Post on 11-Mar-2016
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R e s t a u r a n t s | G e s c h ä f t e | K u l t u r Ve r e i n e | W i s s e n s c h a f t
Berlin ist ein wahres Sammelbecken an findigen, kreativen und unternehmungsfreudi
gen Akteuren facettenreich und kosmopolitisch aber auch widersprüchlich und mit unter
bizarr. Hier ist Vielfalt, Vitalität und Veränderung förmlich spürbar.
Es gibt eigentlich alles. Demzufolge fehlt es heute kaum an Informations quellen, die zudem noch
zahlreich vorhanden sind.
Um die geballte, aber oft eher zerstreut angebotene Informationsflut zu bündeln, haben wir uns etwas Neues überlegt. Die Idee: Ein Format über
länderspezifi sche Besonderheiten Berlins knapp und kompakt präsentiert, auch als Alternative zum
nicht immer aktuellen Internet. Etwas Praktisches zum Rumstöbern und Ausprobieren.
Beim ersten Heft liegt der Fokus auf Indonesien. Eine Frage, der wir bei der Recherche nachgegangen sind: Wo
überall in Berlin steckt Indonesien drin? Es bieten sich Adressen für ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Interes
sen, untermalt mit kurzen redaktionellen Beiträgen.
Wir möchten so auch einen bescheidenen Beitrag zu mehr Dialog und Vernetzung in der Stadt leisten.
Viel Vergnügen beim Blättern im BerlinIndonesienBegleiter.
Ihr Buntes Berlin Team
Editorial
Ein wahres Völkergemisch und die unterschiedlichsten Einflüsse von außen haben eine lukullische Vielfalt an Gerichten und Geschmackserlebnissen in der indonesischen Küchenlandschaft entstehen lassen. Bei uns wird davon nur ein Bruchteil serviert. Wer sich vom hiesigen RestaurantAngebot überzeugen möchte hat einige Wahlmöglichkeiten: Neben klassischen IndonesienRestaurants gibt es experimentelle Küchen, kultige Lokalitäten wie das Mabuhay oder das vom Indonesier Yeferson Yahya geführte Soupanova ein Mix aus Bar, Musik und Gastro.
Kulinarisches
Bali Restaurant -
Indonesische Spezialitäten
Wörtherstr. 25 / 10405 Berlin
www.restaurantbaliberlin.com
Tel: 030 34667298
balirestaurant@yahoo.de
Good Time - Indonesische
und Thailändische Küche
Hausvogteiplatz 11 / 10117 Berlin
Chausseestraße 1 / 10115 Berlin
Teltower Damm 46 / 14167 Berlin
www.goodtimeberlin.de
mail@goodtimeberlin.de
Mabuhay - Indonesian and
Philippine Food
Köthener Str. 28 / 10963 Berlin Tel: 030 265 1867
Rice Queen - indonesische
und chinesische Küche
Danziger Straße 13
10435 Berlin
Tel: 030 44045800
Restaurant Nusantara Turmstraße 18 / 10559 Berlin
www.restaurantnusantara.de
Tel: 030 96600331
nusantararestaurant@yahoo.com
SOUPANOVA Stargarder Str. 24
10437 Berlin
info@soupanova.de
www.myspace.com/soupanovaberlin
Transit - Thai and Indonesian
Restaurant
Rosenthaler Str. 68 / 10119 Berlin
Sonntagstraße 28 / 10245 Berlin
mail@transitrestaurants.com
www.transitrestaurants.com
Tuk-Tuk
Indonesisches und vegetari-
sches Restaurant
Großgörschen Str. 2
10827 Berlin
Tel: 030 7811 588
info@tuktuk.de
www.tuktuk.de
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Spezialitäten
Asia Markt Dircksenstr. 35 / 10179 Berlin
UBhf. Raths. Spandau / 13597 Bln
Tel: 030 246 32 495
Tel: 030 353 03762
Asia Mekong Supermarkt Henriettte Platz 1
10178 Berlin
Tel: 030 247 8282
www.asiamekong.de
Go Asia - Asien Supermarkt Hauptstr. 132 / 10827 Berlin
Kantstr. 101 / 10627 Berlin
Tel: 030 700 94195
Tel: 030 315 18606
www.goasia.net
Indomarkt GmbH Reinickendorfer Str. 118
13347 Berlin
Tel: 030 873 34 669
info@indomarkt.com
www.indomatkt.com
Lotao GmbH AnnaLouisaKarsch Str. 9
10178 Berlin
Kein Ladengeschäft !
Tel: 030 817 98 343
stefan.fak@lotao.de
www.lotao.com
Pasaria - Asia Online Market Großberliner Damm 179
12487 Berlin
Einkauf vor Ort nach Absprache
Tel: 030 214 03 234
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Vinh-Loi Asien-Supermarkt Ansbacher Str.16 / 10787 Berlin
Gutsmuthsstr. 23 / 12163 Berlin
Müllerstr. 40 / 13353 Berlin
www.vinhloi.de
Berliner Kaffeerösterei Uhlandstr. 173 / 174
10719 Berlin
Tel: 030 886 77 920
www.berlinerkaffeeroesterei.de
Coffee Star
Origins & Blends
Wörther Str. 23 / 10405 Berlin
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Yellow Star Coffee
Internationale Kaffee
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Greifenhagener Str. 64
10437 Berlin
Tel: 440 43 330
kontakt@yellowstarcoffee.de
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Berlin ist reich gesät an kleineren und großen Fachgeschäften mit typisch asiatischen Lebensmitteln. Einzig der Indomarkt verfügt über ein rein indonesisches Sortiment. Daneben fällt die Lotao GmbH mit FairTrade Bioreissorten made in Java auf sowie einige Kaffeeröstereien mit Angeboten indonesischer Sorten. Coffee Star führt zum Beispiel den erlesenen und eher selten erhältlichen Kopi Luwak.
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Spätherbst in Berlin. Für Liebhaber von Ethno und Naturprodukten ist ein reizvoller Zeitpunkt gekommen. Die Import Shop Messe öffnet wieder ihre Pforten. Für fünf Tage steht dieser »Markt der Kulturen« ganz im Blickfeld der Händler, Hersteller und Käufer. Im Jahre 1962 als Partner des Fortschritts gestartet, versammeln sich seither einmal jährlich Aussteller aus 5 Kontinenten zur Präsentation ihrer Produkte.Seit 1963 ist auch Indonesien ein ständiger Vertreter. Mit einer stets großen Händlerschar anreisend, gehört das Land regelmäßig zu der stärksten Kraft unter allen Ausstellergruppen und präsentierte sich 2007 als Partnerland des Import Shop. Die kulturelle Vielfalt des Landes steht für ein hochwertiges, traditionell gepflegtes Kunsthandwerk und eine kreative Industrie. Händler aus etwa der Hälfte der 33 indonesischen Provinzen haben sich bereits nach Berlin aufgemacht, um diese Messeplattform zur Präsentation zu nutzen.
In den letzten Jahren fällt bei einem Rundumblick im indonesischen Block auf, dass neben altbewährten Produkten wie Batikstoffen, Masken oder Silberschmuck vor allem speziellere Waren aus Naturmaterialien angeboten werden: Stilvolle Möbelkreationen aus Seegras, Wasserhyazinthe und Bananenbaum, ausgefallene Wohnaccessoires aus Palmblättern, Bambus und Kokosnuss sowie Tücher aus AnanasFaser sind keine Seltenheit. Aber auch handgefertigte Kreationen aus Perlmutt oder Unikatschmuck aus Fossilien gibt es zu sehen.Zur besonderen Situation der indonesischen Aussteller in Berlin meint die offizielle MesseRepräsentantin für Indonesien Fepyana Mawuntu: »Der Import Shop ist zwar keine reine Fachbesuchermesse, aber hier haben gerade die kleineren Händler die Gelegenheit, Waren an den Endverbraucher zu verkaufen und direkt etwas Geld einzunehmen.«
von Jörg Huhmann
Messen
Indonesische Lebensartauf dem Import Shop Berlin
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Der internationale Charakter der Stadt lässt sich gut auf einem Streifzug durch die zahlreichen bunten »Kieze« wahrnehmen. Vereinzelt stößt man dabei auf Shops und andere Orte, die originelle und stilvolle Produkte mit einem eigenen Indonesienbezug präsentieren. Einige Akteure und Angebote: Kyokya mit Unikatschmuck aus z.B. SonoHolz; SundaDrachen von Südstern; LombokTextilien von Naniaura; traditionelle Schnitzereien aus der Asmat Art Galerie; Wohnaccessoires von Azizam oder ausgefallene Regale aus recyceltem altem Bootsholz von MGM. Auch Designobjekte aus Bali von Tuma Be, handgefertigte Damentaschen von balibag sowie Naturlampen von Morgenland oder KleinstMitbringsel von Toko Satu sind nur einige weitere Beispiele in der indonesischen Warenwelt Berlins.
