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,,Fit for Fun" heiflt ein heute verbreitetes Motto, und,,Fit for Fun" heiflt sogar der Titel einer neuen Leibes- und Lebensertachtigungs-Zeitschrift, die gegenw~lrtig an deutschen Zeitungskiosken zu haben ist. )klit ,F i t for Fun" leitet auch Beate Wedekind ihre Kolum- ne zur Juli-Ausgabe "94 des Trend- und Lebensstil-Magazins Max ein. Dieses ,,neue Selbst-Bewuj3tsein, seinen KOrper und seine Seele zu hegen und zu pflegen, sich taglich etwas Gutes zu tun" schreibt sie, und dies mit ,, lauter Aktivitaten, die Spa J3 machen, Op- timismus wecken, Erotik steigern': Auch Heiko Ernst, Chefredakteur von ,Psychologie heute'; der ein Gespar far neue Entwicklungen im Gesundheits- und Psychobereich hat, versieht eines seiner letzten Bficher mit dem Titel: ,,Gesund ist, was Spafl macht" Mit Gesundheit, Fitnej~ Wohlbefinden, diese verbunden mit SpaJ3 und GenuJ~ liegt man heute offensichtlich gut im Trend. Aber hinter solchen Aussagen verbergen sich eine Reihe yon Fragen: Nicht alles, was uns beim Sporttreiben Spafl macht oder uns Wohlbefinden vermittelt, ist auch schon gesund. Und nicht alles, was gesund ist und f i t macht, macht auch SpaJ~ Gesundheit und Wohl- befinden werden nicht nur oft verwechselt oder sogar gleichgesetzt, sondern auch die Wirkungen, die Sportaktivitglten auf sie haben, werden hliufig falsch eingeschatzt. Far gesundheitsbezogene Sportangebote hat das Konsequenzen. Deshalb tut es der Sache gut, wenn ein Sport- und Trainingswissenschaftler und eine Psy- chologe, beides Experten ffir Fragen der Gesundheit, sich zusammentun und kritisch die gesundheitlichen Wirkungen und MOglichkeiten von Sportaktiviti~ten analysieren, wie es Peter Schwenkmezger und Wolfgang Schlicht in ihrem einleitenden Beitrag im Hinblick auf die Primitrprllvention in dieser A usgabe der,, Sportwissenschaft" tun. Beide zweifeln nicht generell an der gesundheitlichen Bedeutung, die Sporttreiben haben kann, wohl aber sind sie skeptisch gegenfiber direkten (und unmittelbar-kausalen) Zusammenhgtngen zwischen Sporttreiben und Gesundheit. Die gesundheitlichen Wirkungen sind eher als komplex und unspezifisch einzusch~tzen. Ist es die Sportaktivitglt allein oder indirekt? Ist es die Gruppe, in der sie stattfindet? Ist es die Umgebung, in der man sportlich aktiv ist? Ist es die tachtige Obungsleiterin, die solche Wirkungen beeinfluJ3t? Viele Fragen sind noch offen, und Schwenkmezger und Schlicht plffdieren zu Recht f a r eine differen- zierte Betrachtungsweise. Im zweiten Hauptbeitrag behandelt Josef Wiemeyer die Frage der internen Bewegungs- reprltsentation als Problem der Motorik und des motorischen Lernens. Auflerdem gibt es noch zwei Forschungsbeitrage. Der eine - - , Teacher Socialisation in Physical Educa- tion: A Research Program"-- stammt von Paul G. Schempp (Athens/USA), der andere, der den ff~r manche Leserinnen und Leser vielleicht etwas ungewOhnlichen Titel ,Beinig- keitsdominanz" tri~gt, von Friedrich Fetz. Wie immer am Ende eine Reihe anregender und lesenswerter Besprechungen und Berichte.

O.G.