Krebs inRheinland-Pfalz
Inzidenz und Mortalitätim Jahr 2000
Bericht desKrebsregisters
Rheinland-Pfalzmit Schwerpunkt-auswertungen zu
Brustkrebs bei Frauen
2
EinleitungDer vorliegende Bericht informiert über den aktuellenStand der Krebsregistrierung in Rheinland-Pfalz. Möglichwurde diese Veröffentlichung durch finanzielle Förderungdes Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Si-cherung.
Bei allen bereits Meldenden möchten wir uns für ihre Mit-arbeit bedanken. Wir hoffen, dass auch die übrigen Ärz-tinnen und Ärzte künftig ihrer Meldepflicht nachkommen.
Außerdem danken wir allen weiteren Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern des Krebsregisters, ohne die die Erstel-lung dieses Berichts nicht möglich gewesen wäre:
Borngässer, M., Bos, B., Brunzlow, H., Bülbül, O., Enste, P.,Knoll, U., Liese, R., Plachky, P., Sudhof, U., Thorwirth, B.,Unden, J.
Gesetzliche Grundlagen und Finanzierung
Das Krebsregister Rheinland-Pfalz arbeitet auf der Grund-lage des Landeskrebsregistergesetzes vom 22.12.1999.
Seit 1.1.2000 besteht in Rheinland-Pfalz Meldepflicht,d. h. jeder Arzt1 ist verpflichtet, erkrankte Personen an dasKrebsregister zu melden. Die betroffenen Patienten müs-sen über die Meldung informiert werden, es sei denn, ge-sundheitliche Gründe sprächen dagegen.
Die Betroffenen haben jederzeit ein Widerspruchsrechtgegen die beabsichtigte oder bereits erfolgte Meldung.Für Pathologen besteht ein Melderecht. Sie sollen ihrer In-formationsverpflichtung nachkommen, indem sie den ein-sendenden Arzt über die Meldung informieren.
Die Finanzierung des Krebsregisters erfolgt über das Mi-nisterium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des LandesRheinland-Pfalz.
Meldungen an das Krebsregister
An das Krebsregister müssen alle neu aufgetretenen bös-artigen Neubildungen und deren Vorstufen (z. B. in-situ-Karzinome) gemeldet werden. Es sollten Tumorerkran-kungen aller Patienten – auch der Privatpatienten – undauch Krebserkrankungen der Patienten, die nicht amNachsorgeprogramm der Kassenärztlichen Vereinigungenteilnehmen, gemeldet werden. Mehrfachmeldungen ausunterschiedlichen Meldequellen (z. B. Hausarzt, Facharzt,
Klinik, Pathologie etc.) zur gleichen Tumorerkrankung sindausdrücklich erwünscht.
Durch jede Meldung erhöht sich die Vollzähligkeit und dieDatenqualität des Krebsregisters. Die Vollzähligkeit einesRegisters muss mindestens 90 % betragen. Nur dann sindvalide Aussagen z. B. zu Inzidenz (jährliche Neuerkran-kungsrate), Überlebensraten von Patienten und regiona-len Häufungen möglich.
Ergebnisse
Im vorliegenden Bericht werden alle im Jahr 2000 diag-nostizierten Neuerkrankungen analysiert, zu denen biszum 3. Juni 2002 Informationen in der Registerstelle vor-lagen.
Die Daten des Krebsregisters Rheinland-Pfalz werden er-gänzt durch Daten des Kinderkrebsregisters über Erkran-kungen von Kindern und Jugendlichen. Die Daten wurdenanonym abgeglichen. Damit werden in beiden Registernerfasste Erkrankungen nur einmal gezählt.
Die Auswertungen der im Krebsregister registrierten Neu-erkrankungen beschäftigen sich mit den Erkrankungshäu-figkeiten und der Vollzähligkeit der Erfassung. Ergänztwerden diese Auswertungen durch die Analyse von Datenzur Krebsmortalität, die das Statistische Landesamt zurVerfügung stellte.
Die Vergleichszahlen für Deutschland sind der Broschüre„Krebs in Deutschland“, 3. Auflage 2002 entnommen.Die Angaben zu 5-Jahres-Überlebensraten finden sich imBuch „Entwicklung der Überlebensraten von Krebspatien-ten in Deutschland, Gesundheitsberichterstattung fürDeutschland – Schwerpunktbericht“, Robert-Koch-Institut1999. Aktuelle Daten zu Inzidenz und Mortalität vonKrebserkrankungen können beim Robert-Koch-Institut un-ter www.rki.de/KREBS abgerufen werden.
Im Ergebnisteil des Berichts werden Daten zu Krebs ge-samt (ohne nicht-melanotische Hauttumoren) und ausge-wählte Krebserkrankungen präsentiert. Der Schwerpunktliegt dabei auf einer ausführlicheren Auswertung derBrustkrebsdaten.
Weiterhin sind die in Rheinland-Pfalz registrierten Neuer-krankungszahlen und die Anzahl der Sterbefälle nach Al-ter und Geschlecht dargestellt.
1 In diesem Bericht werden für Ärztinnen und Ärzte sowie für Patientinnen und Patienten - dem gängigem Sprachgebrauch folgend - meistens nur die männlichen
Bezeichnungen verwendet, dabei sind Frauen jedoch stets eingeschlossen.
Einl
eitu
ng
3
Krebs gesamt
Trachea, Bronchien,Lunge
Prostata
Colon
Pankreas
Magen
Rektum
Leukämien
Leber und intrahepati-sche Gallengänge
Ösophagus
Harnblase
1527
549
493
295
259
226
196
194
166
155
Brustdrüse
Colon
Trachea, Bronchien,Lunge
Pankreas
Ovar
Magen
Rektum
Leukämien
Non-Hodgkin-Lymphome
Gehirn
929
588
430
340
334
249
183
161
113
110
Die 10 häufigsten Krebstodesursachen bei Männern 2000 Die 10 häufigsten Krebstodesursachen bei Frauen 2000
Nicht-melanotischeHauttumoren
Prostata
Trachea, Bronchien,Lunge
Colon
Harnblase
Rektum
Magen
Niere, ohneNierenbecken
Melanom
Non-Hodgkin-Lymphome
2187
1782
847
768
721
466
286
285
224
173
Brustdrüse
Nicht-melanotischeHauttumoren
Colon
Corpus uteri
Rektum
Ovar
Melanom
Harnblase
Magen
Trachea, Bronchien,Lunge
2359
1943
725
429
307
302
254
234
229
229
Die 10 häufigsten gemeldeten Diagnosen bei Männern 2000 Die 10 häufigsten gemeldeten Diagnosen bei Frauen 2000
Die regionale Verteilung der Mortalität 2000 wird kartiert.Wenn die Vollzähligkeit über 90 % liegt, wird auch die re-gionale Verteilung der Inzidenz (Europastandard) kartiert.
Altersspezifische, rohe und standardisierte Mortalitätsratenwerden angegeben, wenn die Vollzähligkeit über 70 %liegt.
Bis zum Stichtag gingen insgesamt 178.615 Meldungenund 68.914 Todesbescheinigungen im Register ein, die Re-gisterdatenbank umfasst damit zum Zeitpunkt der Auswer-tung Datensätze mit Informationen über 166.618 Perso-nen und 175.811 Tumoren.
