Post on 23-Jan-2021
100 Jahre Republik Österreichin Infografiken
HerausgeberSTATISTIK AUSTRIA Bundesanstalt Statistik ÖsterreichGuglgasse 13, 1110 Wien
AuskünfteFür schriftliche oder telefonische Anfragen steht Ihnen in der Statistik Austria der Allgemeine Auskunfts-dienst zur Verfügung:
Guglgasse 13, 1110 Wien Tel.: +43 (1) 71128-7070 Fax: +43 (1) 71128-7728 E-Mail: info@statistik.gv.atÖffnungszeiten: Mo–Fr, 9–16 Uhr
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Bevölkerungsveränderung nach politischen Bezirken im Jahrhundertvergleich: 1923 (erste Volkszählung nach dem Ersten Weltkrieg) vs. 1.1.2018.
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Bevölkerungsveränderung 1923–2018 nach Gemeinden
Quelle und Grak: STATISTIK AUSTRIA, Volkszählung 7.3.1923,Statistik des Bevölkerungsstands 1.1.2018
-79%bis
-51%
-50%bis -1%
0%bis
+49%
+50%bis
+99%
+100%bis
+199%
+200%bis
+499%
+500%bis
+1.081%
Abnahme derBevölkerung
Zunahme derBevölkerung
Farbenerklärung
100 Jahre Republik
Österreich
StärksterBevölkerungsrückgang
+1.081%
+1.072%
+826%
+805%
+728%
Asten
Rum
VölsStrasshof an
der NordbahnPuchenau
StärksterBevölkerungszuwachs
-65%
-67%
-68%
-70%
-79%
Puchenstuben
Tschanigraben
Hüttenberg
Semmering
Pölla
Bregenz
Innsbruck
Salzburg
Klagenfurt
Graz
Eisenstadt
St. Pölten Wien
Linz
1
1
1
2
2
2
3
3
3
4 4
5 5
45
1
2
3
4
5
Bevölkerungsveränderung nach Gemeinden im Jahrhundertvergleich:Die österreichischen Gemeinden mit dem größten Bevölkerungswachstum in den letzten 100 Jahren sind Asten (Oberösterreich), Rum und Völs (beide Tirol). Am deut-lichsten geschrumpft sind Pölla (Niederösterreich), Semmering (ebenfalls Niederösterreich) und Hüttenberg (Kärnten). Interaktive Karten zum Bevölkerungsstand von 2008 bis 2018 gibt’s im STATatlas.
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Altersstruktur der Bevölkerung einst und jetzt:Historische Bevölkerungspyramide mit Volkszählungsdaten 1910: http://www.statistik.at/web_de/downloads/historisches/bevoelkerungspyramide_1910.pdf (PDF, 2 MB)
Aktuelle interaktive Bevölkerungspyramide: http://www.statistik.at/web_de/downloads/webkarto/bev_prognose_neu/
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Geboren im Geburtsjahr der Republik:Am 1.1.2018 lebten in Österreich 609 Personen, die 1918 geboren wurden – insgesamt 1.635 Personen haben das Jahr 1918 erlebt.
100 Jahre und älterBevölkerung am 1.1.2018
Quelle und Grak: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. Vorläuge Ergebnisse für den Stichtag 1.1.2018. – Hintergrundbild: Arlenta / stock.adobe.com
609 in Österreich lebendePersonen können 2018
ihren 100. Geburtstag feiern
Im Jahr 1918 geborene Personen nach Wohnbundesländern
9,0
Stmk.
je 1
00.0
00 E
inw
ohne
rab
solu
t
Ktn. Bgld. W NÖ T Sbg. Vbg. OÖ
8,7
6,8 6,8 6,8 6,4 6,2 5,9 5,6
Insgesamt sind 1.635 Personen in Österreich 100 Jahre oder älter
1.635 Personen insgesamt(geboren 1918 oder früher)
609 Personen1918 geboren
112 49 20 128 113 48 34 23 82
100
Männer
1918geboren
Frauen
509
7
Durchschnittsalter der österreichischenBevölkerung einst und jetzt
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA, 1869–2001: Volkszählungen, 2011 und 2017: Statistik des Bevölkerungsstandes.
