ERSTVERSORGUNG VON PATIENTEN MIT SCHÄDEL- HIRN...

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R E N E K L E I N B A U E R D G K P, L K S T . P Ö L T E N

ERSTVERSORGUNG VON PATIENTEN MIT SCHÄDEL-

HIRN-TRAUMA

BACKGROUNDINFO

•  traumatische Hirnverletzungen sind die Hauptursache für den Tod oder bleibende Behinderung von Traumapatienten •  40% der Polytraumatisierten zeigen eine ZNS

Verletzung •  Kopfverletzungen führen bei 25% der

Traumapatienten zum Tod, bei Verkehrsunfallopfern sogar bis zu jeder zweite! •  scherwiegende Kopfverletzungen gehen oft mit

einem HWS Trauma einher.

PATHOPHYSIOLOGIE

•  Unterscheidung in offene und geschlossene Kopfverletzungen •  Unterscheidung in primäre und sekundäre

Hirnschädigung

UNTERSUCHUNG DES SCHÄDEL-HIRN-TRAUMATISIERTEN PATIENT

©ITLS,2010

SCHNELLE TRAUMA UNTERSUCHUNG

•  Kopf: •  Untersuchung auf augenscheinliche Verletzungen •  Blutung (ev. Liquoraustritt) aus Nase oder Ohr •  Battlezeichen (Schwellung oder Hämatom hinter dem Ohr) •  Monokel- oder Brillenhämatom •  Cave: keine Magensonde oder nasale Intubation!

SCHNELLE TRAUMA UNTERSUCHUNG

•  Pupillen: •  beide Pupillen weit und lichtstarr à ev. Hirnstammläsion à

schlechte Prognose •  beide Pupillen erweitert und lichtreaktiv à Veränderung oft

vollständig reversibel •  einseitige erweiterte und lichtreaktive Pupille à frühes

Anzeichen einer Hirnschwellung à Alarmzeichen!

SCHNELLE TRAUMA UNTERSUCHUNG

•  Extremitäten: •  auf Empfindung und Muskelfunktion achten •  Bewegung möglich •  wenn bewusstlos, Reaktion auf Schmerzreiz

•  Decortikationshaltung (gebeugte Arme, gestreckte Beine) •  Decerebrationshaltung (Arme und Beine gestreckt,

„Enthirnungsstarre“)

SCHNELLE TRAUMA UNTERSUCHUNG

•  Neurologische Untersuchung:

SCHNELLE TRAUMA UNTERSUCHUNG

•  Vitalparameter: •  Erhebung schon während der Untersuchung •  Wichtige Indikatoren für den Verlauf eines SHT •  regelmäßige Kontrolle und Dokumentation!

VERSORGUNG DES SHT

•  Sicherung des Atemwegs und Gewährleistung einer optimalen Oxygenierung •  Bewegungseinschränkung mittels Spineboard oder

Vakuummatratze inklusive HWS Orthese •  Unruhe und Stress vermeiden, ev. Sedierung •  Statusdokumentation (Vitalwerte, Bewusstsein,

Pupillen, GCS) •  kontinuierliche Verlaufskontrollen •  legen von mind. 2 großlumigen Venenzugängen

TRANSPORT

•  Patient soll relativ stabil sein •  Kontrollen vor Abfahrt: •  Airway •  Breathing •  Circulation •  Disability •  Enviroment/Exposure

ZUSAMMENFASSUNG

Die wichtigste Aufgabe der Pflegeperson bei der Erstversorgung eines Patienten ist die schnelle

Einschätzung der Situation und die genauesten Beobachtungen der besprochenen Symptomatik!

LITERATUR

•  John E. Campbell, Präklinische Traumatologie, 6., aktualisierte Auflage, 2010 Paerson Studium, München •  Empfehlung zur Erstversorgung von Patienten mit

Schädel-Hirn-Trauma, AG zur Optimierung der Erstversorgung von Patienten mit SHT, 2007