Akazienpassage
Schönes aus Asien
Akazienstr. 4 / 10823 Berlin
www.akazienpassage.de
Tel: 030 818 28 255
info@akazienpassage.de
Asmat Art Galerie Eiswerderstr. 16 (Geb.127, Aufg. F)
13585 Berlin
Besichtigung nach Absprache !
Tel: 0175 1634709
asmatart@asmat.de
www.asmat.de
Azizam
Kunsthandwerk aus Südostasien
Waldstr. 37 / 10551 Berlin
www.azizam.de
Tel: 030 396 84 11
mail@azizam.de
balibag Gbr Hannoversche Str. 22
10113 Berlin
Kein Ladengeschäft !
Tel: 030 364 67 789
balibag.shop@googlemail.com
www.balibag.de
Bambus Dreams GmbH KarlLiebknechtStr. 9
10178 Berlin
Tel: 030 288 735 33
shop@bambusdreams.com
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Kunst und Gebrauchsgegen
stände für Haus und Garten
Langenscheidtstr. 5
10827 Berlin
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Hauptstr. 30/31 / 10827 Berlin
Kein Ladengeschäft ! Märkte:
Di. & Fr. Maybachufer, So. Mauerpark
Tel: 030 688 346 91
info@kyokya.com
www.kyokya.com
Lina Berlina
fashion designer
Kein Ladengeschäft ! linaberlina@yahoo.com
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MGM - Meyer`s göttliches
Meublement
Neue Bergstr. 10, Halle 1
13585 Berlin
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Tel: Lager 030 335 4331
Tel: Büro 030 883 2151
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Tel: 030 956 00 406
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Toko Satu
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Bergmannstraße 13
10961 Berlin
Tel: 030 693 69 40
Tuma Be !
Home Fashion
Belzigerstraße 26 / 10823 Berlin
Goltzstraße 34 / 10781 Berlin
www.tumabe.de
Tel: 030 767 68 924
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Ihr Geschäftstor zu Indonesien und Südost-Asien
Indomarkt GmbH, Reinickendorfer Str. 118, D-13347 BerlinTelefon: +49 (0)30 87 33 46 69 Fax: +49 (0)30 87 33 46 72E-mail: info@indomarkt.com Website: www.indomarkt.com
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Spätestens anlässlich des Jakarta Berlin Arts Festivals im Sommer 2011 wurde es offenbar: Auch in Berlin existiert eine indonesische Kulturszene, die zahlreiche künstlerische Einflüsse vom tropischen Archipel Indonesien in die deutsche Hauptstadt bringt. Wenn diese Künstler keine geschlossene Gruppe bilden, sondern im Gegenteil in den verschiedensten kulturellen Biotopen der Stadt angesiedelt und vernetzt sind, ist dies ein »typisch indonesisches« Phänomen: Das Inselreich ist mit seinen mehr als 200 Sprachen und Kulturtraditionen so vielfältig, dass sich dies auch im »Kulturexport« widerspiegelt.Schon seit den Siebziger Jahren lebt z.B. der Komponist Paul Gutama in der Spreemetropole, dessen zeitgenössische GamelanMusik ebenso wie seine Gruppe Banjar Berlin international Anerkennung finden. Ebenso erfolgreich sind die Pianistinnen Sonja und Shanti Sungkono: Die Zwillinge starteten nach dem Studium der klassischen Musik
von Berlin aus eine beachtliche Karriere als Pianoduo. Berlin ist auch der Lebensmittelpunkt des Jazzrockers und Songschreibers Tomi Simatupang, der von hier aus mit seiner Band That Tomi Simatupang Incarnation Europa bereist. Schon seit über 20 Jahren lebt auch der Gongkünstler Sayo in Berlin, der über die Bildhauerei zur Herstellung von großen Klanginstrumenten aus Metall und damit zur Musik kam. Auch der Installationskünstler Yudi Noor lebt seit vielen Jahren in Berlin. Und einer der wichtigsten bildenden Künstler Indonesiens, der Maler Heri Dono, hat Berlin als zweiten Wohnsitz im Visier. Wer einen allgemeinen Anlaufpunkt zu Informationen sucht, dem sei die Bibliothek der indonesischen Botschaft empfohlen, die allmonatlich sonntägliche Matineen veranstaltet. Dort sprechen Künstler und Wissenschaftler, und man kann erste Kontakte in die indonesische Szene Berlins knüpfen.
von Martin Jankowski
Kultur
I n s e l n i m M e e r - indonesische Künstler in Berlin
11
Kunst
Bhoman F. Jamhari
art@bhomanart.de
www.bhomanart.de
Er ist kreativ tätig als Maler, Straßen- und Tattookünstler. Seit 2006
in Berlin ansässig, lebt er nach der Philosophie: »I’m doing any
kind of art – on every kind of media«
Erika Ernawan &
Erik Pauhrizi
erikpauhrizi@gmx.de &
erikaernawan@gmx.de
www.erikunderika.com
Das indonesische Künstlerehepaar aus Bandung lebt seit 2011 in Ber-
lin. Als bildende Künstlerin dreht sich bei Erika Ernawans Arbeit vieles
rund um den Körper als identitätsstiftendes Medium und Material.
Sie nutzt verschiedene Medien: Spiegel, Performance-Kunst, Foto-
grafie, Digitaldruck, Video oder die Installation.
Erik Pauhrizi ist Bildender Künstler und Mitbegründer von Buton
Kultur, einer Künstlerinitiative in Bandung. In seinen Installati-
onen, Videos und Fotografien beschäftigt er sich insbesondere
mit Fragen zu Identität und Lebensstil. Seine Einzelausstellung
bei CATM gallery in New York 2011 fand erstmals auch außerhalb
Asiens größere Aufmerksamkeit.
Heri Dono
www.culturebase.net/
artist.php?3328
Seine Vielseitigkeit zeigt er als visueller Künstler, Maler, Klang-
künstler, Performer und als Wayang Schattenspieler. Verbindun-
gen zu schaffen zwischen Tradition und zeitgenössischer Kunst ist
ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit. Er gehört zu den international
bekanntesten indonesischen Künstlern und ist als »part-time-Ber-
liner« regelmäßig mit performances in der Stadt präsent.
Indonesisches Künstlerleben in der Spreemetropole - diese kleine aber feine Kunst-szene bietet einiges Unbekannte und noch Unentdeckte. Daneben gibt es eine kleinere Anzahl an Einzelpersonen und Begleitern, die Engagement und Einsatz bei der Initiierung indonesischer Kunstprojekte oder Ausstellungen zeigen.
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Kunst
Herlambang Bayu Aji
ludnuguyab@yahoo.co.uk
www.youtube.com/
watch?v=hnS95WjDBGA
Bayu Aji beschäftigt sich mit Schattenpuppenspiel, Malerei, Gra
fikkunst und Installation. Schaffung eines eigenen Stils durch die
Kreation der zeitgenössischen Schattenspielfiguren »Wayang Ra
jakaya«. Zudem ist er Akteur und Vermittler in deutschindonesi
sche Kunst und Kulturprojekten.
www.wayangrajakaya.blogspot.com
Husito Ciawi
husito@web.de
www.flickr.com/
photos/36607063@N07
In Medan, Nordsumatra, aufgewachsen lebt er seit 1982 als Autor
und Künstler in Berlin. Über das Schreiben von Prosa und Gedich
ten gelangte Ciawi zur Herstellung von Keramiken. Er hat dazu
seine Leidenschaft und Liebe für den Tangotanz entdeckt.
