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Modellprojekt „Aktiv gegen Rechtsextremismus und Ra ssismus

Demokratiestärkende Bildungsarbeit im ländlichen Ra um“

Allgemeines zum Modellprojekt

Informationen zum Bildungsträger

Soziale Bildung e.V. hat seinen Sitz und

Wirkungsschwerpunkt in Rostock und ist Träger mehrerer

Projekte im Bereich der politischen

Erwachsenenbildung mit den Schwerpunkten Interkulturelle

Bildung, Globalisierung, Gentechnik, Erinnerungspolitik,

Rechtsextremismus, Freie Kooperation. Unter dem Titel

"Demokratiestärkende Bildung

Raum" läuft seit Herbst 2007 ein landesweites

Modellprojekt des Trägers.

Im Herbst 2008 wurde Soziale Bildung e.V. Träger der

Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Rostocker Stadtteilen Kröpeliner

Stadtmitte und Brinkmannsdorf.

Außerdem werden durch SoBi Studienfahrten, Ausstell

ungen und kulturelle Veranstaltungen, wie Lesungen,

Filmabende und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen

organisiert und das alternative

herausgegeben. Der Verein hat u. a. das Ziel Selbst

organisationsansätze zu unterstützen und begreift sich

selbst als Ermöglichungsstruktur mit Beteiligungscharakter.

Analyse Beratung

Kooperation

Entwicklung

Projekt

Im Januar 2007 wurde vom Bundesministerium für Familie,

Senioren, Frauen und Jugend das Bundesprogramm

„VIELFALT TUT GUT, Jugend für Vielfalt,

Demokratie“ aufgelegt. Ziel des Programms ist die

Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit

und Antisemitismus und die Stärkung bildungspolitischer

und pädagogischer Arbeit in diesem Bereich. Neben

insgesamt 90 lokalen Aktionsplä

Modellprojekte innerhalb der Bundesrepublik initiiert

der Modellprojekte wird vom Verein Soziale Bildung e.V. in

Rostock betreut und trägt den Titel „Aktiv gegen

Rechtsextremismus und Rassismus

Demokratiestärkende Bildungsarbeit im l

Vordergründiges Ziel des Modellprojektes ist es, Strategien

gegen rechtsextremistische Einstellungs

Schulen im ländlichen Raum zu entwickeln. Dabei soll eine

gezielte und den Gegebenheiten vor Ort angepasste

prozessorientierte Vorgehensweise für drei Orte entwickelt

werden, die auf den sozialraum-

jeweiligen Schule basieren.

Der konzeptionelle Aufbau des Modellprojektes basiert auf

den fünf Säulen Analyse, Beratung, Bildungsangebote

Kooperation und Entwicklung, die in einander greifen

sich synergetisch ergänzen.

Modellprojekt „Aktiv gegen Rechtsextremismus und Ra ssismus

Demokratiestärkende Bildungsarbeit im ländlichen Ra um“

Allgemeines zum Modellprojekt

Informationen zum Bildungsträger

hat seinen Sitz und

Wirkungsschwerpunkt in Rostock und ist Träger mehrerer

politischen Jugend- und

mit den Schwerpunkten Interkulturelle

, Globalisierung, Gentechnik, Erinnerungspolitik,

mus, Freie Kooperation. Unter dem Titel

Bildungsarbeit im ländlichen

läuft seit Herbst 2007 ein landesweites

Im Herbst 2008 wurde Soziale Bildung e.V. Träger der

und Jugendarbeit (OKJA) in den

Rostocker Stadtteilen Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV),

Außerdem werden durch SoBi Studienfahrten, Ausstell-

ungen und kulturelle Veranstaltungen, wie Lesungen,

Filmabende und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen

ert und das alternative Stadtmagazin "Fußnote"

herausgegeben. Der Verein hat u. a. das Ziel Selbst-

organisationsansätze zu unterstützen und begreift sich

selbst als Ermöglichungsstruktur mit Beteiligungscharakter.

Ein Projekt von Soziale Bildung e.V.