Kreb
s ge
sam
t
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
0
20000
40000
Todesbescheinigungen Meldungen
Meldungsverlauf seit 1992
4Kr
ebs
gesa
mt
Krebs gesamt
Krebs gesamt: Mortalität (je 100.000) und Sterbefälle,Männer 2000
Krebs gesamt: Mortalität (je 100.000) und Sterbefälle,Frauen 2000
Epidemiologie
Unter Krebs gesamt werden alle bösartigen Neubildungeneinschließlich der malignen Lymphome und Leukämienzusammengefasst. Zur Berechnung der Inzidenz für Krebsgesamt werden die nicht-melanotischen Hauttumoren mitAusnahme des malignen Melanoms nicht berücksichtigt.Dieses Verfahren ist international üblich, da nicht-melano-tische Hauttumoren eine sehr gute Prognose haben.
In Deutschland erkranken pro Jahr ca. 168.500 Männerund ca. 179.000 Frauen neu an einem bösartigen Tumor.Das mittlere Erkranklungsalter liegt für Männer bei 65und für Frauen bei knapp 67 Jahren.
Für beide Geschlechter stieg die altersstandardisierte Inzi-denz bis in die 80er Jahre an. Danach zeigt sich kein An-stieg der Inzidenz mehr für die Frauen, bei den Männern
deutet sich ein Rückgang der Inzidenz seit Mitte der 90erJahre an.
Mit ca. 210.000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland lie-gen die bösartigen Neubildungen hinter den Herz-Kreis-lauferkrankungen an zweiter Stelle der Todesursachensta-tistik. Etwa jeder vierte Mensch in Deutschland stirbt aneinem Krebsleiden.
Seit den 70er Jahren zeigt sich insgesamt eine Verbesser-ung der Überlebensraten von Krebspatienten.
Beobachtungen in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz wurden für das Diagnosejahr 2000 beiden Männern 7.444 und bei den Frauen 6.849 bösartigeNeubildungen registriert. Bezieht man die nicht-melanoti-
Übersicht Mortalität Männer Frauen
Summe Sterbefälle 5.616 4.940Verhältnis Männer zu Frauen, SterbefälleMittleres Sterbealter
Altersstandardisierte Mortalität(/100.000)
1,1 : 169,6 72,5
Rohe RateWeltstandardEuropa-StandardBRD 1987
284,3158,8
240,396,9
242,9323,7
145,1188,9
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
1000
2000
3000
Altersspezifische Mortalität 2000 (/100.000)
Mortalität
233,0 und mehr
218,0
203,5
bis unter
bis unter
233,0
218,0
189,5
176,0
163,0
150,5
bis unter
bis unter
203,5
189,5
bis unter
bis unter
176,0
163,0
138,5
127,0
116,0
105,5
bis unter
bis unter
150,5
138,5
bis unter
bis unter
127,0
116,0
95,5
86,0
77,0
68,5
bis unter
bis unter
105,5
95,5
bis unter
bis unter
86,0
77,0
60,5
53,0
46,0
39,5
bis unter
bis unter
68,5
60,5
bis unter
bis unter
53,0
46,0
0 bis unter 39,5
Männer Frauen
5
Krebs gesamt
Krebs gesamt: Registrierte Fälle und Vollzähligkeit derErfassung, Männer 2000
Krebs gesamt: Registrierte Fälle und Vollzähligkeit derErfassung, Frauen 2000
Vollzähligkeit
unter 50 %
50 % bis unter 60 %
60 % bis unter 70 %
70 % bis unter 80 %
80 % bis unter 90 %
90 % und mehr
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
1000
2000
3000
Altersspezifische registrierte Inzidenz 2000 (/100.000)
Männer Frauen
schen Hauttumoren mit ein, wurden für Männer 9.631,für Frauen 8.792 Krebsneuerkrankungen gemeldet.
Im Krebsregister Rheinland-Pfalz war die am häufigstengemeldete Erkrankung bei Frauen im Jahr 2000 Brust-krebs, gefolgt von nicht-melanotischen Hauttumoren. BeiMännern wurden die nicht-melanotischen Hauttumorenam häufigsten gemeldet, gefolgt von Prostatakrebs.
Die mit Abstand häufigste Krebstodesursache bei Män-nern in Rheinland-Pfalz ist Lungenkrebs. Bei Frauen istdie häufigste Krebstodesursache Brustkrebs. Die nächst-häufigsten Krebstodesursachen bei Männern sind Prosta-takrebs und Krebs des Colons, bei Frauen Krebs des Co-lons und Lungenkrebs.
Die Vollzähligkeit der Erfassung variiert regional undnach Tumorlokalisation. Besonders im nördlichen Rhein-
land-Pfalz sind Defizite in der Meldefrequenz zu sehen.Hier liegt die Vollzähligkeit (bezogen auf die erwartetenFallzahlen, Basis Saarland) z. T. unter 50 %, d. h. dasshier nicht einmal die Hälfte der erwarteten Fälle gemel-det werden. Es ist dringend erforderlich, dass die Ärzte-schaft in diesen Gebieten ihre Meldetätigkeit intensiviert,damit für ganz Rheinland-Pfalz Aussagen über die Krebs-inzidenz möglich sind.
1 M/I bezeichnet das Verhältnis von Mortalität zu Inzidenz (siehe auch
„Methoden“)
Übersicht Inzidenz Männer Frauen
Summe registrierte Fälle 7.444 6.849Mittleres ErkrankungsalterVerhältnis Männer zu Frauen,Neuerkrankungen
Altersstandardisierte Inzidenz (/100.000)
66,9
1,1 : 1
66,3
Rohe RateWeltstandardEuropa-StandardBRD 1987
376,9225,7
333,2181,7
319,6397,9
247,6290,0
VollzähligkeitAnteil histologisch gesicherterErkrankungenDCO-Anteil
76,0 % 74,1 %
97,5 %
30,1 %
97,6 %
30,3 %Anteil Tumoren mit unbekanntem oderungenau bezeichneten PrimärsitzM/I1
1,3 %
0,8
1,0 %
0,7
6Br
ust,
Frau
en (C
50)
Brust Frauen
Brustkrebs: Mortalität (je 100.000) und Sterbefälle,Frauen 2000
Epidemiologie
Brustkrebs ist bei Frauen in Deutschland die häufigsteKrebserkrankung und macht über ein Viertel der jährli-chen Neuerkrankungen aus (25,9 %). Jährlich erkrankenüber 46.000 Frauen neu an Brustkrebs, davon etwa19.000 im Alter unter 60 Jahren.
Die altersstandardisierte Inzidenz (Europabevölkerung)beträgt etwa 98,9/100.000 pro Jahr.Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 63 Jahren.
In Deutschland ist die Neuerkrankungsrate in den letzten20 Jahren deutlich angestiegen, die Sterblichkeit in gerin-gerem Maße.
Brustkrebs ist bei Frauen mit 17,1 % die häufigste Krebs-todesursache in Deutschland.
Die altersstandardisierte Mortalität (Europabevölkerung)an Brustkrebs lag 1997 bei ca. 30,3/100.000.
Die relative 5-Jahres-Überlebensrate beträgt etwa 73 %(Saarland, 1985-1988).
Beobachtungen in Rheinland-Pfalz
Dem Krebsregister Rheinland-Pfalz liegen Meldungenüber 2.359 Fälle von Brustkrebs bei Frauen im Jahr 2000vor.
