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MAN- Museum
Ihr Weg zu uns
Mit dem Auto: Autobahn A8 bis Ausfahrt Augsburg-Ost. Über Mühlhauser
Straße/Hans-Böckler-Straße zur MAN-Brücke. Nach der Brücke erste
Kreuzung rechts (MAN-Diesel-Hochhaus), weiter über Sebastianstraße zur
Heinrich-von-Buz-Straße 28
Mit der Bahn: ab Augsburg Hauptbahnhof mit dem Taxi oder mit Straßen-
bahnlinie 3 (Richtung Inninger Straße) bzw. Linie 4 (Richtung Augsburg-
Nord), dann Umsteigen am Königsplatz in die Straßenbahnlinie 2 (Richtung
Park & Ride Augsburg-West, Haltestelle Senkelbach)
Das MAN-Museum ist ein Gemeinschaftsprojekt der
MAN Diesel & Turbo SE und MAN SE.
MAN Diesel & Turbo SE
MAN-Museum
Heinrich-von-Buz-Straße 28
86153 Augsburg
www.mandieselturbo.com
32
Willkommen
Orientierung im Museum 4 – 5
Geschichte MAN und manroland 6 – 9
Persönlichkeiten 10 – 11
Meilensteine MAN und manroland web systems 12 – 15
Rundgang/Exponate 16 – 26
Öffnungszeiten:
Nach telefonischer Anmeldung,
Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Telefon: +49 (0)821 322-33 66
MAN und manroland web systems produzieren seit dem 19. Jahrhundert
Diesel motoren und Druckmaschinen in Augsburg. Diesen beiden Produkten
widmet sich das MAN-Museum seit 1953 in den ehemaligen Räumen der
Forschungsanstalt für Mechanik und Gestaltung neben anderen Erzeugnis-
sen des MAN-Maschinenbaus.
Meilensteine der gemeinsamen Firmengeschichte der beiden Unter nehmen
sind die Entwicklung des Dieselmotors durch Rudolf Diesel ab 1893 und der
Bau von Schnellpressen ab 1845.
Diese Tradition der Neuerungen ist die Basis für den Erfolg, um mit zu ver-
lässigen und innovativen Produkten und einer dynamischen und offenen
Unternehmenskultur die Zukunft zu gestalten.
Wir freuen uns über Ihren Besuch im MAN-Museum, ein Gemeinschafts -
projekt der MAN Diesel & Turbo SE und MAN SE. Diese Broschüre begleitet
Sie bei Ihrem Rundgang und gibt Ihnen Informationen zur Firmenhistorie
und den technischen Highlights über mehr als zwei Jahrhunderte.
Michael Melzer
Leiter Unternehmenskommunikation
MAN Diesel & Turbo SE
54
Im Obergeschoss präsentiert
MAN Diesel & Turbo unter anderem verschiedene Kompressorlaufräder
sowie ein Modell des Luxuskreuzfahrtschiffes Mozart.
Die ehemalige MAN-Konzerngesellschaft MAN Technologie (heute MT Aero-
space) ist mit Exponaten aus der Raumfahrt vertreten.
Die Galerie mit der dreiteilig strukturierten Fotozeitreise durch die Geschichte
von MAN und manroland web systems gibt Einblicke in die historische und
aktuelle Produktpalette sowie das soziale Engagement der Unter nehmen. In
den Vitrinen sind Dieselmotoren- und Druckmaschinen modelle zu sehen.
Am 23. April 1953 wurde das M.A.N.-Werkmuseum in den ehemaligen
Räumen der M.A.N.-Forschungsanstalt für Mechanik und Gestaltung in
Augsburg eröffnet.
Heute präsentiert das MAN-Museum mit Originalexponaten und Modellen die
Technikgeschichte der MAN Gruppe und der manroland web systems GmbH.
Im Erdgeschoss finden Sie
MAN Diesel & Turbo mit dem ersten Versuchsdieselmotor aus der Zeit
von 1893 – 95, mit dem die Verwirklichung des Dieselprinzips und der
erste Nachweis effektiver Leistung gelangen. Viele weitere Objekte wie
der zweite verkaufte Dieselmotor (1898), ein U-Boot-Dieselmotor (1943)
sowie ein Turbolader illustrieren die Dieseltechnik.
MAN Truck & Bus mit einem Traktor von 1951 sowie einem historischen
und einem modernen Fahrzeugdieselmotor.
