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Praktikum und Experimente
Inhaltsverzeichnis
1. Experimente mit PEM-Elektrolysezellen 1.1. Wasserstoff- und Sauerstoff: Getrennte Erzeugung und Speicherung 1.2. Knallgasprobe 1.3. Reversibilität von PEM-Elektrolyseuren: Ich betreibe meinen Wecker mit
Wasserstoff 2. Versuche, Tests & Experimente mit meiner automatischen Kofferzelle
2.1. Elektrolyt herstellen 2.2. Messungen – Watt & LPM
2.3. Die Knallgasflamme/HHO-Torch 2.3.1. Hitzetest
2.3.1.1. Runde 1: Holz 2.3.1.2. Runde 2: Plastik (PET)
2.3.1.3. Runde 3: Alufolie 2.3.1.4. Runde 4: Getränkedose 2.3.1.5. Runde 5: Nagel/Eisen/Stahl 2.3.1.6. Runde 6: Edelstahl
2.3.1.7. Runde 7: Stein 2.3.1.8. Runde 8: Wolfram
2.3.2. Reaktionsprodukte 2.3.3. Unterwasserflamme
2.4. HHO – Welche Gefahren gibt es und was passiert bei einer Explosion
2.4.1. Seifenblasen 2.4.2. Luftballon 2.4.3. Flaschenschießen 2.4.4. Worauf sollte man im Umgang mit HHO achten?
2.5. HHO & Wasserstoff – Gase leichter als Luft
2.5.1. Experiment mit Luftballon/Wasserbombe 2.5.2. Welche Vorteile und welche Nachteile bringt das mit sich?
2.6. Wasserstoff ist NICHT EXPLOSIV
2.7. Einen Verbrennungsmotor mit HHO betrieben 2.8. Flammenrückschlagstests/Flashbacktests
2.8.1. Bubbler 2.8.2. Brenner
2.8.3. Arrestor
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Vorwort
Dieses Kapitel dokumentiert die durchgeführten Experimente mit der HHO Technologie und
deren Ergebnisse. Die meisten Versuche werden durch Videos festgehalten, welche alle unter
dem YouTube-Kanal SHUTEX (http://www.youtube.com/visitSHUTEX) zu finden sind.
1. Experimente mit PEM – Elektrolysezelle
1.1. Wasserstoff- und Sauerstoff: Getrennte Erzeugung und Speicherung
Material
Brennstoff-/Elektrolysezelle (PEM) + Stromversorgung, dickwandige PET-Flaschen (1 L +
0,5 L), Schläuche, dest. Wasser, Eimer
Versuchsaufbau
Durchführung
Der PEM-Elektrolyseur wird an eine Stromquelle (optimal regenerative Energie, z.B.
Solarplatte) angeschlossen. Die Gasausgangsschläuche werden durch ein Wasserbad in zwei
PET-Flaschen gesteckt.
Zuvor wird der Elektrolyseur mit destilliertem Wasser befüllt. Nach der Gasspeicherung
werden die Flaschen einige Wochen gelagert und danach mit der Knallgas-/Glimmspanprobe
getestet.
Beobachtung
Es bildet sich eine geringe
Menge Gas, die getrennt in die
Flaschen geleitet wird. Die eine
PET-Flasche füllt sich doppelt so
schnell wie die Andere.
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Video: Klick mich (http://www.youtube.com/watch?v=zC0c0qOIFiQ)
Die Glimmspanprobe verläuft erfolgreich, die Knallgasprobe etwas abgeschwächt. (Nicht im
Video enthalten)
Ergebnis
Die Elektrolysezelle funktioniert einwandfrei, hat jedoch eine geringe Gasausbeute (10 ml H2
+ 5 ml O2 pro Minute). Es entsteht immer doppelt soviel Wasserstoff wie Sauerstoff in der
selben Zeit.
