LMU München
Historisches Seminar
Abteilung für Alte Geschichte
Proseminar: Konstantin der Große
Dozent: Dr. Christian Ronning
WS 2006/2007
Konstantins Verhältnis zur Stadt Rom. Die Rombesuche zwischen 312 und 326
aus macht- und religionspolitischer Perspektive
Verfasser:
Wolfgang Melchior, M.A.
Ichostr. 4
81541 München
Tel.: 089 / 69 375 357
E-Mail: [email protected] Abgabetermin: 23.07.2007
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung: Rom als Symbol 1
2. Hauptteil 3
2.1. Unterlassene Besuche 3
2.2. Die drei Rombesuche 5
2.2.1. Der Besuch nach dem Sieg über Maxentius (312) 7
2.2.1.1. Der Einzug am 29. Oktober 312 – triumphus oder adventus? 7
2.2.1.2. Bautätigkeit im Anschluss an den Sieg über Maxentius 14
Exkurs zum Kirchenbauprogramm 15
2.2.2. Die Decennalien (315) 16
2.2.3. Die Vicennalien (326)
20
3. Schluss 20
4. Literaturverzeichnis und Abbildungen 23
4.1. Quellen 23
4.1.1. Literarische Quellen 23
4.1.2. Inschriften 25
4.1.3. Archäologische und architektonische Befunde 25
4.2. Sekundärliteratur 25
4.3. Abbildungen 27
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
1. Einleitung: Rom als Symbol
Konstantins Verhältnis zur Stadt Rom beruht nicht nur auf aktiven politischen
Entscheidungen des Kaisers, sondern auch auf den Bedeutungsverlust der urbs aeterna
während der Tetrarchie zurückzuführen sind, die als Folge der Dezentralisierung des
Reiches in dieser Zeit zu sehen ist1. Durch die Tetrarchie wurden im Westen Aquleia und
Mediolanum zu Residenzstädten erhoben. Auch residierte Konstantin im Westen in Trier
und später in Konstantinopel. Dies ist als Subtext aller Betrachtungen zu dieser Zeit stets zu
bedenken.
Trotz seines stetigen Bedeutungsverlusts blieb Rom jedoch immer noch caput mundi. Die
Stadt verkörperte zwar nicht mehr das politische Machtzentrum, jedoch symbolisierte sie
immer noch das historische, moralische und religiöse Zentrum des römischen Reiches und
damit der Hegemonial- wie Einheitsidee. Spür- wie ablesbar wird dies daran, dass, selbst
als Konstantin mit der Gründung Konstantinopels im Jahr 330 eine neue Residenzstadt
nach seinen prinzipalen, dynastischen Vorstellungen plante und erbaute, diese bewusst
nicht administrativ und kirchenpolitisch Rom gleichgestellt werden sollte. Lediglich ein
Senat zweiter Ordnung, die clari und keine clarissimi, und nur ein Prokonsul und kein
Konsul wurden dort installiert. Auch ist dort, ganz im Gegensatz zu Rom, kein einziger
christlicher Kirchenbau während der Lebenszeit Konstantins errichtet worden.
Ganz anders verfuhr Konstantin mit Rom. Er, dessen Regierungsstil geradezu von
Herrschaftssymbolik überbordete und der als Meister auf der Klaviatur repräsentativer
Akte bezeichnet werden kann, war sich vor allem der symbolischen Bedeutung Roms
durchaus bewusst. Sein Sieg über Maxentius an der Milvischen Brücke 312 wurde von
seinen Zeitgenossen als Befreiung Roms und gleichzeitig als Restauration der alten Größe
des Reiches gefeiert.2
Die vorliegende Arbeit wird dieses im Wesentlichen durch symbolische Akte geprägte
Verhältnis vor allem aus religionspolitischer Perspektive nachgehen und sich fragen, wie
und inwiefern Konstantin die Stadt Rom und die damit verbundene ideelle Bedeutung als
Plattform und auch Instrument seiner dynastischen Herrschaftssicherung und seiner 1 A. Demandt (1989), Die Spätantike. Römische Geschichte von Diocletian bis Justitian 284-565 n. Chr, München, 49.
- 1 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Religionspolitik zugleich nutze. Das politische Verhältnis Konstantins zum Senat, der sich
nach wie vor als herrschende Elite des imperiums begriff, wird damit ausgeblendet. Dies
war im Wesentlichen geprägt von Spannungen, wie man in der heutigen diplomatischen
Diktion sagen würde. Ob es sich um dabei um bewusste oder unbeabsichtigte
Provokationen und Sticheleien einer der beiden Seiten, einen Entfremdungsprozess
zwischen den Senatoren und dem Kaiser oder sogar einen grundsätzlichen Machtkampf
zwischen Senat und dem Principat Konstantins handelt, bleiben insofern unbeantwortet, als
sie nicht die macht- und religionspolitische Ebene betreffen. Machtpolitik wird dabei als
dynastische Machterhaltungspolitik verstanden, die den Zeitgenossen Konstantins
imperialen Alleinvertretungsanspruch demonstrieren sollte. Dabei zeigte sich auch immer
wieder, wie eng dies mit religionspolitischen Fragen verwoben war. So verlangen
die Rombesuche Konstantins, in denen er traditionsreiche und sakral aufgeladenen
Festlichkeiten (Siegesfeier, Decennalien, Vicennalien) zur Demonstration seines
Alleinvertretungsanspruchs abhielt, ein feines Gespür für symbolische Gesten. Immer
wieder spitzt sich dies in der Frage zu: Wie weit musste Konstantin dabei heidnischen
Ritualen folgen und wie sehr konnte er christliche Ideen forcieren? Als
ereignisgeschichtlicher Untersuchungsgegenstand dienen zur Beantwortung dieser Frage
die unterlassenen Besuche und die belegten drei Rombesuche. Die Bautätigkeit, die
Konstantin in Rom auf sakralem wie profanen Gebiet initiierte, wird an wichtigen Stellen
eingeflochten, findet jedoch keine herausgehobene Beachtung, würde sie doch den Rahmen
dieser Arbeit sprengen.
Die literarische Quellenlage darf als relativ gut bezeichnet werden und fußt vor allem auf
den Vita Constantini des Eusebius, den De mortibus persecutorum eines Laktanz auf
christlicher und apologetischer Seite sowie den De Caesaribus des Aurelius Victor und der
Historia Nova des Zosimus auf konstantinkritischer und paganer Seite. Sie schildern vor
allem die Rombesuche aus gegensätzlicher Perspektive.
Umfangreich wie aussagekräftig sind auch die archäologischen Zeugnisse und Befunde in
Form des heute noch gut bis sehr gut erhaltenen profanen Konstantinsbogens sowie der
Maxentiusbasilika.
2 Siehe vor allem Eus. Vit. Const.1,
- 2 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
2. Hauptteil
Konstantin besuchte Rom, will man den Quellen glauben schenken, genau drei Mal. Zuerst
312 nach dem Sieg über Maxentius und nicht einmal drei Jahre später 315 zur Einweihung
des Konstantinbogens anlässlich seiner Decennalien und im Jahre 326 aus Anlass der
nachgeholten Vicennalien.
2.1 Unterlassene Besuche
Zunächst interessanter ist der Umstand, wann und warum Konstantin die Stadt nicht
besucht hat, d.h. wann er sie aus rituellen oder politisch-repräsentativen Gepflogenheiten
hätte besuchen sollen. Daraus ließen sich nämlich auch Rückschlüsse darauf ziehen, welche
symbolische Bedeutung Rom für Konstantin nicht mehr haben sollte.
So sollten 313 die Säkularfeiern, die ludi saeculares, stattfinden. Zosimenos, der ihrer
Entstehung, Geschichte und Bedeutung die ersten sechs Kapitel des zweiten Buchs seiner
Historia Nova widmet, stellt dann im siebten fest, dass Konstantin 313 dieses wichtigste
heidnische Fest dreisterweise ausgelassen habe3. Hat sich Konstantin damit bewusst gegen
die Traditionen gestellt? Und vor allem: Da es sich bei den Säkularfeiern sicher um ein
heidnisches Fest4 handelte, verweigerte er sich hier den sakralen Gepflogenheiten?
Überliefert sind die Säkularspiele von 249 v. Chr., 146 v. Chr., 17 v. Chr unter Augustus,
47 n. Chr. unter Claudius, 88 n. Chr. durch Domitian und die von 204 n. Chr5. Ihrer
Bezeichnung wie mythologischen Basis nach sollten sie alle 100 bzw. 110 Jahre
stattfinden. Sieht man sich die Schilderungen wie Intervalle der Säkularspiele an, so
gelangt man nur zu einem Ergebnis: Die Säkularspiele fanden keineswegs stets im Wechsel
von 110 Jahren statt, wie dies das von Zosimus angeführte Sybillinische Orakel stipuliert6.
