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Aktuelles Obi spricht mit Wettbewerbsbehörde über bauMax-Übernahme 35

Trends Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit Ernährung 36

Aktuelles Weberzeile eröffnet in der Rieder Innenstadt 39

Shop der Woche Die feinsten Lebensmittel im Pur Südtirol 40

Freitag, 28. August 2015 cover 33

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Alles Thun zu seiner Zeit, Sonntagsarbeit nicht gedeihtIn Wien gibt es im Gegensatz zu den restlichen Bundesländern noch immer keine Sonntagsöffnung – eine Bestandsaufnahme. 34

Oliver Perquy What else?!

Nespresso befördert den bis-herigen Manager Oliver Perquy zum Geschäftsführer für den österreichischen Markt. Der

gebürtige Belgier ist seit 2008 bei Nestlé Nespresso und war bereits in einigen nationalen

und internationalen Führungs-funktionen tätig. In seiner neuen

Position will der 44-jährige Familienvater die Marktpositi-on weiter ausbauen und den Erfolgskurs des Unterneh-

mens fortführen. Seiner neuen Aufgabe blickt er enthusiastisch

entgegen: „Österreich ist für Nespresso ein bedeutender Markt. Die Menschen hierzu-lande schätzen den hohen

Anspruch von Nespresso an Spitzenqualität, beim Kaffee

ebenso wie bei Maschinen und Services. Die Markenpräsenz

und der Markterfolg konnten in den letzten Jahren kontinuier-lich gesteigert werden“, sagt Perquy. Aus dem Nespresso-

Headquarter in Lausanne (Schweiz) leitete er von 2011 bis

2013 die gesamteuropäische B2B-Geschäfte des Konzerns und war danach als Head of

Out-of-Home für die weltweite strategische Entwicklung des B2B-Geschäfts in mehr als 62 Ländern, verantwortlich. „Ich

schätze mich glücklich, diesen Kurs des nachhaltigen Wachs-

tums am österreichischen Markt weiter vorantreiben und in den nächsten Jahren unsere Kundinnen und Kunden mit wei-teren spannenden Innovationen überraschen zu können“, freut sich der neuer Market Director.

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KurZ & GriffiG

Aluminium in LaugengebäckWIEN. Wird Laugengebäck auf Aluminiumblechen in den Ofen geschoben, kann sich das Leicht-metall in den Gebäckstücken anreichern. Darauf weist das Ma-gazin Konsument hin. Über einen Zusammenhang zwischen der Auf-nahme von Aluminium und dem Auftreten von Brustkrebs wird schon lange spekuliert, sichere Studien gibt es keine. 24 Stück Ge-bäck wurden getestet, 16 lagen im „grünen“ Bereich. Die Bäckereien, von denen die restlichen Produkte stammen, sollen ihre Produktion bereits umgestellt haben. (APA)

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frequentierten Zonen Sinn – dort entsteht Mehrumsatz. So kommen etwa 75% aller Umsatzsteuerrück-forderungen in Wien vom ersten Bezirk“, argumentiert Klaus Puza, Geschäftsführer der Sparte Handel bei der WKW. Der Mehrumsatz, der sich in den Tourismuszonen gene-rieren ließe, könnte sich demnach auf 140 Mio. € belaufen. „Wir dür-fen uns diesen Mehrumsatz nicht entgehen lassen“, bestärkt Puza, bleibt aber zuversichtlich: Seiner Ansicht nach könnte die Touris-muszone in Wien noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Bereits jetzt gebe es in allen anderen Bun-desländern zusammen rund 500 Tourismuszonen. Laut Puza spre-che dieser Umstand für die große vorherrschende Akzeptanz der Tou-rismuszonen. „Warum dies in acht Bundesländern möglich ist und in Wien auf derartigen Widerstand seitens der Gewerkschaft stößt, ist unverständlich“, so Puza. „Wir haben erhoben: Tourismuszonen bringen zumindest 800 neue Jobs – neue Arbeitsplätze, die Wien in Zeiten der Rekordarbeitslosigkeit dringend braucht.“ Auch der Han-delsverband fordert seit Jahren eine partielle Sonntagsöffnung. „Ein Kompromiss bestünde darin, die Öffnungszeit aufgrund von re-ligiösen Aspekten am Sonntag auf 11:00-17:00 zu begrenzen“, fügt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, hinzu und ver-weist auf den internationalen Mit-bewerb: „Die Einkaufscenter und Shoppingstraßen Bratislavas sind keine Stunde vom Stephansplatz entfernt.“

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Täglich einkaufen, wo und wann man will, ist in Österreich noch hauptsächlich Wunsch-denken. Zwar gibt es vereinzelt Ausnahmeregelungen und soge-nannte Tourismuszonen, wo Nah-versorger auch sonntags zur Verfü-gung stehen. Doch im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstäd-ten, wo Läden bis spät abends und teilweise sogar durchgehend geöff-net haben, tut sich hierzulande in dieser Sache recht wenig - und das Wenige recht langsam.

Zumindest über die Sonntagsöff-nung im Wiener Handel wird seit einiger Zeit – so berichteten jeden-falls mehrere Medien – wieder dis-kutiert. In Wien gibt es bisher keine Sonntagsöffnung. Berichten zufol-ge prüfe die Gewerkschaft der Pri-vatangestellten, Druck, Journalis-mus, Papier (GPA-djp) derzeit einen neuen Vorschlag der Wirtschafts-kammer (WK) zur gebietsweisen Sonntagsöffnung im Handel. Doch jene Informationen, die bis dato an die Öffentlichkeit gelangten, blei-ben wenig konkret. Barbara Teiber, die Regionalgeschäftsführerin der GPA-djp Wien, mahnt gar zu Vor-sicht: „Viele der in jüngster Zeit zum Thema Sonntagsöffnung er-schienenen Medienberichte muss man mit Vorsicht genießen, weil hier weniger Fakten und Tatsa-chen als vielmehr ein politisches Wunschdenken bestimmter Kreise zugrunde liegt.“ Fakt sei aber, dass die WKW einen Vorschlag über die räumliche Ausdehnung von Tou-rismuszonen an die GPA-djp Wien

übermittelt habe. Laut einem „Ö1“-Bericht könnte es sich um die In-nere Stadt, die innere Mariahilfer Straße und auch um den Touristen-magneten Schönbrunn handeln. Al-lerdings gebe es laut Teiber bislang „weder Verhandlungen“, schon gar nicht stehe man „in dieser Frage vor einem Durchbruch“. Einem fau-len Kompromiss werde man sicher nicht zustimmen.

„Entschleunigung als Qualität“Vielmehr plädiert Teiber dafür, die Tage der Entschleunigung als be-sondere Qualität einer modernen Großstadt wie Wien anzusehen, „die auch von den Gästen beson-ders geschätzt wird“. Laut einer Gewerkschaftsbefragung sind auch die Wiener Angestellten mit der derzeitigen Situation zufrie-den und gegen eine sonntägliche Öffnung der Geschäfte. Doch eine Befragung der WK kam zum Er-gebnis, dass sich eine Gruppe sehr wohl darüber freuen würde: näm-lich die Touristen. Eine „Sonntags-öffnung macht in touristisch stark

„Keine Notwendigkeit“Beim Handelskonzern Rewe sieht man die Sache pragmatisch: „So-lange es der Gesetzgeber – mit ein paar Ausnahmen – so vorschreibt, ist der Sonntag für uns tabu. Wenn der Gesetzgeber aber etwas ändert, dann muss er Rahmenbedingungen schaffen, damit eine Öffnung über-haupt möglich wird“, kommentiert Pressesprecherin Lucia Urban. Das Wohlergehen der Mitarbeiter und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stünden für Rewe an erster Stelle. Akut erkenne man außerdem auch keine Notwendigkeit, Läden am Sonntag offen zu halten: „Würde sich die Lage ganzheitlich ändern, dann würden wir aber grundsätz-lich auch am Sonntag aufsperren.“

Rewe und Spar profitierenMitbewerber Spar lehnt eine Tou-rismuszonen-Regelung für Wien dagegen ab, „da sie eine willkür-liche geografische Einengung dar-stellt“, so Spar-Vorstandsvorsit-zender Gerhard Drexel. Bereits am Beispiel Schönbrunn werde deut-lich, dass es keine logisch strin-gente geografische Begrenzung für Tourismuszonen geben kann. „Die von Touristen meistfrequentier-ten Standorte – größte Hotspots wie der neue Wiener Hauptbahn-hof oder der Bahnhof Wien-Mitte – wären in diesem Vorschlag nicht inkludiert“, so Drexel. Sein Gegen-vorschlag: „Alle Wiener Händler können unabhängig vom geografi-schen Standort vier bis sechs Sonn-tage im Jahr offen halten. Tunlichst sollten dafür die Advent-Sonntage genutzt werden.“ Doch wer sich die

Situation von Rewe und Spar ge-nau ansieht, erkennt schnell, dass die Konzerne bereits jetzt von einer geltenden Sonderregelung in Wien profitieren, nämlich an den Bahn-höfen und am Flughafen. Merkur- bzw. Billa-Filialen, die am Sonntag offen haben, finden sich am Wiener Westbahnhof, Praterstern und am Flughafen Wien-Schwechat gleich zwei Mal. Am Airport steht Konsu-menten auch ein Spar Gourmet zur Verfügung; je ein Interspar-pronto befindet sich am Wiener Haupt-bahnhof und in Wien Mitte. Und wie stark frequentiert diese Filia-len tatsächlich sind, weiß jeder, der dort sonntags schon einmal war.

