Wissenschaftliche Begleitung der Entwicklung eines Konzeptes zur Pflegesozialplanung für das Land
Mecklenburg-Vorpommern
Projektzeitraum 01.05.2014 bis 15.12.2014
Hintergrund
Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist in der Pflicht bis zum Jahr 2015 eine differenzierte Darstellung der Planungen zur pflegerischen Versorgungsstruktur auf der Grundlage von Analysen und Planungsergebnissen der Kommunen und Kreisfreien Städte zu erarbeiten und den notwendigen Handlungsbedarf zu beschreiben
Die Landkreise und kreisfreien Städte haben ihre bisherigen Planungen in den Strukturen vor der Kreisgebietsreform vorgelegt. Aus den bisherigen Einzelplänen und Unterlagen vor den Stichtag der Kreisgebietsreform geht hervor, dass das Verständnis zur Umsetzung der gesetzlichen Aufgabe qualitativ und quantitativ in sehr unterschiedlicher Form und Verantwortlichkeit erfolgte
Hintergrund
Bisher gibt es keine in sich geschlossene Darstellung der aktuellen Situation, der notwendigen Analysen und Planungen, der Auswertung von Analysen und Planungen die eine differenzierte Darstellung der Handlungsbedarfe möglich machen und Indikatoren für Vergleichbarkeit beschreiben
Bisherige Ansätze von Pflegesozialplanungen basieren:
zum einen auf einer Darstellung der Bestandaufnahme von vorhandenen Pflegediensten , Einrichtungen, Wohnformen und daraus abgeleiteter Schlussfolgerungen für kommunale Programme
zum anderen auf Ansätzen einer Pflegesozialplanung die darüber hinaus schon qualitative und quantitative Aussagen treffen auf deren Grundlage sich Handlungsbedarfe ableiten lassen
Anforderungen an
landesplanerische Empfehlungen
Demografische Herausforderung
im Jahr 2060 von einem Anteil der über 65-Jährigen von etwa 34 Prozent ausgegangen. Zum Vergleich: 2008 waren etwa 20 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre. Insbesondere gering besiedelte Bundesländer — wie Mecklenburg-Vorpommern — sind betroffen, weil sich dort Altersstrukturen durch die zunehmende Abwanderung Jüngerer, bei gleichzeitiger Abnahme der Geburtenraten sehr viel schneller verändern (vgl. u. a. Hoffmann et al., 2009). Mit hohem Alter steigt die Zahl der Erkrankungen. So hat bereits heute jeder fünfte Mensch über 85 Jahre fünf Erkrankungen oder mehr. Damit steigt mit zunehmendem Alter auch das Risiko einer Pflegebedürftigkeit. Dies ist nicht nur durch den Verlust von Gesundheit, sondern auch durch Einbußen an Selbstständigkeit gekennzeichnet
Die Anzahl zu Pflegender wird dramatisch ansteigen. Gleichzeitig wird die Anzahl derer, die bereit sind, unter gegebenen Bedingungen Angehörige zu pflegen, deutlich zurückgehen.
Für die Region, Städte und Gemeinden wird es zunehmend schwerer, gute Rahmenbedingungen für ein eigenständiges Leben älterer Menschen in ihrer gewohnten Umgebung zu gewährleisten. Kleinräumige Statistiken belegen, dass die ältere Bevölkerung darauf bereits reagiert.
Es gibt vermehrt Umzüge aus den abgelegenen Dörfern in die Klein- und Mittelstädte. Dennoch ist davon auszugehen, dass auch in Zukunft ältere Menschen in Dörfern ohne Supermarkt, Apotheke und Arzt in zumutbarer Erreichbarkeit wohnen werden.
Diese Defizite können nur durch ein wertschätzendes, integrierendes gesellschaftliches Umfeld, gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegenseitiger Alltagshilfen aufgefangen werden.
