1 6. AD – AS – Modell aggregate demand – aggregate supply Literatur: Blanchard / Illing, Kap....

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6. AD – AS – Modellaggregate demand – aggregate supply

Literatur: Blanchard / Illing, Kap. 7

In der Vorlesung: vereinfachte Darstellung des Arbeitsmarktes

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6. AD – AS – Modell

Vereinfachende Annahme:

Kurze Frist: starre Preise

IS-LM-Modell: Outputniveau = Güternachfrage

(Bedingung: Unterauslastung der Produktionskapazitäten)

Das AD-AS-Modell eignet sich zur Beschreibung des Übergangs zur langen Frist:

Anpassung von Preisen und Löhnen.

Gleichgewicht auf dem Gütermarkt

Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt

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6.1. Aggregierte Nachfrage6.1. Aggregierte Nachfrage

IS-Kurve: Y = C(Y-T) + I(Y,i) + G

LM-Kurve: M = P L(Y,i)

Schnittpunkt beider Kurven hängt von exogenen Variablen G, T, M und P ab.

Lösung des IS-LM – Modells für das aggregierte Outputniveau Y (G,T,M,P)

Die hiermit verbundene Relation zwischen kurzfristigem Output und Preisniveau wird auch als aggregierte Nachfrage (AD) bezeichnet.

AD-Kurve: Y = YD(G,T,M,P)

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Aggregierte NachfrageAggregierte Nachfrage

Die aggregierte Nachfrage lässt sich grafisch durch die Lage der Schnittpunkte zwischen IS- und LM-Kurven für verschiedene Preisniveaus ermitteln.

LM – Kurve M/P = L(Y,i)

Höheres Preisniveau P verringert Realkasse M/P.

Die LM-Kurve verschiebt sich nach links.

Die verringerte Realkasse löst einen Zinsanstieg

aus. Dadurch sinkt die Güternachfrage.

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Aggregierte NachfrageAggregierte Nachfrage

Y

i

IS

LM-Kurven für verschiedene Preisniveaus

M/P1 = L(Y,i)

M/P3 = L(Y,i)

P

P1

AD: YD(G,T,M,P)

Y

P3

P2

Preisanstieg verringert aggregierte Nachfrage

6

Aggregierte NachfrageAggregierte Nachfrage

Die AD – Kurve ist die Menge aller Preis – Output – Kombinationen (P,Y), bei denen sich Güter- und Geldmarkt im kurzfristigen Gleichgewicht befinden. Entlang der AD-Kurve gilt:

Output = aggregierte Nachfrage (IS)Realkasse = Liquiditätsnachfrage (LM)

Verschiebungen der LM – Kurve oder der IS – Kurve bewegen die AD – Kurve in die gleiche Richtung. Erhöhung der Staatsausgaben, Steuersenkungen, expansive Geldpolitik, positive Schocks der Exportnachfrage oder technische Innovationen im Zahlungsverkehr verschieben die AD – Kurve nach rechts.

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Aggregierte NachfrageAggregierte Nachfrage

Y

i

IS

LM-Kurven für verschiedene Preisniveaus

P

P1

AD: YD(G,T,M,P)

Y

P3

P2

Anstieg der Geldmenge verschiebt AD nach rechts

dM > 0

8

Aggregierte NachfrageAggregierte Nachfrage

Y

i

IS

LM-Kurven für verschiedene Preisniveaus

P

P1

AD: YD(G,T,M,P)

Y

P3

P2

Anstieg der Staatsausga-ben oder Steuersenkungen verschieben AD nach rechts

dG > 0, dT < 0

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AD – AS – Modell

Ziel: Modellierung von Preisanpassungen

Zusätzliche endogene Variable: Preisniveau P

Zusätzliche Gleichung: Aggregiertes Angebot AS

Das aggregierte Angebot kann auf verschiedene Weise modelliert werden. Wesentlich ist, dass die AS-Kurve eine positive Relation zwischen Preis- und Outputniveau beschreibt.