1869 1880 1890 1900 1910 1934 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2017
29,6 29,5 29,4 29,3 29,4
33,535,7 36,5 36,1 37,1 38,1
39,741,7 42,5
Durchschnittsalter der österreichischen Bevölkerung einst und jetzt:Das Durchschnittsalter der österreichischen Bevölkerung lag 1910 noch bei 29,4 Jahren – seither stieg es um rund 13 Jahre an (2017: 42,5 Jahre).
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Lebenserwartung und Durchschnittsalterin den letzten 100 Jahren
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA. – 1) Lebenserwartung: Die Jahre 1909/12 und 1930/33 entstammen Sterbetafeln,welche auf ausgeglichenen einjährigen Sterbewahrscheinlichkeiten beruhen. Die Jahre ab 1951 beruhen auf rohen, d. h. unausgeglichenen einjährigen Sterbewahrscheinlichkeiten. Der Gebietsstand 1909/12 umfasst die sogenannten Alpenländer derösterr.-ungarischen Monarchie, das sind die ehemaligen Kronländer Niederösterreich (mit Wien), Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg im damaligen Gebietsumfang. Seit 1930/33 heutiger Gebietsstand Österreichs.
Ab 2009 inkl. im Ausland verstorbene Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich. – 2) Durchschnittsalter: Volkszählungen 1910 (umgerechnet auf den heutigen Gebietsstand Österreichs), 1934 und 1951, ab 1952: Statistik des Bevölkerungsstandes.
1909
/12
1910
1930
/33
1934
1951
1960
1970
1980
1990
2000
2010
2018
83,9
43,946,8
29,828,9
43,541,3
79,3
0
10
20
60
70
80
90 Jahre
Lebenserwartung Frauen Durchschnittsalter Frauen Durchschnittsalter MännerLebenserwartung Männer
Lebenserwartung und Durchschnittsalter in den letzten 100 Jahren:Die Lebenserwartung stieg in den letzten 100 Jahren für Frauen um 37 und für Männer um 36 Jahre. Das Durchschnittsalter erhöhte sich zugleich weniger stark (Frauen +14 Jahre, Männer +12 Jahre).
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Ausgewählte Todesursachen 1914 und 2017
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA. – 1914: Zusammenfassung aus dem Österreichischen Statistischen Handbuch 1915. Das Jahr 1914 wurde als das dem Jahr 1918 nächstliegende Jahr mit verfügbaren Daten gewählt. Zusammengefasst wurden die damaligen Alpenländer (Niederösterreich inkl. Wien, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg), die grob dem heutigen Gebietsstand Österreichs – jedoch ohne Burgenland, aber mit Südtirol und der Untersteiermark – entsprechen. Die Textangaben zu den Todesursachen wurden zu Gruppen zusammengefasst, die annähernd mit denen der aktuellen Todesursachenstatistik vergleichbar sind. Die angegebenen Krankheitsbezeichnungen entsprechen nicht den Krankheitsbezeichnungen der internationalen Klassi�kation für Krankheiten. Da auch 1914 bereits der Großteil der Todesfälle ärztlich beglaubigt war, ist die Datenqualität als gut einzuschätzen. – 2017: Todesursachenstatistik.
Infektionskrankheiteninsgesamt (Tuberkulose,
Pneumonien und andere)
20171914
14,0%0,04%
10,4%34,1%
8,0%1,6%
6,2%24,3%
5,3%1,0%
4,3%5,7%
1,8%3,0%
1,4%1,5%
0,12%0,06%
Tuberkulose
Herz-Kreislauf-Erkrankungenohne Schlaganfälle
Pneumonien
Bösartige Neubildungen
Infektionskrankheitenohne Tuberkulose
Schlaganfälle
Unfälle
Selbstmorde
Morde
27%1914
3%2017
Ausgewählte Todesursachen 1914 und 2017:Vor 100 Jahren waren Infektionskrankheiten eine bedeutendere Todesursache als heute. Tuberkulose war für jeden siebten Todesfall verantwortlich. Herz-Kreislauf-Er-krankungen und Krebs waren hingegen seltener als heute: Das Alter, in dem sie üblicherweise auftreten, wurde oft nicht erreicht.
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Geburten im Laufe des vergangenen Jahrhunderts:Weniger Lebendgeborene, starke Rückgänge bei Totgeborenen und im ersten Lebensjahr Gestorbenen.
