Neben der konkreten Bitte um
Unterstützung im Einzelfall werden wir immer wieder von einzelnen Häusern gebeten, in
Teambesprechungen, Vorträgen oder Workshops unser Wissen und unsere Erfahrung in
der Begleitung sterbender Menschen zu vermitteln.
Unterstützung durch ehrenamtliche Hospizhelfer
Ein weiterer Schwerpunkt unseres Palliativ-Geriatrischen Dienstes ist die Unterstützung
schwerkranker und sterbender Menschen in Heimen durch ehrenamtlich arbeitende
Hospizhelfer. Regelmäßig oder auch kurzfristig in akuten Situationen (z.B. bei Angst
oder großer Unruhe) begleiten sie Bewohner und entlasten durch ihre Anwesenheit
Angehörige und Heimmitarbeiter.
Bereits Ende des Jahres 2006 hat sich eine Gruppe von Helfern gebildet, die bereit sind,
in Krisen- und Sterbesituationen für mehrere aufeinander folgende Tage Sitzwachen am
Krankenbett im Pflegeheim zu übernehmen. Im Laufe des Jahres 2007 konnten wir
feststellen, dass Pflegeheime dieses Angebot annehmen. Mehrere Heime haben
mehrmals bei uns angefragt und uns immer wieder zurückgemeldet, dass sie diese
kurzfristigen Einsätze unserer Hospizhelfer als sehr hilfreich und entlastend erleben. Die
Anfragen stiegen um fast ein Drittel. 2008 standen 15 Hospizhelfer für dieses Angebot
zur Verfügung.
Darüber hinaus waren im Berichtsjahr 12 ehrenamtliche Hospizhelfer in sieben
Münchner Pflegeheimen fest integriert. Sie unterstützten durch in der Regel
wöchentliche Einsätze Bewohner und Mitarbeiter in Wohn- und Pflegebereichen. Es
wurden 33 Bewohner begleitet.
Jahresbericht 2008
Seite 24
Unterstützung in der Zeit der Trauer
Jürgen Wälde
Bedenkt: den eigenen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod der andern
muss man leben. (Mascha Kaléko)
Hospizarbeit endet nicht mit dem Tod der von uns begleiteten Patienten.
Den Angehörigen, den Hierbleibenden bieten wir differenzierte Unterstützung auf
ihrem Weg durch die Trauer an. Unsere Angebote stehen dabei allen trauernden
Menschen im Großraum München zur Verfügung.
Insgesamt erreichten uns im Berichtsjahr 87 Anfragen. Im Rahmen einer telefonischen
Abklärung versuchen wir herauszufinden, welche Form der Unterstützung in der
jeweiligen Situation Sinn macht und von den Betroffenen gewünscht wird. Bei 19
Anfragen konnten wir durch diesen einmaligen Kontakt entsprechende Hilfestellung
geben. 68 trauernde Menschen nahmen darüber hinaus die Möglichkeit zu einer
persönlichen Einzelberatung oder zur Teilnahme an unserem offenen Gesprächskreis
wahr.
Der offene Gesprächskreis, der 14-tägig im Christophorus-Haus statt findet und von
einem hauptamtlichen Trauerbegleiter und einer ehrenamtlichen Trauerbegleiterin
geleitet wird, wurde 2008 von 27 Trauernden besucht. Im geschützten Raum einer
Gruppe (Teilnehmerzahl meist zwischen 5 und 10 Personen) finden Betroffene
Kontakt, Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung.
Einzelberatung wurde im Jahr 2008 von 46 Personen in Anspruch genommen. Diese
Form der Unterstützung bietet Raum, die eigene Lebenssituation nach dem Verlust
eines nahe stehenden Menschen in Ruhe anzuschauen und im Gegenüber zur Person
des Begleitenden nach Perspektiven für die nächsten Schritte Ausschau zu halten.
Insgesamt fanden im Berichtszeitraum 174 Einzelberatungsgespräche von
durchschnittlich 60 bis 90 Minuten statt.
Die „Orientierungshilfe für Trauernde in München“ sowie die Angebote des CHV sind
auf der Homepage www.chv.org einzusehen.