Ansatz 1: Grenzproduktivitätstheorie

Ansatz 2: Lohn- und Preissetzung bei monopolistischer Konkurrenz

(Blanchard/Illing)

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6.2 Aggregiertes Angebot: Grenzproduktivitätstheorie6.2 Aggregiertes Angebot: Grenzproduktivitätstheorie

Produktionsfunktion F ( L,K ) K = Kapitalbestand Gewinnmaximierung

maxL P F(L,K) – W L – r K

=> FL = W / P

Grenzprodukt der Arbeit = Reallohn

Y

Y = F(L,K)

L = Arbeit (Stromgröße, kurzfr. variabel)

Steigung W/P

LD(W/P)

YS(W/P)

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Aggregiertes Angebot: GrenzproduktivitätstheorieAggregiertes Angebot: Grenzproduktivitätstheorie

Güterangebot und die Arbeitsnachfrage als Funktion des Reallohns:

Güterangebot YS(W/P) dYS / d(W/P) < 0 Arbeitsnachfrage LD(W/P) dLD / d(W/P) < 0

Y

Y = F(L,K)

L

Reallohn steigt

Nachfrage nach Arbeit sinkt

Güterangebot sinkt

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Aggregiertes Angebot: GrenzproduktivitätstheorieAggregiertes Angebot: Grenzproduktivitätstheorie

Annahme: Nominallöhne reagieren langsamer als Preise.

Ein Anstieg des Preisniveaus ist dann mit einem Rückgang der Reallöhne W/P verbunden.

Somit führen steigende Preise zu einer Zunahme des Güterangebots und der Nachfrage nach Arbeit.

→ AS-Kurve: Y = YS (W/P)

beschreibt Zusammenhang zwischen Preisniveau und Güterangebot bei gegebenen Nominallöhnen.

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Aggregiertes Angebot: GrenzproduktivitätstheorieAggregiertes Angebot: Grenzproduktivitätstheorie

Y

P AS

Ein Anstieg des Nominalohns W erhöht den Reallohn und verringert das Güterangebot. → Verschiebung der AS-Kurve nach links

Y = YS (W/P)

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IS – LM – AD – AS im GleichgewichtIS – LM – AD – AS im Gleichgewicht

Y

i

IS: Y = Yd (Y,i, G,T) Output = Nachfrage

LM-Kurve für das aktuelle Preisniveau

P

AD: YD(G,T,M,P)

Y

P*

AS: YS(W/P)

i*

Gleichgewicht auf dem Gütermarkt: YS = YD

Y*

M / P* = L(Y,i) Gleichgewicht auf dem Geldmarkt

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IS – LM – AD – ASIS – LM – AD – AS

Y

i

IS: Y = Yd (Y,i, G,T)

LM-Kurve für das aktuelle Preisniveau

M/P = L(Y,i)

P

AD: YD(G,T,M,P)

Y

P

AS: YS(W/P)

i

Angebotsüberschuss

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6.3 Preisanpassung im AD – AS – Modell6.3 Preisanpassung im AD – AS – Modell

Y

P

AD

AS

P1

Y1

Überschuss-angebot

kufri. Angebot

Das IS-LM-Modell geht davon aus, dass kurzfristig jede Menge zum aktuellen Preisniveau angeboten wird, weil Kapazitäten nicht ausgelastet sind.

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6.3 Preisanpassung im AD – AS – Modell6.3 Preisanpassung im AD – AS – Modell

Y

P

AD

AS

P1

Y1

Überschuss-angebot

kufri. Angebot

Im AD-AS-Modell wird berücksichtigt, dass das Güterangebot vom Preis abhängt.

Fallende Preise führen zum

Gleichgewicht

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Preisanpassung im AD – AS – ModellPreisanpassung im AD – AS – Modell

Konjunkturelle Störungen

Beispiel:

Rückgang der Exportnachfrage.

Die AD – Kurve verschiebt sich nach links.

