Post on 24-Mar-2016
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e.ch
magazin für schule und studium
Silvan Kaufmann
Seine Schnüffel- bienen taugen als Drogenjäger
Simon Straetker
Segelt mit Umwelt- aktivist Mike Horn
in Neuseeland
Paolo Nutini Schottischer Anti-Star mit starker Stimme
Auf der Spur der roten Waldmenschen
Erfolg hat eine starke Basis.27 Bachelor-, 17 Masterstudiengänge und ein breites Weiterbildungsan gebot in: Architektur, Holz und Bau, Technik und Informatik, Musik, Gestaltung und Kunst, Oper/Theater, Konservierung und Restaurierung, Literarisches Schreiben, Land- und Forstwirtschaft, Food Science & Management, Soziale Arbeit, Gesundheit, Sport, Wirtschaft und Verwaltung. Voll- und Teilzeit.
bfh.ch
Berner Fachhochschule
Finden Sie heraus, was zu Ihnen passt:Am Infotag der Universität St.Gallen.
29.Oktober nächster Infotag
Anmeldung und Programm: www.infotag.unisg.ch
EFMD
Termine2009
Termine 2010
29. Oktober25. November
12. Januar24. Februar30. März
Universität St.Gallen (HSG) l Dufourstrasse 50 l 9000 St.Gallen, SchweizTel. +41 (0)71 224 37 02 l www.unisg.ch l E-Mail: info@unisg.ch
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Zürcher Fachhochschule
Bachelor-StudiumBiotechnologie – Chemie – Lebensmittel-technologie – Umweltingenieurwesen – Facility Management
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Samstag, 26. September 2009 10–13 Uhr, Campus Grüental, Wädenswil
Dienstag, 3. November 2009 17.30–20 Uhr, Campus Reidbach, Wädenswil
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Informationstag 2009 Freitag, 20.11.2009
Universität Luzern, Union, Löwenstrasse 16, 6004 Luzern Programm und Anmeldung: www.unilu.ch/bachelor
TheologieRechtswissenschaftKultur- und Sozialwissenschaften
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Nächste Informationsveranstaltungen– mit gymnasialer Matur 9. November 2009, 18.30 h– ohne gymnasiale Matur 10. November 2009, 18.30 h
Pädagogische Hochschule ZürichRämistrasse 59, Hörsaal RAA G15 (G20), 8001 Zürich
Ich werde Lehrerin! An der PH Zürich.
«Eine grosse Bereicherung meines Studiums an der PHZH war das Assistant Teachership in Indien.Der Einblick in ein frem-des Schulsystem war sehr interessant und unvergesslich.
Die gemachten Erfahrungen erlauben es mir, den eigenen Unterricht mit anderen Augen zu sehen.»
Simone Egli, Sekundarlehrerin
Ins_SEgli_Tango 182x132mm_f.indd 1 28.7.2009 10:32:50 Uhr
Das Foto stammt vom jungen Fotokünstler
Mladen Penev, dessen Arbeiten schon ver-
schiedentlich mit Preisen ausgezeichnet wur-
den. Hier setzt er sich er sich augenzwinkernd
mit dem Starkult auseinander. Mehr von Mla-
den gibts auf Seite 64.
das fängt ja gut an
4
PREISGEKRÖNT«Heimat ist Sehnsucht nach der Kindheit»,
meinte Heinrich Böll, während Wilhelm von
Humboldt definierte: «Die wahre Heimat ist die
Sprache.» Herbert Grönemeyer dagegen singt:
«Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl.»
– Wie aber lässt sich das Thema fotografisch
umsetzen? Der 35. Schweizer Jugendfotopreis
verlangte Fantasie und Experimentierfreudig-
keit. tango zeigt eine Auswahl der prämierten
Bilder.
ABENTEUERLICHWährend vier Jahren legt der Extremsportler und Umweltaktivist Mike Horn
zu Fuss, auf dem Fahrrad und mit dem Segelschiff 100'000 Kilometer zurück
– quer durch alle Kontinente und über die beiden Pole. Jugendliche aus der
ganzen Welt, die er zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unserem
Planeten hinführen will, begleiten ihn. Simon Straetker ist einer von ihnen.
topstory 22 aBenteUerlIch In vier Jahren um die Welt report 60 eXPerImentIert Schnüffelbienen als Drogenjäger
63 amBItIonIert Wie ich einen Fernsehsender gründete reportage 36 trIP Mit 10 Euro durch Europa
40 PFeIlschnell Wrooaarrr!
46 nÜtZlIch Warmes Russland
48 erForscht Auf der Spur der roten Waldmenschent
56 erlItten Wie mir eine Glatze Freude an Physik schenkt portrait 28 erFolGreIch Paolo Nutini foto 16 PreIsGekrönt Heimat interview 12 entFÜhrt Ein gewaltiges Gefühl von Freiheit
53 entschIeden Snowboard statt Schule essay 32 haUPtrolle Ein Stück, genannt «mein Leben» service 8 planet tango humor 4 das FÄnGt Ja GUt an Mladen Penev
64 das hört Ja GUt aUF Mladen Penev
34 aufruf
10 impressum
inhalt
6
22
16
40
Das neue tango ist ein richtiges Abenteuerheft gewor-
den: Rinke van Diermen beispielsweise hatte nach der
Matura erst einmal von der Schule die Nase voll. Er
beschloss, mit dem Fahrrad in die Türkei (!) und von
dort aus gleich noch in den Iran (!!) zu pedalen – wo
er entführt (!!!) wurde. Auf spektakuläre Weise gelang
ihm die Flucht (Seite 12). Ganz anders die Studentin
Flurina Wartmann: Sie kämpft sich mühsam durch den
Sumpf-Regenwald Borneos, in dessen Baumwipfeln
sie nach den bedrohten Orang-Utans Ausschau hält.
Die Zürcherin erforscht den Lebensraum der vom
Aussterben bedrohten Menschenaffen (Seite 48). An
einem Abenteuer der besonderen Art nehmen jedes
Jahr ETH-Studenten teil: Sie vertreten ihre Hochschu-
le an der «Formula Student» und bauen dafür pfeil-
schnelle Flitzer (Seite 40). Das Abenteuer von Ronny
Tschanz wiederum begann mit einer verrückten Idee:
Er setzte sich in den Kopf, einen Fernsehsender zu
gründen. (Seite 63)
Unglaublich, wie viele gute und spannende Artikelvor-
schläge wir seit der letzten Ausgabe erhalten haben,
wir danken für alle Einsendungen und Zuschriften.
In tango darfst du die Themen aufgreifen, die dich
besonders interessieren und betreffen. Wir brauchen
dich: Ob als Geschichtenerzähler/-in, als Fotograf/-in,
als Journalist/-in oder als Cartoonist/-in – in tango
hat vieles Platz, vorausgesetzt, dein Beitrag ist gut
geschrieben und auch für andere Schüler/-innen und
Student/-innen spannend. Beachte unseren Aufruf
zum Mitmachen in der Heftmitte. Wir freuen uns auf
deinen Beitrag!
Markus Isenrich
Moni Rimensberger gestaltete tango. Sie ist Fan von
Motocross und Parkour, jedoch betreibt sie diese
Sportaktivitäten nicht
aktiv. Dafür geniesst sie
verschiedene Ausflüge
mit dem Zug oder ih-
rem VW-Käfer. Fussball,
Frisbee, Buch und Bade-
tuch dürfen dann nicht
fehlen.
PFEILSCHNELLStudenten aus der ganzen Welt liefern sich in Silverstone Ren-
nen mit selbst entwickelten Flitzern. Für die Schweiz starten
ETH-Studenten, die einen besonders raffinierten Rennboli-
den gebaut haben. Bruno Reinhart und Christoph Zürcher
schrieben für tango das Tagebuch eines aussergewöhnlichen
Abenteuers.
ENTSCHIEdENFreunde aufgepasst, die Saison geht bald wieder los: Snowboardstar
Nicolas Müller über Jacken aus PET-Flaschen, Boarden in Kapstadt
und warum er sich gegen die Schule entschieden hat.
ERFOLGREICHPaolo Nutini schien abzustürzen. Konzerte in
stark angetrunkenem Zustand und Marihuana-
Konsum waren nicht selten. Alles sah danach
aus, dass der vielversprechende neue Stern am
Musikhimmel schnell wieder erlöschen würde.
Jetzt ist er wieder da.
ciao
7
28
53
comme un secret Früh packte den 18-jährigen Damian Vogt aus
Hinwil die Freude an der Musik. So begann er schon
mit acht Jahren mit klassischem Gesangs- sowie Gi-
tarrenunterricht, er sang in Chören mit und nahm
an verschiedenen Projekten teil. Klar, dass er sei-
ne Maturitätsarbeit an der Kantonsschule Zürcher
Oberland mit Musik verbinden wollte. Damian hat
drei französische Chansons selbst getextet, kom-
poniert und mit Hilfe einer Band in einem Studio
aufgenommen. «Denn oftmals fragten mich Leute
nach den Auftritten, ob ich Aufnahmen von mir
habe. Dies motivierte mich, eine CD zu produzie-
ren.» Das beachtliche Debutalbum «comme un sec-
ret» ist auf www.damianvogt.ch bestellbar.
GUt ZU WIssen
Warum Vögel im schlaf nicht umkippen
Vögel schlafen gefährlich. In schwindelerre-
genden Höhen dösen sie auf Bäumen oder Zäunen
seelenruhig vor sich hin – und fallen dabei nie he-
runter. Wie machen sie das?
Das Federvieh tickt anders als der Mensch.
Während wir uns anstrengen, die Hand zur Faust
zu krümmen, schafft dies der Vogel von ganz allein.
Umgekehrt muss er Muskelkraft aufwenden, um
seine Krallen zu strecken. Grund ist ein Automatis-
mus: Beim Vogel ist die Kralle stets gekrümmt.
So auch nachts. Wenn sich der Mensch zum
Schlafen bettet, entspannt sich seine Hand - die
Finger sind gestreckt. Wenn es ihm der Vogel
gleichtut und sich ebenfalls entspannt, bleiben die
Krallen gebeugt. Das Beugen funktioniert passiv
und wird nicht willkürlich gelenkt. Genauso funk-
tioniert auch die Atmung während des Schlafens.
Einen sicheren Schlaf haben Vögel trotzdem
nicht – denn Nachbars Katze lauert schon …
planet tangoplanet tango
service
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Wettbewerb für junge Forscher/-innen Beschäftigst du dich in deiner Freizeit mit einem Thema, das du gerne mal wis-
senschaftlich untersuchen würdest? Hast du in der Schule oder in der Lehre eine
Forschungsarbeit (Maturaarbeit, selbstständige Vertiefungsarbeit oder Ab-
schlussarbeit) erarbeitet, die du gerne weiterverfolgen würdest? Dann mach
mit am Wettbewerb von «Schweizer Jugend forscht» mit und lass dein
Projekt von einer Fachjury bewerten.
Mitmachen kannst du ab dem 14. Altersjahr bis zum Abschluss
der Mittel- oder der Berufsfachschule. Deine Wettbewerbsarbeit
muss eine praktische, technische, gestalterische oder wissen-
schaftliche Fragestellung enthalten. Der innovative Charak-
ter der Arbeit kann dabei in der Idee, der Methodik oder
der Ausführung liegen – auf jeden Fall aber muss sie
von dir stammen.
Das Anmeldeformular kann auf der Website
www.sjf.ch heruntergeladen werden. Dort fin-
dest du auch unseren Leitfaden zum Verfassen ei-
ner wissenschaftlichen Arbeit und weiterführen-
de Links, die dir bei der Wahl des Themas und
der Gestaltung der Arbeit helfen können. Anmel-
determin ist der 15. Oktober.
Interessiert an klima, energie und Gesellschaft?
Bist du daran, für deine erste wissenschaftliche Arbeit ein
Thema zu suchen oder sonstige Vorbereitungen zu treffen?
Und würde dir eine Matura- oder Semesterarbeit zum The-
menbereich «Klima, Energie und Gesellschaft», d.h. mit einem
fächerübergreifenden Ansatz, zusagen? Falls ja, könnte der
Greenpeace-Kickoff-Kurs für Matura- und Semesterarbeiten
etwas für dich sein. Die Ziele des Kurses sind, dass du danach
die verschiedenen Entstehungsphasen einer Matura- resp.
Semesterarbeit überblickst, über interdisziplinäre Ansätze
informiert bist, weisst, wie man komplexe Themen auf eine
praktikable Weise anpackt und Methoden der Konzept- und
Textentwicklung kennst.
Der Kurs findet am Samstag, 28. November von 10.15 bis
16.45 Uhr in Bern statt und ist gratis. Anmeldung ab sofort an
ysc@ch.greenpeace.org, Greenpeace, Learning-for-the-
planet, Bollwerk 35, 3011 Bern oder per Fax 031 312 24 02.
Nach der Anmeldung erhältst du eine Eingangsbestätigung.
Als Vorbereitung zum Kurs erhältst du ein Dossier zugeschickt,
das u.a. eine inspirierende Liste mit Themenideen zum genann-
ten Bereich enthält. Das Dossier kann man hier anschauen:
www.greenpeace.ch/schule.
