Neuerscheinungen Frühjahr 2015Neuerscheinungen Frühjahr 2015
edition text + kritik
NEUERSCHEINUNGEN
TEXT+KRITIKBegründet von Heinz Ludwig ArnoldRedaktion: Steffen Martus, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel, Claudia Stockinger und Michael TötebergLeitung der Redaktion: Hermann Korte
Heft 205Ulrich Holbein Gastherausgeber: Hans-Edwin Friedrichetwa 100 Seiten, ca. € 24,– ISBN 978-3-86916-396-3
� Erscheint im Januar 2015ISBN 978-3-86916-396-3
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Eine »mit wissenschaftlicher Genauigkeit operierende Sammel-, Zitier-
und Verknüpfungswut« (Philipp Böttcher) prägt sein vielseitiges
essayistisches, erzählendes und poetisches Werk ebenso wie philosophi-
scher Witz und ironische (Selbst-)Kritik. Das Heft, von einem furiosen
Text Ulrich Holbeins eingeleitet, umfasst ein Werkporträt des ›Zuspätro-
mantikers‹, Beiträge über den spezifi schen Humor Holbeins, über seine
Beziehung zum Roman sowie über seine Poetik der Sinne und analysiert
Holbeins sprachkritische Kolumnen und Hörspiele sowie die Intertextu-
alität im ›Roman‹ »Isis entschleiert«. Eine Auswahlbibliografi e beschließt
den Band.
Die BeiträgerPhilipp Böttcher, Nikolas Buck, Lutz Hagestedt, Sven Hanuschek,
Markus Hundt, Ole Petras und Jan Süselbeck
Ulrich Holbein (geb. 1953) ist ein ganz und gar eigenwilliger
Autor und eine einzigartige Erscheinung in der deutsch-
sprachigen Gegenwartsliteratur. Grund genug, ihm ein
TEXT+KRITIK-Heft zu widmen!
AUCH ALS
eBook
Zeitschrift für Literatur · Begründet von Heinz Ludwig Arnold · I/15
205Ulrich Holbein
FRÜHJAHR 2015 2 · 3
TEXT+KRITIKBegründet von Heinz Ludwig ArnoldRedaktion: Steffen Martus, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel, Claudia Stockinger und Michael TötebergLeitung der Redaktion: Hermann Korte
Heft 206Ernst Augustin Gastherausgeber: Martin Rehfeldtetwa 100 Seiten, ca. € 24,– ISBN 978-3-86916-398-7
� Erscheint im April 2015ISBN 978-3-86916-398-7
9 7 8 3 8 6 9 1 6 3 9 8 7
Ob »Der Kopf«, »Raumlicht. Der Fall Evelyne B.« oder »Die Schule der
Nackten«, die Romane des 1927 geborenen, weit gereisten Psychiaters
und Schriftstellers führen thematisch wie formal die unbegrenzten
Möglichkeiten der Literatur vor. Sie widmen sich historischen wie
mystischen Erfahrungen mit großem Detailreichtum und großer
Fabulierkunst, sprechen Sinn und Verstand an.
Augustins erzählerischer Leichtigkeit ist es zu verdanken, dass seine
Texte als ›unterhaltsam‹ und ›spannend‹ aufgenommen werden.
Obgleich sie in Teilen auf nur schwer durchschaubare Weise in phantas-
tische, traumhafte, realistische Welten führen und anregen zu überden-
ken, wie wir beurteilen, was wahr und wirklich ist.
Die Beiträge des Heftes widmen sich u. a. der Frage nach dem Verhältnis
von Augustins Texten zum Nouveau Roman, ihrem Spiel mit literari-
schen Genres, ihrer Komik, der Rolle der Psychologie darin sowie nach
Augustins journalistischem Schreiben und seiner Werkpolitik.
Die BeiträgerHans-Peter Ecker, Lutz Hagestedt, Martin Hielscher, Martin Kraus,
Stefan Neuhaus, Martin Rehfeldt, Nicolai Riedel und Kai Sina
Ernst Augustin (geb. 1927) ist einer, der sich auf der Bühne
des literarischen Lebens unserer Gegenwart zurückhält.
Doch sein literarisches Werk ist kontinuierlich gewachsen
und lässt sich als »Abenteuerliteratur im besten und intel-
lektuellen Sinne« (Lutz Hagestedt) charakterisieren.
AUCH ALS
eBook
Titelfoto: © <Keine Daten von Verknüpfung>
Zeitschrift für Literatur · Begründet von Heinz Ludwig Arnold · IV/15
206Ernst Augustin
NEUERSCHEINUNGEN
Hugo-Ball-AlmanachStudien und Texte zu DadaNeue Folge 6 (2015)Herausgegeben von der Stadt Pirmasens in Verbindung mit der Hugo-Ball-GesellschaftRedaktion: Eckhard Fauletwa 200 Seiten, ca. € 18,–ISBN 978-3-86916-391-8
� Erscheint im Mai 2015ISBN 978-3-86916-391-8
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Am Vorabend des 100. Geburtstags von Dada im kommenden Jahr
untersucht Bernhard Rusch die Rolle Münchens für die Kunstbewegung.
Das zentrale Ereignis des Dadaismus, Hugo Balls Vortrag seiner Lautge-
dichte im Züricher Cabaret Voltaire, nehmen gleich zwei Aufsätze zum
Ausgangspunkt ihrer Überlegungen: Reto Friedmann versucht eine
spirituelle Deutung, und Frank Bosman entwickelt Balls Klangtheologie.
Ganz auf das Verhältnis Balls zur Religion konzentriert sich ein Beitrag
von Michael Braun. Bärbel Reetz schreibt über die enge Freundschaft
Hugo Balls zu der Schauspielerin und Regisseurin Leontine Sagan. Und
Barbara Kuon thematisiert die schwierige Beziehung der Künstler zum
Ersten Weltkrieg.
Dieser Hugo-Ball-Almanach beinhaltet außerdem die Reden zum
Hugo-Ball-Preis 2014: von den Preisträgern Th omas Hürlimann und
Marc Degens sowie deren Laudatoren Martin Mosebach und Michael
Rutschky.
Der neue »Hugo-Ball-Almanach« veröff entlicht u. a. aktuelle
Forschungsliteratur zu dem Begründer des Dada, seiner
Hinwendung zur Religion sowie die Reden zum Hugo-Ball-
Preis 2014.
DIE HERAUSGEBER
Die Stadt Pirmasens, in der Hugo Ball 1886
geboren wurde, engagiert sich seit den 1970er
Jahren mit einer wissenschaftlichen Samm-
lung, dem jährlich erscheinenden Almanach
und einem Literaturpreis für ihren bedeuten-
den Sohn.
Die Hugo-Ball-Gesellschaft wurde 1998 in
Pirmasens gegründet. Sie gibt u. a. die
gesammelten Werke Hugo Balls heraus.
DER REDAKTEUR
Eckhard Faul, geb. 1959, Studium der Germanistik und Kunstgeschichte
in Saarbrücken. Promotion über den expressionistischen Schriftsteller
Hans Leybold. Mitarbeiter der Maler-Müller-Arbeitsstelle an der
Universität Saarbrücken; Editionen von Werken Maler Müllers, Georg
Kulkas, Georg Kaisers und Hugo Balls. Betreut seit 2008 die Pirmasenser
Hugo-Ball-Sammlung und ist Geschäftsführer der Hugo-Ball-Gesell-
schaft e. V.
Titelfoto: © <Keine Daten von Verknüpfung>
n e u e f o l g e 6
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Hugo BallAlmanach
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Kontinuitäten und Brüche im Musikleben der NachkriegszeitHerausgegeben von Dietmar Schenk, Thomas Schipperges und Dörte Schmidt
Jörg Rothkamm / Thomas Schipperges (Hg.)In Verbindung mit Michael Malkiewicz, Christina Richter-Ibáñez und Kateryna SchöningMusikwissenschaft und VergangenheitspolitikForschung und Lehre im frühen Nachkriegsdeutschland.Mit den Lehrveranstaltungen 1945 bis 1955 (CD-ROM)etwa 450 Seiten, ca. € 59,–ISBN 978-3-86916-404-5
� Erscheint im April 2015ISBN 978-3-86916-404-5
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Die Disziplin suchte ihren Ort in den ästhetischen, kulturpolitischen
und gesellschaftlichen Debatten der Zeit. Sie positionierte sich als
philologische Disziplin und als angewandte Wissenschaft, die am
Wiederaufbau des Musiklebens im Nachkriegsdeutschland mitwirkte.