So hätten die nächstfolgenden Spiele des Jahres 88. n. Chr. nicht im Jahr 204 n. Chr.,
sondern im Jahr 197 n. Chr. - und damit die darauf folgenden im Jahre 306 n. Chr. -
abgehalten werden müssen. Von einem bewussten „Auslassen“, wie dies Zosimenos
3 Zos. 2,7,1ff. Nach Zosimenos hätten im Jahr 204 unter dem Konsulat des Libo und Chilo die letzten Säkularspiele stattgefunden. Er stellt die Unterlassung Konstantins jedoch in tendenziöser Sicht so dar, dass durch diese Abkehr vom heidnischen Ritus der Zerfall des Reiches vorangetrieben worden sei. 4 Siehe hierzu die genaue Beschreibung der Zeremonie, wohl nach augusteischem Muster bei Zos. 2,5, 1ff. Siehe dazu auch Horaz’ Carmen Saeculare Hor. carm. saec. 5 Suet. Aug, 31, 4, Suet. Claud. 11, Suet. Dom. 4,3, Tac. Ann. 11,11. 6 Zos. 2, 6, 1-8. „Wenn aber für die Menschen die längste Zeitdauer ihres Lebens herankommt und sich in einem Kreis von einhundertzehn Jahren schließt, ...“
- 3 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
behauptet, kann also nur dann die Rede sein, wenn es sich bei den ludi saeculares,
vergleichbar mit den Olympischen Spielen in Griechenland, tatsächlich um in einem festen
Turnus veranstaltete Feierlichkeiten gehandelt hätte, was jedoch offenbar nicht der Fall
war. Doch selbst wenn Konstantin demonstrativ auf die obligatorischen Säkularspiele
verzichtet hatte, ergo die Reihe an ihm gewesen wäre, so lassen sich außer bei Zosimus
keine weiteren literarischen Hinweise auf eine solche Unterlassungstat finden. Das muss
um so mehr wundern, handelte es sich doch laut Zosimenos um das Fest, welches eine
integrale sittliche, ja kulturelle Funktion im Römischen Reich darstellen sollte. Hätte es im
Jahr 313 diese Funktion noch besessen und Konstantin diese Gelegenheit ostentativ
ausgelassen, wäre dies sicherlich Anlass für weit umfassendere und vehementere
Reaktionen vor allem von Seiten des Senats gewesen und hätte entsprechend ausführlichere
und eingehendere Beachtung nicht nur bei Zosimus, sondern auch in anderen Quellen
finden müssen. Beides ist jedoch nicht der Fall.
Weiterhin feierte Konstantin seine Vicennalien des Jahres 325 nicht in Rom, sondern in
Nicomedia7. Aus welchem Grunde tat er dies? Wollte er Rom damit bewusst herabsetzen,
lagen eher praktische Gründe oder sogar strategische dahinter? Sollte Konstantin, wie
Zosimus dies nahe legt8, Licinius bei Nicomedia in einer letzten Schlacht besiegt haben, so
hätte sich angeboten, diesen Ort als Platz der Vicennalien auszusuchen, wie er dies in Rom
315 für die Decennalien nach seinem Sieg über Maxentius tat. Selbst für den heute
angenommenen Fall, dass der Ort der Entscheidungsschlacht, wie Anonymus Valesianus
dies anführt9, das nicht sehr viel weiter gelegene Chrysopolis gewesen sein muss, so bot
sich allemal Nicomedia an. Zudem weilte Konstantin kurz zuvor in Nicaea, wo er das
Konzil leitete. So gesehen lägen rein reisepraktische Gründe für die Wahl Nicomedias vor.
Das allein reicht jedoch nicht aus. Ein weiterer sehr gewichtiger machtpolitischer Grund
tritt hinzu: Wie bereits in Rom nach seinem Sieg über Maxentius 312 musste Konstantin
den Machtanspruch auf das neue Gebiet in öffentlicher Weise demonstrieren. In Rom tat er
dies 312 durch den Einzug mit militärischen Ehren und 315 durch die Veranstaltung der
Decennalien, in deren Verlauf der Konstantinsbogen eingeweiht wurde. Zudem war
Nicomedia damals nicht irgendeine Provinzstadt, sondern Residenz der Ostcaugusti mit
7 Eus. Vit. Const. 1, 1. Dort wird jedoch nicht der Ort der Feierlichkeiten genannt. 8 Zos. 2, 27. 9 Anon. Vales. 1, 5.
- 4 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
eigener Münzstätte, Circus und Waffenfabriken. Was bot sich also Besseres an, als mit der
Abhaltung der Vicennalien 325 wenige Monate nach Übernahme des Ostens den
öffentlichen Anspruch auf das nunmehr ihm unterstehende neue Gebiet in dessen
Residenzstadt zu festigen? Dass er Rom die Anerkennung als caput mundi nicht
verweigerte, zeigt die Nachfeier des Jahres 326 in Rom, auf die weiter unten noch
eingegangen wird. Die Vicennalienfeiern von 325 hatten also praktische, vor allem jedoch
strategisch- machtpolitische Gründe. Damit sollte Rom keineswegs abgewertet werden,
sondern die Bedeutung des neu hinzugewonnenen Ostens betont werden. Gleichzeitig zeigt
die Verlegung der Feier schon, dass Rom für Konstantins strategische Ziele immer
unwichtiger wird. Der symbolische „Liebesentzug“ gipfelt dann 330 mit der Gründung von
Konstantinopel.
2.2 Die drei Rombesuche
2.2.1 Der Besuch nach dem Sieg über Maxentius (312)
2.2.1.1 Der Einzug am 29. Oktober 312 - triumphus oder adventus?
Als in der Forschung am umstrittensten gilt Konstantins erster Besuch nach der gewonnen
Schlacht an der Milvischen Brücke gegen seinen Widersacher Maxentius im Jahre 312.
Umstritten bleibt er deswegen bis heute, weil sich aus der Quellenlage nicht eindeutig
ermitteln lässt, ob Konstantin durch die unterlassene Opferhandlung am Kapitol bewusst
vom festen Ritual eines Triumphzuges abgewichen ist oder ob es sich beim Einzug in Rom
lediglich um einen weniger ritualisierten adventus handelte. Die beiden Begriffe adventus
und triumphus lassen sich so voneinander abgrenzen, als dass der letztere eine stark religiös
ritualisierte wie teilweise kodifizierte Form der ersteren darstellt. Anders gesagt: Ein
adventus (Ankunft oder Einzug) ist im Gegensatz zu einem triumphus lediglich eine
lockere Siegeskundgebung, die keinen bestimmten Formalia und vor allem keinem sakral-
heidnischen Ritual zu folgen hat. Von Gewicht ist die Klärung dieser Frage, um zu
entscheiden, ob sich Konstantin bereits 312, also bevor seinen letzten Widersacher Licinius
324 bei Nicomedia besiegte, so eindeutig gegen die alte sakrale Ordnung und für das
Christentum aussprach und dafür die große Bühne Roms wählte.
Entscheidend zur Klärung der Frage sind einmal die literarischen Quellen von Eusebius,
Zosimus, Laktanz, der Panegyricus des Jahres 313 sowie das Einzugsrelief am
- 5 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Konstantinsbogen von 315, die die Ereignisse vom 29. Oktober 312 wiedergeben, zum
anderen jedoch der Vergleich dieser mit dem, was wir an Schilderungen von anderen
früheren Triumphzügen kennen.
Argumentieren lässt sich die Position der bewussten Verweigerung der Opferhandlung nur
dann, wenn man zweifelsfrei nachweisen kann, dass der Einzug am besagten Tage
ansonsten dem Prozedere eines triumphus folgte. Entscheidend ist dieses ansonsten
deswegen, weil andernfalls eine petitio principii vorliegt: Das Fehlen des konstitutiven,
heißt notwendigen Merkmals der Opferhandlung allein würde ja bereits hinreichen, die
Ereignisse eben als Nicht-Triumphzug zu klassifizieren. Andersherum müsste man – streng
logisch jedenfalls – auch nachweisen können, dass in allen Quellen, die einen Triumphzug
in toto schildern, der Opfergang zum Kapitol immer vorkommt. Denn sonst wäre die
Auslassung dieser Handlung während Konstantins Einzug ja keine Besonderheit. In diesem
ersten Schritt geht es darum, möglichst viele Punkte zu sammeln, die für einen Triumphzug
sprechen. In einem zweiten Schritt muss dann die Opferverweigerung als besonderer und
bewusster Akt aufgewiesen werden. Dabei sollte es möglich sein, die Besonderheit der
Opferverweigerung auch in anderen Quellen nachweisen zu können, die dieses Ereignis
sich zum Thema nehmen.10 Dies gilt sowohl für christliche wie heidnische
Schilderungen.11.
Kommen wir zum ersten Schritt. Sehen wir uns dazu an, was im antiken Rom, noch besser
in der Kaiserzeit, als Triumphzug galt.12 Feststeht, dass ein triumphus sich bestimmten,
teilweise gesetzlich geregelten, Verfahrensbedingungen zu unterwerfen hatte.13 Er musste
vom Senat nach Verhandlungen mit dem imperator bewilligt werden. Diese Verhandlungen
mussten vor dem pomerium, der sakralen Stadtgrenze, stattfinden, an deren Stelle der
siegreiche Feldherr zu warten hatte. Die Bewilligungskriterien waren dabei, dass ein bellum
10 So etwa fordert dies auch J.R. Curran (2000): Pagan City and Christian Capital. Rome in the Fourth Century, Oxford, 75. 11 Es ist nicht einzusehen, warum dies nach Curran (a.a.O.) sich nur auf christliche Quellen beziehen soll. Gerade die Heiden hätten sich darüber beklagen müssen. So tut dies ja auch Soz., 2,29 für die Vicennalien 326. 12 Siehe zur Darstellung von Triumphzügen im Folgenden E. Künzl (1988): Der römische Triumph –Siegesfeiern im antiken Rom, München sowie T. Itgenshorst (2005): Tota illa pompa. Der Triumph in der römischen Republik, Göttingen. 13 Einschlägig hierfür das Kapitel De iure triumphandi des zweiten Buches von Valerius Maximus’ Factorum (Val. Max. Fact. 2,8).