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coole t-shirts Deny Amann aus Kreuzlingen hat ein kleines T-Shirt-Unternehmen gegründet:
www.slibli.ch. Dies, weil es ihm einfach Spass macht, eigene T-Shirts zu desi-
gnen und zu bedrucken (und weil sich auf diese Weise vielleicht ein Teil des be-
vorstehenden Studiums finanzieren lässt). Er führt kein festes Sortiment, sondern
präsentiert jeden Monat ein neues «Libli», von dem es eine limitierte Stückzahl von
hundert Stück gibt. Die T-Shirts wurden unter fairen Arbeitsbedingungen produziert
(der Lieferant unterstützt u.a. ein Krankenhaus in Bangladesh), mit 15 Franken pro
Shirt ist der Preis einmalig. Bestellt werden kann via Homepage.
Wieso? Weshalb? Warum? Kann man mit Singen Glas zerbrechen? Warum ist es in
den Bergen kälter als im Tal? Kann man im Weltall oder un-
ter Wasser hören? – Wer bei solchen Fragen überfordert ist,
findet jetzt bei der Online-Plattform www.simplyscience.ch kompetente Antworten. Wer Hilfe bei Hausaufgaben und
Schularbeiten in Biologie, Chemie oder Physik braucht, stellt
im Internetforum seine Fragen und erhält innerhalb von zwei
Tagen Antwort vom Simply-Science-Expertenteam. Ein Nach-
hilfe-Marktplatz und eine Schularbeiten-Tauschbörse sind
weitere unterstützende Angebote.
planet tango
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Verlag, Redaktion, Anzeigen tango magazin für schule und studium Postfach 2133 9001 St. Gallen Telefon 076 513 28 57 Fax 071 310 13 17 redaktion_tango@hotmail.com
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe Vincent Bekkering Noemi Conus Roberta Fischli Eva Hirschi Markus Isenrich Silvan Kaufmann Michael Küng Marisa Molinaro Mladen Penev Bruno Reinhart Simon Straetker Ronny Tschanz Flavia Vinzens Flurina Wartmann Christoph Zürcher
Korrektorat Peter Litscher
Gestaltung Moni Rimensberger
Bild Titelseite Yuri Arcurs istock.com
S.9 ooyoo, Cimmerian istock.com
S.10 Kameel istock.com
S. 11 francisblack istock.com
S. 32 goldkatze photocase.com
Druck AVD Goldach Sulzstrasse 10 9403 Goldach
Auflage 26‘000 Exemplare
Abonnement Einzelausgabe: Fr. 5.– Jahresabonnement: Fr. 10.–
Erscheinungsweise halbjährlich (15. März / 15. September)
Redaktions- und Anzeigenschluss 15. Februar / 15. August
impressum
www.youngcaritas.ch/fairemensa
WIR WOLLEN FAIRE PRODUKTE IN UNSERER MENSA!
Gesucht: die besten Websites Zum vierten Mal ist der Junior Web Award ausgeschrieben
worden. In diesem Wettbewerb setzen sich Schulklassen und
ihre Lehrpersonen mit einem selbst gewählten Thema auseinan-
der und stellen das Ergebnis als Website ins Internet. Sieger 2009
in der Kategorie Sekundarstufe II wurde übrigens die Klasse D2a
des Bildungszentrum KvBL Muttenz mit dem Projekt «Turmfal-
ken»: Sie haben die Idee des Hauswarts, für Turmfalken einen
Nistkasten aufzuhängen und das Geschehen im Kasten live im
Internet zu übertragen, aufgegriffen und rund ums Thema eine
professionelle Homepage gestaltet. Mehr zum Wettbewerb gibt’s
auf www.juniorwebaward.ch
GUt ZU WIssen
Warum schwitzt man vor angst?
Feuchte Hände, roter Kopf, Schweissausbrüche: In Panik-
situationen reagiert der Körper mit allerhand lästigen Symp-
tomen. Schuld daran ist der Angstreflex – eine Veranlagung,
die schon die Steinzeitmenschen hatten, als sie noch mit Sä-
belzahntigern um ihr Leben kämpfen mussten. Der Angstre-
flex sorgte dafür, dass der Körper innerhalb von Sekunden alle
Energiereserven mobilisieren konnte. Diese automatische Re-
aktion hat der menschliche Körper bis heute nicht abgestellt.
Was passiert da eigentlich im Körper? Wenn das Gehirn
eine aufregende Situation registriert, übernimmt das Nerven-
system die Kontrolle über Teile des Körpers, die Körperchemie
ändert sich. Der Körper schüttet Cortison aus, der Blutzucker-
spiegel steigt, und ein Adrenalinschub lässt das Herz schneller
schlagen und mehr Blut durch die Adern pumpen.
Und jetzt die schlechte Nachricht: Ein Allheilmittel gegen
Angstsymptome gibt es nicht. Wer unter Prüfungsangst leidet
oder schnell einen roten Kopf bekommt, muss sich damit ab-
finden. Besser noch als Beruhigungstee vor den Prüfungen hilft
wohl nur eine gute Vorbereitung. Und der tröstliche Gedanke,
dass bisher noch jede Panikattacke vorbei gegangen ist.
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Interview: Vincent Bekkering
du wurdeSt während einer Velotour durch den
irAn gekidnAppt. wAS pASSierte dA genAu?
Ich befand mich in der Nähe des Kaspischen Meeres. Ich
lernte viele nette Menschen kennen und kann wirklich nur
Positives über die Einwohner sagen. Als ich am Nachmittag
über Land fuhr, wurde ich plötzlich von einem Motorrad ge-
rammt. Ich drehte mich um und sah zwei Männer mit Mes-
sern auf mich zulaufen. Sie zerrten mich auf den Rücksitz eines
Autos und legten ein Tuch über mich. Ich bot ihnen Geld an,
doch sie wollten mich. Während der Fahrt bedrohten sie mich
die ganze Zeit mit dem Messer und fuhren kreuz und quer,
damit ich die Orientierung verlor.
wAS weiSSt du über die entführer?
Es waren höchstwahrscheinlich Afghanen, die in
der Hoffnung auf ein besseres Leben in den Iran gezo-
gen waren, aber auch hier arbeitslos und arm blieben.
Jedenfalls hatte ihre Sprache eine andere Melodie als
die iranische, und sie trugen längere Bärte. Sie nahmen
mir sofort den Pass ab, denn ein europäischer Pass lässt
sich für sehr viel Geld auf dem Schwarzmarkt verkau-
fen. Doch ich spürte während der ganzen Zeit, dass sie
nervös und ihrer Sache nicht ganz sicher waren.
Der 23-jährige Holländer Rinke van Diermen fuhr nach der Matura mit dem Fahrrad von Holland über die Türkei in den Iran, wo er entführt wurde. Im Interview erzählt er, wie ihm die Flucht gelang.
« Ein gewaltiges Gefühl von Freiheit»
interview
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wie biSt du nAch hAuSe ge-
kommen?
Als ich dank der niederländischen
Botschaft in Teheran wieder einen Pass
hatte, fuhr ich mit dem Bus nach Istan-
bul. Im Bus lief laute Musik, und alle
tanzten und tranken, nachdem wir die
Grenze überschritten hatten, denn die
Türkei wird von den Iranern als freies
Land angesehen.
du willSt Schon bAld wieder
Auf die nächSte Velotour. wo
geht eS dieSmAl hin?
Ich habe immer unzählige Ideen, und
jede Reise inspiriert mich wieder neu …
Wahrscheinlich fahre ich von Georgien
über Russland in die Ukraine und von
dort zurück in die Niederlande. Es wird
schwierig werden mit den Visa, und ich
weiss nicht, ob ich die Grenze zwischen
Georgien und Russland überqueren darf.
und dAnn?
Irgendwie schaffte ich es, sie abzu-
hängen, denn nach einem Jahr Fahrrad-
fahren war ich ziemlich gut in Form …
Ich versteckte mich und wartete bis zum
Morgengrauen, nur mit einem T-Shirt
und einer Pyjama-
hose bekleidet. Es
war sehr kalt. Am
Morgen suchte ich
das nächstgelege-
ne Dorf auf, wo
man mir warme
Kleider gab und
meine wunden
Füsse verarztete.
du muSSt todeSängSte AuSge-
StAnden hAben …
Und wie! Ich bereitete mich auf
Schmerzen vor und nahm innerlich Ab-
schied. Gleichzeitig redete ich mir aber
ein, dass mein Leben so nicht enden
dürfe. Im Raum,
in dem ich ein-
gesperrt wurde,
versuchte ich zu
meditieren, um so-
zusagen in meinen
Gedanken wegzu-
fliegen.
wie gelAng dir die flucht?
Wir waren mit dem Auto unterwegs,
offensichtlich sollte ich an einen ande-
ren Ort gebracht werden. Als die Bewa-
cher spätabends aus dem Auto stiegen
und ein Telefongespräch führten, gelang
es mir, meine Fesseln zu lösen. Ich dach-
te: jetzt oder nie, sprang aus dem Auto
und rannte barfuss wie ein Wahnsinni-
ger um mein Leben. Die Entführer folg-
ten mir mit geringem Abstand. Es gab
viele Bewässerungskanäle, die ich im
Dunkeln oft zu spät sah und mehrmals
strauchelte. Einmal stürzte ich in ein
zwei Meter tiefes Loch, aus dem ich fast
nicht mehr herauskam …
IcH spRanG aus
DEM auTo unD
RannTE baRFuss
wIE EIn waHn-
sInnIGER uM MEIn
LEbEn
ein gewaltiges gefühl von freiheit
14
Foto
s: R
inke
van
Die
rmen
wie finAnzierSt du deine rei-
Sen?
Mit verschiedenen Gelegenheitsjobs.
Ich zimmere, male, mache Gartenarbei-
ten … Beispielsweise habe ich in den
Westschweizer Rebbergen Trauben ge-
pflückt, bis ich wieder genug Geld hatte,
um weiterzureisen.
wArum mAchSt du dAS eigent-
lich?
Das Reisen gibt mir ein gewaltiges
Gefühl von Freiheit und die Möglich-
keit, Dinge von
verschiedenen Sei-
ten zu betrachten
können. Wie man
in Armenien über
Georgien denkt,
wie in der Türkei
über den Iran und
wie im Iran über Europa – das alles ist
sehr interessant. Mich faszinieren auch
die grossen Gegensätze auf engstem
Raum, beispielsweise zwischen den war-
men Menschen in den verschneiten Ber-
gen Georgiens, welche mit dem Gewehr
auf die Jagd gehen, und den Neureichen,
die mich in der Hauptstadt Tilfis in ein
überteuertes Restaurant einladen.
hASt du nicht AngSt Vor ei-
nem weiteren überfAll?
Ich versuche solche Gedanken zu
ignorieren. Im Gegenteil: Afghanistan,
Pakistan oder auch der Irak – solche
Länder ziehen mich magisch an … Ich
will eine gewisse Naivität behalten, Din-
ge machen, die man eigentlich nicht tun
sollte, interessante Menschen treffen.
Ich will auf all das nicht verzichten.
Vincent Bekkering, 19, aus Abtwil, schliesst im nächsten Sommer die FMS
mit der Fachmaturität ab. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit Freun-
den. Er mag Snowboarden, Grillpartys und Musik.
IcH vERsTEckTE MIcH bIs
zuM MoRGEnGRauEn,
nuR MIT EInEM T-sHIRT
unD EInER pyjaMaHosE
bEkLEIDET.
15
Heimat – das Thema des 35. Schweizer Jugendfotopreises verlangte Fantasie und Experimentierfreudigkeit. tango zeigt eine Auswahl der prämierten Bilder und hat bei den Preisträgern nachgefragt.
Heimat
foto
16
long wAy from home «Das Foto ist in Spanien entstanden», erzählt Hannah Wigger aus Roggwil BE. «Eines Abends spazierte ich mit meiner Kamera am Strand entlang und wollte das Meer fotografieren, als plötzlich ein Schwarzer, der wahrscheinlich am Strand Waren verkaufte, dem Meer entlanglief.» Die 17-jährige Gymnasiastin drückte auf den Auslöser. «Ich finde, dass das Foto Sehnsucht nach Heimat ausdrückt. Der Mann ist vielleicht weit weg von seiner Heimat und seiner Familie, sodass er in einem anderen Land Geld verdienen muss.»
neu und Alt – Alt und Jung «Beim Thema ‹Heimat› denke ich zuerst an mein Zuhau-se. Seit dem Herbst wohnen wir in einem neuen Haus, das auf dem Foto rechts abgebildet ist. Der alte Schuppen daneben ist ein grosser Kontrast zum Neubau. Dies hat mich inspiriert, das Nebeneinander von alter und neuer Heimat fotografisch festzuhalten», sagt die 14-jährige Anja Wolf aus Greifensee. «Dann kam mir die Idee, zusätzlich den Kontrast ‹Alt und Jung› zu inszenieren: Ich engagierte die Nachbarkinder als Statisten, kleidete meinen Vater mit Grossvaters Hut und Arbeitskleid ein und schoss mehrere Fotos aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Die Aufnahme von oben gefiel mir dann am besten», erzählt die Gymnasiastin.