Viele ihrer Vertreter verschwiegen oder verleugneten ihre problemati-
sche Vergangenheit im NS-Staat. Belastete und unbelastete Musikwis-
senschaftler versuchten indes gemeinsam, die unterschiedlichen
kulturpolitischen und musikästhetischen Rahmenbedingungen sowie
persönliche Netzwerke in den einzelnen Besatzungszonen und in den
beiden neu entstandenen deutschen Staaten für das Fach zu nutzen. Mit
dem Wieder- bzw. Neuaufbau von Universitäts- und Forschungsinstitu-
ten gelang die Etablierung und methodisch-thematische Erweiterung
des Fachs, dessen frühe Nachkriegsstrukturen vielfach bis heute
prägend sind. Die Studien entstanden im DFG-Forschungsprojekt
»Wissenschaftsgeschichte und Vergangenheitspolitik. Musikwissen-
schaft in Forschung und Lehre im frühen Nachkriegsdeutschland«
(Mannheim und Tübingen).
Wie hat sich die Musikwissenschaft nach 1945 neu positio-
niert? Im Fokus dieser Studie stehen Institutionen, Personen,
Forschungsthemen und Lehrveranstaltungen an den deut-
schen Hochschulen und Forschungsinstituten sowie die
Frage nach der Entnazifi zierung.
DIE HERAUSGEBER
Jörg Rothkamm ist Akademischer
Rat und Privatdozent am Musikwis-
senschaftlichen Institut der Univer-
sität Tübingen und war stellv. Leiter
des von der DFG geförderten
Projekts »Wissenschaftsgeschichte
und Vergangenheitspolitik« in
Mannheim und Tübingen.
Thomas Schipperges ist Professor
für Musikwissenschaft an der
Universität Tübingen und leitete das
DFG-Projekt »Wissenschaftsge-
schichte und Vergangenheitspolitik«.
2005 publizierte er »Die Akte
Heinrich Besseler. Musikwissen-
schaft und Wissenschaftspolitik in
Deutschland 1924 bis 1949«.
Michael Malkiewicz, Christina Richter-Ibáñez und Kateryna Schöning waren dem DFG-Projekt
als Akademische Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen verbunden.
Jörg rothkamm · thomas schipperges (hg.)
musikwissenschaft und VergangenheitspolitikForschung und Lehre im frühen Nachkriegsdeutschland
NEUERSCHEINUNGEN
Dieter Schnebel Querdenker der musikalischen Avantgarde
theda weber-lucks (hg.)
Theda Weber-Lucks (Hg.)Dieter Schnebel Querdenker der musikalischen Avantgarde etwa 150 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungen, Notenbeispiele, ca. € 27,–ISBN 978-3-86916-395-6
� Erscheint im März 2015ISBN 978-3-86916-395-6
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Dem Komponisten,
Theologen, Pädagogen
und Musikwissenschaftler
zum 85. Geburtstag
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Bahnbrechend waren Dieter Schnebels experimentelle Laut- und
Sprachkompositionen der 1960er Jahre sowie die skandalumwitterten
»Produktionsprozesse« der 1970er und frühen 1980er Jahre. Schnebel ist
auch ein Vorreiter synästhetischen Komponierens: Die als stumme
Bildmusik konzipierte Dia-Schau »Ki-no« (1963–67) und das Musik-Lese-
buch »Mo-No« (1969) sind Meilensteine visueller Musik. Nicht zuletzt tut
sich der Avantgardist auch als Vermittler zwischen Tradition und
Moderne hervor, im Sinne eines Weitergebens im Dialog sowie als
anachronistischer Verfechter des »Schönen« in der Neuen Musik. Dies
fi ndet seine Entsprechung in den umfangreichen Werkzyklen »Re-Visio-
nen« und »Tradition«, die er in den 1970er Jahren beginnt, aber auch in
einem beeindruckenden Opus musikästhetischer Essays und Analysen,
von der Klassik bis zur Avantgarde der eigenen Zeitgenossen. Schnebels
großangelegte Spätwerke seit den 1990er Jahren künden schließlich von
seinem Streben, zusammenzufassen und allgemeingültige Zeugnisse
seiner musikalischen Sprache und seines musikalisch-theologischen
Weltbildes abzulegen.
Der Band würdigt das Lebenswerk Dieter Schnebels aus neuen, interdis-
ziplinären Perspektiven. Er widmet sich dabei vor allem seinem Spät-
werk sowie ausgewählten Schlüsselwerken, refl ektiert den reformtheolo-
gischen Ansatz und nimmt erstmals seine musikliterarischen und
künstlerischen Arbeiten in den Blick. Ziel ist der Versuch einer Neuein-
schätzung der weitreichenden Bedeutung des Komponisten für die
Musik des 21. Jahrhunderts sowie die Formulierung von Aufgaben und
Herausforderungen, vor die Dieter Schnebel nicht nur die Forschung
stellt.
Mit Beiträgen von Mark Andre, Christa Brüstle, Matthias Brzoska, Anna
Clementi, Chaya Czernowin, Stefan Fricke, Konrad Gölz, Suguru Goto,
Constantin Gröhn, Simone Heiligendorff , Jörn Peter Hiekel, Michael
Hirsch, Steven Holt, Ariane Jeßulat, Christian Kesten, Andreas Krause,
Chico Mello, Gisela Nauck, Chris Newman, Matthias Osterwold,
Matthias Rebstock, Elisabeth Schmierer, Ernstalbrecht Stiebler, Martin
Supper, Barbara Th un, Th eda Weber-Lucks und Michael Wertmüller.
Dieter Schnebel (geb. 1930) zählt zu den einfl ussreichsten deutschen Avantgardekomponisten
des 20. und 21. Jahrhunderts. Als unabhängiger Querdenker verfolgt er keine Trends. Stattdessen
geht es ihm um die konsequente Ausarbeitung seiner politischen und religionsphilosophischen
Ideen und Sozialutopien. Am 14. März 2015 feiert Dieter Schnebel seinen 85. Geburtstag.
DIE HERAUSGEBERIN
Theda Weber-Lucks, geb. 1965, absolvierte
ein Literatur- und Musikwissenschaftsstu-
dium in München und promovierte 2005 in
Berlin über »Vokale Performancekunst als
Neue Musikalische Gattung«. Forschungs-
schwerpunkte liegen in den Bereichen
Neue und experimentelle Musik, Musik-
theater, Lautpoesie und Vokale Perfor-
mancekunst. Sie lebt und arbeitet als freie
Autorin sowie als Musikpädagogin und
Projektkoordinatorin in Berlin. Zur Zeit
baut sie den Fachbereich für Neue Musik
der Leo Kestenberg Musikschule auf.
NEUERSCHEINUNGEN
Mahler- InterpretatIon heuteperspektIven der rezeptIon zu BegInn des 21. Jahrhunderts
lena-lIsa Wüstendörfer (hg.)
Lena-Lisa Wüstendörfer (Hg.)Mahler-Interpretation heutePerspektiven der Rezeption zu Beginn des 21. Jahrhundertsetwa 200 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungen, Notenbeispiele, ca. € 32,–ISBN 978-3-86916-392-5
� Erscheint im Januar 2015ISBN 978-3-86916-392-5
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Zu Lebzeiten stand Mahler als international gefeierter Dirigent und als
Direktor der Wiener Hofoper unzweifelhaft im Zentrum des Kulturle-
bens. Sein kompositorisches Werk hingegen war in zeitgenössischen
Fachkreisen durchaus umstritten und fristete noch Jahrzehnte nach
seinem Tod ein Schattendasein.
Ganz anders die heutige Rezeption: Der einstige Ruhm des Dirigenten
ist mangels Tondokumenten verblasst – der Komponist Mahler jedoch
begehrter denn je. So waren die beiden Jubiläumsjahre 2010 und 2011
von einer intensiven Beschäftigung mit Mahlers Leben und Werk
geprägt: Unzählige Konzertaufführungen, Neueinspielungen, internati-
onale Festivals, Ausstellungen, Symposien und Publikationen zeugen
von Mahlers Popularität.
Der Band nimmt diese Auseinandersetzung mit Mahlers Musik als
Grundlage für eine Standortbestimmung der aktuellen Mahler-Interpre-
tation. Zu Wort kommen Experten aus der Musikwissenschaft sowie
renommierte Interpreten, die das heutige Mahler-Verständnis greifbar
werden lassen.