Bedeutung von Schule im ländlichen

Rechtsextremismus in der Modellregion

Beratung

Bildungs-angebote

Günstige Ausgangsbedingungen für Etablierung

rechtsextremer Strukturen durch:

Konsequenzen:

Zum Beispiel der Landkreis Güstrow

Im Januar 2007 wurde vom Bundesministerium für Familie,

Senioren, Frauen und Jugend das Bundesprogramm

„VIELFALT TUT GUT, Jugend für Vielfalt, Toleranz und

Demokratie“ aufgelegt. Ziel des Programms ist die

Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit

und Antisemitismus und die Stärkung bildungspolitischer

und pädagogischer Arbeit in diesem Bereich. Neben

insgesamt 90 lokalen Aktionsplänen wurden 94

innerhalb der Bundesrepublik initiiert. Eines

der Modellprojekte wird vom Verein Soziale Bildung e.V. in

Rostock betreut und trägt den Titel „Aktiv gegen

Rechtsextremismus und Rassismus –

Demokratiestärkende Bildungsarbeit im ländlichen Raum“.

Vordergründiges Ziel des Modellprojektes ist es, Strategien

Einstellungs-potentiale an

Schulen im ländlichen Raum zu entwickeln. Dabei soll eine

gezielte und den Gegebenheiten vor Ort angepasste

e Vorgehensweise für drei Orte entwickelt

-spezifischen Analysen der

Der konzeptionelle Aufbau des Modellprojektes basiert auf

den fünf Säulen Analyse, Beratung, Bildungsangebote,

wicklung, die in einander greifen und Gerade im

kommt dem

Schule fungiert hier oftmals als eine der

Schnittpunkte öffentlichen Lebens. An und um die Schule

sind hier oftmals die einzigen

zivilgesell

Rolle

fünf

a.)

b.)

c.)

d.)

e.)

Modellprojekt „Aktiv gegen Rechtsextremismus und Ra ssismus

Demokratiestärkende Bildungsarbeit im ländlichen Ra um“

Ein Projekt von Soziale Bildung e.V.

Bedeutung von Schule im ländlichen

Rechtsextremismus in der Modellregion

Günstige Ausgangsbedingungen für Etablierung

rechtsextremer Strukturen durch:

Bevölkerungsentwicklung / Abwanderungstendenzen

Konzentration sozialer Problemlagen

Zustand der Zivilgesellschaft

Unzureichende öffentliche Angebote

Rückzug von Staat & etablierter Politik aus der Fläche

(Regionen funktionaler Irrelevanz)

Defizite in der Auseinandersetzung rechtsextremen

Tendenzen

Konsequenzen:

besetzbares Vakuum

anschlussfähige rechte Strategien

z.B. rechtsextreme Politikfelder setzen an

gesellschaftlichen Problemen an

Zum Beispiel der Landkreis Güstrow :

zahlreiche Cliquen rechtsorientierter Jugendlicher mit

offensivem Auftreten (Dorffeste, Vereine

gewisser Einfluss als Sozialisationsinstanz

rechtsextremistische Kameradschaften mit Verbindungen

zur NPD bzw. zur Mecklenburgischen Aktionsfront und

weiteren Neonazinetzwerken

keine gefestigte Infrastruktur, aber vglw. viele

Aktivitäten (Konzerte in Tarnow, JN-Gründung in Eickhof,

Aufmärsche, Übergriffe etc.)

Defizite in der öffentlichen Auseinandersetzung

gewisse Verankerungen in der Gesellschaft

dörflichen Strukturen: Artamanen, Gentechnikfreie Region

Nebel / Krakow

verbreitete rassistische und wohlstands

Einstellungen in der Bevölkerung

Ausgangssituation wurde durch NPD

erfolgreich genutzt

o Gezielte Strategien

o Besetzen eines politischen Vakuums

o Fokussierung auf sozialpolitische und

zunehmende Akzeptanz rechtsextremistischer

Erklärungsmuster

Gerade im strukturschwachen ländlich geprägten

kommt dem Sozialraum Schule besondere Funktion

Schule fungiert hier oftmals als eine der zentrale

Schnittpunkte öffentlichen Lebens. An und um die Schule

sind hier oftmals die einzigen demokratischen

gesellschaftlichen Strukturen angesiedelt.