17
tanGo-Facts
36. Schweizer JugeNdfotoPreiS 2009
die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Schul- und Jugendfotografie (sasjf) schreibt jährlich einen gesamt-schweizerischen fotowettbewerb aus. teilnahmeberech-tigt sind alle Jugendlichen bis 23, einsendeschluss ist der 30. oktober. dieses Jahr werden die besten fotos zum thema «unterwegs» gesucht. zu gewinnen gibt es attraktive Sachpreise im wert von über 5000 franken. die gewinnerbilder werden in einer mehrwöchigen Aus-stellung der Öffentlichkeit präsentiert.
weitere informationen und Anmeldeunterlagen findest du unter www.jugendfotopreis.ch.
trAilerpArk Das Foto von Alex Anderfuhren aus Bern entstand im vergangenen Som-mer auf einer Reise durch den Westen Amerikas. «Ich wusste vom Wettbe-werbsthema und suchte ständig nach Objekten, die für mich Heimat verkör-perten», sagt der 18-jährige Gymnasiast, der nach der Matura «etwas in Richtung Fotojournalismus oder Film» machen möchte.
freundSchAft «Ich erinnere mich gerne daran zurück, genau deshalb hat das Foto eine grosse Bedeutung für mich», sagt Carmen Meier aus Schötz, die im 2. Lehrjahr das KV besucht. «Wir gingen mit den Kindern auf den höchsten Hügel, um ei-nige Spiele durchzuführen. Es gab wohl kaum ein trauriges Gesicht an jenem Tag, darum nutzte ich die Gelegenheit, einige Fotos zu schiessen. Heimat ist dort, wo das Herz schlägt.»
heimat
18
dAheim Dieses Bild habe ich am späten Nachmittag zu Hause geschossen», erinnert sich Beda Klein. «Mir hat das nicht inszenierte Stillleben sofort gut gefallen», sagt der 19-jährige Hochbauzeich-ner aus Basel und holt weiter aus. «Licht und Farben spielen weich zusammen und sind man-cherorts als Reflexe vertreten. Das Blau wech-selt sich mit dem Weiss ab, Pastelltöne ergän-zen sich, das bunte Gelb des Putzschwamms sticht heraus.» Mit der intuitiven Momentauf-nahme gewann Beda in seiner Alterskategorie. «Das Thema ‹Heimat› sehe ich insbesondere in der gemütlich einladenden Farbgebung sowie den typisch schweizerischen Gegenständen wie dem Kaffeekrug oder der Spaghettizange.»
die heimAt Michael Fent, 21, bildet sich derzeit an der Ecole supérieure d’arts appliqués in Vevey zum Fotografen aus. Er kommentiert sein Foto so: «Dieses Bild entstand im Haus meiner Grossel-tern. Das Bild an der Wand zeigt meine Urgros-seltern. Das bedeckte Bett steht für den Schlaf. Für mich ist Heimat ein bestimmtes Gefühl, das der Mensch an einem Ort empfinden kann.»
19
der reiSebuS «Das Foto entstand auf einer Reise durch Australien. Nach der Matura beschloss ich mit zwei Schulkollegen, ein neues Abenteuer in Angriff zu nehmen. Für drei Monate war dieser Reisebus unser Zuhause. Das Foto hält einen Moment fest, nachdem wir endlich wieder einmal eine Wasch-gelegenheit gefunden hatten», lacht Mathias Brandenburger, 21, aus Trimmis.
hirSch Mehmet Coskun, 18, erinnert sich genau, wie sein Wettbewerbsfoto entstand: «Eines Morgens machte ich in einem Hotel namens ‹Hirschen› (!) im Emmental das Fenster auf, und dieses Prachtgeschöpf stand direkt vor dem Fenster. Schnell griff ich zur Kamera und hielt diesen Moment fest, der für mich Heimat ausdrückt.» Coskun interessiert sich nebst Foto-grafie für bewegte Bilder und möchte gerne einmal Filmregisseur werden.
heimat
20
dAch überm kopf «Unter Heimat verstehe ich einen Ort, an dem etwas seinen Ursprung hat», sagt der 22-jährige Davoser Ivan Suta, der an der Zürcher Hochschule der Künste Fotografie studiert. «Deshalb habe ich eine Alphütte an einem Berghang gewählt, schoss das Foto allerdings bei Nacht, um den Kitsch abzuschwächen und etwas Fremdes einzubringen.» Mehr Kunstwerke von Ivan Suta gibts übri-gens auf seiner Homepage www.ivansuta.ch zu bestaunen.
her home «Mein Foto war ein echter Schnapp-schuss», erinnert sich die 16-jährige Gymnasiastin Seraina Stucki aus Erstfeld: «Das Bild nahm ich auf der Alp Seewli im Kanton Uri auf, wo ich bei einer Freundin die Sommer-ferien verbrachte. Eigentlich wollte ich nur die wunderbare Landschaft fotografieren, aber dann lief meine Freundin ins Bild ... Der Heuhaufen macht für mich das ganze Bild erst recht heimatlich, er ist etwas, was zur Urschweiz gehört.»
21
simon straetker
«Go, go, go, go, go», höre ich im Hintergrund immer wieder
die Rufe von Mike Horn, während ich mit letzter Kraft helfe,
das Hauptsegel der 35 Meter langen Segeljacht«Pangaea» zu
hissen. Stunden, Tage, Wochen könnte ich hier draussen ver-
bringen. Immer wieder bläst mir der Wind das Salzwasser ins
Gesicht, und ich fühle mich unendlich glücklich.
Ein halbes Jahr zuvor hatte ich meine Bewerbung für die
Neuseeland-Expedition abgeschickt. Völlig überraschend be-
kam ich dann im Dezember die Einladung zu einem Auswahl-
camp in Château-d'Oex im Kanton Waadt. Mit 16 anderen Ju-
gendlichen aus der ganzen Welt verbringe ich dort zehn Tage,
in denen wir auf Herz und Nieren getestet werden. Schliess-
lich werde ich dann mit acht anderen Jugendlichen aus Polen,
Belgien, den USA, China, Südafrika, Russland und der Schweiz
ausgewählt, um an der nächsten Expedition nach Neuseeland
teilzunehmen.
Tag 1 15 Uhr im Hafen von Bluff, der südlichsten Stadt Neusee-
lands. Noch schnell 3000 Liter in den Wassertank, die restli-
chen Vorräte an Bord bringen – jetzt kann das Abenteuer be-
ginnen. Bei regnerischem Wetter und einem Wind von etwa
25 Knoten erwartet uns eine neunstündige Überfahrt zu unse-
rem ersten Ankerpunkt, der Insel Coal Island. Getreu unserem
Motto «entdecken – lernen – handeln» starten wir
hier unser erstes Projekt: Leider gibt es auf Coal
Island immer weniger Kakapos, Kiwis, Mohuas,
Saddlebacks oder andere Vogelarten, denn ihre
grössten Feinde sind Wiesel. Ziel unseres Projek-
tes ist es, durch das Aufstellen von entsprechenden
Fallen die vom Aussterben bedrohten Vögel besser
zu schützen.
Tag 3Mittagszeit. Vor einer knappen Stunde haben
wir die letzte der 150 Fallen aufgebaut und unser
Projekt auf Coal Island beendet. Wir segeln mit
der«Pangaea» in einige traumhafte Buchten des
Fjordes. Nach einiger Zeit entdecken wir einen gi-
gantischen Wasserfall. Unser Ziel ist es nun, an den
Quellsee des Wasserfalls zu gelangen. Nach stun-
denlanger Wanderung durch die dichtesten Busch-
landschaften und die einmalige Flora und Fauna
des grössten Nationalparks Neuseelands kommen
wir am Quellsee an. Während wir die wunderbare
Landschaft bestaunen, hat Mike Horn schon eine
neue Idee. Und eines ist klar, wenn man mit die-
sem Extremabenteurer unterwegs ist, der schon in
der Nacht an den Nordpol lief oder unmotorisiert
Während vier Jahren legt der Umweltaktivist und Extremsportler Mike Horn zu Fuss, auf dem Fahrrad und mit dem Segelschiff 100'000 Kilometer zurück – quer durch alle Kontinente und über die beiden Pole. Jugendliche aus der ganzen Welt, die er zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unserem Planeten hinführen will, begleiten ihn. Simon Straetker ist einer von ihnen.
In vIEr JaHrEn UM dIE WElT
topstory
22
Immer wieder bläst mir der Wind das Salzwasser ins Gesicht, und ich fühle mich
unendlich glücklich.23
die Erde dem Äquator entlang umrundete: Es wird
ganz bestimmt nie langweilig. Und so überredet
uns Mike, in einem 7 Grad kalten See baden zu ge-
hen …
Tag 6 Sieben, zehn, zwölf. Es werden immer mehr, man
kann sie kaum zählen! Eine immer grösser werden-
de Anzahl von Delfinen begleitet uns. Unvermutet
tauchen sie aus dem Wasser auf und springen ent-
lang der «Pangaea». Einfach unglaublich, wie sich
die Körper der vier Meter langen Delfine aus dem
Wasser schrauben und atemberaubende Sprünge
unserem Boot entlang.
Tag 10Seit Tagen wandern wir jetzt schon durch den
ewigen Dschungel. Überraschenderweise gab es
bisher noch keinen einzigen Tropfen Regen, was
jedoch das Wandern keinesfalls erleichtert. Manch-
mal stecken wir bis zum Bauch im Schlamm oder
müssen durch einen Fluss schwimmen, lästige
Sandfliegen sind unsere ständigen Begleiter. Doch
abends, wenn wir am wärmenden Feuer sitzen und
Mikes unglaublichen Geschichten zuhören, ist auch
das schnell vergessen. Morgen soll der letzte Tag
des Trips durch die Wildnis sein. Nur neun Stun-
den stehen uns für die letzten 30 Kilometer zur Ver-
fügung, bis es im neuseeländischen Winter wieder
dunkel wird. Eine weitere interessante Herausfor-
derung für den Zusammenhalt unserer Gruppe.
Tag 12 Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die
«Pangaea». Wir werden von der Crew herzlich emp-
fangen und dürfen dann erst einmal eine Dusche
geniessen. Doch schon steht die nächste Herausfor-
derung bevor: Zusammen mit dem Meeresbiologen
Carl David Rundgren von der neuseeländischen
Universität Dunedin führen wir verschiedene Stu-
dien zum Salzwassergehalt in den Fjorden «Doubt-
ful Sound» und «Dusky Sound» durch. Der Ver-
gleich der beiden Fjorde zeigt die Auswirkungen
des Manapouri-Wasserkraftwerks, dessen Wasser
direkt in den «Doubtful Sound» geleitet wird.
Tag 17Am letzten Tag dieser Expedition kann ich be-
friedigt feststellen, dass es während dieser einma-
ligen Reise durch eines der schönsten Gebiete un-
serer Erde nur wenige Tiefs und sehr viele Hochs
gab. Während drei Wochen an Bord einer faszinie-
renden Segelyacht mit 27 Menschen aus zehn Nati-
onen habe ich so viel entdeckt, gelernt und gehan-
delt wie nie davor.
Die Aufgabe von uns Jugendlichen ist es nun,
in unsere Heimat zurückzukehren und als Botschaf-
ter aktiv etwas für die Umwelt und für die Zukunft
unseres Planeten zu tun. Mein Fazit: Wer einmal
einen so schönen Platz wie Fjordland mit allen sei-
nen so wunderbaren Seiten gesehen hat, kann nur
zum Umweltschützer werden!
Manchmal stecken wir bis zum Bauch im Schlamm
oder müssen durch einen Fluss schwimmen,
lästige Sandfliegen sind unsere ständigen
Begleiter.
in vier jahren um die welt
24
tanGo-Facts
die «pAngAeA»-expedition
das projekt «pangaea» startete 2008 in ushuaia an der Südspitze Argentiniens. die erste etappe führte durch den Südpol. in neudseeland und den inseln vor indonesien führt horn verschiedene umwelt-projekte durch. im himalaja-gebirge steht u. a. die besteigung des k2 auf dem programm, danach geht es durch die wüste gobi und nach Sibirien. 2011 folgt die durchquerung des nordpols, an-schliessend die durchquerung des amerikanischen kontinents. wieder in ushuaia geht es mit dem Schiff nach Afrika, 2012 möchte horn den zielort monaco erreichen.
young explorer progrAm
das «young explorer program» (yep) ist zentra-ler bestandteil der expedition. unter dem motto «entdecken – lernen – handeln» bringt mike horn jungen menschen mit verschiedenen umweltpro-jekten die bedeutung des Ökosystems näher. für die nächsten projekte können sich alle im Alter von 13–20 Jahren auf www.mikehorn.com be-werben. Auf der community www.yep.mike-horn.com kann man zudem über umweltthe-men diskutieren. die teilnahme an der expedition ist kostenlos!
Nordpol
20082009201020112012
Südpol
Monaco
Ushuaia
Simon Straetker, 16, aus Löffingen, besucht
das Wirtschaftsgymnasium. Er interessiert sich
für Sport und Geografie, seine Hobbys sind
Tennis, Skifahren, Biken, Schwimmen und
Wandern. Er bezeichnet sich als «kontaktfreu-
dig und weltoffen». Foto
s: D
mit
ry S
har
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orn
25
Passivrauchen schadet. Die Zukunft ist rauchfrei.
«Ich geniessemein Leben rauchfrei.»Amanda Ammann, Miss Schweiz 2007
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roberta Fischli
Als Paolo Nutini die Türe aufschlägt und in den
Raum schlendert, grüsst er mit starkem Akzent.
Der 22-jährige Schotte ist in die Schweiz gereist,
um sein zweites Album «Sunny Side Up» vorzustel-
len. Im Zürcher Club «Mascotte» ist bereits einiges
los: Die Bühne wird aufgerichtet, die fünfköpfige
Band spielt ihre Instrumente ein, dazwischen wird
das Licht getestet, und irgendwie sieht alles extrem
hektisch aus. «Komm, wir suchen uns ein ruhiges
Plätzchen», schlägt Nutini vor. Dann beginnt er zu
lachen. «Also, legen wir los.»