Mit Beiträgen von Sylvia Caduff, Jens Malte Fischer, Peter Hagmann,
Hartmut Hein, Reinhold Kubik, Silvan Moosmüller, Sir Roger Norrington,
Sigfried Schibli, Wolfgang Schreiber, Bernd Sponheuer und Lena-Lisa
Wüstendörfer.
Mahler ist en vogue. Ausgehend von den beiden Mahler-Gedenkjahren 2010 und
2011 reflektiert der Band die gegenwärtig beispiellos intensive Rezeption und
Interpretation der Musik Gustav Mahlers und sucht nach Gründen, weshalb der
Komponist gerade heute so aktuell ist.
DIE HERAUSGEBERIN
Lena-Lisa Wüstendörfer studierte
Musikwissenschaft und Volkswirtschaft
sowie Violine und Dirigieren in Basel.
2007–2008 war sie Assistenzdirigentin von
Claudio Abbado. Sie arbeitete in der Folge
etwa mit dem Frankfurter Opern- und
Museumsorchester, dem Orchestra Mozart
Bologna und der Basel Sinfonietta zusam-
men. Heute ist sie regelmäßig Gastdirigen-
tin verschiedener renommierter Klangkör-
per wie dem Zürcher Kammerorchester
oder dem Luzerner Sinfonieorchester.
2009–2012 war sie als wissenschaftliche
Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am
Musikwissenschaftlichen Seminar der
Universität Basel tätig, wo unter ihrer
Leitung im Herbst 2012 die von ihr konzi-
pierte Veranstaltungsreihe »Mahler-Inter-
pretation heute« stattfand. Ihre For-
schungsschwerpunkte liegen auf dem
Gebiet der Rezeptions- und Interpreta-
tionsgeschichte, insbesondere zu Gustav
Mahler und Felix Weingartner.
NEUERSCHEINUNGEN
Musik-KonzepteHerausgegeben von Ulrich Tadday
Heft 167Mark Andreetwa 100 Seiten, zahlreiche Notenbeispieleca. € 24,–ISBN 978-3-86916-393-2
� Erscheint im Februar 2015ISBN 978-3-86916-393-2
9 7 8 3 8 6 9 1 6 3 9 3 2
Vor einigen Monaten erklärte Mark Andre in der »Frankfurter Allgemei-
nen Sonntagszeitung« den Dreh- und Angelpunkt seiner schöpferischen
Tätigkeit: »Mir ist das Wichtigste der Selbsterschöpfungsprozess des
musikalischen Materials … Einerseits ist das Werk eine Schöpfung des
Künstlers, doch der Künstler ist auch eine Schöpfung seines Werks, das
ihn irreversibel verändert und in eine andere Situation versetzt. Die
Erschöpfung eines Werks schaff t neue Möglichkeiten, sie ›schöpft‹ die
Mega-Herausforderung für mich.« Wenn Andre sich als dialektisch
denkenden Komponist versteht, dann meint er vor allem den dialekti-
schen Prozess des Denkens von Tönen und Klängen selbst, der ihn
künstlerisch interessiert. Dieses »Dazwischensein« des kompositori-
schen Denkens und Handelns von Mark Andre steht im Fokus des Heftes.
Die BeiträgerMark Andre, Patrick Hahn, Jörn Peter Hiekel, Lydia Jeschke, Helmut
Lachenmann und Martin Zenck
Der Komponist Mark Andre wurde 1964 in Paris geboren.
Bekannt wurde er v. a. mit seiner Instrumentalmusik,
2014 wurde seine Oper »wunderzaichen« in Stuttgart
uraufgeführt. Mark Andre lebt in Berlin und lehrt an der
HfM »Carl Maria von Weber« Dresden.
Neue FolgeHerausgegeben von Ulrich Tadday
Musik-Konzepte 167
Mark Andre II/2015edition text+kritik
10 · 11FRÜHJAHR 2015
Musik-KonzepteHerausgegeben von Ulrich Tadday
Heft 168 / 169Nicolaus A. Huberetwa 200 Seiten, zahlreiche Notenbeispieleca. € 34,–ISBN 978-3-86916-394-9
� Erscheint im April 2015ISBN 978-3-86916-394-9
9 7 8 3 8 6 9 1 6 3 9 4 9
Wer »kritisches Komponieren« als ästhetische Konstante im musikali-
schen Denken und Handeln von Nicolaus A. Huber bezeichnet, muss
wohl nicht mit Widerspruch rechnen. Aber was ist »kritisches Komponie-
ren« eigentlich, oder genauer gefragt, wie gestaltet es sich über einen
Zeitraum von einem halben Jahrhundert hinweg, wenn sich der Gegen-
stand des »kritischen Komponierens«, die Gesellschaft, verändert sowie
das musikalische »Material« mit und in dem der Komponist denkt und
handelt? Die Autoren des Heftes beschäftigen sich am Beispiel ausge-
wählter Werke mit der zentralen Frage, wie Nicolaus A. Huber »kritisches
Komponieren« im Wandel der Zeit als Anspruch an eine sich verän-
dernde gesellschaftliche Wirklichkeit musikalisch refl ektiert.
Die BeiträgerJörg Birkenkötter, Jörn Peter Hiekel, Frank Hilberg, Gordon Kampe,
Rainer Nonnenmann, Wolfgang Rüdiger, Hannes Seidl und Mathias
Spahlinger
Dieses Doppelheft widmet sich Nicolaus A. Huber
(geb. 1939), der mit seinen Kompositionen zur zweiten
Avantgardegeneration nach dem Zweiten Weltkrieg zählt.
Neue FolgeHerausgegeben von Ulrich Tadday
Musik-Konzepte 168/169
Nicolaus A. Huber
IV/2015edition text+kritik
NEUERSCHEINUNGEN
Musik-KonzepteBegründet von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn
Heft 31Giacinto Scelsi2., erweiterte Auflage143 Seiten, s/w-Abbildungen, Notenbeispiele€ 27,–ISBN 978-3-86916-389-5
� Bereits erschienen
Editorial · Giacinto Scelsi: Sinn der Musik · Giacinto Scelsi: Die
Evolution der Harmonik · Giacinto Scelsi: Die Evolution des
Rhythmus · Heinz-Klaus Metzger: Das Unbekannte in der
Musik. Versuch über die Kompositionen von Giacinto Scelsi ·
Hans Rudolf Zeller: Das Ensemble der Soli · Martin Zenck: Das
Irreduktible als Kriterium der Avantgarde. Überlegungen zu
den vier Streichquartetten Giacinto Scelsis · Henk de Velde:
Giacinto Scelsi. Ein Meister des noch kleineren Übergangs ·
Claudio Annibaldi: Der schuldlose Musiker: Postillen zu einem
Verlagskatalog · Giacinto Scelsi: (Ohne Titel) · Rainer Riehn:
Werkverzeichnis · Vera Muhmann: Auswahlbibliographie und
-diskographie
ISBN 978-3-86916-389-5
9 7 8 3 8 6 9 1 6 3 8 9 5
� Lange Zeit waren die Hefte zu Giacinto Scelsi, Leoš Janáček und Erik Satie aus der Reihe»Musik-Konzepte« vergriffen. Nun liegen sie in erweiterten neuen Fassungen vor.
� Jedes der Hefte enthält eine aktualisierte Diskografie und Bibliografie sowie teilweise neue Beiträge.
� Diese Neuauflagen sind nur über Einzelbestellungen erhältlich und werden nicht im Abo ausgeliefert.
Musik-Konzepte
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31Giacinto Scelsi
Begründet von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn
Zweite, erweiterte Auflageedition text + kritik
12 · 13FRÜHJAHR 2015
Musik-KonzepteBegründet von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn
Heft 11Erik Satie3., erweiterte Auflage119 Seiten, s/w-Abbildungen, Notenbeispiele€ 25,–ISBN 978-3-86916-388-8
� Bereits erschienen
Erik Satie: Erik Satie · Wilfried H. Mellers: Erik Satie und
das Problem der zeitgenössischen Musik · Erik Satie:
Japanischer Salat · John Cage: Erik Satie · John Cage: Th e
Beginning of a Connection between Satie and Th oreau ·
Peter Dickinson: Anmerkungen zu einigen Stücken Erik
Saties · John Cage: Brief über die Urauff ührung von
»Vexations« · Gerd Zacher: Beobachtungen an Erik Saties
»Messe des pauvres« · Dieter Schnebel: Gothische Tänze,
Schlaff e Präludien (für einen Hund), Sport und Vergnügen.