Kritik an „Ungleichbehandlung“Einer, der bei diesem Thema sicher nicht ruhig zusieht, ist der Wiener Shoppingcenter-Betreiber und Un-ternehmer Richard Lugner. Er ist grundsätzlich der Meinung, dass sich die Politik in Österreich in Sa-chen einmische, die nur den Han-del betreffen. „Politiker können ja nicht beurteilen, wie Unternehmen laufen oder zu führen sind. Aber sie entscheiden einfach, wer län-ger geöffnet haben darf und wer nicht“, sagt Lugner im Gespräch mit medianet und holt zum nächs-ten Schlag aus: „Was wir in Öster-reich vorfinden, ist eine Ungleich-behandlung. Manche Händler wie Rewe und Spar werden ganz klar bevorzugt – auf den Bahnhöfen vor allem. Dass Spar und Rewe kein In-teresse an einer Sonntagsöffnung haben, ist klar, denn dann würden sie durch die größere Konkurrenz ja Verluste machen.“

Und immer wieder sonntags … Tourismuszonen gibt es in manchen österreichischen Bundesländern bereits, nun könnte sich auch in Wien etwas tun. Wo stehen Gewerkschaft, Wirtschaftskammer, Händler und Handelsverband?

Barbara Teiber Regionalge-schäftsführerin der GPA-djp Wien: „Wir kennen die Haltung der Betroffenen und werden sie in die-ser Frage sicher nicht einem faulen Kompromiss opfern.“

Umfrage 95,9% der Ange-stellten hatten sich heuer im Frühjahr in einer Befragung durch die Gewerk-schaft gegen eine Sonntagsöffnung ausgesprochen. Hingegen waren 72,6% der Unter-nehmer in einer WK-Befragung im Vorjahr dafür, Tou-rismuszonen mit der Möglichkeit erweiterter Sonn-tags öffnungs-zeiten in Wien zu errichten.

Richard LugnerNachdem er vier Monate zu einer möglichen erwei-terten Sonntagöff-nung geschwie-gen hat, greift Lugner wieder an. Die Politiker hätten seiner Meinung nach keine Ah-nung, ihnen fehlte die Vision.

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34 COVERSTORY Freitag, 28. August 2015

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medianet.at Freitag, 28. August 2015 Retail aktuell 35

••• Von Julia Maier

WIEN/KLOSTERNEUBURG. Die Übernahme der österreichischen Baumarktkette bauMax nimmt immer konkretere Formen an. Das Unternehmen im Besitz der Fami-lie Essl mit Sitz in Klosterneuburg steckt ja seit einigen Jahren in ei-ner tiefen Krise, nachdem es sich bei seiner osteuropäischen Expan-sion hoch verspekuliert hatte. Laut einer mit der Sache vertrauten Per-son spricht das deutsche Pendant Obi bereits mit der Bundeswettbe-werbsbehörde über die Übernahme von 69 der 106 bauMax-Märkte in Österreich, Slowenien, Tschechien und Slowakei. Kündigungen sollen bislang keine ausgesprochen wor-den sein, das Personal und die La-deneinrichtung werden übernom-men und unter der Marke Obi wei-tergeführt, berichtete das deutsche Manager Magazin am Freitag. Der Presse zufolge will der steirische Immobilienentwickler Supernova 51 der 66 österreichischen bau-Max-Standorte kaufen und davon 40 an Obi verpachten. Der Rest soll zu Fachmarktzentren umgebaut werden. Aus dem Firmenbuch geht hervor, dass Supernova kürzlich für jeden der bauMax-Standorte eine eigene Tochterfirma unter dem Dach der Supernova-Baumärkte- Holding gegründet hat.

Obi baut Filialnetz ausLaut den Oberösterreichischen Nachrichten sollen die Obi-Lie-feranten bereits auf Eröffnungs-rabatte vorbereitet worden sein, denn ab Herbst rechnet der deut-sche Marktführer Obi mit 50 öster-reichischen Standorten mehr als bislang. Das deutsche Handelsun-ternehmen Bauhaus soll die restli-

chen 30 Filialen übernehmen. Die offizielle Bekanntgabe der Käufer wird mit Ende August oder Anfang September erwartet.

Übernahme noch im HerbstObi äußerte sich bisher noch nicht zu den Verhandlungen, bauMax

bestätigte indes zwar Gespräche mit Investoren, wollte aber keine Details nennen. Die drei großen Gläubigerbanken Raiffeisen, Bank Austria und Erste Bank wollen den Verkauf laut Medienberichten bis Ende September über die Bühne bringen.

bauMax-Filialen vor dem VerkaufDas deutsche Unternehmen Obi führt bereits Gespräche mit der Bundeswettbewerbsbehörde über die Übernahme von rund 70 bauMax-Standorten.

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Frankenschock setzt Vögele zu PFÄFFIKON. Die ohnehin seit Jah-ren schrumpfende Schweizer Mo-dehandels-Gruppe Charles Vögele ist zusätzlich auch noch vom Fran-kenschock enorm belastet worden. Durch den Euro-Mindestkurs verschärfte sich der Preisdruck in der Schweiz markant, und der Ein-kaufstourismus nahm zu. Auch die Zunahme des Online-Shoppings macht den Einzelhändlern schwer zu schaffen.

Im ersten Halbjahr 2015 musste Vögele gegenüber der Vorjahres-periode einen Umsatzrückgang von 8,6% hinnehmen. Negative Währungseffekte drückten zusätz-lich auf die Erlöse der europäi-schen Verkaufsregionen, 40 Mio. CHF (37 Mio. €) Umsatz gingen allein wegen des Währungseffekts verloren. Auch die Zahl der Filialen musste Vögele mit Ende Juni von 770 auf 759 abbauen. Nach dem Währungsschock soll sich das Un-ternehmen aber eingependelt ha-ben und zunehmend erholen. (red)

Bis Ende September soll der Verkauf der bauMax-Filialen an Obi fixiert sein.

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medianet.at36 TRENDS Freitag, 28. August 2015

„Einmal vegane Sojawurst bitte!“ Immer mehr Menschen legen immer mehr Wert auf bestimmte Gepflogenheiten in der Ernährung. Die Lebensmittelbranche profitiert.

••• Von Natalie Oberhollenzer

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man habe auch im Hinterkopf, dass so ein Trend genauso schnell wieder abebben kann, wie er in die Höhe geschossen ist. „Deswegen hat sich an unserer Haltung nichts geändert. Wir produzieren diese Lebensmittel schon seit 35 Jahren, unabhängig von Booms oder Life-styletrends. Als familiengeführtes Unternehmen denken wir langfris-tig und strategisch und werden daher auch in Zukunft in erster Linie die von Zöliakie betroffenen Kunden bedienen“, so Thedaran. Diese Zielgruppe ist gleichzeitig je-ne Kundenschicht, mit der man den meisten Umsatz macht. Der Anteil

der „Glutensensitiven“ und der-jenigen, die die Produkte kaufen, weil sie sich hochwertig ernähren wollen (z.B. viele Veganer), oder es wegen der Mode tun, mag zahlen-mäßig höher sein. Jedoch sind die Erträge erstens geringer und zwei-tens volatiler.

Doch nicht nur die Hersteller von Frei-von-Produkten, der Lebensmit-telhandel generell profitiert vom immer ausgeprägteren Gesund-heitsstreben vieler Konsumenten. Während früher auf spezielle Ess-bedürfnisse zugeschnittene Waren eher nur im Reformhaus und in der schon seit jeher auf solche Produk-te spezialisierte Drogeriemarktkette dm zu finden waren, bemühen sich nun verstärkt konventionelle Super-märkte auf ein breiteres Angebot.

Bei der Rewe wird aktuell die einst nur bei dm erhältliche Marke Alnatura forciert. Billa hat bereits 300 Produkte des Labels in sein Sortiment genommen, bei Merkur sind es 430. Bei der Spar wächst die Eigenmarke Spar Vital kontinu-ierlich an, sogar früher in Super-märkten ungesehene Produkte wie

Chia-Samen werden offeriert. Auch Hofer und Lidl setzen auf diese nicht unbedingt diskonttypische Warengruppe. Hofer etwa hat eine eigene Laktosefrei-Linie Milfina Lactofree lanciert, pusht Gesundes unter den Labels Natur Aktiv und Zurück zum Ursprung. Auf vega-nen und vegetarischen Produkten prangt seit 2013 das Gütesiegel der Europäischen Vegetarier-Union.

Genießen statt zerredenFest steht jedenfalls, dass die Show, die Lifestylejünger rund um ihre Ernährungsumstellung machen, langsam mühsam wird, wie eine

nicht repräsentative Umfrage im Freundeskreis zeigt. „Diese Nähr-stoffesoteriker gehen mir immer mehr auf die Nerven. Speziell das Verteufeln von Kohlehydraten oder Fett kommt mir bei manchen im Bekanntenkreis schon richtig zwanghaft vor“, klagt I., die dafür plädiert, Essen nicht zu zerreden, sondern zu genießen. M. erinnert sich an ihren früheren Arbeitsplatz, bei dem alle Kolleginnen dauernd irgendwelche Diäten ausprobiert haben. „Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich mit meinem nor-malen Essen die Gestörteste von allen war.“ V. bewundert einerseits Mitmenschen, die so eine Umstel-lung dauerhaft durchzuziehen im-stande sind; gleichzeitig könne es aber ungemütlich mit ihnen wer-den, gibt sie zu bedenken. „Die ma-chen einem alles madig und wollen einen oft auch missionieren.“ Ganz pragmatisch sieht G. die Angele-genheit: „Die Ernährung umstellen, das mache ich wenn ich alt bin und nur noch ein Süppchen drinbehal-te. Solange es geht, esse ich alles was mir schmeckt.“

Freitag, 28. August 2015 TRENDS 37

Kollege Robert hat keine Lust mehr, seine Leute zum Essen einzuladen. Es sei ihm zu kom-pliziert geworden, klagte er unlängst

am Telefon. Die Pillers meiden neuerdings laktosehaltige Lebens-mittel, derweil hat Barbara Glu-ten zu ihrem neuen Feind erklärt. Und Ralf hat sich entschlossen, es mal mit dem Veganismus zu probieren. „Was soll ich denn da noch herrichten? Überhaupt, das ist doch alles nicht mehr normal“, jammerte er. Tatsächlich grassiert dieses Phänomen, sich akribisch mit Lebensmitteln auseinander-zusetzen in unseren Breitengraden nun schon seit geraumer Zeit. Es herrscht ein regelrechter Boom in Sachen Ernährungsumstellung, in der verschiedene Ideologien auf-einanderprallen: Die Paleo-Jünger setzen auf eine angeblich viel ge-sündere steinzeitliche Ernährung, die Fleischvermeider wollen ihret-wegen kein Tier getötet wissen, die Green Smoothie-Jünger dagegen nehmen jeden Morgen ein grünes, nach Gras und Obst schmecken-des Püreegetränk zu sich. Dane-ben reiht sich die Gruppe der so-genannten Free From‘ler, die, je nachdem, Weizen, histaminhaltiges Essen, Fett oder Zucker zum neuen Hauptfeind erklärt haben.

