Durchforstung - Fast OrtFrüh, stark selten Z-Baum Methode Durchforstung im Laubwald Bestand in der...

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Durchforstung

Forstliche Ausbildungsstätte Ort / Gmunden

Veranstaltungsreihe Waldwirtschaft für Einsteiger Modul F1

Gmunden 30. Juni 2016

Förster Ing. Johannes Ablinger

Inhalt

Grundsätzliches

• wozu Durchforsten?, Durchforstungsarten, Auswirkungen der Durchforstung, Ziele der Durchforstung

Nadelbaum Z- Baum Auslese

• HD Verhältnis, BHD/KD Verhältnis, Vorgehensweise, Anzahl der Stämme pro Ha

Laubholz und Mischbestand Durchforstung

• QD Verfahren, Z-Baum im Mischbestand

Pflanzverband als Grundstein

Ausrichtung des Pflanzverbandes auf Endbestand

Ausreichende Pflanzenzahlen zw. 1200 und 2500

Stammzahlreduktion verursacht nur Kosten

Reihenverbände sind besser zu bewirtschaften

Geringere Stammzahl bringt höhere Stabilität

Größerer Standraum bringt stärkere Dimensionen

Idealisierter Endbestand A

6 m

5,2 m • Pro Hektar 321 Bäume • Vorrat 963 Vfm

• 9.076 m²überschirmte Fläche 9,2 % der Fläche ungenutzt

Mögliche Ausgangsverbände

1,3 x 1,5 m = 5.132 Pfl./ha

2,6 x 1,5 m = 2.566 Pfl./ha

2,6 x 3,0 m = 1.280 Pfl./ha

Durchforstungsarten

• Niederdurchforstung

• Schematische Durchforstung

• Hochdurchforstung

• Auslesedurchforstung

• Strukturdurchforstung

Ziel der Durchforstung

•Verbesserung der Stabilität

•Lenkung des Zuwachses

•Durchmesser – Höhenentwicklung

•Steigerung der Wertleistung

•Vorerträge

•Beeinflussung des Bestandesklimas

•Wurzelentwicklung

•Verbesserter Nährstoffkreislauf

•Mischungsregulierung

•Bestandesaufbau

•Traufpflege

Auswirkungen der Durchforstung

• Ausreichender Wuchsraum

• Vitalität der Einzelbäume

• Widerstandskraft gegen Schädlinge

und Krankheitserreger

• Entwicklung leistungsfähiger

Baumkronen

• Kräftiges Wurzelwachstum

• Aufnahmeleistung für Wasser und

Nährstoffe

• Verankerung im Boden

• Rohhumusabbau

• Förderung des Nährstoffkreislaufes

• Aktivierung – Bodenleben,Vegetation

Durchforsten ja, aber wann?

Standraumregulierung

Schlussfolgerungen Standraumregulierung ist wichtigste Pflegemaßnahme Weiter Pflanzverband bzw. starke Stammzahlreduktion in

Naturverjüngung bewirken stabile Bestände mit entsprechender Dimension

ein Abstand von nicht mehr als 2-3 m verhindert Grobastigkeit, d.h. 1200-2500 Bäume/ha sind genug

Je ungünstiger das Kosten/Erlösverhältnis für schwache

Dimensionen ist, desto wichtiger ist eine rechtzeitige Standraumregulierung

Versäumte Pflegemaßnahmen in der Jugendphase sind nicht mehr aufzuholen

Das Waldbaukonzept:

Z – Baum Auslese und

Auslesedurchforstung

Die Grünkrone ist der

Motor des Baumes

Bestandesstabilität

Ist ein Zusammenspiel von Entwicklungsabläufen

Auslese Durchforstung

• Zwischen dem Brusthöhendurchmesser

(BHD) und dem Kronendurchmesser

besteht eine enge Beziehung

• Also je dicker der Stamm desto größer

der Kronendurchmesser.

• Für den Waldbauer bedeutet das, dass

eine gezielte Kronenumlichtung

-> Durchforstung einzelbaumweise

gesteuert und auf bestimmte Bäume

-> Z-Bäume konzentriert werden kann.

H/D – Wert von Nadelbäumen

Auslese Durchforstung

BHD vs. KD

Was schließen wir daraus?

• Der Platzbedarf für einen Z-Baum mit einem

bestimmten Zieldurchmesser lässt sich berechnen.

• Den Abstand der Z-Bäume und der Z-Bäume pro

Ha ergeben sich daraus.

6 m

Anzahl der Z- Stämme pro Ha

Zieldurchmesser : 50 cm

Abstand zu einander: 6,5 m

Anzahl der Z-Bäume pro Ha: 260

Achtung:

Anzahl der Z-Bäume pro Ha

ist nicht gleich die Gesamt

Stammzahl Pro Ha!

Anzahl der Bäume pro Ha

Wieviele Bäume

kann der Wald

ernähren ?