Kommentar zu Satie · Attila Csampai/Dietmar Holland: Der
Skandal Satie · Roger Shattuck: Satie und die »Musique de
Placard« · Erik Satie: Briefe an Claude Debussy und Ernest
Chausson · Erik Satie: Mémoires d’un amnésique. Desillus-
trationen von Erik Satie · Rainer Riehn: Werkverzeichnis ·
Rainer Riehn/Andreas Bußmann: Auswahlbibliographie ·
Andreas Bußmann: Auswahldiskographie
ISBN 978-3-86916-388-8
9 7 8 3 8 6 9 1 6 3 8 8 8
Musik-KonzepteBegründet von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn
Heft 7Leoš Janáček2., erweiterte Auflage156 Seiten, s/w-Abbildungen, Notenbeispiele€ 27,–ISBN 978-3-86916-387-1
� Bereits erschienen
Leoš Janác ˇ ek: Der Weg ins Bewusstsein · Peter Gülke:
Versuch zur Ästhetik der Musik Leoš Janác ˇ eks · Max Brod:
Sprache wird Musik. Drei Notate · Leoš Janác ˇ ek: Sprech-
melodien · Dietmar Holland: Kompositionsbegriff und
Motivtechnik in Janác ˇ eks Streichquartetten · Dieter
Schnebel: Das späte Neue. Versuch über Janác ˇ eks Werke
von 1918–1928 · Kerstin Lücker/Michael Reudenbach:
Impuls und Korrektur. Beobachtungen zu »Im Nebel IV«
von Leoš Janác ˇ ek · Michael Beckerman: Die Burg in der
Mitte. Janác ˇ ek, Fanfaren und die »Sinfonietta« · Rainer
Riehn: Werkverzeichnis · Rainer Riehn/Charlotte Lagoda:
Auswahlbibliographie · Charlotte Lagoda: Auswahldisko-
graphie
ISBN 978-3-86916-387-1
9 7 8 3 8 6 9 1 6 3 8 7 1
Musik-Konzepte
editi
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xt+
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Leoš
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7Leoš Janácek
Begründet von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn
Zweite, erweiterte Auflageedition text + kritik
Musik-Konzepte
editi
on te
xt+
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11Erik Satie
Begründet von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn
Dritte, erweiterte Auflageedition text + kritik
NEUERSCHEINUNGEN
Matthias BauerMichelangelo AntonioniBild – Projektion – Wirklichkeitetwa 720 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungenca. € 57,–ISBN 978-3-86916-267-6
� Erscheint im Mai 2015
Michelangelo Antonioni galt nach seinem internationalen Durchbruch
mit »L’avventura« (1960), spätestens aber nach »Blow-Up« (1966), als
einer der wichtigsten Vertreter des Europäischen Autorenkinos. Aller-
dings gehen die meisten Interpreten auf seine frühen Schwarzweißfi lme
und die nach »Professione: reporter« (1975) entstandenen Werke nur
beiläufi g oder gar nicht ein. In dieser umfassenden Darstellung werden
erstmals alle Regiearbeiten eingehend besprochen, was sowohl zu einer
Erweiterung der üblichen Deutungsmuster als auch zu einer stärkeren
Berücksichtigung der Texte und Diskurse wie Künste und Medien führt,
die den Kontext der einzelnen Werke und Werkphasen bilden. Antonioni
hat sich und sein Kino mehrmals neu erfunden: in Abgrenzung zum
italienischen Neorealismus, im Dialog mit Malerei und Literatur, in der
Auseinandersetzung mit der Post- und Pop-Moderne wie in der Begeg-
nung mit kultureller Alterität. Als off ene Kunstwerke können seine Filme
als fortlaufende Infragestellung politischer und intellektueller Gewiss-
heiten, vor allem aber als Anregungen zur beständigen Umgestaltung
des Wechselspiels von Bild und Wirklichkeit verstanden werden.
Nur scheinbar ist über Antonioni alles gesagt. Diese neue
Gesamtdarstellung seines Schaff ens geht nicht nur bislang
vernachlässigten Aspekten nach – sie zeigt vor allem, wie
sich der Künstler entwickelt und die Sprache des Kinos mehr
als einmal erneuert hat.
DER AUTOR
Matthias Bauer, Professor für Neuere deutsche Literaturwissen-
schaft an der Europa Universität Flensburg, hat sich bereits in einer
Reihe von Aufsätzen mit Antonioni befasst. Seine Forschungsschwer-
punkte sind: Romangeschichte und Erzählforschung, Film- und
Medienanalyse, Kultursemiotik und Diagrammatik.
Matthias Bauer
Bild | Projektion | Wirklichkeit antonioni
Michelangelo
14 · 15FRÜHJAHR 2015
David Steinitz Geschichte der deutschen Filmkritiketwa 280 Seiten, ca. € 30,–ISBN 978-3-86916-409-0
� Erscheint im Mai 2015ISBN 978-3-86916-409-0
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Einen »geistig wie sittlich minderwertigen Menschentyp« witterte in der
Frühzeit des Films ein konservativer Kritiker und Kino-Hasser in den
Zuschauersälen: den von Filmbildern verdorbenen »homo cinematicus«.
Andere Kollegen wiederum feierten das neue Volksvergnügen Kino einst
als die beste demokratische Institution seit dem Münchner Hofbräuhaus.
Dass Filmkritik nicht nur Geschmacksurteil und Sternchen-Bewertung
ist, sondern im besten Fall auch ein leidenschaftliches Plädoyer für oder
wider die Macht der Bilder, ist die Grundlage der »Geschichte der deut-
schen Filmkritik«. Eine Reise von den Anfängen der Filmberichterstat-
tung seit der Erfi ndung des Mediums im Jahr 1895 bis heute, ins Inter-
netzeitalter. Das Buch will dem Leser nicht nur einen chronologischen
Überblick über die deutsche Filmkritik verschaff en, sondern auch eine
alternative Film- und Zeitgeschichte erzählen – aus der Perspektive der
Kritiker.
Der rote Faden dieser Erzählung ist das Oszillieren der deutschen
Filmkritik zwischen rein ästhetisch motivierten Autoren und ihren
politisch-soziologisch argumentierenden Kollegen. Also schlicht die
Frage, was für ein Zuschauer man als Kritiker sein will, sollte oder kann:
der strenge, zynische Zeitgeistkritiker oder der verträumte Kinogänger,
der sich immer wieder neu in diese große Kunst verlieben kann?
Mit seiner Darstellung der Filmkritik von ihren Anfängen
bis zur Gegenwart erzählt David Steinitz eine alternative
Film- und Zeitgeschichte – aus der Perspektive der Kritiker.
DER AUTOR
David Steinitz, geb. 1984, ist Filmkritiker im Feuilleton der »Süddeut-
schen Zeitung«. Er studierte Politikwissenschaft an der Ludwig-Maxi-
milians-Universität und Kulturjournalismus an der Hochschule für
Fernsehen und Film München und wurde 2014 an der LMU promo-
viert.
DaviD Steinitz
GeSchichte Der DeutSchen
Filmkritik
Titelfoto: © <Keine überschneidende Verknüpfung>
Standardwerk
zum Thema
Filmkritik
NEUERSCHEINUNGEN
Film-KonzepteHerausgegeben von Michaela Krützen, Fabienne Liptay und Johannes Wende
Johannes Wende (Hg.)Heft 37Spike Jonzeetwa 100 Seiten, zahlreiche farbige und s/w-Abbildungenca. € 20,–ISBN 978-3-86916-400-7
� Erscheint im Januar 2015 ISBN 978-3-86916-400-7
9 7 8 3 8 6 9 1 6 4 0 0 7
Spike Jonze begann seine Karriere mit einer Reihe von stilprägenden
Skater- und Musikvideos in den 1990er Jahren. Auch später noch pfl egte
er das Image des »wild boy«, als Naturgenie unbelastet von jeder Schul-
bildung, und verkörperte damit beispielhaft das Bild des US-amerikani-
schen Independent-Films dieser Zeit.