Jahresbericht 2008
Seite 25
Bildung und Öffentlichkeitsarbeit Christel Orth Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, Seminare und
Fortbildungen
Jürgen Wälde Hospizhelfer-Fortbildungen und Seminararbeit
Cornelia Lanzinger Seminarorganisation und Öffentlichkeitsarbeit / Fundraising
Brigitte Kofler Öffentlichkeitsarbeit (Gemeinden, Stadtteile, intern)
Angelika Nettinger Seminarverwaltung
v.l.n.r.: Christel Orth, Jürgen Wälde, Angelika Nettinger, Cornelia Lanzinger, Brigitta Kofler
Bildungs- und Öffentlichkeitsaufgaben Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung zum Umgang mit Sterben, Tod
und Trauer im Sinne der Hospizidee
Kurs- und Vortragsangebote
Vorbereitung und Fortbildung ehrenamtlicher Hospizhelfer
Fort- und Weiterbildung von Fachpersonal im Gesundheits- und Sozialwesen,
insbesondere in der Palliativbetreuung und der Altenpflege
Förderung von ambulanten, teilstationären und stationären Hospizeinrichtungen
Implementierung der Hospizidee in Altenpflegeheimen
Zentrale Themen der Öffentlichkeits- und Bildungsveranstaltungen Die Hospizidee und ihre Umsetzungsmöglichkeiten
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Hospizbegleitung, Palliativpflege und Palliativmedizin mit den Schwerpunkten
Schmerztherapie, Symptomkontrolle, Pflege in der Finalphase
Vernetzung in der Hospiz- und Palliativbetreuung
Kommunikationsmöglichkeiten mit Sterbenden und ihren Angehörigen
Trauerprozess und Trauerbegleitung
individual- und sozialpsychologische, religiöse und praktische Fragestellungen
im Rahmen der Thematik Sterben, Tod und Trauer
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 193 dokumentierte Informations- und Bildungs-veranstaltungen mit 3.665 Teilnehmern durchgeführt.
Die Dauer der Bildungsveranstaltungen betrug 1 bis 58 Stunden.
Im Sinne der Multiprofessionalität der Palliativ- und Hospizbetreuung wurde unsere
Arbeit von Vortragenden aus allen Berufsgruppen unserer Tätigkeitsbereiche gestaltet.
Das Spektrum der ca. 49 Referenten umfasste Palliativfachkräfte für Pflege und
Soziale Arbeit, Ärzte, Juristen, Seelsorger, Musiktherapeuten, Sozialpädagogen und
Sozialwissenschaftler, Hospizhelfer u.a.
Implementierungsprojekte und Fortbildungen
Für die Münchenstift GmbH führte der CHV ein Vorbereitungsseminar für heimeigene
Hospizhelfer durch. Die Diözese München-Freising hat ein diözesanweites Angebot für
Implementierungsprojekte „Christliche Hospiz- und Palliativkultur“ gestartet. Hier ist
der CHV sowohl in der Steuergruppe des Projekts, als auch in der Leitung einer der
Projektgruppen beteiligt. Wissen und Erfahrung des PGD gehen weiter ein in die
Palliative Care-Kurse, die vom Institut für Bildung und Entwicklung der Caritas sowie
der Hans-Weinberger-Akademie durch Mitarbeiter des PDG angeboten werden.
Jahresbericht 2008
Seite 26
Bildungs- und Öffentlichkeitsaufgaben Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung zum Umgang mit Sterben, Tod
und Trauer im Sinne der Hospizidee
Kurs- und Vortragsangebote
Vorbereitung und Fortbildung ehrenamtlicher Hospizhelfer
Fort- und Weiterbildung von Fachpersonal im Gesundheits- und Sozialwesen,
insbesondere in der Palliativbetreuung und der Altenpflege
Förderung von ambulanten, teilstationären und stationären Hospizeinrichtungen
Implementierung der Hospizidee in Altenpflegeheimen
Zentrale Themen der Öffentlichkeits- und Bildungsveranstaltungen Die Hospizidee und ihre Umsetzungsmöglichkeiten
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Hospizbegleitung, Palliativpflege und Palliativmedizin mit den Schwerpunkten
Schmerztherapie, Symptomkontrolle, Pflege in der Finalphase
Vernetzung in der Hospiz- und Palliativbetreuung
Kommunikationsmöglichkeiten mit Sterbenden und ihren Angehörigen
Trauerprozess und Trauerbegleitung
individual- und sozialpsychologische, religiöse und praktische Fragestellungen
im Rahmen der Thematik Sterben, Tod und Trauer
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 193 dokumentierte Informations- und Bildungs-veranstaltungen mit 3.665 Teilnehmern durchgeführt.
Die Dauer der Bildungsveranstaltungen betrug 1 bis 58 Stunden.
Im Sinne der Multiprofessionalität der Palliativ- und Hospizbetreuung wurde unsere
Arbeit von Vortragenden aus allen Berufsgruppen unserer Tätigkeitsbereiche gestaltet.
Das Spektrum der ca. 49 Referenten umfasste Palliativfachkräfte für Pflege und
Soziale Arbeit, Ärzte, Juristen, Seelsorger, Musiktherapeuten, Sozialpädagogen und
Sozialwissenschaftler, Hospizhelfer u.a.
Implementierungsprojekte und Fortbildungen
Für die Münchenstift GmbH führte der CHV ein Vorbereitungsseminar für heimeigene
Hospizhelfer durch. Die Diözese München-Freising hat ein diözesanweites Angebot für
Implementierungsprojekte „Christliche Hospiz- und Palliativkultur“ gestartet. Hier ist
der CHV sowohl in der Steuergruppe des Projekts, als auch in der Leitung einer der
Projektgruppen beteiligt. Wissen und Erfahrung des PGD gehen weiter ein in die
Palliative Care-Kurse, die vom Institut für Bildung und Entwicklung der Caritas sowie
der Hans-Weinberger-Akademie durch Mitarbeiter des PDG angeboten werden.