RENK mit Getrieben, einer Kupplung sowie einem Zahnrad für ein
Fregatten getriebe.
manroland web systems mit dem ältesten Ausstellungsstück der
Sammlung – einer handbetriebenen Schnellpresse aus dem Jahr 1846,
einer Rotations maschine für Zeitungsdruck von 1877 sowie weiteren
Veteranen aus dem Druckmaschinenbau.
Orientierung
76
Vorgängerfirmen der MAN:
1840 Sander’sche Maschinen-Fabrik in Augsburg
1841 Klett & Comp. in Nürnberg
1844 C. Reichenbach’sche Maschinenfabrik in Augsburg
1857 Maschinenfabrik Augsburg
1873 Maschinenbau-Actien-Gesellschaft in Nürnberg
1898 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinen bau-
gesellschaft Nürnberg in Augsburg
1908 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg in Augsburg
Die Wege der beiden Konzerne kreuzten sich 1920, als die GHH eine
Mehrheitsbeteiligung an der M.A.N. erwarb. Daraus entstand eine Gruppe
mit umfangreichen Stahl-, Maschinen- und Anlagenbauaktivitäten.
1986 wurde der GHH-Konzern, dessen Schwerpunkte sich nach dem
Zweiten Weltkrieg klar zum Maschinen- und Nutz fahr zeugbau verlagert
hatten, völlig umgestaltet und in MAN Aktiengesellschaft umbenannt. Die
Geschäftsbereiche wurden zu eigen ständi gen Tochtergesellschaften
der nunmehrigen MAN SE umgewandelt, die sich heute in die Bereiche
Commercial Vehicles und Power Engineering gliedern.
Die Ursprünge der MAN Gruppe gehen auf zwei Unternehmens-
gründungen zurück:
1758 Gründung der Eisenhütte St. Antony in Oberhausen
1840 Gründung der Sander’schen Maschinen-Fabrik in Augs burg
Aus St. Antony entwickelte sich 1873 nach etlichen Zu sam men schlüssen mit
anderen Stahl- und Ma schi nen bau unternehmen die GHH Gutehoffnungs-
hütte in Ober hausen. Im Süden entstand aus der Sander’ schen Maschinen-
Fabrik nach mehreren Fusionen die M.A.N. Maschinenfabrik Augsburg-
Nürnberg.
Vorgängerfirmen der GHH:
1758 Hütte St. Antony bei Osterfeld
1782 Hütte Gute Hoffnung in Sterkrade
1791 Hütte Neu Essen im Reichsstift Essen
1808 Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen
in Sterkrade
1873 Gutehoffnungshütte, Actienverein für Bergbau und
Hüttenbetrieb in Sterkrade
1953 Gutehoffnungshütte Aktienverein in Oberhausen
Geschichte MAN
St.-Antony-Hüt te im Jahr 1834. Erstes Hüt tenwerk des Ruhrge bie ts, 1758 in Be trieb ge nom men.
Maschinen fabrik Augsburg im Jahr 1882.
98
1979 schließen sich der Druckmaschinenbereich der M.A.N. und die Roland
Offsetmaschinenfabrik Faber & Schleicher zur MAN Roland Druckmaschinen
AG zusammen.
Am dritten Standort Plauen werden seit 1896 Druckmaschinen gefertigt,
nachdem die Vorgängerfirma 1895 in die Vogtländische Maschinen fabrik
(vorm. J. C. & H. Dietrich) A.-G. umgewandelt wurde. Ab 1991 firmiert die
spätere Plauener Maschinenbau-Gesellschaft als MAN Plamag Druck-
maschinen AG.
2008 wird aus der MAN Roland Druckmaschinen AG die manroland AG.
2012 wird die manroland AG aufgespalten in die manroland web systems
GmbH, den Rollendruckbereich an den Standorten Augsburg und Plauen,
sowie die manroland sheetfed GmbH mit Sitz in Offenbach, den Bogen-
druckbereich.
In der C. Reichenbach’schen Maschinenfabrik wird unter der Leitung von
Carl August Reichenbach und Carl Buz 1845 in Augsburg die erste Schnell-
presse gebaut.
1873 entsteht die erste deutsche Rotationsdruckmaschine für Zeitungs druck
– nachdem das Unternehmen 1857 in Maschinenfabrik Augsburg Aktien-
gesellschaft umfirmiert und 1908 daraus die Maschinenfabrik Augsburg-
Nürnberg, kurz M.A.N., wird.
