Dossierplanung/ Sequenzbildung Studienseminar Bielefeld Fachseminar Spanisch (Wirtz-Kaltenberg)

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Dossierplanung/SequenzbildungStudienseminar Bielefeld

Fachseminar Spanisch(Wirtz-Kaltenberg)

Was ist ein Dossier?

- Sammlung verschiedener Texte mit dem Ziel der Erarbeitung eines bestimmten Themas

- Texte werden nach bestimmten Kriterien miteinander kombiniert

- beinhaltet es verschiedene Textsorten, spricht man von einem „gemischten Dossier“

Aufgaben der Lehrperson

Textsuche

Auswahl und Kombination der Texte

Kriterien bei der Textauswahl Authentische Texte (ggf. gekürzt / leicht adaptiert) landeskundliche und sprachliche Repräsentativität der Texte (

Klischees vermeiden Ausgewogenheit durch Kontrastierung) Potenzial für lerner- und handlungsorientierte Aktivitäten bei der

Bearbeitung Themen und Inhalte unter Berücksichtigung der Bereiche des

Faches: Sprache, Wissen, Methode Texte bereiten sinnvoll auf die Klausur vor Texte bieten in Kombination ggf. Potential, welches ein einzelner

Text nicht bieten kann Texte auf Eignung bzgl. des Lernzieles hinterfragen auch diskontinuierliche Texte nutzen

Kriterien zur Anordnung der Texte (zur groben Orientierung) Progression (von leicht zu schwer) die ersten Texte bieten eine gute

Vokabelbasis informative Texte vor argumentativen /

perspektivierendenTexten Sachtexte vor literarischen /

perspektivierenden Texten

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

Möglichkeiten der Progressiontextuelle Progression jeweils von… zu… motivierender Einstiegstext

informierender Text (Sachtext) perspektivierender Text (literarischer, poetischer Text)

Kurztext Langtext Filtertext Zieltext

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

Möglichkeiten der Progressionlinguistische Progression vom Grundvokabular zum

themenspezifischen Vokabular von den Basisstrukturen zu den

Strukturen der Schriftsprache (der literarischen / poetischen Sprache)

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

Möglichkeiten der ProgressionProgression im Bereich der Niveaus des landeskundlichen Unterrichts

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

Möglichkeiten der ProgressionAnforderungszuwachs im Bereich der Fertigkeiten von den mündlichen zu den schriftlichen

Fertigkeiten von der Textrezeption zur Textproduktion

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

KONKRET: Die vier Phasenschritte des Dossiermodells 1) Motivationsphase2) Filterphase3) Analysephase4) Transferphase

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

1) Motivationsphase- Rückgriff auf Gelerntes- Aktivierung / Festigung von themat.

Grundvokabular- Hinführung zum themat. Zusammenhang

(z.B. durch Bildmaterial)- SuS zu Äußerungen motivieren- Sammlung eines themenspezifischen

Wortfeldes

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

2) Filterphase- Vorentlastung des zentralen Zieltextes in Bezug

auf das Vokabular, die Thematik und die Verfahren- Einführung in Teilbereiche des Themas durch

versch. Filtertexte- Erweiterung des themenspez. Vokabulars- Verwendung des Vokabulars- Erhalten von Sachinformationen / Üben von

Informationsentnahme- Erlernen / Einüben von Analyseverfahren / schriftl.

Textproduktion

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

3) Analysephase- durch die vorherigen Phasen vorbereitete

(schriftliche) Textarbeit (an sprachlich und inhaltlich komplexeren Sachtexten, die eine Stellungsnahme herausfordern oder perspektivierenden literar. Texten)

- Nutzung des aus 1) und 2) bekannten themat. und Analysevokabulars

- Anwenden der in 1) und 2) gelernten Fertigkeiten

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

4) Transferphase- muss nicht immer stattfinden – je nach

Kursart und Niveau- Selbstständiges Anwenden des Gelernten

an komplexen Texten, z.B. literar. Ganzschrift

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

KONKRET:Zuordnung von Texten zu den

vier Phasen / Progressionsstufen1) motivierender Einstiegstext – Kurztext – nicht

markierter Text 2) Filtertext – Kurztext – wenig markierter Text3) Zieltext – Langtext – markierter Text4) Ganzschrift (poetischer Text) – Langtext – stark

markierter Text

Dossierkonstruktion(nach Udo Wolff)

Ein markierter Text ist ein Text, der mit sprachlichen Mitteln und zivilisatorischen Inhalten arbeitet, die über das hinausgehen, was nach der Sprachstatistik als frequentes (also häufig gebrauchtes) Material zu bezeichnen ist. Im Einzelfall kann ein markierter Text auch ein Text sein, der über den momentanen Lernstand der Lerngruppe hinausgeht.

Zur Untersuchung , ob ein Text „frequentes“ Material enthält, nutzt man die Kategorieren: themat. Fach- Vokabular, Grammatik, Register (also: Stil, Sprachebene), Inhalt.

Nicht nur die Texte machen das Dossier aus….

WEITERE WICHTIGE ASPEKTE- Analyseschwerpunkt festlegen (im Hinblick

auf Klausur) und gezielt einüben- Vokabelarbeit integrieren (thematisches,

strukturelles und Analysevokabular)- Lernstrategien / Methoden integrieren (z.B.