Die Vollzähligkeit der Erfassung wird landesweit auf über95 % geschätzt.
Die Inzidenz (Europastandard) liegt für 2000 bei 90,7/100.000.
Übersicht Mortalität Männer Frauen
Summe Sterbefälle 12 929Anteil an allen KrebssterbefällenVerhältnis Männer zu Frauen, SterbefälleMittleres Sterbealter
0,2 %1:77,4
18,8 %
75,8 68,9
Altersstandardisierte Mortalität(/100.000)Rohe RateWeltstandardEuropa-Standard
45,221,330,7
BRD 1987 37,6
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
100
200
300
Altersspezifische Mortalität 2000 (/100.000)
Mortalität
85,5
76,5
68,0
und mehr
bis unter
bis unter
85,5
76,5
60,0
52,5
45,5
39,0
bis unter
bis unter
68,0
60,0
bis unter
bis unter
52,5
45,5
33,0
27,5
22,5
18,0
bis unter
bis unter
39,0
33,0
bis unter
bis unter
27,5
22,5
14,0
10,5
7,5
5,0
bis unter
bis unter
18,0
14,0
bis unter
bis unter
10,5
7,5
3,5
1,5
0,5
0,06
bis unter
bis unter
5,0
3,5
bis unter
bis unter
1,5
0,5
0 bis unter 0,06
Frauen
7
C50
Brustkrebs: Stadienverteilung und Vollzähligkeit derErfassung, Frauen 2000
Brustkrebs: Inzidenz (je 100.000) und registrierte Fälle,Frauen 2000
Übersicht Inzidenz
Summe registrierte Fälle
Männer Frauen
8 2.359Anteil an allen registriertenKrebserkrankungenMittleres ErkrankungsalterVerhältnis Männer zu Frauen,Neuerkrankungen
0,1 %
69,9
34,4 %
63
1 : 294,9
Altersstandardisierte Inzidenz (/100.000)Rohe RateWeltstandardEuropa-Standard
114,866,690,7
BRD 1987
VollzähligkeitAnteil histologisch gesicherterErkrankungen
103,0
77,6 %
100,0 %
> 95 %
99,3 %
DCO-AnteilM/I
50,0 %1,5
17,0 %0,4
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
100
200
300
Altersspezifische registrierte Inzidenz 2000 (/100.000)
UICC-Stadienverteilung beim weiblichen Brustkrebs
1Anzahl
735Anteil in %
31,22A2B3A3B
627411
26,617,4
126147
5,36,2
4Fehlende AngabenSumme
107206
4,58,7
2.359 100,0
Histologieverteilung
Invasive duktale Karzinome, invasive duktuläreKarzinome
n
1.533
%
65,0
Lobuläre KarzinomeMedulläre KarzinomeMuzinöse KarzinomePapilläre Karzinome
55025
23,31,1
339
1,40,4
Tubuläre KarzinomeAdenokarzinome ohne nähere AngabePlattenepithelkarzinomeAndere spezifische Karzinome
4315
1,80,6
42
0,20,1
Unspezifische Karzinome (NOS)Sarkome und andere WeichteiltumorenAndere spezifische bösartige NeubildungenUnspezifische bösartige Neubildungen
1304
5,50,2
47
0,20,3
Summe 2.359 100,0
Frauen
Vollzähligkeit
unter 50 %
50 % bis unter 60 %
60 % bis unter 70 %
70 % bis unter 80 %
80 % bis unter 90 %
90 % und mehr
Tumorstadium
T1
T2
T3
T4
Tx
Inzidenz
115,5 und mehr
105,0
95,0
bis unter 115,5
bis unter 105,0
85,5
76,5
68,0
60,0
bis unter 95,0
bis unter 85,5
bis unter 76,5
bis unter 68,0
52,5
45,5
39,0
33,0
bis unter 60,0
bis unter 52,5
bis unter 45,5
bis unter 39,0
27,5
22,5
18,0
14,0
bis unter 33,0
bis unter 27,5
bis unter 22,5
bis unter 18,0
10,5
7,5
5,0
3,0
bis unter 14,0
bis unter 10,5
bis unter 7,5
bis unter 5,0
0 bis unter 3,0
8Br
ust,
Frau
en (C
50)
Brust FrauenVerteilung der Tumorstadien
Tumorgröße Anzahl Anteil in %T1, bis 2 cmT2, > 2 cm bis 5 cmT3, > 5 cmT4, Haut, Brustwand
1.014923
43,039,1
121191
5,18,1
T unbekanntSumme
Verteilung des Lymphknotenbefalls
1102.359
4,7100,0
N0N1N2
Anzahl1.166
Anteil in %49,4
76898
32,64,2
N3Keine AngabeSumme
4323
0,213,7
2.359 100,0
Verteilung der Metastasierung
M0M1
Anzahl Anteil in %1.689
10071,6
4,2Keine AngabeSumme
5702.359
24,2100,0
Seitenlokalisation
Anzahl Anteil in %RechtsLinksBeidseitsOhne nähere Angabe
1.0621.167
45,049,5
5872
2,53,0
Summe 2.359 100,0
Sublokalisation Anzahl Anteil in %
Mamille 65 2,8Zentraler DrüsenkörperOberer innerer QuadrantUnterer innerer QuadrantOberer äußerer Quadrant
59173
2,57,3
70729
3,030,9
Unterer äußerer QuadrantAxilläre AusläuferMehrere TeilbereicheüberlappendNicht näher bezeichnet
1282
5,40,1
227
906
9,6
38,4Summe 2.359 100,0
Selbst-unter-
suchung
Gesetz-liche
Vorsorge
Nicht-gesetzlicheVorsorge-
unter-suchung
Tumor-sympto-matik
Nachsorge SonstigeAnlässe
0
10
20
30
40
50
42,6
22,3
9,2
15,5
0,6
5,8
Operation Strahlen-therapie
Chemo-therapie
Hormon-therapie
Immun-therapie
0,0 %
10,0 %
20,0 %
30,0 %
40,0 %
50,0 %
60,0 %
70,0 %
80,0 %
90,0 %
100,0 %
59,0 %
3,5 %
28,3 %
48,4 %39,7 %
56,5 %
5,4 %
0,3 %
16,7 %
21,1 %
9,5 %
35,0 %
8,9 %
34,8 %39,2 %
34,0 %
59,6 %
Häufigkeit der Angabe durchgeführte Therapie(Mehrfachnennungen sind möglich)
Anlass der Diagnosestellung (in %)
kurativ palliativ ja nein keine Angabe
9
C50
UICC Stadium in Abhängigkeit von Gesetzlicher Vor-sorge als Anlass der Diagnosestellung
UICC Stadium in Abhängigkeit vom Alter beiDiagnosestellung
unter 50 Jahre 50 bis 69 Jahre 70 Jahreund mehr
0,0 %
10,0 %
20,0 %
30,0 %
40,0 %
50,0 %
60,0 %
70,0 %
80,0 %
90,0 %
100,0 %
35,9 % 32,9 %25,8 %
26,4 % 28,4 %
24,1 %
20,8 %16,7 %
16,4 %
5,1 %5,7 %
4,9 %
2,7 %
4,4 %
11,1 %
1,8 %
4,8 %
5,8 %
7,3 % 7,1 %12,0 %
ja nein keine Angabe0,0 %
10,0 %
20,0 %
30,0 %
40,0 %
50,0 %
60,0 %
70,0 %
80,0 %
90,0 %
100,0 %
45,2 %
29,1 %18,8 %
30,6 %
26,5 %
20,8 %
14,6 %
20,0 %
10,8 %
3,4 %
6,3 %
4,3 %
2,3 %
7,2 %
8,3 %
1,0 %
5,9 %
4,0 %
2,9 % 5,1 %
33,0 %
Tumorstadium
In über 95 % der registrierten Fälle liegen Angaben zurGröße des Tumors vor, zu Lymphknotenbefall gibt es fürüber 85 % Angaben, zu Metastasen in gut 75 % der Fäl-le. Aus diesen Angaben und der ebenfalls erfassten Tu-morausbreitung kann in über 90 % aller Fälle das UICC-Stadium bestimmt werden.Insgesamt werden knapp ein Drittel der Brustkrebser-krankungen im prognostisch günstigen Stadium 1 diag-nostiziert, mehr als ein weiteres Viertel im Stadium 2A.Der Anteil der frühen Stadien nimmt mit zunehmendenAlter ab.