Iskandar Widjaja
www.iskandarwidjaja.com
Bereits mit vier Jahren begann der gebürtige Berliner mit seinem
Geigenspiel. Heute ist er als international anerkannter Violinsolist
mit Engagements auf allen fünf Kontinenten unterwegs. Sein De
bütalbum »Bach´n´Blues« steht wie Widjajas Musikerpersönlichkeit
für Kontraste und Vielfältigkeit im klassisch traditionellen Repertoire.
Saichu Yohansyah »Sayo«
sayo@gmx.net
www.klingendebilder.de
Unter dem Künstlernamen »Sayo« arbeitet der javanische Bild
hauer und Klangkünstler mit selbsthergestellten Gongs als eine
Art künstlerischem Medium. Über den Klang der Gongs erschafft
er seine »Klingenden Bilder« Seine Arbeit ist in Ausstellungen,
Konzerten, Performances zu sehen und hören.
Sonja und Shanti Sungkono
klavierduosungkono@gmx.de
www.klavierduosungkono.de
Zwei Virtuosinnen auf dem Piano, ob mit zwei Klavieren oder
vierhändig an einem; die Musikauswahl der Zwillinge reicht von
klassischen bis zeitgenössischen Kompositionen, wobei auch
eher unbekannte indonesische Arrangements im Programm sind.
Tomi Simatupang
mail@tomisimatupang.de
www.tomisimatupang.de
Als Musiker, Komponist und Sänger ist er für sein vielseitiges
SoundRepertoire bekannt – von FolkJazz über Rock, Pop bis zu
experimentellen Klängen. Er spielt in verschiedenen Ensembles
und ist Gründer und Kopf der Band Tomi Simatupang Incarnation.
Yuliana Irawati Gubernath
gubernath@onlinehome.de
Tel: 030 8156811
Freischaffend tätig als Künstlerin und Bildungsreferentin. Ihre kre
ative Seite präsentiert sich in der Anfertigung von Filzbildern, die
in Einzel und Gruppenausstellungen in Berlin zu sehen sind. Ak
tuell ist sie vor allem mit Bildungsprojekten zum Thema »Globales
Lernen – Asien/Indonesien« beschäftigt.
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Kunst
Dr. Heike Gäßler
heikegaessler@yahoo.com
Als Theaterwissenschaftlerin, Dozentin und freischaffende Re
gisseurin beschäftigt sie sich mit multimedialem zeitgenössi
schem Schattenspiel. Ihre Arbeit bewegt sich vor allem im Kunst
bereich und in Projekten mit indonesischen Künstlern, schließt
aber auch pädagogische und journalistische Arbeit mit ein.
Joachim Blank
blank.joachim@web.de
www.blankfibreart.de
Er lebt und arbeitet als freischaffender Maler in Berlin. Seine
künstlerische Tätigkeit steht insbesondere für das experimentelle
Batiken in Verbindung mit der traditionellen indonesischen Batik.
Er entwickelte den Stil der CrossoverTechnik, eine freie Art ohne
konventionelle Zwänge. Über Lehraufträge und Ausstellungspro
jekte ist er regelmäßig mit dem Land eng verbunden.
Katerina Valdivia Bruch
info@artatak.net
www.artatak.net
Als freie Kuratorin lebt sie in Berlin, befasst sich mit zeitgenössi
scher Kunst aus Indonesien und organisiert verschiedene Veran
staltungen, wie Ausstellungen und Vorträge.
Martin Jankowski
www.jakartaberlin.de
www.martinjankowski.de
Er ist Schriftsteller und Kulturkurator aus Berlin. Seit 2001 ist er
in den indonesischdeutschen Kulturaustausch involviert. Mit der
Leitung des Jakarta Berlin Arts Festival im Sommer 2011 hat er
sein bislang wichtigstes Projekt umgesetzt.
Kulturschaffende
ALeXANDeR OCHS GALLeRIeS
BeRLIN | BeIJING
Besselstr. 14
10969 Berlin
Tel: 030 24 00 866 – 80
info@alexanderochsgalleries.de
www.alexanderochsgalleries.com
Galerie ARNDT Potsdamer Straße 96
10785 Berlin
Tel. 030 206 138 70
info@arndtberlin.com
www.arndtberlin.com
Galerie Christian ehrentraut Friedrichstr. 123
10117 Berlin
Tel: 030 44 03 83 85
mail@christianehrentraut.com
www.christianehrentraut.com
Galerie Christian Hosp
Virág Imrics Gallery Manager
Halle am Wasser
Invalidenstr. 5051
10557 Berlin
Tel: 030 367 26 930
virag@christianhosp.com
www.christianhosp.com
Galerien
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Berlin und Jakarta sind nicht nur als Partnerstädte, sondern auch als Filmmetropolen in besonderer Weise miteinander verbunden. Die Internationalen Filmfestspiele Berlin haben schon einigen Filmemachern die Türen zum Welterfolg geöffnet. Auch dem indonesischen Regisseur Garin Nugroho verhalf die Berlinale zum internationalen Durchbruch. Mit seinem im Forum des jungen Films 1996 präsentierten Spielfilm »Bulan Tertusuk Ilalang« (Und der Mond Tanzt, 1995) überzeugte er die Kritiker und erhielt dafür den FIPRESCIPreis. Er war damit der erste indonesische Filmemacher, der den roten Filmteppich der Hauptstadt erfolgreich beschritt und den Blick auf das bis dato unbekannte Filmschaffen in dem Inselstaat richtete. Mit seinen avantgardistischen Filmen, die sich gegen alle Regeln und Konventionen des »Sinema Orde Baru« (New Order Cinema) der SuhartoÄra (19651998) richteten, steht Garin Nugroho wie kein anderer
für unabhängiges Kino in Indonesien. Er gilt als Wegbereiter für das »Sinema Baru Indonesia« (New Indonesian Cinema), entstanden in der »reformasi« (Neubeginn nach 1998) und Sinnbild für die neu gewonnene Meinungsfreiheit. Als Gründungswerk gilt der Episodenfilm »Kuldesak«, noch unter Suharto im Untergrund von Nan T. Achnas, Mira Lesmana, Riri Riza und Rizal Mantovani produziert. Der Film versteht sich gleichzeitig als Spiegelbild des Gemütszustandes einer ganzen Generation. Erst 13 Jahre später sollte diese neue Generation den Fußstapfen ihres Vorreiters nach Berlin folgen. Im Jahr 2009 gab es gleich zwei Mal die Gelegenheit das neue Filmschaffen aus Indonesien zu betrachten. Auf der Berlinale feierte Garin Nugrohos Produktion »Generasi Biru« (Blue Generation) Weltpremiere eine Art musikalischpolitische Auseinandersetzung mit der Entwicklung Indonesiens. Diesmal wurde Nugroho von Riri Riza und Mira Lesmana begleitet, die ihren
Film
U n b e k a n n t e K i n o w e l t e nE i n I n s e l r e i c h i m Au f b r u c h
16
Kassenschlager »Laskar Pelangi« (Die Regenbogenkrieger) präsentierten. Das Asian Hot Shots Berlin widmete Indonesien gleich einen ganzen Länderschwerpunkt und gab einen Querschnitt durch 10 Jahre Filmschaffen seit der »reformasi«. Kino aus Indonesien zählt seit Gründung des Festivals im Jahre 2008 zum festen Programmbestandteil der Asian Hot Shots Berlin und ist somit die einzige Möglichkeit regelmäßig die neuesten indonesischen Produktionen in Berlin anzuschauen. Senang menonton! von Laura Coppens
Filmstill »Kuldesak« von Riri Riza, Nan T. Achnas, Mira Lesmana, Rizal Mantovani
»Kuldesak ist nicht nur ein Film. Es war ein notwendiger Weckruf zum Beginn einer äußerst anregenden Zeit der Reformen in Indonesien. Seither haben wir mindestens vier aufeinanderfolgende Gruppen einer neuen Generation von Filmemachern erlebt, die zur treibenden Kraft des indonesischen zeitgenössischen Films wurden (Riri Riza).«
Film
17
Mit ca. 245 Millionen Einwohnern ist Indonesien das viertgrößte Land der Erde. In Berlin wird das Land von knapp 1400 indonesischen Bürgern repräsentiert. Gesellschaftliche Betätigung zeigt sich nicht nur innerhalb der eigenen Community, sondern wird auch in einem kulturübergreifenden Dialog gelebt. Ein interessantes Spektrum an Vereinen, Gemeinschaften und Initiativen ist entstanden.