Lesetechnik, Notizen machen, Texte gliedern,…)

Konkrete Planung - zu beachten Wie viel Unterrichtszeit steht „netto“ zur

Verfügung? Wann findet die Klausur statt? Welcher Text ist als Klausurtext geeignet

(frühzeitig suchen/beiseite legen!) Methodenvielfalt / Medienvielfalt einplanen Bedingungen der Schule berücksichtigen

(z.B. PC vorhanden?)

Ideenbörse Einstieg (nach Petra Schattschneider)

- TRANSPARENZ: Kurzinfo über Themen und Ziele- AUFGREIFEN VON HA: SuS sammeln vorab Infos

zum Thema und stellen sie vor- ANKNÜPFEN AN VORWISSEN: Dieses themat.

ordnen, mündlich wiederholen, Wissenstest schreiben

- EINBEZIEHEN VON EXPERTEN: Zeitzeugen oder SuS, die sich in Thema eingearbeitet haben

Ideenbörse Einstieg (nach Petra Schattschneider)

VISUELLE EINSTIEGE- Illu/ Zeichnung (z.B. auch Buchcover)- Fotos / Poster- Cartoon- Landkarte / Diagramm

Ideenbörse Einstieg (nach Petra Schattschneider)

AUDITIVE EINSTIEGE- Vortragen eines cuento, poema

AUDIOVISUELLE EINSTIEGE- Filmsequenz ( auf Prägnanz und Kürze achten!)- Trailer- Reportage, Werbung, Zeichentrickfilm, Videoclip- Standbild

Ideenbörse Ausstiege – hier: aus Stunden (nach Petra Schattschneider)

SuS formulieren selbst eine HA Stummes Schreibgespräch zur Reaktivierung

Systematisierung von Wissen Schriftliche Evaluation

Ideenbörse Ausstiege – hier: aus Teilsequenzen (nach Petra Schattschneider)

Produktionsorientierte Verarbeitung des Stoffes (Verfassen eines Klappentextes, poemas, posters,…)

SuS verfassen Aufgaben für eine Lernerfolgskontrolle

Mapa mental sichert Überblickswissen zum Thema Anlegen eines Themenhefters im Hinblick auf die

Abiturwiederholung Debatte/Talkshow zur Umwälzung (fördert

Interaktion und differenzierte Betrachtung eines Themas)

Erstellen einer Webseite oder von Hypertexten

Sequenzen auch schon im 1. Lernjahr???JA, weil….…nur wenig Zeit ist bis zur Qualifikationsphase…die Arbeit in der Q-Phase vorentlastet wird…Erwerb von Sachwissen und Spracherwerb

verknüpft werden können…so der Spracherwerb von bedeutsamen Inhalten

bestimmt wird …SuS so üben, authentische Texte zu entschlüsseln… grammatikalische Strukturen in Funktion

dargeboten werden

Beispiel für eine Sequenz im 1. LJ

Im Unterricht thematisierte Aspekte:- Hobbies / Interessen- Schule (Stundenplan, Noten, …)- Tagesablauf (auch: Unterschiede D und

Spanien)

Mini-Dossier „La vida diaria española“

Beispiel für eine Sequenz im 1. LJ

ODERIm Unterricht thematisierte Aspekte:- Hobbies / Interessen- Schule (Stundenplan, Noten, …)- Tagesablauf (auch: Unterschiede D und

Spanien) Mini-Projekt: Wir suchen eine Partnerschule /

Brieffreunde und stellen uns vor.

AUFGABE – Teilsequenz 1. LJEntweder:Überlegen Sie, wie Sie Ihre allerersten Stunden in Ihrem bdU gestalten möchten.Welche Vorerfahrungen haben Ihre Lerner?Was für Erwartungen haben sie an das Fach?Was müssen Sie an rechtlichen Dingen beachten / worüber müssen die SuS informiert werden? Wie können Sie die SuS motivieren?

AUFGABE – Teilsequenz 1. LJODERStellen Sie anhand Ihres Lehrbuches ein Mini-Dossier zusammen.Bündeln Sie Teilaspekte zu einem übergeordneten Thema.Integrieren Sie inhaltliche, sprachliche und methodische Aspekte.Beachten Sie das Prinzip der Systematisierung (Material ggf. umstrukturieren) – Raffung (ggf. Material weglassen) – Ergänzung (oder ergänzen)Überlegen Sie, inwiefern eine Art „Endprodukt“ / „komplexe Lernaufgabe“ das Ziel sein kann.

AUFGABE – Dossier in QualifikationsphaseSichten Sie das Ihnen vorliegende Material zum Thema. Legen Sie den Analyseschwerpunkt Ihrer Reihe fest.Stellen sie kurz zusammen, welche inhaltlichen und methodischen Aspekte vermittelt werden sollen.Bringen Sie die von Ihnen ausgewählten Texte in eine sinnvolle Reihenfolge (orientiert am Phasenmodell von Wolff) bzw. überlegen Sie, was Ihnen an Text-/Bildmaterial ggf. noch fehlt.Stellen Sie Überlegungen dazu an, wo wie Vokabelarbeit geleistet werden kann/muss.Überlegen Sie ggf., wo wie gezielt auf die Klausur hingearbeitet werden kann.

LiteraturSchattschneider, Petra: Überlegungen zur Sequenzbildung (Stand: 15. April 2007)http://www.spanischdidaktik-klink.de/sequenzbildung/sequenzplanung_konzeption_schattschneider_15-4-2007.pdf

Wolff, Udo, Textarbeit und Dossierkonstruktion – Zum Problem der Progression im Französischunterricht der Sekundarstufe II, in: Praxis 1975, S. 115 ff.