Den L ffelberg gerockt - Feudinger Ahnentafel€¦ · k nnen demn chst Interessierte und...

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  • Lokales8 S i e g e n e r Z e i t u n g D i e n s t a g , 3 1 . J u l i 2 0 1 8 �S

    hobö Hünsborn. Es gab mächtig wasauf die Ohren am Wochenende auf demLöffelberg in Hünsborn. Zwei Live-Bands am Samstag und Musik vom „Plat-tenteller“ bei der „Oldie-Night“ am Frei-tag verliehen dem „Wernerfest“ einenFestivalcharakter, der hierzulande sei-nesgleichen vergeblich sucht. PerfektesWetter, das parkähnliche Areal oberhalbdes Hünsborner Sportplatzes sowie diebekannt lockere Atmosphäre lockten amFreitag etwa 600 Gäste und tags draufrund 1500 Besucher an. Die durchwegpositive Stimmung bescherte der „Wer-nerschaft ’85 Hünsborn“ ein gleicherma-ßen friedliches wie begeisterndes Fest.

    Schon optisch fiel am frühen Samstag-abend auf, dass hier kein Schlagerfestivalanstand. Viele Besucher trugen das fürHardrock-Konzerte typische Outfit –dunkle Kleidung dominierte, farben-prächtige Kostüme – hätte jemand denndanach Ausschau gehalten – suchte manvergebens. Hatte es im Verlauf des Tageskleinere Gewitter und Regenschauer ge-geben, blieb es ab 20 Uhr, als das Grosder Besucherschar vorwiegend aus demSauer- und dem Siegerland anreiste,durchweg trocken – zumindest von oben.An den drei Rondells hingegen wurdereichlich Abkühlung ausgeschenkt, wasder Ausgelassenheit zweifelsohne weite-ren Schub verlieh und zudem den Erlösnach oben trieb. Bekanntlich spendet die„Wernerschaft“ Jahr für Jahr einen „sat-ten“ fünfstelligen Betrag aus dem Erlösdes „Wernerfestes“ an soziale Projekteund hilfsbedürftige Menschen. Insge-samt nähert sich die 150 Mitglieder zäh-lende Gemeinschaft der 400 000-Euro-Marke – eine fürwahr stolze Summe, mitder viel Gutes ermöglicht worden ist.

    Zum zweiten Mal in Folge durfte dieBand „Los Potatoes“ als Vorgruppe aufdie Bühne. Die Musiker aus Olpe undWenden hatten im Vorjahr derart begeis-tert, dass die neuerliche Einladung der„Wernerschaft“ einging. Mit den durch-weg selbstgeschriebenen und kompo-nierten Stücken erfüllten die Jungs mehrals überzeugend ihre „Anheizer“-Rolle.Schon früh am Abend füllte sich dasAreal vor der Bühne mit tanzenden undjubelnden Fans. Robin Fuchs (Gesang),Jannik Klein (Gitarre und Gesang), Pas-cal Halbe (Gitarre), Pascal Bröcher(Schlagzeug) und Tim Mölling (Bass) er-hielten reichlich Beifall für ihren tollenAuftritt.

    Nach kurzer Umbauphase wurde esdann heftig. Nach vierjähriger Pausestand wieder „F.U.C.K.“ als Topact aufder Löffelberg-Bühne. Die WürzburgerFormation hat dank ihrer vier genialenGastspiele beim „Wernerfest“ auch hiereine treue Fangemeinde erschaffen. DieBand ist mittlerweile seit über 20 Jahrenim Geschäft und damit eine der seltenenKonstanten in einer schnelllebigen Bran-che. Auch beim 33. „Wernerfest“ amSamstag brillierten die sechs Musiker mitunbändiger Spielfreude, einer lebhaftenBühnenshow und mitreißender Kontakt-freude zur mitgrölenden und pogendenMasse auf dem Löffelberg. Die Bandhatte Spaß und ließ dies in ihrem mehrals dreistündigem Auftritt jeden spüren.

    Mit hohem musikalischen Könnendrückten die Würzburger Heavy-Metal-Profis Songs unter anderem von„AC/DC“, „Accept“, „Böhse Onkelz“, „IronMaiden“, „J.B.O.“, „Judas Priest“, „Mano-war“, „Motörhead“, „Rammstein“,„Slayer“, „Slipknot“, „System Of A Down“und „Volbeat“ in die Gehörgänge. DieLichtshow passte perfekt zu der Musikder härteren Gangart - ein durchweg ge-nialer Auftritt, der eine erneute Ver-pflichtung nahezu unumgänglich er-scheinen lässt. An der Band, die vor zweiWochen noch vor mehr 10 000 Menschenspielte, dürfte dies nicht scheitern. „Esgeht nicht darum, vor vielen, sondern vorguten Leuten zu spielen“, ließ die Forma-tion in einer kurzen Spielpause die SZwissen. „Wir sind so weit von Zuhauseweg und werden hier immer extremherzlich empfangen – Hünsborn machteinfach riesigen Spaß.“

    Spaß hatten auch die Besucher der„Oldie-Night“ am Freitagabend. Mit rund600 Besuchern kamen mehr Gäste als jezuvor, seitdem es die „Wernerfest“-Vor-abendveranstaltung gibt, nämlich seit2011. Hier gab es zwar keine Live-Musik,aber die Besucher nutzten das genialeSommerwetter zu ausgiebigen „Plaude-reien“ und tatkräftiger Erhöhung des„Bölkstoff“-Ausstoßes.