Diagnoseanlass
In 22,3 % der gemeldeten Erkrankungen wurde die ge-setzliche Früherkennung als Diagnoseanlass angegeben.Diese Tumoren weisen eine deutlich günstigere Stadien-verteilung auf als die 62,8 % Tumoren, die auf andereWeise entdeckt wurden. In 42,6 % der Fälle wird dieSelbstuntersuchung als Diagnoseanlass genannt. Andereals die gesetzliche Vorsorge wurden in 9,2 % der Fällegenannt. Für 14,9 % der Erkrankungen liegt keine Anga-be über den Diagnoseanlass vor. Diese Fälle wurden oftausschließlich von Pathologen gemeldet und haben häu-fig unvollständige Angaben zum Tumorstadium.
Lokalisation
Am häufigsten sind mit 30,9 % die oberen äußeren Qua-dranten der Brust betroffen, in 10,3 % der Fälle die inne-ren Quadranten. Der untere äußere Quadrant ist in5,4 % betroffen, Mamille und zentraler Drüsenkörpermachen zusammen 5,3 % aus. Allerdings gibt es in fast40 % der Fälle keine genaueren Angaben zur Lokalisati-on.
Tumoren auf der linken Seite sind mit 49,5 % etwas häu-figer als auf der rechten Seite mit 45,0 %. In 2,5 % derFälle sind primär beide Seite betroffen.
Therapie
Eine Operation wurde in über 90 % der Fälle durchge-führt, zu fast 60 % definitiv mit kurativer Absicht. Fürknapp die Hälfte der gemeldeten Patientinnen wird an-gegeben, dass eine Strahlentherapie durchgeführt wurde,Hormon- und Chemotherapie wurden in 56,5 % bzw.39,7 % genannt. Die hohen Anteile fehlender Angabensind eventuell darauf zurückzuführen, dass zum Zeit-punkt der Meldung die Therapie noch nicht abgeschlos-sen und die Angabe daher noch nicht möglich war.
1
2A
2B
3A
3B
4
keine Angabe
10Co
lon,
Rek
tum
(C18
-C20
)
Colon Rektum
Colon, Rektum: Mortalität (je 100.000) und Sterbefälle,Männer 2000
Colon, Rektum: Mortalität (je 100.000) und Sterbefälle,Frauen 2000
Epidemiologie
Darmkrebs ist in Deutschland bei Frauen die zweithäufigs-te Krebserkrankung (16,7 %), bei Männern die dritthäu-figste (16,1 %). Jährlich erkranken über 27.000 Männerund ca. 30.000 Frauen neu an Darmkrebs.In Deutschland blieben die Neuerkrankungsraten fürMänner und Frauen in den letzten 20 Jahren etwa kon-stant.
Die altersstandardisierte Inzidenz je 100.000 (Europabe-völkerung) an bösartigen Neubildungen des Colons be-trägt etwa 47,1 für Männer pro Jahr und etwa 30,3 fürFrauen pro Jahr. Die altersstandardisierte Inzidenz je100.000 (Europabevölkerung) an bösartigen Neubildun-gen des Rektums beträgt etwa 30,9 für Männer pro Jahrund etwa 18,4 für Frauen (Krebsregister Saarland, 1998).
Das mittlere Erkrankungsalter für Darmkrebs beträgt beiden Männern 67, bei Frauen 72 Jahre.
Darmkrebs ist bei Frauen mit 15,4 % und bei Männernmit 12,6 % die zweithäufigste Krebstodesursache.Die altersstandardisierte Mortalität je 100.000 (Europabe-völkerung) an Colonkarzinomen betrug 1997 für Männerca. 21,3 und für Frauen ca. 15,3. Für Rektumkarzinomelag sie bei 10,8 für Männer und bei 5,9 für Frauen.
Die relative 5-Jahres-Überlebensrate lag für Männer mitColonkarzinomen bei 52 % und für Frauen bei 54 %, beiRektumkarzinomen für Männer bei 45 %, für Frauen bei47 % (Saarland, 1985-1988).
Beobachtungen in Rheinland-Pfalz
Im Jahr 2000 wurden 79 % der erwarteten Fälle von Co-lonkarzinomen registriert. Von den erwarteten Rektumkar-zinomen wurden 74,7 % registriert.
