KiGGS-Symposium
KiGGS-Geschäftsstelle:
Seestr. 1013353 Berlin
03018 / 754–3499
www.kiggs.de
Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Expertenworkshop
2KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Ablauf des Workshops
Prof. Dr. K. Bös
Referate & Diskussion (9.15 - 10.30 Uhr) Motorik-Modul (MoMo): Prof. Dr. Klaus Bös Normierung der motorischen Leistungsfähigkeit: Prof. Georg Wydra Datenbank zur motorischen Leistungsfähigkeit: Dr. Jochen Beck Bewegung als Thema der BKK Gesundheit: Thomas Bodmer Diskussion der Referate
Pause 10.30 – 10.45 Uhr
Motorische Tests in Settings (10.45 - 12.00 Uhr) Kindergarten: Dr. Kerstin Ketelhut Schule: Dr. Lothar Klaes Verein: Susanne Bappert Familie: PD Dr. Theo Stemper Diskussion
KiGGS-Symposium
KiGGS-Geschäftsstelle:
Seestr. 1013353 Berlin
03018 / 754–3499
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Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Motorik-Modul (MoMo) - Chance für die Gewinnung einer Baseline und zukünftigen Standardisierung der Leistungsdiagnostik
Korrespondenzadresse:
Universität KarlsruheInstitut für Sport und SportwissenschaftKaiserstr. 1276131 Karlsruhe [email protected]
Prof. Dr. Klaus Bös
Jennifer Oberger, Elke Opper, Natalie Romahn, Matthias Wagner, Annette Worth
4KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
1. Überlegungen zur Testdiagnostik
2. MoMo - Testsystem
3. Methodik
4. Ergebnisse
5. Perspektiven
Prof. Dr. K. Bös
Gliederung
5KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Relevanz der Testdiagnostik
Testdiskussion läuft seit den sechziger Jahren
Alles testet, aber wie?
Standardisierungsversuche gab es viele!
Prof. Dr. K. Bös
6KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Aktueller Stand Testdiagnostik
Prof. Dr. K. Bös
In der Praxis wird von Lehrern und Übungsleitern getestet
Es gibt aber keinen breiten Konsens über Tests
Fähigkeitsdiskussion
- Systematisierung motorischer Fähigkeiten- Messung motorischer Fähigkeiten
7KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
MoMo-Testsystem
Prof. Dr. K. Bös
Publizierte Testaufgaben und ihre Taxonomie
700 erfasste Testaufgaben
86 Aufgabentypen
20 Basistypen
8KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06 Prof. Dr. K. Bös
Situps = Situps ? Die Vielfalt von Varianten !
60 Aufgabenvarianten von Situps (5 x 3 x 2 x 2)
nach Zeit (15 sec, 30 sec, 40 sec, 2 Minuten, maximal) (5)
Fixieren der Beine (ohne, Helfer oder Hilfsmittel) (3)
mit/ohne Erschwerung (z.B. Ball im Nacken) (2)
Armhaltungen (seitlich, vor dem Körper verschränkt (2)
Bild Situp
9KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Vorarbeiten zu MoMo Antragstellung an das BMFSFJ: 27.12.2001 Bewilligung des Antrages durch das BMFSFJ: 09.04.2002 Expertenworkshop, Expertenbefragung Vorstudien (Gütekriterien, Eignung für Survey) Vorlage des Testsystems bei der Ethik-Kommission der
Charité und dem wissenschaftlichen Beirat des KiGGS
Prof. Dr. K. Bös
Kriterien für die Aufgabenauswahl Validität (Aussagekraft des Items, wissenschaftlicher
Anspruch) Reliabilität (Standardisierungsgrad, metrische Messung) Ökonomie des Items (Praktikabilität, Akzeptanz durch VP)
10KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Kriterien für die Zusammenstellung des Testsystems
Dimensionalität der Motorik (Gesamtaussage muss möglich sein)
Bei gleichwertigen Items entscheidet Ökonomie und Durchführbarkeit
Innovation (die Tests sollen auch in Zukunft Anwendung finden)
medizinische Akzeptanz durch apparative Tests
Praxistransfer für Schule, Schuleingangsuntersuchung sollte möglich sein
Prof. Dr. K. Bös
11KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Dimensionen der Motorik (vgl. Bös, 1987)
Motorische Fähigkeiten
(koordinative) Fähigkeiten(konditionelle) Fähigkeiten
energetisch determinierte informationsorientierte
Ausdauer Kraft Schnelligkeit Koordination Beweglichkeit
Passive
Systeme der
Energie-
übertragung
BAA MK SK AS RS KZKA KPAnA
Kriterien für die Zusammenstellung des Testsystems
Prof. Dr. K. Bös
12KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
MLS Stifteeinstecken
Kraftmess-platte