Aufsehen erregten seine ersten Kinofi lme »Being John Malkovich« und
»Adaptation« beim Publikum wie auch in der Medienwissenschaft und
Filmkritik. Letztere sah ihn freilich lange Zeit nur im Schatten seines
höchst eigensinnigen Drehbuchautors Charlie Kaufman. Aus dessen
Schatten trat er jedoch bereits mit der Adaption von Maurice Sendaks
»Where the Wild Th ings Are«; schließlich endgültig und spektakulär im
Jahr 2013 mit seinem Film »Her« – mit dieser Liebesgeschichte zwischen
Mensch und Computer-Betriebssystem gewann er den Oscar für das
beste Drehbuch.
Die BeiträgerMarie-Luise Angerer, Nicolas Freund, Henry Keazor, Hans Krah, Anna
Steinbauer, Johannes Wende, André Wendler und Th orsten Wübbena
2014 räumte Spike Jonze ab: Für sein Drehbuch »Her«
erhielt er den Golden Globe und den Oscar und zählt damit
endgültig zu den ganz großen Autoren Hollywoods.
DER HERAUSGEBER
Johannes Wende, geb. 1978, studierte Kommunikationswissen-
schaft und Filmregie in München. Seit 2008 wissenschaftlicher
Mitarbeiter in der Abteilung Medienwissenschaft der HFF München.
Seine Promotion »Der Tod im Spielfi lm« ist ebenfalls in der edition
text+kritik erschienen.
AUCH ALS
eBook
IN KOOPERATION MIT
F i l m -Konzepte
2015 · 1
37
Johannes Wende (Hg.)
Spike Jonze
16 · 17FRÜHJAHR 2015
Film-KonzepteHerausgegeben von Michaela Krützen, Fabienne Liptay und Johannes Wende
Jörn Glasenapp (Hg.)Heft 38Dominik Grafetwa 100 Seiten, zahlreiche farbige und s/w-Abbildungenca. € 20,–ISBN 978-3-86916-402-1
� Erscheint im April 2015 ISBN 978-3-86916-402-1
9 7 8 3 8 6 9 1 6 4 0 2 1
Das umfangreiche Werk des Rekord-Grimme-Preisträgers Dominik Graf
ist so vielseitig wie kein anderes eines deutschen Filmemachers. Für Graf
scheint es, was Sujet, Gattung oder Genre anbelangt, Kompetenzgren-
zen schlicht nicht zu geben. Einerlei ob als Regisseur von Essayfi lmen
(»Das Wispern im Berg der Dinge«), Stadtporträts (»München – Geheim-
nisse einer Stadt«) oder Melodramen (»Kalter Frühling«), von Kostümfi l-
men (»Die geliebten Schwestern«) oder Polizeithrillern (»Im Angesicht
des Verbrechens«) – stets weiß der zumal fürs Fernsehen tätige Graf zu
überzeugen. Und doch off enbart sich seine Könner- und Meisterschaft
als »auteur« vor allem dann, wenn er sich der von ihm selbst ausdrück-
lich als »heilsam« bezeichneten Wirkung des Genrefi lms und seiner
Gesetze aussetzt, wenn er also die durch die Arbeit mit der existierenden
Form entstehende Reibung nutzt, um aus und in dem schon unzählige
Male Gesehenen das noch nicht Gesehene hervortreten zu lassen.
Die BeiträgerJudith Ellenberger, Oliver Fahle, Jörn Glasenapp, Lisa Gotto, Dominik
Graf, Florian Lehmann, Felix Lenz und Kathrin Rothemund
Dominik Graf ist einer der anerkanntesten Regisseure
Deutschlands. Sein Kinofi lm »Die geliebten Schwestern«,
der als deutscher Beitrag für die Oscar-Nominierung 2015
ausgewählt wurde, stellt den vorläufi gen Höhepunkt seines
Schaff ens dar.
DER HERAUSGEBER
Jörn Glasenapp, Studium der Germanistik, Amerikanistik und
Anglistik in Göttingen; 1999 Promotion; danach Wechsel in die
Kultur- und Medienwissenschaft; 2006 Habilitation; seit 2010
Inhaber des Lehrstuhls für Literatur und Medien an der Otto-
Friedrich-Universität Bamberg. Arbeits- und Forschungsschwer-
punkte: Fotogeschichte, -ästhetik und -theorie; Filmgeschichte,
-ästhetik und -theorie; Visual History; mediale Komik; Sigmund
Freud.
ZU DOMINIK GRAF BEREITS ERSCHIENEN:
Chris Wahl / Marco Abel / Jesko Jockenhövel /Michael Wedel (Hg.)Im Angesicht des FernsehensDer Filmemacher Dominik Graf2012, 355 Seiten, € 26,–ISBN 978-3-86916-204-1
Im AngesIcht des Fernsehens
d e r F I l m e m A c h e r d o m I n I k g r A F
chris Wahl | Jesko Jockenhövelmarco Abel | michael Wedel (hg.)
AUCH ALS
eBook
IN KOOPERATION MIT
F i l m -Konzepte
2015 · 4
38
Jörn Glasenapp (Hg.)
Dominik Graf
NEUERSCHEINUNGEN
Die Digitalisierung hat nicht nur die Filmproduktion
und das Rezeptionsverhalten grundlegend verändert,
sondern auch elementare Auswirkungen auf die
Situation der Filmarchive. Sie geben einerseits ihre
Kernkompetenz der Sicherung an die Rechenzentren ab,
wo Digitalisate von Filmen gelagert und betreut werden,
und müssen andererseits aufpassen, dass ihre analogen
Bestände sich nicht unter ihren Händen aufl ösen, weil
für sie kein Geld mehr da ist. Das Gebot der Stunde heißt
Zugang, und auch wenn dahinter manchmal viele
Probleme unsichtbar werden: Die Digitalisierung hat
dem Filmerbe eine potenzielle Aufmerksamkeit bislang
ungekannten Ausmaßes ermöglicht.
»Film« wird in dieser Reihe in seiner ganzen Bedeu-
tungsbreite verstanden, als Material, als Medium, als
Kunst, als audiovisuelles Bewegtbild. »Erbe« wiederum
wirft die Frage auf, wie was für wen durch wen zu
welchem Ende aufbewahrt wird. Diese Frage ist auch
deshalb so interessant, weil die große Verfügbarkeit
heute von einer zunehmenden Geschichtsvergessenheit
konterkariert wird, weil es der Kuratierung und der
Kontextualisierung bedarf, um die Aufmerksamkeit zu
lenken und zu fokussieren, und weil es ein Missverhält-
nis zwischen der Ubiquität der audiovisuellen Medien
und der Ignoranz gegenüber der Problematik ihrer
Obsoleszenz gibt.
Die Reihe »Film-Erbe«, in der bis 2017 in loser Folge fünf Bände erscheinen
werden, versammelt historische Arbeiten, die auch die Voraussetzungen
der Geschichtsschreibung refl ektieren, und Studien zur Situation in der
Gegenwart, also beispielsweise zu pragmatischen und politischen Frage-
stellungen, sowie zukunftsweisende Refl exionen über Konzepte, Begriff e,
Strategien und Th eorien.
Herausgegeben von Chris Wahl
DER REIHENHERAUSGEBER
Chris Wahl, geb. 1974, ist Heisenberg-Professor für das
Audiovisuelle Kulturerbe an der Filmuniversität Babels-
berg KONRAD WOLF, zu der auch das Filmmuseum
Potsdam gehört.
18 · 19FRÜHJAHR 2015
Die etwa 40 Beiträge dieser Anthologie gehen erstmals den Fragen nach,
wer die Akteure auf dem langen Weg gegen das Vergessen waren, wann
sie mit welchen Ideen, Erfolgen und Niederlagen in Deutschland
auftraten. Die einzelnen Beiträge fächern den besonderen Facetten-
reichtum jener Annäherungen an die Geschichte des Mediums auf:
Netzwerke werden erkennbar, die sich aus der Filmbranche selbst heraus
entwickelten.
Produzenten, Sammler, technische Pioniere und Journalisten riefen
gemeinsam zum Bewahren auf. Guido Seeber auf der KIPHO 1925, Karl
Wolff sohn in der »Licht-Bild-Bühne«. Die Institutionalisierung von
fi lmhistorischer Aktivität lief in den 1930er Jahren parallel zur Festigung
der nationalsozialistischen Diktatur, etwa im Reichsfi lmarchiv und in
der Ufa-Lehrschau unter Hans Traub. Die Folgen waren ambivalent und
strahlten sowohl auf die Bundesrepublik (Filmarchiv der Persönlichkei-
ten) als auch auf die DDR (Staatliches Filmarchiv) aus. Sie sind in ihrer
Bedeutung für die Filmgeschichtsschreibung nach 1945 bis heute nur in
Ansätzen analysiert worden.