Übersicht Mortalität Männer Frauen
Summe Sterbefälle 730 776Anteil an allen KrebssterbefällenVerhältnis Männer zu Frauen, SterbefälleMittleres Sterbealter
13,0 %1 : 1,1
15,7 %
71,3 76,8
Altersstandardisierte Mortalität(/100.000)Rohe RateWeltstandardEuropa-Standard
37,0 37,819,831,2
12,219,6
BRD 1987 43,0 27,5
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
100
200
300
400
500
Altersspezifische Mortalität 2000 (/100.000)
Mortalität
85,5
76,5
68,0
und mehr
bis unter
bis unter
85,5
76,5
60,0
52,5
45,5
39,0
bis unter
bis unter
68,0
60,0
bis unter
bis unter
52,5
45,5
33,0
27,5
22,5
18,0
bis unter
bis unter
39,0
33,0
bis unter
bis unter
27,5
22,5
14,0
10,5
7,5
5,0
bis unter
bis unter
18,0
14,0
bis unter
bis unter
10,5
7,5
3,5
1,5
0,5
0,06
bis unter
bis unter
5,0
3,5
bis unter
bis unter
1,5
0,5
0 bis unter 0,06
Männer Frauen
11
C18-C20
Colon, Rektum: Stadienverteilung und Vollzähligkeit derErfassung, Männer 2000
Colon, Rektum: Stadienverteilung und Vollzähligkeit derErfassung, Frauen 2000
Übersicht Inzidenz Männer Frauen
Summe registrierte Fälle 1.293 1.087Anteil an allen KrebserkrankungenMittleres ErkrankungsalterVerhältnis Männer zu Frauen,Neuerkrankungen
17,4 %68,7
15,9 %72,8
1,2:1
Altersstandardisierte Inzidenz (/100.000)Rohe RateWeltstandardEuropa-Standard
65,5 52,937,155,0
22,633,5
BRD 1987
VollzähligkeitAnteil histologisch gesicherterErkrankungen
71,1 43,0
84,9 %
99,3 %
71,0 %
98,5 %
DCO-AnteilM/I
21,9 %0,6
28,5 %0,7
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
100
200
300
400
500
Altersspezifische registrierte Inzidenz 2000 (/100.000)
Verteilung der Tumorstadien
Männer Frauen
T1, SubmukosaT2, Muscularis propriaT3, Subserosa, nichtperitoneali-siertes perikolisches / perirektalesGewebe
n149
%11,5
202
645
15,6
49,9
n95
%8,7
165
537
15,2
49,4
T4, Andere Organe oderStrukturen, viszerales PeritoneumT unbekanntSumme
131
166
10,1
12,81.293 100,0
162
128
14,9
11,81.087 100,0
Histologieverteilung
Männer Frauen
PlattenepithelkarzinomeAdenokarzinomeAndere spezifische Karzinome
n0
%0,0
1.2319
95,20,7
n3
%0,3
1.0278
94,50,7
Unspezifische Karzinome (NOS)
Sarkome und andereWeichteiltumorenAndere spezifische bösartigeNeubildungenUnspezifische bösartigeNeubildungen
46
2
3,6
0,2
0
5
0,0
0,4Summe 1.293 100,0
37
1
3,4
0,1
1
10
0,1
0,9
1.087 100,0
Vollzähligkeit
unter 50 %
50 % bis unter 60 %
60 % bis unter 70 %
70 % bis unter 80 %
80 % bis unter 90 %
90 % und mehr
Tumorstadium
T1
T2
T3
T4
Tx
Männer Frauen
12Br
onch
ien,
Lun
ge (C
33-C
34)
Bronchien Lunge
Bronchien, Lunge: Mortalität (je 100.000) und Sterbefälle,Männer 2000
Bronchien, Lunge: Mortalität (je 100.000) und Sterbefälle,Frauen 2000
Epidemiologie
In Deutschland erkranken jährlich etwa 27.900 Männeran Lungenkrebs (16,6 % aller Krebsneuerkrankungen).Damit wurde, wenn die Neuerkrankungszahlen des Diag-nosejahres 1998 zugrunde gelegt werden, Lungenkrebserstmalig vom Prostatakrebs als häufigste Krebsneuer-krankung beim Mann abgelöst.
Jährlich erkranken etwa 8.900 Frauen neu an Lungen-krebs. Lungenkrebs macht 5 % aller bösartigen Neubil-dungen bei Frauen aus.Die altersstandardisierte Inzidenz je 100.000 (Europabe-völkerung) beträgt pro Jahr etwa 95,7 für Männer undetwa 23,4 für Frauen.Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer und Frau-en bei etwa 66 Jahren.
Bei Männern ist seit Ende der 80er Jahre ein rückläufiger
Trend bei den Neuerkrankungsraten zu beobachten. BeiFrauen steigt die Inzidenz kontinuierlich an.
Lungenkrebs ist bei Männern mit 26,4 % die häufigste,bei Frauen mit 9 % die dritthäufigste Krebstodesursache.Die altersstandardisierte Mortalität (Europastandard) anLungenkrebs betrug 1997 für Männer ca. 65,6/100.000und für Frauen ca. 14,3/100.000.
Die relative 5-Jahres-Überlebensrate (Saarland 1985-88)lag bei Männern bei ca. 9 %, bei Frauen bei ca. 17 %.
Beobachtungen in Rheinland-Pfalz
Dem Krebsregister Rheinland-Pfalz liegen 1.076 Meldun-gen über Erkrankungen an Lungenkrebs für das Jahr 2000vor. Die Vollzähligkeit der Erfassung wird landesweit auf50,6 % geschätzt.
Übersicht Mortalität Männer Frauen
Summe Sterbefälle 1.527 430Anteil an allen KrebssterbefällenVerhältnis Männer zu Frauen, SterbefälleMittleres Sterbealter
27,2 %3,6 : 1
8,7 %
68,4 68,2
Altersstandardisierte Mortalität(/100.000)Rohe RateWeltstandardEuropa-Standard
77,3 20,943,665,2
10,214,8
BRD 1987 84,1 18,0
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
100
200
300
400
500
Altersspezifische Mortalität 2000 (/100.000)
Mortalität
85,5
76,5
68,0
und mehr
bis unter
bis unter
85,5
76,5
60,0
52,5
45,5
39,0
bis unter
bis unter
68,0
60,0
bis unter
bis unter
52,5
45,5
33,0
27,5
22,5
18,0
bis unter
bis unter
39,0
33,0
bis unter
bis unter
27,5
22,5
14,0
10,5
7,5
5,0
bis unter
bis unter
18,0
14,0
bis unter
bis unter
10,5
7,5
3,5
1,5
0,5
0,06
bis unter
bis unter
5,0
3,5
bis unter
bis unter
1,5
0,5
0 bis unter 0,06
Männer Frauen
13
C33-C34
Bronchien, Lunge: Registrierte Fälle und Vollzähligkeit derErfassung, Männer 2000
Bronchien, Lunge: Registrierte Fälle und Vollzähligkeit derErfassung, Frauen 2000
Übersicht Inzidenz Männer Frauen
Summe registrierte Fälle 847 229Anteil an allen KrebserkrankungenMittleres ErkrankungsalterVerhältnis Männer zu Frauen,Neuerkrankungen
11,4 %66,5
3,3 %64,0
3,7 : 1
Altersstandardisierte Inzidenz (/100.000)
Rohe Rate
Weltstandard
Europa-Standard
Keine Angaben wegenunzureichenderVollzähligkeit
BRD 1987
VollzähligkeitAnteil histologisch gesicherterErkrankungen
51,5 %
95,0 %
47,8 %
91,7 %
DCO-AnteilM/I
49,2 %1,8
50,3 %1,9
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
100
200
300
400
500
Altersspezifische registrierte Inzidenz 2000 (/100.000)
Verteilung der Tumorstadien
Männer Frauen
T1, ≤ 3cmT2, > 3cm, Hauptbronchus≥ 2 cm von der Carina, viszeralePleura, partielle Atelektase
T3, Brustwand, Zwerchfell,Perikard, Hauptbronchus < 2cmvon der Carina, totale Atelektase
n72
%8,5
220
125
26,0
14,8
n27
%11,8
53
23
23,1
10,0
T4 Mediastinum, Herz, großeGefäße, Luftröhre, Ösophagus,Pleuraerguß
T unbekanntSumme
165
265
19,5
31,3847 100,0
44
82
19,2
35,8229 100,0
Histologieverteilung
Männer Frauen
PlattenepithelkarzinomeAdenokarzinomeKleinzellige Karzinome
n272
%32,1
238150
28,117,7
n28
%12,2
9254
40,223,6
Großzellige KarzinomeAndere spezifische KarzinomeUnspezifische KarzinomeSarkome
4614
5,41,7
943
11,10,4
Unspezifische bösartigeNeubildungenSumme
30
847
3,5
100,0
127
5,23,1
211
9,20,4
14
229
6,1
100,0
Vollzähligkeit
unter 50 %
50 % bis unter 60 %
60 % bis unter 70 %
70 % bis unter 80 %
80 % bis unter 90 %
90 % und mehr
Männer Frauen
14M
elan
om (C
43)
Melanom
Melanom: Mortalität (Je 100.000) und Sterbefälle,Männer 2000
Melanom: Mortalität (Je 100.000) und Sterbefälle,Frauen 2000
Epidemiologie
Das maligne Melanom macht in Deutschland etwa 2 %aller bösartigen Neubildungen aus.