Demografische Herausforderung
Anforderungen an
landesplanerische Empfehlungen
die sich aus der demografischen Entwicklung ergebenden Auswirkungen und Anforderungen an Pflegesozialplanung kann nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe bewältigt werden
Planung, Steuerung und Koordinierung dieser grundlegenden Prozesse sollten durch das Land Mecklenburg-Vorpommern übernommen werden
Fachlicher Anspruch:
Vergleichbarkeit im Land Mecklenburg-
Vorpommern ermöglichen
Handlungsbedarfe benennen
differenzierte Pflegesozialplanung
erarbeiten
Steuerungsinstrumente entwickeln
Übersicht bisheriger Planungen
Landkreis Ludwigslust-Parchim•http://www.kreis-swm.de/Landkreis/Leben_im_Landkreis/Jugend,_Familie_%26_Senioren/_Randbereich/Dokumente/_Dokumente/Pflegesozialplan_LUP_2013.pdf
Landkreis Mecklenburgische Seenplatte •http://www.lk-mecklenburgische-seenplatte.de/media/custom/2037_1667_1.PDF?1399364581
Landkreis Vorpommern-Greifswald•http://www.kreis-vg.de/media/custom/2164_642_1.PDF?1361426668
•http://www.kreis-vg.de/media/custom/2098_238_1.PDF?1333017772
Schwerpunkte 2014
Analyse der bisherigen Pflegesozialplanungen
Die Analyse basiert auf den bisher vorhandenen Informationen der Kommunen und kreisfreien Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Übersicht über die Strukturierung der Pflegeangebote in MV.
Einschätzung des Ist-Zustandes als Grundlage zur Förderung der Strategieentwicklung in der Pflegeinfrastruktur in MV
• Wie ist das Planungssystem der Pflegeinfrastruktur ausgerichtet (zentral / dezentral)?
• Welche Dienstleistungsprogramme und Angebote für die ambulante und stationäre Pflege sind vorhanden?
• Welche Formen des externen Benchmarking bestehen?• Bestehen Management-Informationssysteme?
?
Schwerpunkte 2014
Einschätzung des Ist-Standes zum Stand des Ausbaus der Zusammenarbeit der Pflegeeinrichtungen mit Kooperationspartnern und Netzwerken zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der pflegerischen Versorgungsstruktur in MV
Niedergelassene Ärzte, Medizinische Versorgungszentren, Ambulanzen, Krankenhäuser, Pflegestützpunkte, Sozialstationen, Gemeindeschwestern, Pflegeheime, Pflegewohnheimen, Pflegewohnanlagen, Pflegeeinrichtung für psychisch Kranke, Demenz-WGs, Seniorenheime, Rehabilitationseinrichtungen, Pflegekassen, Krankenkassen, Medizinischer Dienst der Krankenkassen etc.
Formen der Kooperationen und
Netzwerke
Schwerpunkte 2014
Grundlagen zum Erstellen einer Roadmap für die Pflegesozialplanung
Auswertung der Ergebnisse der Analyse zur Beteiligung von Akteuren, zur Verwendung von Instrumenten und hinsichtlich der Aussagefähigkeit mit Blick auf die Anforderungen an eine Verwendbarkeit zur Koordinierung der Planung und Steuerung durch das Land Mecklenburg–Vorpommern.
Schwerpunkte 2014
Überlegungen zur Entwicklung eines Benchmarking
Konzeptionelle Überlegungen zur Entwicklung Benchmarking zwischen den Einrichtungen im Bereich der pflegerischen Versorgungsstruktur als möglicher Gestaltungsmaßstab für Entscheidungsträger zu:
Kostenbezogene Kennzahlen der
Pflegeeinrichtungen
Leistungsbezogene Kennzahlen der
Pflegeeinrichtungen
Strukturbezogene Kennzahlen der
Pflegeeinrichtungen
Projektleitung:Prof. Dr. Stefanie KraehmerProfessorin für Sozialpolitik, Ökonomie sozialer Einrichtungen und sozialer Dienste
Mitwirkende:Prof. Dr. Hans-Joachim GoetzeProfessor für PflegewissenschaftProf. Dr. Bedriska BethkeProfessorin für PflegewissenschaftSilvia HasartWissenschaftliche MitarbeiterinStefan Schmidt, M.Sc.Wissenschaftlicher MitarbeiterDr. Ursula SchirmerWissenschaftliche Mitarbeiterin
Prof. Dr. Steffi KraehmerNeubrandenburg, 2014
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