Post on 23-Feb-2016
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e v e n t k u n s t h a n d w e r k s p o r t a b e n t e u e r p o r t r ä t d e s i g n a r c h i t e k t u r t r a d i t i o n
Einer der vielen Vorteile der Audi Leichtbautechnologie besteht darin, dass ein leichteres Auto weniger Treibstoff verbraucht und somit weniger CO2-Emissionen verursacht. In der gesamten A6 Baureihe wurde der Treibstoff verbrauch um bis zu 21% reduziert. Beispielhaft ist auch der 3.0 TDI 6-Zylinder-Motor in der Energieeffi zienz-Kategorie A mit einem CO2-Ausstoss von lediglich 136 g/km. Mehr Infos bei Ihrem Audi Händler oder unter www.audi.ch/a6avant
Audi A6 Avant 3.0 TDI multitronic, 150 kW (204 PS), Normverbrauch gesamt: 5,2 l/100 km, Benzinäquivalent: 5,8 l/100 km, 136 g CO2/km (Durchschnitt aller verkauften Neuwagen: 159 g/km), Energieeffi zienz-Kategorie: A.
Weniger Gewicht.Weniger Verbrauch.Weniger Franken.Mehr Audi A6 Avant.
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val sinestra – landschaft des jahres 2011
was darf's denn sein?
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w o h n t r ä u m eengadiner traumhaus
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r e i t e ndavos goes western
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brücke 49 – fast wie zu hause
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t r a d i t i o nhickory-ho'
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n a t u r s c h u t zvon wölfen und menschen
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g o l d r a u s c hgoldrausch im oberland
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i n h a l t s v e r z e i c h n i s
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Einer der vielen Vorteile der Audi Leichtbautechnologie besteht darin, dass ein leichteres Auto weniger Treibstoff verbraucht und somit weniger CO2-Emissionen verursacht. In der gesamten A6 Baureihe wurde der Treibstoff verbrauch um bis zu 21% reduziert. Beispielhaft ist auch der 3.0 TDI 6-Zylinder-Motor in der Energieeffi zienz-Kategorie A mit einem CO2-Ausstoss von lediglich 136 g/km. Mehr Infos bei Ihrem Audi Händler oder unter www.audi.ch/a6avant
Audi A6 Avant 3.0 TDI multitronic, 150 kW (204 PS), Normverbrauch gesamt: 5,2 l/100 km, Benzinäquivalent: 5,8 l/100 km, 136 g CO2/km (Durchschnitt aller verkauften Neuwagen: 159 g/km), Energieeffi zienz-Kategorie: A.
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e r l e b n i s & s p o r tder himmel schon südlich, die luft aber frisch
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i n h a l t s v e r z e i c h n i s
herausgeber marc gantenbein verlag/inserate printmedia company chur,
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pl anoje t, weiss, hol zfrei, 120 g. lieferant sihl + eik a papier ag, 8800 thalwil.
liebe leserinnen, im vorliegenden maga zin ist im einen oder andern beitrag nur
in män n lich er for m die r ede. s elbst verstän dlich ist in solch en fällen imm er
auch die weibliche form gemeint, aus gründen der lesefr eundlichkeit jedoch
nicht e xplizit erwähnt. wir danken für ihr verständnis.
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a b e n t e u e rbündner rheinreise
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n a t u r & k u l t u rgeheimnisvolles paradies
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Papier aus verantwortungs-vollen Quellen
Papier issu de sources responsablesCarta da fonti gestite in
maniera responsabile
m u s i kvolksmusik aus graubünden – aber eben doch mal anders
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h a n d w e r k & d e s i g nliebhaberstücke aus massivholz
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Liebe Leserin, lieber Leser
Was darf's denn sein?
Ein traditioneller und gemütlicher Abend mit Ländlermusik und
Fondue? Ein faszinierender und entspannender Spaziergang unter
die wild rauschenden Wasserfälle der Rofflaschlucht oder auch
aktive Erholung in den schwindelerregenden Höhen der Diavolezza?
