BSLRE4...Alphabetische Strategie mit (allerersten) orthografischen Strukturen & besondere...

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BSLRBremer

Screening

Lesen &

Rechtschreiben

Autoren:

Petra Dericioglu

Fae Griep

Manuela Hermann

Dietmar Kirchhoff

Christiane Koch

Markus Matheja

Jennifer Reiske

Nikola Schroth

Britta Schütrumpf

ABLAUF 1. Blick auf das bisherige Verfahren

1.1 LESEN

1.2 SCHREIBEN

1.3 Zwischenfazit

2. Blick auf das neue Verfahren

2.1 LESEN

2.2 SCHREIBEN

2.3 Fragen

3. Organisatorisches

BLICK AUF DAS BISHERIGE VERFAHREN • Es gibt ein Verfahren!

•Das bisherige Verfahren stammt aus den 70er Jahren

•Diagnostik ohne Blick auf Entwicklungsmodelle –

symptomatische Beurteilung

• rein quantitativ

• 10 Jahre flächendeckend ausgesetzt

• seit 2007 revidiert und wieder flächendeckend

• zudem Koppelung an LRS Förderung

BSLT 2+ A

Landesinstitut für Schule 2013/2014

Name: ___________________________ Klasse: __________

Ein Wort passt nicht in den Satz. Streiche dieses Wort kräftig durch.

A Ich schreibe in meinem Heck.

B Udo ist fress zu mir.

C Mutter kocht heute Pantoffelsuppe.

1 Hilfst du mir beim Saubermasseln?

2 Alle Hunde ballen.

3 Mein Fahrrad hat ein Lob im Reifen.

4 Im Sommer ist es schwarz und sonnig.

5 Der Mond scheint am Hals.

6 Die Schule war heute früher zu Ente.

7 Auf dem Dach gibt es Dachziegen.

8 Unsere Klasse geht mit dem Lehrer auf einen Ausball.

9 Wenn es kalt wird, binde ich mir einen Stall um.

10 Die Katze fängt die Mauer.

11 Ich reue mich auf meinen Geburtstag

12 Am Birnbaum hängen schöne runde Ziegen.

13 Zum Frühstock trinken wir Milch.

14 Hast du noch mehl Geld?

15 Frank liest aus seinem Buch fort.

16 Ralf spielt mit seinen Freunden Fußbad.

17 Wenn der Rechner abwürzt, ist der Vater wütend.

18 Die Bäuerin hat einen Kork voller Äpfel.

19 Beim Fasching sind alle verleidet.

20 Meine Geldbörse ist aus Leiter.

21 Der Bauer sammelt die Kartoffeln vom Fell.

22 Karl schießt und der Bart fliegt ins Tor.

23 Mutter deckt den Schrank zum Abendessen.

24 Das Orchester macht Mosaik.

25 Egon schlurft jede Nacht zehn Stunden.

LESEN

WIE UND WAS WURDE BISHER GETESTET?• Stolperwörtertest, der verschiedene Kompetenzen abfragt:

a) Wortschatz

b) Rechtschreibfehler, fehlende Buchstaben (reue statt freue,

verleidet statt verkleidet) oder ähnliche Wörter

c) Grammatik

d) Weltwissen

e) Fehlerquelle zudem: geübte Leser korrigieren Fehler während

des Leseprozesses automatisch.

ERWIN HAT EINE WURZEL AM KOPF.

• A: Erwin? Was ist ein Erwin? Kenne ich nicht, das muss falsch sein.

• B: Wo ist die Wurzel? Am Kopf? Ist Erwin ein Schneemann? Was ist

dann falsch?

• C: Wurzel am Kopf? Nee, in der Hand. Kopf ist falsch.

• D: Es heißt im Kopf, also ist am falsch. (Beispiel Schneemann)

• E: Versteh ich alles nicht. Ich kreuz irgendwas an.

• F: Was ist eine Wurzel? Kreuze ich mal an. (richtig, aber nicht verstanden)

LESEN

RECHTSCHREIBEN

WIE UND WAS WURDE BISHER GETESTET?

•Diktat kritischer Wörter im Lückentext

•Wörter mit unterschiedlichen

Rechtschreibphänomenen ohne bewusste Auswahl

von Lupenstellen

•unterschiedliche Wortarten

•Groß- und Kleinschreibung

Lösungen Wortfehler

m 1

mt 1

mot 1

mut 1

Munt 1

Mund 0

VOR SCHRECK NIMMT SIE DIE HAND VOR DEN MUND.