Gesellschaft
Berliner Literarische
Aktion e.V.
Kastanienallee 2 / 10435 Berlin
www.berlinerliterarischeaktion.de
Tel: 030 531 55 963
info@berlinerliterarischeaktion.de
Borneo Orangutan Survival
Deutschland e.V. (BOS)
Tempelhofer Damm 2
12101 Berlin
Tel: 030 890 60 76 0
info@bosdeutschland.de
www.bosdeutschland.de
Deutsch-Indonesische
Vereinigung Berlin (DIV) e.V.
c/o Prof. Dr. Kai Mertins
Fraunhofer IPK
Pascalstr 89 / 10587 Berlin
Tel: 030 39 006 233
info@divberlin.de
www.divberlin.de
enak-enak e.V. -
indonesisch essen - kochen -
kulturelle Veranstaltungen
ExRotaprintKantine
Gottschedstr. 4
13357 Berlin
Tel: 030 457 976 90
orikarik@tonline.de
enakenakev.blogspot.com
Indonesisch-Deutsche
Frauenvereinigung (IWIJ)
Kontakt: Vorstand IWIJ IWIJ.Berlin@googlemail.com
KMKI Berlin - Indonesisch-
katholische Studentenfamilie
Kontakt: Dennie Kabul
www.ksgberlin.de
dennie.kabul@googlemail.com
www.berlin.kmki.net
PPI Berlin e.V. - Vereinigung
indones. Studenten in Berlin
www.ppiberlin.org
Nyama Braya Bali - Balinesische
Gemeinde in Berlin
Kontakt: I Ketut Santrawan Tel. 0177 621 2023
k_santrawan@yahoo.com
Watch Indonesia! e.V. - für
Demokratie, Menschenrechte und
Umwelt in Indonesien u. Osttimor
Urbanstr. 114 / 10967 Berlin
watchindonesia@
watchindonesia.org
Tel: 030 698 179 38
www.watchindonesia.org
Foto
: Chr
istop
h Cz
arsk
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Gesellschaft
Christlich-Indonesische
Gem. Berlin (JKe)
Spandauer Damm 99
14059 Berlin
www.jkeberlin.wordpress.com
evangelisch-reformierte
Indonesische Gemeinde
in Berlin e.V.- MRII-Berlin
c/o Ev. Kirchengem. MartinLuther
Fuldastr. 4850
12045 Berlin
Tel: 030 873 378 53
info.berlin@grii.de
www.grii.de/berlin
Gereja Bethel Indonesia
Berlin e.V. (GBI Berlin)
c/o Gunawan
Leipziger Str. 56 /10117 Berlin
Tel: 030 208 05 55
bic.berlin@gmail.com
Masjid Al Falah Berlin -
Indonesisches Weisheits- &
Kulturzentrum (IWKZ ) e.V.
Feldzeugmeisterstr. 1
10557 Berlin
Tel: 030 679 27147
info@iwkz.de
www.iwkz.de
Gemeinden
Sport
Deutsch-Indonesischer
Badminton Verein Moabit
Berlin (DIBVM ) e. V.
Kontakt: Bram Fernardin
Verschiedene Trainings
orte und Trainingszeiten
Tel. 0172 30 30 151
info@dibvm.de
www.dibvm.de
Kampfkunstschule
Mewis Dojo
Franklinstr. 12 / 10587 Berlin
Kurse für Kleingruppen
in Pencak Silat
Tel: 030 742 86 69
peace@andremewis.de
www.mewisdojo.de
Kampfsportschule
Randori e.V.
Kuhligkshofstr. 4 / 12165 Berlin
Pencak SilatKurse für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene
Tel: 030 797 015 09
steglitz@randoriberlin.de
www.randoriberlin.de
Perisai Diri Kieler Str. 10 /12163 Berlin
Trainingsmöglichkeiten in der
Gemeinde RosenkranzBasilika
mcrasche@perisaidiri.de
www.perisaidiri.de
SIGePI Sportschule GmbH
Indonesische Kampfkunst
und Selbstverteidigung
Rheinstr. 45
12161 Berlin
Tel: 030 814 87 199
info@silatsigepi.de
www.silatsigepi.de
Foto
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»BMW« – Bajaj Merah Warnanya – (Bajaj roter Farbe) nennen die Einwohner Jakartas das knatternde Gefährt scherzhaft und vielleicht sogar ein wenig liebevoll. Denn aus dem Stadtbild der Millionenmetropole ist das dreirädrige Transportvehikel kaum wegzudenken. Ursprünglich aus Indien importiert, wo es von Vespa mitentwickelt wurde, produzierte Indonesien bald selbst seine eigenen Bajaj. Für kürzere Strecken ist das Bajaj oft dem Taxi vorzuziehen. Zwar ist man Straßenlärm und Autoabgasen ausgesetzt, da es an den Seiten keine schützenden Scheiben gibt, doch kommt man mit Sicherheit schneller an sein Ziel. Langsam, aber sehr geschickt schlängelt sich der Fahrer, der sogenannte »tukang bajaj« durch die Autokolonnen, die die Straßen der Hauptstadt verstopfen. Erstaunlich viele Passagiere passen auf die enge Sitzbank hinter dem Fahrer. Zwei Erwachsene, zwei Kinder und oben drauf noch die Markteinkäufe
sind keine Seltenheit. Doch schon seit Anfang des neuen Jahrtausends hat es die Regierung auf die roten Verkehrsteilnehmer abgesehen.Ausgestattet mit einem Zweitaktmotor, wurden die Bajaj zum Sündenbock der Luftverschmutzungsprobleme Jakartas erklärt. Auslaufende Lizenzen können die Fahrer nicht mehr verlängern. Stattdessen sollen die Bajaj nach und nach von Kleinautos namens Kancil (wörtlich: Zwergreh), die in Farbe und Form ein wenig an ihre Vorgänger erinnern, ersetzt werden. Tausende von Tukang Bajaj sehen ihre Existenzgrundlage bedroht, denn die Anschaffung des modernen Minitaxis übersteigt zumeist ihr finanzielles Budget. Kein Wunder, dass es vielerorts immer wieder zu Protesten kommt.Ein anderes traditionelles Verkehrsmittel wurde bereits im Jahre 1988 aus Jakarta vertrieben: die Fahrradrikscha. »Becak« (aus dem chin. HokkienDialekt: be chia), wie die indonesische
Alltag
Fortbewegung auf Indonesisch
22
Variante des in vielen Ländern Asiens beliebten Dreirades heißt, war der Regierung Suharto ein Dorn im Auge. Damals schossen die Wolkenkratzer nur so aus dem Boden; Fortschritt und wirtschaftlicher Aufstieg sollten auch nach Außen hin verkörpert werden. Da passten die an vergangene Zeiten erinnernden Gefährte einfach nicht in das neue StadtKonzept. In einer Nacht und Nebelaktion wurden viele der kunstvoll bemalten Becak im Meer versenkt.Die oft aus Java stammenden Tukang Becak schickte man zurück in ihre Dörfer oder band sie in das Transmigrationsprogramm ein. Kurz nach dieser radikalen Maßnahme etablierte sich eine neue Transportform. Dem Ideenreichtum der Indonesier war auch hier wieder mal keine Grenzen gesetzt. Man investiere in ein Motorrad und zwei bis drei Helme und schon ist es geboren, Ojek das Mopedtaxi. Mittlerweile sind sie in ganz Jakarta unterwegs, holen Kinder von der Schule ab und begleiten Hausfrauen oder Haushaltshilfen bei ihren täglichen Einkäufen.Zum Glück aber sind die Becak außerhalb der Hauptstadt immer noch ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel. Der Stadt Yogyakarta verleihen sie ihren ganz besonderen Charme. Viele Einwohner haben sogar den »Becak
Fahrer ihres Vertrauens«, der immer für einen Plausch offen ist. Mit ihm ist der Fahrpreis bereits ausgehandelt und es bedarf keines langen Feilschens mehr. Becak gibt es auch auf anderen Inseln, so z.B. auf Sumatra. Während der Fahrer der javanischen Rikscha hinter seinen Fahrgästen sitzt, ist das Fahrrad dort seitlich der Sitzplätze angebracht.Zum Schluss darf das wohl älteste indonesische Taxi nicht unerwähnt bleiben. Wie kein anderes umgibt es der Hauch von vergangenen Zeiten und ist uns Europäern durchaus vertraut: die gute alte Pferdekutsche, in vielen Teilen des Landes als Delman bekannt. Die Delman fahren zumeist auf festgelegten Routen und können in einer Art Planwagen recht viele Fahrgäste unterbringen. In Großstädten sind sie kaum mehr zu finden und selbst in kleineren Städten werden sie immer mehr durch Kleinbusse ersetzt. Die Moderne wem kann man es verdenken erhält auch bis in den letzten Winkel des Landes Einzug. Auf Reisende üben aber gerade Bajaj, Becak und Delman ihren besonderen Reiz aus. Für Einheimische wiederum verkörpern sie ein Stück Heimat und so bleibt zu hoffen, dass diese traditionellen Fahrzeuge nicht eines Tages ganz verschwinden.