Lebendgeborene, Totgeborene undim 1. Lebensjahr verstorbene Kinder
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA. Heutiger Gebietsstand. Ab 2009 inklusive im Ausland verstorbene Säuglinge mit Hauptwohnsitz in Österreich. Ab 2015 inklusive Geburten im Ausland von Müttern mit Hauptwohnsitz in Österreich.
160.447
187.071
114.223
86.351
Wirtschafts-krise der
1930er Jahre
1. Weltkrieg Baby-Boom nach demAnschluss
Ende des 2. Weltkriegs
Baby-Boom der
1960erJahre
Geburten-rückgang
der 1970erJahre
Geburten-rückgang
der 1990erJahre
145.926
101.369
134.809
85.59575.458
87.675
5.701
43.132
1871
/75
1881
/85
1901
/05
1914
/18
1930
1937
1938
1940
1941
1945
1960
1963
1968
1970
1977
1979
1990
1999
2001
2016
269290
Lebendgeborene
im 1. Lebensjahr GestorbeneTotgeborene
11
1–10: Johann • Franz • Josef • Karl • Anton • Alois • Friedric
h • Ru
dolf
• Leo
pold
• W
ilhelm •
Die häufigsten Vornamen 1918
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung. Geburtsjahrgang 1918 (aus Sterbefalldaten 1970-2016). Hinweis: Vornamen der jüdischen Bevölkerung sind in dieser Auswertungstark unterrepräsentiert (bedingt durch Auswanderung nach Übersee ab den 1930er Jahren bzw. die Folgen des Holocaust).
11–20: Otto • Walter • Ernst • A
lfred • Heinrich • Ludwig • Georg
• Her
man
n • F
erdi
nand
• Adolf •
21–30: Peter • Michael • Stefan • H
erbert • Robert • Erich • Edu
ard
• Kur
t • R
icha
rd
• Paul •
31–40: Maximilian • Gottfried • A
ugust • Andreas • Rupert • Gusta
v • E
rwin
• H
uber
t • M
artin
• Hans •
1–10: Maria • Anna • Theresia • Elisabeth • Rosa • Johanna • Katharin
a • H
erm
ine
• Leo
pold
ine •
Aloisia • 11–20: Josefa • Franziska • H
edwig • H
ildegard • Margareta • Stefanie • Karo
line
• Hel
ene
• Mar
gare
te
• Barbara •
21–30: Margaretha • Berta • Friederike • Gertrud • Jose�ne • Emma • Pa
ula
• Fri
eda
• Ger
trude
• Herta •
31–40: Elfriede • Margarethe • Juliana • Christine • Ernestine • Antonia •
Hild
a • M
athi
lde
• Ros
ina •
Pauline •
Die häufigsten Vornamen 1918:Die beliebtesten Babynamen im Jahr 1918 waren Johann, Franz und Josef sowie Maria, Anna und Theresia: http://www.statistik.at/web_de/downloads/historisches/haeufigste_vornamen_1918.pdf Die Namenstrends der letzten Jahrzehnte zeigt unser Vornamen-Atlas unter https://www.statistik.at/atlas/vornamen/
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Eheschließungen – damals und heute
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung (Jahresdurchschnitt 2017). – Bis einschließlich 1930 und 1936/38 nach dem Eheschließungsort, 1931/35 und seit 1939 nachdem Wohnort des Bräutigams. – 1) Einschließlich der Fälle mit im Ausland gelegenem Wohnort des Bräutigams.
1906
/10
1911
/13
1919
/20
1921
/25
1926
/30
1931
/351)
1936
/38
1946
/501)
1951
/55
1956
/60
1970
1961
1980
1990
2000
2010
2017
2
0
4
6
8 7,7
12,9
5,1
5,2
10,1
7,6 7,4
10
12
14
Eheschließungen je 1.000 der Bevölkerung seit 1906/10 Anteil der Verheirateten an den 16- bis 65-Jährigen
1910
2017 46%
56%
Endgültige Abscha�ungder Heiratsbeihilfe mit 1.1.1988
Wegfall der steuerlichen Absetzmöglichkeit der Mitgift und Gerüchte über die Abscha�ung der Heiratsbeihilfe mit 1.1.1984
Einführung derHeiratsbeihilfe fürErstvermähltemit 1.1.1972
Ab 2015 inkl. im Ausland geschlossene Ehen von Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich
Eheschließungen – damals und heute:Heute gibt es weniger Eheschließungen und weniger Verheiratete als vor 100 Jahren. Mehr aktuelle Daten zum Thema finden sich unter http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/eheschliessungen/index.html
13
Ehescheidungen und Scheidungsgründe
1.826
14.162
20.582
16.180
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der Ehescheidungen. Rundungsdi�erenzen nicht ausgeglichen. Damaliger Gebietsstand der heutigen Bundesländer (ohne Burgenland); Scheidungen 1914 bis 1923 ohne Burgenland; 1939 bis 1942damaliger Gebietsstand. Die Zählblätter für die Statistik der Ehescheidungen der Jahre 1926 und 1927 wurden beim Brand des Justizpalastes teilweise vernichtet.