- 6 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
iustum und damit ein victoria iusta vorlag.14 Ob nach einem Gesetz eine Mindestanzahl von
5000 Feinden getötet werden müsste, wie dies Valerius Maximus behauptet15, ist nicht
gesichert und wird heute bestritten16. Manche Quellen geben an, der
Feldherr hätte auch zuvor von seinen Soldaten zum imperator ausgerufen werden müssen.
Unbestritten in der Forschung ist der Umstand, dass ein Triumphzug eine sakrale
Grundlage besaß, in der der Feldherr das Gelübde gegenüber den Göttern einlöste (voti
solutio) und dem höchsten Gott Iupiter Maximus Optimus als kultische Reinigung opferte.
Was den Ablauf eines Triumphzugs selbst anbetrifft, liegen uns vor allem von Plutarch,
Livius, Cicero, Sueton und Horaz17 mehr oder weniger genauere und umfassendere
Schilderungen eines Triumphzuges vor. Dazu kommen unzählige Darstellungen auf
Münzen, Bechern und Inschriften auf Friesen. Daraus geht hervor, dass die Senatoren und
andere Vertreter des Magistrats den Zug anführten18, gefolgt von einer Gruppe Musikern.
Anschließend wurden prominente Gefangene und ausgewählte Beutestücke zur Schau
gestellt, woran sich endlich der Triumphator in einer Quadriga, gewandet in einer
purpurfarbene Toga und bedeckt mit der corona triumphalis, sowie sein Heer anschlossen.
Durch Sueton bekannt sind auch die ioci militares19, recht derbe Witze, die die Soldaten
über ihren Anführer rissen. Auch der Weg des Zuges war festgelegt und endete stets auf
dem Kapitol und einem rituellen Opfer.
In einer der neuesten Forschung zu den Triumphzügen von Tanja Itgenshorst20 vertritt die
Autorin die Überzeugung, dass die überlieferten Zeugnisse der Triumphzüge lediglich
idealisierte Konstrukte seien, die keineswegs für die tatsächlichen Umzüge gehalten
werden dürfen. Itgenshorst stützt sich dabei vor allem auf Implausiblitäten und
Anachronismen innerhalb und quellenkomparative Widersprüche in den Schilderungen.
Auch Künzl sieht dies ähnlich, wenn er meint, dass die Rolle des Triumphators nicht fest
14 Darauf weist Cicero immer wieder hin. 15 Val. Max. Fact., 2,8,Exemplum 1 schreibt: „Ob leuia proelia quidam imperatores triumphos sibi decerni desiderabant. quibus ut occurreretur, lege cautum est ne quis triumpharet, nisi qui V milia hostium una acie cecidisset.“ 16 Vgl. T. Itgenshorst (2005), 188 17 Etwa Cic. Pis. 19,24, Suet. Caes. 51, Hor. c. 4,39, Val. Max. Fact. 4,1. 18 Eine sehr nette bildliche Darstellung findet sich unter http://www.fortunecity.de/lindenpark/caesarenstrasse/540/orbis/staat/tri-zug.jpg von Thomas Golnik. 19 Suet. Caes. 51. 20 T. Itgenhorst (2005), 13-34.
- 7 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
definiert, sondern gerade eine Sache von politischen Verhandlungen war21. Ein
Triumphzug mag ein politisch sehr umstrittenes Minenfeld gewesen sein, sodass die sakrale
Rolle des Triumphators keineswegs a priori festgelegt war. Entscheidend für unsere
Zwecke ist jedoch und darin scheint sich die Forschung einig zu sein, dass
- ein Triumphzug eine sakral-pagane Funktion besaß, ergo ein sakrales Ereignis war,
das eine kultische Grundbedeutung aufwies (Gelübde, Reinigung durch Opfer)
- der Triumphator eine zentrale Rolle darin einnahm, welcher Form auch immer,
- die Zeremonie nur für bestimmte militärische Siege vorbehalten war (bellum
iustum-Kriterium),
- ein triumphus einen offizieller Akt, also einen Staatsakt darstellte, der offiziell vom
Senat bewilligt werden musste.
Vergleichen wir nun diese Ergebnisse mit den Ereignissen von 312, so fällt zunächst auf,
dass es sich in der Auseinandersetzung mit Maxentius um einen Bürgerkrieg handelte.
Demnach durfte de jure gar kein Triumphzug gewährt werden, weil kein gerechter Krieg
im engeren Sinne vorlag.22
Doch auch wenn de jure kein Triumphzug möglich war, so hätte doch immerhin de facto
ein solcher stattfinden können. Bemerkenswert wäre dann jedoch, dass diese
Außergewöhnlichkeit, also ein bewusster Bruch der althergebrachten Gesetze wie
Traditionen, die geschichtlich durchaus versierten Historiographen dieser Zeit mit keinem
einzigen Wort erwähnen. Vor allem die konstantinkritischen Autoren (Zosimus, Aurelius
Victor) hätten sich darüber beklagen müssen!
Ungeachtet dessen lohnt es sich, die literarischen Zeugnisse des Einzugs mit den
Merkmalen eines Triumphzuges zu vergleichen. Es könnte immerhin sein, dass das
Skandalon einer formaljuristischen Abweichung für die Kritiker Konstantins weit hinter die
religiösen Ehrverletzungen der Opferverweigerung zurücktreten musste, sodass ersteres
keiner ausdrücklichen Erwähnung wert war. In Zosimus’ konstantinkritischer paganer
Historia Nea finden wir gar keine Darstellung eines entsprechenden Einzugs in Rom. Der
21 E. Künzl (1988), 188 ff. 22 So auch H. Brandt (1998): Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser. Eine Biographie, München, 46.
- 8 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
einzige Hinweis auf einen möglichen Triumphzug besteht darin, dass das Haupt des
Maxentius auf einer Lanze nach Rom gebracht worden sei.23
Eusebius hingegen will etwas von der Aufstellung eines Kreuzes in der Hand einer
Konstantin selbst darstellenden Statue im Zentrum der Stadt gewusst haben.24 Diese soll
eine Inschrift getragen haben, die Konstantin dem Senat und dem römischen Volk
anlässlich der Befreiung der Stadt vom Joch des Tyrannen, im Namen des Zeichens,
gewidmet habe. Einerseits betont er, die Ankunft sei von einer spontanen
Beifallskundgebungen der Bevölkerung begleitet worden25, andrerseits spricht er von
einem triumphalen Einzug26. Auch bei Euseb ist eine Lesart denkbar, welche die erste
sakrale Konstituente des Triumphzuges, das Gelübde (votum), aufweist. In den vorigen
Kapiteln, vor allem den berühmten Kap. 27-31, gibt Euseb dieses Gelübde, wenn auch in
Form der christlichen Bekehrung, in aller Ausführlichkeit wieder. Insgesamt lassen sich bei
Euseb also durchaus Hinweise auf einen Triumphzug finden. Gleichzeitig kommt es aber
zu keiner solutio der voti im Rahmen einer kultischen Opferhandlung. Dies alles würde die
These der Opferverweigerung stützen. Jedoch erwecken Eusebius’ Schilderungen nicht
den Eindruck, als ob ihm auf genaue ereignisgeschichtliche Darstellung ankommen sollte.
Bestreitbar ist also der historische Wert der Äußerungen, was sich anhand mehrerer Fakten
belegen lässt. Erstens konnte das labarum (konstantinisches Kreuz als Feldzeichen) erst
nach 320 verwendet worden sein, da es die Bildnisse des Kaisers wie seiner zwei Sühne
trug, wie dies Euseb selbst behauptet. An dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt muss die
Darstellung Eusebs also als für diesen Zeitpunkt als sachlich-historisch falsch
zurückgewiesen werden. Wahrscheinlicher ist zudem, dass es sich bei diesem Zeichen eher
um das Symbol des Sonnengottes Sol als um das Christussymbol gehandelt hat.27 Auch die
Verbindung der Statue mit der Inschrift lassen eher vermuten, dass Eusebius damit – im
Rückblick und aus der Entfernung - die Kolossalstatue Konstantins in der
23 Zos. 2,29,7. 24 Eus. Vit. Const., 1,40,1f. Dieses Zeichen wird in Eus. Vit. Const., 1,31 ausführlich beschrieben. An einem Lanzenschaftkreuz soll ein P angebracht worden sein, das von einem X gekreuzt worden sein soll. 25 In der engl. Übers. wird für die Stelle Eus. Vit. Const. 1,39, 2 der Begriff „spontaneous acclamations“ verwendet. 26 In der engl. Übers. v. Cameron und Hall heißt es: „then rode in triumph to the imperial city”. Die dt. Übersetzung der Bibliothek der Kirchenväterder Universität Fribourg lautet: „...zog unter Siegesjubel in die Stadt ein.“ Ein Blick auf das Original sowie eine diachrone Untersuchung des betreffenden Begriffs wäre hier hilfreich. 27 So völlig überzeugend und stichhaltig H. Brandt (1998), 54-58.