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Preisanpassung im AD – AS – ModellPreisanpassung im AD – AS – Modell

P0 = P1

Y0

kurzfristige Reaktion:Preise konstant. Mengenanpassung

mittelfristige Reaktion:Preis- und Mengenanpassung

langfristige Reaktion ?

ASADP

Y

Nachfragerückgang

Y1

P2

Y2

20

6.4 Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

Die Wachstumstheorie zeigt, dass Output und Realeinkommen langfristig durch die Technologie und durch den Bestand an Produktionsfaktoren determiniert werden

Y = F (K, L).

Die Analyse des AD-AS-Modells zeigt jedoch, dass Verschiebungen der Güternachfrage (AD-Kurve) einen kurzfristigen Einfluss auf das Outputniveau ausüben.

Wodurch wird die Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht hervorgerufen?

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Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

Bisher haben wir angenommen dass die Nominallöhne nicht auf die Änderung der Güternachfrage reagieren.

Grund für diese Annahme ist die empirische Beobachtung, dass Nominallöhne langsamer auf Änderungen exogener Variablen reagieren als Preise, die ihrerseits wiederum langsamer reagieren als Produktionsmengen.

In einem groben Raster können wir somit drei Phasen unterscheiden, die sich in der Realität allerdings überlappen:

22

Anpassung zum langfristigen GleichgewichtPhase 1: Gütermengen passen sich an. Preise und Löhne reagieren (noch) nicht.

Analyse des kurzfristigen Gleichgewichts durch IS-LM

Phase 2: Mengen und Güterpreise passen sich an. Nominallöhne reagieren (noch) nicht.

Analyse des mittelfristigen Gleichgewichts durch AD-AS mit steigender AS-Kurve

Phase 3: Mengen, Preise und Löhne passen sich an.

Analyse des langfristigen Gleichgewichts durch AD-Kurve und langfristiges Güterangebot

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Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

P

Y

ADP

Y

kurzfristige Reaktion:Preise und Löhne exogen gegeben, Mengenanpassung.

besser durch IS-LM darstellbar.

24

Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

P

Y

Steigende AS-Kurve: mittelfristige Reaktion(Preis- und Mengenanpassung)

ASADP

Y

kurzfristige Reaktion:Preise und Löhne exogen gegeben, Mengenanpassung

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Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

P

Y = F(L,K)langfristige AS-Kurve

Steigende AS-Kurve: mittelfristige Reaktion(Preis- und Mengenanpassung)

Langfristiges GüterangebotY = F (L, K), L und K exogen:langfristige Reaktion(Anpassung von Mengen, Preisen und Löhnen)

ASADP

Y

kurzfristige Reaktion:Preise und Löhne exogen gegeben, Mengenanpassung

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Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

Ausgangspunkt: Eine überraschende Änderung exogener Variablen („Schock“)

a) Positiver Schock der Güternachfrage

b) Negativer Schock der Güternachfrage

Phase 1 („kurze Frist“): Die Unternehmen passen ihre Produktion an die veränderten Absatzmöglichkeiten an.

a) Outputniveau Y steigt

b) Outputniveau Y sinkt

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Anpassung zum langfristigen GleichgewichtPhase 2 („mittlere Frist“):

a) Produktion stößt an Kapazitätsgrenzen (Überschussnachfrage). Die Unternehmen merken, dass sie ihre Preise erhöhen und die Kapazität ausweiten können. Preise steigen, Investitionen und Beschäftigung nehmen zu.

b) Kapazitäten bleiben unausgelastet (Überschussangebot). Die Unternehmen merken, dass sie eine höhere Produktion nur bei Preisnachlässen absetzen können und dass sie Überkapazitäten abbauen müssen. Preise sinken, Investitionen und Beschäftigung nehmen ab.