Es entspricht eben dem heu-tigen Zeitgeist, seine Gedanken permanent um sich selbst und die Optimierung des eigenen Alltags kreisen zu lassen. Das intensive Be-schäftigen mit dem, was wir essen, passt perfekt in das Schema hi-nein. Der heimischen Ernährungs-wissenschaftlerin Hanni Rützler zufolge ist dieses problemorien-tierte Essen und Trinken, dieses permanente Sorgen um seine ei-gene Gesundheit und die Umwelt eine Reaktion auf den Überfluss. „Viele von uns schaffen es noch nicht, sich in dem Schlaraffenland zurechtzufinden, in dem wir leben“, erklärte sie in einem Interview mit dem Spiegel. Die vollen Supermärk-te seien zwar ein altes Traumbild, sorgten aber im Moment eher für Stress als für Freude. Außerdem habe das Versorgungskochen stark abgenommen. Da der Anteil an Ein-Personen-Haushalten und jener von berufstätigen Frauen stark zu-genommen hat, müssen viel mehr Menschen tagtäglich selbst ent-scheiden, was sie essen. Die Qual der Wahl der versierten Hausfrau zu überlassen, das ist immer weni-ger oft möglich.

Miley lässt die Kurve steigenFreilich – es gibt auch jene, die ge-zwungenermaßen auf bestimmte Nahrungsmittel wie etwa Gluten verzichten müssen. Rund ein Pro-zent der Österreicher und Deut-schen ist der Fachwelt zufolge von einer Zöliakie betroffen und muss beispielsweise auf Pasta, Brot oder Pizza verzichten. Stark zugenom-men hat in den letzten Jahren die Zahl jener, die mit sogenannten Le-bensmittelunverträglichkeiten zu kämpfen haben und neben Gluten zum Beispiel histamin- oder lak-tosehaltige Lebensmittel nicht gut vertragen. Wobei genau in dem Be-reich nicht jede Unverträglichkeit auch wirklich eine ist. Es ist gleich-falls schick geworden, dass einem dieses oder jenes nicht bekommt. Das weiß man beispielsweise bei Dr. Schär.

Das Unternehmen mit Sitz im Südtiroler Burgstall hat sich auf Nahrungsmittel für Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten spezialisiert. Seit einigen Jahren gehen die Umsätze durch die De-cke. Im Vorjahr wurden 260 Mio. € lukriert, 2013 waren es noch 30 Mio. weniger. Dr. Schär verkauft seine Lebensmittel in 60 Ländern. Hierzulande ist das Label bei der Rewe, dm und in den Reformhäu-sern vertreten, und D-A-CH-Markt-leiter Matthias Müller Thedaran zufolge Marktführer. In den USA habe der Nachfrageboom schon vor einigen Jahren eingesetzt, in Europa verzeichne man seit rund anderthalb Jahren starke Zuwäch-se. „Wenn ein Popstar wie Miley Cyrus bekannt gibt, sie ernährt sich glutenfrei, dann merken wir das in den Verkäufen“, erklärt er. Natürlich habe man sich auf die hohe Nachfrage eingestellt und auf Mehrschicht- bis Rund-um-die- Uhr-Produktionsmodi umgestellt – und auch Investitionen in neue Produktionslinien getätigt. Doch

Orthorexie Einer Studie der Universität der experimentellen Psychologie in Düsseldorf zufolge leidet rund ein Pro-zent der Bevölke-rung an Ortho rexie. Darunter wird eine verhaltens-psychologische Ernährungsstörung verstanden, bei der Betroffene nichts essen, über dessen Herkunft oder Nährwert sie nicht genau Be-scheid wissen. Mit den zwanghaften Essgewohnheiten geht in den meis-ten Fällen eine soziale Isolation einher. Die Störung ist (noch) nicht als Krankheitsbild klassifiziert.

Lebensmittel-händler und -hersteller profi-tieren vom immer höherem Gesund-heitsbewusstsein der Konsumenten. Dr. Schär (o.: D-A-CH-Marketingleiter Matthias Müller-Thedaran) ist der größte Anbieter von „Frei-von“-Nahrungsmitteln. Handelsketten wie die Spar forcieren fleißig das Private Label-Angebot.

Im Jahr 1902 wanderte der Deutsche August Engelhardt in die Südsee aus, um eine neue Heils-lehre zu vertreten: Dass man sich ausschließlich von Kokosnüssen er-nähren könne. Er zog das so lange durch, bis er halb verhungerte – und ihm alle Zähne ausgefallen sind. Wie es seinem Jünger (liegend, unten) ergangen ist, berichtet die Historie nicht.

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Viele von uns schaffen es nicht, sich in dem Schlaraffen-land, in dem wir leben, zurecht-zufinden. Volle Supermärkte sind zwar ein altes Traumbild, sorgen aber eher für Stress als für Freude.

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Hanni Rützler Die Ernährungswissenschaftlerin über die Ursache des problem­orientierten Essens und Trinkens.

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Von der Zierde zum NutzenUrsprünglich stammt die Tomate aus Mexiko, wo sie von den Azteken unter dem Na-men „Tomatl“ kultiviert wurde. Nach Europa gelangte die Frucht schließlich durch Christoph Kolumbus. Weil die Europäer zu Anfang glaubten, Tomaten seien giftig, wurde die Pflanze bis ins 18. Jahrhundert hauptsächlich als Zierde verwendet. Wahr-scheinlich wurden Paradeiser zuerst von Spaniern und Italienern gegessen – ihren Siegeszug traten sie auf jeden Fall im 18. Jahrhundert in der italienischen Küche an. Bio-Bauer Erich Stekovics besitzt die größte Sammlung an Tomaten weltweit. Am Neusiedlersee wachsen auf seinen Feldern bereits über 3.200 alte Tomatensorten.

38 Info-BlIck Freitag, 28. August 2015

Ein Abstecher ins ParadiesOb Paradeiser oder Tomate – beliebt ist die Frucht allemal: In Österreich

wird heute doppelt so viel davon gegessen als noch vor 20 Jahren.

Alte Sorten

3.200Bio-Bauer Erich Stekovics besitzt die größte Sammlung an Tomaten weltweit: 3.200 alte Tomatensorten.

Tomatenberg

198 Mio. €Im Jahr 2014 wurden in Österreich insgesamt 32,748 Tonnen Tomaten gekauft – im Wert von 198 Millionen Euro.

Tomatensorten

10.000Weltweit gibt es heute rund 10.000 verschiedene Tomatensorten. Sie variieren in Form und Farbe: Ob birnen-, pflaumen- und herzförmig, gefurcht, spitzoval, länglich oder rundlich; ob rot, gold-orangefarbig, gelblichgrün, knallig grün, knallig gelb, rotschwarz, schwarz, weiß oder zweifarbig gestreift – Tomaten sind äußerst vielseitig. Darum, dass diese Vielfalt erhalten bleibt, bemüht sich der niederösterreichische Verein Arche Noah, der in seinem Sorten-handbuch Tomatenbegeisterte zum Selberzüchten anregt.

© Shutterstock (4), Quelle: AMA

32.748Tonnen

nährwertangabe Gesunde Frucht mit we-nigen Kalorien – so lässt sich die Tomate wohl am besten beschreiben. Zu 94 bis 95% bestehen Tomaten aus Wasser. 100 Gramm des erfrischenden Alleskönners enthalten dabei lediglich zwölf Kilokalorien. Geschmacklich hat das Fruchtfleisch äußerst viel zu bieten, doch der höchs-te Vitamin C-Gehalt findet sich in der Fruchtschale.

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Pro-kopf-Verbrauch

Der Pro-Kopf-Verbrauch hat sich in Österreich seit 1994 (16 kg) fast verdoppelt und lag 2014 bei 29,6 kg.

1994

16kg

2014

29,6kg

Bio-Anteil nach Menge

8%Mengenmäßig liegt der Bio-Anteil bei Tomaten in Österreich bei acht Prozent, wertmäßig bei zwölf Prozent.

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medianet.at Freitag, 28. August 2015 Aktuelles 39

••• Von Julia Maier

RIED/INNKREIS. Der Anspruch an der neu eröffneten Weberzeile in Ried im Innkreis könnte höher kaum sein: Ein „europäisches Vor-zeigeprojekt“ nennt es Spar Euro-pean Shopping Centers in der ak-tuellen Aussendung. Auf 22.000 m2 werden den Riedern 50 neue Shops, Dienstleistungs- und Gastrono-miebetriebe geboten. Der Bran-chen-Mix gewichtet sich einerseits modern mit neuen Marken, aber auch traditionelle und regionale Geschäfte kommen zum Zug. 70 Mio. € hat SES investiert - heraus-gekommen ist ein Shopping-Center, das nicht nur für sich steht, son-dern auch regional übergreift - im wörtlichen Sinn. Denn: Der Stadt-platz“ im Herzen der Mall greift fußläufig zu den Handelsbetrieben der historischen Innenstadt über. Demgemäß präsentiert sich die We-berzeile auch nicht ausschließlich als Einkaufsstätte. Anhand unter-schiedlicher Gastronomiebetriebe will sie die Aufenthaltsqualität hoch halten und als Treffpunkt von Jung und Alt positionieren.

Ried wird wieder zum MarktplatzAuch die peripheren Hardfacts entsprechen modernen Einkaufs-standards: 800 (wie bei SES-Ein-kaufszentren üblich) überbreite Tiefgaragenplätze gibt es auf zwei Ebenen. „Die Weberzeile vereint nicht nur moderne Shopping-Ge-wohnheiten mit einer Innenstadt-lage, sondern sie verschmilzt förm-lich mit der Innenstadt, indem sie sich architektonisch nach außen hin öffnet. Totale Vernetzung lau-tet das Motto – Terrassen, Fenster, Balkone schaffen Kommunikation zwischen den Besuchern und dem

Umfeld“, sagt SES-Geschäftsfüh-rungs-Vorsitzender Marcus Wild. anlässlich der Eröffnung.