Traditioneller Jazz unter freiem Himmel oder in mondäner
Atmosphäre? Eine Wanderung durch die weite Landschaft des
Unterengadins mit historischen und kulturellen Highlights? Den
Golfsport neu erleben: In seiner ursprünglichen und traditionellen
Form des Hickory-Ho', oder auch einfach nur aus dem Alltagstrott
heraustreten und die Gastfreundschaft einer persönlich geführten
Pension geniessen. Oder soll es der Hauch des Abenteuers sein?
Hoch zu Pferde die weite Landschaft durchstreifen, wie es einst
die Pioniere des Westens taten und im Saloon die gefundenen
Goldnuggets verspielen?
Was immer es in der Vielfalt Graubündens auch sein darf:
Für Sie entdeckt es
Ihr Marc Gantenbein
Marc Gantenbein, Herausgeber
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Will man die Val Sinestra besuchen, startet man seinen Ausflug am besten mit einem Aufenthalt im malerischen
Sent. Auf 1450 Metern Höhe auf einer Sonnenterrasse gelegen, ist das historische Engadinerdorf ein idealer
Ausgangspunkt. Hat doch Sent selbst schon einiges zu bieten ...
TExT EMAnUEL ELSA | FOTOS AnDREA BADRUTT
val sinestra – landschaft des jahres 2011
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Als Anfang des 18. Jahrhunderts im
Engadin noch grosse Armut herrschte, suchten und
fanden viele Senter ihr Glück als Zuckerbäcker und
Kaffeehausbesitzer in Italien. Einmal zurückgekehrt
brachten sie nicht nur den neu erworbenen Reichtum,
sondern auch einen Teil italienischer Kultur zurück ins
Engadin. So präsentiert sich Sent noch heute in teilweise
italienischem Baustil. Häufig ziert der berühmte, im
Stile der klassischen Palazzi gehaltene zwiebelförmige
Senter Giebel die reich mit beachtenswerten Sgraffiti
verzierten Häuser. Aber auch ansonsten gibt es hier
viel zu entdecken. Denn bis zum heutigen Tage beher-
bergt Sent ein reiches Kulturschaffen. So leben und
arbeiten der international renommierte Künstler not
Vital, der Maler und Plastiker Gottfried Honegger oder
auch der weitherum anerkannte Galerist Enzo Sperone
ganz oder teilweise in Sent. Von Sent führt ein Kilometer
langer Höhen- und Panoramaweg in die eigentliche Val
Sinestra, direkt zum Hotel «Val Sinestra.» Der beein-
druckende Jugendstilbau aus dem Jahre 1912 blickt auf
eine Tradition als klassisches Kurhaus in Verbindung mit
Heilquellen zurück.
1970 wurde der Kurbetrieb eingestellt, bis 1978 die
Umnutzung in ein Hotel erfolgte. Das Hotel und das darun-
ter liegende Berghaus laden zu aktiver Entspannung
im historischen und gastfreundlichen Ambiente. Von
hier aus lässt sich in Tagesmärschen hervorragend die
wundervolle Engadiner Bergwelt erkunden. Auch das
Oberengadin und der nationalpark mit seiner üppigen
Flora und Fauna sind in Kürze und gut erreichbar.
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Ein reichhaltiges Programm bietet nebst der faszinierenden Landschaft und zahlreichen geführten Wanderungen
den ganzen Sommer über aktive Erholung, sei es bei einem Massage-Workshop oder bei einem Kurs in bota-
nischem Zeichnen. Wer immer die Ruhe sucht, etwas abseits des Trubels in der ersten Frühlingswärme, unter
dem tiefblauen Engadiner Sommerhimmel und dem Geruch von Heu, im stillen, goldenen Licht der herbstlichen
Lärchen, im einsamen Knirschen des Schnees unter den Schuhen im Winter: In der Val Sinestra wird man fündig.