Jahresbericht 2008
Seite 27
Kooperationspartner
Einige Veranstaltungen wurden in Kooperation mit anderen Bildungsinstitutionen
organisiert, insbesondere mit der Christophorus Akademie für Palliativmedizin,
Palliativpflege und Hospizarbeit am Klinikum Großhadern. Weitere Kooperations-
partner für die Durchführung von Seminaren waren das Caritas-Institut für Bildung und
Entwicklung, Träger von Alten- und Pflegeheimen sowie das Münchner Bildungswerk,
das Evangelische Bildungswerk und die Gemeinnützige Gesellschaft für soziale
Dienste Ingolstadt. Insgesamt kamen die Anfragen von ca. 80 verschiedenen
Einrichtungen für die wir Vorträge, Seminare und Informationsveranstaltungen
gestalteten.
Zielgruppen
Unsere Veranstaltungen richteten sich an interessierte Bürger, Haupt- und
Ehrenamtliche von Hospiz- und Palliativdiensten, Alten- und Krankenpflegepersonal,
Mitglieder politischer Gremien, Ärzte, Studierende der Medizin und der Sozialen
Arbeit, Schüler, Seelsorger, Sozialpädagogen, Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen
Jahr, Besuchsdienste, Selbsthilfegruppen, Seniorenbegleiter, Heilpraktiker und weitere
Berufsgruppen.
Seminare zur Vorbereitung und Fortbildung von Hospizhelfern
Art der Seminare Anzahl Teilnehmer Grundseminare zur Hospizidee 4 78
Aufbauseminare für Hospizhelfer 2 23
Fortbildung für Hospizhelfer 18 558
Seminar für Gehörgeschädigte 1 8
Einführungsseminare zu Palliative Care
In Einrichtungen der Altenhilfe haben wir in Zusammenarbeit mit unserem PGD und
dem Stationären Hospiz im vergangenen Jahr acht dreitägige Seminare durchgeführt.
Arbeitskreise
Das Wissen und die Kompetenz der Mitarbeiter des CHV finden landes- und bundes-
weit Verbreitung in vielen Gremien und Arbeitskreisen der Hospizlandschaft. Dazu
zählen:
Vorstand des Deutschen Hospiz- und Palliativ- Verbandes
Vorstand des Bayerischen Hospizverbandes
Arbeitsgemeinschaft Stationäre Hospize in Bayern
Landesvertretung Bayern der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
(DGP)
Expertenkreis Palliativmedizin und Hospizarbeit des Bayerischen
Sozialministeriums
Arbeitskreis Vorsorge des Bayerischen Justizministeriums
Arbeitskreis zu Fragen der Ernährung und Flüssigkeit des Bayerischen
Sozialministeriums
Unterarbeitskreis Palliativ- und Hospizversorgung des Gesundheitsbeirats der
Landeshauptstadt München
Arbeitskreis Sozialarbeit der Münchner Hospiz- und Palliativeinrichtungen
Netzwerk Psychoonkologie am Tumor Zentrum München
Arbeitskreis Ethik des Diözesan-Caritasverbandes München-Freising
Beirat der Robert Bosch Stiftung "Palliative Praxis - Projekte für alte
Menschen"
Informationsstände
Auch im Jahr 2008 präsentierte sich der CHV bei unterschiedlichen Anlässen mit
einem Informationstisch. Die Betreuung der Infostände wurde hauptsächlich von
ehrenamtlichen Hospizhelfern und Mitgliedern des Vorstandes geleistet.