So gelöst und frisch hat der Sänger mit italie-
nischen Wurzeln lange nicht mehr gewirkt. Sein
Debut-Album «These Streets» ging innerhalb des
ersten Jahres über zwei Millionen mal über die
Ladentheke und katapultierte den damals 19-Jäh-
rigen mit Singleauskopplungen wie «Jenny Don’t
Be Hasty» oder die später von Puma übernomme-
ne Hymne «New Shoes» ins Rampenlicht auf der
Showbühne. Nach der Veröffentlichung ging alles
rasend schnell: Im August 2006 spielte Nutini in
der Zürcher Bar «Longstreet» vor knapp 30 Perso-
nen, ein halbes Jahr später in einer ausverkauften
Konzerthalle am Jazz Festival in Montreux. Nutini,
in einer kleinen Stadt Schottlands aufgewachsen,
fand sich durch den raschen Aufstieg plötzlich in
einer völlig neuen Umgebung wieder. Nach der Un-
terschrift unter seinen ersten Plattenvertrag zog er
nach London, was ihm anfangs grosse Mühe berei-
tete. Sein Debut-Album handelte grösstenteils von
den neuen Eindrücken, seiner Sehnsucht nach der
Heimat und von seiner Jugendliebe, von
der er sich getrennt hatte.
Nutini, früher mit James Blunt vergli-
chen, schien immer mehr abzustürzen.
Konzerte in stark angetrunkenem Zu-
stand und Marihuana-Konsum waren
nicht selten. Alles sah danach aus, dass
der vielversprechende neue Stern am
Musikhimmel schnell wieder erlöschen
würde. Nach zweijähriger Tournee und
Konzerten mit Musikgrössen wie den
Rolling Stones zog er sich mit seiner
Band ins schottische Hochland zurück,
um an seinem zweiten Album zu arbei-
ten. «Ich konnte meine eigenen Songs
nicht mehr hören. Wenn ich zu diesem
Zeitpunkt noch ein einziges Mal ‹New
Shoes› hätte spielen müssen – ich hätte
die Pistole gezückt.» Er lacht heiser und
fügt an: «Da habe ich gewusst, dass ich
etwas Neues machen muss.»
Nutini schloss sich während zwei Mo-
naten ein und begann, an neuen Songs
zu schreiben. Die Fotos, die in dieser
Paolo Nutini schien abzustürzen. Konzerte in stark angetrunkenem Zustand und Marihuana-Konsum waren nicht selten. Alles sah danach aus, dass der vielversprechende neue Stern am Musik-himmel schnell wieder erlöschen würde. Jetzt ist er wieder da.
Paolo Nutiniporträt
28
Ich konnte meine eigenen Songs nicht mehr hören. Wenn ich zu diesem
Zeitpunkt noch ein einziges Mal «New Shoes»
hätte spielen müssen – ich hätte die
Pistole gezückt.
29
und Chips verkaufen, als Musik zu ma-
chen, die mir nicht gefällt.»
Dass er nach drei Jahren zu sich selbst
gefunden hat, erscheint glaubhaft. Offen
ist der Blick, warm das Lachen, präsent
die Augen. Auch beim Konzert einige
Stunden später zeigt Nutini das, was
sein Talent ausmacht: Experimentier-
freude, Begeisterung, eine raue Stimme
und innige Texte.
Gehört er auch zu den Musikern, die
in jeder Stadt ein anderes Mädchen ha-
ben? Nutini verdreht die grünen Augen,
greift sich wie zum Beweis kurz in die
Haare und winkt
lächelnd ab. «Ich
habe meine Freun-
din. Ich brauche
keine andere.» Ein
vergebener Musiker ist keine Überra-
schung. Dass es sich bei seiner Freundin
um seine Jugendliebe handelt, die noch
immer in Paisley lebt, schon eher.
Zeit publik wurden, zeigten ein verwil-
dertes Etwas und liessen die besorgten
Fans aufschreien. «Wenn ich die Fotos
mit schulterlangen Haaren aus dieser
Zeit anschaue, werde ich mir fast selbst
unheimlich.» Nutini schüttelt den Kopf,
scheinbar erstaunt über sich selbst.
Doch diese Zeit war offensichtlich mu-
sikalisch fruchtbar. Nutini schrieb die
Songs für das Nachfolgealbum «Sunny
Side Up», das positiver klingt als sein
Vorgänger.
«Paolo, was würdest du tun, wenn
es mit dem Erfolg nicht klappt?» Das sei
ihm nicht wichtig,
antwortet er ernst.
Auf seinem zwei-
ten Album habe
er sich selbst ver-
wirklichen können, die verschiedensten
Musikrichtungen seien eingeflossen. Er
sei jetzt am Punkt, wo er genau wisse,
was er wolle und sich nicht mehr drein-
reden lasse. «Dann gehe ich lieber Fish
Dann gehe ich lieber Fish und Chips
verkaufen.
Roberta Fischli, 18, aus Zürich, besucht die
Kantonsschule Enge und will nach einem
Zwischenjahr in Oxford und Paris Journalistin
werden. Ihre Hobbys: Konzerte, Fahrradfah-
ren, Schreiben, Fotografieren und «Zürich,
Zürich, Zürich».
paolo nutini
30
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Ich weiss, ich bin kein perfekter Schauspieler, mir sind schon etliche Fehler passiert, doch vielleicht steht es ja so im Drehbuch? Der ganze Zusammenhang, die Verknüpfung der einzelnen Szenen und Akte, der Motive und der Thematik – das alles ist mir noch unklar. Und doch stört es mich keineswegs, dass ich meine Rolle ohne das Wissen um das "Warum?" spiele.
Ein Stück, genannt "mein Leben"
essay
32
Ich habe keine Texte zum Auswendigler-nen, ich weiss nicht, wann
mein Stichwortkommt, und oft verpasse
ich es.
eva hirschi
Ich sitze in einem Café, die heisse Tasse mit der braunen
Brühe steht dampfend vor mir auf dem Tisch. Draussen hasten
Menschen in dicken Jacken vorbei. Doch irgendwie erschei-
nen sie mir unecht. Wie Statisten, die nur so tun, als müssten
sie die Strasse, die ich von meinem Sitzplatz aus sehe, über-
queren. Ab und zu läuft eine Nebenrolle vorbei, die vielleicht
zu einem Teil meines Lebens wird. Doch diese Nebenrollen
wechseln schnell. Ich bin der einzige Hauptdarsteller dieses
Stücks, genannt «mein Leben».
Es gibt Rollen, die häufiger auftreten als andere, sie spielen
vielleicht ein bisschen öfter, und es lassen sich auch Zusam-
menhänge zu früheren Akten erkennen. Aber ob sie auch noch
in der nächsten Szene spielen werden, ist ungewiss. Ich bin
nur Schauspieler, nicht der Regisseur.
Vielleicht ist es der sogenannte freie
Wille, der mich im Glauben lässt, dass ich
entscheide, wann und wo ich dre-
hen will. Vielleicht ist es auch
eine höhere Macht, die mich
beeinflusst und deren Ma-
rionette – ich bevorzuge
aber das Wort «Schau-
spieler» – ich bin. Ist
alles vorbestimmt,
und ich mache
nur das, was ich
machen muss?
Allerdings wäre so ein Stück, in
dem schon alles von Anfang an
festgelegt ist, nicht sehr span-
nend. Theater entwickelt
sich doch gerade aus dem
Spontanen, dem Impro-
visierten. Genauso wie
das Leben. Was wäre das
Leben,wenn man schon al-
les im Voraus wüsste?
Ich habe keine Texte zum Aus-
wendiglernen, ich weiss nicht, wann mein
Stichwort kommt, und oft verpasse ich es. Und doch schafft
es der Regisseur immer wieder, Spannung in das Stück zu brin-
gen, – ich bin sicher, die Zuschauer würden niemals gähnen.
Ob es aber überhaupt Zuschauer gibt, weiss ich nicht. Ande-
re, mir nahe stehende Menschen vielleicht, aber da sie selber
mitten in einem Stück stehen, haben sie wohl keine Zeit und
keine Augen für mein Stück.
Meine Rolle verändert sich immer wieder, und zwar sehr
schnell, von Drehort zu Drehort, von Nebendarsteller zu Ne-
bendarsteller. Und doch fühle ich mich eigentlich wohl in mei-
ner Rolle. Sie lässt mir viele Freiheiten, und ich kann selber
bestimmen, welche ich davon nutze. Ich habe keine Zeit, alles
hundertmal einzuüben, bis es perfekt aussieht. Ich habe keine
Souffleuse, die mir hilft, wenn ich meinen Text ver-
gessen habe. Nein, bei mir muss es beim ersten Mal
klappen, ich habe nur diesen einen Versuch.
Ich weiss, ich bin kein perfekter Schauspieler,
mir sind schon etliche Fehler passiert, doch viel-
leicht steht es ja so im Drehbuch? Der ganze Zusam-
menhang, die Verknüpfung der einzelnen Szenen
und Akte, der Motive und der Thematik – das alles
ist mir noch unklar. Ich bin gespannt, wann ich es
endlich verstehen werde. Und doch stört es mich
keineswegs, dass ich meine Rolle ohne das Wissen
um das «Warum?» spiele. Schliesslich bleibt es so
auch für mich spannender.
Natürlich male ich mir
auch Träume aus, doch nur
wenige bewahrheiten sich.
Vielleicht habe ich zu viel
Fantasie. Oder zu wenig.
Manchmal fühle ich mich in
meiner Rolle auch wie in ei-
nem Käfig. Der Zuschauer,
die Nebendarsteller, der Re-
gisseur wahrscheinlich auch,
alle erwarten etwas von mir.
Und nicht immer bin ich dazu
bereit, diese Erwartungen zu
erfüllen. Aber wenn ich dann
auf die Welt blicke und mir vorstelle, was für Mög-
lichkeiten ich eigentlich habe, fühle ich mich schon
freier, wenn auch mehr auf mich allein gestellt.
Ob ich einen Oscar für mein Lebensstück erhal-
ten würde, bezweifle ich. Es ist ein Leben unter vie-
len, es gibt spannendere, fröhlichere und verzwei-
feltere. Mir reicht es aber, wenn ich am Ende auf
mein Leben zurückblicken und sagen kann, doch,
das war ein gutes Stück. Und dann fällt der Vor-
hang.
Eva Hirschi, 18, aus Köniz, besucht
das Gymnasium Köniz-Lebermatt.
Sie mag Pläne und Ordnung,
braucht aber auch Freiraum und
Spontaneität. Sie liebt die vielen
Möglichkeiten, hasst aber die Qual
der Wahl. Sie sucht Antworten,
obwohl sie alles in Frage stellt. Sie
schreibt gerne, ist selbst jedoch
nicht so leicht beschreibbar.
33
D U B I S T K R E A T I V
schreibstgerne(undgut)•schreibstspannendeReportagen•verfasst
originelleKurzgeschichten•schiesststarkeFotos•zeichnest
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3535
tangosucht dich
marisa molinaro
Freitagabend im Club «X-Project» in Biel: Un-
geduldig stehen sie herum, holen sich wiederholt
etwas zu trinken, setzen sich, um gleich wieder
aufzustehen. Die meisten sind angespannt. Einige
fragen sich, warum sie sich das überhaupt antun.
Das Abenteuerspiel «The Trip» beginnt. Zwölf
junge Teams aus ganz Europa sind während einer
Woche mit nur zehn Euro
unterwegs und müssen dabei
Aufgaben erfüllen, sogenann-
te Missionen. Die wichtigste
Spielregel lautet: keine eige-
nen Fahrzeuge, kein eigenes
Geld. Wohin die Reise führt
und was sie erwartet, davon
haben die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer keine Ahnung.
Die Teams schauen sich einen Film an, von dem
sie sich erste Hinweise erhoffen. Mittlerweile ist es
Nacht geworden, plötzlich reisst der Film ab. Die
Teilnehmenden realisieren, dass sie eingeschlos-
sen sind. Ihre Essenspakete hängen irgendwo über
einem Kanal an einer Schnur, und es ist nur eine
Frage der Zeit, bis sie ins
Wasser fallen … Trotz eini-
ger Schwierigkeiten, einen
Ausgang aus dem Lokal zu
finden, schaffen es die Teams
und zerstreuen sich sogleich
in alle Himmelsrichtungen.
Was treibt junge Menschen
dazu, ein Abenteuer zu begin-
Im normalen Leben
hätte der Berner
Oberländer Roman
sicher nie einen slo-
wenischen Grenzpoli-
zisten geküsst.
«The Trip»: Zwölf Teams aus ganz Europa suchen das ultimative Abenteuer und machen eine Reise ins Ungewisse.
Mit zehn Euro durch Europa
reportage
36
nen, von dem sie nicht wissen, wo es sie hinführt?
Warum begeben sie sich absichtlich in Situationen,
in denen sie vom Wohlwollen anderer Menschen
abhängig sind?