Attraktiver BranchenmixZum Herzen des EKZ‘s, dem Bran-chenmix, meint Wild: „Einerseits ist die Weberzeile mit ihrem Shop-

Mix international ausgerichtet, gleichzeitig ist sie stark in der Re-gion verankert.“ Mehr als 20% der 50 Shops werden von Innviertler Unternehmern selbstständig oder als Franchisenehmer betrieben. Bereits seit Herbst 2014 waren 90% der Flächen fix vergeben.

shopping-Center belebt Innenstadt Heute eröffnet SES ihr 70 Millionen €-Projekt Weberzeile in der Rieder Innenstadt. Diese soll durch moderne sowie traditionelle Shops neu zum Leben erweckt werden.

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dm stellt Dentagard an den PrangerKARLSRUHE. Die Preisgefechte zwischen Industrie und Handel im Drogeriewarengeschäft nehmen zunehmend stärkere Formen an. Suchen unsere deutschen Nach-barn neuerdings beim Drogisten dm nach Zahnpasta der Marke Dentagard, finden sie nur ein Schild mit der Aufschrift „Glei-cher Preis bei weniger Inhalt: Da streiken wir! dm.“ vor. Der Hinter-grund: Der Konsumgüterkonzern Colgate-Palmolive reduzierte die Inhaltsmenge der Zahnpastatube von 100 auf 75 Milliliter. Der Preis von 75 Cent blieb indes gleich. Die-se Entscheidung sanktioniert dm mit einem Verkaufsstopp. Dass von dm so hart durchgegriffen wird, könnte mit der jüngsten Offensive des Diskont-Martkführers Aldi zu-sammenhängen, der immer mehr Markenprodukte zu möglichst niedrigen Preisen in sein Sorti-ment aufnimmt. Die betreffende Zahnpastamarke ist in Österreich übrigens nicht gelistet. (jul)

50 neue Shops und Gastronomiebetriebe sollen Ried zu mehr Wirtschaftlichkeit helfen.

IHRE ARBEITSPLÄTZE SIND UNSERE AUFGABE.Kultur, Immobilien, Logistik, Medien und Umwelt: Die Wien Holding investiert jährlich rund 150 Millionen Euro in reale Projekte für ein lebenswertes Wien. So sichert der Konzern mit seinen 75 Unternehmen direkt und indirekt rund 16.590 Arbeitsplätze.

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medianet.at40 SHOP DER WOCHE / eCOMMERCE WATCH Freitag, 28. August 2015

eCommerce WatchBilla Der heimische Händler testet Bea cons. In elf Filialen bekom-men Kunden über eine App standortbasiert Angebote und Ra-batt-Bons aufs Handy geschickt. Zudem kann in den Filialen nun per Handy gezahlt werden.

Amazon Der Digital Retail-Riese testet in den USA einen neuen Abhol-dienst. Im Rahmen des Pilot-projekts „Amazon Flex“ können Kunden ihre Onlinebestellungen in einem Lager in der Nähe von Seattle abholen; dabei müssen sie zuerst eine Nummer ziehen und dann auf ihr Paket warten.

eBay Der Marktplatz überarbeitet sein Retourenmanagement. Der Prozess soll sowohl für Käufer als auch für Verkäufer einfacher werden. Zudem wurden neue Richtlinien im Retourenmanage-ment entwickelt.

dm Die Drogeriemarktkette stellt in Deutschland ihren Lieferanten die Abverkaufsdaten des neuen Onlineshops zur Verfügung. Dadurch können über 300 Indus-triepartner Umsatz und Menge artikelgenau auf Woche und Monat auswerten.

Zalando Vorerst im Nachbarland Deutschland testet der Mo-deversender eine neuartige Beratung über den Social Media-Kanal WhatsApp. Aktuell dürfen nur Mitarbeiter diesen neuen Service ausprobieren.

Lidl Der deutsche Diskonter Lidl rückt mit seinem Onlineshop für Weine seinem Konkurrenten Tesco in Großbritannien offen-bar dermaßen zu Leibe, dass Zweiterer den Stop seiner Wein-Community per Ende August angekündigt hat.

PayPal Das frisch von eBay getrenn-te Bezahl-Unternehmen tätigt seine erste Akquisition: Mit Modest übernimmt PayPal eine mCommerce-Plattform und kann dadurch eine komplette Handelslösung mit Payment und Bestellmanagement anbieten.

SHOP DER WOCHE

s’Beschte va di BergeBRUNECK/ITALIEN. Im östlichsten Städtchen Südtirols, in Bruneck, betreiben der Marketing-experte Ulrich Wallnöfer und der Sommelier Günther Hölzl eines ihrer insgesamt drei Le-bensmittelgeschäfte der besonderen Art.

Pur nennen sich die Märkte, in denen es aus-schließlich Lebensmittel und handgemachte Produkte für den Hausgebrauch aus Südtirol gibt: Speck, Würste, heimische Käsesorten, das bekannte Schüttelbrot und natürlich eine große Auswahl an Vinschgauer Äpfeln. Generell sind im Geschäft eher altbewährte Nahrungsmit-tel zu finden. Billigware sucht der Kunde hier vergebens, sämtliche Produkte sind von hoher Qualität und haben damit ihren Preis. Da sich das Unternehmen als Sprachrohr ambitionier-ter Südtiroler Bauern versteht, lässt es sich auch größtenteils direkt von ihnen beliefern.

Mittags wird auch gekocht. Dabei stehen we-nige, einfache, aber nicht einfältige Gerichte auf dem Speiseplan. Ein Knödeltris, eine Bruschetta mit gegrillten Birnenscheiben, Blauschimmel-käse und Honig oder ein Salat mit frischen Pfifferlingen und Kamutbrot. Da läuft uns das Wasser im Mund zusammen!

1. Liebevoll gestalteter Eingang; 2. Die Äpfel kommen, so wie alle anderen Obst- und Gemüsesorten, aus-schließlich aus der Region; 3. Die Einrichtung, eine stimmige Mischung aus traditionell und modern, und Holz als dominierendes Material; 4. An der Budel wird die Feinkost ausgegeben; 5. An der Wand prangt ein Zitat von Slow Food-Gründer Carlo Petrini.

Zitat des Tages Diesel-Chef Renzo Rosso will keine Rabattaktionen mehr. Dafür soll die Exklusivität der Marke steigen.

Statt auf Za-lando das gro-ße Geschäft zu machen und eine Rabatt-kampagne zu beginnen, hal-ten wir uns jetzt zurück.

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URLAUBSPLÄNE. Eine Woche, in der wir das Gehirn so wenig wie möglich gebrauchen, ge-nerell so wenig tun wie nur möglich – das war unsere heurige Urlaubsdevise. Ein klarer Fall für ein All Inclusive-Hotel, wusste die Dame im Reisebüro und organisierte eine Fahrt in einen Erholungstempel an der türkischen Riviera. Alsdann, auf nach Türkiye!

Am Zielort angekommen, staunten wir nicht schlecht über das Bild, das sich uns bot. Da ei-ne gut 200 Quadratmeter große Buffethalle mit einer Auswahl an Hunderten Speisen. Dort eine Patisserie mit einer noch nie gesehenen Fülle an Kuchen und Gebäck. Cocktailbars, Pitastän-

de, Imbissbuden und Trinkstationen auf der ganzen Anlage verteilt. Kurzum, ein Schlaraf-fenland! Das Ganze hatte nur einen Haken: die Miturlauber. Eine Schar an rubinrotgebrannten Turbotouristen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die größtmögliche Menge an Essen hinunter-zuschlingen.

Am Buffet türmten sich unsägliche Speise-kombinationen auf ihren Tellern. So hoch und dicht waren Pommes, Schnitzel, Nudeln und Dö-ner aufeinander aufgestaut, dass die Träger auf dem Weg zum Tisch eine Spur an heruntergefal-lenem Essen hinterließen. Dort angekommen, schoben sie das Durcheinander in ihre gierigen Mäuler und ließen riesige Resthaufen wieder wegbringen. Dann erfolgte der nächste Gang zum Buffet und wieder kamen sie mit einem großen Haufen zurück. Und wieder, und wieder. Dazu wurde im großen Durcheinander gesoffen. Bier in Strömen, Wein, meistens nur zur Hälf-te, dann musste ein anderer her. Und picksüße Cocktails an der Poolbar, einer nach dem ande-

ren. Die tranken sie am liebsten im Pool, wobei hüben und drüben und immer wieder Reste der Drinks im Pool landeten.Den Rest gab mir eine Mutter am Strand, die für ihr eine Sandburg bauendes Kind unentwegt in PET-Flaschen verpacktes Wasser holte. Min-destens 40 Liter Trinkwasser, das durch die von Dürre geplagten Gegenden der Türkei gekarrt worden ist, ist dabei mit Sicherheit draufge-gangen. Und das in einem Land, in dem weiter ostwärts Tausende Menschen jeden Tag aufs Neue schauen müssen, wie und wo sie es herbe-kommen. Wenn ich mich nur getraut hätte, der dummen Mutter einen Eimer Meerwasser über den Kopf zu schütten! Aber ich beließ es dabei, mir meinen Teil zu denken: Blöder gehts nicht. Und mir darüber im Klaren zu werden, dass All Inclusive-Urlaub heute unzeitgemäßer ist denn je. Denn der Spruch „Was nix kost, ist nix wert“ gilt leider immer noch. Sooft uns auch von allen Seiten das mit der Nachhaltigkeit nahegelegt wird.

In der FressburgAll Inclusive-Urlaub, das sind sonnenverbrannte Urlauber, die unentwegt essen und saufen. Zeitgemäß ist das nicht mehr.