    Die „Wernerschaft“-Mitglieder dürfensich dank des Verlaufs beider „Werner-fest“-Tage stolz auf die Schulter klopfen.Die aufwändige und schweißtreibendeVorbereitung hat Hunderten von Be-suchern viel Freude bereitet – und letzt-lich diente auch die 33. Auflage des un-konventionellen Feierns wieder dem gu-ten Zweck.

    Den Löffelberg gerockt„Wernerfest“ begeisterte die Heavy-Metal-Fans

    „Los Potatoes“ durften zum zweiten Mal in Folge als „Anheizer“ beim „Wernerfest“ aufdie Bühne und begeisterten mit ihren selbstgeschriebenen Stücken.

    Geschickt in die Topografie hineingelegtNeuer Radweg zwischen Olpe und Griesemert / Steigungen dank E-Bikes kein Thema mehr

    B 54 im Osterseifen und der B 55 bei Wau-kemicke entlang des Hofs Siele.

    Die Bauarbeiten des 2,50 bis 3 Meterbreiten Radweges begannen im Herbst desvergangenen Jahres und endeten im Juni.Dazu wurden zunächst umfangreiche Erd-arbeiten durchgeführt, auch um dieStrecke anzuebnen, und eine etwa 70 Me-ter lange Stützmauer erbaut. Beendetwurde der Bau mit dem Anbringen einerAbsturzsicherung von etwa 500 MeternLänge. Die Kosten für den Radweg belau-fen sich auf 600 000 Euro,.

    mabo Griesemert. Einen wichtigen„Lückenschluss“, so nannte BürgermeisterPeter Weber den kürzlich freigegebenenRadweg im Osterseifen. Es sei „von großerBedeutung“ gewesen, diesen Geh- undRadweg zu planen und zu bauen, der eineVerbindung zwischen Stadt Olpe undGriesemert endlich auch für Fußgängerund Fahrradfahrer möglich mache.

    Der Bau dieses Weges war ein weitererSchritt eines Radverkehrkonzepts und er-möglicht mit seiner Anlegung ein Radweg-system bis zum Knotenpunkt „Haus Al-

    bus“, das unter anderem bis zum Sauer-landring weitergeführt werden kann.

    Der Leiter der RegionalniederlassungSüdwestfalen von Straßen NRW, LudgerSiebert, nennt die neue, 1,1 Kilometerlange Strecke „eine runde Sache“. Nichtzuletzt deshalb, weil der Weg zur leichte-ren Nutzung angeebnet wurde – in Zeitenvon E-Bikes sei die Steigung aber „natür-lich kein Problem“ mehr, so Peter Weber.

    Bereits im Mai 2015 einigten sich sichdie Stadt Olpe und Straßen NRW auf denBau des Geh- und Radweges zwischen der

    Ein Ahnen-Archiv für das DorfFEUDINGEN Tobias Otto arbeitet zurzeit an einem Mega-Stammbaum / Schon 18 000 Personen

    nentafel“, wie der Urheber sie nennt, „hatbei Facebook schon 250 Follower, die denwöchentlichen, spannenden Artikeln rundum das Entstehen des Stammbaums fol-gen“, erzählt Tobias Otto. Aktuell arbeitetder Autor an einem Internetauftritt. Unterwww.feudinger-ahnentafel.de könnendemnächst Interessierte und Ahnenfor-scher Kontakt aufnehmen. 18 000 Perso-nen hat Tobias Otto schon in seinem Feu-dinger Dorf-Stammbaum erfasst. In vierbis fünf Jahren, so schätzt er grob, könntedie Anzahl der erfassten Personen auf45 000 steigen. Vielleicht wären dann alleFeudinger plus Menschen aus den Nach-barortschaften von 1500 bis heute voll-ständig abgebildet. Sechs Ahnenforscherarbeiten aktuell an der Ausarbeitung undErfassung der Quellen. Immer, wenn je-mand aus einer Feudinger Familie seinenStammbaum bei Tobias Otto einreicht, ge-hen die Forscher frisch ans Werk.