…..etwa 400 Fichten = 5 m

Nicht alle sind Z-Bäume

Regeln der

Auslesedurchforstung

• richtige Bestände wählen

• richtigen Zeitpunkt wählen

12-15 cm BHD

• richtigen Z- Baum wählen

Vitalität

Stabilität

Qualität

Verteilung

Merke : Wo kein Z-Baum steht

kann keiner ausgewählt werden.

Ersatzbäume sind immer die

ärgsten Feinde der Z- Bäume!

• Kennzeichnung

Zur Orientierung

• Freistellung

Entnahme von Kronen

konkurrenten

• (Wiederkehr)

ev. nach 3- 5m Höhenzuwachs

• Restbestand –

Niederdurchforstung

Regeln der

Auslesedurchforstung

Regeln der

Auslesedurchforstung

Die alte Regel „Früh, Mäßig, Oft,“ galt am

ehesten für die Niederdurchforstung

Für die Z- Baumauslese gilt:

Früh, Stark, Selten!!!

Versäumtes kann nicht nachgeholt werden!

• Flächenorganisation, Rückegassen

• Waldbauliche Überlegungen, Bestandesrand

Mischung ect.

Vor Beginn der Arbeit

Vorgehensweise

• Kennzeichnung

Zur Orientierung

• Freistellung

Entnahme von ein bis zwei

Kronenkonkurrenten

• Wiederkehr

nach 3- 5 m Oberhöhenzu-

wachs

• Restbestand –

ev. Niederdurchforstung

Auslese Durchforstung

Beispiele für Z-Baum

Auslesedurchforstung

Negativbeispiele

Verspätete Durchforstung in

Nadelholzbeständen • Bewegungsfreiraum schaffen, Dürrlinge und

absterbende Bäume entnehmen

• Z-Bäume auszeigen, die stabilsten und vitalsten

• Schwach durchforsten, pro Z- Baum nur einen

Bedränger entnehmen

• Stabilisierende Mischbaumarten stärker freistellen

• Eingriff nach ev. kurzer Zeit wiederholen (alle 3-5 Jahre

oder bei einem Höhenzuwachs von 2-4 m)

Nadelholz

• schwerkraftorientiertes Wachstum

• Stabilität durch Lichtstand

• Erhaltung des Grünkronenanteils

• Totasterhalter

• Wertholzproduktion durch Astung

• Pflege von unten beginnen

Laubholz

•Sonnenlicht- orientiertes Wachstum

•Schaftbildung durch Dichtstand

•Totastverlierer (Ausnahme Kirsche,Pappel)

•Ausgleich fehlender Qualität durch Pflege

•Pflege von oben beginnen

Nadelholz vs. Laubholz

DF vom Mischbeständen

• Mischungsziel formulieren

• Wuchsdynamik der

Baumarten beachten

• Schattentoleranz, großer

Standraumbedarf von

Lichtbaumarten

• Wenn noch möglich

Baumarten gruppenweise

• Ansonsten einzelbaumweises

Vorgehen

Schaftqualität entscheidend

Vitalität

Kronenform

Verteilung der Z- Bäume

Konzept nach Wilhelm:

„Prinzip der großen vitalen

Kronen“

Laubholzdurchforstung

Gegenüberstellung der Pflegekonzepte

Schema der Dimensionierung

im Q/D Verfahren

Höhe des Kronenansatzes erhalten!

• Ziel : Stabilisierung des Bestandes, Dauerbestockung,

Plenterwald, Bestandesumbau

• Bis ½ Umtriebszeit : Auswahl von ca. 200 Z- Stämmen/ha,

Stabilisierung des Nebenbestandes durch gezielte Pflege

• Ab ½ Umtriebszeit : dauerhafte Kronenschlußunterbrechung,

Fortführung der Auslese, Durchmesserspreitung erwünscht!,

• Beibehaltung der Nutzungsmengen: dadurch Vorrats- und

Hiebsatzkonstanz, Hinführen des Nebenbestandes in die

herrschende Schicht

Strukturdurchforstung

Zusammenfassung

Grundsätzliches

DF dient der Bestandesstabilisie

rung und der Konzentration des

Zuwachses auf meine Z- Stämme

Durchforstung im Nadelwald

Früh, stark selten

Z-Baum Methode

Durchforstung im Laubwald

Bestand in der Jugend dicht lassen, dann QD Verfahren

Zusammenfassung

Grundsätzliches

DF dient der Bestandes-

Stabilisierung und der Konzentration

des Zuwachses auf meine Z- Stämme

Durchforstung im Nadelwald

Früh, stark selten,

Z-Baum Methode

Durchforstung im Mischwald

DF kann die Mischung regulieren,

verschiedene Lichtansprüche!

Viel Spaß beim Durchforsten!

johannes.ablinger@bfw.gv.at