Jährlich erkranken ca. 3.400 Frauen und 2.900 Männerneu an einem malignen Melanom.
Die altersstandardisierte Inzidenz des malignen Melanomsbeträgt pro Jahr etwa 9,5/100.000 für Männer und etwa7,3/100.000 für Frauen.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt jeweils bei 56 Jahren.In Deutschland sind die Neuerkrankungsraten in den letz-ten 30 Jahren deutlich angestiegen. Seit den 70er Jahrenhaben sich die Erkrankungsraten etwa vervierfacht.
Das maligne Melanom verursacht ca. 1 % aller Krebsto-desfälle.
Die altersstandardisierte Mortalität an malignem Mela-nom (Europabevölkerung) betrug 1997 für Männer ca.2,5/100.000 und für Frauen ca. 1,6/100.000. Trotz dersteigenden Inzidenz hat sich die Mortalität im zeitlichenVerlauf kaum verändert.
Die relative 5-Jahres-Überlebensrate lag bei Männern beietwa 69 %, bei Frauen bei etwa 80 % (Saarland 1985-1988).
Beobachtungen in Rheinland-Pfalz
Dem Krebsregister liegen 478 Meldungen über Erkran-kungen an Melanomen für das Jahr 2000 vor.
Landesweit werden über 95 % der erwarteten Erkrankun-gen erfasst. Die registrierte Inzidenz (Europastandard) be-trägt 9,8/100.000 für Männer, für Frauen 10,3/100.000.
Übersicht Mortalität Männer Frauen
Summe Sterbefälle 58 56Anteil an allen KrebssterbefällenVerhältnis Männer zu Frauen, SterbefälleMittleres Sterbealter
1,0 %1 : 1
1,1 %
65,3 71,4
Altersstandardisierte Mortalität(/100.000)Rohe RateWeltstandardEuropa-Standard
2,9 2,71,72,5
1,21,7
BRD 1987 3,3 2,1
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
20
40
60
Altersspezifische Mortalität 2000 (/100.000)
Mortalität
85,5
76,5
68,0
und mehr
bis unter
bis unter
85,5
76,5
60,0
52,5
45,5
39,0
bis unter
bis unter
68,0
60,0
bis unter
bis unter
52,5
45,5
33,0
27,5
22,5
18,0
bis unter
bis unter
39,0
33,0
bis unter
bis unter
27,5
22,5
14,0
10,5
7,5
5,0
bis unter
bis unter
18,0
14,0
bis unter
bis unter
10,5
7,5
3,5
1,5
0,5
0,06
bis unter
bis unter
5,0
3,5
bis unter
bis unter
1,5
0,5
0 bis unter 0,06
Männer Frauen
15
C43
Melanom: Inzidenz (je 100.000) und registrierte Fälle,Männer 2000
Melanom: Inzidenz (je 100.000) und registrierte Fälle,Frauen 2000
Übersicht Inzidenz Männer Frauen
Summe registrierte Fälle 224 254Anteil an allen KrebserkrankungenMittleres ErkrankungsalterVerhältnis Männer zu Frauen,Neuerkrankungen
3,0 %62,5
3,7 %53,8
1 : 1,1
Altersstandardisierte Inzidenz (/100.000)Rohe RateWeltstandardEuropa-Standard
11,3 12,47,39,8
8,410,3
BRD 1987
VollzähligkeitAnteil histologisch gesicherterErkrankungen
11,5 11,4
> 95 %
99,1 %
> 95 %
99,2 %
DCO-AnteilM/I
10,4 %0,3
9,3 %0,2
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
20
40
60
Altersspezifische registrierte Inzidenz 2000 (/100.000)
Verteilung der Tumorstadien 2000
Männer Frauen
T1, bis 0,75 mmT2, > 0,75 mm bis 1,5 mmT3, > 1,5 mm bis 4 mm
n69
%30,8
3523
15,610,3
n104
%40,9
3120
12,27,9
T4, > 4 mm, SatellitenT unbekanntSumme
1681
7,136,2
224 100,0
990
3,535,4
254 100,0
Histologieverteilung
Männer Frauen
Superfiziell spreitendes Melanom(SSM)Noduläres Melanom (NM)Akrales lentiginöses Melanom
n
93
%
41,5
241
10,70,4
n
149
%
58,7
113
4,31,2
Lentigo-maligna-Melanom(LMM)Andere spezifische MelanomeMalignes Melanom der Hautohne nähere AngabeSumme
20
8
8,9
3,6
78
224
34,8
100,0
22
6
8,7
2,4
63
254
24,8
100,0
Männer Frauen
Inzidenz
115,5 und mehr
105,0
95,0
bis unter 115,5
bis unter 105,0
85,5
76,5
68,0
60,0
bis unter 95,0
bis unter 85,5
bis unter 76,5
bis unter 68,0
52,5
45,5
39,0
33,0
bis unter 60,0
bis unter 52,5
bis unter 45,5
bis unter 39,0
27,5
22,5
18,0
14,0
bis unter 33,0
bis unter 27,5
bis unter 22,5
bis unter 18,0
10,5
7,5
5,0
3,0
bis unter 14,0
bis unter 10,5
bis unter 7,5
bis unter 5,0
0 bis unter 3,0
16Pr
osta
ta (C
61)
Prostata
Prostata: Mortalität (je 100.000) und Sterbefälle,Männer 2000
Epidemiologie
Prostatakrebs ist bei Männern mit 18,7 % in Deutschlandinzwischen die häufigste Krebsneuerkrankung und hatden Lungenkrebs als häufigsten Tumor bei Männern ab-gelöst. Jährlich erkranken ca. 31.500 Männer neu an ei-nem Prostatakarzinom.
Die altersstandardisierte Inzidenz (Europabevölkerung)beträgt etwa 77,3/100.000 pro Jahr.Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 72 Jahren.
In Deutschland sind seit Ende der 80er Jahre die Neuer-krankungsraten deutlich angestiegen. Die Sterblichkeitsteigt seit den 70er Jahren nur gering an, seit Mitte der90er Jahre zeichnet sich möglicherweise ein Rückgang derSterberaten ab.
Der Prostatakrebs steht bei Männern mit 10,5 % an drit-ter Stelle der zum Tode führenden Krebserkrankungen.
Die altersstandardisierte Mortalität (Europabevölkerung)an Prostatakarzinom betrug 1997 ca. 27,7/100.000.
Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt etwa bei 70 %(Saarland, 1985-1988).
Beobachtungen in Rheinland-Pfalz
Dem Krebsregister liegen Meldungen über 1.782 Erkran-kungen an Prostatakrebs im Jahr 2000 vor.
Die Vollzähligkeit der Erfassung wird landesweit auf über95 % geschätzt. Während in etlichen Kreisen noch deutli-che Untererfassung vorliegt, werden aus einigen anderenKreisen mehr Fälle als erwartet gemeldet.
Die Inzidenz (Europastandard) liegt für das Jahr 2000 bei73,6/100.000.