von Birgit Lattenkamp
Alltag
23
Literatur
Bahasa Indonesia – den Einheitsgedanken verkörpernd, hat sich diese noch junge Sprache zum Träger des wachsenden indonesischen Selbstbewusstseins in Zeiten des antikolonialen Widerstandes entwickelt. Literatur und Sprache zwei wichtige vereinigende Elemente der jüngeren indonesischen Geschichte haben mit dazu geführt, dass Indonesiens Literaten eine Kultursprache von hohem Niveau und geistiger Flexibilität geformt haben. Berliner Buchverlage, die in ihrem Programm indonesischen Themen eine größere Beachtung erweisen, sind insbesondere: der Horlemann Verlag und der Regiospectra Verlag.
Horlemann Verlag
Anja Schwarz
Griebenowstr. 5 / 10435 Berlin
www.horlemann.info
Tel: 030 6169 1360
info@horlemannverlag.de
Regiospectra Verlag
Inh. Sindy Herrmann
Straßmannstr. 10 / 10249 Berlin
www.regiospectra.de
Tel: 030 679 628 65
kontakt@regiospectra.com
LIT Verlag - Lektorat Berlin
Verlag für wissenschaftliche
Literatur
Strassmannhaus / UNICEF
Schumannstr. 18
10117 Berlin
Tel: 030 280 40 880
berlin@litverlag.de
www.litverlag.de/berlin
Logos Verlag Berlin GmbH
Verlag für wissenschaftliche
Publikationen
Comeniushof
Gubener Str. 47
10243 Berlin
Tel: 030 428 510 90
redaktion@logosverlag.de
www.logosverlag.de
Springer Verlag GmbH
Zweigniederlassung Berlin
Lehr, Fach und Sachbücher
Heidelberger Platz 3
14197 Berlin
Tel: 030 827 870
webmaster@springer.com
www.springer.com
Zweigbibliothek Asien- und
Afrikawissenschaften
der Universitätsbibliothek
der Humboldt-Universität
zu Berlin
Invalidenstr. 118 /10115 Berlin
(Eingang via Schlegelstr. 26)
MoDo 9 18 h; Fr 9 17 h;
Vorlesungsfreie Zeit:
MoDo 9 17 h; Fr 916 h
Tel: 030 2093 66093
asa@ub.huberlin.de
www.ub.huberlin.de/
invalidenstrasse
Staatsbibliothek zu Berlin
- Preußischer Kulturbesitz -
Orientabteilung
Potsdamer Str. 33 / 10785 Berlin
Lesesaal MoFr 921 h, Sa 919 h;
Information MoFr: 917 h, Hand
schriftenbenutzung MoFr 915 h
Tel: 030 266 435 801
Orientabt@sbb.spkberlin.de
www.sbb.spkberlin.de
Lektüre
24
Sprache
Asep Ruhyat Privater Sprachunterricht
für Indonesisch
asep.ruhyat@snafu.de
Brigitte Brügge
Dipl.Dolmetscherin und Überset
zerin für Indonesisch u. Englisch
KarlLiebknechtstr. 9
10178 Berlin
Tel: 030 24 72 06 46
bbruegge@gmx.de
Claudia Wessling beeidigte Übersetzerin u. Dol
metscherin für Indonesisch u.
Chinesisch
claudia.wee@gmx.net
Hartnackschule
Priv. Sprachenschule mit studienvor
be reitenden Kursen für Indonesier
Motzstraße 5
10777 Berlin
Tel: 030 216 44 59, 210 21 93
info@hartnackschuleberlin.de
www.hartnackschuleberlin.de
Volkshochschule Berlin Mitte
(City VHS)
Indonesisch Sprachkurse
Linienstr. 162
10115 Berlin
Tel: 030 901837474
info.cityvhs@berlin.de
www.cityvhs.de
Humboldt Universität
zu Berlin
Seminar für Südostasien-
Studien
Invalidenstr. 118 / 10115 Berlin
(Eingang via Schlegelstr. 26)
Sprachunterricht Bahasa In
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Semesters !
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Die Staatsbibliothek zu Berlin vertritt als so genannte Universalbibliothek den Anspruch, einen möglichst breit gefächerten Bestand an Büchern, Zeitschriften sowie Handschriften, Nachlässen und Autographen, Musikalien, Karten und Sondersammlungen gemeinsam mit modernen Quellen und Darstellungen in allen Sprachen und aus allen Ländern zu präsentieren.Allein die Orientabteilung betreut eine Sammlung von mehr als 80.000 handschriftlichen Texten, mit wertvollen Codices aus dem indonesischen Archipel, unter anderem auf Javanisch, Balinesisch, Sundanesisch, Makassarisch, Buginesisch und Maduresisch. Die Beschreibstoffe variieren von Papier über Lontar, Nipah, Baumbast und Bambus.Neben der wertvollen Handschriftensammlung ist an der Orientabteilung das Sondersammelgebiet Südostasien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) angesiedelt. Im Rahmen dieses Sammelauftrags wird so umfassend wie
möglich auch indonesische Literatur gekauft. Ergänzend dazu werden die deutschen Werke zu Indonesien in Eigenleistung von der Bibliothek erworben. Neben den erhältlichen Veröffentlichungen auf dem Buchmarkt wird so genannte »graue Literatur« gesammelt, also nichtkonventionelles, wozu Forschungs und Tagungsberichte oder Publikationen von Ministerien und staatlichen Stellen zählen.Für eine IndonesienRecherche bietet das Informationssystem der Staatsbibliothek eine Vielzahl von Suchmöglichkeiten. Der überwiegende Teil der Monographien, Zeitungs und Zeitschriftenbestände sowie einige Sondermaterialien z. B. Karten, Musikalien sind im StaBiKat elektronisch dokumentiert. Über die virtuelle Fachbibliothek CrossAsia ist zudem Zugriff auf Angebote für die Ost und Südostasienwissenschaften möglich. Eine Besonderheit befindet sich noch im Aufbau: Die OnlineHandschriftendatenbank der Orientabteilung.
von Dr. Thoralf Hanstein
Literatur
Lektüre, Sammlungen & Ausleihsysteme
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individuell
Mit einem Lächeln auf den Lippen steigt Mbak Leni aus dem Bajaj. Hier, in einem Wohnviertel im Westen von Jakarta kennt jeder die ältere Frau mit dem geflochtenen Korb in ihrem Arm. Kein Wunder, seit fast zwanzig Jahren ist sie in der Gegend tätig. Mbak Lenis erste Kundin heute Morgen ist Ibu Rani. »Mandi Lulur«, das traditionell javanische Körperpeeling verbunden mit einer entspannenden Massage und anschließendem Bad, steht auf dem Programm.Einmal im Monat gönnt sich die Hausfrau und Mutter das verjüngende Schönheitsritual. Und nur der Masseurin Mbak Leni schenkt sie dabei ihr ganzes Vertrauen. Alles, was die Frau mit den »magischen Händen« zu ihrer Behandlung braucht, transportiert sie in ihrem runden, schon recht abgenutzten Korb. Darin verbergen sich fantastisch riechende Öle, selbst hergestellte Pasten aus Gewürzen wie Süßholz, Zimt und Wurzeln wie Ingwer und Kurkuma.