- 9 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Maxentiusbasilika und die seinen Angaben sehr ähnliche Widmungsinschrift des
Konstantinsbogens zu einer christlichen Gesamtfiktion verwoben hat.28 Analog werden die
heidnisch-sakralen voti mit einem Bekehrungs- und Erweckungserlebnis, das dezidiert
christlichen Mustern folgt, verquickt. Als christlichem Apologeten ging es Euseb also
vielmehr darum, die politische Konklusion der „Konstantinischen Wende“ zu ziehen: Rom
wird im Namen des Kreuzes vom Tyrannen befreit und aus seinem Elend gerettet.
Weiterhin entscheidend ist der Umstand, dass Euseb explizit von keinem offiziellen
Empfang, sondern einer spontanen Begrüßung durch das Volk und den Senat berichtet. Ein
Triumphzug war aber ein Staatsakt, der ausdrücklich bewilligt werden musste. Und
schließlich und letztlich ist es im Kontext der gesamten Äußerungen Eusebs völlig
unplausibel, dass er zunächst kapitelweise von der christlichen Wende Konstantins spricht,
den Einzug als Demonstration als Überlegenheit des Kreuzes schildert und die
Verweigerung des Opfergangs auf dem Kapitol mit keinem Wort erwähnt, diesen so zu
sagen vergisst. Genau die Ablehnung des Opfergangs wäre nämlich der symbolische Akt
gewesen, der dem Sieg in Namen des einen Gottes die Krone aufgesetzt hätte. Die
Nichterwähnung der Opferhandlung bei Euseb spricht also im Gegenteil nicht dafür, dass
Konstantin sie eigentlich abhalten hätte müssen, sondern dafür, dass sie nicht abgehalten
werden musste. Und dies war eben deswegen der Fall, weil es sich schlichtweg um keinen
offiziellen Triumphzug handelte.
Auch Laktanz berichtet uns über das labarum29. In seiner Darstellung des Einzugs30
nehmen sich die Ereignisse auf den ersten Blick jedoch weit weniger als ein spontaner
Empfang, als vielmehr als ein offiziellen Akt aus. Hier wird Konstantin mit Freude vom
Senat und dem Volk als imperator empfangen. Zudem wird ihm das Vetorecht des ersten
Namens, also der Titel des Augustus, zugesprochen. Zuvor habe der Senat in den
Sibyllinischen Büchern erfahren, dass Konstantin einen Feind der Römer besiegen werde.31
Die explizite Einbindung eines sakralen Gelübdes, die Nennung eines Senatsbeschlusses,
die Bezeichnung des Maxentius als hostis Romanorum und des Empfangs (susceptus) des
imperators als scheinbar offiziellen Akt, all dies ergibt starke Anhaltspunkte dafür, dass es
28 Möglich ist natürlich auch, dass die Statue eine entsprechende, verloren gegangene Inschrift auswies. 29 Lact. mort. pers., 44,5f. 30 Lact. mort. pers., 44,10. 31 Lact. mort. pers., 44,11.
- 10 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
sich um einen Triumphzug gehandelt haben könnte. Doch auch für den christlichen Autor
Laktanz gilt das Gleiche wie für Euseb: Warum erwähnt er dann nicht, dass Konstantin das
obligatorische Opfer verweigerte? Und vor allem: Warum sagt er nicht eindeutig, dass man
Konstantin einen Triumphzug gewährte? Auch lässt die chronologische Ordnung des
Berichts es sehr wahrscheinlich erscheinen, dass der Senatsbeschluss erst nach dem Einzug
getroffen worden war. Im Rahmen eines Triumphzuges hätte dies jedoch zuvor geschehen
müssen. Auch wirkt die Konsultation der Sybillinischen Bücher eher wie ein von Angst
getriebener Akt der Verzweiflung, mit dem sich Senat noch schnell den Beistand von oben
so zu sagen ex post (bei abzeichnender Niederlage des alten Gewährsmannes Maxentius)
sichern wollte. Gut möglich ist, dass dabei der Senat wohl aus propagandistischen Zwecken
zu so starken Worten wie hostis Romanorum griff. Und schließlich lässt sich die Stelle, in
der es um den Empfang Konstantins geht, auch anders übersetzen. Dort heißt es: “... cum magna senatus populique Romani laetitia susceptus imperator Constantinus Maximini
perfidiam cognoscit,…” (Lact. mort. pers., 44,10)
In der ersten Lesart könnte Konstantin als Kaiser bzw. Feldherr (=Prädikativ) unter großer
Freude des Senats und römischen Volkes empfangen worden sein, was eher für einen
offiziellen Akt spräche. Genauso gut könnte aber der Kaiser bzw. Feldherr Konstantin
(=enge Apposition) willkommen geheißen worden sein.
Eine etwas deutlichere Sprache spricht das Relief an der Ostseite des Konstantinsbogens,
denn es weist klar in die Richtung, dass es sich nicht um einen Triumphzug gehandelt
haben konnte. Der Teil, der die Triumphatorgruppe darstellt, zeigt einen sitzenden
Imperator in einem einspännigen Wagen ohne Siegerkranz und Zepter (Abb. 1). Allerdings
verwundert auch hier die Tatsache, dass ein Triumphbogen errichtet wurde. Ein solches
Bauwerk wurde in der Regel nach einem Triumphzug errichtet, an dessen Tag eine Art
provisorischer Holzbogen an der Stelle zur Aufstellung kam, wo dann das steinerne
Monument später stehen sollte. Doch auch hier muss eingewendet werden, dass dann eine
Auffälligkeit erklärt werden muss. Nach eindeutigen archäologischen Befunden befand
sich, wie bei Triumphbögen üblich, keinerlei Statuengruppe auf dem Dach des Bogens.
Dies qualifiziert den Bogen lediglich zu einem Siegermonument, jedoch eben nicht zu
einem Triumphbogen.
Bis auf die Zurschaustellung des Kopfes seines Gegners bei Zosimenos sowie die
allerdings zweideutigen Äußerungen von Euseb und Laktanz spricht bis dato wenig für
- 11 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
einen Triumphzug. Eusebs und Laktanz’ Schilderungen enthalten Anachronismen, sind
verzerrend, weil tendenziös, und geben weder eine einheitliche noch eindeutige Antwort
auf die Frage, ob damals ein Triumphzug stattfand. Noch weniger geben sie Aufschluss
über eine mögliche Opferverweigerung und damit eine dezidiert antiheidnische Symbolik
Konstantins. Die Erklärung jedoch, warum diese Verweigerung nicht erwähnt wird, liegt
auf der Hand: weil schlichtweg kein Triumphzug veranstaltet wurde. Nimmt man Eusebs
Äußerungen zur Spontaneität des Umzugs hinzu, so handelte es sich nicht einmal um einen
offiziellen Akt.
Auch der pagane Panegyricus von 31332, dessen Redner die Ereignisse aufgreift, gibt
keinen Hinweis auf einen Triumphzug. Vielmehr erscheint dort - ähnlich wie in Eusebs
Darstellung, das Ganze eher einer spontanen Zusammenkunft der Bevölkerung zu ähneln.
Auch wenn man die hyperbolische Rhetorik einer Laudatio sowie die panegyrischen
Standardphrasen von den Darstellungen dort abzieht, entsteht doch eher der Eindruck, als
habe es sich um eine Sympathiekundgebung des Volks und nicht einen Staatsakt gehandelt.
Konstantin sei von einer buchstäblichen Woge der Begeisterung getragen worden, unter der
sich auch die Senatoren befunden hätten33. Der Kommentar dazu meint, dass ähnliche
Ausdrücke auch bei einer öffentlichen Veranstaltung von Diokletian und Maximian in
Mediolanum verwendet worden waren. Damals gab es keinen Triumphzug, es handelte sich
lediglich um ein Treffen der beiden Augusti. Dem paganen Redner kann man zudem
keineswegs die Absicht unterstellen, einen Staatsakt bewusst verschweigen zu wollen.
Ganz im Gegenteil, hätte es der Form einer Laudatio eher entsprochen, einen solchen noch
anzuführen. Ihn bewusst zu verschwiegen, wäre jedoch einem Affront des Herrschers
gleichgekommen. Ungeachtet dessen, wird als entscheidender Beleg für die
Opferverweigerung Konstantins immer wieder folgende Stelle angeführt: Some even dared to ask you to tarry and to complain that you approached the palace so quickly and,
after you have entered, dared not only follow you with their eyes but almost to intrude even upon the
sacred threshold. (Pan. 19,3)
Straub34 etwa interpretiert dies so, Konstantin habe den Weg bewusst abgekürzt, um ja
nicht zum Kapitol fahren zu müssen, wo ihm ja die Opferhandlung abverlangt worden
32 Pan. 19, 1-4. 33 Am Rande sei hier angemerkt, dass der Panegyricus von Gefolge der Senatoren (engl. entourage) spricht, was in einem Triumphzug unmöglich gewesene wäre. 34 J. Straub (1955), 300 ff.