20.01.2008
05.03.2008
2. Münchner Freiwilligenmesse, Gasteig
Info Point im Rathaus München
27.09.2008
Lebensmut; Patiententag im Klinikum Großhadern
02.12.2008
Festveranstaltung für ehrenamtliche Betreuer im Alten
Rathaussaal, München
2008 registrierten wir auf unserer Internetseite 33.826 Besucher, die insgesamt
117.000 Seiten aufriefen, monatlich waren es durchschnittlich knapp 3.000 Besucher.
Jahresbericht 2008
Seite 28
Arbeitskreise
Das Wissen und die Kompetenz der Mitarbeiter des CHV finden landes- und bundes-
weit Verbreitung in vielen Gremien und Arbeitskreisen der Hospizlandschaft. Dazu
zählen:
Vorstand des Deutschen Hospiz- und Palliativ- Verbandes
Vorstand des Bayerischen Hospizverbandes
Arbeitsgemeinschaft Stationäre Hospize in Bayern
Landesvertretung Bayern der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
(DGP)
Expertenkreis Palliativmedizin und Hospizarbeit des Bayerischen
Sozialministeriums
Arbeitskreis Vorsorge des Bayerischen Justizministeriums
Arbeitskreis zu Fragen der Ernährung und Flüssigkeit des Bayerischen
Sozialministeriums
Unterarbeitskreis Palliativ- und Hospizversorgung des Gesundheitsbeirats der
Landeshauptstadt München
Arbeitskreis Sozialarbeit der Münchner Hospiz- und Palliativeinrichtungen
Netzwerk Psychoonkologie am Tumor Zentrum München
Arbeitskreis Ethik des Diözesan-Caritasverbandes München-Freising
Beirat der Robert Bosch Stiftung "Palliative Praxis - Projekte für alte
Menschen"
Informationsstände
Auch im Jahr 2008 präsentierte sich der CHV bei unterschiedlichen Anlässen mit
einem Informationstisch. Die Betreuung der Infostände wurde hauptsächlich von
ehrenamtlichen Hospizhelfern und Mitgliedern des Vorstandes geleistet.
20.01.2008
05.03.2008
2. Münchner Freiwilligenmesse, Gasteig
Info Point im Rathaus München
27.09.2008
Lebensmut; Patiententag im Klinikum Großhadern
02.12.2008
Festveranstaltung für ehrenamtliche Betreuer im Alten
Rathaussaal, München
2008 registrierten wir auf unserer Internetseite 33.826 Besucher, die insgesamt
117.000 Seiten aufriefen, monatlich waren es durchschnittlich knapp 3.000 Besucher.
Jahresbericht 2008
Seite 29
Feiern und Feste
Zu unserem Sommerfest 2008 durften wir an einem sonnigen Samstag 200 Gäste
begrüßen.
Für die beiden Stiftertreffen, eines
davon verbunden mit dem Auftritt des
Klapp–Theaters, interessierten sich
72 Teilnehmer.
Im Dezember besuchten uns und unsere Bewohner wieder etwa zwanzig Kinder des
Burda Betriebskindergartens. Die Kleinen der „Burda-Bande“, in Begleitung ihrer
Betreuerinnen, brachten selbst gebastelten Weihnachtsschmuck mit, mit dem sie die
Patientenzimmer schmückten. Dann sangen sie viele Lieder für uns, so dass sich im
Haus bereits vorweihnachtliche Stimmung verbreitete. Für die Kinder, aber auch für
die kranken Menschen war dies eine sehr berührende Begegnung.
Jahresbericht 2008
Seite 30
Stationäres Hospiz: Christophorus Hospiz München
Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Pflegedienstleitung Susanne Steinhauser-Kirsch
Hospiz-Sozialarbeit Hermann Reigber, Brigitta Kofler
Stationsleitung Ulrich Heller, stellv. Brigitte Schwab
Pflegefachkräfte 2008:
Martin Betz, Kerrin Clausen, Anita Emonts, Lucia Fischer, Evelyn Freudenberg, Markus
Goy, Martina Heller, Günter Kauff, Alexander Maier, Anabelle Maier, Stefanie Mara-
gudakis, Ines Metze, Susann Pfützner, Bruno Rizzi, Anke Spengler, Stefan Theierl,
Katarina Theissing, Heike Walper
Susanne Steinhauser-Kirsch und Team
Das Christophorus Hospiz München betreut in 16 Einzelzimmern Menschen, die an
einer fortschreitenden, nicht mehr heilbaren Erkrankung leiden und deren Lebenszeit
begrenzt ist. Eine Verlegung in das Hospiz ist möglich, wenn die weitere Versorgung
zuhause, in einer Palliativstation oder in einem Pflegeheim nicht mehr gegeben ist.
Jahresbericht 2008
Seite 31
Die Finanzierung der Pflegekosten wird anteilig durch Krankenkassen, Pflege-
versicherung, einem Selbstkostenanteil des Versicherten und durch Eigenleistung des
Hospizträgers erbracht. In bestimmten Fällen übernimmt der Bezirk Oberbayern die
Kosten für einkommensschwache Bürger.
Neben pflegerisch-medizinischer Fachlichkeit (Palliative Care) ist es unser Anspruch, in
allen Situationen menschlich zugewandt zu bleiben und die Bewohner in ihrer ganz
persönlichen Situation wahrzunehmen, ihnen hilfreich und beratend zur Seite zu stehen
und einfühlsam mit Leid, Trauer und der damit verbundenen Emotionalität umzugehen.
Das pflegerische Angebot umfasst zusätzlich professionelle Aromapflege. Zwei
Mitarbeiter mit entsprechender Fortbildung erarbeiteten dazu ein hauseigenes Konzept
und entwickeln Mischungen von ätherischen Ölen und Badesalzen, die individuell auf die
Bedürfnisse unserer Bewohner abgestimmt sind.
Frau Schubert, unsere Atemtherapeutin, unterstützt unsere Bewohner und zeigt ihnen,
wie sie in Schmerzsituationen selbst aktiv agieren können oder über heilsame
Berührungen zu Entspannung finden.
Unsere Zugewandtheit gilt ebenso den Angehörigen und Freunden unserer Patienten.