Im Mittelpunkt steht offenbar der Wunsch, sich
abseits von ausgetretenen Pfaden zu bewegen. Ein
Abenteuer zu erleben, selbst ein bisschen Held zu
sein. «The Trip» bietet die Möglichkeit, mittellos
eine Reise ins Ungewisse anzutreten. Wie zu jenen
Zeiten, als nur die Kühnsten loszogen, um die Welt
zu entdecken. Zudem können die Teilnehmenden
Dinge tun, die sie von sich aus nie machen würden,
weil sie zugegebenermassen sinnlos, aber trotzdem
witzig sind. Im normalen Leben hätte der Berner
Oberländer Roman sicher nie einen slowenischen
Grenzpolizisten geküsst. Und die beiden Studentin-
37
nen Amanda und Eva hätten auch nie im Haus von
Karlheinz Böhm (der in «Sissi» den Franz Joseph
spielte) übernachtet. Wenn es nicht das einzige
Haus gewesen wäre, in dem Licht brannte, als die
zwei einen Zeltplatz suchten …
Die Reiseroute führt via Österreich nach Slowe-
nien und weiter nach Kroatien. Dort müssen die
Teams nach Flaschen tauchen, um den Zielort zu
erfahren. In einem kleinen Örtchen auf einer Insel
vor der Küste steckt die Trip-Fahne, die das Ziel
markiert.
Die Reisestrategien der verschiedenen Gruppen
sind unterschiedlich. Denn nicht nur die Geschwin-
digkeit zählt, sondern auch die Anzahl Missionen,
die erfüllt werden. Ganz darauf hat sich das isra-
elisch-polnisch-schweizerische Team verlassen. Sie
haben auch eine «Mission impossible», die viele Bo-
nuspunkte gibt, erfüllt: eine Nacht im Gefängnis!
Anders die beiden Medizinstudenten, die ma-
chen, was sie am besten können: Blutdruckbera-
tung und Herzinfarktrisikoberechnung. Mit einem
Kartonschild «Medizinstudenten auf Reisen» prei-
sen sie ihre Dienste an – und verdienen so eine
Stange Geld.
Am Ende führt die Strategie des holländisch-
englischen Teams, das übrigens statt einer Kuh
ein Pferd gemolken hat, zum Sieg. Aber im Grunde
haben alle gewonnen. Nach einer Reise ohne Geld
durch fünf Länder mit über dreissig Missionen darf
man mit Recht sagen: Sie sind Helden.
«eInen esel rÜckWÄrts reIten» daniel oppliger, dario häberli und Antonino catalanotto (von links nach rechts): die drei 25-jährigen bieler Studenten haben sich gemeinsam «the trip»ausgedacht.
Was hat euch motiviert, «the trip»zu entwerfen und zu organisieren? Wir haben uns schon immer gerne Spiele ausgedacht. Die Möglichkeit, kreativ zu sein und ungewöhn-liche und herausfordernde Aufgaben auszuhecken, war eine der Hauptmotivationen.
Wie seid ihr dabei vorgegangen? Das Projekt hat sich über ein halbes Jahr entwickelt. Ideen sind überall entstanden: im Schlaf, unterwegs, an der Uni. Und manchmal haben wir auch geplant! (Alle lachen)
seid ihr zufrieden mit dem ergebnis? Und wie! Die meisten Missionen wurden erfüllt, sogar die schwierigen, wie im Gefängnis zu übernachten, einen Esel rückwärts zu rei-ten und zusätzliche Teammitglieder zu rekrutieren.
Gab es Probleme? Ernsthafte Probleme sind glücklicherweise nicht aufgetaucht. Die grössten Sorgen machte das schnelle Team «Fashion Chicks», die uns Organisatoren überholte …
Wird es eine neuauflage geben? Wir haben sehr viel Energie und Zeit in das Abenteuer gesteckt, möchten uns deshalb noch nicht fest-legen, was als Nächstes kommt. Aber an Ideen mangelt es uns definitiv nicht!
Gibt es noch etwas, was ihr loswerden möch-tet? Wir wurden von der Hilfsbereitschaft der Leute überrascht, besonders von der Gast-freundschaft, die den Teams in Osteuropa ent-gegengebracht wurde. Es hat uns sehr gefreut, dass wir damit allfällige Vorurteile abbauen konnten.
Marisa Molinaro, 23, aus Meggen, studiert Medizin an der
Uni Bern. Sie spielt leidenschaftlich Geige und mag Eis mit
Schokoladen- und Erdbeergeschmack.
mit zehn euro durch europa
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Während der Testfahrt kommt
«Maloja» mit einem
lauten Knall zum Stillstand.
Schockiert rennen wir zum Auto.
Wrooaarrrr!Studenten aus der ganzen Welt liefern sich in Silverstone Rennen mit selbst entwickelten Flitzern. Für die Schweiz starten ETH-Studenten, die einen besonders raffinierten Rennboliden gebaut haben. Bruno Reinhart und Christoph Zürcher schrieben für tango das Tagebuch eines aussergewöhnlichen Abenteuers.
reportage
40
Bruno reinhart / christoph Zürcher
tAg 1: die AnreiSeNach siebzehn Stunden Autofahrt
trifft unser Team auf dem legendären
Racetrack in Silverstone ein, um die
Schweiz bei der «Formula Student» zu
vertreten. Bei strömendem Regen ent-
laden wir unseren Lastwagen, der das
Camping- und Werkstattmaterial sowie
unser selbst entwickeltes Auto nach
England gebracht hat. Nach kurzer Zeit
stehen in der Box Werkbank, Stand-
bohrmaschine, Ersatzreifen und viel Er-
satzmaterial bereit: Der rote Teppich für
«Maloja» kann ausgerollt werden.
tAg 2: techniSche AbnAhme
Unausgeschlafen, erkältet, aber top-
motiviert startet unser Team in den Tag:
Wir versuchen, einen vorderen Platz
für die technische Abnahme zu ergat-
tern. Unter anderem muss unser Auto
zum Kipptest: Bei einer Neigung von 45
Grad dürfen keine Flüssigkeiten auslau-
fen, bei einer Neigung von 60 Grad darf
das Auto nicht kippen. Dann gehts ab
zum Lärmtest. Die Grenze von 110 De-
zibel unterbieten wir mit 104,5 Dezibel
souverän. Auch der Bremstest, bei dem
alle vier Räder des Autos gleichzeitig
blockieren müssen, bereitet keine Prob-
leme. «Maloja» und wir sind bereit für
den Wettkampf!
tAg 3: StAtiSche eVentS
Am nächsten Tag beurteilen ver-
schiedene Punktrichter unser Auto nach
unterschiedlichsten Kriterien. Beim
«Design Event» beispielsweise wird die
Umsetzung der technischen Lösungen
beurteilt. Faktoren wie die Gewichts-
verteilung und die Position des Schwer-
punktes, die Strömungssimulation des
Ansaugtraktes etc. werden bewertet.
Wir müssen viele kritische Fragen be-
antworten und unsere Lösungen anhand
von Berechnungen und Testresultaten
begründen.
Beim «Cost-Event» wird der Kosten-
nachweis, den wir auf über 600 Seiten
erbringen mussten, bewertet. Es zeigt
sich, dass «Maloja» aufgrund der von
uns verwendeten Kohlefasermaterialien
eines der teuersten Autos des ganzen
Wettbewerbs ist. Trotzdem erreichen
wir mit Rennboliden 72 von 100 Punk-
ten und belegen den hervorragenden 13.
Platz.
tAg 4: dynAmiSche eVentS
Am dritten Tag finden die dynami-
schen Events «Skid Pad», «Accelerati-
on» und «Sprint» statt. Bei der Beset-
zung der Zeitfenster taktieren wir, denn
es ist natürlich vorteilhaft, nicht im Re-
gen fahren zu müssen.
Wrooaarrrr!
41
Bei der Disziplin «Skidpad» geht es darum, mit dem Auto
eine Doppel-Acht zu fahren. Auf diese Weise wird das Querbe-
schleunigungsvermögen ausgelotet. Die Fahrwerkseinstellun-
gen sind noch nicht optimal, zudem haben wir mit Wettkampf-
nervosität zu kämpfen – nur Platz 28 in dieser Disziplin.
Beim «Acceleration»-Event werden die Boliden aus dem
Stand beschleunigt und müssen in kürzestmöglicher Zeit eine
Strecke von 75 Metern zurücklegen. «Maloja» erreicht das Ziel
nach 4.5 Sekunden, was für 47 von 75 möglichen Punkten und
den 20. Platz reicht. Wir sind enttäuscht, denn in den Trai-
nings hatte unser Team wesentlich bessere Ergebnisse erzielt.
Beim «Sprint» müssen wir bei vier Versuchen eine mög-
lichst schnelle Einzelrunde fahren. Ausgerechnet jetzt streikt
die halbautomatische Schaltung, sodass eine komplette Runde
im sechsten Gang gefahren werden muss. Wir können zwar
den Fehler beheben, doch nun tauchen Probleme mit der Ben-
zineinspritzmenge auf. Das wiederum enttäuschende Resultat:
nur 55 von 150 möglichen Punkten.
Nach den Events begeben wir uns nochmals auf das Testge-
lände, um die behobenen Probleme zu überprüfen. Doch wäh-
rend der Testfahrt kommt «Maloja» mit einem lauten Knall
zum Stillstand. Schockiert rennen wir zum Auto. Der Befund:
Das Differenzial hat sich aus der Halterung geschoben, darauf-
hin beschädigte das Kettenblatt den Heckrahmen. Das Silver-
stone-Abenteuer ist in diesem Moment an seinem Tiefpunkt
angelangt, denn die Teilnahme am wichtigen «Endurance»-
Event steht jetzt auf der Kippe!
Es folgt eine schlaflose Nacht, in welcher der Antriebstrang
zerlegt und Ersatzteile konstruiert wurden. Dank pausenlo-
sem Einsatz und der Hilfe des holländischen Teams schaffen
tanGo-Facts
formula StudeNt
der Akademische motorsportverein zürich (Amz) wird von Studenten der fachrichtungen maschinenbau, elektro-technik und umweltnaturwissenschaft der eth zürich, der berner fachhoch-schule und der hochschule luzern ge-tragen und von verschiedenen instituten und labors unterstützt. das projekt finanziert sich ausschliesslich aus Spon-sorbeiträgen.
Als höhepunkt finden mehrere interna-tionale wettbewerbe in der «formula Student» mit rund 80 teilnehmenden teams statt, an denen sowohl das pro-dukt an sich als auch die Vorgehens-weise von der konzeptfindung über die konstruktion bis zur realisierung inklusi-ve wirtschaftlichkeit bewertet werden.
der Amz benennt seine rennwagen nach Schweizer Alpenpässen. nach dem «Albula», der 2007 fertig gestellt wurde, folgte 2008 der «maloja». 2009 wird der «Simplon» fertig gestellt. mitglieder geSucht!
im herbst 2009 wird mit der entwick-lung des vierten Amz-Autos begonnen. An diesem projekt können grundsätzlich alle Student(inn)en aller hochschulen und fachrichtungen mitarbeiten. Vo-raussetzung sind einzig technisches interesse und freude an der teamarbeit. kontakt: www.amzracing.ch
Hintere Reihe (v.l.): Manuel Baumann, Bruno Reinhart, Kevin Sartori, Andreas Fritschi, Christoph Zürcher,
Damon Hill (Formel 1-Weltmeister 1996), Urs Leuthold, Remo Frick, Yves Pilat ; Mitte: Thomas Weber;
Vordere Reihe (v.l.): Roy Roffler, Hannes Biffiger, Alain Gsell, Daniel Nauer, Manuel Flepp, Christof Klemenz
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wir es, unser Auto bis am nächsten Morgen wieder
fahrtüchtig zu machen. Wir sind überglücklich!
tAg 5: die AufholJAgd
Nach dieser Nacht setzte unser Team alles auf
das «Endurance»-Rennen, den letzten und wich-
tigsten Event, denn hier werden am meisten Punkte
vergeben. Aufgrund des schlechten Resultats in der
Sprint-Disziplin müssen wir allerdings weit hinten
starten. Als «Maloja» die ersten Runden auf dem
Kurs absolviert, steigt die Spannung im Team fast
ins Unermessliche! Wir können Mitbewerber um
Mitbewerber überholen und fahren immer bessere
Rundenzeiten – «Maloja» stellt sich als perfektes
Langstreckenfahrzeug heraus. Nach elf Kilometern
erfolgt der vorgeschriebene Fahrerwech-
sel. Es bleiben drei Minuten, um auszu-
steigen, die Nase des Fahrzeuges zu de-
montieren, die Pedale zu verstellen, alles
wieder zu montieren und den zweiten
Fahrer mit dem 6-Punkte-Gurt inklusive
Armschellen festzuzurren.
Der zweite Fahrer zieht auf dem
warmgefahrenen Boliden noch schnel-
lere Runden und überholt weitere Fahr-
zeuge. Nach 22 Kilometern ist klar: Un-
ser Team realisiert die zweitschnellste
Zeit. Was für ein Erfolg!
Insgesamt erreichen wir mit 626
Punkten den achten Platz unter 72
Teams. Nach einem schwierigen Start
wird unser Team für seinen harten
Einsatz belohnt. Wir haben viel für die
kommenden Wettkämpfe in Deutsch-
land und Italien gelernt und werden
«Maloja» in den wenigen Wochen zwi-
schen den Rennen weiter verbessern.
Bruno Reinhart, 26, aus Kerns, liebt Rennautos
über alles. Aber zunächst gilt es, das Maschi-
nenbaustudium an der ETH abzuschliessen.