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Anpassung zum langfristigen GleichgewichtPhase 3 (Übergang zur „langen Frist“):

a) Steigende Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt führt zur Knappheit qualifizierter Arbeitskräfte. Diese können höhere Löhne durchsetzen. Arbeitskosten steigen.

b) Sinkende Nachfrage nach Arbeitskräften führt zu steigender Arbeitslosigkeit. Lohnerhöhungen sind nur schwer durchsetzbar. Übertarifliche Zahlungen werden reduziert. Arbeitskosten sinken oder bleiben hinter dem Trend zurück.

In beiden Fällen kommt es langfristig zum Ausgleich von Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage.

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Preisanpassung im AD – AS – ModellPreisanpassung im AD – AS – Modell

P0 = P1

Y0

kurzfristige Reaktion:Preise konstant. Mengenanpassung

mittelfristige Reaktion:Preis- und Mengenanpassung

langfristige Reaktion:Anpassung der Löhne

ASADP

Y

Nachfragerückgang

Y1

P2

Y2

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Preisanpassung im AD – AS – ModellPreisanpassung im AD – AS – Modell

Löhne passen sich noch langsamer an veränderte

Marktbedingungen an als Güterpreise.

„mittlere Frist“: Zeitraum, in dem sich Preise

bereits anpassen, Löhne aber noch verharren.

Der vollständige Übergang zur langen Frist erfolgt

dann durch Lohnanpassungen.

Dafür ist simultane Betrachtung von Güter- und

Arbeitsmarkt erforderlich.

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Vgl. 6.2 Aggregiertes Angebot: GrenzproduktivitätstheorieVgl. 6.2 Aggregiertes Angebot: Grenzproduktivitätstheorie

Produktionsfunktion F ( L,K ) K = Kapitalbestand Gewinnmaximierung

maxL P F(L,K) – W L – r K

=> FL = W / P

Grenzprodukt der Arbeit = Reallohn

Y

Y = F(L,K)

L = Arbeit

Steigung W/P

LD(W/P)

YS(W/P)

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6.5 Arbeitsmarkt und Lohnanpassung

Aus Gewinnmaximierung resultierenaggregiertes Güterangebot YS (W/P)und aggregierte Arbeitsnachfrage LD (W/P)

Beide Funktionen sinken mit steigendem Reallohn.

Zur Vereinfachung: Arbeitsangebot langfristig durch Zahl der Erwerbsbevölkerung exogen gegeben:

Arbeitsangebot LS =

Kurzfristige Schwankungen sind möglich

L

33

Arbeitsmarkt und Lohnanpassung

W

W0 Arbeitsnachfrage LD (W / P0)

L

         

L

langfristiges Arbeitsangebot

Gleichgewichtslohn zum Preisniveau P0

34

Arbeitsmarkt und Lohnanpassung

W

LD (W / P1)

L

         

höhere Arbeitsnachfrage führt zu steigenden Löhnen

Lohn steigt

L

W0

W1

ÜN

35

Arbeitsmarkt und Lohnanpassung

W

W0

LD (W / P1)L

         

geringere Arbeitsnachfrage führt zu sinkenden Löhnen

Löhne sinken

L

W1

ÜA

36

6.6 Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

Bei konstantem Nominallohn erhöht ein Preisrückgang den Reallohn und reduziert daher die Arbeitsnachfrage.

Dies führt zu einem Überschussangebot auf dem Arbeitsmarkt. Der wiederum führt zu allmählich sinkenden Nominallöhnen.

AS – AD – Modell:

Sinkende Nominallöhne verschieben AS – Kurve nach rechts.AS-Kurve: Y = YS (W/P)

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Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

P0

Y0 = Y3

= F(K,L)

kurzfristige Reaktion:Preise konstant. Mengenanpassung

mittelfristige Reaktion:Preis- und Mengenanpassung

langfristige Reaktion:Anpassung der Löhne,Rechtsverschiebung der AS-Kurve. => P3, Y3=Y0

ASADP

Y

Nachfragerückgang

P3

Langfristiges Angebot

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Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

In der letzten Phase der Anpassung von Nominallöhnen verschiebt sich die mittelfristige AS-Kurve nach rechts. Bei der Anpassung zum Gleichgewicht kommt es zu weiteren Preisrückgängen, die wiederum Lohnsenkungen nach sich ziehen.