Auf ihren Wunsch hin beteiligen wir sie am Pflegeprozess, zeigen ihnen
Handreichungen, wie sie ihrem kranken Angehörigen wohltuende Erleichterung
verschaffen können, sprechen mit ihnen über ihre Gefühle und nehmen sie in ihrer
Angst, ihrer Trauer und ihrer Verzweiflung an.
Besondere Kreativität ist dann nötig, wenn Angehörige, zumal aus entfernten Ländern,
ihre Kranken mit selbst gekochten Mahlzeiten versorgen möchten, eine sprachliche
Verständigung schwierig ist oder die erweiterte Familie aus 10-20 Menschen besteht.
Dann sind klare Absprachen zwischen den Pflegemitarbeitern, dem hauswirtschaftlichen
Team und gelegentlich auch den Mitarbeitern der Verwaltung nötig.
Für die spirituelle Begleitung bietet Pater Dominik offene und konfessionsübergreifende
Begleitungen an. Bewohnerinnen können mit ihm Seelsorge-Gespräche führen oder eine
Krankensalbung erhalten. Erfreulicherweise kann seit Mitte Oktober Frau Ueffing von der
kath. Krankenhausseelsorge das Angebot im Hospiz mit acht Stunden in der Woche
verstärken.
Eine wichtige und unerlässliche Unterstützung unserer Arbeit leistet das Team unserer
mittlerweile 22 ehrenamtlichen Hospizhelfer. Sie entlasten nicht nur die hauptamtlichen
Mitarbeiter, sondern bringen auch den wichtigen Aspekt der Normalität ins Hospiz. Sie
sind für unsere Bewohner unabhängige Gesprächspartner und leisten Dienste, die von
Hauptamtlichen kaum übernommen werden können, wie z.B. kleine Ausflüge in die
Umgebung, das Vorlesen von Zeitungen und Büchern oder die Unterstützung beim
Essen.
Jahresbericht 2008
Seite 32
Die ärztliche Versorgung leisten im Hospiz entweder die eigenen Hausärzte der
Bewohner oder palliativ erfahrene niedergelassene Ärzte, mit denen wir regelmäßig
zusammenarbeiten.
Gegen Ende des Jahres 2008 wurde die Hospizbelegung für wenige Monate auf 12
Betten reduziert, da die Personalsituation aufgrund einiger Kündigungen von
Pflegefachkräften eine volle Belegung nicht zuließ.
Eine große Sorge sind die kurzen Verweildauern unserer Bewohner. Die Hälfte davon
(Median aller bayrischen Hospize) bleiben 11 Tage, davon wieder die Hälfte weniger als
5 Tage. Das schnelle Sterben, das zu wenig Zeit lässt für z.B. eine gute Umstellung der
Schmerztherapie, für die Linderung belastender Symptome oder eine Auseinander-
setzung mit dem Sterben, ist für die kranken Menschen, für die Angehörigen, aber auch
für unsere Mitarbeiter sehr belastend. Noch schwieriger ist die Situation für alle, wenn
zwischen der Diagnosestellung und dem Tod lediglich wenige Wochen bleiben.
Anfragen 2008
644
Wer hat angefragt? Patient selbst 7
Angehörige 229
Bekannte 13
Fachstellen 386
Diagnosen Tumorerkrankungen 533
AIDS 2
Andere 99
Vor der Aufnahme in ein Hospiz stehen viele Telefonate, Angehörigengespräche und
Besuche bei Patienten.
Angehörigengespräche 317
Besuche bei Patienten 41
Telefonate (vor Aufnahme) 2752
Aufnahmen 2008
Im Jahr 2008 haben wir 221 Menschen im Hospiz betreut.
195 Menschen sind bei uns verstorben, 16 Menschen konnten wir verlegen.
Die Finanzierung der Pflegekosten wird anteilig durch Krankenkassen, Pflege-
versicherung, einem Selbstkostenanteil des Versicherten und durch Eigenleistung des
Hospizträgers erbracht. In bestimmten Fällen übernimmt der Bezirk Oberbayern die
Kosten für einkommensschwache Bürger.
Neben pflegerisch-medizinischer Fachlichkeit (Palliative Care) ist es unser Anspruch, in
allen Situationen menschlich zugewandt zu bleiben und die Bewohner in ihrer ganz
persönlichen Situation wahrzunehmen, ihnen hilfreich und beratend zur Seite zu stehen
und einfühlsam mit Leid, Trauer und der damit verbundenen Emotionalität umzugehen.
Das pflegerische Angebot umfasst zusätzlich professionelle Aromapflege. Zwei
Mitarbeiter mit entsprechender Fortbildung erarbeiteten dazu ein hauseigenes Konzept
und entwickeln Mischungen von ätherischen Ölen und Badesalzen, die individuell auf die
Bedürfnisse unserer Bewohner abgestimmt sind.
Frau Schubert, unsere Atemtherapeutin, unterstützt unsere Bewohner und zeigt ihnen,
wie sie in Schmerzsituationen selbst aktiv agieren können oder über heilsame
Berührungen zu Entspannung finden.