Christoph Züricher, 25, aus Zürich, studiert
ebenfalls an der ETH. «Obwohl ich mich
manchmal über testatpflichtige Stunden und
Übungen nerve, werde ich mir immer bewuss-
ter, dass ich doch den richtigen Beruf für mich
gewählt habe.»
techNiSche dateN «maloJa» Gewicht: 233kg Gewicht des carbon-chassis: 21 kg 0-100 km/h: ca. 3.7sec maximale seitenbeschleunigung: 1,5g Fahrwerk: federung, dämpfung, Vorspur, radsturz und Stabilisatoren einstellbar motor: 600ccm Suzuki, modifiziert und mit 20mm-luftmassenbegrenzer elektronik: eigener bordcomputer, wlAn-modul, datenerfassung, elektronische motorsteuerung aerodynamik: Aerodynamischer doppeltunnel-unterboden mit zusätzlichem heckdiffusor aus kohlefasern
Dank pausenlosem Einsatz
schaffen wir es, das Auto bis
am nächsten Morgen wieder
fahrtüchtig zu machen.
43
Infonachmittag an der HfH
Mi, 18. November 2009, 15 Uhr
Bachelorstudiengänge
→ Logopädie→ Psychomotoriktherapie→ Gebärdensprachdolmetschen
044 317 11 61 / 62 - therapeutischeberufe@hfh.ch
Anmeldung nicht erforderlich
Der Informationsnachmittag findet statt an derHochschule für Heilpädagogik, Schaffhauserstrasse 239, 8057 Zürich.
www.hfh.ch
Schaffhauserstrasse 239Postfach 5850CH-8050 ZürichTel 044 317 11 11info@hfh.chwww.hfh.ch
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Z hdk —Zürcher Hochschule der KünsteZürcher Fachhochschule —
Infotage 09Bachelor und Master of Arts ZHdK
Di. 24. November: BA Medien & Kunst, MA Fine Arts Mi. 25. November: BA Vermittlung von Kunst und Design, MA Art Education, MA Transdisziplinarität | Do. 26. November: BA und MA Film, BA Musik, BA Musik und Bewegung, BA und MA Theater, BA Tanz, MA Musikpädagogik, MA Music Perfor-mance, MA Specialized Music Performance, MA Komposition/Musiktheorie | Fr. 27. November: BA und MA Design — Detailinfos: www.zhdk.ch —
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Università della Svizzera italiana, USIStudienberatungsstelle, CH-6900 Lugano,Tel +41 58 666 47 95, orientamento@usi.chStipendien: www.usi.ch/en/formazione-borse_studio
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Bachelorstudien• Architekturakademie
• Kommunikations- wissenschaften Massenkommunikation und neue Medien Unternehmenskommunikation Institutionnelle Kommunikation
* Unterrichtssprache Englisch, alle anderen Bachelorstudiengänge sind in Italienisch.
• Informatik- wissenschaften*
• Wirtschafts- wissenschaften Finanzen Volkswirtschaft Betriebswirtschaft
Ministage
12.-13.
November
2009
HS_1003_Anzeige_tango_182x132 11.8.2009 15:33 Uhr Seite 1
Innert zehn Tagen sollten ein Camp aufgebaut, Solarzellen und Windturbinen installiert, So-larkocher gezimmert, Baumsprösslinge ange-pflanzt und grössere Bäumchen in die Wildnis verpflanzt werden – ziemlich ambitiös!
Warmes Russland
reportage
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noemi conus
Russland sei ein karges, kaltes Land,
dessen Menschen zumeist Wodka trin-
ken und ein schwermütiges, verschlos-
senes Gemüt hätten, hörte ich mehr-
mals, bevor ich eine spannende Reise in
das flächenmässig grösste Land der Erde
unternehmen durfte. Und ich stellte
schnell fest, dass es in Russland keines-
wegs dauernd kalt und karg ist – im Ge-
genteil, ich erlebte
oft warme bis hei-
sse Tage, und die
Pflanzen spries-
sen und blühen
genauso kräftig
wie bei uns. Alle
Menschen, die ich
kennen lernte, waren hilfsbereit und
freundlich. War der Kontakt einmal her-
gestellt, behandelten sie mich mit gros-
ser Herzlichkeit. Und ich lernte beim
Bäumepflanzen, Kochen, Tanzen, Sin-
gen und beim Feuerlöschen viele Russen
kennen – doch alles der Reihe nach.
Ich hatte zugesagt, bei einem Klima-
Camp nördlich von Moskau mitzuma-
chen. Nach einigen Tagen turbulenten
Planens stieg ich mit etwas mulmigem
Gefühl in einen Zug, der mich in 38
Stunden nach Moskau bringen sollte.
Von dort ging es in ein Naturreservat, wo
Zugvögel wie Reiher und Störche in den
Teichen und Mooren Frösche, Schlangen
und anderes Klein-
getier zum Fressen
finden.
Die Freiwilli-
gen – angereist aus
Deutschland, Ka-
sachstan, Holland
und der Schweiz –
stellten sich einander vor, bis am Abend
die russischen Jugendlichen kamen und
es so richtig losging: Innert zehn Tagen
sollten ein Camp aufgebaut, Solarzellen
und Windturbinen installiert, Solarko-
cher gezimmert, Baumsprösslinge an-
gepflanzt und grössere Bäumchen in die
Wildnis verpflanzt werden – ziemlich
ambitiös!
Die russischen Jugendlichen trainier-
ten ihre Führungskräfte, führten mit der
Gemeinde Gespräche, trafen Politiker
und lernten, wie sie mit den Medien
umgehen sollten. Wir internationalen
Mitglieder halfen mit, das Camp aufzu-
bauen, waren in der Baumschule und im
Haus behilflich und wurden gebraucht,
wenn es darum ging, Grasfeuer zu lö-
schen.
Letzteres fand ich besonders aufre-
gend: Innert weniger Minuten mussten
wir einen Overall, feste Schuhe und
Handschuhe anziehen und uns einen
Schutzhelm, der vor Rauch und Hitze
schützt, schnappen. Das Löschen war
zwar äusserst anstrengend, und der
Rauch brannte in den Augen. Sobald
aber ein Buschfeuer gelöscht war, fühlte
ich eine grosse Befriedigung. Die Feuer
werden nämlich von Bauern verursacht,
die aus Tradition das trockene hohe
Gras auf den Feldern anzünden und so
Feldtiere, aber auch Bäume und Pflan-
zen vernichten.
Unsere russischen Freunde haben
daher ein motiviertes Freiwilligenteam
aufgebaut, die im Naturschutzgebiet
Feldfeuer, Waldbrände und die sehr
gefährlichen, unterirdisch schwelen-
den Torffeuer löschen. Sie nehmen den
beissenden Rauch und die grosse Hitze
in Kauf, um die Natur zu retten. Zudem
versuchen sie, der Bevölkerung ein an-
deres Bewusstsein für die Natur beizu-
bringen.
Die Zeit verging wie im Flug, und ich
schloss wertvolle Freundschaften. Nach
zehn Tagen Russland kann ich mit Stolz
sagen: Steine wurden ins Rollen gebracht
und wichtige Zeichen gesetzt.
Noemi Conus, 18, aus Biel, sagt:
«Ich glaube an die Macht des
Lächelns und mache auch oft Ge-
brauch davon.» Sie engagiert sich
aktiv bei Greenpeace, weshalb sie
auch beim Klimacamp mitmachen
konnte. Wer sich auch dafür inte-
ressiert: www.greenpeace.ch/ju-
gend oder www.greenteams.net
Das Löschen war äusserst anstren-
gend, und der Rauch brannte in
den Augen.
47
Flurina Wartmann
Der Geistervogel ist verstummt. Das ist gut so,
denn die fremden Geräusche der Dschungelnacht
sind auch ohne die Rufe des Burung hantu unheim-
lich genug. Es ist vier Uhr nachts im Schutzgebiet
Tuanan Mawas, im Herzen von Borneo. Der helle
Strahl der Stirnlampen tanzt über den schmalen
Bretterpfad, der sich durch das Dickicht schlängelt.
Wir eilen vorwärts, keuchend und stumm, immer
darauf bedacht, auf den schmalen, glitschigen Bret-
tern nicht auszurutschen. Unser Ziel ist das Nacht-
lager eines Orang-Utan-Weibchens. Wir müssen es
erreichen, bevor Jinak, wie sie genannt wird, zur
Futtersuche aufbricht. Nur so haben wir eine Chan-
ce, den Menschenaffen den ganzen Tag über zu be-
obachten und sein Verhalten aufzuzeichnen.
Wir, das sind
Studenten der
Universität Zürich,
begleitet von Füh-
rern aus dem Volk
der Dayak, der Ur-
bevölkerung Bor-
neos. Diese lebten
bis vor wenigen
Jahren als nomadi-
sche Jäger und Sammler zurückgezogen in den noch
unberührten Wäldern der Insel. Heute sind sie hin-
und hergerissen zwischen ihren Traditionen und
einer globalisierten Kultur. Doch noch
immer kennen sie den Regenwald wie
ihre Westentasche und sind so für uns
eine unentbehrliche Hilfe. Vor allem
dann, wenn die Orientierung im dichten
Wuchs des Regenwalds verlorengeht,
wenn es zu heiklen Begegnungen mit
illegalen Holzfällern kommt oder wenn
nach einem Tritt in ein Wespennest die
zahlreichen schmerzenden Stiche mit
heilenden Kräutern behandelt werden
müssen.
Verschwitzt und ausser
Atem erreichen wir Jinaks
Nachtlager. Keinen Moment
zu früh: Während sich die
Umrisse der Baumkronen vor
den heller werdenden Him-
melsfetzen abzuzeichnen
beginnen und die Morgen-
dämmerung in den dichten
Blätterwald dringt, macht Jinak sich auf
zum nächsten Futterbaum, ihren Spröss-
ling im Schlepptau.
Verschwitzt und ausser atem errei-
chen wir Jinaks nachtlager.
keinen moment zu früh.
auf der spur der roten waldmenschen
wir eilen vorwärts, keuchend und stumm, immer darauf bedacht, nicht auszurutschen. so kämpfen wir uns den ganzen tag durch den sumpf-re-genwald, den Blick immer in den Baum-wipfeln, um das orang-utan-weibchen nicht aus den augen zu verlieren.
49
tanGo-Facts
40’000 orang-utans leben auf borneo. noch. bedroht durch kettensägen und bulldozer, wird ihre welt immer kleiner. früher waren diese menschenaffen in Asien weit verbreitet, heute gibt es sie nur noch im nördlichen Sumatra und auf borneo. in den letzten zwanzig Jahren wurden zwei drittel der wälder borneos abgeholzt, auf den gerodeten flächen entstehen palmöl-plantagen. die riesigen monokulturen laugen den boden aus und ersticken jedes leben im keim.
Zeit-Modellen gelang es uns aufzuzeigen, wie weib-
liche Orang-Utans auf das wechselnde Angebot an
Früchten reagieren. Von den Männchen hingegen
liegen noch zu wenig Daten vor, weil sie nur spora-
disch im Untersuchungsgebiet auftauchen und sich
im dichten Wald sehr schnell fortbewegen.
Für den dringend notwendigen Schutz der
Orang-Utans ist es wichtig zu wissen, wie gross das
von ihnen benötigte Gebiet ist und wie es genutzt
wird. Nur so können Schutzgebiete geschaffen
werden, die den Bedürfnissen der roten Waldmen-
schen tatsächlich entsprechen. Kommt hinzu, dass
sich durch den Klimawandel auch die tropischen
Wälder verändern. Der saisonale Einfluss wird sich
in Zukunft verstärken und auch die letzten Rück-
zugsgebiete der bedrohten Menschenaffen betref-
fen. Die Arbeit über die saisonalen Veränderungen
im Bewegungsverhalten von Orang-Utans trägt
Orang-Utans bewegen sich auf der
Suche nach Futter hoch oben im Geäst
der Bäume und legen so Strecken von
ein bis zwei Kilometern pro Tag zurück.
Für uns Forscher, die sich nicht so ele-
gant von Ast zu Ast schwingen können,
sondern sich durch das undurchdring-
liche Dickicht kämpfen müssen, ist es
schwierig und kräftezehrend, einem
Orang-Utan zu folgen. Das Verhalten
der Orang-Utans wird von uns alle zwei
Minuten minutiös notiert. Jede halbe
Stunde wird zudem die genaue Position
bestimmt und auf einer Karte eingetra-
gen. Anhand dieser Daten können die
zurückgelegten Wegstrecken aufgezeich-
net und in Relation zum Früchteangebot
gesetzt werden. Mit Hilfe von Raum-
auf der spur der roten waldmenschen
50
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i Zü
rich
dazu bei, mögliche Entwicklungen, die
durch den Klimawandel ausgelöst wer-
den, besser abzuschätzen.
Auf den Spuren von Jinak haben wir
uns den ganzen Tag durch den Sumpf-
Regenwald gekämpft, den Blick immer
in den Baumwipfeln, um das Orang-
Utan-Weibchen und ihren Sohn nicht
aus den Augen zu verlieren. Endlich
macht Jinak Anstalten, sich ein Nest
zu bauen, in dem sie die Nacht verbrin-
gen wird. Sorgfältig sucht sie geeignete
Äste im Kronendach, um sich daraus ein
Flechtwerk zu basteln, das sie mit Blät-
tern auspolstert.
Das bedeutet auch für uns Feierabend.
Wir markieren den Standort des Nests
und kehren müde zum Forschungscamp
zurück. Die Dämmerung bricht herein, und mit ihr
erwacht das geräuschvolle Nachtleben im Wald.
Bald wird auch das dumpfe «Bu-hu» des Geistervo-
gels ertönen. Dann werden die Dayak sich zunicken
und sagen: «Ada hantu» – die Geister sind da.