RECHTSCHREIBEN

Lösungen Wortfehler

msw 1

s 1

stn 1

seten 1

chitn 1

Schetn 1

schiten 1

Schliten 1

Schlitten 0

IM WINTER HOLEN WIR DEN SCHLITTEN AUS DEM KELLER.

KRITIK AM BISHERIGEN VERFAHREN

• rein quantitativ

• Wichtige Lupenstellen fehlen (Konsonantenverbindungen,

Konsonantenhäufungen)

• Niedrigere Kompetenzstufe außer acht gelassen

• Transparenz der Lupenstellen fehlt

• Folge: Keine Aussage für nachfolgende Förderung

WARUM EIN NEUES VERFAHREN?

Kritik am bisherigen Verfahren:

- Wortschatz alter Zeit

- Bezug auf Entwicklungsstufen nicht möglich, denn:

- Unterschiedliche Kompetenzen werden abgefragt

- bisheriger Tests für SuS mit nicht ausreichenden

Kompetenzen nicht aussagekräftig für anschließende

Förderung

- Sinnhaftigkeit für alle anderen SuS

ZIELE DES NEUEN VERFAHRENS

•Bezug auf Entwicklungsmodelle

•Aussagekraft für alle SuS

•Anschließend gezielte Maßnahmen

für alle SuS planbar

•Bezug zu KompoLei und dem

Rechtschreibschatz

LESEN

GRUNDANNAHMEN

• Leseflüssigkeit und Lesegeschwindigkeit differieren je nach

Kompetenz und bedingen sich gegenseitig

• Lesekompetenz ist zudem abhängig von den

Vorläuferfähigkeiten und schwankt daher in einer 2. Klasse

sehr stark, Folge: unterschiedliche Kompetenzstufen

• Lesen entwickelt sich linear

ENTWICKLUNGSSTUFEN DES LESENS N A C H G E R H E I D S C H E E R E R - N E U M A N N

Bezeichnung der Stufe und Zeitraum des Auftretens Beschreibung der Strategie, Lesebeispiele

Vorstufe

( Vorschulalter)

Erkennen von Symbolen

1. Stufe Logographische Strategie

etwa im Vorschulalter / Beginn erste Jahrgangsstufe

„ganzheitliches“ logographisches Worterkennen durch

visuelle Merkmale / einzelne Buchstaben

<TAXI> =wegen des <X> in der Mitte

2. Stufe Alphabetische Strategie

2a.Alphabetische Strategie (beginnendes Erlesen)

etwa 1. Halbjahr erste Jahrgangsstufe

• Erlesen lautgetreuer Wörter

• Oft Scheitern an langen Wörtern und Wörtern mit

Konsonantenhäufungen

• Phonematische Wortverformungen

• (h- ee- f- t= Heft)

• Kontext bei schwierigen Wörtern nötig

ENTWICKLUNGSSTUFEN DES LESENS N A C H G E R H E I D S C H E E R E R - N E U M A N N

2b. Entfaltete Alphabetische Strategie

(Vollständiges Erlesen)

( Mitte des 1. Jahrgangs)

• Bedeutung des Kontextes wird weniger wichtig

• Erlesen kurzer lautgetreuer Sätze

3. Stufe Lexikalische Strategie

(ab 2. Halbjahr der 1. Jahrgangs)

• Komplexe Buchstaben-Laut- Beziehungen (Buchstabengruppen),

• Erkennen häufig erlesene Wörter bzw. Wortteile

• flüssiges Lesen von Wörtern und Wortteilen

• wenige Lesefehler

• Nutzen des Kontextes zur Korrektur von Lesefehlern

„Ich habe ein Klein- Kleid an“

4. Weitere Entwicklung

(ab Klasse 2)

• Weitere Automatisierung

• Weniger Lesefehler

• Spontan flüssiges Lesen mit angemessener Betonung und Pausen

5. Weitere Entwicklung

(ab Klasse 3)

• Aktive Auseinandersetzung mit Texten und Verwendung von

Textverarbeitungsstrategien

BLICK AUF KOMPOLEIVERORTUNG DER STRATEGIEN IN EÜ LESETECHNIK

BLICK AUF KOMPOLEIIN GRUPPENTEST ÜBERPRÜFBARE KOMPETENZEN /BEREICH LESETECHNIK

BLICK AUF KOMPOLEII N G R U P P E N T E S T Ü B E R P R Ü F BA RE KO M P ET E N ZE N / B E R E I C H T E X T V E R S TÄ N DN I S

AUFBAU: LESETEIL- anderes Antwortformat als bisher (nicht den Fehler finden,

sondern richtige Antwort auswählen)

- aufbauend auf Entwicklungsstufen,

möglichst alle SuS in den Blick zu nehmend,

beginnend mit der Stufe der alphabetischen Strategie

- dem Erlesen lautgetreuer Wörter –

bis hin zur aktiven Auseinandersetzung mit Texten

- gegliedert ist das Screening im Leseteil in:

Wortebene

Satzebene

Textebene

- zudem Stufung innerhalb der Ebenen

- entspricht den Kompetenzstufen 3 bis 6+ nach Kompolei

- Ziel: Ableitung passgenauer nächster Lernschritte

WORTEBENE LAUTGETREUE WÖRTER ( I N K L . S C H W A - L A U T U N D E N D U N G E N )

• Staffelung innerhalb der Ebene:

Beginnend mit lautgetreuen zweisilbigen Wörtern über lautgetreue Wörter

verschiedener Anlaute gleicher Anlaute

Kino

Dose

Hose

Nebel

Nudel

Nadel

WORTEBENELAUTGETREUE WÖRTER ( I N K L . S C H W A - L A U T U N D E N D U N G E N )

mehrsilbige Wörter verschiedenen Anlautes und gleichen Anlautes

Badehose

Pirateninsel

Piratenhut

Regenwürmer

Regenbogen

Regenwolke

WORTEBENEKOMPLEXE BUCHSTABEN-LAUTVERBINDUNGEN

Komplexe Buchstaben-Laut-Verbindungen im Anlaut und im Wort

Sterne

Störche

Stachel

Gespenster

Gesichter

Geschwister

SATZEBENEKONTEXT ZUR KORREKTUR NUTZEN

Die Sätze unterscheiden sich in ihrer Länge,

der Position des Wortes, das erfragt wird

und der Wortart, die erfragt wird.

Kissen.

Mia liest ein Topf.

Buch. legen

Vor dem Ausflug stellen wir uns auf.

ziehen

TEXTEBENEStartend mit einfachen Sätzen,

Informationen die innerhalb des Textes

dem einzelnen Satz zu entnehmen sind:

Tim kommt aus Deutschland.

Er spielt gerne Fußball.

richtig falsch

Tim kommt aus Deutschland.

Tim spielt gerne Handball.

TEXTEBENEÜber längere Texte, deren Informationen über zwei oder mehr Sätze hinaus

erschlossen werden müssen:

Gestern haben Ali und Ole in der Pause Basketball gespielt.

Basketball spielt Ali gerne.

Ole spielt lieber Fußball.

Heute darf Ole entscheiden.

Er möchte nicht Basketball spielen.

richtig falsch

Ole spielt am liebsten Basketball.

Ali spielt gerne Basketball.

Heute spielen die beiden wieder Basketball.

TEXTEBENEBis hin zu erzählenden Texten größerer Textmenge mit wörtlicher Rede

und Informationen, die selbst erschlossen werden müssen:

Der Wind saust um die Ecke. Mia fröstelt. Nun wartet sie schon eine halbe Stunde. Wo bleibt ihr Vater nur?

Langsam kriecht ihr die Angst den Hals hoch. Er ist noch nie zu spät gekommen. Mia dreht sich um. Da hört

sie ihren Vater. Er rennt die Straße hoch. „Mia, du bist noch da! Unser Auto ist kaputt. Ich musste den ganzen

Weg laufen.“ „Unser Auto ist kaputt?“ – Sie muss lachen.

richtig falsch

Mia ist kalt.

Ihre Mutter kommt zu spät.

Mia macht sich Sorgen.

Ihr Vater ist mit dem Bus gekommen.

Sonst ist ihr Vater immer pünktlich.

5 MIN. PAUSE?

R E C H T-S C H R E I B E N

ENTWICKLUNGSSTUFEN DES SCHREIBENS G E R H E I D S C H E E R E R - N E U M A N N

Bezeichnung der Stufe und Zeitraum des

Auftretens

Beschreibung der Strategie, Lesebeispiele

Vorstufe

(Vorschulalter)

Malen und Kritzeln, eine Schreibstrategie im engeren Sinne ist noch

nicht erkennbar

„Als-ob-Schreiben“

1. Stufe Logographemische Stufe

(Vorschulalter)

• Wissen, dass Schrift aus Buchstaben besteht

• Schreiben einzelner Buchstaben I O M

• Schreiben weniger Wörter ohne Lautbezug <MAMA>

Stufe 2 Alphabetische Strategie

2a beginnende alphabetische Strategie

(Schulbeginn bis Weihnachten 1. Jahrgangs)