Die Finstere Brille ••• Von Natalie Oberhollenzer

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International Ahold hat den Umsatz um 17% gesteigert 42

digital retail Arbeiter-kammer nahm 48 Web-shops unter die Lupe 43

Gastronomie AMA-Gas-trosiegel für Transparenz auf der Speisekarte 47

Will haben Trends und Produkte, die das Som-merende verschönern 44

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Karl-erivan Haub: Big Deal mit groben HindernissenDer Tengelmann-Chef will 450 Kaiser’s Tengelmann-Filialen an Edeka abdrücken – die Wettbewerbsbehörde hat einiges dagegen. 42

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Karstadt schließt vier FilialenESSEN. Beim Warenhauskon-zern Karstadt sind die Weichen für die Schließung von vier Filialen im kommenden Jahr gestellt. Arbeitgeber und Be-triebsrat haben sich auf einen Sozialplan für rund 580 Mit-arbeiter in Recklinghausen, Bottrop, Dessau und Neumüns-ter geeinigt. „Der Sozialplan für die Beschäftigten in den Schlie-ßungsfilialen ist unter Dach und Fach“, sagte Karstadt-Gesamtbetriebsratschef Jürgen Ettl gegenüber der Westdeut-schen Allgemeinen Zeitung.

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Carrefour rüstet im Internet aufBOULOGNE. Der französische Handelskonzern Carrefour will im Internet kräftig aufrüsten: Der Händler führt exklusive Ge-spräche mit Altarea Cogedim, um 100 Prozent des Online-Händlers Rue du Commerce zu erwerben. Vom Vorstoß ver-sprechen sich die Franzosen die Stärkung der Omnichannel-Strategie. Weiters will der Händler von der Expertise des eCommerce-Spezialisten profi-tieren.

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Discounter geben Tesco SauresLONDON. Die Briten kehren für Aldi und Lidl verstärkt ihren eigenen Supermärkten den Rü-cken zu. Die beiden deutschen Discounter seien in den drei Monaten bis Mitte August laut Marktforscher Kantar prozen-tual zweistellig gewachsen.

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retail International Die spanische Warenhauskette El Corte Inglés befindet sich im Eigentümerstreit. 42

Bio & more Obst & Gemüse-Test: Ist Bio drin, wo Bio draufsteht?

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medianet.at42 RETAIL INTERNATIONAL Freitag, 28. August 2015

••• Von Christian Novacek

BERLIN. Im Verfahren um eine Son-dergenehmigung der deutschen Re-gierung für die Übernahme der Su-permarktkette Kaiser‘s Tengelmann durch Edeka ist kein rasches Ende in Sicht. Diese Woche läuft die im Gesetz vorgesehene viermonati-ge Frist ab. Nun soll der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabri-el (SPD) eine Entscheidung treffen – die Betonung liegt auf „soll“. Denn: Zuvor muss es eine mündliche öf-fentliche Anhörung geben, erst da-nach wird Gabriel sich festlegen. Eine Entscheidung im Sinn von

Edeka und Tengelmann, die den Beschluss der Wettbewerbsbehör-de aufhebt und die Übernahme der Kaiser‘s Tengelmann-Märkte durch Edeka genehmigt, ist laut Insidern nicht sehr wahrscheinlich.

Deutschlands größter Einzel-händler Edeka hatte seine Pläne zum Kauf der rund 450 Filialen von Kaiser‘s Tengelmann bereits im Herbst 2014 angekündigt. Und Tengelmann-Chef Karl Erivan Haub wiederum strebte bereits 2008 eine Kooperation der beiden Händler an – im Sinne besserer Einkaufskonditionen. Was die ak-tuelle Übernahmesituation betrifft:

Da befürchtet das deutsche Kartell-amt Preiserhöhungen und weniger Wettbewerb. Ergo wurde das Vor-haben im Frühjahr untersagt. Also aus, basta? Mitnichten.

Das Veto aushebeln?Was lange gärt, da kann man nicht so einfach den Deckel draufmachen – dachten sich offenbar die Prota-gonisten auf der Handelsseite. Um das Veto auszuhebeln, beantragten die Supermarktketten somit eine Ministererlaubnis. Also eine Aus-nahmegenehmigung aufgrund des gesamtwirtschaftlichen Vorteils des Fusionsvorhabens. Die Vortei-

le sollten logischerweise schwerer wiegen als die wettbewerbsrecht-lichen Kritikpunkte des Bundes-kartellamts.

Einer davon, mit dem die Händ-ler auch an die Öffentlichkeit gin-gen: Die Gesamtübernahme sichert 16.000 Arbeitsplätze. Laut Spiegel (Ausgabe vom 18.7.) sei das aber keineswegs gegessen – man dürfe sogar mit dem Gegenteil speku-lieren. Denn: Laut Kaufvertrag sei vielmehr vereinbart, dass Haub mehr Geld bekommt, wenn er be-reits vor der Übernahme Arbeits-plätze abbaut. Dabei geht es unter anderem um die Schließung von 50 Filialen in Berlin und Brandenburg – offenbar Gebiete, in denen Edeka und Kaiser‘s Tengelmann dicht an dicht um Kunden buhlen.

Demgegenüber steht in der Be-gründung für die angestrebte Ministererlaubnis, dass eine Ab-wicklung der Tengelmann-Märkte ohne Übernahme „eine erhebli-che Ausdünnung der Filialdichte in der Nahversorgung bewirken“ würde. Augenscheinlich wird also im Kaufvertrag mit anderen Ma-ßen gewichtet als im Antrag für die Sondergenehmigung. Das Fazit, das der Spiegel zieht: „Es gibt kein gesamtwirtschaftliches Interesse. Der Zusammenschluss würde al-lenfalls Edeka dienen. Und natür-lich dem Geldbeutel von Haub.“ Was unterm Strich auch ein ös-terreichischer Tengelmann-Kenner bestätigt, der sagt: „Tengelmann mutiert immer mehr zur Beteili-gungsgesellschaft.“

Kaiser’s & Edeka: Showdown?Diese Woche sollte die Entscheidung fallen, ob Deutsch-lands größter Händler Edeka 450 Filialen von Kaiser’s Ten-gelmann übernehmen darf – oder eben nicht.

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••• Von Christian Novacek

MADRID. Bis zum Sommer war die Warenhauskette El Corte Inglés stolzer Familienbesitz. Nun hat ein katarischer Scheich seine Hand drauf: Hamad bin Dschassim bin Dschabir al-Thani hatte sich im Juli für eine Milliarde Euro als ers-ter ausländischer Teilhaber beim Traditionshaus eingekauft. Das sorgt für Unruhe.

Via Wandelanleihe hat sich die al-Thanis Paramount Holding ei-nen Anteil von mehr als 10 Prozent an El Core Inglés gesichert. Was die Familien-Beteiligungsgesellschaft Ceslar, die ebenfalls rund 10 Pro-zent hält, moniert: Das Unterneh-men sei bei dem Deal (deutlich) unterbewertet worden. Weiters umfasse die Beteiligung „höchst

ungünstige Konditionen“. Sie sei schlichtweg darauf ausgelegt, die Macht des derzeitigen Manage-ments zu zementieren – berichtet die Financial Times.

Strenge VorgabenLaut Carlota Areces, die für Ceslar im Verwaltungsrat von El Corte In-glés sitzt, enthalte der Vertrag mit Paramount empfindliche Konven-tionalstrafen, falls die im Business Plan vereinbarten Wachstumsziele verfehlt würden. Und die sind am-bitioniert. So sei ein EBITDA-Zu-wachs von zwölf Prozent über die kommenden drei Jahre vereinbart worden: „Diese Bedingungen sind unmöglich zu erfüllen, aber es gibt für sie Strafklauseln“, so Are-ces. „Im schlimmsten Fall erhält al-Thani für seine Milliarde 15,25

Prozent am Unternehmen, nicht nur 10 Prozent.“ Der Scheich aus der herrschenden Königsfamilie von Katar hatte bereits die Über-nahme der britischen Kaufhaus-Ikone Harrod‘s durch einen katari-schen Staatsfonds eingefädelt.

El Corte Inglés hatte in den ver-gangenen Jahren unter der Wirt-schaftskrise in Spanien zu leiden, im Geschäftsjahr 2014 (endete Ende Februar) verzeichnete das Unternehmen aber erstmals seit sechs Jahren wieder eine Gewinn-steigerung auf 174,3 Mio. € (+6,2%). Mit dem Geld aus Katar will die Konzernführung ihre auf Eis geleg-ten Pläne zur Internationalisierung neu angehen. Bislang ist El Corte Inglés neben Spanien nur noch in Portugal aktiv, wo lediglich zwei Häuser betrieben werden.

Griff nach El Corte InglésScheich Hamad bin Dschassim bin Dschabir al-Thani kauft für zehn Prozent Anteile an spanischer Warenhauskette.

Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschabir al-Thani kauft 10% von El Corte Ingles.

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Durchaus schmuck, so ein Kaiser‘s-Geschäft von innen – künftig könnte es zur Edeka gehören oder auch verschwinden.

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Umsatz um 17 Prozent gesteigertAMSTERDAM. Der niederlän-dische Handelskonzern Ahold legt vor dem geplanten Kauf des belgischen Konkurrenten Delhaize kräftig zu. Der Um-satz stieg im zweiten Quartal um 17 Prozent auf 8,7 Mrd. €. Das operative Ergebnis klet-terte um 15 Prozent auf 331 Mio. €, unterm Strich gab es eine kräftige Steigerung um ein Drittel auf 195 Mio. € – ein Jahr zuvor hatten hohe Kosten für eine Einigung in einem Rechtsstreit auf den Gewinn gedrückt.

Im laufenden Geschäft spü-len besonders die Supermärkte in den USA Geld in die Kassen – beim Umtausch der Einnah-men in US-Dollar springt der-zeit mehr Geld für Ahold he-raus als noch vor einem Jahr. Der bereinigte operative Ge-winn wäre in den US-Märkten allerdings auch ohne Dollar-Rückenwind um fast sieben Prozent gewachsen. Ahold-Chef Dick Boer führt den Zuwachs in den USA auf die erfolgreiche Kostenkontrolle zurück.

