Ergonomie am Arbeitsplatz Dr. med. P. Matic Facharzt für Innere Medizin Inframed - Dienstleistungen...

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Ergonomie am Arbeitsplatz

Dr. med. P. MaticFacharzt für Innere Medizin

Inframed - Dienstleistungen GmbHInstitut für Arbeits-, Umwelt- und Flugmedizin

Gruberstr. 2664289 Darmstadt

Ergonomische Gestaltung (m) eines Bildschirmarbeitsplatzes

Ergon = Arbeitnomos = Regeln/Gesetz

Ergonomie am Arbeitsplatz

Bei der Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen spielt die Ergonomie eine zentrale Rolle.

Sie liefert nicht nur Erkenntnisse über den richtigen Stuhl und wie man darauf am besten sitzt.

Ergonomie / Definition

Interdisziplinäres Wissenschaftsgebiet: Zusammenwirken von Mensch, Arbeit und Technik

Erkenntnisse aus Wissenschaftsgebieten:

- Medizin- Biologie- Arbeitsphysiologie und -psychologie- Ingenieurwissenschaften

Ergonomie: Ziel

Ziel

Menschengerechte Gestaltung der Arbeit

- Berücksichtigung der Bedürfnisse des MA bei der Gestaltung von Arbeitsbedingungen - Entfaltung der menschlichen Fähigkeiten

Ergonomie / Ergebnis

• Kosten reduzieren (Berücksichtigung bei der Planung günstiger als nachträgliche Änderungen)

• Erhöhung der Wirtschaftlichkeit durch Verringerung von:

- vorzeitiger Ermüdung

- Konzentrationsschwäche

- körperlicher Überbeanspruchung

- Unfallgefährdung

- arbeitsbedingten Erkrankungen

- Berufskrankheiten

Grundaufgaben einer ergonomischen Gestaltung

• Anpassung der Arbeitsaufgabe und der Arbeitsbedingungen an den Menschen

( = Arbeitsgestaltung)

• Anpassung des Menschen an die Arbeitsaufgaben und die Arbeitsbedingungen

(= Ausbildung, Einarbeitung und Rehabilitation).

Ergonomische Gestaltungsbereiche

• Arbeitsplatz

• Arbeitsmitteln

• Arbeitsumgebung

• Arbeitszeit

• Arbeitsstrukturierung

• Einrichtung

• Häufige Nutzer haben den Bildschirm im Blickfeld stehen.

• Die oberste Zeichenzeile liegt unterhalb der Augenhöhe

• Der Sehabstand zum Monitor beträgt mindestens 50 cm.

• Die Blickrichtung verläuft parallel zur Fensterfläche und Beleuchtung.

Ergonomie

Blickfeld

A bezeichnet den optimalen Bereich

B das maximale Blickfeld ohne Kopfbewegung.

Wer nur gelegentlich den Bildschirm nutzt, kann ihn auch seitlich am Rande Wer nur gelegentlich den Bildschirm nutzt, kann ihn auch seitlich am Rande des Blickfeldes platzieren (Blickwinkel maximal 15 ° nach rechts oder links).des Blickfeldes platzieren (Blickwinkel maximal 15 ° nach rechts oder links).

Die richtige Tastatur

• Ausreichend langes Verbindungskabel

• Ausreichende Tastengröße

• Taste mit Mulde

• Helle Taste dunkle Schriftzeichen

• Ausreichender Tastenmittenabstand

• Neigungswinkel >15°

• Rutschfest

• Matte helle Oberfläche

• Falscher Stuhl kann Rückenerkrankungen begünstigen.

• Wer richtig sitzt, wechselt häufig die Haltung.

• Der ergonomisch gestylte Stuhl unterstützt dynamisches Sitzen.

• Die Sitzhöhe sollte stufenlos von 42 bis 53 cm verstellbar sein.

• Das GS-Zeichen garantiert die Mindestanforderungen an einen Arbeitsstuhl.

ArbeitsstuhlArbeitsstuhl

Arbeitsstuhl

Arbeitshaltung

Arbeitstisch

• Richtige Tischhöhe

• ausreichend Beinfreiraum

• Die Arbeitsfläche min. 160 x 80 cm groß und reflexionsarm sein. • Notwendige Größe ist abhängig von der Arbeitsaufgabe

• Gut sind höhenverstellbare Tische, die sich an die Körpermaße der Nutzer anpassen

• Besser noch sind Arbeitsplätze, an denen die Arbeit im Sitzen oder Stehen möglich ist

• Unterlagen, Bildschirm, Tastatur, Maus, Telefon und sonstige Arbeitsmittel sollen entsprechend übersichtlich angeordnet sein

• Das erspart Zeit, erleichtert die Arbeit

Arbeitstisch

Folgen physischer Beanspruchung durch Fehlhaltung

Folgen physischer Beanspruchung durch Fehlhaltung

• vorzeitige Ermüdung

• Leistungsverlust

• Fehlzeiten

• Gesundheitsschäden

Beleuchtung

Es gelten folgende Richtwerte

• 300 Lux für Arbeitsplätze in Fensternähe,

• 500 Lux für Arbeitsplätze in Büroräumen,

• mehr als 500 Lux für besondere Aufgaben, wie z.B. bei CAD (Computerunterstütztes Konstruieren)

• Ca. 750 Lux in Großraumbüros.

