Freie Ausbildung DEMETER NRW & Hessen 3. Lehrjahr Dozent: Sebastian Bauer.

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Freie Ausbildung DEMETER NRW & Hessen

3. Lehrjahr

Dozent: Sebastian Bauer

20.08.2008 - Überblick

• Wiederholung– Kosten- und Leistungsrechnung– Vollkosten-/ Teilkostenrechnung

• Deckungsbeitragsrechnung / Planung– Planungsrechnung (Planung eines Betriebes:

Deckungsbeitragsrechnung)

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Vollkostenrechnung• Vollkostenrechnung = Kostenrechnung, bei der

sämtliche Kosten auf den Kostenträger verrechnet werden

• Ziel: die effektiv oder planmäßig entstandenen Kosten eines Kostenträgers (Ware, Dienstleistung, Produkt) festzustellen

• eine Differenzierung der Kostenarten in Einzelkosten und Gemeinkosten wird vorgenommen, um mit Hilfe der Kostenstellenrechnung die Gemeinkosten nach dem Durchschnittsprinzip über mehr oder weniger differenzierte Verrechnungssätze auf den Kostenträger (Produkt, Erzeugnis) zu verrechnen

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Teilkostenrechnung

• Teilkostenrechnung = nur ein Teil der angefallenen Kosten wird auf den Kostenträger verrechnet

• dem Kostenträger wird in der Regel lediglich die variablen Kosten oder die Einzelkosten zugeordnet um so eine Verrechnung von fixen Kosten bzw. Gemeinkosten zu vermeiden

• Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein Teilkostenrechnungssystem

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Kostenstellenrechnung• Ist-Kostenrechnung (IKR) = die traditionelle Form der

Kostenrechnung, bei der die in der vergangenen Abrechnungsperiode tatsächlich angefallenen Kosten (Ist-Kosten) ohne Korrekturen auf die Kostenstellen und Kostenträger verrechnet werden

• Die Ist-Kostenrechnung gibt Aufschluss darüber, welche Kostenarten in welcher Höhe in der abgeschlossenen Periode angefallen sind

• Kostenumwälzprinzip: Die Umwälzung tatsächlich angefallener Kosten auf die Kostenträger bedeutet, dass eine Kontrolle der Wirtschaftlichkeit unmöglich ist

• Innerbetriebliche Verrechnung von Leistungen und Kosten: in der Landwirtschaft werden die ausserhalb der Buchführung erfassten Warenströme gleichfalls mit einbezogen und einer Bewertung unterzogen

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Gesamtübersicht Kostenrechnung

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• Ziel: Nicht zugeteilte Leistungen und Kosten sollten sich aufheben

Betriebsbereich Kartoffeln

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Kostenstelle Tiere/Futterbau/Grünland

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Interne Verrechnung

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Deckungsbeitrag I

• Deckungsbeitrag = die Differenz zwischen den erzielten Erlösen (Umsatz) und den variablen Kosten

• Ergebnis = Betrag, der zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung steht

• DB = E-Kv• Der Deckungsbeitrag kann sowohl auf die

Gesamtmenge (DB) eines Produktes bezogen sein, als auch auf eine Mengeneinheit (db) (Stückgröße) oder Maßeinheit (ha)

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Deckungsbeitrag II

• Ist entscheidender betriebsinterner Rentabilitätsmaßstab

• Wichtig in der Landwirtschaft: die möglichst genaue Schätzung der nachhaltig erzielbaren Naturalerträge und Erzeugerpreise beeinflussen maßgeblich die Höhe des Deckungsbeitrages

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Deckungsbeitragsrechnung III• Man unterscheidet:– Die einstufige Deckungsbeitragsrechnung ( Direct Costing)

die aufsummierten Deckungsbeiträge werden ermittelt und davon die kompletten Fixkosten abgezogen

– Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung (Fixkostendeckungsrechnung) Fixkostenblock wird weiter aufgespalten und die Kosten den verursachenden Unternehmensbereichen zugerechnet

– In der Landwirtschaft wird normalerweise die einstufige Deckungsbeitragsrechnung als Planungsinstrument eingesetzt

– Dient auch zur Umstellungsplanung von konventionelle auf biologisch-dynamische Wirtschaftsweise

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Deckungsbeitragsrechnung – Vorgehen -

• Ausgangssituation beschreiben• Ziele festlegen• Vermarktungskonzept entwerfen• Viehbesatz ermitteln und künftige Erträge und

Leistungen sowie Preise abschätzen• Deckungsbeiträge errechnen• Naturalbilanzen erstellen (Futter, Dünger, Arbeit,