Ehescheidungen nach Scheidungsgrund ... Ehescheidungen 1911/13 bis 2017
2017
Einverständlich geschieden
Unordentlicher Lebenswandel
Wiederholte sehr emp�ndlicheKränkungen
Schwere Misshandlungen
Boshaftes Verlassen
Ehebruch auf Seite des Mannes
Ehebruch auf Seite der Frau
191462%10%
9%
8%6%
3% 3%
88%
7%5%
Scheidung im Einvernehmen
Andere Eheverfehlungen
Au�ösung der häuslichenGemeinschaft
1911
/13
1914
/18
1920
1930
1940
1950
1960
1970
1980
1990
2000
2010
2017
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
Ehescheidungen und Scheidungsgründe:Die Zahl der Scheidungen ist im letzten Jahrhundert stark gestiegen, aber auch vor 100 Jahren wurden die meisten Ehen einverständlich geschieden. Häufigster Schei-dungsgrund 1914: „unordentlicher Lebenswandel“. Aktuelle Scheidungsstatistiken siehe http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoel-kerung/ehescheidungen/index.html
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Familien in den vergangenen 100 Jahren:Die Zahl der Kinder pro Frau sinkt, die Unehelichenquote steigt.
Familien 1900 und heute
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA, Demographische Indikatoren. Historische Daten: Gebietsstand der heutigen Republik Österreich. - 1) Lesebeispiel: Im Jahr 1900 hat eine Frau (die die gesamte reproduktive Phase überlebt) im Schnitt 4,1
Kinder lebend geboren. Beim historischen Vergleich sollte das unterschiedliche Niveau der Kindersterblichkeit mitbedacht werden: Von den 1900 geborenen Kindern hat fast jedes vierte das erste Lebensjahr nicht überlebt; von den 2016 Geborenen
hingegen nur 3 von 1000 nicht. – Hintergrundbild: Arlenta / stock.adobe.com
1900 4,1 Kinder
Unehelichenquote: Anteil der unehelich geborenen Kinder
24,5%26,7% 27,1%
13,4%
25,5%
11,2%
23,4%
33,8%
42,2%
1900
1918
1932
1941
1945
1965
1987
2002
2016
Durchschnittliche Kinderzahl pro Frau1)
2016 1,5 Kinder
15
Quelle und Gra�k:
STATISTIK AUSTRIA. –
Faksimile aus dem Österreichischen
Statistischen Handbuch 1915. –
Hintergrundbild:
Arlenta / stock.adobe.com
Lebensformen im Wandel der letzten ~100 Jahre:Volkszählung 1910: http://www.statistik.at/web_de/downloads/historisches/soziale-gliederung-der-haushaltungen-1910.pdf vs. Mikrozensus 2017: http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/haushalte_familien_lebensformen/lebensformen/036550.html
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Lebensverhältnisse von Wiener Arbeiterfamilien 1912–1914:Die Studie „Lebensverhältnisse von Wiener Arbeiterfamilien 1912–1914“ ist ein Vorläufer der heutigen Konsumerhebung. 119 Haushalte wurden damals befragt und zum Teil sogar einzeln beschrieben. Hier eine Kostprobe.
