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Page 1: Spionage in der Industrie nimmt zu€¦ · da Detektive im Gegensatz zu den Beamten nicht dem Straf-verfolgungszwang unterwor-fen sind. ãH ufig ist es im In-teresse der Betriebe,

Nr. 126 • D 4449 • D • € 1,50

Donnerstag, 1. Juni 2017 Egelsbacher Nachrichten • Hainer WochenblattDonnerstag, 1. Juni 2017

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Attentat in KabulDer Anschlag und die Asylpolitik➔ Kommentar und Hintergrund Seite 2

Bei Verspätunggibt’s Geld zurückRMV startet einheitliche Servicegarantie

HOFHEIM � Von heute an gilteine einheitliche sogenannteServicegarantie für Fahrgästedes Rhein-Main-Verkehrsver-bunds (RMV): Ab einer Ver-spätung von zehn Minutenerhalten sie, wie bereits bis-her, den Fahrpreis erstattet.Neu ist, dass dies alle Busseund Bahnen auf täglich mehrals 1000 Linien sowie sämtli-che 160 Verkehrsunterneh-men im Tarifgebiet betrifft.„Damit sind wir einer der ers-ten Verkehrsverbünde inDeutschland mit umfassen-der Kundengarantie“, betontSprecher Sven Hirschler.

Bei Einzelfahrscheinen wirdder volle Preis bis maximalsechs Euro in der zweiten,acht in der ersten Klasse ver-gütet. Bei Monats- oder Jah-reskarten gibt es, abhängigvon der Preisstufe, anteilig

Geld zurück, und zwar schonab 50 Cent.

Alternativ werden nach 21Uhr Taxikosten bis zu 25 Euroübernommen. Diese Garantieist unabhängig von der Ver-spätungsursache. Lediglichbei Vorfällen wie Unwetter,Suizid oder Bombendrohunggreifen Einschränkungen.

Anträge können Kundenbinnen sieben Tagen onlinestellen. Nach der Bearbeitungfließt der Betrag bei Vorlageder Originalfahrkarte an aus-gewählten Stellen. Dazu ge-hören die RMV-Mobilitätszen-tralen Offenbach, Hanau undDietzenbach, die Verkehrsbe-triebe Dreieich sowie dieStadtwerke Rodgau, Langenund Neu-Isenburg. � mt

➔ www.rmv.de/rmv-10-minu-ten-garantie

„Franco A. istein Einzelfall

gewesen“BERLIN � Als Konsequenz ausdem Fall des terrorverdächti-gen BundeswehrsoldatenFranco A. sollen zehntausen-de positive Asylentscheidun-gen vorzeitig überprüft wer-den. Das sagte Bundesinnen-minister Thomas de Maizière(CDU) gestern nach einer Sit-zung des Bundestagsinnen-ausschusses in Berlin. Die oh-nehin gesetzlich vorgesehenePrüfung nach normalerweisedrei Jahren werde in 80000bis 100000 Fällen vorgezo-gen. Die Arbeit daran soll imSommer beginnen, wenn dasBundesamt für Migration undFlüchtlinge (BAMF) die Altfäl-le abgearbeitet hat. De Mai-zière sagte, die interne Unter-suchung beim BAMF zu Fran-co A. habe keine vergleichba-ren Fälle zutage gefördert.Franco A. sei ein Einzelfall ge-wesen. � dpa

➔ Hintergrund Seite 2

Region bleibtHochburg

der SalafistenFRANKFURT � Eine der Schwer-punkt-Regionen von radika-lem Islamismus in Deutsch-land ist weiterhin das Rhein-Main-Gebiet. Mit dem An-schluss zu mehreren Ver-kehrsknotenpunkten, deminternationalen FlughafenFrankfurt und der Anonymi-tät eines Ballungsraums bietedie Region „ideale Rahmen-bedingungen“ für Extremis-ten, die neue Anhänger re-krutieren oder im Verborge-nen leben wollten, sagt Sabi-ne Thurau, Präsidentin desHessischen Landeskriminal-amts. Sicherheitsexperten ge-hen von 1000 Salafisten inHessen aus – das ist ein Zehn-tel der in Deutschland leben-den Anhänger dieser strengislamischen Bewegung. Aller-dings gelten nicht alle von ih-nen als gewaltbereit, betontThurau. � dpa

➔ Rhein-Main Seite 6

Spionage inder Industrie

nimmt zuFRANKFURT/HAMBURG � InDeutschland gibt es mehr Fäl-le von Industriespionage. Sodie Einschätzung von RaoulClassen, Präsident des Bundes-verbands Deutscher Detektive(BDD). „Der Diebstahl vonKnow-how zwischen Betrie-ben ist verbreitet“, sagt der inHamburg arbeitende Spezia-list. Methoden seien etwa dasEinschleusen von Praktikan-ten in die Konkurrenzfirma,das Herantreten an Messe-stände, Befragungen am Tele-fon oder das Abfahren von Alt-papier. Unternehmen ver-suchten so, mit geringem Auf-wand Wettbewerbsvorteile zuerschleichen. „Das ist wiebeim Abschreiben einer Klas-senarbeit“, sagt Classen. Wirt-schaftsspionage, die von Ge-heimdiensten betrieben wird,komme hingegen weniger aufseinen Schreibtisch.