In den Niederlanden wieder-um sorgte das Online-Geschäft für steigende Umsätze. Die Er-löse des Amazon-Konkurrenten bol.com und der Online-Shops der Supermarktkette Albert Heijn seien um 30% gewachsen. Boer kündigte weitere Investi-tionen in das Online-Geschäft an. (red)

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Russland stellt Verstöße festMOSKAU/PARIS. Im Handels-krieg zwischen Russland und dem Westen überprüft der rus-sische Verbraucherschutz alle Moskauer Filialen der französi-schen Supermarktkette Au chan. Russland fahndet intensiv nach Lebensmitteln aus dem Westen, die mit einem Embar-go belegt sind. Die russische Agraraufsicht hatte seit Juli Auchan-Filialen überprüft und nach eigenen Angaben mehrere Verstöße festgestellt. (red)

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medianet.at Freitag, 28. August 2015 DIGITAL RETAIL 43

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. Im Juni 2014 traten die neu-en Bestimmungen für eCommerce und Webshop der EU-Verbraucher-rechte-Richtlinie in Kraft. Für Kon-sumenten sollte diese einen bes-seren Schutz vor Online-Abzocke bieten. „Die EU-Verbraucherrechte-Richtlinie schreibt den Anbietern bestimmte Informationen und Be-stätigungen vor, um Konsumenten den Überblick über den Bestellvor-gang zu erleichtern“, so Arbeiter-kammer-Konsumentenschützerin Daniela Zimmer.

Die Button-LösungNeben neuen Informationspflich-ten und einem auf 14 Kalender-tage erweiterten Widerrufsrecht wurden auch die Pflichtangaben beim Bestell-Button eingeführt. Die sogenannte Button-Lösung soll einen deutlichen Zahlungshinweis sicherstellen und verpflichtet An-bieter zu eindeutigen Formulierun-gen wie „kostenpflichtig bestellen“ oder „jetzt zahlen“. Hinsichtlich der Positionierung der Informationen rund um das Produkt gab es eben-falls einige Änderungen: Beispiels-weise durften diese nicht mehr un-terhalb des Bestell-Buttons stehen. Außerdem wurden Mouse-Over-Anzeigen unzureichend. Unzuläs-sig wurde auch die Platzierung von sonstigen Angaben zwischen den Infos und dem Bestell-Button, genauso wie zu umfassende Anga-ben. Der Konsument sollte nämlich möglichst auf einen Blick alle rele-vanten Informationen sehen kön-nen.

48 Webshops im AK-TestRund ein Jahr nach der Einführung der neuen Regelung nahm die Ar-beiterkammer 48 Webshops (dar-

unter zehn der umsatzstärksten) unter die Lupe und prüfte, ob die Vorgaben der EU-Verbraucherrech-te-Richtlinie korrekt umgesetzt wurden. Das Ergebnis ist zufrie-denstellend: „Die Button-Lösung passt im Großen und Ganzen“, heißt es aus der AK. 41 der getes-teten Shops hätten die Button-Lö-

sung richtig umgesetzt. In Sachen Übersichtlichkeit müssen sich die Anbieter aber noch anstrengen, kritisiert Zimmer. „Die Konsumen-ten sollen die Pflichtinfos nicht irgendwo zusammensuchen müs-sen, sondern rund um den Bestell-Button kompakt angezeigt bekom-men.“

Webshops setzen Button-Lösung umDie Arbeiterkammer prüfte ob Webshops die EU-Verbraucher-rechte-Richtlinie umsetzen. Das Ergebnis ist beruhigend.

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DAS RENNEN AUF INSTAGRAM

Modeketten auf der Jagd nach FollowernWIEN. Nach dem Motto „In ist, wer drin ist“, hat heute fast jeder Taktgeber der Modewelt einen Instagram-Account, auf dem re-gelmäßig (teils im Stundentakt) neue Fotos gepostet werden. Über die am schnellsten wachsende Social Media-Plattform wollen Modeunternehmen vor allem die junge Zielgruppe erreichen. me-dianet hat die Follower und Posts von H&M, Zara, Mango, Bik Bok und Bershka unter die Lupe ge-nommen. Klarer Sieger, wenns um Abonnenten geht, ist Moderiese Hennes & Mauritz mit 9,1 Mio. Followern und 1.548 Beiträgen, weiter hinten rangiert Zara (5,8 Mio; 732) gefolgt von Mango mit 3 Mio. Abonnenten und 1.975 Posts. Platz vier geht an Berhska (1,5 Mio; 1.199 Fotos). Schlusslicht ist die Norwegische Trendmarke Bik Bok (311.000), die allerdings mit 3.591 Fotos viel postet und dem-entsprechend schnell neue Follo-wer ergattern könnte. (nn)

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medianet.at44 Product News Freitag, 28. August 2015

will habenMilch braucht Schaum,

Sommer sucht Ende.

was vom sommer übrig blieb.

•••

Von Christian NovacekBonas schlanke Form

Salat macht schlank, aber nur mit dem richtigen Dressing – und die meisten Fertig-dressings sind Kalorienbomben. Also besser selber machen mit Bona, die dafür extra ei-ne Salatfibel auf die HP gestellt haben. Tipp: Zur Not geht auch kalt gepresstes Olivenöl.

www.bona-pflanzenoel.at

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Boss fügt die Welt der Mode mit der Welt der Düfte zusammen: Boss Woman Runway Edition 2015 trägt den Glamour

der Laufstege in die Parfümerien. Boss Nuit Pour Femme etwa soll sich perfekt mit dem

„ kleinen Schwarzen“ kombinieren.

www.hugoboss.com

technisch. Kühn.

Calvin Klein kann nicht nur Wäsche, sondern auch andere Kleinteiligkeiten:

Die Calvin Klein earth ist ein Zeitmesser im solide gebürsteten Edelstahlgehäuse, das den Eindruck von Leichtigkeit erwecken

will. Die Einfachheit der Uhr schafft Raum für eloquente Details, die das sportlich-

elegante Gesamtbild ausmachen. Mit Textil armband in marineblau oder weiß und einem farblich dazu abgestimmten

Zifferblatt erhältlich – um 320 €.

www.calvinklein.com

Manner Mio!

Kaffee und Süßes, das steht für Gaumen-freude2 – Manner Mio! in der neuen Caffè Latte-Version entspricht dem: Der süße

Gaumen darf vier Schichten zarte Waffeln mit Milch-Kaffeecreme-Füllung entdecken, darüber verwöhnt ein Schokoguss, und als

Draufgabe bröselt Kaffeekrokant.

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schaumschläger

„Sehr gut“ findet die Redaktion des renommierten deutschen ETM Testmagazin den Milchschäumer aus dem Hause Jura.

Er kann kalten, warmen und heißen Schaum. Und schaut aus, als würde

ihm das leicht fallen.

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supermans Haartolle

Dank Guarana lädt Glem vital mit dem SuperPower! Shampoo leere Kraftreserven

schnell wieder auf. Der Power-Kick fürs Haar kostet 2,99 € (UVP); der volle Elan nach

dem Waschen geht mit dem Frischeduft Zi trone/Eukalyptus und Orange einher.

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Schreib das auf!

Das Wiener Kreativbüro „allesgrafik“ entwickelte ein neu gedachtes Notizbuch namens Moduletto. Für den Fall, dass der Akku vom iPhone leer oder das Internet grad kaputt ist, liefert Moduletto die kreative Art, Gedanken zu bündeln: Von den Benutzern frei zusammenstellbare Kombinationen geben jedem Moduletto sein eigenes Ge-sicht. Egal ob als klassisches Notizbuch, Rezeptheft zum Sammeln, Fotoalbum zum Kleben oder als wechselnde Speisekarte – den Einsatzmöglichkeiten der Notizvarian-te für fortschrittliche Traditionalisten sind kaum Gren-zen gesetzt.

einstiegs-Moduletto ab 15 euro. www.moduletto.com

MPreis macht die Tasche blau – und fit fürs Brot: Die trendige Stofftasche nennt sich „Bäck Bag“ und wie der Name nahelegt, bietet sie in den Außentaschen zusätzlich Platz für frisch Gebackenes.

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••• Von Daniela Prugger

WIEN. Können sich Konsumenten tatsächlich auf Produktinformati-onen verlassen? Dieser Frage gin-gen die Umweltschutzorganisation Global 2000 und der oberöster-reichische Umweltlandesrat Rudi Anschober nach. 25 biologisch und 29 konventionell erzeugte Obst- und Gemüse-Produkte aus Supermärkten, Biomärkten und Ab-Hof-Vermarktern wurden auf Pes-tizid-Rückstände untersucht. Das Ergebnis in der Bio-Produktgruppe kann sich sehen lassen: 24 von 25 getesteten Produkten enthielten keine nachweisbare Pestizidrück-stände. Nur in einem Fall war eine Avocado-Probe aus Peru zu Unrecht als „Bio“ klassifiziert – Spuren ei-nes Pestizids konnten nachgewie-sen werden. Bei den konventionel-len Produkten, die getestet wurden, sieht die Sache schon anders aus. In den 29 Erzeugnissen konnten

37 verschiedene Pestizidwirkstof-fe nachgewiesen werden, darun-ter auch 10 Stoffe, die im Verdacht stehen, als sogenannte Endokrine Disruptoren das Hormonsystem negativ zu beeinflussen. Manche Produkte wiesen eine Mehrfachbe-lastung auf: In Äpfeln und Ribiseln ließen sich bis zu 9 verschiedene Pestizidwirkstoffe finden.

„Gutes Zeugnis für Handel“„Die von uns untersuchten Bio-Pro-dukte sind im Durchschnitt rund 100 Mal weniger mit Pestiziden belastet als die konventionellen. Dieses Ergebnis stellt der Qualität von Bio-Waren im österreichischen Handel ein sehr gutes Zeugnis aus“, erklärt Helmut Burtscher, Umwelt-chemiker von Global 2000. Über al-le Produkte gerechnet, ergebe sich bei den konventionellen Waren eine Pestizidbelastung von 0,498 mg/kg, bei den Bio-Produkten von 0,005 mg/kg.

