Post on 06-Apr-2015
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Chronische Schmerzen
und Entwöhnung von Suchtmitteln - wie geht das zusammen?
Marianne TruxaPsychologische Psychotherapeutin
Leiterin des Schmerzkonzeptes der AHG Klinik Richelsdorf
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Multimodale Schmerztherapie
• die gleichzeitige, inhaltlich, zeitlich und in der Vorgehensweise aufeinander
abgestimmte umfassende Behandlung von Patienten mit chronischen
Schmerzsyndromen.
• Es soll ein unter den Therapeuten abgesprochenes Therapieziel verfolgt werden
durch somatische, körperlich übende, psychologisch übende
und psychotherapeutische Verfahren.
• Der Behandlungsverlauf soll regelmäßig in Teambesprechungen beurteilt
werden.
• Die Behandlung sollte in kleinen Gruppen von 8 Patienten erfolgen.
(Arnold u.a. 2009, S.1).
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Übergeordnetes Behandlungsziel
• „die Wiederherstellung der objektiven
und subjektiven Funktionsfähigkeit“
mit• „Steigerung der Kontrollfähigkeit
und des Kompetenzgefühls“
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Psychoedukative Gruppe
• Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen
• Erweiterung der subjektiven Schmerztheorie (psycho-soziale Aspekte)
• Ziele und Möglichkeiten psychologischer Schmerztherapie wie:
Schmerzhemmung durch Aufmerksamkeitslenkung (auch Ablenkung)
• Wichtigkeit von Entspannungsfähigkeiten und entsprechende Übungen
• Abbau von „fear-avoidance beliefs“ (FAB) und
„angstmotiviertem Vermeidungsverhalten“ bzgl. Bewegung
• Aufbau von vermehrter Aktivität (Bewegung, soziale Kontakte, Hobbys)
dabei das Finden des richtigen Maßes
• Abbau von übertriebenem Durchhalten wie auch übertriebener Schonung
• Akzeptanz, wenn chronische Schmerzen nicht mehr völlig aufgelöst,
sondern nur gelindert werden können
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Schmerzteam
• Arzt/Ärztin
• zwei Physiotherapeutinnen
• die beiden Gruppen-, bzw. Bezugstherapeutinnen der spezialisierten
Gruppen
• eine Schwester aus dem Pflegedienst
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Informationen aus dem Deutscher Schmerzfragebogen (DSF)
• Beschreibung und Lokalisierung der Schmerzen
und deren unterschiedliche Intensität
• sensorische und affektive Qualitäten der Schmerzwahrnehmung
• Ausmaßes der Beeinträchtigung im Alltag
• etwaige Ausprägungen von Angst- oder Depressionssymptomen
• Informationen über bisherige Behandlungen und deren Wirksamkeit
einschließlich der Erfahrungen mit Schmerzmedikation
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Schmerztagebuch von: Datum:
• Meine Stimmung war heute insgesamt:– glücklich und entspannt– mittelmäßig (weder ausgeprägt positiv noch negativ)– sehr durchwachsen (starke Stimmungswechsel im Laufe des Tages)– stressig– niedergeschlagen
• Geben Sie die Intensität Ihrer Schmerzen zu verschiedenen Tageszeiten an. Schätzen Sie die Schmerzintensität auf einer Skala von 10 (unerträglicher Schmerz) bis 0 (kein Schmerz) ein:
6-8h 8-10h 10-12h 12-14h 14-16h 16-18h 18-20h 20-22h 22-24h
• Tragen Sie stichpunktartig ein, was Sie im Laufe des Tages gemacht haben: 6-8h 8-10h 10-12h 12-14h 14-16h 16-18h 18-20h 20-22h 22-24h
• Was haben Sie getan, um mit den Schmerzen zurechtzukommen?(gemeint sind sowohl die Medikamenteneinnahmen als auch alternative Techniken wie Bewegung, Ablenkung, Entspannung, Wärme, evtl. bestimmte Übungen)
• Was hat geholfen?
• Haben Sie heute sonst noch etwas Gutes für sich getan?
• Ihre eigenen Anmerkungen und Beobachtungen zum Schmerzgeschehen:
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Empfehlungen:
• DVD: Chronischer Schmerz – Die Chancen psychologischer Therapie, Prof. Dr. Birgit Kröner-Herwig (2003) Universität Göttingen, zu beziehen über: Zentrale Einrichtung MEDIEN Universität Göttingen,Humboldallee 32, 37073 Göttingen www.medien.uni-goettingen.de
• Nobis, H.-G. u.a. (2012): Schmerz – eine Herausforderung. Informationen für Betroffene und Angehörige. München: Springer Medizin
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Literaturliste
• Arnold, B., Brinkschmidt, T. u.a.(2009): Multimodale Schmerztherapie – Konzepte und Indikation. In: Der Schmerz. Springer Medizin Verlag
• Böger, A. (2013): Multimodale stationäre Schmerztherapie. In: Hessisches Ärzteblatt 11/2013
• Guzman, J., Esmail, R. u.a.( 2002) Multidisciplinar bio-psycho-social rehabilitation for chronic low-back pain. Cochrane Database Syst Rev Issue 1.Art. No. CD000963 (zitiert in: Arnold, B., Brinkschmidt,T. u.a. (2009)
• Jungnitsch, G. (2003): Rheumatische Erkrankungen. Göttingen Hogrefe• Maurischat, C., Härter, M., Bengel, J. (2006): FF-STABS. Freiburger Fragebogen –
Stadien der Bewältigung chronischer Schmerzen. Göttingen: Hogrefe• Nilges, P., Diezemann, A. (2011): Schmerzanamenese. In: Kröner-Herwig,B. u.a.:
Schmerzpsychotherapie. Berlin, Heidelberg: Springer• Richter, J. (2011): Schmerzen verlernen. Die erfolgreichen Techniken der
psychologischen Schmerzbewältigung – Anleitung und Übungen zur Selbsthilfe.Berlin, Heidelberg: Springer
• Stenzel, A. (2007): Schmerzen überwinden. 30 psychologische Techniken zur Schmerzkontrolle. CIP-Medien München
• Waddell, G., Newton, M. u.a. (1993): A fear-avoidance beliefs questionnaire (FABQ) and the role of fear-avoidance beliefs in chronic low back pain and disability. Pain 52 (157-168)
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