Post on 06-Apr-2015
Die neue Macht der Bürger?
Eindrücke zum Thema Bürgerjournalismus
Empirische Studien (Kopp/Schönhagen; Bosshart/Schönhagen)
Theoretische Auseinandersetzungen und Analysen (Goode; Young; Volkmann; Neuberger/Quandt; Schönbach; Maier; Engesser)
Forschungsüberblick (Neuberger/Nuernbergk/Rischke)
not an exclusively online phenomenon, not confined to explicity „alternative“ news
sources includes „metajournalism“ as well as the
practices of journalism itself
Quelle: Engesser
Probleme (Neuberger/Quandt): • Informationsflut• fehlende Qualitätssicherung• Rezipienten: Knappheit an Aufmerksamkeit und
Urteilsvermögen• Kommunikatoren: Aufmerksamkeit, Feedback • Glaubwürdigkeit durch flüchtige, punktuelle Kontakte
erschwert
Gatewatching erforderlich
Nachträgliche Selektion und Prüfung wird zu einer wichtigen Leistung
Förderliche Bedingungen für die öffentliche Kommunikation der Bürger schaffen
Von entscheidender Bedeutung: Gatekeeping außerhalb des Internets
Auch weiterhin wird Agenda-Setting durch die professionellen Gatekeeper vollzogen, ABER haben durch alternative Nachrichtenquellen Konkurrenz bekommen
Gerahmte Geschichten werden lediglich als Rohmaterial gesehen
Aktive Mitwirkung verbleibt auf niedrigem Niveau (Busemann/Gscheidle)
Mögliche Gründe, weshalb das Publikum lediglich rezipieren will (Schönbach):
• Zuverlässige Überraschung• Reduktion von Komplexität• Nachrichten sollen vorsortiert, gut aufgemacht
und verifiziert sein
Von Laien betrieben; keine Redaktion
Policy of neutral point of view
Unausgewogene Themenverteilung
Der Leser-Reporter handelt, als wäre er ein Journalist: er beobachtet, sammelt Informationen oder macht Fotos, wählt aus und schickt das, was aus seiner Sicht <<öffentlich informativ>> ist, an seine Redaktion.
Leser-Reporter schlüpfen in die Mediatorrolle
Vergleichbar mit Bürgerjournalisten, wenn diese in Redaktionssysteme eingebunden sind
Setzen in Deutschland bisher kaum Themen
In den USA haben die „A-list“ Blogs einen wesentlich höheren Einfluss als bei uns
Höchste publizistische Relevanz in Krisenzeiten (Beispiel Warblogs)
Beispiele:
• OhmyNews (vgl. auch Young)• The Northwest Voice• Reporter.co.za• Readers Edition
Informationen und Meinungen werden erst nach der Publikation von den Nutzern öffentlich geprüft (Neuberger/Quandt)
Blogosphäre: Wechselseitige Kritik und Kontrolle (Neuberger/Quandt)
Einflussnahme der Redaktionen bei professionell-partizipativen Formaten sehr unterschiedlich (Engesser)
Entsteht durch „[…] processes of circulation, reworking and interpretation […]“ wirklich eine Art Weisheit der Masse?
Wie steht ihr zu der Vorstellung der Bürger-journalisten als „fifth estate“?
Kann Objektivität durch Nacherzählen und Bearbeiten von Geschichten tatsächlich gewährleistet werden?
Macht des Publikums: Nutzen eurer Meinung nach die Rezipienten tatsächlich das demo-kratische Potenzial und werden zu aktiven Nutzern? Und falls nein, was könnten aus eurer Sicht Gründe hierfür sein?
Goode, Luke (2009): Social news, citizen journalism and democracy. In: New Media and Society, 11. Jg., H. 2, S. 1287-1305.
Young, Chang Woo (2009): OhmyNews: Citizen Journalism in South Korea. In: Allan, Stuart/Thorsen, Einar (Hg.): Citizen Journalism. Global Perspectives. New York: Peter Lang, S. 143-152.
Volkmann, Ute (2008): Leser-Reporter: Die neue Macht des Publikums? In: In: Michael Jäckel/Manfred Mai (Hg.), Medienmacht und Gesellschaft. Zum Wandel öffentlicher Kommunikation. Frankfurt/M.: Campus, S. 219-240.
Neuberger, Christoph/Nuernbergk, Christian/Rischke, Melanie (2007): Weblogs und Journalismus: Konkurrenz, Ergänzung oder Integration? In: Media Perspektiven, o. Jg., H. 2, S. 96-112.
Schönbach, Klaus (2008): Das Prinzip der zuverlässigen Überraschung. Bürgerjournalismus und die Zukunft der traditionellen Nachrichtenmedien. In: Pörksen, Bernhard/Loosen, Wiebke/Scholl, Armin (Hg.): Paradoxien des Journalismus. Theorie- Empirie-Praxis. Festschrift für Siegfried Weischenberg. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 503-512.
Maier, Michael (2008): Den Lesern eine Stimme geben. In: Quandt, Thorsten/Schweiger, Wolfgang (Hg.): Journalismus online- Partizipation oder Profession? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 243-248.
Engesser, Sven (2008): Professionell-partizipative Nachrichtensites. In: Quandt, Thorsten/Schweiger, Wolfgang (Hg.): Journalismus online- Partizipation oder Profession? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 111-128.
Bosshart, Stefan/Schönhagen, Philomen (2011): Kollaborative Nachrichtenproduktion durch Laien: Was leistet der sogenannte Citizen Journalism im Internet? In: Wolling, Jens/Will, Andreas/Schumann, Christina (Hg.): Medieninnovationen. Wie Medienentwicklungen die Kommunikation in der Gesellschaft verändern. Konstanz: UVK, S. 61-81.
Busemann, Katrin/Gscheidle, Christoph (2011): Web 2.0: Aktive Mitwirkung verbleibt auf niedrigem Niveau. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011. Online unter: http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/0708-2011_Busemann_Gscheidle.pdf (09.01.2012).
Schmidt, Jan/Paetzolt, Matthias/Wilbers, Martin (2006): Stabilität und Dynamik von Weblog-Praktiken. Ergebnisse der Nachbefragung zur „Wie ich blogge?!“-Umfrage. Bamberg: Forschungsstelle „Neue Kommunikationsmedien“. Online unter: http://www.ssoar.info/ssoar/files/2008/237/fonkbericht0603.pdf (15.01.2012).
Kopp, Mirjam/Schönhagen, Philomen (2008): Die Laien kommen! Wirklich? Eine Untersuchung zum Rollenselbstbild sogenannter Bürgerjournalistinnen und Bürgerjournalisten. In: Quandt, Thorsten/Schweiger, Wolfgang (Hg.): Journalismus online- Partizipation oder Profession? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 79-94.
Neuberger, Christoph/Quandt, Thorsten (2010): Internet-Journalismus: Vom traditionellen Gatekeeping zum traditionellen Journalismus? In: Schweiger, Wolfgang/Beck, Klaus (Hg.): Handbuch Online-Kommunikation. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 59-79.