Flurina Wartmann, 24, aus Ober-
engstringen, schreibt an einer
Doktorarbeit im Bereich Natur-
schutz und Entwicklungszusam-
menarbeit. Nun hat es sie in die
Trockenwälder Argentiniens ver-
schlagen, wo sie das Territorial-
verhalten von Nachtaffen unter-
sucht. Wenn die Weltenbummle-
rin nicht gerade irgendwelchen
Affen nachhechtet, spielt sie Vol-
leyball oder fotografiert.
51
Bachelorstudiengänge
• Biochemie
• Biologie
«stark in der Forschung – stark in der Ausbildung»
Masterstudiengänge
• Biochemie
• Biologie, Spezialisierungsmöglichkeiten in:
Anthropologie
Entwicklungsbiologie
Genetik
Humanbiologie
Mikrobiologie
Molekular- und Zellbiologie
Neurowissenschaften
Ökologie
Paläontologie
Pflanzenwissenschaften
Quantitative Biologie und Systembiologie
Systematik und Evolution
Verhaltensbiologie
Naturwissenschaften an der Universität Zürichinnovativ, interdisziplinär, zukunftsgerichtet
• Chemie
• Computergestützte Biologie und Bioinformatik
• Computergestützte Wissenschaften
• Erdwissenschaften
• Geographie,Spezialisierungsmöglichkeiten in:
Fernerkundung
Geographische Informationsverarbeitung
Human- und Wirtschaftsgeographie
Physische Geographie
• Mathematik
• Medizinische Biologie
• Neuronale Systeme und Informationsverarbeitung
• Physik
• Statistik
• Umweltwissenschaften
• Wirtschaftschemie
• Chemie
• Erdwissenschaften
• Geographie
• Mathematik
• Physik
• Wirtschaftschemie
13. März 2010 Informationstag für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen Universität Zürich, Campus Irchel, Winterthurerstrasse 190, 8057 ZürichInfos: www.mnf.uzh.ch
michael küng
Es dunkelt schon ein. Ich warte vor der Alten Kanti Aarau
auf Nicolas Müller, 27. Irgendwann schlendert er gemütlich
über das Schulareal auf mich zu: «Wo ist denn die Mensa?» –
«Abgerissen» – «Oh, lange her.»
cheerS!
Gsundwohl!
(Mit Blick auf mein Getränk) Feldschlösschen!
mAgSt du?
Naja, im Moment bin ich ziemlich clean. Ich habe aufge-
hört mit Kiffen, trinke keinen Alkohol, rauche nicht – und es
macht Spass!
du wArSt kürzlich Am conteSt «hit the cheeSe»
in St. moritz. wie wArS?
Super! Vor allem der frische Powder am Sonntag auf dem
Corvatsch. Beim Mittellift gibts so tolle …
wellen, linkS Vom lift?
Genau!
eine prAcht! und Jetzt, wie gehtS weiter in dei-
nem kAlender?
Jetzt kann ich zwei Wochen chillen, und dann gehts ab
nach Tokio.
tokio!?
Ja, der «Nissan X-Trail Jam» ist schon etwas sehr Spezielles.
40'000 Zuschauer und eine Wahnsinnsshow im Tokyo Dome
– einmalig!
Snowboard statt SchuleFreunde, aufgepasst, die Saison geht bald wieder los: Snowboardstar Nicolas Muller uber Jacken aus PET-Flaschen, Boarden in Kapstadt und warum er sich gegen die Schule entschieden hat.
interview
53
dass ich bereits mit 16 einen Sponsor und damit mein
erstes kleines Reisebudget hatte. Und so ging es los,
bis ich schliesslich einen grossen Vertrag bekam.
woher hASt du den mut genommen, die
kAnti Abzubrechen?
Ich habe mich gleich von Beginn weg gegen die Kan-
ti entschieden. Es war nicht einfach, viele haben mich
für verrückt erklärt, Lehrer wie Kollegen. Aber ich fand
es immer wichtig, eine eigene Entscheidung zu treffen,
eigenständig zu denken, unabhängig von Eltern, Leh-
rern oder so. Denn wer sich zu stark auf die Meinun-
gen anderer verlässt, ist irgendwann nicht mehr sich
selbst. Ich habe an mich geglaubt und mein Ding bis
heute durchgezogen – es hat funktioniert!
Jetzt hASt du zehn JAhre Sport An der
weltSpitze im ruckSAck. kAnnSt du noch
unerkAnnt über die StrASSe gehen?
Ja, das ist kein Problem. Ich habe das Glück, dass
mein Name zwar bekannt ist, mein Gesicht erkennt
aber kaum jemand. Und wenn mal jemand kommt,
«isch das härzig».
du biSt 28. hASt du Vor, etwAS ruhiger zu
werden?
(überlegt) Nein, das nicht, wobei ich allerdings
langsam nach Veränderung Ausschau halte. Wenn du
während zehn Jahren jeden Contest mitgemacht und
unzählige Videoparts gefilmt hast, dann wird es lang-
trAViS rice hAt mAl dieSe Show AlS perVerS
bezeichnet!
(lacht) Tatsächlich!
AlS mitglied eineS globAl teAmS reiSt du
rund um die welt, du wArSt Schon Auf Allen
kontinenten. welchen ort würdeSt du ger-
ne noch kennen lernen?
Afrika kenne ich noch nicht so gut. Bis jetzt war ich
erst in Marokko und Südafrika.
2003 wArSt du Am «totAlly boArd» in
kApStAdt: nokiA bAute Am StrAnd eine rAm-
pe und lieSS bei über dreiSSig grAd rund 200
tonnen kunStSchnee produzieren.
Das war pervers! Die Hinfahrt führte uns vorbei an
Slums und im Dreck spielenden Kindern. Anschlie-
ssend am Strand das Brett anzuschnallen … das war
schon ein seltsames Gefühl. Was dieser Schnee wohl
gekostet hat? Und dann hielt er nicht einmal bis in den
Final. Mit diesem Aufwand hätte man einiges für die
Kinder tun können …
Auch für unS normAlSterbliche iSt Snow-
boArden Vor Allem eine frAge deS geldeS.
wie hASt du dich Vor der kArriere finAnzie-
ren kÖnnen?
Zunächst haben mich meine Eltern unterstützt, mie-
teten für mich ein Zimmer in Flims-Laax, finanzierten
mir die Saisonkarte und so weiter … Dazu kam noch,
snowboard statt schule
54
tanGo-Facts
nicolas müller, 27, fährt seit 1992 Snow-board, seit 2000 professionell und gehört mittlerweile zur weltspitze. gesponsert wird er von weltfirmen wie burton, oakley oder fiat. in der Snowboard world tour ist er meist vorne im ranking klassiert und war auch schon führend. Am liebsten boardet er nach eigenen Angaben in Japan oder im engadin. 2006 wurde er von fahrerkollegen wie Shaun white, travis parker und dany kass zum «ri-der of the year» gewählt.
Nicolas nimmt sich Zeit – auch für seine Unterschrift …
Michael Küng, 20, aus Erlinsbach, absolviert
die Passarelle an der Aargauischen Maturi-
tätsschule für Erwachsene und möchte Poli-
tologie und Medienwissenschaften studieren.
Er bezeichnet sich als «ruhig, zielorientiert,
ehrgeizig».
stützt, indem sie mit Spendengeldern Land kaufen.
Da kannst du als Spender über ein Google-Earth-
Bild dein persönliches Stück Land beobachten, das
gefällt mir.
dein lieblingStrick?
Method Air! Wenn ich jemandem das Snowboar-
den erklären müsste, würde ich ihm diesen Trick
zeigen. Denn das ist der einzige, der nur auf dem
Snowboard möglich ist, nicht aber auf einem Skate-
oder Surfbrett, da bei diesen die Bindung fehlt.
kommen wir zu den bouleVArdfrAgen:
wArum biSt du Solo?
Ich habe vor einiger Zeit gemerkt, dass ich nicht
recht weiss, was ich will. Deshalb habe ich mich
zurückgezogen, um mich etwas mit mir selbst zu
befassen. Das hat unglaublich gut getan, und inzwi-
schen könnte eigentlich durchaus wieder jemand
kommen.
wer Sollte dieSe JemAnd Sein?
Sie muss einfach ein grosses Herz haben, nicht
nur für mich, sondern für alles.
merci!
Danke dir!
sam Zeit für etwas Neues. Snowboarden macht mir
nach wie vor Spass, aber ich muss heute nicht mehr
unbedingt an jeden Contest, sondern arbeite lieber
etwas mehr in der Produktentwicklung bei Burton.
Konkrete Pläne dazu gibt es nicht, denn am Schluss
kommt ja doch wieder alles anders. Deshalb gehe
ich alles etwas lockerer an. In dieser schnellen Zeit
kann ich unmöglich wissen, wie die Welt in zehn
oder bereits fünf Jahren wohl aussehen wird. Ich
interessiere mich auch sehr für das Weltgeschehen
und dafür, wie sich das menschliche Bewusstsein
verändert. Zudem ist mir wichtig, dass wir zur Na-
tur Sorge tragen. Das fliesst auch bei unserer Pro-
duktentwicklung ein.
mAcht burton dA Auch konkret etwAS?
Das «Green Mountain Project»! Das ist eine
neue Kleiderlinie, die wir seit einiger Zeit aufbau-
en. Schon für diese Saison sollen Jacken aus PET-
Flaschen produziert werden. Daran bin auch ich
mitschuldig, weil ich immer wieder auf so etwas
hingedrängt habe. Ganz neu auch mein erstes eige-
nes Snowboard, das umweltfreundliche «econico».
Eine anstrengende Sache, aber es hat sich gelohnt.
Ich strebe nach Produkten bei denen ich sagen
kann: «Die Bretter sehen nicht nur gut aus, son-
dern sind auch besser, weil …»
neutrAliSierSt du deine emiSSionen AlS
Vielflieger?
Nein, das nicht. Aber ich bin Botschafter für eine
Stiftung, die den brasilianischen Regenwald unter-
Foto
s: C
urt
es, B
lott
o, m
arku
ssp
iske
.co
m
55
Wer hätte gedacht, dass selbst eine naturwissenschaft-liche Banause hier ziemlich viel Spass
haben könnte?
Flavia Vinzens
Nein, Physik war nie mein Ding.
Meine Physiklehrerin war auch nie be-
sonders stolz auf mich, da sie kaum
Gelegenheit hatte, mich mit guten No-
ten auszuzeichnen – selten schaffte ich
es über eine Drei. Über Physik will ich
mich deshalb hier auch lieber gar nicht
erst auslassen, auch nicht über Physiker,
die mit Begeiste-
rung Neutronen
und Protonen
nachjagen, mit
Hingabe schwarze
Löcher und dunk-
le Materie erfor-
schen und auf ein-
fache Fragen die
kompliziertesten
physikalischen Antworten geben kön-
nen – denn für mich sind Physikcracks
seltsamer als Ausserirdische.
Als die tango-Redakteure einen Be-
richt über das Technorama, den Phy-
siktempel schlechthin, in Betracht zie-
hen und sich alle Augenpaare auf mich
richten, löst dies bei mir zunächst mehr
Entsetzen als Euphorie aus. Alle schuli-
schen Versuche, mir naturwissenschaft-
liche Gesetze näherzubringen, haben
eben tiefe Spuren hinterlassen. Doch ich
will tapfer sein und mein Trauma über-
winden. Also: auf
ins Technorama.
Der Tag be-
ginnt damit, dass
ich zuerst den Zug
nach Winterthur
verpasse und erst
einmal eine halb-
stündige Wartezeit totschlage. Die Zeit
vergeht dann aber doch schneller als
gedacht, denn kaum zu glauben, wie
viele Leute mich am Bahnhof um «än
Schtutz» bitten. Am liebsten hätte ich
mit «nein, aber einen Gratiseintritt ins
Technorama» geantwortet. Die Tatsa-
che, dass ich, endlich in Winterthur
angekommen, zwar den richtigen Bus,
aber den in die falsche Richtung nehme,
hellt meine Stimmung nur bedingt auf.
Nach gefühlten fünf Stunden komme
ich endlich am Ziel an.
Wie mir eine Glatze Freude an Physik schenkt
Alle schulischen Versuche, mir naturwis-senschaftliche Gesetze näherzubringen, erwiesen sich als zwecklos. Doch ich will tapfer sein und mein Trauma überwin-den. Also: auf ins Technorama.
reportage
56
Nach den ganzen Strapazen erst ein-
mal einen Kaffe trinken, sage ich mir
und steuere zunächst auf die Cafeteria
zu, wo ich mich gut einem meiner Lieb-
lingshobbys widmen kann: Menschen
beobachten. Hier trifft man wirklich
allerlei Leute: jung, alt, schön, nicht
so schön, frisch verliebt usw. Der Opa
mit seiner Enkelin weckt mein Interes-
se. Er hat sich den letzten Haarbüschel
über seinem linken Ohr wachsen lassen
und kämmt diesen nun, mit Pomade
verstärkt, kunstvoll über seine gesamte
Glatze. Die Vorstellung, ihn am Van-de-
Graaff-Bandgenerator zu sehen, bringt
mich zum Schmunzeln. (So, du weisst
nicht, was ein Van-de-Graaff-Bandge-
nerator ist? Ein im wahrsten Sinne des
Wortes haarsträubendes Erlebnis – mehr
sei hier aber nicht verraten.)
Und los geht die Reise durch Licht-
kunstwerke und Wasserspiele. Irgend-
wie alles recht düster, fast schon gru-
selig. Und doch muss ich zugeben, dass
ich allmählich Gefallen an den vielen
faszinierenden Phänomenen entwickle.