Übersicht Mortalität
Summe Sterbefälle
Männer
549Anteil an allen KrebssterbefällenMittleres Sterbealter
Altersstandardisierte Mortalität (/100.000)
9,8 %77,1
Rohe RateWeltstandardEuropa-StandardBRD 1987
27,813,823,936,0 0-
45-
910
-14
15-1
920
-24
25-2
930
-34
35-3
940
-44
45-4
950
-54
55-5
960
-64
65-6
970
-74
75-7
980
-84
85+
0
200
400
600
800
Altersspezifische Mortalität 2000 (/100.000)
Mortalität
85,5
76,5
68,0
und mehr
bis unter
bis unter
85,5
76,5
60,0
52,5
45,5
39,0
bis unter
bis unter
68,0
60,0
bis unter
bis unter
52,5
45,5
33,0
27,5
22,5
18,0
bis unter
bis unter
39,0
33,0
bis unter
bis unter
27,5
22,5
14,0
10,5
7,5
5,0
bis unter
bis unter
18,0
14,0
bis unter
bis unter
10,5
7,5
3,5
1,5
0,5
0,06
bis unter
bis unter
5,0
3,5
bis unter
bis unter
1,5
0,5
0 bis unter 0,06
Männer
17
C61
Prostata: Stadienverteilung und Vollzähligkeit derErfassung, Männer 2000
Prostata: Inzidenz (je 100.000) und registrierte Fälle,Männer 2000
Übersicht Inzidenz
Summe registrierte Fälle
Männer
1.782Anteil an allen KrebserkrankungenMittleres Erkrankungsalter
Altersstandardisierte Inzidenz (/100.000)
23,9 %69,8
Rohe RateWeltstandardEuropa-StandardBRD 1987
90,249,173,696,3
VollzähligkeitAnteil histologisch gesicherter ErkrankungenDCO-Anteil
> 95 %99,0 %21,3 %
M/I 0,3
0-4
5-9
10-1
415
-19
20-2
425
-29
30-3
435
-39
40-4
445
-49
50-5
455
-59
60-6
465
-69
70-7
475
-79
80-8
485
+
0
200
400
600
800
Altersspezifische registrierte Inzidenz 2000 (/100.000)
Verteilung der Tumorstadien
n %T1, nicht sicht- oder tastbarT2, begrenzt auf ProstataT3, KapseldurchbruchT4, Tumor ist fixiert oder infiltriert benachbarteStrukturen
241710
13,539,8
357
78
20,0
4,4
T unbekanntSumme
3961.782
22,2100,0
Histologieverteilung
n %PlattenepithelkarzinomeAdenokarzinomeAndere spezifische Karzinome
Unspezifische Karzinome (NOS)
51.545
0,386,7
3221
0,212,4
Sarkome und andere WeichteiltumorenUnspezifische bösartige NeubildungenSumme
17
0,10,4
1.782 100,0
Männer
Vollzähligkeit
unter 50 %
50 % bis unter 60 %
60 % bis unter 70 %
70 % bis unter 80 %
80 % bis unter 90 %
90 % und mehr
Tumorstadium
T1
T2
T3
T4
Tx
Inzidenz
115,5 und mehr
105,0
95,0
bis unter 115,5
bis unter 105,0
85,5
76,5
68,0
60,0
bis unter 95,0
bis unter 85,5
bis unter 76,5
bis unter 68,0
52,5
45,5
39,0
33,0
bis unter 60,0
bis unter 52,5
bis unter 45,5
bis unter 39,0
27,5
22,5
18,0
14,0
bis unter 33,0
bis unter 27,5
bis unter 22,5
bis unter 18,0
10,5
7,5
5,0
3,0
bis unter 14,0
bis unter 10,5
bis unter 7,5
bis unter 5,0
0 bis unter 3,0
18M
etho
den
MethodenBerücksichtigte Krankheitsentitäten
Das Krebsregister Rheinland-Pfalz erfasst alle Erkrankun-gen an bösartigen Neubildungen, die den Positionen C00bis C97 der ICD-10 (International Classification of Disea-ses, 10. Revision) entsprechen. Ferner werden in-situ-Neu-bildungen (D00-D09), Neubildungen unsicheren Verhal-tens (D37-D48) und gutartige Hirntumoren (D32-D33) re-gistriert.
Für die Inzidenzberechnung werden die Erkrankungen un-ter den Positionen C00 bis C97 gezählt. Als inzidente Fäl-le werden außerdem gemäß den internationalen Vorga-ben alle Harnblasentumoren mit Dignität /1 (unsicherenVerhaltens), /2 (in situ) und /3 (invasiv) registriert. Für dieBerechnung der Vollzähligkeit auf der Basis der Inzidenz-zahlen aus dem Saarland werden nur die im Saarland ge-zählten Tumoren eingeschlossen. Ferner werden gutartigeHirntumoren und Hirntumoren unsicheren Verhaltens ge-zählt.
Methodik der Auswertung
Dieser Bericht enthält neben einer Aufstellung der regist-rierten Neuerkrankungen auch Mortalitätsdaten des Sta-tistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz.
Inzidenzzahlen werden angegeben für Krebs gesamt undfür Erkrankungen mit einer geschätzten Vollzähligkeit von70 % und mehr. Als aussagekräftig gelten Inzidenzzahlenjedoch erst bei einer Vollzähligkeit von über 90 %. Liegtdie geschätzte Vollzähligkeit über 90 %, so wird die Inzi-denz kartiert, andernfalls die Vollzähligkeit.
Maßzahlen für Inzidenz und Mortalität
Die Berechnung der epidemiologischen Maßzahlen erfolgtaus den absoluten Fallzahlen und den Bevölkerungsdaten.Die rohe Inzidenz gibt an, wie viele neue Fälle pro Jahr ineiner definierten Region im Verhältnis zu allen dort leben-den Personen (Bevölkerung unter Risiko) auftreten. DieRate wird auf 100.000 Personen bezogen. Die „rohe Inzi-denz“ eignet sich zum Feststellen des Versorgungsbedarfseiner definierten Region. Die entsprechende Formel lautet:
Ij = (Nj /Bj)*100.000
Ij = Rohe Inzidenz im Zeitraum jNj = Anzahl der Neuerkrankungen im Zeitraum jBj = Bevölkerung unter Risiko im Zeitraum j
Sind die Erkrankungsraten in bestimmten Altersgruppenvon Interesse, berechnet man altersspezifische Inzidenzra-ten. Für die interessierende Altersgruppe wird die Anzahlneu erkrankter Personen ins Verhältnis zur entsprechen-den Bevölkerung unter Risiko gesetzt. Die Formel lautet:
Aij = (Nij/Bij)*100 000
Aij = Altersspezifische Inzidenz der Altersgruppe i im Zeit-raum j
Nij = Anzahl der Neuerkrankungen der Altersgruppe i imZeitraum j
Bij = Bevölkerung unter Risiko der Altersgruppe i im Zeit-raum j
Für den Vergleich von Inzidenzen unterschiedlicher Popu-lationen werden Altersstandardisierungen durchgeführt.Dazu verwendet man sogenannte Standardpopulationen,deren Altersverteilung vorgegeben ist. Die direkt alters-standardisierte Inzidenzrate ergibt sich als gewichtetesMittel der altersspezifischen Inzidenzraten. Als Gewichtewerden die Anteile der jeweiligen Altersgruppen an derGesamt-Standardbevölkerung verwendet. Für alle zu ver-gleichenden Populationen wird der gleiche Standard ver-wendet.
