Post on 22-Aug-2020
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 1
Dritte Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer zu Köln
Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft im IHK-Bezirk Köln
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 2
Blitzumfrage III zu den Auswirkungen von COVID-19
Frage 1: Welche Auswirkungen hat die COVID-19 Pandemie voraussichtlich auf Ihren Gesamtumsatz im Jahr 2020 (Anfang Januar bis Ende Dezember)?
Rund 30 Prozent der befragten Unternehmen befürchten einen Rückgang des Gesamtumsatzes für das Jahr 2020 um mehr als 50 Prozent. Dagegen sehen nur fünf Prozent keine Auswirkungen und vier Prozent gehen von einer Umsatzsteigerung aus.
Umsatzsteigerung4% Keine Auswirkungen
5%
Rückgang um bis zu 10 %10%
Rückgang um mehr als 10 % bis zu 25 %
20%Rückgang um mehr
als 25 % bis zu 50 %21%
Rückgang um mehr als 50 %
30%
Derzeit keine Einschätzung
möglich10%
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 3
Branchenvergleich
Beim Blick in die Branchen fallen insbesondere die Reisewirtschaft und das Gastgewerbe auf. Die Reisewirtschaft (86 Prozent) und das Gastgewerbe (72 Prozent) gehen jeweils von einem Rückgang des Gesamtumsatzes von mehr als 50 Prozent aus.
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
IndustrieBaugewerbeEinzelhandelGroßhandel
Verkehr und LagereiReisewirtschaft
GastgewerbeGesundheitswirtschaft
Personenbezogene DienstleistungenUnternehmensbezogene Dienstleistungen
Umsatzsteigerung Keine Auswirkungen Rückgang um bis zu 10%
Rückgang um mehr als 10% bis zu 25% Rückgang um mehr als 25% bis zu 50% Rückgang um mehr als 50%
Derzeit keine Einschätzung möglich
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 4
Nicht / kaum gesunken
15%
Um bis zu 25 % gesunken
21%
Um bis zu 50 % gesunken
21%
Um bis zu 75% gesunken
28%
Wir haben nahezu keine Kunden
13%
Die Kundenzahl ist gestiegen
2%
Fragen1.1 bis 1.3 NUR für Einzelhandel und Großhandel
Die Handelsunternehmen haben mit einem deutlichen Rückgang der Kunden zu kämpfen. Jedes Dritte Unternehmen gibt an, dass die Kundenanzahl um 75 Prozent gesunken sei. 13 Prozent haben nahezu keine Kunden mehr. Mit Blick auf den Umsatz geben 34 Prozent der Unternehmen an, dass ihr Umsatz sich um mehr als 50 Prozent reduziert hat. Bei 19 Prozent ist der Umsatz um drei Viertel gesunken. Nur acht Prozent haben einen steigenden Umsatz zu verzeichnen. Gleichzeitig sind die Kosten für das Geschäft bei über 70 Prozent der Unternehmen gleichgeblieben bzw. kaum gesunken, zwölf Prozent geben sogar an, dass ihre Kosten gestiegen sind.
Frage 1.1: Verglichen mit der Vorkrisenzeit ist aktuell die tägliche Kundenzahl in Ihrem Geschäft:
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Nicht / kaum gesunken
72%
Um bis zu 25 % gesunken
14%
Um bis zu 50 % gesunken
2%
Um bis zu 75 % gesunken
0%Über 75 % gesunken
0%
Die Kosten sind gestiegen
12%
Frage 1.2: Verglichen mit der Vorkrisenzeit ist aktuell der tägliche Umsatz in Ihrem Geschäft:
Frage 1.3: Verglichen mit der Vorkrisenzeit sind die durchschnittlichen Kosten Ihres Geschäfts:
Nicht / kaum gesunken
6%
Um bis zu 25 % gesunken
25%
Um bis zu 50 % gesunken
34%
Um bis zu 75 % gesunken
19%
Wir haben nahezu keinen Umsatz
8%
Der Umsatz ist gestiegen
8%
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 6
Frage 2: Welche Auswirkungen hat die COVID-19 Pandemie aktuell auf die Geschäfte Ihres Unternehmens? (Mehrfachantworten möglich)
Bezogen auf alle Branchen wurden die Unternehmen zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Geschäfte befragt. Die häufigsten Auswirkungen sind weniger Nachfrage, Stornierung von Aufträgen durch Kunden, Stillstand der geschäftlichen Tätigkeit durch Schließung des Geschäfts oder Einstellung der Produktion sowie der Kürzung der eigenen Investitionsplanungen in diesem Jahr.