1871 gründen Louis Faber und Adolf Schleicher ein Associationsgeschäft
zur Produktion von lithografischen Schnellpressen. Im gleichen Jahr wird
mit der Albatros die erste Druckmaschine entwickelt. Im Jahr 1900 bekommt
das Unternehmen in Offenbach den Namen Faber & Schleicher AG. 1911
wird die erste Bogenoffsetpresse mit der Bezeichnung Roland gebaut.
Die alte Fabrik in Plauen im Jahr 1902.
Faber & Schleicher AG, Offenbach.
Ansicht der C. Reichenbach’schen Maschi nen fabrik in Augs burg im Jahr 1846.
Geschichte
manroland
web systems
1110
Rudolf Diesel
Diesel, als Sohn deutscher Eltern
1858 in Paris geboren, hört
wäh rend seines Studiums an der TH
München vom schlechten Wirkungs-
grad der Dampfmaschine. 1880
wird er Leiter der französischen
Niederlassung des Kühlmaschinen-
unter nehmens von Professor Carl
von Linde und baut in Eigeninitiative
einen Ammoniak motor. Ab 1890
leitet er das Techni sche Büro des
Unternehmens in Berlin. Weitere
Überlegungen bringen ihn auf die
Idee einer rationellen Wärme-
kraftmaschine. 1893 erhält er die
Patenturkunde Nr. 67 207 „Arbeits-
ver fahren und Ausführungsart für
Verbrennungs kraft maschinen“ und
er schließt den Vertrag zum Bau
einer Ver suchs maschine mit der
Ma schinenfabrik Augsburg ab. Der
nunmehr selbstständige Diesel
wid met sich ausschließlich der
Reali sierung seines Motors. Am
Versuchsmotor (Abbildung Seite 17)
gelingt 1895 der erste Nachweis
effektiver Leistung mit einem
Wir kungs grad von 16,6 Prozent.
Dank der Unterstützung durch
Heinrich von Buz entsteht bei der
Maschinen fabrik Augsburg 1896/97
der erste betriebsfähige Dieselmotor
der Welt (ausgestellt im Deutschen
Museum München): Wirkungs grad
26,2 %, 18 PS, Drehzahl 154 U/min,
Kraftstoff verbrauch 238 g/PSh.
Der neuartige „Wärmemotor Patent
Diesel“ hat ab 1898 noch einige
Hür den zu nehmen, ehe er den
Erwartungen gerecht wird. Ab 1900
verbreitet sich der Dieselmotor welt-
weit. Er wird in stationären Anlagen
und ab 1903 auch als Schiffsantrieb
eingesetzt und ist bis heute die wirt-
schaftlichste Wärmekraftmaschine.
Diesel erlebt die Tragweite seiner
Pioniertat nur noch in Ansätzen: Seit
einer Schiffspassage von Belgien
nach Großbritannien im Herbst 1913
gilt er als verschollen.
Carl August Reichenbach
Reichenbach (1801 – 1883) über
nimmt zusammen mit seinem
Schwager Carl Buz im Jahr 1844
die Sander’sche Maschinen-Fabrik
in Augsburg, nachdem er im Unter-
nehmen seines Onkels, Friedrich
Gottlob Koenig (Erfinder der
Schnell presse), in allen Sparten des
Schnellpressenbaus ausgebildet
worden ist. Reichenbach fertigt in
Augsburg eine Druckmaschine
neuester Kon struktion: die Schnell -
presse mit Eisenbahnbewegung, die
ab 1845 geliefert wird; er be gründet
damit den Druckmaschinenbau.
Carl Buz
Buz (1803 – 1870), seit 1838 als
Offizier am Bau der Eisenbahn
München – Augsburg beteiligt, legt
ab 1844 zusammen mit Reichen-
bach die Grundlagen für die spätere
MAN. Unter seiner Füh rung werden
Dampfkessel, Dampfmaschinen,
Wasserturbinen und Pumpen in
Augsburg gefertigt. 1864 übergibt
er das Firmenerbe an seinen Sohn
Heinrich.
Heinrich von Buz
Buz (1833 – 1918) tritt 1857 in die
Maschinenfabrik Augsburg ein, die
1844 als Reichenbach’sche
Maschi nenfabrik von seinem Vater
Carl mitbegründet worden war.
Von 1864 bis 1913 führt er diese als
alleinverantwortlicher Direktor, und
vereint sie 1898 mit der Maschinen-
bau-Actien-Gesellschaft Nürnberg.