Eine Ausbildung im klassischen Sinne hat sie nie absolviert. Wozu auch? Ihr ganzes Wissen um traditionelle Massagen, die Körper und Geist zur Ruhe kommen lassen, hat ihre Mutter sie gelehrt. Denn auch diese war schon im Dienste der Entspannung unterwegs gewesen. In Deutschland bekommt ein »Tukang Pijit« (Masseur) ein richtiges Zertifikat? Mbak Leni kann es gar nicht glauben. Auch Begriffe wie Wellness und Spa hat sie noch nie zuvor gehört. Wenn sie wüsste... deutsche WellnessCenter und Schönheitsfarmen würden sich um sie reißen! In Indonesien gehört das, was der gestresste Westen neuerdings unter dem Begriff Wellness zusammenfasst, seit jeher zum Leben dazu. Auf Wohlfühlstündchen muss hier keiner verzichten, auch wenn die Formen, je nach Dicke des Geldbeutels, unterschiedlich aussehen. Unter Familienmitgliedern massiert man sich ebenso wie unter Freunden. Und am Wochenende laden
Entspannung
Wellness auf Indonesisch
28
warme Quellen, die es im Inselreich der Vulkane vielerorts gibt, zum Baden ein. Selbst der Friseurbesuch wird zum Erlebnis. »Creambath« heißt das aus dem Englischen übernommene Zauberwort. Eine Haarcreme wird langsam in das Haar einmassiert. Während in Städten häufig auf Fertigprodukte zurückgegriffen wird, schneidet die Friseurin auf dem Dorf schon mal ein Stück frische Aloe Vera ab (Indonesisch: lidah buaya/Krokodilszungen) oder eine reife Avocado auf. Auch in punkto Nahrungsmitteln bietet Indonesien alles, um müde Geister wieder fit zu bekommen. In der Landesküche werden unzählige Gewürze verwendet, die sowohl in der indischen AyurvedaKüche, als auch in heimischen JamuMischungen ihren festen Platz haben. Bei soviel »WellnessPotenzial« ist es verwunderlich, dass die indonesische Wohlfühlphilosophie bei uns nur schleppend Einzug erhält. Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass man sich in Indonesien lange Zeit gar nicht bewusst war, welch wertvollen Schatz man da hütete. Entspannungs und Gesundheitsprogramme wurden nicht propagiert; man lebte sie ganz selbstverständlich. Doch die Zeiten ändern sich. Mehr Leute möchten zunehmend ein Stückchen vom großen WellnessKuchen abhaben.
In den letzten Jahren haben Firmen für Naturkosmetik neue Produktlinien entsprechend dem internationalen Trend entwickelt. Nach traditionellen Rezepten werden Aromaöle und SpaProdukte hergestellt, die in Qualität und Design nichts zu Wünschen übrig lassen. Und in den großen Einkaufszentren entstehen Spa und Wellnesscenter, die für ein paar Stündchen oder sogar einen ganzen Tag lang den Alltag vergessen machen.Ein Konzept, das auch in den hiesigen RelaxOasen für frischen Wind sorgen kann. Mittlerweile haben in Deutschland erste balinesische und javanische Behandlungsformen Einzug gehalten. Die Zukunft wird zeigen, ob sich die indonesische Wohlfühlkultur dauerhaft durchsetzen wird. Verdient hat sie es allemal.
von Birgit Lattenkamp
Jamu-Verkäuferin; Jamu bezeichnet die trad. Natur-medizin in Indonesien; Foto: Christoph Czarski
Entspannung
29
Mit dem Lehrangebot am SüdostasienLehrstuhl der HU Berlin von Prof. Dr. Vincent Houben gibt es nur einen Standort in Berlin, an dem dauerhaft Studien zu indonesischen Themen möglich sind. Ansonsten kennzeichnen sich die UniIndonesienAktivitäten vor allem durch die Zusammenarbeit in Form von internationalen Partnerschaften, Wissenschaftskooperationen sowie Forschungsprojekten einzelner Fachbereiche und der Präsenz studentischer Arbeit.
Wissenschaft
Humboldt Universität zu Berlin
Institut für Asien- und
Afrikawissenschaften
Seminar für Südostasien-Studien
Invalidenstr. 118 / 10115 Berlin
(eingang via Schlegelstr. 26)
Tel: 030 2093-66063
sea-history.asa@hu-berlin.de
Als Lehrbetrieb bietet das Institut für Asien und Afrikawissen
schaften zwei Studiengänge zur Auswahl, die auch eine inhaltlich
intensivere Auseinandersetzung mit dem Kulturraum Indonesien
möglich machen: Der BachelorStudiengang »Regionalstudien
Asien/Afrika« und der MasterStudiengang »Moderne Süd und
SüdostasienStudien«.
www.iaaw.huberlin.de/southeastasia
Humboldt-Universität zu Berlin
Landwirtschaftl.-Gärtn. Fakultät
Fachgebiet Ressourcenökonomie
Philippstr. 13, 10115 Berlin
eva.anggraini@gmail.com
www.agrar.hu-berlin.de/struktur/
institute/wisola/fg/ress/forschung
Bei der DAADgeförderten Dissertation von Eva Anggraini geht
es um das Thema »Institutions and Governance of Oil Palm Pro
duction at the Smallholder Level in Indonesia and Its Impact on
the Sustainability of Livelihood and Land Use«. Ergebnisse sollen
wichtige Erkenntnisse bringen, bei der Entwicklung tragfähiger
und nachhaltiger Planungen für die PalmölProduktion in Indo
nesien unter Beachtung von Umweltfragen.
Museum für Naturkunde
Leibniz-Institut für evolutions- und
Biodiversitätsforschung an der
Humboldt-Universität zu Berlin
Dr. Thomas von Rintelen
Coordinator of DNA Laboratory &
Curator of DNA collection
Invalidenstraße 43 / 10115 Berlin
thomas.rintelen@mfn-berlin.de
Viele Süßwassertiere können Meeresarme nicht oder nur schwer
überqueren. Über die Rekonstruktion der Verwandtschaftsbe
ziehungen dieser Tiergruppen lassen sich Veränderungen ihrer
Verbreitungsgebiete über geologische Zeiträume untersuchen.
Besonders spannend ist dies im indonesischen Archipel, der auf
grund seiner komplexen geologischen Geschichte im Kollisions
bereich von Asien und Australien besonders komplizierte Verbrei
tungsmuster seiner Tierwelt aufweist.
www.naturkundemuseumberlin.de
Wallacea Research Group
c/o Dr. Thomas von Rintelen
Die »Wallacea Research Group« ist ein internationaler informeller
Zusammenschluß von Forschern im Bereich der Biogeographie.
www.wallacea.info
30
Freie Universität Berlin
Institut für Vorderasiatische
Archäologie
Prof. Dr. Dominik Bonatz
Hüttenweg 7 / 14195 Berlin
Tel: 030 838 55033
bonatz@zedat.fu-berlin.de
Das Forschungsprojekt, das seit 2003 Ausgrabungen und Sur
veys im Hochland von Sumatra verfolgt, konzentriert sich seit
2010 auf Tanah Datar im MinangkabauGebiet. Prof. Dr. Bonatz
untersucht hier die Siedlungsgeschichte und Archäologie dieser
geschichtsträchtigen Region. Die Inschriften von Adityawarman,
dem letzten SrivijayaHerrscher des 14. Jahrhunderts, verweisen
auf seinen Regierungssitz im Hochland von Tanah Datar.