→ Deflation bzw. Disinflation (Rückgang der Inflationsrate)

Dieser Prozess dauert an, bis das neue Gleichgewicht bei „normaler“ Beschäftigungsquote und Outputniveau Y0 erreicht wird.

Kann Geldpolitik den Anpassungsprozess beschleunigen oder den vorübergehenden Rückgang des Outputniveaus abfedern?

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Anpassung bei konstanter Geldmenge

Y

i M0/P0 = L(Y,i)

P

urspr. AD-Kurve

Y

P1=P0

AS in Phase 0,1,2

i0

IS-Kurve: exogener Nachfragerückgang

Y0=Y3

P2

M0/P2 = L(Y,i)

AS in Phase 3

P3

Y1 Y2

M0/P3 = L(Y,i)

AD in Phase 1,2,3

i1

i2

i3

40

Anpassung bei expansiver Geldpolitik

Y

i

M0/P0 = L(Y,i)

P

AD

Y

P1=P0

AS

i0

IS-Kurve: exogener Nachfragerückgang

Y0=Y1

M1/P0 = L(Y,i)

i1

LM-Kurve: expansive Geldpolitik

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Geldpolitik und Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht

Im Falle eines negativen Schocks der Güternachfrage kann eine rechtzeitige expansive Geldpolitik den deflationären Prozess verhindern. Der temporäre Rückgang von Output- und Beschäftigungsniveau kann gemildert und die Rezessionsphase verkürzt werden.

Entsprechend ist auf positive Schocks der Güternachfrage mit restriktiver Geldpolitik zu reagieren, um inflationäre Prozesse zu verhindern und den Aufbau von Überkapazitäten bei den Unternehmen zu vermeiden.

42

6.7.-6.8 Die Wirkungen von Angebots- und Nachfrageschocks                     

 

Wir unterscheiden makroökonomische Schocks danach, welcher Markt und welche Marktseite ursächlich betroffen sind:

1. Güternachfrageschocks verschieben die IS-Kurve und haben damit auch eine entsprechende Wirkung auf die AD-Kurve.

2. Geldnachfrageschocks verschieben die LM-Kurve und wirken daher ebenfalls auf die AD-Kurve.

3. Angebotsschocks wirken direkt auf die Produktionsfunktion und verändern die Lage der AS-Kurve.

43

6.7. Die Wirkungen von Nachfrageschocks

Beispiel 1: Rückgang der Güternachfrage (unter den langfristigen Trend)

Ursachen können sein: - Rückgang der autonomen Nachfrage- Konsolidierung des Staatshaushalts (Reduzierung von

Staatsausgaben oder Steuererhöhungen)

Folgen (vgl. Folie 26ff):Phase 1: Rückgang von BIP-Wachstum und Zinsen.

Phase 2: Rückgang der Inflation, Zunahme der Arbeitslosigkeit.

Phase 3: niedrigere Lohnsteigerungen, evtl. Deflation, allmähliche Erholung von BIP-Wachstum und Beschäftigung.

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Die Wirkungen von Nachfrageschocks

Beispiel 2a): Zunahme der Liquiditätsnachfrage (über den langfristigen Trend)

Ursachen können sein: - Absturz des Aktienmarktes, Finanzkrise - Nachfrage nach Inlandswährung aus dem Ausland

IS-LM: Linksverschiebung der LM-Kurve

AS-AD: Linksverschiebung der AD-Kurve

Phase 1: Zinsen steigen, BIP-Wachstumsraten fallen.

Phase 2: Rückgang von Inflation und Zinsen, Zunahme der Arbeitslosigkeit.

Phase 3: niedrigere Lohnsteigerungen, evtl. Deflation, allmähliche Erholung von BIP-Wachstum und Beschäftigung.