Lebensverhältnisse von Wiener Arbeiterfamilien 1912–1914
Am Beispiel der „Haushaltung Nr. 10 des Ignaz V.“
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA, aus „Wirtschaftsrechnungen und Lebensverhältnisse von Wiener Arbeiterfamilien in den Jahren 1912 bis 1914,
Erhebung des K. K. arbeitsstatistischen Amtes im Handelsministerium“. – Hintergrundbild: Arlenta / stock.adobe.com
Familie:– Mann 31 J., Lustermonteur in Metallwarenfabr., nebenbei Diäten in der Fachorganisation und Gelegenheitsverdienst; – Frau 30 J., Spitzenschneiden, Federnknüpfen (Heimarbeit) und Bedienung; – 4 Kinder, und zwar: 8, 7, 5 und 2 J.
Zusammen 6 Köpfe, 2,7 Konsumeinheiten.Einkommen pro Konsumeinheit 624 Kronen 40 Heller.
Wohnung: – Zimmer und Küche, 28 m2 87 m3; – 3 Betten, 1 Sofa; – Monatszins 22 Kronen 82 Heller.
Besonderheiten hinsichtlich der Verköstigung der Familie: Mann Gabelfrühstück und Jause außer Haus, an Samstagen und Sonntagen Gasthausbesuch, 1 ½ Monate Mittagessen in der Volksküche für 30 bis 58 Heller täglich. Die Kinder werden, während die Frau im Spital ist (7 Tage), bei der Großmutter für ein Kostgeld von insgesamt 10 Kronen verp¥egt.
Versicherungsbeiträge: – Mann Unfall, Krankheit 63 bis 65 Heller wöchentlich; – Mann und Frau Erleben (je 500 Kronen) einschließlich der Zinsen eines auf die Polizze aufgenommenen Darlehens je 1 Kronen 48 Heller monatlich.
Krankheiten u. dgl.: – Frau 7 Tage im Spital; – 1 Kind einäugig (hat sich das rechte Auge ausgestochen).
Sonstige bemerkenswerte Umstände: Mann 15 Wochen arbeitslos (unterstützt).
17
Preise und Ausgaben vor 100 Jahren
9,81
3,14
7,85
1,96
1,13
0,411,0
6
2,68
0,92 1,3
31,0
7
0,15
1 kgZwiebeln
1912/14 2014/15
26,9%
1 KWhelektr.Strom
Arbeitspreis/Tag
1 kgWeizen-
mehl
Schl
eich
hand
elam
tlich
er P
reis
1918 2018
in Euro
1 kgMisch-
brot
1 kgKristall-zucker
1 kgKarto�eln
2,45
1,13
1 LiterMilch
Kleinhandelspreise 1918 im Vergleich zu erhobenen Preisen im Jänner 20181)
Ausgabenverteilung vonArbeiterhaushalten 1912/14 im
Vergleich zu 2014/152)
0,39
0,170,7
2
0,270,5
9 Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA.
1) Publikation „Entwicklung der Verbraucherpreise 1900–1996“, monatliche Preiserhebungen;
2) Publikation „Wirtschaftsrechnungen und Lebensverhältnisse von Wiener Arbeiterfamilien in den Jahren 1912
bis 1914“; Konsumerhebung 2014/15 (Haushalte mit Referenzperson Arbeiter/in, in Städten >100.000 Einw). –
Ausgaben: Aufgrund gravierender methodischer Unterschiede ist bei der Interpretation Vorsicht geboten (u. a.
wurden 1912/14 nur 119 Haushalte befragt, es gab keine Hochrechnung). Für die Gegenüberstellung wurden die
Ausgabengruppen 2014/15 näherungsweise zusammengefasst, daher weichen die Angaben von den publizierten
Werten ab.
Hintergrundbild: Arlenta / stock.adobe.com
57,6%
Gesundheit, Körperp¨ege
Verkehr
Übrige Ausgaben
Freizeit, Sport, Bildung, persönlicher Bedarf
Bekleidung, Wohnungsausstattung
Wohnen, Energie
Nahrungs- und Genussmittel inkl.Verzehr außer Haus
18,1%
11,1%5,8% 4,5%
1,3%1,6%
25,4%
11,2%
12,9%
6,0%12,0%5,6%
Verbraucherpreise 1918 vs. 2018:Brotpreis heute zehnmal so hoch wie amtlich festgelegter Preis 1918, aber niedriger als damaliger Schleichhandelspreis; auf Nahrungsmittel entfielen 1914 58% und 2014 nur noch 27% der Haushaltsausgaben (von Arbeiterhaushalten).