Die direkt altersstandardisierte Inzidenzrate gibt die Er-krankungsrate im Zeitraum j an, die zu erwarten wäre,wenn die Alterszusammensetzung der untersuchten Popu-lation mit der Alterszusammensetzung der Standardbevöl-kerung übereinstimmte. Die Formel lautet:
Dj = ∑ Aij * Gi / 100.000
Dj = Direkt standardisierte Inzidenzrate im Zeitraum jAij = Altersspezifische Inzidenz der Altersgruppe i im Zeit-
raum j der untersuchten PopulationGi = Angehörige der Altersgruppe i der Standardbevölke-
rung (∑ Gi = 100.000)
In diesem Bericht beziehen sich Inzidenzangaben immernur auf Fälle, die dem Krebsregister direkt gemeldet wur-den. Fälle, die dem Krebsregister nur durch die Todesbe-scheinigung bekannt wurden, sogenannte DCO-Fälle, sinddarin nicht enthalten.
Formal analog werden Mortalitätsraten berechnet: es ist„Inzidenz“ durch „Mortalität“ zu ersetzen und die Anzahlder Neuerkrankungen durch die Anzahl der Sterbefälle.
i
i
19
MethodenSchätzung der Vollzähligkeit
Für die Schätzung der Vollzähligkeit kommen zwei Verfah-ren zum Einsatz.
Für Krebserkrankungen, die selten auftreten oder seltenzum Tode führen, werden die über die Jahre 1996-2000gemittelten altersspezifischen Inzidenzraten aus demSaarland mit den Bevölkerungszahlen der entsprechendenAltersgruppen in Rheinland-Pfalz multipliziert, woraussich die erwartete Fallzahl für die einzelnen Altersgruppenergibt. Durch die Summation über alle Altersgruppen er-hält man die erwartete Gesamtfallzahl. Die Vollzähligkeitist der Quotient aus registrierten und erwarteten Fällen.Dieses Verfahren wird hier für das maligne Melanom an-gewandt.
Für häufigere Krebserkrankungen, die oft zum Tode füh-ren, werden die erwarteten Fallzahlen aus den Inzidenz-und Mortalitätsdaten aus dem Saarland 1996-2000 undden Mortalitätsdaten für Rheinland-Pfalz für das Jahr2000 geschätzt. Dabei wird jeweils altersspezifisch ausden saarländischen Daten das Verhältnis von Mortalitätzu Inzidenz (M/I) geschätzt. Unter der Annahme, dass dasVerhältnis von Mortalität zu Inzidenz in beiden Länderngleich ist, ergibt sich die erwartete Fallzahl durch Multipli-kation der Sterbefälle in Rheinland-Pfalz mit 1/(M/I).Durch die Summation über alle Altersgruppen erhält manwieder die insgesamt erwartete Fallzahl. Die Vollzähligkeiterrechnet sich wie oben als Verhältnis von registrierten zuerwarteten Fällen. Das zweite Verfahren wurde in diesemBericht angewandt für folgende Krankheitsentitäten:Krebs des Colons und des Rektums, Lungenkrebs, Brust-krebs bei Frauen, Prostatakrebs und Krebs gesamt ohnenicht-melanotische Hauttumoren.
Erkrankungs- und Sterbealter
Als mittleres Erkrankungsalter wird der Median des Altersbei Diagnosestellung angegeben. Damit lag das Alter beiDiagnose für je 50 % der erkrankten Personen über bzw.unter dem hier angegeben mittleren Erkrankungsalter.Vorteil des Medians ist, dass er durch „Ausreißer“ mitsehr niedrigem oder sehr hohem Alter kaum beeinflusstwird.
Für das Sterbealter (Alter zum Zeitpunkt des Todes) lagendie Rohdaten nur in Altersgruppen vor. Hier konnte dasmittlere Sterbealter nur als gewichteter Mittelwert berech-net werden.
DCO-Anteil
Zusätzlich zu den Meldungen erhält das Krebsregister alleTodesbescheinigungen aus Rheinland-Pfalz. Damit ist esmöglich, Überlebenszeiten nach Krebserkrankungen zubestimmen. Außerdem erhält das Krebsregister damitKenntnis über Krebserkrankungen, die zu Lebzeiten desPatienten nicht gemeldet wurden. Fälle, die dem Krebsre-gister auf diese Weise bekannt werden, werden als DCO-Fälle (DCO = death certificate only) bezeichnet. Ihr Anteilsollte möglichst gering sein, da über sie weniger Informa-tionen vorliegen. Insbesondere lässt sich das Diagnosejahroft nicht ermitteln, daher geht ein solcher Fall in die Inzi-denz des Sterbejahres ein - sicher oft zu Unrecht.
Der DCO-Anteil ist ein Kriterium zur Beurteilung der Qua-lität eines Krebsregisters. In der Anfangsphase einesKrebsregisters ist der DCO-Anteil naturgemäß hoch, daviele Todesbescheinigungen sich auf Erkrankungen vordem Beginn der Registrierung beziehen.Der hier angegebene DCO-Anteil ist der Anteil der DCO-Fälle des Jahres 2000 an allen mit Diagnosejahr 2000 re-gistrierten Patienten (registrierte Neuerkrankungen 2000+ DCO-Fälle des Jahres 2000).
Kartographische Darstellungen
Für die einzelnen Krebserkrankungen werden die regiona-le Verteilung von Mortalität und Inzidenz auf Ebene derLandkreise und kreisfreien Städte dargestellt.Die Inzidenzkarten stellen durch Flächenfärbung die al-tersstandardisierten Inzidenzraten (Europa-Standard) dar.Soweit eine Inzidenzberechnung wegen mangelnder Voll-zähligkeit noch nicht sinnvoll ist, wird nur die Vollzählig-keit der Erfassung der Erkrankung kartiert. In einem Säu-lendiagramm wird die Verteilung der T-Kategorie derTNM-Klassifkation gezeigt. Außerdem ist jeweils die abso-lute Anzahl registrierter Fälle angegeben.
Für die Mortalität werden in der Fläche die altersstandar-disierten Mortalitätsraten (Europa-Standard) dargestellt.Außerdem wird die absolute Anzahl an Sterbefällen ange-geben. Die Einfärbung der Inzidenz- und Mortalitätskar-ten erfolgt auf Basis einer absoluten Skala, die sich anden Krebsatlas anlehnt. Dies erlaubt den direkten Ver-gleich der Mortalität und Inzidenz zwischen verschiede-nen Krankheitsentitäten.
Die Vollzähligkeit der Registrierung wird auf einer 6-stufi-gen Skala dargestellt.
Impressum
Herausgeber: Krebsregister Rheinland-Pfalz, Registerstelle
Autoren: Schmidtmann, I., Husmann, G., Krtschil, A., Seebauer, G.
Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und StatistikKlinikum der Johannes Gutenberg-UniversitätObere Zahlbacher Straße 6955131 MainzeMail: [email protected]: www.krebsregister-rheinland-pfalz.de
© Krebsregister Rheinland-Pfalz, Mainz 12/2002Auflage: 18.000Layout und Satz: G. HusmannDruck: Leipziger Messe Verlag, Leipzig
Der Druck dieser Broschüre wurde durch das Bundesministerium fürGesundheit und Soziale Sicherung finanziert.
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