Film-ErbeHerausgegeben von Chris Wahl
Rolf Aurich / Ralf Forster (Hg.)Wie der Film unsterblich wurdeVorakademische Filmwissenschaft in Deutschlandetwa 320 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungen, ca. € 34,–ISBN 978-3-86916-407-6
� Erscheint im Mai 2015ISBN 978-3-86916-407-6
9 7 8 3 8 6 9 1 6 4 0 7 6
Als sich der Film allmählich etablierte, fehlten all jene
Personen und Institutionen, die dazu beitragen, dass
Materialien bewahrt und Inhalte refl ektiert werden: Filmar-
chive, Institute und Museen, Ausstellungen, Studiengänge,
Autoren und Verlage. Ihnen und ihrer Arbeit widmet sich
dieser Band.
DIE HERAUSGEBER
Rolf Aurich, geb. 1960 in Peine. Lektor, Redakteur
und Autor an der Deutschen Kinemathek. Lebt in
Potsdam.
Ralf Forster, geb. 1966. Promovierter Filmtechnik-
historiker am Filmmuseum Potsdam und
wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt
»Regionale Filmkultur in Brandenburg« an der
Filmuniversität Babelsberg. Vorstand im Deut-
schen Institut für Animationsfi lm Dresden. Lebt
in Berlin.
FILMUNIVERSItät BABELSBERG koNRAd woLF
IN KOOPERATION MIT
Rolf Aurich · Ralf Forster (Hg.)
Wie der Filmunsterblich wurde
Vorakademische Filmwissenschaft in Deutschland
NEUERSCHEINUNGEN
FILM & SCHRIFTHerausgegeben von Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
Band 19Brigitte DesalmFilmkritikerinKonzeption und Redaktion: Rolf Aurich, Wolfgang Jacobsen, Sascha Koebner, Thomas Koebneretwa 260 Seiten, s/w-Abbildungenca. € 26,–ISBN 978-3-86916-405-2
� Erscheint im Mai 2015ISBN 978-3-86916-405-2
9 7 8 3 8 6 9 1 6 4 0 5 2
Fast 30 Jahre lang war Brigitte Desalm für den »Kölner-Stadt-Anzeiger«
tätig. Zunächst ab 1972 als Redakteurin der Fernsehseite, dann ab 1980
als Leiterin des Film-Ressorts. Begonnen hatte sie ihre Laufbahn als
Schauspielerin am Bochumer Schauspielhaus. 1963 wechselte sie zum
Journalismus, war u. a. für den WDR, die Zeitschrift »steadycam« und
den Hörfunk tätig. Profunde Kenntnis der Filmgeschichte und ein feines
Gespür für sprachliche Präzision und Nuancen zeichneten ihr Schreiben
aus. Ihre Argumente für und wider einen Film waren bedacht, Polemik
war ihr nicht eigen. Sie wollte begeistern, anregen, mit intellektueller
Leidenschaft eine Diskussion entfachen. So entstanden Rezensionen, die
literarische Miniaturen sind, sensible Porträts und gleichermaßen kluge
wie fordernde Kommentare. Obwohl ihr Geschäft die Tageskritik war, ist
in ihren Texten immer etwas über den Tag hinaus weisendes formuliert.
Auch über Literatur äußerte sie sich, hatte zudem den Alltag im Blick.
Für eine Reportage über die »Büdchen« Kölns wurde sie 1999 mit dem
Th eodor-Wolff -Preis ausgezeichnet. Brigitte Desalm verstarb 2002 in
Köln.
Dieser Band aus der Reihe FILM & SCHRIFT widmet sich
der Filmjournalistin Brigitte Desalm (1941–2002), die mit
ihren Kritiken für den »Kölner-Stadt-Anzeiger« die Filmpub-
lizistik der Bundesrepublik wesentlich mitprägte.
DIE HERAUSGEBER
Rolf Aurich, geb. 1960 in Peine. Lektor, Redak-
teur und Autor an der Deutschen Kinemathek.
Lebt in Potsdam.
Wolfgang Jacobsen, geb. 1953 in Lübeck. Leiter
Forschung und Autor an der Deutschen
Kinemathek. Konzipierte und betreute Retros-
pektiven, Ausstellungen, Lesungen, Symposien
und Sonstiges mehr. Schreibt über Film und
Literatur. Lebt in Berlin.
DIE REDAKTEURE
Thomas Koebner, geb. 1941, em. Professor für Filmwissenschaft an der
Universität Mainz. Zahlreiche Veröff entlichungen zur deutschen
Literatur des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, zum Musiktheater, zur
Filmgeschichte und zum Fernsehfi lm.
Sascha Koebner, geb. 1977. Studium der Filmwissenschaft, Soziologie
und Germanistik. Arbeitet als freier Filmjournalist und Filmwissen-
schaftler in Köln. Veröff entlichungen in »Film-Dienst«, im Verlag edition
text + kritik und bei Reclam sowie diversen Onlineplattformen und
Tageszeitungen.
F ILM & SCHRIFT Band19
Brigitte DesalmFilmkritikerin
20 · 21FRÜHJAHR 2015
Rolf Aurich / Wolfgang Jacobsen Ernest Borneman Film. Fernsehen. Fremde 128 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungenca. € 20,–ISBN 978-3-86916-406-9
� Erscheint im April 2015ISBN 978-3-86916-406-9
9 7 8 3 8 6 9 1 6 4 0 6 9
Bekannt ist Ernest Borneman heute allenfalls als Sexualwissenschaftler.
Dass er Romancier und Autor von Kriminalromanen war: vergessen.
Auch seine Arbeiten für Film und Fernsehen sind kaum mehr im
Gedächtnis. 1933 ging Borneman ins englische Exil, wurde von dort
nach Kanada deportiert und kehrte nach Kriegsende zu seinen Ursprün-
gen zurück. In Deutschland blieb er ein Fremder – als Liberaler, als
off ener, neugieriger Geist. In Kanada hatte er Propagandafi lme gegen
das nationalsozialistische Deutschland gedreht, nach dem Krieg die
Filmabteilung der UNESCO in Paris geleitet. Wesentliche Züge der
privaten Fernsehsender in England waren auch sein Werk. Borneman
entwickelte 1960/61 das Freie Fernsehen in der Bundesrepublik, Vorläu-
fer des ZDF – das »Adenauerfernsehen«, ein Fiasko, das seinem Ruf
schadete. Der legendäre Beat-Club von Radio Bremen: seine Idee, doch
nicht mit ihm verbunden. Stets wurde er misstrauisch beobachtet, eine
wirkliche Karriere bei Film und Fernsehen blieb ihm versagt.
Die Autoren erzählen ausgehend von exemplarischen Dokumenten von
Bornemans Aktivitäten für Film und Fernsehen. Sie legen Fährten durch
ein schier unüberschaubares Reservoir an Bildern und Tönen und
entwerfen ein faszinierendes Bild einer beeindruckenden Persönlichkeit.
Diese Monografi e würdigt mit Ernest Borneman (1915–1995)
einen Intellektuellen, der mit seinem Einfallsreichtum
die Film- und Fernsehgeschichte weltumspannend, doch
gleichsam unsichtbar über Jahrzehnte begleitet und
mitgeprägt hat.
IN KOOPERATION MIT
DIE HERAUSGEBER
Rolf Aurich, geb. 1960 in Peine. Lektor,
Redakteur und Autor an der Deutschen
Kinemathek. Lebt in Potsdam.
Wolfgang Jacobsen, geb. 1953 in Lübeck.
Leiter Forschung und Autor an der Deutschen
Kinemathek. Konzipierte und betreute
Retrospektiven, Ausstellungen, Lesungen,
Symposien und Sonstiges mehr. Schreibt über
Film und Literatur. Lebt in Berlin.
Rolf AuRich WolfgAng JAcobsen
ErnEst BornEman film.
feRnsehen. fRemde.
Zum 100.
Geburtstag am
12. April 2015
NEUERSCHEINUNGEN
Von diesem Sonderfall ausgehend, zeigt sich eindrucksvoll das Gesamt-
angebot an Filmen, das ein großstädtisches Publikum in den Kinos des
»Dritten Reiches« erwarten konnte.