Derzeit keine Einschätzung möglich
Keine negativen Auswirkungen
Logistische Engpässe
Fehlende Waren und Dienstleistungen
Ausfallende / fehlende Mitarbeiter
Drohende Insolvenz
Kürzung der eigenen Investitionsplanungen in diesemJahr
Stillstand der geschäftlichen Tätigkeit (z.B. Einstellungder Produktion / Dienstleistung oder Schließung des
Geschäftes) komplett oder zu großen Teilen
Stornierung von Aufträgen durch Kunden
Weniger Nachfrage
4%
5%
14%
15%
16%
17%
37%
40%
49%
63%
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 7
Frage 3: Bis wann rechnen Sie mit einer Rückkehr zur Normalität Ihrer Geschäfte?
Während sieben Prozent bereits wieder in oder über der Vorkrisenauslastung arbeiten, geht ein Drittel davon aus, im dritten oder vierten Quartal 2020 wieder zu starten, ein Drittel der befragten Unternehmen rechnet jedoch damit, erst im Verlauf des Jahres 2021 wieder zur Normalität der Geschäfte zurückkehren zu können.
Wir arbeiten (bereits wieder) in oder über
der Vorkrisenauslastung
7% 2. Quartal2%
3. Quartal17%
4. Quartal19%
Im Verlauf des Jahres 202133%
Nach 20217%
Wir rechnen nicht mit einer Rückkehr
zur Normalität5%
Derzeit keine Einschätzung
möglich10%
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 8
Frage 4: Wie wirkt sich die COVID-19 Pandemie auf Ihre Finanzierungssituation aus? (Mehrfachantworten möglich)
Am häufigsten beklagen die Unternehmen den Eigenkapitalrückgang durch Wertberichtigungsbedarfe, einen Umsatzeinbruch etc. sowie Liquiditätsengpässe durch Forderungsausfälle und Anstieg von ungesicherten Forderungsbeständen oder auch auf Grund der Kürzung von Zahlungszielen und zunehmenden Zahlungen per Vorauskasse.
Kürzung von Zahlungszielen und Zunahme vonZahlungen per Vorkasse
Forderungsausfällen und Anstieg ungesicherterForderungsbestände
Einschränkungen bei Factoring bzw. Verbriefung(Abwertung Sicherheitenbestand)
35%
75%
8%
Liquiditätsengpässe durch
Bekommen keinen Kredit
Einschränkungen bei laufenden Krediten undfreien Liquiditäts-Kreditlinien
Verschlechterung des Branchenratings
Keine negativen Auswirkungen
Liquiditätsengpässe durch
Eigenkapitalrückgang(Wertberichtigungsbedarf, Umsatzeinbruch
etc.)
10%
10%
15%
26%
27%
59%
Wie wirkt sich die COVID-19 Pandemie auf Ihre Finanzierungssituation aus?
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 9
Frage 5: Welche betrieblichen Maßnahmen ergreifen Sie, um der Krise zu begegnen? (Mehrfachantworten möglich)
Als wichtigste betriebliche Maßnahme zur Begegnung der Krise setzen die Unternehmen primär auf die Digitalisierung. Ebenfalls große Bedeutung nimmt die Umstellung der Geschäfte/des Geschäftskonzepts auf andere Produkte / Kundengruppen / Absatzmärkte und Absatzwege ein sowie die Rationalisierung. Die Suche nach neuen Lieferanten sowie die Rückverlagerung von zuvor ausgelagerten Wertschöpfungsketten spielen nur eine untergeordnete Rolle. Falls neue Lieferanten gebraucht werden, setzen die Unternehmen auf Lieferanten/Dienstleister in Deutschland.
Rückverlagerung von zuvor ausgelagertenWertschöpfungsaktivitäten
Suche nach neuen Lieferanten für Vorprodukte /Dienstleistungen
Keine
Sonstige
Rationalisierung
Umstellung der Geschäfte/des Geschäftskonzepts aufandere Produkte / Kundengruppen / Absatzmärkte und
-wege
Verstärkte Digitalisierung im Unternehmen
3%
9%
11%
16%
31%
33%
51%
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 10
Frage 6: Wie entwickeln sich Ihre Beschäftigungspläne aufgrund der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie?
Über ein Drittel der Unternehmen gibt an Personal abbauen zu müssen. Nur vier Prozent wollen zusätzliches Personal einstellen. Im Gastgewerbe geben fast 90 Prozent der Unternehmen an Personal abbauen zu müssen. In der Reisewirtschaft sowie im Verkehrsgewerbe gehen über 50 Prozent der Unternehmen von einem Beschäftigungsabbau aus. In der Industrie und im Baugewerbe rechnen dagegen jeweils rund ein Drittel der Unternehmen mit einem Beschäftigungsabbau. Auch in der Gesundheitswirtschaft gehen 20 Prozent der Unternehmen von weniger Personal aus.
Branchenvergleich
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Industrie
Baugewerbe
Einzelhandel
Großhandel
Verkehr und Lagerei
Reisewirtschaft
Gastgewerbe
Gesundheitswirtschaft
Personenbezogene Dienstleistungen
Unternehmensbezogene Dienstleistungen
Wir müssen Personal abbauen Gleichbleibend Wir stellen zusätzliches Personal ein
Wir müssen Personal abbauen
35%Gleichbleibend
61%
Wir stellen zusätzliches Personal
ein4%
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 11
Frage 7: Wieviel organisatorischen Vorlauf benötigen Sie, damit Sie Ihren Betrieb wiedereröffnen/ die Produktion wieder anfahren können?
Über die Hälfte der Unternehmen gibt an, dass ihr Betrieb auch während der Pandemie ohne Unterbrechung gearbeitet hat. Rund zehn Prozent haben den Betrieb wiederaufgenommen. 13 Prozent benötigen ein bis zwei Wochen Vorlauf. Nur vier Prozent benötigen einen Vorlauf von ein bis vier Monaten und zwei Prozent eine noch längere Vorlaufzeit.
Wir haben ohne Unterbrechung
gearbeitet53%
Wir arbeiten bereits wieder10%
Wiedereröffnung ohne Vorlauf möglich
18%
Vorlauf von 1-2 Wochen
13%
Vorlauf von 3-4 Wochen
2%
Vorlauf von 1-2 Monaten
2%
Längerer Vorlauf nötig2%
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 12
Zur Umfrage
Die nunmehr dritte Blitzumfrage der IHK Köln zu den Auswirkungen von COVID-19 fand vom 04.05.2020 bis 06.05.2020 statt. Teilnehmer nach Branchen Insgesamt haben 443 Unternehmen an der Befragung teilgenommen. Darunter sind über 70 Prozent der Unternehmen aus der Dienstleistungswirtschaft, 16 Prozent Industrieunternehmen und 13 Prozent der teilnehmenden Unternehmen sind dem Handel zu zurechnen.
Industrie16% Baugewerbe
3%
Einzelhandel7%
Großhandel5%
Verkehr und Lagerei4%Reisewirtschaft
3%Gastgewerbe7%
Gesundheitswirtschaft
3%
Personenbezogene Dienstleistungen
16%
Unternehmensbezogene Dienstleistungen
36%
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 13
Unternehmensgrößenklasse (einschließlich Inhaber)
Rund 60 Prozent der befragten Unternehmen haben 1-19 Beschäftigte und etwa 30 Prozent geben an 20 bis 199 Beschäftigte zu haben.
1 – 19 Beschäftigte57%
20 – 199 Beschäftigte
27%
200 – 499 Beschäftigte
5%
500 – 999 Beschäftigte
3%
1.000 und mehr Beschäftigte
8%
Blitzumfrage zum Coronavirus der IHK Köln | 14
Impressum: Herausgeber: Dr. Ulrich S. Soénius Köln, Mai 2020 Industrie- und Handelskammer zu Köln Unter Sachsenhausen 10-26 50667 Köln www.ihk-koeln.de Redaktion: Industrie- und Handelskammer zu Köln: Daniela Scherhag-Godlinski Lea Schrennen Flavia Iuliano Text: Daniela Scherhag-Godlinski, Industrie- und Handelskammer zu Köln Layout & Grafiken: Flavia Iuliano, Industrie- und Handelskammer zu Köln Lea Schrennen, Industrie- und Handelskammer zu Köln Daniela Scherhag-Godlinski, Industrie- und Handelskammer zu Köln Bildnachweis: Titel: ©jesada / Adobe Stock