Das Langzeitexperiment ergab, dass sich der Sauerstoff ohne Druck gut lagern ließ – der
Wasserstoff diffundierte durch die PET-Wand jedoch zu einem geringen Teil heraus. Der
Effekt wurde dadurch abgeschwächt, dass zwar die kleinen H2-Moleküle die Wand leicht
durchdringen können, die größeren Moleküle der Luft zum Druckausgleich jedoch deutlich
länger benötigen, um in kleinen Mengen in die Flasche einzudringen. Würde in der Flasche
Überdruck herrschen würde der Wasserstoff erheblich schneller durch die Flaschenwände
diffundieren.
1.2. Knallgasprobe
Material
Brennstoff-/Elektrolysezelle (PEM) + Stromversorgung, Schläuche, dest. Wasser,
Reagenzglas
Versuchsaufbau
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Durchführung
1. Reagenzglas vollständig mit dem erzeugten Wasserstoff füllen und an einer offenen
Flamme entzünden.
2. Reagenzglas zur Hälfte mit dem erzeugten Wasserstoff füllen und an einer offenen
Flamme entzünden.
Keine Videodatei vorhanden – Folgender Film zeigt das Experiment ebenfalls:
http://www.youtube.com/watch?v=m7xQmI4Ol5g (Die erste Möglichkeit ist komplett ohne
Wasserstoff, deshalb geschieht nichts.)
Beobachtung
1. Der im Reagenzglas enthaltene reine Wasserstoff verbrennt ruhig.
2. Das im Reagenzglas enthaltene Wasserstoff-Luft-Gemisch verbrennt mit einem
pfeifenden Geräusch.
Ergebnis
Mit der Knallgasprobe konnte nachgewiesen werden, dass tatsächlich Wasserstoff (bzw. ein
brennbares Gas) entstanden ist. Aufgrund der unterschiedlichen Geräusche bei reinem
Wasserstoff und einem Wasserstoff-Sauerstoffgemisch wird die Knallgasprobe auch zur
Reinheitsüberprüfung von Wasserstoffgas verwendet. Damit kann man beispielsweise eine
Explosion in einem geschlossenen Gefäß vermeiden.
1.3. Reversibilität von PEM-Elektrolyseuren: Ich betreibe meinen Wecker mit Wasserstoff
Material
Brennstoff-/Elektrolysezelle (PEM), Wasserstoff & Sauerstoff (In meinem Fall gespeichert in:
dickwandigen PET-Flaschen (1 L + 0,5 L), Schläuche, Spritzen, Eimer mit Wasser
Versuchsaufbau
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Durchführung
Mit den Spritzen wird Wasserstoff und Sauerstoff in Anoden- und Kathodenraum des PEM-
Elektrolyseurs gesogen. Nun werden die ursprünglich zur Stromversorgung benutzen Kabel
an einen Verbraucher, in meinem Fall ein gewöhnlicher Wecker, angeschlossen. (Dieser
scheint passende Widerstände integriert zu haben und ging nicht wie eine kleine Fahrrad-LED
nach kurzer Zeit kaputt).
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Video: Klick mich (http://www.youtube.com/watch?v=MpFShDXoPXg)
Beobachtung
Ich beobachtete sofort
Die LCD-Anzeige des Weckers fing sofort zu arbeiten an und stoppte bei
Unterbrechen des Stromkreises (Da es ein Funkwecker war, erkannte man zu Beginn
keine Uhrzeit, sondern dass er nach einem Funksignal suchte)
Nach einiger Zeit erkannte ich:
Der Wasserstoff und Sauerstoff in den Flaschen nahm ab und es entstand Wasser
Ergebnis
Bereits so eine kleine Elektrolysezelle lässt sich sowohl reversibel zur Gasgewinnung und
Stromerzeugung, als auch zum Betrieb eines normalen Verbrauchers (Wecker) einsetzen.
Ich informierte mich, dass auch der Betrieb eines kleinen Elektromotors möglich ist (H-
Racer).
Am Ende der Reaktionskette entsteht lediglich reines Wasser, welches, bei Bedarf, erneut zur
Gasproduktion eingesetzt werden kann.