www.geschkult.fuberlin.de/e/vaa/Ausgrabungen/Tanah_Datar/
Freie Universität Berlin
exzellenzcluster Languages
of emotion - Fach ethnologie
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin
Tel: 030 838 51379
susanne.jung@fu-berlin.de
»Sozialisation von Emotionen in einer indonesischen Gesellschaft
(Minangkabau)«, ein DFGProjekt bei dem es um ethnologisch
und entwicklungspsychologische Emotionsforschung geht.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin ist Susanne Jung, M.A., unter Lei
tung von Frau Prof. RöttgerRössler.
www.languagesofemotion.de/de/sozialisationontogenese.html
Technische Universität Berlin
Fachgebiet Abfallwirtschaft
Sekretariat Z 2
Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin
Tel: 030 314 28512
www.tu-berlin.de/abfallwirtschaft
Kontakt Projekt 1:
florian.gross@)tu-berlin.de
Kontakt Projekt 2:
g.setyamukti@mailbox.
tu-berlin.de
Forschungsarbeiten am Fachgebiet Abfallwirtschaft:
Projekt 1: In Agroindustriellen Produktionsprozessen fallen gro
ße Mengen von organischen Reststoffen an. Diese können bei
ungeeig neten Verfahren schädliche Treibhausgasemissionen
verursachen, andererseits z.B. zur Nährstoffgewinnung oder Ener
gieerzeugung genutzt werden. Die Fallstudie »Palmölproduktion
in Indonesien« untersucht die Implementierung alternativer Nut
zungskonzepte für biogene Reststoffe und deren Treibhausgas
minderungspotenzial.
Projekt 2: In Kooperation mit indonesischen und niederländi
schen Partnern ist das Ziel, die Entwicklung und Implementie
rung dezentraler Abfallbehandlungskonzepte für organische
Haushaltsabfälle in Indonesien zur Kompostproduktion.
Technische Universität Berlin
Fachgebiet energietechnik
und Umweltschutz
Marchstr. 18 / 10587 Berlin
Tel: 030 314 22181
mirco.gaul@tu-berlin.de
Ein aktuelles Projekt am Institut für Energietechnik beschäftigt
sich mit dem Thema »Comparing the Performance and Impacts of
Rural Energy Service Pathways An analysis model tested on Ja
trophabased energy services in Sumbawa/Indonesia«; bearbeitet
vom Promovenden Dipl.Ing. Mirco Gaul unter Betreuung von
Prof. Dr. George Tsatsaronis.
www.energietechnik.tuberlin.de
Wissenschaft
31
Ein Mann mit schwarzer Bekleidung steht konzentriert inmitten eines Raums. An seinem Kopf trägt er ein zusammengebundenes Batiktuch, das seine Stirn bedeckt; um die Hüfte ein kurzes gefaltetes Sarung. GamelanMusik läuft im Hintergrund, begleitet vom schnellen Rhythmus einer Trommel. Gefühlvoll und geschmeidig ändert der Mann seine Haltung; den rechten Arm streckt er mit offener Handfläche in die Höhe, zusammen mit dem nach unten gestreckten linken Arm bildet er scheinbar eine gerade Linie. Das linke Bein wird angezogen und für eine Sekunde beharrt er in dieser Stellung, bevor er im Takt der Musik mit geschwungener Armbewegung und gesenktem Haupt in die Hocke geht, um ein Begrüßungsritual auszuführen. Den Bewegungsablauf beendet er, indem er sich ebenso schwungvoll wieder aufrichtet und seine Anfangsposition einnimmt.Unmittelbar danach folgen kurze und schnelle Schläge, ausgeführt mit der
Faust aber auch mit der offenen Hand, während er sich mit tanzender Bewegung fortbewegt und in verschiedene Richtungen dreht. Bald folgen Tritte, die er aus verschiedenen Körperhaltungen heraus ausführt, mal aus einer tiefen Hocke, mal aus einer Drehung heraus. Kraftvoll wirken die kombinierten Schläge und Tritte, und doch bleiben sie taktvoll im Rhythmus der Musik. Manchmal verlangsamt er seine Bewegung, lässt einen unwissend über seine nächste Aktion, um dann schnell wieder auszuholen und den nächsten Schlag zu versetzen. Die Kampfkunst heißt »Pencak Silat« und stammt ursprünglich aus der Region des malaiischen Archipels. In weiten Teilen Indonesiens gehörte diese Kampfkunst und deren öffentliche Vorführung noch bis in den 70er Jahren zum Alltag. Vor allem auf dem Land, bei Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Beschneidungen, wurden Meister und Schüler von Pencak Silat eingeladen um ihr Können vorzuführen.
Kampfkunst
Pencak Silat
32
Die fließende Tanzbewegung ist eine Besonderheit dieser Selbstverteidigungskunst, dessen Name übersetzt in etwa »kunstvoll kämpfen« bedeutet. »Pencak« steht für die Körperbewegung, die man bewusst und kontrolliert ausführt, während »Silat« Kampf bzw. kämpfen bedeutet. In einer echten Kampfsituation lautet das oberste Gebot in Pencak Silat dennoch ausweichen und sich verteidigen, bevor man in einem geeigneten Augenblick einen effektiven Angriff ausführt. Über die Entstehung von Pencak Silat ist nur wenig bekannt, da bisher keine schriftlichen Dokumente existieren. Bekannt ist jedoch, dass sich diese Kampfkunst anfangs nur in einem kleinen Kreis von Adeligen etablierte, die sie als ihr Geheimnis hüteten. Mit der Zeit verbreitete sich Pencak Silat auch unter der einfachen Bevölkerung. Es entwickelten sich bis in die Gegenwart eigenständige Stilrichtungen mit persönlichen bzw. lokalen Bezügen. Heute genießt Pencak Silat auch im Ausland zunehmende Beliebtheit. In Berlin gibt es Anbieter verschiedener Ausdrucksarten. Eine davon ist Silat Gerak Pilihan (SiGePi). Sie zählt zu den größten Schulen Europas. Der Gründer ist Octav D. Setiadji. Er lebt seit
1980 in Berlin und gehört zu den frühesten Vertretern der indonesischen Kampfkunst in Deutschland. Am Anfang seiner Lehrtätigkeit war Setiadji eigentlich ein Meister einer anderen Pencak Silat Schule, doch er wollte die Kampfkunst weiter entwickeln und gründete so seine eigene Schule, Silat Gerak Pilihan. Der Name bedeutet »Ausgewählte Silat Bewegung« und spiegelt somit das Ziel des Großmeisters wider: »Ich will es den Menschen ermöglichen durch eine Auswahl von Bewegungen, Pencak Silat schneller zu erlernen.« Seine Kampfkunst sehe er auch als eine Art der Verbreitung der indonesischen Kultur.
von Agung Kurniawan
Pencak Silat Training, Foto: Sigepi Institut
Kampfkunst
33
www.sei.Berlin.dewww.visitBerlin.de
Natur ist amschöNsteN, weNNriNgsherumhauptstadt ist.
the place to be.
GRO
SSER
TIE
RGAR
TEN
Treffpunkte
Sie suchen nach weiteren interessanten Anziehungspunkten mit Indonesienbezug? Berlin hat mehr Wissenswertes und Geselliges zu bieten. Ob sehenswerter Platz, hilfreiche Plattform, abwechslungsreicher Einzelevent, oder mehrtägiges Festival – alle Anregungen haben den Anspruch, Begegnung und Austausch im kulturübergreifenden Dialog mit zu unterstützen. In diesem letzten BookletTeil finden sich auch Onlinedienste zu Indonesien. Alle News sind kostenlos verfügbar.
Aktivitäten der Botschaft
der Republik Indonesien -
Kontakt Bildungsabteilung
Lehrter Str. 16-17 / 10557 Berlin
Tel: 030 47807 241
education@indonesian-
embassy.de
Kulturabende, Workshops, Sprachkurse, Sonderveranstaltungen
– an der Indonesischen Botschaft besteht die Möglichkeit sich
über verschiedene Themen zu informieren und auszutauschen.