WIEN. Flexitarier, Veganer und Lo-has (Lifestyle of Health and Susta-inability) – hinter diesen Begriffen verstecken sich nicht nur aktuelle Ernährungstrends. Sie zeigen, dass es ein Umdenken in der Gesell-schaft gibt – bei einem Teil zumin-dest. Urban Gardening und neue Food-Konzepte allein werden aber nicht ausreichen, um eine Verände-rung herbeizuführen. „Aber wenn wir unsere Essmuster langfristig ändern, zeigt das Wirkung. Deut-lich wird das beim Fleischkonsum. Heute isst jeder Österreicher im Durchschnitt 66,4 kg Fleisch pro Kopf und Jahr oder etwa 1,2 kg Fleisch pro Woche“, kommentiert Marlies Gruber, wissenschaft liche

Leiterin des forum.ernährung. Für 1 kg Rindfleisch müssen 7 kg Fut-termittel (z.B. Soja) produziert wer-den. Vom Futtermittel wiederum werden 70% importiert. Eine Kon-sequenz: In den Anbauländern wer-den die Bodenflächen für die Ver-sorgung der lokalen Bevölkerung mit Getreide und Obst und Gemüse weniger. Die Auswirkungen, die un-sere heutige Ernährung verursacht, so das forum.ernährung in einer Aussendung, sind von erheblichem Ausmaß. „Rund ein Fünftel der Treibhausgas-Emissionen ist auf die Ernährung zurückzuführen, zwei Drittel davon entfallen auf die Herstellung tierischer Lebensmit-tel.“ (dp)

Freitag, 28. August 2015 BIo & More 45

Und zwar den richtigen Honig: Denn jetzt g ibt’s die feinen Darbo Honigspezia l itäten im pra ktischen, k leinen Glas in zwei köstl ichen Sorten. Schl ießl ich

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Auf der spur der Pestizide Obst und Gemüse im Test: Ist „bio“ drinnen, wo „bio“ drauf steht? Und wie viele Pestizide stecken in konventionellen Produkten?

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Zukunftsfrage: was sollen wir essen? Ein Wandel der Konsum- und Ernährungsmuster ist für unser aller Wohl notwendig.

In konventionellen Ribiseln konnten Analytiker bis zu 9 Pestizidwirkstoffe nachweisen.

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medianet.at

Kommentar ••• Von Christian Novacek

HARTE ZEITEN. Amazons ruppiger Umgang mit den eigenen Mitarbeitern schlägt stetig hohe Wellen. Bei uns sowieso. Neuerdings auch in den USA. Dort allerdings in abgeschwächter Form, zumal die Amerikaner für harte Arbeit für harte Jungs ein solides Grundverständnis aufbringen. Jeff Bezos selbst soll übrigens den rüden Um-gang nahegelegt haben, nämlich mit der Ansicht, dass zu viel Harmonie dem wirtschaftlichen Er-folg schade.

Die Frage, die ich mir hier stelle, ist jene, ob eine österreichische, eher pragmatisch ange-

hauchte Arbeitsmoral einem Amazon-Taifun in Sachen Mitarbeiter-Disziplin auf Dauer stand-halten wird. Gibt es hierzulande Regularien, die eine maximal zu erzielende Arbeitsleistung dem harmonischen Mitarbeitergefüge zumindest an-satzweise unterordnen?

Trocken durch die MittagspauseDenn in der Tat ist es augenfällig: Die Zeiten, wo in der Mittagspause mal lässig drei Bier ge-stemmt wurden, sind in Österreich lang vorbei. In den Verlagshäusern schlurften ehedem Re-dakteure mit dem Kaffeehäferl in der Pfote lang-sam durch die Gänge – Geschichte. Es regiert der aufgescheuchte Hühnerstall, angemessenes Lauftempo ist angesagt und in der Schreib-äffchenabteilung glühen die Tastaturen.

Und im Handel: Bereits vor Jahrzehnten ha-ben hier die Diskonter ein neues Arbeitsprofil geschärft – ein schnelles, naturgemäß, und ein brutales, vielleicht ebenfalls naturgemäß. Bei Vollsortimentern wie Billa und Spar indes, die eine schöne Welt der Lebensmittel zelebrieren, passen gestresste, rotzige Regalbetreuer halt so gar nicht ins Bild. Hinzu kommt, dass bezüglich Daten & Fakten seitens der Händler eine ten-denzielle Verschlossenheit aufgedräut ist – die aber mittels netter (nachhaltiger) Stories mas-siv gegengewichtet wird. Selbstredend ist die faire Behandlung der Handelsmitarbeiter zum

hochrangigen Nachhaltigskeits- und Öffentlich-keitsthema stilisiert worden. Selbstredend kann man nicht gleichzeitig nachhaltig maunzen, und hintenrum Mitarbeiter terrorisieren. Oder, we-niger optimistisch betrachtet: Es ist nicht ganz leicht, Mitarbeiter nachhaltig zu schikanieren und bloß oberflächlich lieb zu haben. Ergo: Der Amazon-gemäße Bespitzelungsapparat, so hart und effizient er auch durchgreifen mag – für Händler alter Schule ist er ungeeignet. Derzeit. Aber bleibt das so?

Edeka hat keinen, Spar & Billa schonWas in Amerika Usus ist, wird in Deutschland nachgemacht und in Österreich abgesoftet. Dementsprechend birgt ein Blick auf die Usan-cen des größten deutschen Händlers Edeka möglicherweise einen Vorgeschmack auf Dinge, die noch möglich sind. Eine Spiegel-Story zur gepanten Übernahme der Kaiser‘s-Tengelmann-Filialen durch Edeka (siehe auch Seite 42) zeich-net ein eher grausames Bild der Edeka-Kauf-leute, die ggf. ihre Mitarbeiter weniger lieben als ihre Lebensmittel. Da ist von Kaufleuten die Rede, die jeden Mitarbeiter raushauen, der das Wort Betriebsrat auch nur in den Mund nimmt. Und sogar Edeka selbst, als „Konzern“, hat bis dato jeden Betriebsrat verhindert. Hingegen: Bei Spar und Billa ist dieser eingepflogen – ein posi-tiver Unterschied.

AUs der „süddeUtschen“

Amazons Labor der AusbeutungMÜNCHEN. In der Süddeut-schen Zeitung (Ausgabe 18. August 2015) folgert Kathrin Werner bezüglich Amazons harter Gangart im Umgang mit Mitarbeitern: „Es gehört zum amerikanischen Mythos, dass das Land auf harter Arbeit auf-gebaut ist und Fortschritt eben Kraft kostet. Es ist üblich, die spärlichen Urlaubstage nicht zu nutzen, die Wochenenden im Büro zu verbringen und nachts E-Mails zu beantwor-ten. Die amerikanische Freiheit beinhaltet die Freiheit zur Selbstausbeutung.“

AUs dem „spiegel“

Amazons Roboter holen mehr rausHAMBURG. Das Hamburger Nachrichtenmagazin zieht in der Ausgabe vom 22.8.2015 bezüglich des Leistungsdrucks bei den Amazon-Mitarbeitern folgendes Fazit: „Die tatsächli-che Bedrohung geht von Men-schen aus, die sich wie Roboter verhalten und andere Men-schen so behandeln, als wären sie Maschinen. Von Managern, die Mitarbeiter nur danach beurteilen, ob aus ihnen noch mehr herauszuholen ist.“

Amazon: kein Vorbild für mitarbeiterführungDer Internethändler ist knallhart gegenüber seinen Mitarbeitern, aber auch extrem erfolgreich. Hat Härte made in USA bei uns Chancen?

46 KOmmentAr Freitag, 28. August 2015

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medianet.at Freitag, 28. August 2015 Gastronomie 47

••• Von Julia Maier

WIEN. Regionale Herkunft der Produkte und die dementsprechen-de Kennzeichnung auf Speisekar-ten wird für die Positionierung von Wirten und Hoteliers immer wichtiger. Aus diesem Grund wird zunehmend auf Rohstoffe aus der Umgebung gesetzt. Dies ergab ei-ne Studie der Agrarmarkt Austria (AMA), bei der 300 Inhaber oder Geschäftsführer von Gastronomie-betrieben befragt wurden.

Mit dem AMA-Gastrosiegel ma-chen 1.300 Betriebe in Österreich die Herkunft ihrer Zutaten trans-parent und verpflichten sich zur frischen Zubereitung; außerdem dürfen keine Lebensmittelimitate oder gentechnisch veränderte Le-bensmittel verwendet werden.

Die Gastronomen lassen sich mittlerweile sogar gern in der Verwendung regionaler Zutaten kontrollieren, bedeutet die Zerti-fizierung doch einen erheblichen Imagegewinn und eine bessere Posi tionierung für den Betrieb. „Wir merken eine deutliche Neuori-entierung in der Branche. Globaler Einheitsgeschmack ist out, Gerich-te mit Geschichte sind in. Mit der Zertifizierung gehören die teilneh-menden Betriebe in die kulinari-sche Oberliga und repräsentieren die kulinarische Destination Öster-reich“, erklärt Sabine Flöcklmüller vom AMA-Gastrosiegel.

Verzicht auf ImportLaut der Umfrage können sich eini-ge Wirte vorstellen, bei bestimmten Produkten komplett auf den Import ausländischer Produkte zu verzich-ten.

Beim Einkauf der Zutaten sind vor allem Frische und appetit liches

Aussehen wichtige Faktoren, gleich danach folgen allerdings schon die Produkte aus Österreich und Wa-ren aus der unmittelbaren Umge-bung. „Der Wunsch nach Regiona-lität steigt einerseits beim Einkauf für zu Hause, andererseits auch in der Gastronomie – und dies sowohl

bei den Gästen, als auch bei den Unternehmen“, so Flöcklmüller.

Heimische Händler geschätztWichtig ist den Wirten auch, wo einkauft wird: Regionale Händler und Landwirte werden als Ein-kaufsquelle bevorzugt.

Wissen, woher das essen kommtMit dem AMA-Gastrosiegel verpflichten sich Gastronomen zu mehr Transparenz auf der Speisekarte. Und das bringt auch Pluspunkte beim Image.