Versuche, Tests & Experimente mit meiner automatischen Kofferzelle
2.1. Elektrolyt herstellen
I. Benötigte Laugenkonzentration bestimmen (oft ca. 5 – 10% für Trockenzellen)
II. Auslitern des Systems mit dest. Wasser ( benötigte Elektrolytmenge bestimmen)
III. Berechnen der benötigten Kaliumhydroxidmasse (in Gramm):
Formel:
k/(h + k) * 100 = v
k = Kaliumhydroxidmenge in g
h = Wassermenge in g
v = Konzentration in Massenprozenten
Aufgelöst nach k:
k = (v*h)/(100 - v)
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Beispiel:
- Gewünschte KOH-Konzentration: 10%
- Benötigte Wassermenge: 2000 g
- Berechnung:
(10% * 2000 g)/(100-10%) = (10*2000)/(100-10) = 20000/90 = 222,2 g
IV. Teilmenge des dest. Wassers (bei mir 0,7 Liter) nehmen und in einen hitzebeständigen
Behälter füllen (in meinem Fall 1 Liter Messzylinder aus Glas)
V. Schutzausrüstung anziehen: Laugenbeständige Handschuhe + Schutzbrille
VI. Für ausreichend Belüftung gegen KOH-Dämpfe sorgen
VII. Kaliumhydroxid abwiegen und in gestückelten Portionen hinzugeben
VIII. Warten bis KOH vollständig im Wasser gelöst und abgekühlt ist
IX. In Hauptbehälter füllen und gut durchmischen Laugenbeständiges Material
verwenden
Video: Klick mich (http://www.youtube.com/watch?v=UgkOxAm1vAs)
2.2. Messungen – Watt & LPM
Ich wollte herausfinden wie leistungsfähig meine Zelle nun wirklich ist. Dazu musste ich
messen, welche Leistungsaufnahme (Watt) die Zelle hat und wie viel Liter an Gas sie pro
Minute (LPM) produziert.
Meine Trockenzelle kann in verschiedenen Stufen betrieben werden, an denen sich die
Leistungsaufnahme orientiert.
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Betriebsmodus für Autobatterien
12,2 V * 30,8 A = 375,76 W
Beschaltung:
+nnnn-nnnn+nnnn-nnnn+
Leichte Unterforderung der Zelle
Begrenzung des Stromflusses um
Überhitzung der Kabel (max. 33 A)
zu verhindern.
Für eine erhöhte Gasproduktion kann die Zelle kurzfristig mit erhöhter Spannung und
erhöhtem Strom betrieben werden, dabei wird jedoch ein Großteil des Stroms in Wärme
umgewandelt. Dadurch leidet die Effizienz der Zelle – die Steigerung der Gasbildung ist im
Verhältnis zur Leistungsaufnahme unterproportional.
Volle Belastung
30 V * 30A = 900 W
Beschaltung:
+nnnnnnnnn-nnnnnnnnn+
Überlastung der Zelle
Kurzfristig erhöhte
Gasproduktion
Um die ungefähre Gasproduktion (in LPM) zu bestimmen wird ein Gefäß, mit einem
Innenvolumen von 1 Liter mit Wasser gefüllt in einen Eimer (ebenfalls voller Wasser)
gehangen. Nun wird die Zeit gestoppt, die die Zelle braucht, um das Gefäß mit Gas zufüllen.
Danach berechnet man die Gasproduktion innerhalb einer Minute.
Formel: 60/t*v = x
60 = Zeit in Sekunden
t = gemessene Zeit in Sekunden
v = erzeugtes Gasvolumen im gemessenen Zeitraum (in Liter [meist 1 Liter])
x = Ergebnis in LPM
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Video: Klick mich (http://www.youtube.com/watch?v=-2_ZqSMKxvY)
Im oberen Fall: 60/15*1 = 4 LPM
2.3. Die Knallgasflamme/HHO-Torch 2.3.1. Hitzetest 2.3.1.1. Runde 1: Holz
Bilder Videolink + Ergebnis
Vorher
Link: http://youtu.be/gf-hSkpPyaM
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Nachher
Ergebnis: Die Flamme verbrennt das Holz
um ein Vielfaches schneller als
herkömmliche Brenner.