Diese Entwicklung kann Er-mittler Patrick Kurtz, der un-ter anderem in der Mainme-tropole eine Detektei be-treibt, bestätigen. „Wir ha-ben eine steigende Tendenzbei Spionagefällen. Auch inFrankfurt“. Ob dies ein bun-desweiter Trend sei, könne ernicht abschätzen.

Solche Fälle landen oft nichtbei der Polizei, sagt Classen,da Detektive im Gegensatz zuden Beamten nicht dem Straf-verfolgungszwang unterwor-fen sind. „Häufig ist es im In-teresse der Betriebe, den Vor-fall ohne Anzeige diskret zulösen“, erläutert der Experte.Allerdings sei es schwierig, ge-setzeskonform an Indizien zukommen – trotz der besserentechnischen Ausstattung.Denn: Detektive haben zu-nehmend mit Datenschutzbe-stimmungen zu kämpfen.„Natürlich sind diese wichtig.Aber wenn sie unsere Arbeiterschweren, ist das nicht imSinne der Demokratie“, kriti-siert Classen. Bundesweit gibtes etwa 1300 Detekteien. Wiediese arbeiten und was ihr All-tag mit Vorbildern wie etwaSherlock Holmes gemein hat,erklärt Patrick Kurtz im Inter-view.

➔ Blickpunkte Seite 3

Kein Zugang zum Facebook-KontoBerliner Richter: Unternehmen muss Eltern Account des verstorbenen Kindes nicht freigeben

BERLIN � Es war ein zäherStreit. Nun hat das BerlinerKammergericht entschieden,dass Eltern keinen Anspruch aufZugang zum Facebook-Accountihres verstorbenen Kindeshaben. Die Kläger könnennoch Revision einlegen.

Eltern haben keinen An-spruch auf Zugang zum Face-book-Account ihres verstor-benen Kindes. Das entschieddas Berliner Kammergerichtin zweiter Instanz. „Wir se-hen es anders als das Landge-richt“, erklärte der Vorsitzen-de Richter Björn Retzlaff.

Geklagt hatte eine Mutter,deren Tochter 2012 an einemBerliner U-Bahnhof von ei-nem einfahrenden Zug töd-lich verletzt worden war. DieEltern wollen klären, ob essich um einen Suizid gehan-delt haben könnte, und for-dern von Facebook Zugangunter anderem zu den Chat-

Nachrichten. Der US-Konzernverweigert dies und beriefsich dabei auf den Daten-schutz. Von der Offenlegungvon Nachrichten wären dem-nach auch andere Nutzer be-troffen, die mit der damals

15-Jährigen gechattet hätten– in der Annahme, dass dieInhalte privat bleiben.

Bei ihrer Entscheidung ha-ben die Richter die Frage, obein Konto vererbt werdenkann, offengelassen. Aus-

schlaggebend für das Urteilwar vielmehr das Fernmelde-geheimnis. Auch wenn diesesseinen Ursprung in der Tele-fonie habe, könne es in die-sem Fall angewendet werden.Zudem betonte der Richter,

dass es etwa bei Zwei-Perso-nen-Chats auch um denSchutz Dritter gehe.

Facebook begrüßte das Ur-teil gestern. „Wir bemühenuns darum, eine Lösung zufinden, die der Familie hilftund gleichzeitig die Privat-sphäre Dritter, die möglicher-weise betroffen sind,schützt“, so ein Sprecher desUnternehmens.

In erster Instanz hatte dasBerliner Landgericht ent-schieden, dass Facebook denklagenden Eltern Zugangzum Konto verschaffen müs-se. Die Richter erklärten, dassder Vertrag mit dem Netz-werk Teil des Erbes sei. Siewollten den digitalen Nach-lass nicht anders behandeltsehen als etwa Briefe und Ta-gebücher.

Die Eltern der Verstorbenenhaben die Möglichkeit, vorden Bundesgerichtshof nachKarlsruhe zu ziehen. � dpa

Abi-Motto➔ Bildergalerie: Manchmalsteht das Abitur-Motto sofort,manchmal dauert’s etwaslänger. Wir haben die 50 bes-ten Sprüche zum Durchkli-cken.➔ Bildergalerie: Sieben wert-volle Tipps, um im Alltag vielGeld zu sparen.