18
Schülerinnen und Schüler nach Schultypen seit 1923/24:In den letzten 100 Jahren ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in Österreich insgesamt um rund 172.000 gestiegen – in die Volksschule (erste vier Jahre) gehen heutzutage allerdings um 207.000 Kinder weniger, ins Gymnasium um 168.000 mehr als 1923/24.
Insgesamt
Sonstige
Berufsbildende Höhere Schulen
Berufsbildende Mittlere Schulen
Berufsschulen
AHS
Polytechnische Schulen
Hauptschulen und Neue Mittelschulen
Sonderschulen
Volksschule-Oberstufe(5.–8. Schulstufe)
Volksschule(1.–4. Schulstufe)
959.000
1.485.000
1.131.000
0
200.000
400.000
600.000
800.000
1.000.000
1.200.000
1.400.000
1.600.000
1923
/24
1925
/26
1930
/31
1935
/36
1946
/47
1950
/51
1955
/56
1960
/61
1965
/66
1970
/71
1975
/76
1980
/81
1985
/86
1990
/91
1995
/96
2000
/01
2005
/06
2010
/11
2015
/16
Schülerinnen und Schüler nach Schultypen seit 1923/24
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA, Schulstatistik.
19
Studierende an öffentlichen Universitäten seit 1918/19:Die Anzahl der Uni-Studierenden in Österreich hat sich seit dem Studienjahr 1918/19 mehr als verzehnfacht – die Zahl der studierenden Frauen ist heute sogar fast sechzigmal so hoch wie damals.
Studierende an öffentlichen Universitäten
Frauen
Männer
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA, Hochschulstatistik. Studierende, die an mehreren Universitäten studieren, werden an wissenschaftlichen Universitäten ab 1975/76 und an Universitäten der Künste ab 1992/93 nur einmal gezählt. – 1) Durch Aus-gliederung der medizinischen Fakultäten der Universitäten Wien, Graz und Innsbruck.
2. Weltkrieg
1918
/19
1920
/21
100.000
150.000
0
50.000
26.997
303.757
200.000
250.000
300.000
350.000
1925
/26
1930
/31
1935
/36
1940
/41
1945
/46
1950
/51
1955
/56
1960
/61
1965
/66
1970
/71
1975
/76
1979
/80
1981
/82
1985
/86
1990
/91
1995
/96
2000
/01
2005
/06
2010
/11
2015
/16
2017
/18
1962: Gründung Universität Salzburg
1966: Gründung Universität Linz
1972/73: Abscha�ung der „Studientaxen“2001/02: Wiedereinführung
der Studiengebühren
1994: Gründung Universitätfür Weiterbildung Krems
1973: Gründung Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz2004: Gründung der Medizinischen
Universitäten Wien, Graz und Innsbruck1)
2009: Befreiung der meisten Studierenden von den Studiengebühren
Gründung Universität Klagenfurt Gründung Universität für Musik u. darst. Kunst Graz1970:
20
Erwerbstätigkeit von FrauenSind heute mehr Frauen erwerbstätig als vor 100 Jahren?
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA. – 1) Volkszählungen 1910-2001, Registerzählung 2011, Abgestimmte Erwerbsstatistik 2015 (Stichtag 31.10.). – 2) Volkszählung 1910, 1971; Abgestimmte Erwerbsstatistik 2015 (Stichtag 31.10.). –
3) Gebietsstand 1910 (umfasst die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder), nicht ident mit dem Gebietsstand ab 1934 (Österreich in den heutigen Grenzen). – Hintergrundbild: Arlenta / stock.adobe.com
Erwerbsquote 1910–20151): Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtbevölkerung
Frauenanteil an den Erwerbspersonen ... nach ausgewählten Arten der Beschäftigung2)
... nach ausgewählten Branchen2)
2015
19103)
97%
Land- u. Forstwirtschaft Industrie u. Gewerbe Handel u. Verkehr
Arbeiter MithelfendeFamilienmitglieder
Hausdienerschaft,Dienstboten
51%
65%
55% 56%
41%
30%
48%
19103)
47%
1971
51%
2015
Angestellte
68%
25% 26% 23%
71% 76%
35%32%29%2015
57%
1971
42%21%
19103)
34%47% 51%
2011200119911981197119611951193419103)
Frau
enM
änne
r
Frauen auf dem Arbeitsmarkt im 100-Jahre-Vergleich:Der Frauenanteil ist vor allem bei Angestellten und im „Handel und Verkehr“ stark gestiegen.