    Dabei ist eines ganz klar: Die Datenwerden nur für die jeweils eigene Familiepreisgegeben. Angefordert werden kön-nen nur einzelne Familiendaten von Fami-lienmitgliedern. „Auch eine Veröffent-lichung des gesamten Stammbaumes wirdes nicht geben“, versichert Tobias Otto.Zum einen wäre es technisch kaum mög-lich, diese riesigen Datenmengen darzu-stellen. „Zum anderen gehören die Datenden Familien. Und dort sollen sie auchbleiben.“ Die Feudinger Ahnentafel ver-steht Tobias Otto als Archiv, in das manDinge einlagere und über das man jeder-zeit verfügen könne.

    Bei seiner Ahnenforschung hat TobiasOtto auch zahlreiche spannende Ge-schichten entdeckt. Darum hat er sich dazuentschlossen, begleitend zu dem Projektein Buch zu schreiben. Hierin sollen diegefundenen Anekdoten und geschichtli-chen Fakten dokumentiert werden. TobiasOtto nennt zum Beispiel die Verfolgungder Zigeuner durch die Nationalsozialistenoder die Pest um das Jahr 1624. Das Buchsoll überdies dazu ermutigen, sich selbstmit seiner eigenen Geschichte zu beschäf-tigen und diese für die Nachwelt zu erhal-ten. Übrigens: Tobias Otto würde sich überinteressierte Ahnenforscher freuen.

    Wer zum Beispiel seinen Stammbaumfür das Dorf-Archiv zur Verfügung stellenmöchte, meldet sich bei ihm unter einsen-dung@feudinger-ahnentafel.de.

    „Zinsersch“ Tobias Otto erstellt zurzeit gemeinsam mit einem Forscherteam eine Art Mega-Stammbaum für ganz Feudingen. Aktuell hater bereits Daten von 18 000 Personen in sein Dorf-Archiv eingepflegt. Fotos: privat

    Noch vier bis fünf Jahre undbis zu 45 000 Personen?

    howe � Tobias Otto kann aufatmen.Jetzt weiß der Feudinger, dass sein Haus-name nichts mit dem Entgelt zu tun hat,das der Schuldner dem Gläubiger für ent-liehenes Kapital zahlt. Nein, „Zinsersch“Tobias hat seinen alten Hausnamen seinerVorfahrin zu verdanken, die 1805 in derZinse das Licht der Welt erblickte: MarieSophie Wolf. Sie heiratete einen „Otto“und war somit diejenige, die „Zinsersch“nach Feudingen brachte.

    Anfang 2017 machte sich Tobias Ottoauf die Suche nach seinen Urgroßeltern,von denen er überhaupt nichts wusste –nicht einmal die Namen kannte er. Alsofragte der Feudinger in seiner Familienach, durchforstete alte Unterlagen undschaute sich zahlreiche Schwarz-Weiß-Bilder an. Mit Hilfe des HeimatkundlersHans Wied und der Unterstützung durchdas Gemeindebüro der Feudinger Kir-chengemeinde wurde Tobias Otto fündig.

    Für die Suche nach seiner eigenen Herkunft hat Tobias Otto auch die Feudinger Kirchen-bücher untersucht.

    Endlich erschloss sich ihm die Welt derAhnenforschung.

    Und nach intensiver Recherche undSuche entdeckte er den Gerhart Otto, der1621 in Obernetphen geboren wurde. Ger-hart Otto bestellte hier noch das Aufgebotfür seine erste Ehe in Feudingen, zweiweitere folgten. Was Tobias auch heraus-fand: Von diesem Gerhart Otto stammennicht nur die Zinser Ottos ab, sondern alleOttos in Feudingen und im Banfetal. So-weit zur eigenen Familiengeschichte.

    Tobias Otto packte das Forscher-Fie-ber. Und so machte er sich auf, weiter zuwühlen. Gleich zu Beginn seiner Arbeit ameigenen Stammbaum fiel ihm auf, dassviele der Feudinger Namen in der fami-lieneigenen Ahnentafel auftauchten. Dasmachte ihn derart neugierig, dass er be-schloss, nicht nur nach seinen eigenenLeuten Ausschau zu halten, sondern gleichdie Ahnen der ganzen Ortschaft ins Visierzu nehmen. Kontakt für Kontakt, Quellefür Quelle wuchs die Erfahrung.

    Tobias Otto sammelte Unmengen vonRohdaten und pflegte sie sozusagen ineine Mega-Datei ein. „Die Feudinger Ah-

    Querfeldein nach WildwechselAufgrund eines Wildwechsels, so die Po-lizei, geriet am Samstag gegen 9.15 Uhrein 49-jähriger Pkw-Fahrer auf derKronprinzenstraße bei Lützel von derFahrbahn ab. An der Nahtstelle zwischen

    einer Weide und einem Feuchtbiotopblieb das Auto schräg zur Seite liegen.Der Fahrer erlitt schwere Verletzungenund wurde per Rettungshubschrauberins Krankenhaus geflogen. Foto: Polizei