Nährstoffe)• Fruchtfolgeplanung• Investitions- und Finanzierungsbedarf errechnen• Festkosten ermitteln• Privataufwand feststellen• Ergebnisse bewerten

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Deckungsbeitragsrechnung – Vorgehen -

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Ausgangsituation Betrieb• Familiäre Situation: Betriebsleiterin ist Agraringenieurin, Lebensgefährte arbeitet

außerlandwirtschaftlich, Vater (60 Jahre) ist mit 0,3 AK im Betrieb tätig.• Arbeitskräfte: Betriebsleiterin 1,0 AK, Vater 0,3 AK• Flächenausstattung: 40 ha LF, 30 ha Acker, 10 ha Grünland, teilweise gepachtet Boden:

Sandiger Lehm auf Schieferverwitterungsboden 15 – 40 Bodenpunkte, Schlaggröße: 1 ha • Natürliche Bedingungen: 343 m ü. NN Niederschlag: 760 mm, 190 mm in Vegetationszeit

Temperatur: 7,3° C im Jahremittel • Fruchtfolgen: Fruchtfolge 1: GPS Deckfrucht / Kleegras - Kleegras - Dinkel - Dinkel - Roggen

mit Weißkleeuntersaat - Schälhafer (tiefgründige Böden) Fruchtfolge 2: Schälhafer - Dinkel mit Weißkleeuntersaat - Roggen mit Weißkleeuntersaat – Schälgerste (flachgründige Böden)

• Tierhaltung: 13 Milchkühe, 57.000 kg 8 Mastbullen Aufstallung: Milchkühe – Anbindehaltung Mastbullen – Laufstall und Anbindehaltung Fütterung: Siloballen von Hand

• Vermarktung: Milch an Biomolkerei Getreide gesackt an Bäckereien, Naturkostläden und andere Verarbeiter Mastbullen viertelweise an Endverbraucher

• Finanzielle Situation: Wenig Fremdkapital, Rücklagen vorhanden, Altenteil muss erbracht werden

• Planung: Neubau Legehennenstall mit Volierensystem (1.Stufe 1500 Tieren, 2.Stufe 3000 Tiere) Aufgabe der Milchviehhaltung Sonstiges Grünlandregion, Hessen Betrieb wurde im letzten Jahr auf Betriebsleiterin übertragen, Geschwister wurden abgefunden

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Zielvorstellungen Betrieb

1. Wieviele Personen sollen in Zukunft von dem Betriebseinkommen leben? Eine Betriebsleiterin, in einigen Jahren 2 Kinder, 2 Altenteiler

2. Muß das Einkommen erhöht werden? Ja, für die Tilgung der Verbindlichkeiten der geplanten Investitionen in die Legehennenhaltung, für Altenteilsleistungen sowie für die Kinder.

3. Darf die Arbeitsbelastung steigen? Können zusätzliche Arbeitskräfte mit eingeplant werden? Die Arbeitsbelastung kann kurzfristig steigen, da die Eltern und der Lebensgefährte mithelfen. Mittelfristig wird ein Mitarbeiter für die täglich anfallenden Arbeiten eingestellt.

4. Welche Neigungen hat die Familie? Umgang mit Tieren und Vermarktung der Erzeugnisse von Tier und Pflanze. Interesse der Hofnachfolgerin am Umgang mit Kunden, daher Ausbau der Direktvermarktung angedacht (Legehennen und Eiervermarktung).

5. In welchen Betriebszweigen liegen Erfahrungen vor? Gute Erfahrungen im Marktfruchtbau und in der Getreidevermarktung, Erfahrungen in Legehennenhaltung.

6. Kann und soll investiert werden? Welche Risikobereitschaft besteht? 1 Jahr: Neubau für 1500 Legehennen (Investition ca. 100.000€) 5 Jahre: Erweiterung auf 3000 Legehennenplätze.

7. Welche Ziele haben Vorrang? Ein stabiles sicheres Einkommen, Altenteil soll tragbar sein, mittelfristig geringe Arbeitsbelastung, langfristig geringe finanzielle Belastung.

8. Welche persönlichen, familiären, sozialen Ziele sind außerdem wichtig? Zeit für Freunde, Weiterbildung, 3 Wochen Urlaub im Jahr.

Betriebsdaten – Beispiel -

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Deckungsbeitrag Ackerbau

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Ackerbau I

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Ackerbau II

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Deckungsbeitrag Tierhaltung

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Zusammenfassung

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Festkosten

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Erfolgsgrößen

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