Es ist regelrecht möglich Holz zu
„schneiden“.
2.3.1.2. Runde 2: Plastik (PET)
Schmelzpunkt: 260 °C
Bilder Videolink + Ergebnis
Vorher
Link: http://youtu.be/CvTygiGOdjM
Nachher
Ergebnis: Die Flamme schmilzt das Plastik
sehr schnell (schneller als es Holz
verbrennt).
2.3.1.3. Runde 3: Alufolie
Schmelzpunkt Aluminium: 660,3 °C
Bilder Videolink + Ergebnis
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Vorher
Link: http://youtu.be/lI_iweT4FjU
Nachher
Ergebnis: Unter heller Lichterscheinung
schmilzt die Aluminiumfolie schnell unter
dem heißen Gasstrahl.
2.3.1.3. Runde 4: Getränkedose
Schmelzpunkt Weißblech: Zinnbeschichtung: 232 °C; Stahlblech: ~ 900 °C
Bilder Videolink + Ergebnis
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Vorher
Link: http://youtu.be/QtuLCf2gCPk
Nachher
Ergebnis: Die HHO-Flamme schneidet die
Dosen wie Butter.
2.3.1.5. Runde 5: Stahlnagel
Schmelzpunkt: ??????°C
Bilder Videolink + Ergebnis
Vorher
Link: http://youtu.be/XOotI0kUD5Q
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Nachher
Ergebnis: Die Nägel werden schnell bis zur
Weißglut erhitzt und sprühen Funken
(enthaltener Kohlenstoff). Sie lassen sich
schmelzen, können tropfen und miteinander
verschmolzen werden.
Anm. Die miteinander verschmolzenen
Nägel sind leider zerbrochen.
2.3.1.6. Runde 6: Edelstahl
Schmelzpunkt: 1370-1400°C
Bilder Videolink + Ergebnis
Vorher
Link: http://youtu.be/Hs5-bBq6RuY
Nachher
Ergebnis: Das Edelstahlblech erwies sich als
deutlich widerstandsfähiger als die
bisherigen Materialien, konnte aber
ebenfalls geschmolzen und geschnitten
werden.
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2.3.1.7. Runde 7: Stein
Schmelzpunkt: unbekannt
Bilder Videolink + Ergebnis
Vorher
Link: http://www.youtube.com/watch?v=Ucz0wQESiPY
Nachher
Ergebnis: Unter sehr greller Lichterscheinung
schmilzt die HHO-Flamme sandhaltige
Strukturen des Steins zu Quarz.
2.3.1.8. Runde 8: Wolfram
Schmelzpunkt: °C
Bilder Videolink + Ergebnis
Vorher
Für diesen Versuch werden thoriumfreie
Wolframelektroden verwendet, die im
Fachhandel für Schweißerbedarf erhältlich
sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolframelektrode
Link (Video): http://youtu.be/VF3QH9n6GYE
Nachher
Ergebnis: Das hochschmelzende (3422 °C)
Metall Wolfram scheint der HHO-Flamme
ihre Grenzen aufzuzeigen (vorher: 14,49 g
nachher: 14,49 g).
Einzig verwunderlich ist die starke
Rauchentwicklung.
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2.3.2. Reaktionsprodukte
Die Knallgasflamme wird über ein Edelstahlblech geschwenkt:
Eine Flüssigkeit kondensiert am kalten Blech:
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Mit Hilfe des Watesmopapiers wird nachgewiesen, dass es sich bei der Flüssigkeit um Wasser
handelt:
Ansonsten sind keine weiteren Reaktionsprodukte entstanden.