Lichtverhältnisse am Bildschirm

Spiegelung durch helle Fensterflächen im Rücken

Spiegelung von Leuchten

- In Richtung Fenster blicken wenn man auf den Bildschirm schaut- Im Bildschirm sollte sich keine Leuchte oder Fenster spiegeln- Bildschirm daher parallel zum Fenster aufstellen

• Leuchten parallel zum Fenster und zur Blickrichtung anordnen

• Entspiegelte Prismenleuchten oder Spiegelrasterleuchten mit nicht spiegelnden Rastern verwenden

• Am besten eignet sich ein Mix aus indirekter Beleuchtung und Arbeitsplatzleuchten

• Das Licht der Leuchten oder das Tageslicht sollen schräg seitlich auf das Arbeitsfeld treffen.

Leuchtmittel

Temperatur

• Die Luftfeuchtigkeit sollte etwa 50 % betragen.

• Zugluft ist zu vermeiden.

• Arbeitsmittel dürfen zu keiner erhöhten Wärmebelastung führen.

• Fenster sollten zu öffnen sein und über Sonnenschutzvorrichtungen verfügen.

• Klimaanlagen sollten individuell am Arbeitsplatz einstellbar sein. Sie müssen mindestens zweimal jährlich gewartet werden.

a

Lärm

• Schallpegel in einem Büro höchstens 30 bis 40 dB bei hohen Konzentrationserfordernissen

(Sachbearbeitung, Programmieren, wissenschaftliche Arbeit)

• Bei vorwiegenden Geistigen Tätigkeiten ist maximal 55 dB.

• Bei einfachen oder mechanischen Bürotätigkeiten ist ein Maximal 60 dB Belastung vorgesehen

10 Tipps für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden

                            

      

 

1. Keine Reflexion, kein Blendung

• Ihr Bildschirm sollte so aufgestellt werden, dass bei der Arbeit das Licht von der Seite einfällt (Schulter Gegen Fenster)?

So vermeiden Sie, dass Sie geblendet werden und Reflexionen auf dem Bildschirm entstehen.

2. Immer geradeaus!

Der Bildschirm muss gerade vor Ihnen stehen, so dass Sie bei der Arbeit nicht ständig den Kopf oder den Oberkörper drehen müssen.

(Tastatur und Bildschirm Parallel zur Tischkante)?

3. Genügend Platz!

Sie müssen genügend Platz für Tastatur und Maus und auch für die Beine (kein Korpus, Tischbein, Papierkorb unter dem Tisch) haben.

4. Verstellmöglichkeiten ausnutzen

Sind Sie über die Verstellmöglichkeiten und die optimale Einstellung der einzelnen Elemente instruiert worden und nutzen Sie diese auch aus?

5. Unterarme waagrecht

Achten Sie darauf, dass Sie die Sitz- und Tischhöhe so Ihrer Körpergrösse anpassen, dass die Unterarme bei entspannter Haltung etwa waagrecht auf der Tischplatte aufliegen.

6. Dynamisch sitzen!

Haben Sie die Rückenlehne so eingestellt, dass Sie Dynamisch sitzen können (bewegliche Rückenlehne), und ist die Federkraft der Rückenlehne Ihrem Körpergewicht angepasst?

Bleibt zwischen Kniekehle Stuhlkante ein Spielraum von mindestens zwei Fingern?

7. Abstand halten

Beträgt die Sehdistanz zum Bildschirm 60 bis 80cm?

Gilt für normale Bildschirmgrösse!

8. Runter mit dem Bildschirm!- Ober- Kante der Bildschirmfläche ca. 5 bis 10 cm unter Augenhöhe - gesenktem Blick auf die Bildschirmmitte

Den Bildschirm nicht auf den Rechner stellen!

9. Hilfsmittel nötig?

Fußstütze, Handgelenk- Handgelenkstütze und Beleghalter

10. Genügend Bewegung!

Haben Sie genügend Bewegung?

Ideale Aufteilung:• 60 % dynamisches Sitzen• 30 % Arbeiten im Stehen• 10 % gezieltes Umhergehen

Inframed GmbHInstitut für Arbeits- Umwelt- und Flugmedizin

Gruberstr. 2664289 Darmstadt06151/701-1466

www.inframed-online.deinfo@inframed-online.de

Dr. P. Matic, Dr. R. Buchhold, Dr. G. Weil, Dr. S Güssow, Dr. B. Dettmer

Sehtest

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit