Baustofftechnologie Mikrostruktur von Zementstein · Baustofflehre 2010 Thomas A. BIER Institut...

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Baustofflehre 2010

Thomas A. BIER

Institut für Keramik, Glas- und Baustofftechnik, Leipziger Straße 28, 09596 Freiberg,

Baustofftechnologie

Mikrostruktur von Zementstein

Baustofflehre 2010

Mikrostruktur von Zementstein

Baustofflehre 2010

Gefüge Zementstein

Baustofflehre 2010

Klassifizierung von Poren

Baustofflehre 2010

Wasser im Porensystem

Baustofflehre 2010

Powers/Brownyard-Modell

Grundlage des Powers/Brownyard-Modells sind die Untersuchungen über die Bindung des Wassers

im Zementstein, insbesondere die Unterscheidung von verdampfbarem und nicht verdampfbarem

Wasser, und die Ergebnisse der Sorptionsuntersuchungen mit Wasserdampf. Daraus wird

abgeleitet, dass der wesentliche Bestandteil des Zementsteins Gelpartikel sind, die ein

Wasserfilm umgibt. Der Abstand zwischen den Gelpartikeln liegt zwischen etwa 1,5 nm und 3

nm. Das nicht verdampfbare Wasser ist Bestandteil der Gelpartikel, das verdampfbare Wasser

füllt die Gel- und Kapillarporen aus. Gelporen sind die unvermeidlichen Zwischenräume

zwischen den Gelpartikeln. Da sie vorwiegend für Wasser-, nicht aber z.B. für

Stickstoffmoleküle zugänglich sind, wird angenommen, dass die Poreneingänge wesentlich

kleiner als die Porendurchmesser sind. Der Anteil des Gelporenvolumens, bezogen auf das

Gesamtvolumen der Hydratationsprodukte, beträgt 28 %, er ist unabhängig vom

Wasserzementwert und vom Hydratationsgrad des Zements. Die mechanischen Eigenschaften

des Zementsteins werden beeinflusst von den adsorbierten Wasserschichten, deren Dicke sich mit

den Feuchtigkeitsbedingungen in der Umgebung und mit der mechanischen Belastung ändert.

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Powers Modell

Baustofflehre 2010

Powers Modell

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Powers Modell

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Entwässerung von Ca(OH)2 und gemahlenem Portlandzement mit und ohne Ca(OH)2 , sowie

Dissoziatiou von CaCO3 in einer Thermowaage

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Kapillarporen und Gelporen

Baustofflehre 2010

Gefüge Zementstein und Sorption

Baustofflehre 2010

Gefüge Zementstein und Sorption

Baustofflehre 2010

Sorptionsisothermen von Wasserdampf an C-S-H

bei 20 °C. Das Sorptionsgleichgewicht wurde

über Salzösungen eingestellt (integrale Methode).

1. Fraktion: Beginn mit Proben, die nach

Herstellung in der Suspension über Wasser in

einem evakuierten Exsikkator über Wasser

gelagert worden waren.

2. Fraktion: Beginn nach D-Trocknung.

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Relativer Wasserdampfdruck p/p0 über gesättigten Salzlösungen und über festen Trockenmitteln

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Sorptionsisothermen von Wasserdampf an hydratisiertem Portlandzement PZ 55 (CEM I 52,5 R) bei 20 °C, Diagramm links

für Hydratation mit Wo = 10, m Diagramm rechts für Hydratation mit Wo = 0,4.

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Volumen des Zementgels

Baustofflehre 2010

Chemisches Schrumpfen von Pasten

aus gemahlenem Zementklinker,

Klinker/Gips­Gemisch und

Portlandzement durch Wasserbindung

während der Hydratation

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Verteilung der Phasen

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Hydratationsgrad

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Verteilung der Phasen

Zusammensetzung des

Zementsteins in

Abhängigkeit vom

Wasserzementwert nach

Hydratation unter Wasser

(Diagramme links) und an

Luft (Diagramme rechts),

d.h. mit (wt = Wo + v) und

ohne (wt = wo)

nachträgliche

Wasseraufnahme aus der

Umgebung infolge

chemischen Schrumpfens

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Kennwerte für W/Z

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W/Z, Kapillarporenvolumen Festigkeit

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W/Z, Kapillarporenvolumen Festigkeit

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W/Z, Kapillarporenvolumen Festigkeit

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W/Z, Kapillarporenvolumen

Festigkeit

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W/Z, Kapillarporenvolumen Festigkeit

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W/Z, Kapillarporenvolumen

Festigkeit

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W/Z, Kapillarporenvolumen

Festigkeit

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Powers - Folgerungen

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Powers - Anwendungen

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Feldman/Sereda-Modell

Nach dem Feldman/Sereda-Modell besteht das Calciumsilicathydrat als wesentlicher Bestandteil des Zementsteins aus Tobermorit-Schichten, die fehlgeordnet, schlecht ausgebildet und sehr feinkörnig sind, aber gewisse Eigenschaften des kristallinen Tobermorits aufweisen. Zwischen den Tobermorit-Schichten können Wassermoleküle als zur Struktur gehörendes Zwischenschichtwasser eingelagert werden. Der Zwischenschichtraum, der dem Gelporenraum des Powers/Brownyard-Modells entspricht, wird demnach nicht der Porosität zugerechnet. Gelporen gibt es nicht. Die Porosität kann daher nur mit Medien ermittelt werden, die den Zwischenschichtraum nicht besetzen, z.B. Isopropanol, Stickstoff oder Helium. Sorptionsmessungen mit Wasserdampf sind daher für Porositätsmessungen nicht und für Messungen der massebezogenen Oberfläche nur unter bestimmten Bedingungen geeignet. Maßgebend für die mechanischen Eigenschaften des Zementsteins sind Änderungen des Zwischenschichtwassers, irreversible Änderungen in der Anordnung der Tobermorit-Schichten und damit verbundene Gleit­und Schervorgänge in und zwischen den Schichten.

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Feldmann Sereda

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Münchner Modell

Das Münchner Modell von Wittmann beschreibt den

Zementstein als mikroporöses Xerogel, d.h. ein trockenes,

erstarrtes Gel ohne Dispersionsmittel. Die Gelpartikel sind

miteinander durch van der Waalssche Kräfte verbunden. Die

mechanischen Eigenschaften eines solchen Xerogels lassen sich

durch den Einfluss des sorbierten Wassers auf die

Oberflächenenergie der Gelpartikel deuten. Mit steigendem

Wasserangebot aus der Umgebung nimmt die Dicke der

adsorbierten Wasserschicht zu, die Oberflächenenergie der

Gelpartikel vermindert sich und damit quellen die Partikel

proportional zur Abnahme der Oberflächenenergie. Bei

relativen Feuchten über etwa 40 % dehnt der Trenndruck

(disjoining pressure) des Wassers die feinen Gelporen und

infolge­dessen das gesamte Zementsteingefüge aus.

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Münchener Modell

Baustofflehre 2010

Münchener Modell

Baustofflehre 2010

Münchener Modell

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Modell nach Jennings

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Kondo - Daimon Modell

Das Modell von Daimon und Mitarbeitern schreibt dem Calciumsilicathydrat ähnlich wie

das Feldman/Sereda-Modell einen schichtförmigen Aufbau zu, geht aber von zwei Arten

von Gelporen aus. Der Zwischenschichtraum des Feldman/Sereda­Modells wird als

"Intragel-Porosität" bezeichnet. Außerdem bestehen aber auch, ähnlich wie beim

Powers/Brownyard-Modell, Hohlräume zwischen den Gelpartikeln, die soge­nannten

"Intergel-Poren".

aufgerollte

CSH (II)-Plättchen (A,B-CSHSchichten,

C-Zwischenschichtbereich,

D-Raum zwischen den

aufgerollten Folien, E-Innenraum

des Röllchens.

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Zementhydratation

Baustofflehre 2010

Verfeinertes Locher Modell