Der „Bismarck der deut schen
Maschinenindustrie“, unter dessen
Ägide 1873 die erste deutsche
Rotationsmaschine und die erste
Linde’ sche Kältemaschine entste-
hen, fördert in ganz ent schei dendem
Maß den Bau des Diesel motors bei
MAN. 1907 erhält er das Ritterkreuz
des Königlichen Verdienstordens der
Bayerischen Krone, mit dem der
persönliche Adel verbunden ist.
Persönlichkeiten
Carl August Reichenbach. Carl Buz. Heinrich von Buz. Rudolf Diesel.
1312
1986 Neue Lkw-Generation F90 (MAN Nutzfahrzeuge)
1987 Stärkster Fernverkehrsattelschlepper mit V-Zehnzylinder-Diesel-
motor, 460 PS/338 kW (MAN Nutzfahrzeuge)
1998 Bau der Magnetringe des weltgrößten Elektromagneten für das
Europäische Kernforschungszentrum CERN (DWE)
2000 Neue schwere Trucknology-Lkw-Generation TGA (MAN Nutzfahr-
zeuge)
2001 Neue Reisebusgeneration Lion’s Star (MAN Nutzfahrzeuge)
2003 Kompressorstrang für die weltgrößte GTL-Anlage (gas to liquids)
(MAN TURBO)
2004 Neue Nutzfahrzeugmotorengeneration D20 Common Rail (MAN
Nutzfahrzeuge). Leistungsstärkstes Getriebe der Welt für eine
Windenergie anlage (RENK)
2005 Neue leichte und mittlere Trucknology-Lkw-Reihen TGL und
TGM (MAN Nutzfahrzeuge). Common-Rail-Technik für große
Viertakt-Dieselmotoren (MAN B&W Diesel)
2006 Emissions armer Dual-Fuel-Motor 51/60DF (MAN Diesel)
2007 Leistungsstärkster Diesel motor der Welt 14K98ME
mit 115 000 PS/84,3 MW. Neun Motoren für das größte Schiff der
Welt, die „Pieter Schelte“ (MAN Diesel)
2010 Hybrid-Stadtbus geht in Serie (MAN Truck & Bus)
Erster Hybrid-Axialkompressor (MAN Diesel & Turbo)
2011 Markteinführung der neuen hoch effizienten 6-MW-Gasturbine.
Neuer emissionsarmer, hocheffizienter Gasmotor 35/44G (MAN
Diesel & Turbo)
1787 Bau des ersten deutschen (pferdebetriebenen) Schienenwegs
Rauendahler Kohlenweg (GHH)
1814 Erste Dampfmaschine (GHH)
1857 Erster Kompressor (GHH)
1893 – 97 Entwicklung und Bau des ersten Dieselmotors der Welt zusam-
men mit Rudolf Diesel (M.A.N.)
1903/04 Erster Turbokompressor und erste Dampfturbine (GHH)
1904 Erstes Dieselgroßkraftwerk der Welt in Kiew, 1 600 PS/1177 kW
(M.A.N.)
1912 Erstes seegehendes Schiff „Selandia“ mit Dieselantriebsmaschinen
(Burmeister & Wain)
1915 Beginn des Lastwagenbaus (M.A.N.)
1923 Erster Fahrzeugdieselmotor der Welt mit Direkteinspritzung (M.A.N.)
1932 Stärkster Diesellastwagen der Welt mit 150 PS/110 kW (M.A.N.)
1938 Produktionsbeginn von Dieselackerschleppern (M.A.N.)
1951 Erster deutscher Abgasturbolader für Lkw mit 35 % Leistungs-
steigerung (M.A.N.)
1965 Erfindung des hydrostatisch-hydromechanischen Lenkantriebs
für Kettenfahrzeuge (RENK)
1970 Größtes Schiffs-Planetengetriebe der Welt, 18 000 PS/13250 kW
(RENK)
1982 Erster Zweitaktgroßdieselmotor mit über 50 Prozent Wirkungs-
grad (M.A.N.)