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25. Film Festival geht zu EndeWIEN. Das alljährliche Wiener Film Festival am Rathausplatz geht in die Endrunde. Die abend-lichen Konzert- und Filmveran-staltungen werden von der riesi-gen Auswahl an internationalen Delikatessen beinahe schon in den Schatten gestellt. Bis zum 6. September können noch diverse Schmankerl und Köstlichkeiten ge-nossen werden. Die 25 Top-Gastro-nomen bieten mit persischen Spe-zialitäten, amerikanischem Fast Food, heimischer Hausmannskost, französischen Gourmetstückerln, süßen Verführungen oder sogar australischem Känguru-Steak für alle Geschmäcker was Passendes. Ebenso vielfältig gestaltet sich die Auswahl an Getränken, wo mit hausgemachten Limonaden, aus-gefallenen Spritzerkombinationen, Bananen-Bier, griechischem Ouzo, kroatischem Honigschnaps und burgenländischem Wein täglich von 11-24 Uhr eine Reise um die Welt gemacht werden kann. (jul)

1.300 österreichische Betriebe geben in der Speisekarte an, woher die Zutaten kommen.

Connect with us:SES Spar European Shopping Centers GmbHT: +43 662 44 71-71 71, [email protected]

Tradition trifft ModerneRied im Innkreis / OÖ steht im internationalen Rampenlicht, wenn das neue Einkaufsviertel WEBERZEILE inmitten der Innenstadt auf 22.000 Quadratmeter mit 50 Shops eröffnet. Aus einem traditionellen Handelsstandort entstanden und direkt an die historische Altstadt angebunden, punktet das Center mit einer charmanten Architektur und neuen Marken für die gesamte Region. Urbanes Ambiente, angenehme Aufenthaltsqualität, Gastronomiebetriebe mit Außenterrassen und eine perfekte Verkehrslösung zeichnen das neue SES-Shopping-Center in besonderem Maße aus.

SES Spar European Shopping Centers ist auf Entwicklung, Errichtung und Management von erstklassigen Handelsimmobilien spezialisiert und zeigt Gespür für die besten Lagen. Mit der WEBERZEILE betreibt SES nun 30 Shopping-Center in sechs zentral- und osteuropäischen Ländern.Wir heißen unsere Shoppartner in der WEBERZEILE herzlich willkommen und freuen uns auf gemeinsame Erfolge!

www.ses-european.com

CITYPARK Ljubljana FISCHAPARK Wiener NeustadtFORUM 1 Salzburg MAX.CENTER Wels MURPARK Graz

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IPERCITY Padua

ERÖFFNUNG 28. August 2015

Wir begrüßen die WEBERZEILE

und unsere Shoppartner in R

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50 Shops auf 22.000 m2 GLA

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medianet.at48 SHOP TALK Freitag, 28. August 2015

BrAuKuLTurwOcHen

rapid-Kicker zu Gast in OttakringSTARGÄSTE. Bei den Ottakringer Braukulturwochen kommen seit 2. Juli und noch bis 2. September alle Bier-Liebhaber am Gelände der Ottakringer Brauerei im 16. Bezirk voll auf ihre Kosten. Zum Verkosten gibts Spitzen-biere von Gastbrauereien aus Österreich, Italien, Griechenland, Spanien, Slowenien, Ungarn und sogar Südafrika. Für großen Ansturm sorgte wäh-rend der Braukulturwochen aber nicht nur das leckere Gerstenkaltgetränk, sondern ein Meet-and-Greet mit zwei Rapid-Kickern.

Die beiden Rapid-Spieler Maximilian Hofmann und Philipp Prosenik trotzten der Hitze und schrieben fleißig Autogramme an ihre kleinen und großen Fans. Die Spieler nahmen sich viel Zeit für die rund 900 Gäste, matchten sich beim Tischfußball und testeten ihre Ausdauer beim „Otta-kringer Jubiläums-Pack-Stemmen“. Anschließend verkosteten die Kicker gemeinsam mit Ottakringer-Vorstand Matthias Ortner das Ottakringer Rapid-Jubiläums-Bier. „Mit den Braukulturwochen haben wir in Wien ein Event der Bierkultur etabliert, das es in dieser Form sonst nirgends gibt“, freut sich Ortner. (nn)

cHLOé eAu de TOiLeTTe

ein Meer aus weißen rosenROSENGARTEN. Sinnlich und Pudrig. So beschreibt Chloé seine neu-este Duftkreation. Und in der Tat enttäuscht der Neuling im unver-wechselbaren Glas-Flakon und der eleganten Satinschleife nicht. Der neue zarte Signatur-Duft Chloé Eau de Toilette gesellt sich zu den be-stehenden Chloé-Düften, die schon seit vielen Jahren Frauen begeis-tern. Wie mit jeder Variation des Originals ist auch beim neuen Duft alles auf die Rose ausgerichtet – diesmal aber mit einer leichteren, weicheren Facette als bisher. Wer neugierig geworden ist, kann den Duft ab 21. September im autorisierten Fachhandel im 75-, 50- und 30 ml-Flakon kaufen. 75 ml kosten 89 €. www.chloe.com

KArriere

VeuVe cLicquOT

Oase im Goldenen quartierSOMMERNACHT. Veuve Clicquot lud letzte Woche zum exklusiven Pop-up-Sommergarten-Opening ins Goldene Quartier. Anlass war die Lancierung der neueste Champagner-Kreation Rich, die spezi-ell zum Mixen von Cocktails kreiert wurde. Zahlrei-che Gäste folgten dem Motto „EnRICH your day!“ und genossen die urbane Sommer-Oase in ent-spannter Atmosphäre. Veuve Clicquot-Brandma-nagerin für Österreich, Carla Baumer, freute sich über viele gut gelaunte Gäste. Unter ihnen: Karola Kraus (MUMOK), Dorretta Carter, Designerinnen Liliana Klein und Anelia Peschev, Sänger Daniel Serafin, Cathy Zimmermann, Gabriela Benz (Le Méridien), Monique Dekker (Park Hyatt Vienna), Claudia Reiterer, Hermann Fankhauser (Wendy & Jim), Roland Hamberger (Palais Coburg) und Künstleragentin Irina Gulyaeva. (nn)

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1. Rapid-Innenverteidiger Maximilian Hofmann mit Ottakringer-Vorstand Matthias Ortner und Teamkollegen Philipp Prosenik; 2. Über das Meet-and-Greet freuten sich ganz besonders die kleinen Fans.

1. Park Hyatt Vienna-Direk-torin Monique Dekker kam mit Gatten; 2. Modeex-perten unter sich: Anelia Peschev unterhielt sich mit Hermann Fankhauser; 3. Moderatorin Cathy Zimmer-mann; 4. Le Méridien-Chefin Gabriela Benz prostet Veuve Clicquot Brand Managerin Carla Baumer zu; 5. Roland Hamberger (Palais Coburg) mit Opernsänger und Tän-zer Daniel Serafin.

Franz Floss, VKIAbschied Franz Floss verabschiedet sich nach 45 Jahren vom Verein für Konsumenteninformation und geht Ende Sep-tember in den wohlver-dienten Ruhestand. Der Lebensmittelchemiker durchlief während seiner Zeit im Verein diverse Positionen und war seit 2005 Geschäftsführer. Zu den wichtigsten Projek-ten unter seiner Führung zählt die Lancierung der Informations- und Melde-plattform Lebensmittel-Check sowie die Aktion Energiekosten-Stopp.

Raphael MaierAufstieg Der Schweizer Raphael Maier leitet seit Juli die Logistik beim ös-terreichischen Anbieter für Unterwegskonsum, Lekkerland. Der 32-jähri-ge Wirtschaftsingenieur führt bereits seit drei Jahren Lekkerlands Logistik am Standort Schweiz und verantwor-tet von nun an beide Länder. „Ich freue mich auf die neue, länderüber-greifende Herausforde-rung“, so Maier, dessen Vorgänger Florian Bell das Unternehmen Ende Juni verlassen hat.

der wald und der AllerwertesteDer Regenwald hat im Abflussrohr nichts verloren.

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ABSURDISTAN. Neulich habe ich im Urlaub einen Werbespot gese-hen, der im 21. Jahrhundert, in dem wir uns der ökologischen Proble-me, die wir verursachen, eigentlich bewusst sein sollten, nichts ver-loren hat. Im TV-Spot der Tsche-chischen Toilettenpapier-Marke Perfex wirbt der Hersteller damit, dass sein Toilettenpapier rein weiß ist. Denn im Gegensatz zur Konkur-renz, die recycltes Papier herstellt, das noch gefärbt werden muss, ist man bei Perfex stolz darauf, dass

das eigene zu 100% aus Cellulose besteht. Quasi eine Werbung für die Abholzung.

Die Fakten sprechen für sichSeit Jahrzehnten warnen Umwelt-organisationen wie Greenpeace und WWF davor, dass die Pro-duktion von frischem Zellstoff zu enormen Umweltproblemen führt. Bei der Herstellung von Recycling-fasern wird laut Greenpeace 60% weniger Energie und bis zu 70% weniger Wasser verbraucht, und zudem entstehen, im Vergleich zur Herstellung von Frischfaser, deut-lich weniger Abfälle und CO

2-Emis-

sionen. Was unter anderem daran liegt, dass Altpapier für Recycling-Klopapier auch bei uns verarbeitet

werden kann, während Zellstoff für Frischfaserpapier aus weit ent-fernten Ländern kommt. Außerdem werden zur Herstellung einer Ton-ne Toilettenpapier mehr als zwei Tonnen Holz verbraucht. Um zwei Tonnen Holz auf die Wage zu brin-gen, braucht eine Fichte aber ganze 100 Jahre.

Dennoch kaufen viele Menschen bewusst nicht-recycltes Toiletten-papier – absurd, wenn man be-denkt, dass gerade dieses eine sehr kurze Nutzungsdauer hat und nach einmaliger Verwendung im Abflussrohr landet. Ob es nötig ist, dass für unseren Allerwertesten Kiefern, Fichten, Birken oder Euka-lyptus-Bäume gefällt werden sol-len, muss sich jeder selbst fragen.

Am Tellerrand ••• Von Nataša Nikolic