- 12 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
wäre. Vorige Panegyrici, so Straub, hätten die Fahrt zum Kapitol ausdrücklich und
standardgemäß genannt. Fraglich ist jedoch Straubs Prämisse selbst, ob der Redner hier
überhaupt einen Triumphzug schildern wollte. Denn eine solche Interpretation reißt die
Stelle völlig aus ihrem Kontext. Vor der fraglichen Stelle oben wird nämlich das
Andrängen der Massen geschildert, die gar nicht genug vom Anblick des Befreiers
bekommen konnten. Dabei handelt es sich um einen gängigen Topos der Panegyrici. Das
betont auch der Kommentator Mynors. Die „Beschwerden“ des Volkes sind also eine
Hyperbel, die den Hörern zeigen soll, dass man sich an Konstantin gar nicht satt genug
sehen konnte. Zu (neu)deutsch: Man war verärgert, dass sich der Star nur so kurz zeigen
wollte. Nicht opfern hätte er sollen, sondern noch eine „Ehrenrunde drehen“! Damit fallen
auch die Belege, dass der Redner des Panegyricus Konstantin in die Nähe des Christentums
gerückt habe, wenn er meint, Konstantin habe irgendein Geheimnis mit jenem göttlichen
Geist, welcher die Sorge für anderen den kleineren Götter überlassen habe35. Bleckmann
hat völlig recht, wenn er darauf hinweist, dass das einzige Neue hier der Verzicht auf die
Nennung der höchsten Gottheit sei und die Erwähnung der kleineren Götter eher für ein
pagane Auffassung spräche.36
Unsere Untersuchung erbringt also summa summarum folgendes Bild. Erstens wäre ein
triumphus de jure nicht möglich gewesen. Zweitens handelte es sich beim Einzug in Rom
wohl nicht um einen offiziellen Staatsakt, sondern eher um eine spontane Siegesfeier des
Volkes, der sich ein recht verunsicherter Senat hinzugesellte. Viertens sprechen die
archäologischen Befunde des Konstantinsbogens eine klare Sprache, wonach die
entscheidenden Merkmale eines Triumphes (vierspänniger Wagen, Siegerkranz, Zug,
Triumphatorgruppe auf dem Dach) eindeutig fehlen. Und damit konnte fünftens Konstantin
auch nicht das obligatorische Opfer verweigern, sondern hätte dies de jure wie de facto gar
nicht tun dürfen. Es spricht für das symbolische Gespür wie Geschick Konstantins, dass
damals eine triumphale Siegesfeier stattfand, die Konstantin wie einen Triumphator
erschienen ließ, er jedoch wohl bewusst von der Form eines offiziellen Triumphzuges
Abstand nahm. Die Bewusstheit dieser Akte lässt sich daraus erschließen, dass er gezielte
35 Pan. 36 B. Bleckmann (20062), Konstantin der Große, Hamburg, 76
- 13 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
konnotative Hinweise setzte, ohne jedoch klare Denotate anzugeben. Alles sollte so wirken
wie ein ritualisierter Triumphzug, dessen Unmöglichkeit sich der Herrscher durchaus
bewusst gewesen seien musste, war aber de jure und formaliter keiner. Sollte sich
Konstantin, wie Euseb und Laktanz dies meinen, wirklich zuvor innerlich zum christlichen
Glauben bekannt haben, so existierte für ihn aus eben diesen Gründen kein
Gewissenskonflikt. In einer zwar triumphalen, jedoch informellen Siegesfeier war weder
ein Opfergang zum Kapitol notwendig noch irgendwie geboten. Entscheidend bleib für ihn,
dass er sich bei seinen Zeitgenossen als Befreier und Restitutor der römischen Idee
einprägte.
2.2.1.2 Bautätigkeit im Anschluss an den Sieg über Maxentius
Neben Repräsentativbauten wie den Konstantinsthermen (Abb. 5, 14) oder dem Ausbau des
Circus Maximus (Abb. 5, 4), die zum Standardprogramm dynastischer Machtdemonstration
gehörten, ließ Konstantin nach Eusebs Schilderungen ein Standbild seiner selbst an einem
der belebtesten Plätze Roms aufstellen. Ergänzen wir dies mit den Bemerkungen von
Aurelius Victor, die sich ebenfalls auf die Zeit von 312 beziehen: In addition, all monuments which Maxentius had constructed in magnificientz manner, the temple of
the city and the basilica, were dedicated by the senate to the meritorious services of Flavius. […]
Statues were erected at the busiest places ....(Aur. Vict. De Caes. 40, 23f)
Einen Zusammenhang zwischen der Statue und der Basilika lieferte der Fund von sieben
Teilen einer Kolossalstatue (siehe Abb. 2.2) im Jahre 1486 in eben dieser Basilika. Damit
ergibt sich ein recht klares Bild der damaligen Verhältnisse. Die Maxentiusbasilika (siehe
Abb. 3.1 heutiger Zustand und Abb. 3.2 Rekonstruktion und Grundriss) wurde in
Konstantinsbasilika umbenannt. Dabei wurde die Statue des Maxentius wohl durch die
Konstantins ausgetauscht.
Gleichzeitig ließ Konstantin das Lager der Reitergarnison der Elitetruppen des Maxentius,
der equites singulares, in der Nähe der Aurelianischen Mauer als weiteren Akt der
damnatio memoriae schleifen. Später sollte an dieser Stelle dann die Lateranbasilika
entstehen (siehe Abb. 4). Nach Krautheimers und Currans Untersuchungen37 muss die
Entscheidung und dedicatio, also die formalrechtliche Zuweisung von Bauland noch im
Jahr 312, spätestens jedoch 324, eher jedoch spätestens 318, gefallen sein. Der mögliche
- 14 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Baubeginn muss um das Jahr 320 gelegen sein. Unabhängig von seiner Datierung ist
jedoch die Lage geradezu sensationell, handelt es sich doch um den ersten christlich-
sakralen Bau innerhalb der Stadtmauern. Im Gegensatz zur profanen Maxentiusbasilika, die
wohl auch Konstantin für administrative Zwecke weiternutzte (Gerichtsverhandlungen,
Audienzen), diente er allein liturgischen Zwecken und fungierte gleichzeitig als Sitz des
Bischofs von Rom.
Exkurs zum Kirchenbauprogramm
In unserem Zusammenhang interessiert die religionspolitische Bedeutung dieses frühen
Kirchenbaus. Hatte Konstantin nicht zu viel gewagt, wenn er innerhalb des Stadtbezirks
eine christliche Basilika errichten ließ? Musste das nicht den Unmut der paganen
Oberschicht hervorrufen? Und vor allem: Widersprach dies nicht der vorsichtig-
taktierenden und strategisch-abwägenden Haltung, die wir für die beiden Ereignisse von
312 festgestellt hatten? Reicht die recht pragmatische Erklärung aus, dass es sich beim
Baugrund um kaiserlichen Besitz handelte, sodass dieser Bau so zu sagen als seine
Privatsache begriffen werden konnte? Wichtig erscheint trotz allen Pragmatismus’, dass
Konstantin die christliche Karte zusammen mit der dynastischen Karte ausspielt und damit
auf einen symbolischen Akt setzt. Die Lateranbasilika entstand nicht auf irgendeinem
kaiserlichen Gelände, sondern genau dort, wo zuvor die Elitetruppen des Tyrannen und
Unterdrückers der römischen Volkes Maxentius ihr Lager besaßen. Der Befreier gestand
nun denjenigen, die am meisten unter dessen Herrschaft zu leiden hatten, einen festen Sitz
zu. Somit darf die Lateranbasilika sicher auch als eine Art Wiedergutmachung verstanden
werden. Zudem liegt die Kirche zwar innerhalb des Stadtbezirks, der streng paganen
Vorstellungen nach bereits zum Sakralbereich gehörte, aber nicht im Stadtzentrum selbst
(Forum Romanum-Bereich). Die profanen Neu- und Umbauten, und dies betonen die
Zeitzeugen ja ausdrücklich, liegen an „busiest places“ (Aur. Vict.). Dies ist für die
Lateranbasilika sicherlich nicht der Fall. Ca. einen halben Kilometer von der
Aurelianischen Mauer entfernt, gehörte der Ort sicher nicht zu den „busiest places“. Bis
330 wagte es Konstantin nur noch eine Basilika innerhalb der Aurelianischen Mauern in
Auftrag zu geben – die ebenfalls nicht weit von der Stadtmauer liegende Santa Croce,
(siehe Abb. 5, B) -, die an der Stelle des früheren Palasts der kaiserlichen Gemahlin Helena
37 Siehe dazu Curran (2000), 93-95.
- 15 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
errichtet wurde. Alle weiteren später als Titularkirchen bezeichneten Kirchenbauten
entstanden an den Ausfallstraßen Roms außerhalb der Aurelianischen Mauer dort, wo
christliche Märtyrergräber vermutet wurden. Konstantin ging also auch in seinem
Kirchenbauprogramm behutsam vor: Weder wurden pagane Bauten zugunsten christlicher
Kirchen abgerissen, noch entstanden die Basiliken im sakralen Zentrum Roms. Und dort
wo sie lediglich in zwei Fällen innerhalb der Stadtmauern lagen, handelte es sich um
kaiserlichen Baugrund, sodass auch formalrechtlich keine Einwände erhoben werden
konnten.