• Konsonantische Skelettschreibung (TG statt TIGER)

2b Entfaltung der alphabetischen Strategie

( Weihnachten bis Ostern der 1. Jahrgangsstufe)

• Hören und Verschriften mehrerer Laute, aber auch noch

Auslassungen (vor allem bei Konsonantenhäufungen und langen

Wörtern)

(WOKE statt Wolke)

ENTWICKLUNGSSTUFEN DES SCHREIBENS G E R H E I D S C H E E R E R - N E U M A N N

2c Voll entfaltete Alphabetische Strategie

(Ende 1 JG- Mitte 2 Jahrgang)

• Schreiben lautgetreuer Wörter

• Teils übergenaue Verschriftungen (Phaul statt Paul)

• Nutzung der Silbenstruktur beim Schreiben (Ro-bo-ta)

2d Alphabetische Strategie korrigiert

durch orthografische Strukturen

(2. Jahrgangsstufe)

• Erste Einsichten in Bausteine wie –er (Ro-bo-ter)

• Erste Einsichten in konsonantische Ableitung (d/t, g/k, b/p) und

Umlautschreibung (ä statt e)

• Einsichten in Großschreibung von Nomen und am Satzanfang

3. Stufe orthografische Strategie

3a. orthografische Strategie

(in etwa 3/4 Jahrgang)

• Zunehmende Überlagerung der alphabetischen Strategie

• Reihenfolge des Erwerbs der Strukturen abhängig vom Lernangebot

3b. erweiterte orthografische Kompetenz

(in etwa 5/6 Jahrgang)

• Erweitere Großkleinschreibung, Substantivierungen

• Getrennt- und Zusammenschreibungen

• dass/das

BLICK AUF KOMPOLEIVERORTUNG DER STRATEGIEN BEI KOMPOLEI

BLICK AUF KOMPOLEIIN GRUPPENTEST ÜBERPRÜFBARE KOMPETENZEN

AUFBAU: RECHTSCHREIBTEIL

•Wortebene statt Lückentext

• Fokus auf Lupenstellen

•Zusätzliche Satz- / Textebene

im optionalen Diktat

WÖRTERLISTE & OPTIONALES DIKTAT

- Wörter bauen sich im Test nicht nach steigender

Kompetenz auf

- Ablesen der Rechtschreibkompetenz jedes/r SuS möglich

- Fokus auf bestimmte Rechtschreibphänome

- orientiert an KompoLei und Rechtschreibschatz

STUFUNG1. Alphabtische Strategie:

Schwa-Laute & lautgetreue Wörter

2. Alphabetische Strategie mit (allerersten) orthografischen Strukturen

& besondere Buchstabenverbindungen

3. Alphabetische Strategie mit orthografischen Strukturen

4. Über den Regelstandard der Klasse 2 hinaus

ALPHABTISCHE STRATEGIE: SCHWA-LAUTE & LAUTGETREUE WÖRTER

ALPHABETISCHE STRATEGIEMIT (ALLERERSTEN) ORTHOGRAFISCHEN STRUKTUREN & BESONDERE BUCHSTABENVERBINDUNGEN

• - el, -en, -er

• sch

• Umlaute ei, eu, au

ALPHABETISCHE STRATEGIEMIT ORTHOGRAFISCHEN STRUKTUREN

• st, sp

• ch

• pf

• ng / nk

• ie

• Silbeninitiales h

• Vokalisiert

gesprochenes r

ÜBER DEN REGELSTANDARD HINAUS...

Optionales Diktat:

Der lahme Hund springt auf den Käfig.

Er hat schreckliche Angst vor dem Kätzchen.

Wie kommt er wohl schnell wieder runter?

LUPENSTELLEN

Dehnung: lahme, wohl

Doppelkonsonanz: kommt, schnell

Konsonantencluster: springt, schreckliche, Angst, Kätzchen

Auslautverhärtung: Hund, Käfig

Umlaut: Kätzchen, Käfig

Satzzeichen: . ?

Groß- und Kleinschreibung

XXV

Lernstandserhebung und Auswertung

XXVI

IHRE FRAGEN...

O R G A&

F R A G E N

ORGANISATION

• Entscheidung bis zum 2.3. - Mail an N. Schroth

• beide Verfahren werden vom LIS ausgewertet

• Optimierungsvorschläge schriftlich

• Rückmeldung über das ReBUZ

• Fortbildungsbedarfe an das ReBUZ mitteilen

• Optimierung des Tests

• Entwicklung von Fortbildungsmodulen

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!