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Mittwoch, 08.12.2010 Lindenauhalle Großauheim

Erstellt von Michael Meyer & Bogdan Jovanović

Inhaltsverzeichnis

1.  Programm des Fachtages 2.  Theoretische Grundlagen Le Parkour 3.  Grundtechniken Le Parkour Teil 1 4.  Problemorientierung im Sportunterricht 5.  Grundtechniken Le Parkour Teil 2 6.  Bewertungskriterien 7.  Reflexion Fachtag 8.  Literatur

Ablauf des Fachtages •  Am 8. Dezember 2010 trafen sich die Sportfachgruppen des

Studienseminars Offenbach unter der Leitung Herrn Herkert und Herrn Dr. Woznik in der Sporthalle der Lindenauschule in Großauheim.

•  Folgendes stand auf dem Programm: •  Le Parkour in Theorie und Praxis (Katzenmeier & Unger)

(Lernausgangslage und Grundtechniken Teil 1) •  Problemorientierung am Beispiel Le Parkour (Eckhardt)

Zur Theorie & Praxis der Problemorientierung im Sportunterricht

•  Le Parkour in Theorie und Praxis (Katzenmeier & Unger) (Grundtechniken Teil 2, Eigenerfahrungen)

•  Evaluation des Fachtages

Zur Didaktik von Le Parkour •  Le Parkour ist eine Trendsportart, deren Grundidee darin besteht,

Hindernisse auf einem Weg von A nach B möglichst geradlinig mittels der eigenen Fähigkeiten effizient und flüssig zu überwinden. Dabei spielt die künstlerische Gestaltung der Hindernisüberwindung neben der rein physischen Überwindung der Hindernisse eine wichtige Rolle. Le Parkour ist eine Mischung aus Sport und Bewegungskunst, aus einer Verbindung von Ästhetik, Balance, Dynamik, Effizienz und Präzision.

•  Der große Vorteil von Le Parkour ist seine Ausführbarkeit in nahezu jedem städtischen Raum zu jeder Zeit. Gegenstände aus der Lebens-welt der Akteure (Bänke, Wände, Zäune, Litfaßsäulen etc.) werden von ihnen überklettert oder übersprungen.

•  Le Parkour beinhaltet Grundformen des turnerischen und leichtathle-tischen „Sich-Bewegens“, zum Beispiel Laufen, Springen, Klettern, Hängen, Wenden, Balancieren, Rollen, Kippen und Stützen.

Begründungsaspekte von Le Parkour im Lehrplan

•  Le Parkour gehört zum Bewegungsfeld „Bewegen an und mit Geräten: Turnen an Geräten (Geräteturnen und normungebundenes Turnen); Bewegungskünste; Partner- und Gruppenakrobatik; Klettern (HKM 2010:9)“ und ist somit curricular legitimiert.

•  Viele pädagogischen Perspektiven finden Berücksichtigung. Besonders die Perspektiven „Wagnis“ und „Körpererfahrung“ können als Leitperspektiven bei Le Parkour herangezogen werden.

Aufwärmen Nach dem Geräteaufbau begannen wir mit dem Aufwärmen. Als Aufwärmspiel wurde von den Referenten das Spiel „Feuer, Wasser, Blitz“ mit Bewegungselementen aus Le Parkour (z. B. Stützen, Halten, Laufen, etc.) ausgewählt. Beispielsweise sollten wir bei „Wasser“ auf die Geräte klettern und dort verharren.

Eingangstest zur Bestimmung der Lernausgangslage

Die Lernausgangslage der SuS kann durch einen Eingangstest ermittelt werden, welcher die auf den Bildern dargestellten Stationen enthält. In Partnerarbeit absolvierten die LiV die aufgebauten Stationen.

Umbau des Parkours Mit wenigen Ergänzungen an Geräten wird der Parkour zur Bestimmung der Lernausgangslage zu einem Bewegungs-parkour umgebaut. Schwerpunkt: à Balancieren und Sprungkoordination

Üben der Grundtechniken Teil 1

Exkurs: Wie können SuS im Sportunterricht an Problemen lernen?

•  Wie lernen Kinder? à Lernen auf Umwegen, Neugier, Entdecken, Erforschen (anspruchsvolle) Probleme als Anreiz, sich mit diesen auseinanderzusetzen und diese zu überwinden, im Gegensatz zu vorgefertigten Einübungsmechanismen eines lehrerzentrierten Sportunterrichts. à „Richtige" Bewegungsabläufe ändern sich je nach Wahrnehmung, Individuum und Situation à Bewegungen erfahren, vergleichen, verändern (lassen).