Unsere Zugewandtheit gilt ebenso den Angehörigen und Freunden unserer Patienten.
Auf ihren Wunsch hin beteiligen wir sie am Pflegeprozess, zeigen ihnen
Handreichungen, wie sie ihrem kranken Angehörigen wohltuende Erleichterung
verschaffen können, sprechen mit ihnen über ihre Gefühle und nehmen sie in ihrer
Angst, ihrer Trauer und ihrer Verzweiflung an.
Besondere Kreativität ist dann nötig, wenn Angehörige, zumal aus entfernten Ländern,
ihre Kranken mit selbst gekochten Mahlzeiten versorgen möchten, eine sprachliche
Verständigung schwierig ist oder die erweiterte Familie aus 10-20 Menschen besteht.
Dann sind klare Absprachen zwischen den Pflegemitarbeitern, dem hauswirtschaftlichen
Team und gelegentlich auch den Mitarbeitern der Verwaltung nötig.
Für die spirituelle Begleitung bietet Pater Dominik offene und konfessionsübergreifende
Begleitungen an. Bewohnerinnen können mit ihm Seelsorge-Gespräche führen oder eine
Krankensalbung erhalten. Erfreulicherweise kann seit Mitte Oktober Frau Ueffing von der
kath. Krankenhausseelsorge das Angebot im Hospiz mit acht Stunden in der Woche
verstärken.
Eine wichtige und unerlässliche Unterstützung unserer Arbeit leistet das Team unserer
mittlerweile 22 ehrenamtlichen Hospizhelfer. Sie entlasten nicht nur die hauptamtlichen
Mitarbeiter, sondern bringen auch den wichtigen Aspekt der Normalität ins Hospiz. Sie
sind für unsere Bewohner unabhängige Gesprächspartner und leisten Dienste, die von
Hauptamtlichen kaum übernommen werden können, wie z.B. kleine Ausflüge in die
Umgebung, das Vorlesen von Zeitungen und Büchern oder die Unterstützung beim
Essen.
Jahresbericht 2008
Seite 33
Bei 442 Anfragen kam es nicht zu einer Aufnahme im Hospiz. 214 Menschen verstarben
vor der geplanten Verlegung oder ihr Zustand verschlechterte sich derart, dass eine
Verlegung nicht mehr realisiert werden konnte. Weitere Gründe waren z.B. eine
notwendige Aufnahme auf einer Palliativstation, eine mögliche Versorgung zuhause, in
einem Pflegeheim oder in einem anderen Hospiz.
Aufnahme von Palliativstation 86
Zuhause 23
Klinik 109
Behinderteneinrichtung o.ä. 3
Diagnosen Tumorerkrankung 206
AIDS 1
ALS 3
Andere Erkrankungen 11
Alter bis 50 15
51 – 70 100
ab 71 106
Geschlecht männlich 96
weiblich 125
Einzugsgebiet aus München 161
aus dem Landkreis München 31
aus Oberbayern 19
von weiter her 10
Durchschnittlicher Aufenthalt in den letzten Jahren:
Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Tage 28 26 24 23 19 26 22
Von den 221 aufgenommenen Bewohnern waren 108 Bewohner kürzer als 10 Tage im
Hospiz, davon 63 unter fünf Tagen. Diese Zahlen unterstreichen die bereits erwähnte
Tendenz der mitunter sehr kurzen stationären Verweildauer der Patienten.
Veröffentlichungen des CHV
Fachbücher
Das Fachbuch pflegen bis zuletzt (Hrsg. CHV) mit Beiträgen zum gesamten
Themenkomplex, 13,80 Euro (nur über CHV erhältlich)
Elisabeth Albrecht/Christel Orth/Heida Schmidt, Hospizpraxis. Leitfaden für
Menschen, die Sterbenden helfen wollen, Herder Taschenbuch 1995
Dr. Gustava Everding, Angelika Westrich (Hrsg.), Würdig leben bis zum letzten
Augenblick. Idee und Praxis der Hospiz-Bewegung, Verlag C.H. Beck,
München 2000
Medizinische Broschüren für Fachkräfte, Patienten und Angehörige
Atemnot Elisabeth Wolf
(Neuauflage 2002) Ursula Eisele
Dr. med. Claudia Bausewein
Dr. med. Elisabeth Albrecht
Ernährung – um jeden Preis? Brigitte Hirsch
(1. Auflage 2005) Elisabeth Wolf
Karlo Heßdörfer
Sepp Raischl
Dr. med. Susanne Vogel
Gastrointestinale Probleme Brigitte Hirsch
(Neuauflage April 2005) Elisabeth Wolf
Dr. med. Claudia Bausewein
Hans Steil
Konzept zur Schmerzbehandlung Brigitte Hirsch
(Neuauflage September 2005) Elisabeth Wolf
Dr. med. Claudia Bausewein
Dr. med. Antje Beyer
Dr. med. Birgit Haberland
Für ein würdevolles Leben bis zuletzt Broschüre für Alten- und
Pflegeheime
Mitgliederzeitschrift CHV aktuell zweimal jährlich
Von Ärzten und Pflegenden besteht eine rege Nachfrage nach diesen Broschüren, die
von Mitarbeitern des CHV immer auf den aktuellen palliativ-medizinischen Stand
gebracht werden.