Darunter waren 1938 das mit nicht immer gutem Gewissen bewunderte
Hollywood-Kino, die ideologisch bedenkenlos freche französische
Filmkomödie, das (selbst-)refl exive Wiener Musik-Kino, der internatio-
nal kostümierte reichsdeutsche Abenteuer- und Actionfi lm sowie der um
kriminalistische Sachlichkeit bemühte Polizeifi lm. Hinzukommen
melodramatische Eskalationen im Liebesfi lm, die deutsche Spielart
einer »sophisticated comedy«, der Friedenssehnsüchte im Krieg veran-
kernde Propagandafi lm sowie der »absolute« Dokumentarfi lm einer
Leni Riefenstahl. Nach 1939/40 zeigt sich, wie sehr Kinoprogramm
Durchschnitt bedeutet, sich gerade in diesem Durchschnitt aber auch
ein mehrdimensionales Unterhaltungskino sowie der mehrfach adres-
sierte Propagandafi lm der Kriegsjahre ankündigt.
Harro Segeberg / Simon Klingler »Durchfluss eines Filmkontinents«Fallstudien zur Geschichte der NS-Medienmetropole Hamburgetwa 250 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungenca. € 29,–ISBN 978-3-86916-408-3
� Erscheint im Mai 2015ISBN 978-3-86916-408-3
9 7 8 3 8 6 9 1 6 4 0 8 3
Inspiriert von Alexander Kluges Wort vom »Durchfl uss eines
Filmkontinents« widmet sich dieser Band der NS-Medien-
metropole Hamburg.
DIE AUTOREN
Harro Segeberg, em. Professor für Neuere Deutsche
Literatur und Medien an der Universität Hamburg;
2009–2011: DFG-Projekt »Medialität und Modernität im
NS-Kino«; 1999–2003 Vorsitzender der »Gesellschaft für
Medienwissenschaft«. Neben zahlreichen Veröff entli-
chungen zur Literatur- und Mediengeschichte des 18. bis
21. Jahrhunderts zuletzt Herausgeber und Mitautor einer
»Mediengeschichte des Films«, Bd. I–VIII (1996–2012).
Simon Klingler, wissenschaftlicher Mitarbeiter im
DFG-Projekt »Medialität und Modernität im NS-Kino«;
zur Zeit wissenschaftliches Volontariat am Museum für
Kunst und Gewerbe Hamburg; Veröff entlichungen:
zuletzt Beiträge im Ausstellungskatalog u. a. zu Charles
Chaplin und Oskar Meester. In: Leonie Beiersdorf, Sabine
Schulze, Dennis Conrad (Hg.): »Krieg und Propaganda
14/18« (2014); »Once Upon a Time in America«. In: Markus
Kuhn, Irina Scheidgen, Nicola Valeska Weber (Hg.):
»Filmwissenschaftliche Genreanalyse. Eine Einführung«
(2013).
»Durchfluss »Durchfluss eines film-
kontinents«kontinents«
Fallstudien zur Geschichte der ns-MedienMetropole haMburG
harro seGeberG · siMon KlinGler
22 · 23FRÜHJAHR 2015
CineGraph e. V. (Hg.)Gegen?Öffentlichkeit!Neue Wege im Dokumentarischen (cinefest. Katalogbuch zum XI. Internat. Festival des deutschen Film-Erbes 2014)Redaktion: Olaf Brill und Kay Hoffmann168 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungen und eine DVD (175 min.) mit fünf Dokumentarfilmen€ 25,–ISBN 978-3-86916-390-1Im Vertrieb der edition text+kritik
� Bereits erschienenISBN 978-3-86916-390-1
9 7 8 3 8 6 9 1 6 3 9 0 1
Die Einführung von 16mm-Kameras und tragbarer Tonbandgeräte
ermöglichte es nun, ganz nah am Geschehen zu sein. Die leichte
Bedienbarkeit und die geringeren Kosten des Filmmaterials führten
dazu, dass verschiedene gesellschaftliche Gruppen Film und später
Video als Ausdrucksmittel entdeckten, um ihr Leben zu refl ektieren und
für ihre Interessen zu kämpfen.
Die technischen Veränderungen trafen auf einen gesellschaftlichen
Umbruch: Proteste gegen Vietnamkrieg, Notstandsgesetze, Atomkraft
und für eine liberalere Gesellschaftsordnung. Da die etablierten Medien
– Fernsehen und Presse – diese oppositionellen Strömungen oft ignorier-
ten oder sogar bekämpften, bildeten sich verschiedene Formen einer
Gegenöff entlichkeit heraus.
Der Katalog zum cinefest dokumentiert mit Kritiken, Dokumenten und
Hintergrundtexten über 30 exemplarische Produktionen der Jahre 1956
bis 2005 aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und
der Tschechoslowakei.
Die dem Katalog beigefügte DVD präsentiert den damals umstrittenen
Dokumentarfi lm »Rote Fahnen sieht man besser« (1970/71) über die erste
Massenentlassung in der Bundesrepublik aus Sicht der Betroff enen
sowie weitere kurze Dokumentarfi lme über Arbeiterinnen in der DDR,
den Arbeitskampf schottischer Werftarbeiter und politisch-kulturelle
Aktionen in Hamburg.
In den 1960ern erlebte der dokumentari-
sche Film einen fundamentalen Wandel.
cinefest 2014, das XI. Internationale
Festival des deutschen Film-Erbes, wirft
einen genauen Blick auf die Th emen und
die oft innovative Technik und Stilistik des
Dokumentarfi lms seit dieser Zeit.
NEUERSCHEINUNGEN
Mit der Grenzüberschreitung auf der Flucht setzt eine Erfahrung des
Exils ein, in der die Wahrnehmung von »Heimat« ein jähes Ende fi ndet.
Erfahrungswerte von aff ektiver Verankerung und Intimität werden
durch die Vertreibung beschädigt oder zerstört. Eine schockhafte
Erfahrung von Fremdheit setzt ein. Gleichzeitig bleibt »Heimat« als
Erinnerung präsent, die in unzugänglichen Sehnsuchtsbildern einbricht
oder in einer paradoxen Verschiebung zwischen der Erfahrung von
fremder Heimat und vertrauter Fremde oszilliert.
Diese Arbeit nimmt das Exil in seiner unmittelbaren Wahrnehmungsdi-
mension in den Blick, nähert sich der Perspektive von Betroff enen. Von
einzelnen Motiven bis hin zu Erfahrungskonstanten wie der Erfahrung
von Rückkehr oder der einer neuen »Heimat« im Prozess der Akkultura-
tion spannt sich ein breites Panorama der Exilerfahrung auf und wird in
einer detailreichen und präzisen Beschreibung zugänglich gemacht.
Texte des deutschsprachigen Exils des 20. Jahrhunderts bilden die Basis,
anhand derer die Arbeit sich dieser Erfahrung nähert. Dabei werden
Verbindungslinien zu gegenwärtigen Flucht- und Migrationserfahrun-
gen aufgezeigt, ohne den spezifi schen zeiträumlichen Kontext auszu-
blenden, der die Exilerfahrung wesentlich mitprägt.
Anna-Lena HermelingmeierWahrnehmung von Heimat und Exiletwa 320 Seiten, ca. € 32,–ISBN 978-3-86916-410-6
� Erscheint voraussichtlich im Mai 2015ISBN 978-3-86916-410-6
9 7 8 3 8 6 9 1 6 4 1 0 6
Der Band ist eine kulturwissenschaftlich ausgerichtete
Studie, die anhand von fi ktionalen sowie nicht-fi ktionalen
Texten und vereinzelt Filmdokumentationen eine neue
Perspektive auf Exilthematik und »Heimat« eröff net.
DIE AUTORIN
Anna-Lena Hermelingmeier, geb. 1982, Studium der Literatur-
wissenschaft und Geschichte in Bielefeld, Paris und Berlin.
Die vorliegende Arbeit wurde 2014 an der Universität Freiburg als
Dissertation anerkannt. Anna-Lena Hermelingmeier lebt als freie
Lektorin und Autorin in Berlin.
AnnA-LenA HermeLingmeier
Wahrnehmung von heimat
und exil
24 · 25FRÜHJAHR 2015
Hanns-Werner Heister / Walter-Wolfgang Sparrer (Hg.)Komponisten der Gegenwart (KDG) Loseblattwerk, etwa 10 700 Seiten in 9 Ordnern€ 249,– zzgl. 2–3 Nachlieferungen pro JahrGrundwerk einschließlich der 53. Nachlieferung:ISBN 978-3-86916-415-1
Das KDG versammelt knapp 900 Komponistinnen und
Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, zu denen
»Klassiker« zählen, aber auch zu Unrecht Vergessene. Das
Lexikon stellt sie mit Biografi en und Werküberblicken in
ihrem Werden und Wirken sowie in ihren Werken detail-
liert dar. Zusätzlich fi nden sich zu über 200 Komponisten
neben Werkverzeichnissen, Auswahldiskografi en und
-bibliografi en auch ausführliche Darstellungen mit
Notentafeln sowie Erläuterungen zur Ästhetik und Kompo-
sitionstechnik.
