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führungkarriere

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C rowdsourcing heisst die Methode, mit der Unternehmen Ideen, Wis-

sen und Arbeitskraft der Masse (crowd) nut-zen, um kleinere und grössere Projekte zu stemmen, die früher unmöglich gewesen wären. Was einst als idealistisches Experi-ment bei der NASA begann, hat sich als profitorientiertes Geschäft etabliert. Das Mitmachweb kann heute Logos entwerfen, Texte übersetzen, Produkte entwickeln oder Websiten testen. Immer mehr Unterneh-

men entdecken die Macht der Crowd. Man gewinnt Publicity, bindet Kunden mit ein, spart Kosten und weiss, das Ergebnis hat bereits erste Abnehmer. Internationale Un-ternehmen wie IBM verlagern Jobs schon heute systematisch in die Crowd, um Ent-wicklungsprozesse effizienter und effektiver zu gestalten. Doch auch hierzulande ma-chen sich Unternehmen wie die SBB, die Migros oder Victorinox das Wissen im Schwarm zu Nutze. Die Universität St. Gal-len beispielsweise hat am Institut für Wirt-schaftsinformatik eigens ein Competence Center Crowdsourcing etabliert.

Crowdsourcing ArtenHeute unterscheidet man unter (mindes-tens) fünf Arten von Crowdsourcing:• Crowd Intelligence: Wissen teilen

und weitergeben. Oft geht es darum, bestehende Produkte zu verbessern oder Fragen zu klären.

• Crowd Creation: Ideen von einer Menschenmasse sammeln.

• Crowd Voting: Die Beurteilung von Benutzern für Entscheidungen einbeziehen.

• Crowdfunding: Mikro-Kredite über Plattformen für Start-Up’s oder Non Profit Organisationen.

• Crowdtesting: Softwaretests an die Community auslagern.

Vor- und NachteileUnternehmen können durch Crowdsour-cing in verschiedener Hinsicht profitieren: Neue Ideen eröffnen ungeahnte Potenziale oder Kundengruppen für das Unterneh-men. Es kann Produkte entwickeln, die den Anforderungen des Marktes besser ent-sprechen. Fixkosten können gesenkt wer-den. Und das Produkt kommt dank kürze-rer Entwicklung schneller auf den Markt. Natürlich tragen die Unternehmen mit Crowdsourcing auch gewisse Risiken und

Nachteile: Nicht alle Qualitätsstandards können beachtet werden. Die erwünschte Wirksamkeit kann ausbleiben. Oder die Flut an Ideen ist zu gross, so dass das Un-ternehmen damit nicht umgehen oder die Ideen nicht umsetzen kann.

Eine valable Option Unternehmen haben dank Crowdsourcing die Möglichkeit auf bessere Lösungen und vor allem marktkonforme Produkte und Feedbacks, da die Ideen aus der angepeil-ten Zielgruppe entstammen. Die Nutzer oder Beitragsleister auf der anderen Seite, haben die Möglichkeit Wissen zu teilen und zwar dann, wenn sie Zeit haben, sie können potentielle zukünftige Arbeitgeber kennenlernen oder das eigene Potential neu ausschöpfen.

Wie wäre es, wenn Sie bereits im Vorfeld wüssten, was Ihre Kunden wollten? Sind Sie ein Startup und möchten nicht mit teuren Agenturen, Arbeitsvermittlungen oder Unternehmens- Beratungen zu tun haben? Das Buzzword der Stunde heisst: Crowdsourcing.

Was ist … Crowdsourcing?

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ROGER BASLERist Betriebsökonom FH und Unternehmens-Architekt. Er begleitet etablierte Unternehmen und Startups in den Bereichen Business-Deve-lopment, Digitales Marketing und e-Commerce.

Tel. 044 586 07 [email protected]

ANLEITUNG

Natürlich variieren die einzelnen Arbeits-schritte je nach Plattform, aber grund-sätzlich gibt es eine Kurzanleitung in sechs Schritten:1. Fragestellung und Belohnung ausarbeiten2. Plattform auswählen3. Ideen finden lassen4. Ideen auswählen und bewerten 5. Abschluss und Planung der Umsetzung 6. Kontakte zu interessanten Teilnehmern

halten und Community pflegen.

PLATTFORMEN

• Ideen, Brainstorming, Produkt-entwicklung: Atizo, Quirky

• Kreation, Logo- und Produktdesign: designenlassen.de, jovoto.com, 12designer.com, 99designs

• Arbeitsleistungen mit höherer Komplexität: Elance, oDesk, twago

• Projektfinanzierung: wemakeit, 100-days.net, startnext, c-crowd

Das vielseitige Wissen der Social Web Community nutzen.