Die Reaktionsgleichung der Knallgasflamme lautet also:
2 H2 + O2 2 H2O
Video: Klick mich
(http://www.youtube.com/watch?v=wBfKaIJvwRw&feature=youtu.be)
2.3.3. Unterwasserflamme
Eine weitere besondere Eigenschaft der Knallgasflamme ist, dass sie unter Wasser brennen
kann. Da dem Wasserstoff genug Sauerstoff beigemischt ist, kann sie nicht durch Wasser
erstickt werden. Allerdings kann sich das Wasser beim Eintauchen des Brenners in den
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kleinen Raum zwischen Düse und entzündetem Gas drängen und dadurch den Gasstrom
unterbrechen, wodurch die Flamme erlischt.
Um dies zu umgehen wird in ein passendes Loch in die Abschlusskappe eines Kupferrohres
gebohrt und diese dann auf die Düse gesteckt:
Nun kann die Flamme senkrecht in das Wasser geführt werden:
Video: Klick mich (http://youtu.be/Th9ePJ0FMgc)
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2.4. HHO – Welche Gefahren gibt es und was passiert bei einer Explosion
2.4.1. Seifenblasen
Versuchsaufbau und Durchführung
Video: Klick mich (http://youtu.be/WTjCcEgEqtQ)
Beobachtung
Mittelmäßig lauter Knall
kurze Stichflamme
Versuchsdurchführung mit Wasserstoff-Luft-Gemisch (Knallgas):
- leises Ploppen
- kurze Stichflamme
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Ergebnis
Bei der Zündung von HHO dehnt sich das Gas unter kurzer Flammbildung schnell aus
(2820 m/s) [Explosion], direkt danach erfolgt eine rasche Kondensation des entstandenen
Wassers [Implosion]. Trotzdem hört man nur einen Knall, da die Abfolge von Explosion und
Implosion sehr schnell hintereinander erfolgt.
In solch kleinen Mengen (< 30 ml) stellt HHO keine Gefahr dar. Trotzdem sollte man mit
dem Ohr der Geräuschquelle nicht zu nah zu kommen.
Die Trockenzelle ist mit ihren dünnen Zwischenräumen um Inneren so konzipiert, dass sich
nur sehr geringe Mengen des Gases ansammeln können. Bei einem potentiellen Rückschlag
ist man daher meist nicht gefährdet.
2.4.2. Luftballon
Versuchsaufbau und Durchführung
Zündschnur (in Schlauchstück um vorzeitige Zündung zu
verhindern)
4 Liter HHO im Luftballon
Video: Klick mich (http://www.youtube.com/watch?v=iRiVMR5_PbI)
Beobachtung
Sehr lauter Knall
kurze Stichflamme
Mittelmäßig starke Druckwelle in alle Richtungen
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Ergebnis
Größere Mengen von HHO sind durchaus nicht ungefährlich und können, wenn man der
Explosion zu nahe steht, starke Verletzungen des Gehörs verursachen. Gefährlich wird es vor
allem dann, wenn die Explosion im Inneren eines Behälters stattfindet, der dem Druck nicht
standhalten kann. Die dadurch umherfliegenden Splitter können den umstehenden Personen
ernsthaften Schaden zufügen (besonders gefährdet sind die Augen).
2.4.3. Flaschenschießen
Versuchsaufbau und Durchführung
Dickwandige 1 Liter Plastikflasche (gut geeignet: Cola, Fanta,
Sprite, Schweppes) mit HHO im Inneren; geöffnet nach unten – muss
kurzfristig auf die Wände ausgeübtem Druck standhalten
Metallstab (1m lang)
Standfuß der Abschussvorrichtung: 1 Liter Flasche, mit Sand und
Kies beschwert und auf überkreuz geklebte Metallplatten geklebt
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Video: Klick mich (http://youtu.be/yFCyw1FACvk)
Beobachtung
Mittelmäßig lauter Knall
Stichflamme in der Flasche und aus der Öffnung unten heraus
Druckwelle Richtung Erdboden
Flasche fliegt ca. 10 m in die Luft
Ergebnis
Kanalisiert man die bei der Explosion entstehende Druckwelle, kann diese durchaus
gewinnbringend eingesetzt werden, beispielsweise als alternativer Treibstoff in
Verbrennungsmotoren. HHO wird nach wie vor als Raketentreibstoff verwendet – allerdings
werden die Gase (H2 & O2) zuerst in getrennten Flüssiggastanks gespeichert und erst bei der
Zündung vermengt.