Am letzten Sonntag jeden Monats findet der »Sarasehan« statt,
ein informelles Treffen mit Vorträgen und Diskussion.
www.botschaftindonesien.de
Asien-Pazifik-Wochen (APW)
Berliner Rathaus
Jüdenstraße 1 / 10178 Berlin
Tel: 030 9026 2239
APW@senatskanzlei.berlin.de
Plattform für Dialog und Vernetzung zwischen Akteuren aus Ber
lin und dem asiatischpazifischen Raum.
Der Event findet seit 1997 alle zwei Jahre statt, mit Veranstaltun
gen zu Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.
www.apwberlin.de
Asian Hot Shots Berlin
green chilies e.V.
office@asianhotshotsfestival.com
Bei diesem Festival werden noch unbekannte, zeitgenössische
Werke des jungen asiatischen Films vorgestellt.
www.asianhotshotsfestival.com
Balinesischer Garten
im erholungspark Marzahn
eisenacher Str. 99 / 12685 Berlin
Tel: 030 700906-699
info@gaerten-der-welt.de
Der seit 2003 bestehende Balinesische »Garten der drei Harmoni
en« folgt in seiner Gestaltung den auf Bali präsenten Vorbildern.
Die Anlage entstand im Rahmen der Städteverbindung zwischen
Jakarta und Berlin.
www.gruenberlin.de
Botanischer Garten und
Botanisches Museum Berlin-
Dahlem FU Berlin
Königin-Luise-Str. 6-8
14195 Berlin
Telefon 030 838-50100
zebgbm@bgbm.org
Unter den rund 22.000 Pflanzenarten gibt es auch einige Exemp
lare aus dem indonesischen Kulturkreis von winzigen Orchideen
bis zum Titanenwurz, der größten Blume der Welt. Der Titanen
wurz ist eine große Seltenheit, da er nur alle paar Jahre ein Blü
tenspektakel für wenige Tage liefert.
www.botanischergartenberlin.de
35
Treffpunkte
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
Tel: 030 39 787 175
info@hkw.de
Ort und Plattform der Präsentation und Vernetzung internatio
naler zeitgenössischer Künste, mit besonderer Berücksichtigung
außereuropäischer Kulturen und Gesellschaften.
www.hkw.de
Staatliche Museen zu Berlin
Museen Dahlem
Lansstraße 8 /14195 Berlin
Tel: 030 830 1438
Die Bestände des Ethnologischen Museums enthalten eine um
fangreiche Sammlung indonesischer Exponate. Der Großteil ist
heute im Magazin eingelagert und öffentlich nicht präsent.
www.smb.museum
Städtepartnerschaft Berlin-Jakarta
Der Regierende Bürgermeister
von Berlin - Senatskanzlei –
Referat IV B - Städteverbindungen
Jüdenstr. 1 / 10178 Berlin
Tel: 030 9026 2265
Seit 1993 sind Berlin und Jakarta Partnerstädte. Aktivitäten finden
vor allem auf der wirtschaftlichen und poli tischen Ebene des In
formations und Erfahrungsaustausches statt, aber auch bei der
Unterstützung kultureller Projekte.
www.berlin.de/senatskanzlei
ute.einsporn@senatskanzlei.berlin.de
www.auswaertiges-amt.de Die »Reise und Sicherheitshinweise zu Indonesien«, herausgege
ben vom Auswärtigen Amt, können als ENews bestellt werden.
www.bos-deutschland.de Monatlicher OnlineNewsletter von Borneo Orangutan Survival
Deutschland e.V.
www.botschaft-indonesien.de Nachrichtenverteiler der Botschaft. Kontakt, Anmeldung und In
fos zum Emailservice über die Bildungsabteilung.
www.buntesberlin.info Monatlicher Newsletterservice zu Veranstaltungen rund um Indo
nesien in Berlin.
www.iaaw.hu-berlin.de/sou-
theastasia/history/news
Neuigkeiten vom Seminar für SüdostasienStudien der HU.
Der SOANewsletter richtet sich an Studierende, Lehrende und
andere Interessenten.
www.indonesienmagazin.de Im Aufbau befindliches OnlineMagazin zu Indonesien. Geplanter
Relaunch Mitte 2012
www.watchindonesia.org EmailVerteiler mit regelmäßigen Nachrichten zu Indonesien und
Osttimor sowie Herausgabe der Zeitschrift SUARA.
Informationen online
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Die veröffentlichten Zahlen und Daten einer UNEPStudie (United Nations Environment Programme) über die Situation der Tropenwälder in Indonesien sind dramatisch. Sollte die Entwicklung der letzten Jahre nicht aufgehalten werden, könnten 98 Prozent der Wälder Indonesiens bis 2022 zerstört sein. Die Vernichtung des artenreichen Regenwaldes bedeutet gleichzeitig der Verlust einer für Mensch und Tier unersetzbaren Lebensgrundlage. Zu den besonders gefährdeten Arten zählt heute der »Waldmensch«, so die Übersetzung für »OrangUtan« aus dem Malaiischen. Diese rotbraun behaarten Menschenaffen sind nicht nur die größten baumbewohnenden Tiere, sondern stehen uns genetisch und geistig sehr nahe. Ihre DNA ist zu 97 % identisch mit der des Menschen.Im Laufe des letzten Jahrhunderts sind die OrangUtanPopulationen um nahezu 92 % geschrumpft. Der Bestand wird auf wenige Zehntausend auf Bor
neo und vielleicht noch 4.000 auf Sumatra geschätzt. Ihre größte Bedrohung stellt ohne Zweifel die Zerstörung ihres Lebensraumes durch Abholzung und Brandrodung dar.Trotz oder gerade wegen der beunruhigenden Lage gibt es Akteure, die Hoffnung zeigen und sich für den Fortbestand der OrangUtans in freier Wildbahn einsetzen. Angefangen hat alles mit einer 1991 gegründeten ersten Auffangstation für OrangUtans, die sich heute zur weltweit größten Einrichtung dieser Art entwickelt hat: Zu BOS Borneo Orangutan Survival, bestehend aus einer indonesischen Stiftung und ihren Partnern in aller Welt. Für den OrangUtanSchutz hat eine neue Zeitrechnung begonnen. Teil des internationalen Netzwerks ist BOS Deutschland e. V., gegründet 2001 und in den Feldern Aufklärungsarbeit, Umweltbildung, Spendenakquise, Projektbegleitung und politische Lobbyarbeit aktiv. von Jörg Huhmann
Tierwelt
Der Orang-Utaneine gefährdete Tierart mit Perspektive
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ImpressumHerausgeber Buntes Berlin | Indonesien, Gubitzstraße 51c, 10409 Berlin V.i.S.d.P. Jörg Huhmann
Redaktion Jörg Huhmann und Jochen Bitterlich Idee und Konzept Jörg Huhmann Graphische
Umsetzung Jochen Bitterlich Titelillustration Hendrik Jonas Ausgabe 2011/12, kostenloses Produkt
Auflage 4000 Kontakt www.buntesberlin.info, kontakt@buntesberlin.info.
Quellennachweis Texte und Fotos, falls nicht anders angegeben, von Buntes Berlin | Indonesien.
Bilderfolge S. 14 zeilenweise v. li. oben n. re. unten: Sonja & Shanti Sungkono / Sabine Wenzel; Sayo /
Stephan vom Sayo; Bhoman F. Jamhari / bhomanart; Iskandar Widjaja / Evgenya Kadnikova; Erik Pauhrizi
& Erika Ernawan / E. Pauhrizi; Bayu Aji / Jörg Huhmann; Installation views – Fermentation of Heads by
Heri Dono / Courtesy ALEXANDER OCHS GALLERIES BERLIN | BEIJING; Tomi Simatupang / Jörg Huhmann
Inhalte Auf gewissenhafte und gründliche Recherche wurde sorgfältig geachtet. Es wird keine Haftung
für etwaige Fehler, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Inhalte übernommen. Copyright
Alle Texte, Bilder, Gestaltungselemente und Daten sind urheberrechtlich geschützt. Die Übernahme oder
der Nachdruck der Inhalte – auch auszugsweise – bedarf der schriftlichen Zustimmung des Herausgebers
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erhoben und werden nur zum Zwecke der Veröffentlichung in Buntes Berlin | Indonesien verwendet. Die
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