African Herbal Pharmacopoeia. Von T. Brendler, J. N. Eloff, A. Gurib-Fakim, L.D.Phillips (eds)

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94 | Pharm. Unserer Zeit | 1/2012 (41) www.pharmuz.de © 2012 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

African HerbalPharmacopoeiaDie Qualitätsdokumentation von Arz-neipflanzen, respektive des pflanzli-chen Drogenmaterials, ist neben demNachweis einer pflanzenspezifischenpharmakologischen Wirkung vongrundlegender Bedeutung für dienationale und globale Akzeptanz und Anerkennung von biologischenArzneimitteln.

Während in Europa, in den USAund einigen Ländern Ostasiens natio-nale und übernationale (z.B. Europäi-sches Arzneibuch) Qualitätsstandardspflanzlicher Drogen festgelegt undakzeptiert sind, liegt für den Bereichder meisten afrikanischern Länderbisher kein allgemein akzeptiertesArzneibuch vor, obwohl ca. 8 % derinternational verwendeten pflanzli-chen Drogen aus Ländern Afrikasstammen.

Nach Daten der WHO nutzen ca.80 % der Weltbevölkerung verschie-dene Arzneipflanzen, in manchenländlichen Bereichen Afrikas ist Na-turmedizin die einzige Therapieform.

Vor diesem Hintergrund habensich einige afrikanische Länder imJahr 2005 zusammengeschlossen, umeine ‚African Herbal Pharmaco-poeia’ zu erstellen, wobei die grund-legenden Arbeiten dazu von der‚African Association of MedicinalPlant Standards (AMPS)’ durchge-führt werden sollten. Die Erstellungder einzelnen Monographien lag inden Händen von 33 Wissenschaftlernaus verschiedenen Ländern Afrikas,Europas und den USA. Im Jahr 2010erschien bei Graphic Press Ltd.

T. Brendler, J.N.Eloff, A. Gurib-Fakim, L.D.Phillips (eds)AAMPS Associa-tion for AfricanMedicinal PlantsStandards Gra-phic Press Ltd.2010ISBN 978-3-9903-89-8119,- Euro

Gerhart DrewsSpringer-Verlag,Heidelberg 2010ISBN 978-3-642-10756-624,95 Euro

(Manikos) der vorläufig erste Banddieses Arzneibuchs für Arzneipflan-zen des afrikanischen Kontinents.

Die Gesamtzahl der aufgenomme-nen Monographien fasst 52 Drogen,wobei einige Vertreter in europäi-schen Arzneibüchern dokumentiertsind, wie z.B. Acacia senegal, Aloeferox, Hibiscus sabdariffa und ande-re. Der Großteil der Drogen ist je-doch in Europa weitgehend unbe-kannt, wobei einige Arzneipflanzenjedoch als wissenschaftlich doku-mentiert angesehen werden können.

Im analytischen Teil der Monogra-phien sind neben TLC/HPLC und GC-Angaben jeweils die ‚NIR-Spec-troscopy’-Daten dokumentiert. Da dieMonographien von einem breitenAutorenkollektiv erstellt wurden, istjedoch der jeweilige Aufbau derMonographien nicht einheitlich.

Farbige Abbildungen der Pflan-zen, und des Drogenmaterials stellenfür den Nutzer des Arzneibuchs eineanschauliche Dokumentation dar.Alle Monographien haben eine Lite-raturdokumentation zu analytischenund pharmakologischen Angaben.Die wichtigsten Naturstoffe sind je-weils in ihren Formelbildern wieder-gegeben.

Das Werk endet mit einem knappgefassten methodischen Übersichts-Kapitel ‚Methods and Procedures’, indem die wichtigsten analytischenTechniken und toxikologischenUntersuchungsmethoden angeführtwerden

Das vorliegende Werk ‚AfricanHerbal Pharmacopoeia’ ist ein ers-ter richtiger Schritt, um die Vielfaltder pharmakologisch aktiven Pflan-zen des afrikanischen Kontinents zuerfassen und zu dokumentieren.

Weitere Bände sind geplant, undes ist zu hoffen, dass sich die Autorender Monographien vermehrt an denRahmenrichtlinien der etabliertenArzneibücher orientieren, um damiteine internationale Vergleichbarkeitder Qualitätsstandards von Arznei-pflanzen zu erreichen.

Gerhard Franz , Regensburg

Mikrobiologie

Die Entdeckung der unsichtbarenWeltUnsichtbar sind sie, die Mikroorganis-men, aber alles andere als unwichtig.Schweinegrippe oder EHEC-Epidemiezeigen dies allzu deutlich und mandarf gespannt abwarten, was diesbe-züglich als nächstes kommt. Bei die-sen „Gelegenheiten“ sieht man dannauch immer, wie hilflos die cleveren,höheren Organismen – die Menschen– manchmal diesen kleinen Mikrobengegenüberstehen.

Das war schon immer so undwird auch weiterhin so bleiben.Wielange sich Wissenschaftler schon – zum Teil noch unbewusst – mit denMikroorganismen auseinandersetzenund welche erstaunlichen Ergebnissesie zutage förderten, zeigt der renom-mierte und mittlerweile emeritierteMikrobiologe Gerhart Drews in sei-nem Buch „Mikrobiologie“.

Es ist ein erstaunliches Werk:Spannt es doch einen Bogen zwi-schen Galenus von Pergamon überRobert Koch und Paul Ehrlich bis hinzur modernen Biotechnologie, Mole-kular- und Systembiologie. Nicht dassGalenus von Pergamon schon eineIdee von Bakterien gehabt hätte, aberer hat sich seinerzeit doch bereitsrecht intensiv mit der Beschreibungder 168 n. Chr. unter den römischenSoldaten ausgebrochenen Pest aus-einandergesetzt.

Die Idee vom infektiösen Agensbearbeitete dann erst HieronymusFracastoro im 15. Jahrhundert richtigsystematisch und verfasste auch einLehrgedicht über die Syphilis.