2.4.4. Worauf sollte man im Umgang mit HHO achten?
Nur die tatsächlich benötigte Gasmenge erzeugen
Für ausreichende Belüftung sorgen
Nicht bei offenem Feuer oder in der Nähe stromführender Kabel arbeiten
Elektrostatische Aufladungen vermeiden & deren Risiko beachten
Gas nur zum sofortigen Verbrauch herstellen
Apparatur mit Flammenrückschlagssicherungen (Arrestor, Bubbler…) versehen und
vor Betrieb auf Gaslecks prüfen
potentielle Bauteile entweder komplett unter Wasser setzen oder…
diese mit Wasser + Spüli benetzen und auf Gasbläschenbildung achten
Unter max. Arbeitsdruck setzen
Nach Ende der Arbeiten alle gasführenden Teile der Apparatur entlüften
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Bei Experimenten mit größeren Gasmengen sollte auf das Tragen von entsprechender
Schutzausrüstung (Schutzbrille & Gehörschutz) sowie auf einen ausreichenden
Sicherheitsabstand geachtet werden
Datenblatt Wasserstoff: http://www.airliquide.de/gasekatalog/sdb//067A-DE-DE-
Wasserstoff_verdichtet.pdf
2.5. HHO & Wasserstoff – Gase leichter als Luft
2.5.1. Experiment mit Luftballon/Wasserbombe
Versuchsaufbau und Durchführung
1. Wasserbombe mit Wasserstoff aus PEM-Elektrolyseur befüllen (mit Umfüllpumpe, da
mit diesem keine Druckerzeugung möglich ist)
2. Ballon mit HHO befüllen
3. Metermaß an Wand befestigen und beide nacheinander steigen lassen
Video: Klick mich (http://youtu.be/fnnXYR71N2U)
Beobachtungen
Die Wasserstoff enthaltende Wasserbombe fliegt schnell nach oben
Der mit HHO gefüllte Ballon fliegt etwas langsamer nach oben
Ergebnis
Wasserstoff ist ein Gas, das erheblich leichter als Luft ist (rund 14 mal), sogar doppelt so
leicht wie das Ballongas Helium. Deswegen steigt der Wasserstoffballon schnell Richtung
Decke. HHO enthält zu ⅓ noch Sauerstoff, welcher geringfügig schwerer als Luft ist (Dichte
Luft: 1,2041 kg/m3; Sauerstoff: 1,42895 kg/m
3). Deshalb steigt der HHO-Ballon langsamer
nach oben, als der Wasserstoffballon.
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2.5.2. Welche Vorteile und welche Nachteile bringt das mit sich?
Vorteile:
Es können sich bei einem Gasleck keine größeren Mengen am Boden sammeln (wie
bei beispielsweise Propan oder Butan) [zudem sind sie nicht gesundheitsschädlich
oder wie Propan narkotisierend bis erstickend]
Unter freiem Himmel ist es schier unmöglich, dass sich explosive Gemische
ansammeln
In geschlossenen Räumen reicht eine Durchlüftung durch geöffnete Fenster oder
Lüftungsschächte an der Decke, um für ausreichende Sicherheit bei einem nicht allzu
großen Gasleck zu gewährleisten
Nachteile:
Die hohe Flüchtigkeit von Wasserstoff verlangt kompliziertere und aufwendigere
Speicherungstechniken als herkömmliche Brenngase
2.6. Wasserstoff ist NICHT EXPLOSIV
Versuchsaufbau und Durchführung
In ein mit reinem Wasserstoff und nach unten gerichtetes Reagenzglas wird eine brennende
Kerze geführt.