Stiftung Illustration (Hg.)Lexikon der Illustration im deutschsprachigen Raum seit 1945 (LdI)Redaktion: Helmut KronthalerLoseblattwerk, etwa 1300 Seiten in 3 Ordnern, zahlreiche farbige und s/w-Abbildungen€ 95,– zzgl. 1-2 Nachlieferungen pro JahrGrundwerk einschließlich der 5. Nachlieferung:ISBN 978-3-86916-350-5
Das LdI versammelt Artikel über derzeit etwa 70 Künstle-
rinnen und Künstler aus dem Bereich der Illustration. Die
von ausgewiesenen Fachautoren geschriebenen Artikel
umfassen neben einem Essay auch bio- und bibliografi sche
Angaben zum jeweiligen Künstler sowie ein vollständiges
Verzeichnis der illustrierten Bücher. In einem umfangrei-
chen farbigen Bildteil wird zudem eine repräsentative
Auswahl des Schaff ens dokumentiert.
Hermann Korte (Hg.)Begründet von Heinz Ludwig ArnoldKritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG) Loseblattwerk, etwa 16 500 Seiten in 14 Ordnern€ 295,– zzgl. 3 Nachlieferungen pro JahrGrundwerk einschließlich der 109. Nachlieferung:ISBN 978-3-86916-411-3Grundwerk einschließlich der 110. Nachlieferung:ISBN 978-3-86916-412-0
Das KLG bietet ausführliche Informationen zu derzeit etwa
800 Schriftstellerinnen und Schriftstellern der deutsch-
sprachigen Gegenwartsliteratur. In ausführlichen Essays
werden die einzelnen Werke der jeweiligen Autorinnen und
Autoren sowie Werkzusammenhänge und poetologische
Grundlagen eingehend analysiert und bewertet.
Sebastian Domsch / Annegret HeitmannIrmela Hijiya-Kirschnereit / Wolfgang KisselThomas Klinkert / Barbara Winckler (Hg.)Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur (KLfG) Redaktion: Andreas Wirthensohn Loseblattwerk, etwa 15 800 Seiten in 13 Ordnern€ 295,– zzgl. 3 Nachlieferungen pro JahrGrundwerk einschließlich der 95. Nachlieferung: ISBN 978-3-86916-413-7Grundwerk einschließlich der 96. Nachlieferung:ISBN 978-3-86916-414-4
Das KLfG stellt – mit Essays und ausführlichen Biografi en
– Leben und Werk von etwa 700 zeitgenössischen Schrift-
stellerinnen und Schriftstellern der Weltliteratur vor, die
die Literatur ihres Sprach- und Kulturraums prägen und
deren Werke zu wesentlichen Teilen in deutscher Überset-
zung vorliegen.
NEUERSCHEINUNGEN
Unsere Online-Publikationen
Die vier Nachschlagewerke »Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen
Gegenwartsliteratur« (KLG), »Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegen-
wartsliteratur« (KLfG), »Komponisten der Gegenwart« (KDG) und »Lexikon
der Illustration im deutschsprachigen Raum seit 1945« (LdI) sowie die beiden
Literaturzeitschriften TEXT+KRITIK und »Bargfelder Bote« stehen zu Ihrer Online-
Recherche bereit.
� Auf www.nachschlage.NET erhalten Sie zuverlässige
Informationen zu Autoren, Komponisten und Illustratoren des
20. Jahrhunderts und der Gegenwart.
� Die regelmäßig aktualisierten Beiträge bieten Essays, Angaben
zur Primär- und Sekundärliteratur zu über 800 deutsch-
sprachigen und 700 fremdsprachigen Schriftstellern,
zu knapp 900 Komponisten sowie zu etwa 70 Illustratoren der
Gegenwart.
� Seit 2014 können Sie mit Ihrer Registrierung auch die
einzelnen Beiträge von TEXT+KRITIK (ab Heft 163) und
Lieferungen des »Bargfelder Boten« (ab Lfg. 301)
online abrufen.
� Fragen zu www.nachschlage.NET, den Konditionen für nicht-
private Nutzer sowie zu einem kostenlosen Testzugang beantworten
wir Ihnen gerne telefonisch unter +49 (89) 436 000 12 oder
per E-Mail unter [email protected].
EINZELPREISE FÜR PRIVATE NUTZER:
KLG pro Kalenderjahr € 111,40
KLfG pro Kalenderjahr € 111,40
KDG pro Kalenderjahr € 79,25
LdI pro Kalenderjahr € 79,25
T+K pro Beitrag € 7,50
BB pro Beitrag € 7,50
Bei einem Nutzungsbeginn während des
laufenden Kalenderjahres wird das Entgelt
für die Anzahl der Monate nach Vertrags-
beginn anteilig berechnet.
Das Abonnement lässt sich individuell
zusammenstellen.
26 · 27FRÜHJAHR 2015
Lars E. LaubholdVon Nikisch bis NorringtonBeethovens 5. Sinfonie auf Tonträger2014, 650 Seiten, € 69,–ISBN 978-3-86916-330-7Wie hat sich die musikalische Interpretation seit der ersten
Gesamteinspielung einer vollständigen Sinfonie entwi-
ckelt? In seiner akribisch geführten Analyse untersucht der
Autor diese Frage anhand von 130 Tonaufnahmen.
Doris WendtNathalie Sarraute2014, 226 Seiten, € 26,–ISBN 978-3-86916-380-2Doris Wendts kenntnisreiche Monografi e ist derzeit die
einzige deutschsprachige Einführung in das Werk der
französischen Schriftstellerin Nathalie Sarraute.
Wolfgang Jacobsen (Hg.)Alexander Kluge / Digne M. MarcoviczRealismus des Herzens2014, 127 Seiten, € 29,80 ISBN 978-3-86916-363-5Dieser Band ist eine beeindruckende Montage:
von Fotografi en der kürzlich verstorbenen Digne
M. Marcovicz mit – größtenteils bisher unveröff ent-
lichten – Texten Alexander Kluges.
Uwe SchütteInterventionenLiteraturkritik als Widerspruch bei W. G. Sebald2014, 651 Seiten, € 45,–ISBN 978-3-86916-354-3Unter Einbezug bisher unveröff entlichter Archivdoku-
mente liefert Uwe Schütte nicht nur einen umfassenden
Überblick über Sebalds Schaff en, sondern zeichnet zu-
gleich die intellektuelle Biografi e dieses Querdenkers nach.
Nathalie Sarraute
Doris WendtLaub
hoLd
Von
niki
sch
bis
nor
ring
ton
EEiin b
rprEtation
Eitrag zur gEschichtE dEr musikaLischEn intErpr
im zEittaaLLttEErr iiihhrrEErr tEchnischEn rEproduziErbarkEit
bEEthoVEns 5. sinfoniE auf tonträgEr
Von nikisch bis norrington
Lars E. LaubhoLd
Uwe Schütte
Interventionen.Literaturkritik als widerspruch bei w. G. Sebald
Unsere Backlist-Titel 2014
Umschlagabbildung: Werner Schwier © hr/Kurt Bethke
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Die edition text+kritik im Richard Boorberg Verlag
Der Verlag verdankt seinen Namen der Zeitschrift TEXT+KRITIK, die der Richard Boorberg Verlag 1969 vom Georgi Verlag, Aachen übernommen hatte. Neben der Zeitschrift entwickelte sich bald ein breites geisteswissenschaftliches Programm mit heute mehr als 1 000 lieferbaren Titeln aus den Bereichen Literatur, Musik, Film und Kulturwissenschaften, das auch viele Reihen und Nachschlagewerke in Lose-blattform sowie als Online-Produkte enthält. Jährlich erscheinen etwa 60 neue Titel.Zum 1. Januar 1975 wurde die edition text + kritik selbstständiger Verlag in der Rechtsform einer GmbH, Anfang 2009 in den Richard Boorberg Verlag rückintegriert. Sitz der edition text + kritik war und ist München.