Rolle von Schule kann dabei insbesondere auf

Ebenen hervorgehoben werden:

Sozialraum Schule als Ort vielfältiger

Bildungsangebote

Sozialraum Schule als Ort vielfältiger

Entfaltungsmöglichkeiten

Sozialraum Schule als Ort

vielfältiger Kooperationen

Sozialraum Schule als fester Bestandteil des

demokratisch-öffentlichen Lebens

Sozialraum Schule als Ressource für

Lösungen gesellschaftlicher

Problemkonstellationen

Modellprojekt „Aktiv gegen Rechtsextremismus und Ra ssismus –

Demokratiestärkende Bildungsarbeit im ländlichen Ra um“

Bedeutung von Schule im ländlichen

Rechtsextremismus in der Modellregion Dem Projekt liegt erweiterter Begriff von Schule als

Sozialraum zu Grunde.

wird davon ausgegangen, dass sich im Schulkontext

vielfältige formelle und informelle Bildungsprozesse

vollziehen, Sozialisationen stattfinden, Schule als ein

kommunikativer Schnittpunkt, als Instanz der

Wertevermittlung

Zudem ist sie von zivilgesellschaftlichen Strukturen

umgeben und gleichzeitig im ländlichen Raum oft die letzte

Schnittstelle öffentlichen Lebens. Im schulischen Kontext

trifft man auf gesamtgesellschaftliche, regi

Defizite und Problemtendenzen und ebenso auf die

Potentiale, Perspektiven und Interessen der

bewegenden Menschen im Umgang mit sozialen und

gesellschaftlichen

Schule wird nicht

typischen Unterrichtsformen, mit standardisiertem Ablauf

und typischem Verhältnis zwischen Lehrenden und

Lernenden mit festem Regelkanon reduziert. Das

Modellprojekt versteht

öffentlichen Lebens

Großteil ihres Alltags verbringen. Der schulische Kontext

stellt für sie einen zentralen Sozialisationsraum dar, in dem

sowohl durch formelle Bildung in Unterrichtsform, aber vor

allem im informellen

Bezugsgruppe individuelle Prägung stattfindet. Kinder und

Jugendliche bilden in diesem Kontext Einstellungen aus und

reifen zu individuellen Persönlichkeiten.

Günstige Ausgangsbedingungen für Etablierung

Bevölkerungsentwicklung / Abwanderungstendenzen

Rückzug von Staat & etablierter Politik aus der Fläche

Defizite in der Auseinandersetzung rechtsextremen

rechtsextreme Politikfelder setzen an

zahlreiche Cliquen rechtsorientierter Jugendlicher mit

Vereine)

gewisser Einfluss als Sozialisationsinstanz

tremistische Kameradschaften mit Verbindungen

enburgischen Aktionsfront und

keine gefestigte Infrastruktur, aber vglw. viele

Gründung in Eickhof,

Auseinandersetzung

gewisse Verankerungen in der Gesellschaft bzw. in

Gentechnikfreie Region

wohlstands- chauvinistische

Ausgangssituation wurde durch NPD

Besetzen eines politischen Vakuums

Fokussierung auf sozialpolitische und aktuelle Themen

zunehmende Akzeptanz rechtsextremistischer

Für die Analyse der Schulsozialräume wurde ein

Strukturierung

vielschichtigen Sozialraum Schule analytisch schärft

Betrachtung

Speziellen als auch seine Einbettung im gesellschaftlichen

Gesamtkontext.

Sozialraum

Handeln von Akteur

bedeutungsvoller Raum,

Gestaltungs

Akteure in Form von Kommunikation

Für die analytische Betrachtung wird

Sozialraums auf vi

Ebenen

Kernschulsozialraum als Organisations

schulsozialraumnahe

gesellschaftliche Einbettung (Makroebene)

ländlich geprägten Raum

Sozialraum Schule besondere Funktion zu.

zentrale Instanzen und

Schnittpunkte öffentlichen Lebens. An und um die Schule

demokratischen

ren angesiedelt. Die

Schule kann dabei insbesondere auf

Sozialraum Schule als Ort vielfältiger

ozialraum Schule als Ort vielfältiger

Sozialraum Schule als fester Bestandteil des

Sozialraum Schule als Ressource für

Analytische Sicht auf den Schulsozialraum

Dem Projekt liegt erweiterter Begriff von Schule als

Sozialraum zu Grunde. In dieser umfassenden Perspektive

wird davon ausgegangen, dass sich im Schulkontext

vielfältige formelle und informelle Bildungsprozesse

vollziehen, Sozialisationen stattfinden, Schule als ein

kommunikativer Schnittpunkt, als Instanz der

Wertevermittlung aber auch als ein „Problemort“ erscheint.