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Liquiditätsschock bei konstanter Geldmenge

Y

i

urspr. LM-Kurve = LM-Kurve zu P3

P

urspr. AD-Kurve

Y

P1=P0

AS in Phase 0,1,2

i0

LM-Kurve: exogener Schock

Y0=Y3

P2

LM-Kurve zu P2

AS in Phase 3

P3

Y1 Y2

AD in Phase 1,2,3

i1

i2

i3 =

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Liquiditätsschock bei expansiver Geldmenge

Y

i

urspr. LM-Kurve

P

AD

Y

P0

AS

i0

LM-Kurve: exogener Schock

Y0

wird durch expansive Geldpolitik neutralisiert

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Die Wirkungen von Nachfrageschocks

Beispiel 2b): Abnahme der Liquiditätsnachfrage (unter den langfristigen Trend)

Ursachen können sein: - Boom auf dem Aktienmarkt - Rückfluss von Inlandswährung aus dem Ausland

IS-LM: Rechtsverschiebung der LM-Kurve

AS-AD: Rechtsverschiebung der AD-Kurve

Phase 1: Zinsen fallen, BIP-Wachstumsraten steigen.

Phase 2: Inflationsraten steigen, Zinsen steigen, Arbeitslosigkeit sinkt.

Phase 3: höhere Lohnsteigerungen, Rückgang der Wachstumsraten, Wiederanstieg der Arbeitslosigkeit.

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Geschätzte Wirkung von Geldpolitik in einem dynamischen Modell

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Wirkung von Fiskalpolitik in den USA

(Simulation des IWF 2008)

1. Staatsausgaben (Investitionen)

2. Senkung von Verbrauchssteuern

3. Senkung von Steuern auf Arbeitseinkommen

4. höhere Sozialtransfers

Quelle: World Economic Outlook 2008, Ch. 5, p. 182

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Konjunkturzyklen

Da Preise und Löhne mit zeitlicher Verzögerung auf exogene Schocks reagieren, kann es zu einer zeitlichen Überlappung von Preis- und Lohnanpassungen mit der Normalisierung des Niveaus der exogenen Variablen kommen.

Z.B. Preise und Löhne fallen noch, während die Güternachfrage schon wieder steigt.

Folge: Konjunkturzyklen

Schwankungen von Zinsen, Output, Preisen, Beschäftigung und Löhnen um den langfristigen Trend.

51

Konjunkturzyklus durch Liquiditätsschwankungen

Y

i

P

Y

Phi

AS-Kurven bei Lohnanpassung

Ymean

Plow

Schwankende LM-Kurven

YhiYlow

ihi

imean

ilow

Pmean

Resultierende AD-Kurven

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Konjunkturzyklus bei stabilisierender Geldpolitik

Y

i

P

Y

AS-Kurve

Ymean

LM-Kurve

imean

Pmean

AD-Kurve

IS-Kurve

53

Konjunkturzyklus durch Güternachfrageschwankungen

Y

i

P

Y

PhiAS-Kurven

Ymean

Plow

LM-Kurve zu Pmean

YhiYlow

ihi

imean

ilow

Pmean

AD-Kurven

Schwankende IS-Kurven

LM-Kurve zu Phi

LM-Kurve zu Plow

54

Konjunkturzyklen bei stabilisierender Geldpolitik

Y

i

P

Y

AS-Kurve

Ymean

LM-Kurve zu Mmean

imean

Pmean

AD-Kurve

Schwankende IS-Kurven

LM-Kurve zu Mlow

LM-Kurve zu Mhi

ihi

ilow

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Konjunkturzyklen und Geldpolitik

Geldpolitik kann die Auswirkungen exogener Schocks auf das BIP reduzieren.

Aufgaben der Zentralbank (ZB)

1. Preisstabilität: ZB soll dafür sorgen, dass die Inflationsrate im Durchschnitt (über den Konjunkturzyklus) einen niedrigen Wert erreicht. EZB: Zielwert knapp unter 2%

2. Stabilisierung des Wirtschaftswachstums, sofern die mittelfristige Preisstabilität dadurch nicht gefährdet wird.