1984 Bau des ersten Hochtemperatur-Salzbad-Röhrenreaktors
der Welt (DWE)
Meilensteine
MAN
1514
1980 Größte Rollenoffsetanlage im osteuropäischen Raum
(Plauener Maschinenbau-Gesellschaft)
1992 Vorstellung der Acht-Seiten-Baureihe UNISET (MAN Plamag
Druckmaschinen)
1994 Neue Leistungsdimension: LITHOMAN mit Bahngeschwindigkeit
von 15 m/s (MAN Roland Druckmaschinen, Augsburg)
1995 Präsentation der großformatigen Bogenoffsetmaschine
ROLAND 900 (MAN Roland Druckmaschinen, Offenbach)
Vorstellung der digitalen Offsetdruckmaschine DICOweb
(MAN Roland Druckmaschinen, Augsburg)
1996 Längste Zeitungsdruckanlage der Welt – eine GEOMAN –
für O Globo, Rio de Janeiro (MAN Roland Druckmaschinen,
Augsburg)
1998 Vorstellung der vier Platten breiten Zeitungsdruckmaschine
REGIOMAN 4/1 (MAN Roland Druckmaschinen, Augsburg)
2001 Vorstellung Zeitungsdruckmaschine COLORMAN, XXL
(MAN Roland Druckmaschinen, Augsburg)
2004 Präsentation der ROTOMAN mit automatischer Platten beladung
APL (MAN Roland Druckmaschinen, Augsburg)
2007 Präsentation der ROLAND 700 mit DirectDrive (MAN Roland
Druckmaschinen, Offenbach)
2008 Einführung der One-Touch-Philosophie an der COLORMAN
autoprint (manroland, Augsburg)
1845 Erste Schnellpresse (Reichenbach’sche Maschinenfabrik)
1871 Steindruckschnellpresse Albatros (Associationsgeschäft zur
Fabri kation von lithografischen Schnellpressen)
1873 Erste deutsche Rotationsmaschine für Zeitungsdruck
(Maschinenfabrik Augsburg)
1911 Erste Bogenoffsetmaschine Roland (Faber & Schleicher)
1912 Erste deutsche Rollenoffsetmaschine der Welt (Vogtländische
Maschinenfabrik)
1920 Rollenoffsetmaschine Neue Miniatur (Vogtländische Maschinen-
fabrik)
1921 Erste Rollenoffsetdruckmaschine (M.A.N.)
1925 Größte deutsche Rotationsmaschine mit 15 Druckwerken
(M.A.N.). Erste Tiefdruckrollenmaschine (M.A.N.)
1928 Zweifarbendruckmaschine ROLAND RZS im Fünf-Zylinder-System
(Faber & Schleicher)
1947 Erste nach dem Krieg gebaute Druckmaschine, eine Kalender-
blockrotationsmaschine (Plauener Maschinenbau-Gesellschaft)
1951 Erste Bogenoffsetdruckmaschine ULTRA-M.A.N. (M.A.N.). Erste
Roland-Vierfarbendruckmaschine (Faber & Schleicher)
1967 Einführung Offsetdruckmaschine Hyperset (Plauener Maschinen-
bau-Gesellschaft)
1972 Vorstellung Vierfarbendruckmaschine ROLAND 800 für Großformat
(Faber & Schleicher). Premiere der Rondoset-Rollen maschine
(Plauener Maschinenbau-Gesellschaft)
1974 Größte Rotationsdruckmaschine Europas – eine COLORMAN mit
62 Druckwerken (M.A.N.)
Meilensteine
manroland
web systems
1716
Versuchsdieselmotor
Baujahr 1893 – 95
10 PS (7 kW),
Drehzahl 88 U/min,
Kraftstoff ver brauch 382 g/PSh
(520 g/kWh)
Der Versuchsdieselmotor wurde von
der Maschinen fabrik Augsburg zu-
sammen mit Rudolf Diesel gebaut.
Er arbeitete im Viertakt ver fah ren und
mit Kraftstoff ein blasung. Der erste
Nach weis effektiver Leistung gelang
am 26. Juni 1895. Die ermittelten
Daten ergaben einen Wirkungsgrad
von 16,6 Prozent.
Zweizylinder-Kreuzkopf-
Dieselmotor
Baujahr 1898
50 PS (37 kW),
Drehzahl 190 U/min
Dieser zweite von der Maschi nen -
fabrik Augsburg verkaufte Diesel-
motor wiegt nahezu 13 Tonnen und
stand bis 1930 in der Papierhülsen-
fabrik Rugendas in Augs burg.
Der erste von der Maschinen fabrik
Augsburg verkaufte Dieselmotor war
am 5. März 1898 bei der Actien-
gesell schaft Union, Ver ei nig te Zünd-
holz- und Wichsefabrik in Kempten
in Betrieb genom men worden.