Ich stelle fest, dass die meisten physi-
kalischen Wunderdinge mit ganz All-
täglichem verbunden sind. Stundenlang
könnte ich in der Ausstellung«Mienen-
Spiele» mein Gesicht und meine Stimme
verzerren lassen. Auch das «eingefrore-
ne Schattenspiel» kann ich nur wärms-
tens empfehlen. Wer hätte gedacht,
dass selbst eine naturwissenschaftliche
Banause hier ziemlich viel Spass haben
könnte?
Also, nichts wie hin. Und seht zu,
dass ihr den richtigen Bus erwischt.
Foto
: Tec
hn
ora
ma
Flavia Vinzens, 20, aus St.Gallen, hat seit
diesem Sommer die Berufsmatura in der Ta-
sche. Ihre Freunde charakterisieren sie so:
Verträumt, immer für einen Spass zu haben,
kreativ, loyal.
57
Berner FachhochschuleSchweizerische Hochschule für Landwirtschaft SHL
Immer nah dran!
• Bachelor Agronomie (inkl. Pferdewissenschaften) • Bachelor Forstwirtschaft• Bachelor Lebensmitteltechnologie (Food Science & Management)• Master Life Sciences
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Erleben Sie Naturwissenschaft und Technik hautnah! Experimentieren Sie nach Lust und Laune an über 500 spannungsgeladenen und interaktiven Exponaten zu Elektrizität und Magnetismus, zu Licht und Sicht, zu Wasser, Natur, Chaos - und zu vielem mehr!
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Wissen schafft Vergnügen.
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, an Feiertagen montags geöffnet. SBB Oberwinterthur (S12 oder S29) oder HB Winterthur und Bus 5 oder A1 Ausfahrt Oberwinterthur. Technoramastrasse 1, 8404 Winterthur. Mit Shop und Selbstbedienungsrestaurant. www.technorama.ch
silvan kaufmann
Seit Jahren interessieren mich die
fleissigen und stachelbewehrten Bienen,
die uns jeden Morgen mit einem süssen
Brotaufstrich verwöhnen. Was aus purer
Neugier in Grossvaters gut riechendem
Bienenhaus begann, hat sich mittlerwei-
le zu einer Leidenschaft entwickelt. Fas-
zinierend, wie ein Bienenstaat der Mo-
narchin gehorcht. Ohne Pause putzen,
füttern, sammeln und halten die Arbei-
terinnen Wache, während die Drohnen
sich lässig zurücklehnen und nur die
Aufgabe haben, die Jungköniginnen auf
dem Hochzeitsflug zu begatten.
Dank ihrem
ausgeprägten Ge-
ruchssinn, der so-
gar den der Hunde
übertrifft, kann die
Honigbiene den
Duftstoff ihrer Kö-
nigin erkennen und Blüten aufspüren.
Daher fragte sich ein englisches Biotech-
Unternehmen, ob diese Fähigkeit nicht
auch anders eingesetzt werden könnte,
und begann, Bienen gezielt auf Spreng-
stoffgeruch zu trainieren. Als ich davon
erfuhr, hat mich dies so fasziniert, dass
ich mir zum Ziel setzte, selber Bienen zu
trainieren – auf die beiden Hanfdrogen
Haschisch und Marihuana.
Für einen Versuchsdurchgang fing ich
rund dreissig Honigbienen ein und füt-
terte sie in einer Spezialbox mit Honig
und Zuckerwasser. Danach verbrachten
die Tiere eine Nacht ohne Futter, was
nicht weiter schlimm ist. Am Morgen
überführte ich sie mit Spezialpinzetten
in Halterungen und fixierte sie fürs Trai-
ning.
Wenn die Antenne einer Honigbiene
mit einer Zuckerlösung berührt wird,
führt dies zum Rüsselreflex, einer un-
konditionierten Reaktion. Präsentiert
man der Biene
jeweils kurz vor
dieser Berührung
einen Duft, bei-
spielsweise jenen
von Haschisch,
wird der bislang
neutrale Reiz, der Duft, zu einem kondi-
tionierten Reiz. Dies hat nun wiederum
den Rüsselreflex zur Folge, der nun aber
eine konditionierte Reaktion ist.
Wenn Drogenduft in der Luft liegt, rol-len die Bienen ihren Rüssel sofort aus.
Schnüffelbienen als Drogenjägerreport
60
Die Trainingsgruppe nach dem Training
Wenn jener bestimmte Duft in der
Luft liegt, den die Bienen mit einer Fut-
tergabe verbinden, sollte bei trainierten
Bienen der Rüsselreflex sofort erfolgen
und visuell erkannt werden. Wenn also
beispielsweise nur ein Hauch eines Dro-
genduftes in der Luft liegt, rollen die
Bienen in der Hoffnung auf Futter ihren
Rüssel sofort aus.
Damit ich meine Versuche überhaupt
durchführen konn-
te, musste ich
eine Bewilligung
haben, die mich
vom Polizeiposten
in Sursee über die
Kriminalpolizei bis zu Swissmedic und
zum Bundesamt für Gesundheit führte.
Überdies konnte ich mit dem Besuch
des Rothamsted Research Institute in
England Kontakte zu Forschern knüp-
fen, die auf eine jahrelange Erfahrung
mit Honigbienen und deren Lernverhal-
ten zurückblicken können.
Insgesamt verwendete ich für meine
Experimente rund 130 Bienen. Bei der
Hälfte der Bienen war das Training er-
folgreich. Allerdings gab es Tage, an de-
nen die Tiere überhaupt nicht lernwillig
waren und nur knapp 15 % der Bienen
die Drogen erkannten, während einen
Tag zuvor 80 % der Trainings erfolgreich
waren. Rund die Hälfte der auf Marihua-
na trainierten Bienen erkannten auch die
Gegenprobe Haschisch und umgekehrt.
Zudem konnte ich nachweisen, dass der
Trainingserfolg mit dem Hunger korre-
lierte. Je hungriger
die Bienen waren,
desto lernwilliger.
Ich bin mir
sicher, dass die
hochbegabte Ho-
nigbiene nicht nur in der Landwirtschaft
an Bedeutung gewinnen wird. Und wer
weiss, vielleicht kommt aus den teuren
und hochsensiblen Detektoren an Flug-
häfen und Regierungsgebäuden statt des
elektrischen Surrens bald einmal ein lei-
ses, kaum hörbares Summen. Das Sum-
men der kleinsten und scharfsinnigsten
Agentinnen der Welt.
Silvan Kaufmann, 19, aus Sursee, besucht die
Kantonsschule und hegt und pflegt sieben
Bienenvölker im Surseer Wald. Die sonstigen
Hobbys des künftigen Biochemiestudenten,
dessen Arbeit von «Schweizer Jugend forscht»
mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde:
Pfadi, Alpinsport, Leichtathletik, Gerätetur-
nen, Reggaemusik und die Zucht von tropi-
schen Grossinsekten.
Je hungriger die Bienen sind, desto
lernwilliger.
Schnüffelbienen als Drogenjäger In meiner Maturaarbeit gelang es mir, Honigbienen so zu trainieren, dass sie mit dem Ausrollen ihrer Rüssel Marihuana und Haschisch erkennen. Sie könnten jetzt am Zoll arbeiten.
61
Ronny Tschanz, 18, aus Rubigen, besucht die
Berufsschule in Bern. Das Motto des begeis-
terten Fliegers: Lebe jeden Tag, als sei es dein
letzter!
tanGo-Facts
die Sendungen von«sr television» sind auf www.srtelevision.com abrufbar. übrigens: interessierte Jugendliche dürfen sich jederzeit gerne bewerben! sr television, postfach 1087, 3110 münsingen
ronny tschanz
Doch beginnen wir am Anfang: Nach
der ersten Idee musste ich zuerst einmal
dicke Bücher der Fernseh- und Technik-
welt studieren. Je tiefer ich mich in die
Materie vergrub, desto unrealistischer
erschien mir der Traum vom eigenen
Fernsehsender. Bis ich auf eine Internet-
seite eines Jugendfernsehsenders stiess,
der sein Programm auf der Homepage
veröffentlichte. Das war es! Genauso
konnte ich es auch machen!
Schliesslich machte ich einen Busi-
nessplan und suchte Sponsoren, welche
sich von meinem Enthusiasmus anste-
cken liessen. Zusammen mit zwei Kolle-
gen aus der Berufsschule gründeten wir
im August 2008 «sr television».
Kurz darauf fanden wir in Münsingen
bei Bern auf einen geeigneten Raum, in
dem wir uns einrichten konnten. Kabel
wurden verlegt, Scheinwerfer installiert
und ein Regieraum gebaut. Nach weite-
ren monatelangen Vorarbeiten war es
im Oktober 2008 endlich so weit: sr te-
levision war startklar!
Die Spannung auf dem Filmgelände
sowie im Regieraum stieg. Wird alles
klappen? Was machen wir, wenn etwas
Unvorgesehenes passiert? Am 19. Ok-
tober um 19.30 Uhr begannen wir zu
senden, via Live-Stream wurde unsere
Eröffnungssendung mit vielen Gästen
zeitgleich im Internet übertragen. Wir
durften viele Komplimente entgegen-
nehmen und lagen uns am Ende des
Abends glücklich in den Armen. Die
monatelangen Vorarbeiten hatten sich
gelohnt.
Mittlerweile hat sich unser Team
vervielfacht, zudem haben wir unsere
digitalen Studios umgebaut und unseren
Marktauftritt weiter positiv verändert
– und seit Juli haben wir einen eigenen
Kanal auf MyVideo.ch. In Zukunft wol-
len wir auch vermehrt für Firmen und
Schulen Videos und Reportagen produ-
zieren und weitere Aufträge annehmen.
Und wir senden weiter: sr television –
das Schweizer Online-TV!
Aus einer verrückten Idee ist innert eines Jahres einer der grössten Internetsender der Schweiz entstanden. «sr television» wird von Jungen für Junge gemacht.
Wie ich einen Fernsehsender gründete
rubrikreport
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«Bücher entführen uns in eine andere Welt, involvieren
uns, lassen uns nicht mehr los», sagt Mladen Penev, der in
Wien arbeitet, zu seiner Fotoserie«The Power of Books»..
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Informationsveranstaltung BachelorstudiengängeErgotherapieHebammePflegePhysiotherapie
Samstag, 7. November 2009, 9.00–13.00 UhrEulachpassage, Technikumstrasse 71, Winterthur
Ein Studium am Departement Gesundheit der ZHAW ist deroptimale Einstieg ins Gesundheitswesen für Personen, die eineFachmittel- oder Berufsmaturitätsschule besucht haben odereine gymnasiale Matura vorweisen können. Praxis und Wissen-schaft sind in der Fachhochschule vereint – keiner der Teilekommt zu kurz.
Infoveranstaltung Bachelorstudiengang Pflege: 17.9. & 22.10.Infoveranstaltung Bachelorstudiengang Hebamme: 1.10. & 2.12.
Weitere Informationen und Daten von Infoveranstaltungenunter www.gesundheit.zhaw.ch
Zürcher Fachhochschule
09_102_ZHAW_Ins_tango_88x132_sw_02.qxd:Layout 1 12.8.2009
Duales Bachelor-Studium
International anerkanntes Bachelor-Studium. Das dreijährige Studium verbin-det eine vergütete Ausbildung (Fest-anstellung) in einem Betrieb und einHochschulstudium, das aus Fernstudiumund kompakten Präsenzphasen in Deut-schland, Österreich oder der Schweiz be-steht. Ein Studium ist auch ohne Abiturmöglich. Weiterbildender Master-Studiengang. Studienbeginn jederzeit.
Tel. +41 44 404 50 70
Tel. +49 (0)6 81 68 55-150
Tel. +43 (0)1 86 67 02 25 10
Ausbildung oder Studium?Beides! Studium mit Gehalt
Studieren im Zukunftsmarkt• Bachelor in Fitnesstraining• Bachelor in Fitnessökonomie• Bachelor in Ernährungsberatung• Bachelor in Gesundheitsmanagement• Master in Gesundheitsmanagement
Studienzentrum in der Schweiz: Zürich
Internet: www.dhfpg.ch
dhpg_anz_0609_ch.qxd 15.06.2009 13:03 Uhr Seite 1
LehrerinoderLehrer?
Informationen zu einer pädagogischen Ausbildung, welche Theorie und Praxis verbindet: www.phsg.ch
Studieren Sie Betriebsökonomie oder Wirtschaftsinformatik!Bachelor in Business Administration (in Luzern oder Zug)Vollzeit oder berufsbegleitend mit den Studienrichtungen: Controlling & Accounting, Finance & Banking, Immobilien, Kommunikation & Marketing, Management & Law, Public Management & Economics, Tourismus & Mobilitätwww.bachelor-wirtschaft.hslu.ch, bachelor.wirtschaft@hslu.ch
English-language Bachelor course With focus programme International Management & Economics www.bachelor-business.hslu.ch, bachelor.business@hslu.ch
Bachelor in Wirtschaftsinformatik Vollzeit oder berufsbegleitendwww.bachelor-wirtschaftsinformatik.hslu.ch, bachelor.wirtschaftsinformatik@hslu.ch
Anmeldeschluss für den Studienbeginn 2010 ist der 30. April 2010. Hochschule Luzern – Wirtschaft, Zentralstrasse 9, CH-6002 Luzern, T +41 41 228 41 11