Download - Monstre -Trommelkonzert in Basel · Monstre-Trommelkonzertin Basel «e. In der 200Ojilhrigcii Geschichte Basels i-i es i.K'li nio vorgekommen, daß die Billette liir dus rroramelkonzcrt

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  • Monstre -Trommelkonzert in Basel«e. In der 200Ojilhrigcii Geschichte Basels i-i es

    i.K'li nio vorgekommen, daß die Billette liir dusrroramelkonzcrt mit einem falschen Datum bedrücktwurden. Dieses Jnlir wur dus der Falli

    Zurückgehen

    konnte man die Billette nicht mehr. Fasnachtskomitee,

    Polizei und Securitas befürchteten du» Schlimmer.Nach einem noch nicht bestätigten Gerücht koII mandarun gedacht huben, eine SanltHMrekruteiuchulo,Naturärzte, uiir dem Appenzell liml einen Samariter-verein für diesen Auftakt der Hüsler Faanacht auf-zubieten. Es war nicht nStin, es kam alles ander» undhesser heraus. An der ersten Vorstellung »aß merk-würdigcrwciso jeder mit dem richtigen Billett aufdem richtigen Platz. Wie sich die Zuschauer derneun sofort ausverkauften Vorslelluimen ihre Karlenverschafften? Dos ist eine Wissenschaft, die einen

    Lehrstuhl an der Basler Universität wert wäre. Direinen standen vor der Kasse Schlange der ersleSchlangenleder fand »ich 30 Stunden vor der Ooff-nung des Schalters ein. Die andern kamen zu ihrenPlätzen wie zum Oel, zum Reis und zu den Hafer-Hocken in der jüngsten und wenig ruhmreichen Ver-gangenheit.

    Unter einem Monslrc-Trommelkotizert stellt liehder um seine Trommelfelle bcsorglo Zürcher viel-leicht einen monströsen Lürni vor. Sehr zu Unrecht.Trommeln ist kein LHrni. sondern eiiio überaus

    edle,

    raffinierte- Kunst. Und die 28 Cliquen tretennatur,

    lieh nicht miteinander, sondern hintereinander auf.Wcleho Clique welchen Marsch darbietet, wird schonim Herbst in einer Delegiertenversammlung

    beredet,

    die mindestens so lang diniert wie eine Zürcher Ge-meinderatssitzung, wenn die. Nachtcafe1«

    aufgewärmt

    werden. Die Sitzung derCliquendelegierten verläuft

    meist friedlich, zuweilen auch wie eineSitzung der

    Vereinigten Notionen. Krimihaften Streit verhütetdas Fasnachtskomitee mit mehr Erfolg als der

    Sicherheitsrat.

    Da Buscl im Sommer das 2000. Jahr seines Be-

    stehens feiert, war dos«Rahmcii-Stiggli», da* Bwl-

    schen den Produktionen der Tambouren und Pfeiferjeweils aufgeführt wird, eine fasnächtliche Geschichts-

    lektion. Dio Lektion begann bei den Ureinwohnern,

    die sich mit Fellen, Kuhhörnern und einer Mund«harmonika an der Birsigmttndung, bei dor

    heutigen

    Schifflände, niedcrlicUcn und sich fortan als Groß-pfahlbauern bezeichneten. Kaum saßen sie dort

    reklamierten nie auch schon. Sieverlangten vom feld-

    herrn Muitacius Planem, er möge seine römischeSiedlung, genannt «Augusto Lauri«*, nirnt im lk

    .biet, sondern an der Hirsigmündiing

    anlegen, damit

    die Basler nach 2000 Jahren mit Recht etwas zufeiern hatten. Munaciiis Plancus

    schlug «Ho Bitte ab

    und erklärte, cino Jubiläumsfeier werde denBaslern,

    auch wenn sie nicht historisch genau zubegründen

    sei, keineswegs schwer füllen. Womit er, wie mandiese« Jahr sehen wird, recht halte.

    Wenig spüler erhielten die Sportler von«Augusta

    Lauric«>; eine Einladung nach Melbourne, das sie

    mit ihren noch muhen, Ungeübten Kehlen wir«Mahlbrunn>; aussprachen. Ihr Olympisch©! Komiteewar für und gegen und dann doch wieder für eineBeteiligung, Zu spät! Dio Ortswehr von

    «August«

    Uurica» halte das einzig verfügbare Verkehrsmittelbereits fttr eine Aegyplenreiso gechartert. Ein paar

    Jahrhunderte nachher wollte Kaiser Heinrich den

    Baslern eine goldene Altartafel für ihr Münsterschenken. Weil er das Geld für das Geschenk nichtbesaß, veranstaltete er einfacli einen Basar. An

    seinem Basar war alles genou so teuer wie letzten

    Sommer am Kaiernenfeit «ugumten der Webstube.