Video nicht verfügbar – Alternativvideo (nicht von mir):
http://www.youtube.com/watch?v=3JoCZe_9Q8c
Beobachtung
Beim ersten Einführen ein Ploppen
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Die Kerze erlischt
Beim Hinausziehen der Kerze entzündet sie sich wieder
Ergebnis
Reiner Wasserstoff löscht die Kerzenflamme. Das erneute Entzünden der Kerze beim
Herausziehen aus dem Reagenzglas geschieht an der brennenden Grenzschicht zwischen
Wasserstoff und Luft. Das Brennen an dieser Grenzschicht ist nahezu unsichtbar.
Wasserstoff ist absolut nicht explosiv, bei Anwesenheit von Luft verbrennt er explosionsfrei
und recht schnell, wodurch sich die Brandgefahr durch reinen Wasserstoff vermindert.
Ohne den Luftsauerstoff brennt er gar nicht, er fördert auch nicht die Verbrennung.
Lediglich bei Vermischung mit Luft (oder Sauerstoff) können detonationsfähige Gemische
entstehen. Explosionsgrenzen für Wasserstoff laut Sicherheitsdatenblatt: 4 – 77 Vol.-% in
Luft. Daraus folgt, dass auch HHO bei Vermischung mit Luft zündfähig bleibt, bis die
Wasserstoffkonzentration im Gemenge unter 4 Vol.-% abgesunken ist. Dies passiert aufgrund
seiner geringen Molekülgröße schnell.
Weitere Erörterungen zum Thema finden Sie im Kapitel Hintergrundwissen unter Knallgas
und Wasserstoff.
2.7. Einen Verbrennungsmotor mit HHO betreiben
Um einen Verbrennungsmotor nur mit HHO zu betreiben gibt es einige Dinge, die man
beachten muss:
Die Trockenzelle muss genug HHO on Demand produzieren um als alternativer
Brennstoff dem Motor zugeführt werden zu können
Manche Motoren müssen für den Betrieb mit HHO konfiguriert werden:
Wie das mit versch. Motoren geht sieht man hier:
http://www.minotech.de/forschung/hho-technologie/motoren-und-hho/
Ich selbst habe keinen solchen Versuch durchgeführt, verweise aber gerne auf einige
interessante Videos:
700 Watt HHO Zelle betreibt Notstromaggregat
http://www.youtube.com/watch?v=nF_7TUIDGiQ
Entwicklertreffen für dezentrale Energie – Betrieb eines BHKW nur mit HHO
http://www.youtube.com/watch?v=uOg_JQGPGEk&feature=youtu.be
Wichtig und als Ergebnis festzuhalten ist, dass es sehr gut möglich ist, gewöhnliche
Verbrennungsmotoren in unterschiedlichen Größen nur mit HHO zu betreiben. Der Vorteil
liegt darin, dass HHO kein erschöpfbarer Energieträger ist und am Schluss jeder Verbrennung
von HHO nur Wasser bzw. Wasserdampf entsteht. Diesen kann man zudem auffangen und
wiederverwerten.
Außerdem lässt sich durch Zugabe von HHO der Verbrennungsvorgang von fossilen
Kraftstoffen optimieren.
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2.8. Flammenrückschlagstests/Flashbacks
In dieser kurzen Versuchsreihe will ich die tatsächliche Sicherheit meiner
Schutzvorrichtungen vor Flashbacks testen.
Hierzu wird in jedem Versuch das aus dem Schlauch vor der Sicherheitsvorkehrung
ausströmende Gas entzündet. Durch den zu geringen Gasdruck schlägt die Flamme zurück.
2.8.1. Bubbler
Video: Klick mich (http://www.youtube.com/watch?v=iv8X2lX0-
DA&list=UUuYW0drjXihq-GlsJK1YE6Q) [fast baugleicher Edelstahlbubbler]
2.8.2. Brenner
folgt in Kürze
Video: Klick mich ()
Bestanden
2.8.3. Arrestor
Video: Klick mich (http://youtu.be/Kdgxdb5b6Rg)
Bestanden
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