Broschüren sind über die Internetseite www.chv.org oder telefonisch in der
Geschäftsstelle (089 / 130 787-0) zu bestellen.
Jahresbericht 2008
Seite 34
Veröffentlichungen des CHV
Fachbücher
Das Fachbuch pflegen bis zuletzt (Hrsg. CHV) mit Beiträgen zum gesamten
Themenkomplex, 13,80 Euro (nur über CHV erhältlich)
Elisabeth Albrecht/Christel Orth/Heida Schmidt, Hospizpraxis. Leitfaden für
Menschen, die Sterbenden helfen wollen, Herder Taschenbuch 1995
Dr. Gustava Everding, Angelika Westrich (Hrsg.), Würdig leben bis zum letzten
Augenblick. Idee und Praxis der Hospiz-Bewegung, Verlag C.H. Beck,
München 2000
Medizinische Broschüren für Fachkräfte, Patienten und Angehörige
Atemnot Elisabeth Wolf
(Neuauflage 2002) Ursula Eisele
Dr. med. Claudia Bausewein
Dr. med. Elisabeth Albrecht
Ernährung – um jeden Preis? Brigitte Hirsch
(1. Auflage 2005) Elisabeth Wolf
Karlo Heßdörfer
Sepp Raischl
Dr. med. Susanne Vogel
Gastrointestinale Probleme Brigitte Hirsch
(Neuauflage April 2005) Elisabeth Wolf
Dr. med. Claudia Bausewein
Hans Steil
Konzept zur Schmerzbehandlung Brigitte Hirsch
(Neuauflage September 2005) Elisabeth Wolf
Dr. med. Claudia Bausewein
Dr. med. Antje Beyer
Dr. med. Birgit Haberland
Für ein würdevolles Leben bis zuletzt Broschüre für Alten- und
Pflegeheime
Mitgliederzeitschrift CHV aktuell zweimal jährlich
Von Ärzten und Pflegenden besteht eine rege Nachfrage nach diesen Broschüren, die
von Mitarbeitern des CHV immer auf den aktuellen palliativ-medizinischen Stand
gebracht werden.
Broschüren sind über die Internetseite www.chv.org oder telefonisch in der
Geschäftsstelle (089 / 130 787-0) zu bestellen.
Jahresbericht 2008
Seite 35
Grundsätze der Hospizarbeit in Deutschland
Im Mittelpunkt der Hospizarbeit stehen der sterbende Mensch und die ihm
Nahestehenden. Sie benötigen gleichermaßen Aufmerksamkeit, Fürsorge und
Wahrhaftigkeit. Die Hospizarbeit richtet sich bei ihrer Hilfe und ihrer Organisation nach
den Bedürfnissen und Rechten der Sterbenden, ihrer Angehörigen und Freunde.
Die Hospizbewegung betrachtet das menschliche Leben von seinem Beginn bis zu
seinem Tode als ein Ganzes. Sterben ist Leben - Leben vor dem Tod. Die
Hospizarbeit zielt vor allem auf Fürsorge und lindernde Hilfe, nicht auf
lebensverlängernde Maßnahmen. Diese lebensbejahende Grundidee schließt aktive
Sterbehilfe aus.
„Sterben zu Hause“ zu ermöglichen ist die vorrangige Zielperspektive der
Hospizarbeit, die durch den teilstationären und stationären Bereich ergänzt wird, wenn
eine palliative Versorgung zu Hause nicht zu leisten ist.
Das Hospiz in seinen vielfältigen Gestaltungsformen kann eigenständige Aufgaben im
bestehenden Gesundheits- und Sozialsystem übernehmen und ggf. in enger
Kooperation mit den bereits bestehenden Diensten eine kontinuierliche Versorgung
sterbender Menschen gewährleisten.
Zur Hospizarbeit gehört als wesentlicher Bestandteil der Dienst Ehrenamtlicher. Sie
sollen gut vorbereitet, befähigt und in regelmäßigen Treffen begleitet werden. Durch
ihr Engagement leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Teilnahme des
Sterbenden und der ihm Nahestehenden am Leben des Gemeinwesens.
Professionelle Unterstützung geschieht durch ein multidisziplinäres Hospizteam von
Ärzten, Pflegekräften, Seelsorgern, Sozialarbeitern, Ehrenamtlichen u. a. Für diese
Tätigkeiten benötigen sie eine sorgfältige Aus-, Fort-, und Weiterbildung, fortgesetzte
Supervision und Freiräume für eine persönliche Auseinandersetzung mit Sterben, Tod
und Trauer.