Wir empfehlen, den Rundgang in der großen Halle beim ersten Dieselmotor
der Welt zu beginnen. Dieses Original-Exponat entstand in den Jahren
1893 – 95. Auf der linken Seite der Augsburg-Halle folgen weitere Motoren-
entwicklungen sowie Antriebstechnik, auf der rechten Seite finden Sie
historische Druckmaschinen.
Rundgang
1918
Einzylinder-Tauchkolben-
Dieselmotor
Baujahr 1905
10 PS (7 kW),
Drehzahl 255 U/min,
Kraft stoffverbrauch
220 g/PSh (299 g/kWh),
Hubraum 7 791 ccm
Der 1,8 Tonnen schwere „Wär me -
motor Nr. 659 Patent Diesel“ (mit
Kraftstoffein blasung) arbeitete bis
1935 bei der Schnupf- und Rauch-
tabak fabrik Pöschl in Landshut und
kostete damals 6 500 Goldmark.
Dieser Motoren typ wurde mit Leis-
tungen bis 12 PS/9 kW gebaut
und war nach 1900 die bevorzugte
Kraft maschine für Kleinbetriebe.
Sechszylinder-Dieselmotor M6V
40/46 für U-Boot-Antrieb
Baujahr 1943
2 000 PS (1 470 kW),
Drehzahl 520 U/min
Das Ausstellungsstück arbeitete bis
1982 bei den Ruselkraft werken in
Deggendorf. Der Motorentyp 40/46
wurde 1930 zum ersten Mal ge -
liefert, 1935 kamen vier Moto ren
erstmals in den U-Booten U 25 und
U 26 zum Einsatz. 800 Stück
Sechs- bzw. Neunzylindermaschi-
nen wurden von MAN verkauft.
100 Motoren wurden nach Ende
des Krieges für Fracht schiffe bzw.
für den stationären Einsatz
verwendet.
Turboplanetengetriebe TPA 50p
mit fluchtenden Wellen
Baujahr 1966
Antriebsleistung 2 370 PS
(2 007 kW),
Drehzahl Antrieb 1 490 U/min,
Drehzahl Abtrieb 8 359 U/min,
Übersetzung 5,61
Dieses Über setzungs getrie be (hier
läuft die getriebene Welle schneller
als die An triebs welle) war zwischen
einem Elektro motor und einem
Ver dichter in einer Erdöl-Chemie-
Anla ge eingesetzt. Planeten getriebe
werden seit 1936 von RENK pro-
duziert und können bis zu sechs
Plane tenräder um fassen und einen
Durch messer bis zu 3,50 Meter
haben.
Zweitouren-Druckautomat
Poly 50
Baujahr 1962
5 000 Bogen/Stunde
Der Poly ist eine Flachsatzbuch-
druckmaschine, die nach dem
Zweitouren-Prin zip (erste Tour:
Bogenanlage und -druck, zweite
Tour: Bogenauslage und Karren-
rücklauf) arbeitete. Von 1931 bis
1963 wurden davon etwa 3 800
Stück hergestellt. Der hier ausge-
stellte Druckauto mat war von
1962 bis 1979 bei der Augsburger
Firma Stum böck in Betrieb.
2120
Tiefdruckzylinder (oben)
Offsetzylinder (unten)
Baujahr 1951/1984
Beim Tiefdruck werden Schrift und
Bild auf einen verkupferten Stahl-
zylinder unterschiedlich tief in
Näpfchenform geätzt oder graviert.
Der Zylinder rotiert in der Farbwan-
ne. Die überschüssige Farbe auf
der Oberfläche wird mit einer Rakel
abgestreift. Die Farbe in den ver-
tieften Stellen wird beim Druck vom
Papier „herausgezogen“.
Beim Offsetdruck wird die Druck-
form auf eine Alumi nium platte be-
lichtet. Die bebilderte Platte wird auf
den Zylinder aufgespannt und mit
einer dünnen Farb- und Wasser-
schicht belegt. Nach der fotografi-
schen Entwicklung nehmen die nicht
druckenden Teile nur Wasser, die
druckenden Tei le nur die fetthaltige
Farbe an. Das Druckbild gelangt
über einen Gummi tuchzylinder auf
das Papier.