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Landwirtschaftliche Arbeitskräfte 1910:Der Anteil land- und forstwirtschaftlicher Arbeitskräfte ist seit 1910 massiv zurückgegangen; auch die Kartendarstellung hat sich stark geändert. Diese historische Karte stammt aus dem Österreichischen Statistischen Handbuch 1915. Achtung: Im Gegensatz zu heutigen Statistiken wurden dabei auch Angehörige der Erwerbstätigen um-fasst. Aktuelle interaktive Karten zeigt der STATatlas.
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Fahrzeug- und Pferdebestand in den letzten 100 Jahren:Das Pferd wurde Mitte der 50er Jahre zuerst vom Zweirad, dann vom Pkw überholt, erst in den 60er Jahren von Traktor und Lkw.
Fahrzeug- und Pferdebestand ab 1920
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA, Kfz-Bestand, Allgemeine Viehzählung, Agrarstrukturerhebung. – 1) Motorräder, Invalidenfahrzeuge, ab 1992 Leichtmotorräder, Kleinmotorräder, Motorfahrräder sowie von 1998 bis 2005 Motordreiräder. –2) Inkl. Lastendreiräder von 1930 bis 1964. – 3) Traktoren und Zweiachsmäher. – 4) Daten nur ab 1934 verfügbar; 1934-1999: Allgemeine Viehzählung, ab 2003: Agrarstrukturerhebung (nur Tiere in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben).
1.000.000
1920 1930 1940 1950
261.200 283.00088.288
708.300
1960 19631934 1970 1980 1990 2000 2010 20172016
4.898.600
796.500460.200456.900
Personenkraftwagen
Einspurige Krafträder1)
Lastkraftwagen²)
Pferde⁴)
Land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen³)2.000.000
3.000.000
4.000.000
5.000.000
23
Der österreichische Außenhandel 1913 und 2017:Schon für die beiden Staaten der österreichisch-ungarischen Monarchie waren die deutschen Nachbarn wichtigster Außenhandelspartner: http://www.statistik.at/web_de/downloads/historisches/ah_1913-2017.pdf Aktuelle Außenhandelsergebnisse liefert der interaktive ITGS-Atlas: https://www.statistik.at/itgs-atlas/
Der österreichische Außenhandel1913 und 2017
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA. Die Partnerländer der Berichtsjahre 1913/2017 können – bedingt durch geänderte Gebietsstände – nicht 1:1 verglichen werden. – 1) Summe Einfuhr + Ausfuhr.
2,2%
3,1%
3,4%
4,2%
4,9%
5,5%
6,1%
6,1%
7,8%
39,1%
europäische Türkei
Frankreich
Rumänien
Schweiz
europäisches Rußland
Britisch-Indien
Italien
Vereinigte Staaten von Amerika
Großbritannien
Deutsches Reich
Top 10 Partnerländer nach Handelsintensität1) 1913 Top 10 Partnerländer nach Handelsintensität1) 2017
2,3%
2,8%
3,0%
3,8%
4,0%
4,2%
5,1%
5,3%
6,3%
33,5%
Niederlande
Polen
Ungarn
Frankreich
Tschechische Republik
China
Schweiz
Vereinigte Staaten
Italien
Deutschland
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Damals K. K. Statistische Zentralkommission, heute Statistik Austria:1918 befand sich das Präsidium der K. K. Statistischen Zentralkommission in der Schwarzenbergstraße 5, 1010 Wien, zusätzlich gab es eine Expositur mit mehreren Ab-teilungen in der Postgasse 7–9 sowie eine Außenstelle in der Michelbeuerngasse 8 (Abteilung für die Bevölkerungsbewegung). 2018 sitzt Statistik Austria viereinhalb Kilometer weiter südöstlich in der Guglgasse 13, 1110 Wien.
Quelle und Gra�k: STATISTIK AUSTRIA. – Foto „Guglgasse 13“: Sebastian Philipp, 2017. – Hintergrundbild: Arlenta / stock.adobe.com
Präsidium der K. K. Statistischen ZentralkommissionSchwarzenbergstraße 5, 1010 Wien
StatistikAustriaGuglgasse 13,
1110 Wien