Das multidisziplinäre Hospizteam verfügt über spezielle Kenntnisse und Erfahrungen
in der medizinischen, pflegerischen, sozialen und spirituellen Beeinflussung
belastender Symptome, welche das Sterben begleiten können, z. B. in der
Schmerzbehandlung und Symptomkontrolle.
Zur Sterbebegleitung gehört im notwendigen Umfang auch die Trauerbegleitung.
Aus der SATZUNG: Deutscher Hospiz- und Palliativ Verband“ zur Förderung von
ambulanten, teilstationären und stationären Hospizen und Palliativmedizin e.V.
Jahresbericht 2008
Seite 36
Grundsätze der Hospizarbeit in Deutschland
Im Mittelpunkt der Hospizarbeit stehen der sterbende Mensch und die ihm
Nahestehenden. Sie benötigen gleichermaßen Aufmerksamkeit, Fürsorge und
Wahrhaftigkeit. Die Hospizarbeit richtet sich bei ihrer Hilfe und ihrer Organisation nach
den Bedürfnissen und Rechten der Sterbenden, ihrer Angehörigen und Freunde.
Die Hospizbewegung betrachtet das menschliche Leben von seinem Beginn bis zu
seinem Tode als ein Ganzes. Sterben ist Leben - Leben vor dem Tod. Die
Hospizarbeit zielt vor allem auf Fürsorge und lindernde Hilfe, nicht auf
lebensverlängernde Maßnahmen. Diese lebensbejahende Grundidee schließt aktive
Sterbehilfe aus.
„Sterben zu Hause“ zu ermöglichen ist die vorrangige Zielperspektive der
Hospizarbeit, die durch den teilstationären und stationären Bereich ergänzt wird, wenn
eine palliative Versorgung zu Hause nicht zu leisten ist.
Das Hospiz in seinen vielfältigen Gestaltungsformen kann eigenständige Aufgaben im
bestehenden Gesundheits- und Sozialsystem übernehmen und ggf. in enger
Kooperation mit den bereits bestehenden Diensten eine kontinuierliche Versorgung
sterbender Menschen gewährleisten.
Zur Hospizarbeit gehört als wesentlicher Bestandteil der Dienst Ehrenamtlicher. Sie
sollen gut vorbereitet, befähigt und in regelmäßigen Treffen begleitet werden. Durch
ihr Engagement leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Teilnahme des
Sterbenden und der ihm Nahestehenden am Leben des Gemeinwesens.
Professionelle Unterstützung geschieht durch ein multidisziplinäres Hospizteam von
Ärzten, Pflegekräften, Seelsorgern, Sozialarbeitern, Ehrenamtlichen u. a. Für diese
Tätigkeiten benötigen sie eine sorgfältige Aus-, Fort-, und Weiterbildung, fortgesetzte
Supervision und Freiräume für eine persönliche Auseinandersetzung mit Sterben, Tod
und Trauer.
Das multidisziplinäre Hospizteam verfügt über spezielle Kenntnisse und Erfahrungen
in der medizinischen, pflegerischen, sozialen und spirituellen Beeinflussung
belastender Symptome, welche das Sterben begleiten können, z. B. in der
Schmerzbehandlung und Symptomkontrolle.
Zur Sterbebegleitung gehört im notwendigen Umfang auch die Trauerbegleitung.
Aus der SATZUNG: Deutscher Hospiz- und Palliativ Verband“ zur Förderung von
ambulanten, teilstationären und stationären Hospizen und Palliativmedizin e.V.
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Christophorus HausChristophorus Hospiz Verein e.V.
Christophorus Verwaltungs GmbHEffnerstr. 9381925 MünchenTel. 089 / 13 07 87-0Fax 089 / 13 07 87-13
Montag bis Freitag 9.00 bis 16.30 Uhr
E-Mail: [email protected]: www.chv.org
Sozialbank MünchenKonto: 98 555 00BLZ: 700 205 00
Neben Mitgliedschaft und Spenden gibt es die Möglichkeit, sich an der Christophorus Hospiz Stiftung München oder am Stifterkreis zu beteiligen.
Das Christophorus-Haus bietet an:Ambulanter Hospiz- und Palliativ-BeratungsdienstHäusliche Begleitung im Stadtgebiet München
Christophorus Hospiz MünchenStationäres Hospiz
Palliativ-Geriatrischer DienstUnterstützung in den Münchner Pflegeheimen
Bildung und ÖffentlichkeitsarbeitVeranstaltungen, Fortbildungen, Schulung Ehrenamtlicher
Unterstützung in der Zeit der TrauerBeratung, Einzelbegleitung, Gruppen
MVV Anbindungen:• U 4 Endhaltestelle Arabellapark• Tram 17 und Tram 18 bis Effnerplatz• Bus 188 Haltestelle OdinstraßeFußwege ca. 5 bis 15 Minuten ab den Haltestellen
Parkmöglichkeiten sind vorhanden
Ausgabe Juli 2009
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