Plattenzylinder einer Hochdruck
rotations ma schine für Zeitungen
Baujahr 1964
Unter Hochdruck versteht man den
Druck von erhöhter Form, das heißt,
die druckenden Teile liegen höher
als die druckfreien Zwischen räume
und werden von den Farbwalzen
eingefärbt. Die halbrunden Platten
der Hochdruck rotations maschinen
haben auf der Rückseite Nuten,
in die nach dem Auflegen auf den
Zylinder Innen backen greifen. Da-
durch wird verhindert, dass sie sich
bei der hohen Laufgeschwindigkeit
von etwa zehn Meter pro Sekunde
ab heben. Eine zusätzliche Einrich-
tung – die Registereinstell vor rich-
tung – ermöglicht, jede der acht
Platten in Umfang- und Seitenrich-
tung zu verstellen.
Einbahnige Hochdruckrotations-
maschine für Illustrationsdruck
Baujahr 1906
6 000 Exemplare/Stunde
Diese Maschine arbeitete bis 1965
in der Schweiz.
1879 baute die Maschinenfabrik
Augsburg die erste Rota tions -
maschine für „Werk- und Zeitschrif-
tendruck“ und mit ihr gelang der
erste auf einer Rotationsmaschine
hergestellte Illustrationsdruck in
Europa.
Einbahnige Hochdruckrotations-
maschine für Zeitungsdruck
Baujahr 1877
8 000 Bogen/Stunde
Diese Rotations maschine – die
14. verkaufte Druck ma schine der
Maschinen fabrik Augsburg – wurde
zum Druck des Meyer’schen Kon-
versations lexikons im Biblio graphi-
schen Institut in Leipzig eingesetzt.
1873 entstand bei der Maschinen-
fabrik Augsburg die erste deutsche
Rotationsdruck maschine für Zei-
tungsdruck, die auf der Weltaus-
stellung in Wien gezeigt wurde. Sie
arbeitete mit dem neuen Prinzip
rotierender Form zylin der zum
Schön- und Widerdruck auf die
„endlos“ durch die Druckwerke
geführte Papierbahn.
2322
Handbetriebene Schnellpresse
(Stoppzylinder maschine) mit
„Eisen bahn bewegung“
Baujahr 1846
1 000 Bogen/Stunde
Die ausgestellte Schnell presse war
bis 1974 in der Justizvollzugsanstalt
Amberg zum Druck verschiedener
Formulare eingesetzt.
Die ser Maschinentyp wurde erst -
mals 1845 von der C. Reichen-
bach’schen Maschi nen fabrik &
Eisengiesserei Augsburg gebaut.
Der Wa gen mit der Druckform rollt
hier – ähnlich einem Eisen bahn-
gefährt – auf zwei fes ten, im
Grund gestell verankerten Schienen.
Diese ursprüng liche Konstruktion
blieb bis 1889 im Baupro gramm.
Illustrationsschnellpresse
J VI a
Baujahr 1912
1 300 Bogen/Stunde,
Papierformat 745 x 1 130 mm,
Kraftbedarf 2 PS (1,5 kW)
Diese Presse hat bis 1980 bei der
Druckerei Hochdorf in der Schweiz
die örtliche Wochenzeitung „See taler
Bote“ gedruckt. Das Farbwerk hat
vier Auftragswalzen. Anstelle der
ursprünglichen Handanlage wurde
später ein automatischer Bogen-
anleger mit Vorderkanten sauger
aufgesetzt.
Einzylinder-Versuchsdiesel motor
1K14/19
Baujahr 1923
13 PS (10 kW),
Drehzahl 625 U/min,
Kraftstoff ver brauch
192 g/PSh (261 g/kWh)
Erster Fahrzeugdiesel motor mit
Kraftstoffdirekt ein sprit zung, die
eine zentrale Voraussetzung für
eine deutliche Anhe bung der
Mo tor dreh zahl war. An diesem
Mo tor wurden die maßgeblichen
Erkenntnisse für die direkte Ein-
spritzung gewonnen. Er markierte
den Be ginn der Ära des schnell-
laufenden Fahrzeugdiesel motors.
Erste Versuche mit der unmittel-
baren Einsprit zung begannen
bereits 1919.
Kolben und Treib stan ge eines
Viertakt-Diesel motors VV40/54
Baujahr 1965
Bei den V-Motoren (Zylinder an -
ord nung in V-Position) wurde
erstmals das sogenannte Anlenk-
pleuel anstelle der herkömmlichen,
parallel nebeneinanderliegenden
Treibstangen verwendet.