•  Problemorientierung, Vermittlung à Genetisches Konzept: Unterricht setzt bei den situativen Wahrnehmungen und Problemen der SuS an. Die Lernbedingungen sollen vom Lehrer anschließend so (offen) gestaltet werden, dass das Problem fokussiert, aber nicht aus dem Weg geräumt wird. Erst in der handelnden Auseinandersetzung mit dem Problem werden Lernprozesse und Lerngelegenheiten ermöglicht. Über „impulsgebende Gespräche“ sollen SuS inspiriert werden, eigene Lösungsansätze zu entwickeln. Der Lehrer unterstützt diesen Prozess und bietet geeignete Rahmenbedingungen.

Exkurs: Wie können SuS im Sportunterricht an Problemen lernen?

Problemorientierter Sportunterricht soll daher vom Lehrer so geplant/gestaltet werden, dass SuS... • ... auf lohnende Probleme treffen (können), • ... die ihre Neugier/ Interesse wecken (können), • ... die sie erkennen (können), • ... aus denen sie Lösungen entwickeln (können).

Weitere Merkmale eines problemorientierten Unterrichts... •  Reflektieren und kognitive Phasen bevorzugt in Kleingruppen •  Anhalten als Mittel zur Sofortanalyse: „Wo steht ihr gerade? Was fällt euch auf?“ •  Irrwege zulassen und Konsequenzen daraus entwickeln (lassen): „Was lief schief / gut und warum? Welche Schlussfolgerunen lassen sich ableiten?“ •  Bewegungsdifferenzen als Probleme erfahren lassen •  SuS binnendifferenziert in Kleingruppen unterrichten, um Vergleiche, unterschiedliche Lösungsansätze und individuelle Förderung bzw. Problemlösungsstrategien zu ermöglichen.

Grundtechniken Teil 2: Parkourdurchlauf

Die Geräte / Hindernisse werden für einen Geräte-durchlauf zusammengestellt. Ziel ist es, den Parkour flüssig und gleichmäßig zu durchlaufen. Die folgenden Bilder zeigen Stationen unseres Parcours.

Verschiedene kategorisierte Level und Fertigkeiten (siehe Beispiel auf folgender Folie): Die Geräteanordnung und die Bewegungsfertigkeiten sind nach Schwierigkeitsstufen gegliedert. Grundlage hierfür sind die Basis-Geräteanordnung und die Basis-Bewegungsfertigkeiten. Die Minimalanforderung entspricht der Note 3 (z.B. das Überwinden eines Hindernisses mit Hilfe einer Basistechnik des Parkoursports). • Individueller Lernfortschritt • Bewertung nach Flüssigkeit und Eleganz der Durchläufe • Kreativität: Zusätzliche Gestaltung des Durchlaufs durch eigene Bewegungen oder Gerätschaften. • Nicht auf Zeit – eher gleichmäßiges Tempo!

Bewertungskriterien

Beispielkarte für kategorisierte Level

Reflexion des Fachtages •  Le Parkour ist etwa ab der 8. Jahrgangsstufe sinnvoll

durchführbar - man muss jedoch seine Lerngruppe darauf vorbereiten!

•  Verhaltensregeln sind am Anfang der Unterrichtseinheit zu thematisieren und in jeder Stunde weiter zu entwickeln!

•  Der Einstieg in die Unterrichtseinheit kann beispiels- weise durch Videomaterial erfolgen, das auch auf die Gefahren der Sportart hinweist!

•  Alle Geräte sind entsprechend zu sichern! •  Le Parkour ist erzieherisch wertvoll, wegen des gemein-

samen Geräteaufbau und -abbaus, wegen der Hilfe- und Sicherheitsstellung sowie wegen der gegenseitigen Rücksichtsnahme der SuS.

•  Lob an alle Referenten! Tolle Verknüpfung von Theorie & Praxis!

Literaturhinweise •  HESSISCHES KULTUSMINISTERIUM (2010): Hessischer Lehrplan

Sport. Gymnasialer Bildungsgang. Jahrgangsstufen 5G bis 9G und gymnasiale Oberstufe.

•  KRICK, F. (2008): http://www.sport.uni-frankfurt.de/Personen/Krick/Turnen/SSP/Parkour_Krick.pdf (Zugriff am: 06.09.2010)

•  ROCHHAUSEN, S. (2010): Parkoursport im Schulturnen. Books on Demand GmbH. Norderstedt.

•  SCHMIDT-SINNS, J. et al. (2010): Le Parkour & Freerunning – Basisbuch für Schule und Verein. Meyer & Meyer Verlag. Aachen.

•  SCHMIDT-SINNS, J. (2008): Parkour – hier ist der Weg das Ziel. In: Lehrhilfen für den Sportunterricht, Schorndorf, 57 (2008), Heft 9.

•  Videos: Youtube (Unbedingt ansehen: Videos mit Damien Walters)