2.2.2 Die Decennalien (315)
Die Decennalien finden bei Euseb nur kurz Erwähnung.38 Entscheidend an der betreffenden
Stelle ist, dass Euseb betont, es seien Dankgebete ohne Rauch und Flamme zum Himmel
gesandt worden. Man kann dies nur so interpretieren, als dass keine paganen Brandopfer
stattfanden. Verweigerte also Konstantin bewusst 315 das, was er 312 durch
symbolträchtige Handlungen geschickt umging? Vergleichen wir diese Äußerungen mit
einer Stelle bei Zosimus, deren Datierung von entscheidender Bedeutung ist.
Dort heißt es: Als jedoch das herkömmliche Fest herannahte, in dessen Verlauf das Herr zum Kapitol hinaufsteigen
und die traditionellen Riten erfüllen musste, da bekam Constantinus Angst vor den Soldaten und
beteiligte sich an der Feierlichkeit. Der Ägypter ließ ihn aber von einer Erscheinung wissen, die
brüsk die Besteigung des Kapitols rügte; daraufhin hielt sich der Kaiser von der heiligen Handlung
fern und erregte so den Haß des Senats wie des Volkes gegen sich. (Zos. 2, 29)
Von welchem „herkömmlichen Fest“ ist hier die Rede, an dem Konstantin aus Angst vor
den Soldaten an heidnischen Opferriten teilnahm? Und welches ist das zweite Ereignis, bei
dem er sich verweigerte? Bezieht es sich vielleicht die Feierlichkeiten zum 10-jährigen
Thronjubiläum? Der Kontext der Stelle könnte hier weiterhelfen. In diesem Kapitel, das
dem über den Untergang des Licinius folgt, erzählt Zosimus seine Version der Bekehrung.
Konstantins. Demnach habe dieser, nachdem er nach Zosimus’ Ansicht seinen Sohn
Crispus und seine Frau Fausta umbringen ließ, von einem Ägypter erfahren, dass das
Christentum jeden von seinen Sünden befreie, wenn er diesen Glaube nur annehme. Die
besagte Stelle oben soll zeigen, dass er sich bei einer ersten Gelegenheit noch nicht traute,
38 Eus. Vit. Const. 1, 48.
- 16 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
sich zum neuen Glauben zu bekennen, jedoch bei einer zweiten von der Opferzeremonie
fernblieb. Obligatorische Opfer waren nur für offizielle fasti und Staatsakte vorgesehen,
also kommen nur für Triumphzüge und Jahresfeiern in Frage. Da Zosimus die Auslassung
der Säkularfeiern im Jahr 313 bereits früher monierte, kommen eigentlich nur der oben
ausführlich behandelte adventus triumphalis am 29. Oktober 312, die Decennalienfeier um
den 15. Juli 315 (wenn wir die Einweihung des Konstantinsbogens als Fixpunkt nehmen)
sowie die Vicennalienfeier 326 in Frage. Der Kontext der Bekehrung legt nahe, dass sich
die Visionserlebnisse des Kaisers nach den Todesdaten von Crispus und Fausta, die für das
Jahr 326 belegt sind, ereignet haben müssen. Das steht in unmittelbarem Konflikt mit den
oben angeführten Berichten von Euseb und Laktanz, die die visionäre Bekehrung in das
Jahr 312 legen. Ob sie der eindeutig christenfreundlichen Religionspolitik nach 312
widerspricht, ist dabei noch nicht ausgemacht, da die Konstantinische Wende ja nicht
unbedingt mit einer Vision in Verbindung stehen muss, wie dies uns die christlichen
Apologeten Euseb und Laktanz uns glauben machen wollen. Wenn also das erste Ereignis
sich auf das Jahr 312 der Vision bezieht, dann hätte Konstantin aber doch die
Opferhandlung bei seinem Einzug im Jahr 312 vollzogen39. Dies hatten wir jedoch oben
(Kap. 2.2.1.1) aus guten Gründen bereits ausgeschlossen. Ergo bleiben für das erste
opferkonforme Ereignis nur die Decennalien und für das zweite opferverweigernde
Ereignis nur die Vicennalien. Dies steht jedoch wiederum in Widerspruch mit den recht
deutlichen Ausdrucksweise bei Eusebius, der ja im Rahmen der Decennalien von
„Dankgebeten ohne Rauch und Flamme“ schrieb.
Die Möglichkeiten stellen sich dann wie folgt dar ( ja = Opferhandlung; nein =
Opferverweigerung):
312 315 326
Zosmimus Möglichkeit 1 ja nein -
Zosmimus Möglichkeit 2 - ja nein
Eusebius’ Angabe ? nein ?
Sehen wir uns jedoch nochmals den Begriff an, den Zosimus für das Fest, das erste
Ereignis, verwendet. Es wird als herannahendes, herkömmliches Fest bezeichnet. Dies
schließt zwar nicht zweifelsfrei einen Triumphzug aus, der auch, herannahenderweise, im
39 Dies legt auch der Kommentator der Panegyrici nahe: IPLRE, 324.
- 17 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Voraus geplant werden musste, lässt es jedoch wahrscheinlicher erscheinen, dass es sich
um eine zu erwartende Jahresfeier gehandelt haben muss. Somit könnten wir Möglichkeit 1
ausschließen, da ja, selbst wenn im Jahr 312 ein Triumphzug veranstaltet worden wäre,
dieser lediglich einen Tag nach der siegreichen Schlacht stattfand, also nicht herannahen
konnte.
Leider stellt sich die Lage damit genauso dar wie zuvor: Die Quellenlage zwischen Euseb
und Zosimus ist widersprüchlich. Eine mögliche Klärung könnte darin liegen, dass Euseb
davon redet, dass Konstantin überall Feste feiern ließ und die Dankgebete ohne Flamme
und Rauch zu Gott emporsandte. Es darf hier erstens angezweifelt werden, dass Euseb alle
Feste kannte oder ihm Berichte davon vorlagen. Wahrscheinlicher ist, und dies ergibt sich
aus der ausführlichen Darstellung der religionspolitischen Erlasse, dass er die Zeremonien
„ohne Flamme und Rauch“ als notwendige Folge dieser eindeutig christlichen Dekrete
unterstellte. Auch ist heute zweitens nichts von einem generellen Verbot heidnischer Opfer
bekannt, auch wenn Euseb an späteren Stellen40 explizit davon spricht. Ein solches Verbot
lässt sich erstmals im Codex Theodosianius vom 6. März 39441 nachweisen. Es hätte auch
vollkommen der Neutralität verpflichteten Religionspolitik Konstantins widersprochen,
wäre sie ja ein offener Affront gegen alle paganen Kulte und damit ein Erlass gewesen, der
die Spaltung des Reiches weiter vorangetrieben hätte.
Wenn wir die Fakten, die uns Zosimus überliefert, also glauben, die Einengung der
möglichen Zeitpunkte auf drei Ereignisse akzeptieren, dabei jedoch die Zeitpunkte richtig
stellen, und gleichzeitig die begründeten Zweifel an Eusebs Schilderung gelten lassen, dann
muss es 315 zu einer Opferhandlung auf dem Kapitol durch Konstantin gekommen sein.
Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass Konstantin für die Vicennalien das Opfer, wohl zum
ersten Male, bewusst verweigerte.
Doch vergessen wir dabei nicht, dass die Decennalien vornehmlich der Einweihung des
Konstantinsbogens dienten. Durch seine Lage an der Kreuzung von via triumphalis und via
sacra, dem traditionellen Weg der Triumphzüge, sowie in Höhe und Breite alle anderen
40 Eus. Vit. Const. 2,45,1. 41 Cod. Theod. 16,10,10
- 18 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Triumphbögen überragende Größe42, stellte er eine monumentale Demonstration des
konstantinischen Machtanspruchs dar. Die Tondi (Medaillons) passen sich nahtlos in die
gängigen paganen Darstellungen ein, stammen sie doch aus der Zeit Hadrians. Dazu
wurden der Kopf Hadrians jeweils durch den Konstantins oder seines Vaters ersetzt. Einzig
konstantinisch sind die Friese, die im Umlauf die Geschichte Konstantins seit dem
Aufbruch in Mailand erzählt. Dabei werden gängige Topoi des Imperators und Augustus
bedient: proelium, adventus, largitio, oratio. Die Hadrianischen Tondi zeigen Opferszenen
und die Sockel weisen Reliefs mit Gottheiten und allegorischen Figuren auf. All dies, der
Rekurs auf frühere Herrscher, die Selbstdarstellung des Kaisers, die Vorgeschichte seines
Sieges sowie die paganen Allegorien und Gottheiten gehören zum Standardrepertoire
gleichartiger Monumente. Allein über dem Ostseitenfries, das, wie bereits genannt, den
adventus zeigt, befindet sich ein Medaillon des Sonnengotts Sol. Man mag dies, um zu
einer schlüssigen Deutung der Vision, des Chro-Zeichens und Labarums, als weiteres Indiz
für einen henotheistischen Glauben Konstantins halten, jedoch hat Brandt43 zuletzt
schlüssige Argumente gegen eine solche Ansicht vorgelegt. Der Henotheismus begriff sich
als einer von vielen paganen Kulten und stand damit in diametralen Widerspruch zum
Alleinvertretungsanspruch des Christentums.
Ähnlich verhält es sich mit der Inschrift, in der von „göttlicher Eingebung“ (instinctu
divinitatis)44 die Rede ist. Der Schluss auf den einen christlichen Gott ist dabei ebenso
möglich wie auf eine heidnische Gottheit, sei dies Sol oder Iupiter.
Auch der Konstantinsbogen lässt also keinen Schluss auf eine irgendwie geartete bewusste
Abweichung von traditionellen Gepflogenheiten zu. Noch weniger lässt sich aus ihm
zweifelsfrei eine christliche Aussage herauslocken. A fortiori kann damit auch keine
bewusste Gegnerschaft Konstantins zu heidnischen Überzeugungen argumentiert werden.
2.2.3 Die Vicennalien (326)
42 Der Bogen ist 21 m hoch, 25,7 m breit und 7 m tief. Zum Vergleich: Der am Eingang des Forum Romanum nächstgelegene Titusbogen weist die Maße 14,5x13,5x4,75 auf. Und der nächstgrößere Septimius-Severusbogen misst knappe 21x23x11. 43 H. Brandt (1998), 64f. 44 ILS 694.
- 19 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Oben hatten wir die Vicennalien von 326, deren Quellenlage als dürftig zu bezeichnen ist,
bereits an zwei Stellen angesprochen. Zum einen wurden sie im Jahr 326 in Rom
nachgeholt. Zum anderen kamen wir zum Ergebnis, dass Konstantin hier zum ersten Mal
die obligatorische Opferhandlung auf dem Kapitol verweigerte. Wäre dies 315 noch
aufsehnerregend gewesen, so stellt sich die Lage 326 völlig anders dar. Konstantin befindet
sich nach dem Sieg über Licinius im Jahr 324 auf dem Höhepunkt seiner Macht. Durch
seine Kirchenerlasse hatte er das Christentum zwar keineswegs zur Staatsreligion erhoben,
jedoch Zug um Zug zur Gleichberechtigung verholfen45. Dabei kontrollierte er als pontifex
maximus diese neue Religion in weitem Maße. Bei entscheidende Fragen, wie dem
Arianismus-Athanasianismus-Streit sowie die Auflehnung der Donatisten, schob er, der
weder getauft noch theologisch geschult war, sich geschickt in die Rolle des Schlichters
und Patrons. Konstantin hätte erstens sein Gleichberechtigungsprogramm sicherlich
konterkariert, wenn er öffentlich in einem heidnischen Kult geopfert hätte. Das ist die
symbolisch-politische Seite. Auf der juristischen Seite sind zwar die Opferverbote, von
denen Eusebius schreibt46, in dieser einseitigen Form unglaubwürdig und inkonsistent mit
dem Pragmatismus und dem Ausgleichsdenken Konstantinischer Politik, jedoch muss die
ausführliche Darstellung von Verboten gegenüber paganen Kulten in vier ganzen Kapiteln
sehr verwundern. Handelt es sich tatsächlich nur um einen Anachronismus oder ist es auch
möglich, dass Euseb hier etwas im Kern Wahres verwechselt, übertreibt oder
fehlinterpretiert? Es darf an dieser Stelle spekuliert werden, ob Konstantin nicht vielleicht
doch öffentliche Staatsopfer einschränkte oder gar verbot.
Fast kann man auch zweitens den Eindruck gewinnen, dass Konstantin den Opfergang
diesmal ablehnte, um nicht die Christen vor den Kopf zu stoßen. Dabei ging es weniger um
die bloße Anzahl der Christen, als vielmehr um das politische Gewicht sowie ihr
Selbstverständnis als Gruppe. Als Minderheit war dies wesentlich religiös fundiert,
während das der Mehrheit eine schwächere religiöse Grundlegung besaß. Das Kalkül, das
Konstantin abzuwägen hatte, war also zwischen einer großen Anzahl von
Schwachgläubigen, deren Identifikation über den Glauben geringer ausfiel, und einer
kleineren Gruppe von Starkgläubigen, die sich im Wesentlichen über ihre Religion
45 Vgl. die einzelnen Gesetze in Eus. Vit. Const. 2, 20ff. Erwähnenswert sind vor allem die Gesetze zur Rückgabe von Kirchenbesitz (37-41) sowie zum Bau von Kirchen (45, 46). 46 Vor allem Eus. Vit. Const. 2, 44, 45, 47 und 48.
- 20 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
definierten. Zudem war diese letzte Gruppe durch seine eigenen Maßnahmen politisch wie
ökonomisch stark aufgewertet worden. Sichtbar wurde dies in eben dieser Zeit, wie oben
angedeutet, durch ein Kirchenbauprogramm, das Rom innerhalb von nur 18 Jahren zum
Zentrum des Christentums machen sollte.
Insgesamt belegen die Vicennalien von 326, die lediglich zu diesem Zeitpunkt nachgeholt
wurden und für die wir eine bewusste Opferverweigerung vermuten dürfen, dass sich das
Machtzentrum, aber auch das sakrale Zentrum des Reiches bereits damals von Rom weg
verschoben hatte. Während Rom gleichzeitig von christlichen Bauten umzingelt wurde,
verlor es jetzt auch seine symbolische Vormachtstellung als Zentrum der heidnischen Welt.
Mit der Opferverweigerung erledigte Konstantin damit auch den letzten Rest der Idee vom
ewigen Rom, den er 312 und 315 noch geschickt aufrechterhalten hatte und wollte.
3. Schluss
Die Rombesuche Konstantins und die daran anschließenden Bauprojekte zeigen, dass
Konstantin mit viel strategischem Geschick und Gespür für symbolische Handlungen
vorgegangen ist. Selbst wenn er Maßnahmen ergriff oder unterließ, die die heidnische oder
christliche Seite benachteiligte oder verletzte, so erschien dies wenigstens unter einem
bestimmten Kalkül geschehen zu sein. Trotzdem ist die Rede vom durchgängigen
Pragmatismus konstantinischer Politik zu vorschnell. Denn Konstantin folgte eindeutig und
immer zielstrebiger einer religiösen Überzeugung, die nicht unbedingt als persönlicher
Glaube zu verstehen ist. In seinem strategischen Vorgehen erschien das Christentum für ihn
der ideale Kandidat für die Widerherstellung einer neuen sakralen wie politischen Einheit
zu sein.
Somit war seine Religionspolitik stets eingebunden in eine Machterhaltungsstrategie,
welche auf die Widerherstellung der Einheit des Reiches abzielte. Je mehr er sich seiner
Macht bewusst war und die Einheit des Reiches voranschritt, desto stärker forcierte er die
christliche Sache. Die beiden Ziele, Reichseinheit mit ihren paganen Traditionen und
Christentum, standen für ihn zwar tagespolitisch oft in einem Gegensatz, und bedurften
dort eines ständigen Ausbalancierens, langfristig jedoch sollte für ihn wohl das
Christentum den Hegemonialanspruch des römischen Reiches garantieren.
- 21 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Auf politischer Ebene und im Einzelnen hieß dies, dass er jede direkte Konfrontation mit
dem heidnischen Patriziat, an erster Stelle dem Senat der Stadt Roms, wie den Christen
vermied. Das anfängliche Vorgehen lässt sich gut dem Begriff eines Tuns durch Quasi-
Unterlassen umschreiben. Dabei haben wir gesehen, dass ihm diese Unterlassungen
niemals formal wie moralisch als bewusste Fehler angekreidet werden konnten. Trotzdem
standen zu Beginn profane Repräsentativ- und Monumentalbauten, wie sie sich für den
Alleinherrscher des neu geeinten Reiches (bis 324 nur des westlichen Teils) ziemten. Sie
gehörten wie der Neubau der Konstantinsthermen, der Umbau des Maxentiusbasilika, der
Ausbau des Circus Maximus sowie die Errichtung des Konstantinsbogens so zu sagen zum
Standardprogramm dynastischer Herrschaftssicherung und Machtdemonstration. Die erste
Kirche innerhalb er Stadtmauern, die Lateranbasilika, stellte eine Art Testballon dar, die in
ihrer symbolischen Abwägung (Lage) geradezu meisterhaft war, verband sie doch zwei
strategische Ziele: die Einbindung der Christen in das römische Reich, die damnatio
memoriae an seinen Widersacher Maxentius.
Später und auf dem Höhepunkt seiner Macht ergriff Konstantin zunehmend die Initiative
für die christliche Sache, diesmal jedoch genau darauf achtend, dass die entsprechenden
Maßnahmen (vor allem der Kirchenbau) juristisch einwandfrei in das römische
Rechtssystem eingefasst waren. Dabei verlor Rom für ihn auch seine symbolische
Bedeutung als caput mundi, wie wir dies an den Vicennalien von 326 gesehen haben.
4. Literaturverzeichnis und Abbildungen
- 22 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
In dieser Arbeit werden einige literarische Quellen und Bildmaterial aus dem Internet
angeführt. Diese sind mit Bedacht und im Hinblick auf ihre wissenschaftliche
Verwendbarkeit wie Haltbarkeit ausgewählt worden. Die Bibliotheca Augustana der
Fachhochschule Augsburg besitzt einen unzweifelhaften Ruf, was die Transskription
lateinischer Texte anbetrifft, und wird mittlerweile weltweit fakultätsübergreifend genutzt.
Das Tertullian Project von Roger Parse hat es sich zum Ziel gesetzt, alte Texte ins
Englische zu übertragen. Vertrauenswürdig ist es allein schon wegen der ausführlichen
Quellenangaben zu jedem übersetzten und transkribierten Text. Ein gewisses Caveat muss
gegenüber The Latin Library dahingehend formuliert werden, als es eine Sammlung
lateinischer Texte mit den verschiedensten Quellen darstellt, die nicht für jeden Text
angegeben werden. Aus Wikipedia wird nur gemeinfreies Bildmaterial entnommen.
4. 1 Quellen
4.1.1 Literarische Quellen
IN PRAISE OF LATER ROMAN EMPERORS. THE PANEGYRICI LATINI, ed. C.E.V. Nixon and
B. S. Rodgers, übers. Und komm. R.A.B. Mynors, Berkeley 1995.
AURELIUS VICTOR: De Caesaribus, ed. u. übers. H.W. Bird, Libverool 1994.
MARCUS TULLIUS CICERO: In L. Calpurnum Pisonem Oratio, ed. elektr. The Latin Library,
http://www.thelatinlibrary.com/cicero/piso.shtml (Abruf 20.07.2007).
C. SUETONIUS TRANQUILLUS, De vita Caesarum, ed. elektr. U. Harsch, bibliotheca
augustana,
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost02/Suetonius/sue_vc00.html
(Abruf jeweils 20.07.2007):
- Liber I: Divus Iulius (Caes.):
http://www.fh-
augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost02/Suetonius/sue_vc01.html.
- Liber II: Divus Augustus (Aug.):
http://www.fh-
augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost02/Suetonius/sue_vc02.html.
- Liber V: Divus Claudius (Claud.):
- 23 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
http://www.fh-
augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost02/Suetonius/sue_vc05.html.
- Liber VIII: Divus Domitianus (Dom.):
http://www.fh-
augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost02/Suetonius/sue_vc12.html.
EUSEBIUS VON CAESAREA: Vita Constantini, ed. u. übers. A. Cameron/S.G. Hall, Oxford
1999.
EUSEBIUS VON CAESAREA: Eusebius von Cäsarea: Vier Bücher über das Leben des Kaisers
Konstantin und des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen (Vita
Constantini et Oratio ad coetum sanctorum), in: Eusebius von Cäsarea, ausgewählte
Schriften. Aus dem Griechischen übersetzt von P. Johannes Maria Pfättisch und Dr.
Andreas Bigelmair. (Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 9) München 1913, ed.
elektr. Bibliothek der Kirchenväter, http://www.unifr.ch/bkv/buch94-201-2025.htm (Abruf
20.07.2007).
Q. HORATIUS FLACCUS: Carmen Saeculare, ed. elektr. The Latin Library,
http://www.thelatinlibrary.com/horace/carmsaec.shtml (Abruf: 18.07.2007).
Q. HORATIUS FLACCUS: Carminum libri IV, in: Horaz, Oden und Epoden, ed. B. Kytzler,
Stuttgart 1978, ed. elektr. U. Harsch, bibliotheca augustana, http://www.fh-
augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lsante01/Horatius/hor_c000.html (Abruf 18.07.2007).
L. CAELIUS FIRMIANUS LACTANTIUS: De mortibus persecutorum, ed. elektr. U. Harsch,
bibliotheca augustana, http://www.fh-
augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost04/Lactantius/lac_mort.html (Abruf 20.07.2007).
- 24 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
TITUS LIVIUS: Ab urbe condita libri CXLII, ed. U. Harsch, bibliotheca augustana,
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lsante01/Livius/liv_l000.html.
VALERIUS MAXIMUS: Factorum et dictorum memorabilium libri novem, in : Valerii
Maximi Factorum et dictorum memorabilium libri novem, ed. Carolus Kempf, Leipzig
1888, ed. elektr. U. Harsch, bibliotheca augustana, http://www.fh-
augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost01/Valerius/val_fac0.html.
ANONYMUS VALESIANUS : Origo Constantini Imperatoris, ed. elektr. The Latin Library,
http://www.thelatinlibrary.com/valesianus1.html.
ZOSIMUS : Neue Geschichte, ed. u. übers. O. Veh, Stuttgart 1990 (Bibliothek der
griechischen Literatur, hg. v. P. Wirth/ W. Gessel, Bd. 31).
4.1.2 Inschriften
H. DESSAU, Inscriptiones Latinae Selectae, 5 Bde., Berlin 1892–1916 (und Nachdrucke) (=
ILS).
4.1.3 Archäologische und architektonische Befunde
Grundrisse Konstantinischer Basiliken in Rom, in : CURRAN, John R. (2000): Pagan City
and Christian Capital. Rome in the Fourth Century. Oxford.
Grundrisse und Topographie Konstantinischer Basiliken in Rom, in : KRAUTHEIMER,
Richard (1983): Three Christian Capitals. Topography and Politics, Berkeley.
4.2 Sekundärliteratur
BAUER, Franz Alto (1996): Stadt, Platz und Denkmal in der Spätantike. Untersuchungen
zur
Ausstattung des öffentlichen Raums in den spätantiken Städten Rom, Konstantinopel und
Ephesos, Mainz.
BLECKMANN, BRUNO (20062): Konstantin der Große, Hamburg.
BLEICKEN, Jochen (1978): Prinzipat und Dominat. Gedanken zur Periodisierung der
römischen Kaiserzeit, Wiesbaden.
- 25 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
BRANDENBURG, Willi (20052): Die frühchristlichen Kirchen Roms vom 4. bis zum 7.
Jahrhundert. Der Beginn der abendländischen Kirchenbaukunst, Regensburg.
BRANDT, Hartwin (1998): Geschichte der römischen Kaiserzeit: von Diokletian und
Konstantin bis zum Ende der konstantinischen Dynastie (284-363). München.
CURRAN, John R. (2000): Pagan City and Christian Capital. Rome in the Fourth Century,
Oxford.
DEMANDT, Alexander (1989): Die Spätantike. Römische Geschichte von Diocletian bis
Justinian, 284-565 n.Chr., München.
GIRARDET, Klaus M. (2006):Die Konstantinische Wende. Voraussetzungen und geistige
Grundlagen der Religionspolitik Konstantins des Großen, Darmstadt.
ITGENSHORST, Tanja (2005): Tota illa pompa. Der Triumph in der römischen Republik (=
Hypomnemata. Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben; Bd. 161), Göttingen.
KRAUTHEIMER, Richard (1965): Early Christian and Byzantine Architecture, London.
KRAUTHEIMER, Richard (1983): Three Christian Capitals. Topography and Politics,
Berkeley.
KÜNZL, Ernst (1988): Der römische Triumph - Siegesfeiern im antiken Rom, München
STRAUB, Jochen (1955): Konstantins Verzicht auf den Gang zum Kapitol, in: Historia 4,
1955, 297- 313.
- 26 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________ - 27 -
4.3 Abbildungen:
Abb. 1: Konstantinsbogen in Rom, Ostfries. Eingekreist ist der Wagen mit dem sitzenden Konstantin. Darüber ist das Sol-Medaillon zu sehen (Pfeil).
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________ Quelle: Wikipedia Commons, http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:RomaArcoCostantinoRilieviLatoW.jpg
Abb. 2.1: Kopfteil der Kolossalstatue, die in der Maxentiusbasilika gefunden wurde und dort in der Westapsis aufgestellt war. Standort: Rom, Kapitolinische Museen. Foto: Markus Bernet Quelle: Wikipedia Commons: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Constantine_Musei_Capitolini.jpg
__________ - 28 -
Abb. 2.2: Rekonstruktion der acrolithischen Kolossalstatue aus den sieben Einzelteilen. Quelle: H. Brandt (1998): Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser, München, 51
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
Abb. 3.1: Erhaltenes nördliches Seitenschiff Maxentiusbasilika. Im Vordergrund die antike via sacra. Quelle: Wikipedia Commons: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Rome%2C_Forum_Romanum%2C_Basilica_of_Maxentius.jpg. Abb. 3.2: Rekonstruktion der Maxentiusbasilika (links) und ihr Grundriss (rechts).
__________ - 29 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Quelle: J.R. Curran (2000), Pagan City and Christian Capital, Oxford, Anhang fig. 6 und 7.
Abb. 4: Grundriss und Lage der Lateranbasilika. Quelle: J.R. Curran (2000), Pagan City and Christian Capital, Oxford, Anhang fig. 12a und 12b.
- 30 -
Proseminar WS 2006/07: Konstantins Verhältnis zu Rom Wolfgang Melchior, M.A. _____________________________________________________________________________
__________
Abb. 5: Topographische Karte des Rom um 330 n. Chr. Quelle: R. Krautheimer (1983): Three Christian Capitals. Topography and Politics, Berkeley, 6.
- 31 -
Top Related