Standweit-sprung
Balancierenrückwärts
MLS Linien-nachfahren
Einbeinstand
RumpfbeugenFahrrad-
ausdauertest
Liegestütz
Reaktions-test
Seitliches Hin-und Herspringen
Ausdauer Kraft Schnelligkeit Koordination Beweglichkeit
BAA MK SK AS RS KZKA KPAnAAnA MK
MoMo – Testsystem nach Fähigkeiten
Prof. Dr. K. Bös
13KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
MoMo-Testsystem differenziert nach Fähigkeiten und beanspruchter Muskulatur
Prof. Dr. K. Bös
Bean-spruchte Muskulatur
Gemessene Fähigkeiten
AA KA SK RS KZ KP B
Ganzkörper Balan-cieren rw
Obere Extremi-täten
Liege-stütz
Reaktions-test
MLS-Linien,MLS-Stifte
Rumpf Liege-stütz
Rumpf-beugen
Untere Extremi-täten
Fahrrad-Aus-dauertest
Seitl. Hin und Her
Standweit,Messplatte
Seitl. Hin und Her
Haltung Einbein-stand
14KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Methodik - Die Stichprobe
Prof. Dr. K. Bös
deutschlandweite Studie
bundesweit 167 Orte
3 Testjahre 2003-2006
4.529 Probanden
Alter 4 - 17 Jahre
repräsentative Gewichtung
15KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Methodik - Auswertungsstrategie
Zusammenführen der Datensätze von KiGGS und MoMo
Fehlerkontrollen, Indexbildungen, Dimensionsprüfungen
Ermittlung einer Baseline zur motorischen Leistungsfähigkeit
Erstellung von alters- und geschlechtsspezifischen Normierungstabellen (Grundauswertung bis Dez. 2006)
Gruppen- und entwicklungsspezifische Betrachtungen der Motorik und Aktivität sowie multivariate Analysen zu den Zusammenhängen von Motorik, Aktivität und Gesundheit (2007-2008)
Prof. Dr. K. Bös
16KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Ergebnisse
Prof. Dr. K. Bös
Motorische Leistungsfähigkeit
Balancieren rückwärts Einbeinstand Rumpfbeugen
Kohortenvergleich
Hat sich die motorische Leistungsfähigkeit verschlechtert?
17KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Können Kinder und Jugendliche rückwärts balancieren ?
35% der Kinder und Jugendlichen können nicht 2 oder mehr Schritte rückwärts balancieren.
Prof. Dr. K. Bös
Balken 3m lang und 3cm breit
ca. 2 Schritte
4-5 6-10 11-17 Gesamt
Jungen 86% 45% 22% 38%
Mädchen 79% 38% 16% 32%
Prozentanteil der Kinder und Jugendlichen, die nicht zwei oder mehr Schritte auf einem 3cm breiten Balken balancieren können.
18KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Können Kinder und Jugendliche auf einem Bein stehen ?
86 % der Kinder und Jugendlichen können nicht1 Minute einbeinig auf einer T-Schiene balancieren(ohne den Boden zu berühren)
Prof. Dr. K. Bös
4-5 6-10 11-17 Gesamt
Jungen 100% 96% 80% 88%Mädchen 100% 91% 75% 83%
Prozentanteil der Kinder und Jugendlichen, die nicht eine 1 Minute einbeinig auf einer T-Schiene (3cm breit) balancieren können.
19KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Wie beweglich sind Kinder und Jugendliche ?
43% der Kinder und Jugendlichen erreichen nicht
das Fußsohlenniveau beim Rumpfbeugen
Prof. Dr. K. Bös
4-5 6-10 11-17 Gesamt
Jungen 40% 53% 57% 53%Mädchen 22% 34% 35% 33%
Prozentanteil der Kinder und Jugendlichen, die beim Rumpfbeugen nicht das Fußsohlenniveau erreichen
20KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
Hat sich die motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland verändert?
Prof. Dr. K. Bös
Kinder und Jugendliche haben sich von 1976 bis 2006 hinsichtlich ihrer Leistungen im Standweitsprung um ca. 14% verschlechtert.
Kriterium ist der Quotient von Sprungweite : Körpergröße
-1976
Beck & Bös
16
49
-7
-10
-5
0
5
10
15
20
2006
MoMo
% Sprungweite größer als Körpergröße in %
m
w
21KiGGS-Symposium Robert Koch-Institut Berlin 25.09.06
7. Perspektiven
Prof. Dr. K. Bös
Was leistet MoMo?
Repr. Basis für die Erstellung von Normen für Aktivität & Fitness (Normierungsarten, Anpassung von Normen)
Beziehungsanalyse Aktivität, Fitness, Gesundheit
Grundlage für Interventionsmaßnahmen
Was sind Visionen?
Standards setzen für künftige motorische Tests(MoMo als Nucleus)Beispiele & Partner (SMK, Kassen) - Projekt (BfEL), Kinderturntest (Barmer & DTB)
Datenbank für Referenzdaten und Vergleiche(Expertenwissen, Internationalität)
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