Zudem ist sie von zivilgesellschaftlichen Strukturen

umgeben und gleichzeitig im ländlichen Raum oft die letzte

Schnittstelle öffentlichen Lebens. Im schulischen Kontext

trifft man auf gesamtgesellschaftliche, regionale und lokale

Defizite und Problemtendenzen und ebenso auf die

Potentiale, Perspektiven und Interessen der

bewegenden Menschen im Umgang mit sozialen und

gesellschaftlichen Problemlagen.

Schule wird nicht nur auf schulisch organisierte Bildung in

typischen Unterrichtsformen, mit standardisiertem Ablauf

und typischem Verhältnis zwischen Lehrenden und

Lernenden mit festem Regelkanon reduziert. Das

Modellprojekt versteht Schule vor allem als Ort

öffentlichen Lebens , in dem Kinder und Jugendliche einen

Großteil ihres Alltags verbringen. Der schulische Kontext

stellt für sie einen zentralen Sozialisationsraum dar, in dem

sowohl durch formelle Bildung in Unterrichtsform, aber vor

allem im informellen Bereich wie der jeweiligen

Bezugsgruppe individuelle Prägung stattfindet. Kinder und

Jugendliche bilden in diesem Kontext Einstellungen aus und

reifen zu individuellen Persönlichkeiten.

Für die Analyse der Schulsozialräume wurde ein

Strukturierung sschema entworfen, das den Blick auf den

vielschichtigen Sozialraum Schule analytisch schärft

trachtungsansatz erfasst sowohl den Schulsozialraum im

Speziellen als auch seine Einbettung im gesellschaftlichen

Gesamtkontext. Ausgehend von einem subjektorientierten

Sozialraum -begriff wird der Schulsozialraum

Handeln von Akteuren konstituiert und ist ein sozial

bedeutungsvoller Raum, in dem es zu kontinuierlichen

Gestaltungs- und Raumaneignungsprozessen durch soziale

Akteure in Form von Kommunikation und Interaktion kommt.

Für die analytische Betrachtung wird eine Unterteilung des

Sozialraums auf vier Ebenen vorgeschlagen

sind: die pädagogische Situation

Kernschulsozialraum als Organisationsrahmen,

schulsozialraumnahe Umfeld (Mesoebene)

gesellschaftliche Einbettung (Makroebene).

Analytische Sicht auf den Schulsozialraum

Dem Projekt liegt erweiterter Begriff von Schule als

In dieser umfassenden Perspektive

wird davon ausgegangen, dass sich im Schulkontext

vielfältige formelle und informelle Bildungsprozesse

vollziehen, Sozialisationen stattfinden, Schule als ein

kommunikativer Schnittpunkt, als Instanz der

aber auch als ein „Problemort“ erscheint.

Zudem ist sie von zivilgesellschaftlichen Strukturen

umgeben und gleichzeitig im ländlichen Raum oft die letzte

Schnittstelle öffentlichen Lebens. Im schulischen Kontext

onale und lokale

Defizite und Problemtendenzen und ebenso auf die

Potentiale, Perspektiven und Interessen der sich dort

bewegenden Menschen im Umgang mit sozialen und

auf schulisch organisierte Bildung in

typischen Unterrichtsformen, mit standardisiertem Ablauf

und typischem Verhältnis zwischen Lehrenden und

Lernenden mit festem Regelkanon reduziert. Das

Schule vor allem als Ort

, in dem Kinder und Jugendliche einen

Großteil ihres Alltags verbringen. Der schulische Kontext

stellt für sie einen zentralen Sozialisationsraum dar, in dem

sowohl durch formelle Bildung in Unterrichtsform, aber vor

Bereich wie der jeweiligen

Bezugsgruppe individuelle Prägung stattfindet. Kinder und

Jugendliche bilden in diesem Kontext Einstellungen aus und

Für die Analyse der Schulsozialräume wurde ein

entworfen, das den Blick auf den

vielschichtigen Sozialraum Schule analytisch schärft. Der

en Schulsozialraum im

Speziellen als auch seine Einbettung im gesellschaftlichen

subjektorientierten

der Schulsozialraum durch das

en konstituiert und ist ein sozial

es zu kontinuierlichen

prozessen durch soziale

und Interaktion kommt. eine Unterteilung des

vorgeschlagen. Die vier

die pädagogische Situation, der

rahmen, das

Umfeld (Mesoebene) und die

Analytische Sicht auf den Schulsozialraum