    Weiter. AU Rudolf vonHabsburg die Stadt he-

    lagerte, boten die Basler die Fronen zurVerteidigung

    auf Hie Zivilschützcrinncn erschienen mitHaarföhn,

    Flaumer undOperngucker als Nahkämpfen,

    hutten noch nichts zustimmen, aber schon einige»

    ,,» mehlen, kau... war jene Gefahrvorbei,gemahn, zu Basel ein dumpfes Dröhnen. Die Hellen er.

    «inerten, aber kein Erdbeben verheerte diesmal die

    Stadt; ch wurden nur die leuten «cbhnenHause,

    niedergerissen. Wenig späterberief

    die.PdA^

    de

    Partei der Arbeitsscheuen, einKonzil, um über die

    elnrig wahre Lehre und einenDemonstrationszug

    z. beraten. LeLterer konnte nichtorganisiert werden,

    weil dir letzten zehnParteimitglieder noch .... Gro-

    ßen Hut s..ß.n! Wieder ein paar Jahrhundertenach-

    her trafen sich dieEidgenossen hei koppel zur

    Milchsuppe, IM. die Suppegekocht wur, spähten sie

    im Gelände .....her und entdeckten zuIhrer Ent-

    rüstung einen Tank, der dasSonntagsfahrverbot miß-

    achtet hotte.

    In ihrem Schnitzelbank stellten die«Ohrcgnblcr»

    fest doß Gottfried Koller auf den neuenBanknoten

    iernHch schicchi rasiert «ei. Nicht ».Wellenkonnten

    ,le, wohin eigentlich General Dufour u..r der Zwan-

    Note starre.Herausgefunden balten s.o hin-

    gegen, d«B dio Damen des Hasler Miliriia an be-

    dauern seien: seit die neuen Banknoten,n Verkehr

    gefetzt wurden, hüllen jene Domen alle Hunde voll

    Disteln.So viel über ilus, was

    jenseits der Birg und in

    Zürich nicht nur von der Basler Kolonieverstanden

    wird. In ganz Helvetiengibt es jetzt «Guggemuusig».

    Aber eine ganz, besondere«Guggenmusig», wie so

    nur «wischenImbcrgüßlein und St. Albanvorstadt m

    Hasel zu finden ist, saß in Orchesterformationauf der

    Bühne und spielte mitgerade», erschreckendem Lrnst

    die Ouvertüre zu «WilhelmTeil», bis. gem.» .... er-

    habenden Moment,irgendeine... Baß.rompc er eine

    Note von d er Tonleiter fiel und sich «lies feinerüberbordenden Disharmonie auflöste.

    Neben Instru-

    menten, wie sie in jedem Orchestergestrichen un.l

    geblasen werden, gab es bei diesen Disharmonien...inen Schellenbaum mit

    Lampenschirm und

    Schweinsnase, eine Oboe mit elektrischer Bor.-beleuchtung, eine Violine mit einem Hohschei nlBogen, ober auch einen

    Geiger, der .einen Bogen

    über dio Saiten strich, sondern «lurchdie

    Zähne, zog.

    Das Pfeifen und Trommeln wur undbleibt die

    Hauptsache. Man hört alle die olten schönen Märsche

    In einigen der neueren ...Kl neuestensteckt leider

    Lenau da, nid«, wasjedem Basler in der Heimat oder

    fm Exil Herzklopfen macht und dieSltaruhe raubt.

    Einige «lieser kompositionen sin.l ingeweht. N.chl

    bei allen wurden ein«Oberzeugende Melodie und der

    typisch baslerische Rhythmusgefunden. Ein nicht bc-

    sonders gu.es Zeichen der Zeit war esauch, daß nu

    ganz wenige Trommclmür.rhe ohneP»«"lopa

    geschlagen wurden. Dies ist ein konzess.on and.e

    L a i en im Publikum.

    Aber die Buben derTrommel.chule, die noch

    Larve auftraten und ihre Streiche- da. AU;m.«In,.,.l,tc Wi.zc. In welcher Be-

    ttehung die bei.le, aneinander .landert undwar..,,.

    lie untrennbar »arc. habe i.b nie erfahren. Solehe

    «Vlterchen» g«b r. n den Schaubuden»or.tellun«enmelircrc- dal Publikum lutte sie ifhr

    gern und

    lachte über ihre Witze aus vollem Herzen.Da und

    dort standen die «Racchniki»- Manner-mlVG**.

    kasten - und luden die Leute mit lockenden Phrasenzu ihren Drehpanoramen ein. Mir l.lichon

    zwei von

    ihren Redensarten im Gedächtnis:«Macmahon setz e

    Vch in einenWaggon,, und cEs schreibt, M sehre-bt

    ,|er König von Preußen der kaiserin von Irankre.ch

    einenBrandenburger Brief.»

    Nachdem wir uns auf den Karussell* undk.pp-« satt gefahren halle... kehrten «hV(«J>;

    Hände vollerSüßigkeiten, zufrieden und

    gluckl.ch

    wieder nach den«Wejki>; nach House zurück.

    Noch eine andere Fastnacbswochc Wir sindschon

    ecwach.cn, einige von uns sind Neuvermählte-