EIN-SPRUCH„Lassen Sie es mich

geradeheraus sagen: UnsereWelt steckt im Chaos.“

UN-Generalsekretär AntónioGuterres bei einer Rede zumKlimawandel an der NewYork University

Ein Waggon zieht umVom Museum für Kommunikationam Frankfurter Mainufer ins Samm-lungsdepot auf dem Gelände desehemaligen Fernmeldezeugamtesin Heusenstamm ist gestern einBahnpostwagen umgezogen. Dasfast acht Tonnen schwere Ausstel-

lungsstück musste einem neuenKonzept weichen. Für den Transportgalt es, etliche schwierige Hürdenzu nehmen. In Heusenstamm muss-te der Waggon an alten Postautosvorbei – zum Teil in Millimeter-Ab-ständen. � clb/Foto: Bechthold

SchmerztherapieSie werden zur Behandlungvon Schmerzen bei Krebser-krankungen oder nach einerOperation ebenso eingesetztwie bei rheumatoider Arthri-tis, Arthrose oder Osteoporo-se: Opioide. Alle Fragen rundum die Schmerztherapie mitOpioiden beantworten dieSchmerzspezialisten am Le-sertelefon:

Rufen Sie an!Heute von 11 bis 15 Uhr. Der An-ruf unter � 0800 0909290 istgebührenfrei.

TELEFONAKTION

Baywatch

Vor 15 Jahren ging die kultigeTV-Serie mit den roten Swim-suits zu Ende – jetzt versuchtsich Regisseur Seth Gordonan einer Kino-Fortsetzung, ineiner Mischung aus Hom-mage und Parodie. In derNeuauflage führt DwayneJohnson (Foto) die Truppe an.

➔ Seite 38

KINO

Rechtzeitig ums digitale Erbe kümmernverfasst und mit Datum und Unter-schrift versehen werden. Der allge-meine Vorteil dieser Vollmacht ist,dass der digitale Nachlassverwalterunabhängig vom Willen der Erbenund noch vor der Ermittlung der Er-ben, die lange dauern kann, tätigwerden kann. Der Beauftragte er-hält das Passwort für den gesicher-ten USB-Stick und weiß auch, wodieses Speichermedium aufbewahrtwird. In der Vollmacht gilt es zudem,detaillierte Regelungen zu treffen,was später mit den Daten gesche-hen soll. � dpa

werden. Das Speichermedium kannentweder verschlüsselt oder mit ei-nem Passwort gesichert an einem si-cheren Ort (Tresor) verwahrt wer-den. Auch ein Bankschließfach oderdie Kanzlei eines Anwalts sind ge-eignete Aufbewahrungsorte. Wich-tig ist fortlaufende Aktualisierung.� Ratsam ist es, einen digitalen Be-vollmächtigten zu bestimmen. Miteiner entsprechenden Mitteilungwird ihm eine Vollmacht mit Gel-tung über den Tod hinaus ausge-händigt oder bei ihm für die Erbenhinterlegt. Sie muss handschriftlich

Tipps von Katharina Grasl von derVerbraucherzentrale Bayern:� Sinnvoll ist es, sich einen Über-blick über seine Online-Konten zuverschaffen. Zentral sind Mail-Kon-ten, weil dort oft Nachrichten ande-rer Dienstanbieter auflaufen. Abernur wenige Provider gewähren Er-ben Zugang. Meist ist nur die Kon-tolöschung möglich.� Am besten listet man auf, welchebestehenden Konten, Benutzerna-men und Passwörter es gibt. DieseListe kann in einem Umschlag oderauf einem USB-Stick abgespeichert

1450 Langener Schulkinder sportlich in Wallung gebrachtDie Teilnehmerzahl bedeutet eineneue Rekordmarke: Circa 1450 Lan-gener Grund- und Förderschüler ha-ben sich beim 14. Bewegungsfest

des Langener Sportfördervereins –der sogenannten Bewegungsolym-piade – am Dienstag und gestern imSSG-Freizeitcenter ausgetobt. An

insgesamt 25 Stationen durftendienstags Erst- und Zweitklässler so-wie Förderschüler und mittwochsdie Dritt- und Viertklässler verschie-

dene Sportarten ausprobieren. „Eineschöne Sache – mit jährlich steigen-der Resonanz“, finden die Bewe-gungsfest-Macher Thorsten Stamm

und Daniel Schmidt-Ewerdwalbes-loh. Ihr Dank gilt einmal mehr Schu-len, Vereinen und Eltern. � Foto: hob➔ Sonderseite 23

JungunternehmerStudent entwickelt digitale Hausapothekefürs Smartphone ➔ Langen Seite 21

Landwirtschaft zum AnfassenInfos und Spaß für Groß und Kleinam Birkenhof ➔ Egelsbach Seite 21

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