2524
Doppelt wirkender Elfzylinder-
Zweitakt-Dieselmotor L11Z 19/30
Baujahr 1935
1 400 PS (1 030 kW),
Drehzahl 900 U/min
Wegen des sehr geringen Leistungs-
gewichts von 2 kg/PS (2,7 kg/kW)
ur sprüng lich für den Einsatz in Luft -
schiffen vorgesehen, wur de dieser
Motor jedoch in Schnellboote
eingebaut.
Ackerschlepper AS 325 H
mit Vierzylinder-Diesel motor
Baujahr 1951
25 PS (18 kW),
Drehzahl 1 500 U/min,
Hubraum 2 676 ccm
Dieser Traktorentyp wurde von 1949
bis 1952 insgesamt 1 450-mal pro-
duziert. Der eingebaute Vierzylinder-
motor D 8814 GS arbeitete mit dem
damals neu entwick elten M.A.N.-
Verbren nungs ver fahren, das heißt
mit einem kugelförmigen Ver bren-
nungsraum und einer Flach sitz düse
für unmittelbare Einspritzung.
Sechszylinder-Diesel -
motor D 2066 LF 01
Baujahr 2004
430 PS (316 kW),
Drehzahl 1 000 – 1 400 U/min,
Hubraum 10.518 ccm,
spezifische Leistung 30,1 kW/dm3
Dieser Motor nutzt die Com mon-
Rail-Technologie (ge mein same
Kraftstoffl eitung zu den Zylindern)
der zweiten Generation, bei welcher
der Einspritzdruck unabhängig von
der Motordrehzahl auf 1 600 bar
steigt und sich Einspritzzeitpunkt
und Einspritzmenge frei wählen
lassen. Verglichen mit dem Vorgän-
germotor D 28 ist er fast 100 Kilo-
gramm leichter, verbraucht fünf
Prozent weniger Kraft stoff und ist
um zwei Dezibel leiser. In Verbin-
dung mit einem Partikelfilter erfüllt
der Motor die Euro-4-Abgas werte.
Abtriebsbandage eines
Fregattengetriebes
Baujahr 1995
Außendurchmesser: 2 268 mm,
Zähne: 190,
Verzahnungsbreite: 2 x 180 mm
Dieses Getriebeteil – die Bandage
– wird mit einer Schraubverbindung
auf einem Radkörper befestigt.
Das Bauteil, das zur Kraftüber-
tragung dient, hat durch die hohe
Anzahl der Zähne und den großen
Schrä gungs winkel den Vor teil der
geringen Geräusch abstrah lung. Die
doppelschräg ausgeführte Verzah-
nung verhindert das Auf treten von
Axial kräften.
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Als weitere Exponate finden Sie
Zylinderdeckel (1908)
Dieselmotor GV 30 (1925)
Radialabgasturbolader NR 20 (1968)
Dieselmotor W4V17,5/22 (1938)
Bogenzahnkupplung SB 60 (2002)
Kolben und Treibstange des Dieselmotors GV 58/84 (1929)
Triebwerk des Dieselmotors M9Z 65/95 (1938)
Handgießapparat für Stereotypie und Prägepresse (1900/1925)
Dieselmotor W4V 11/18 (1927)
Getriebe HSWL 354 (1985)
Turbopumpe für europäische Rakete ARIANE (1980)
Modelle von Dieselmotoren und Druckmaschinen
Luxusflusskreuz fahrt schiff
MS Mozart (Modell 1:100)
Baujahr 1987
Antriebsleistung
2 x 1 612 PS (2 x 1 185 kW)
Dieses erste von der Deg gen dorfer
Werft und Eisen bau gebaute
Kabinenfahr gast schiff, ausgelegt
für 239 Passa giere, wurde nach
nur zwölf Monaten Bauzeit an die
Donau-Dampfschifffahrts-Gesell-
schaft in Wien ausgeliefert.
Laufrad eines sechsstufigen
Turbo kompressors zur Verdich-
tung von Luft (oben links)
Baujahr 1972
Drehzahl 7 138 U/min
Laufrad eines dreistufigen
Turbo kompressors zur Druck-
lufterzeugung (oben rechts)
Baujahr 1985
Drehzahl 18 938 U/min
Laufrad eines achtstufigen
Turbo kompressors zur Verdich-
tung von Propan (unten links)
Baujahr 1983
Drehzahl 9 180 U/min
Läufer eines Versuchsaxial kom -
pressors in Tandem bauweise
(unten rechts)
Baujahr 1978
Drehzahl 12 820 U/min
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