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Seit 26 Jahren haben die Küenzis ihr traumhaftes Feriendomizil im Engadiner Dorf Bever.
Chesa Wazzau – eine Liebesgeschichte in fünf Akten.
TExT nIcOLE GUTScHALK | FOTOS cHRISTIAn KüEnZLI
engadiner traumhaus
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Erster Akt, die Verirrung: Es war im Spätherbst 1984, als sich christian Küenzi ins Bergell
aufmachte, um den Vertrag für ein Ferienhaus in Bondo zu unterschreiben. Vor dem vereinbarten Termin setzte
sich der freischaffende Fotograf in die Dorfbeiz, trank einen Kaffee und studierte die «Engadiner Post». Im
Lokalblatt fand er eine Anzeige zum Verkauf eines alten Engadinerhauses in Bever, dessen Besichtigungstermin
für jenen Tag angesetzt war. Warum nicht später noch vorbeischauen, wenn ich schon in der Gegend bin, dachte
sich christian Küenzi. Der Vertragsabschluss für das Haus in Bondo war schnell erledigt. Ein nettes Häuschen,
in einem netten Dorf, aber letztlich ein Kompromiss. christian Küenzi und seine Frau hatten sich eigentlich etwas
Älteres, charmanteres ersehnt.
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Zweiter Akt, Fall in Love: Ein paar Stunden später stand christian Küenzi, vom Zufall gelenkt,
in der Scheune der chesa Wazzau in Bever, einem alten Bauernhaus, erbaut um 1600. «Ich hatte noch keinen
Fuss ins Haus gesetzt und wusste bereits: Das ist es!», sagt christian Küenzi, und es scheint, als würde er
diesen Moment vor 26 Jahren noch einmal durchleben. Beinahe sakral hätte der Raum gewirkt, golden erleuch-
tet von den Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die geschnitzten Holzlatten der Scheunenwände bahnten.
«Es herrschte eine Lichtstimmung, wie man sie nur selten erlebt», sagt christian Küenzi. Die Faszination setzte
sich im Wohnhaus fort, dokumentiert in zahlreichen Fotos. Von den urchigen Holztüren, den archaischen Truhen,
dem Gewölbe der Küche, der vorderen und der hinteren Stüva (Stube) in ihrer eleganten Kassettenverkleidung,
dem hellen Fürstenzimmer, dem schlichten Knechtenzimmer und dem Suler – dem stattlichen Eingangsraum des
Engadinerhauses mit seiner schiefen Decke. Verena Küenzi sah sich die Bilder zu Hause in Kilchberg in aller Ruhe
an und sagte dann: «Ja, das ist es.»
Dritter Akt, eins werden: Vom Kaufvertrag in Bondo sind die Küenzis daraufhin zurückgetreten
und mussten eine Busse zahlen. Schmerzvoll zwar, aber das war es wert. «Wir hatten grosses Glück», sagt Verena
Küenzi, «dass sich der nachbar der chesa Wazzau für uns eingesetzt hat.» Er müsse wohl gespürt haben, dass sie
es mit dem Haus gut meinen würden und nicht daran interessiert waren, es auszuhöhlen, um darin zwei bis drei
Ferienwohnungen mit modernstem Ausbaustandard unterzubringen. Verena Küenzi steht gerade am langen Tisch
im Suler und steckt den Saum von neuen Vorhängen ab. Manchmal seien sie ein paar Tage hier oben, und jeder
«chlütere» etwas vor sich hin – es gäbe immer etwas zu tun – und sie merkten erst bei der Abreise, dass sie eigent-
lich kaum aus dem Haus gekommen seien. Vieles in der chesa Wazzau wurde von der mittlerweile pensionierten
Werklehrerin über die Jahre hergerichtet, genäht oder dekoriert. «Es ist wohl die grösste Leidenschaft meiner Frau,
durch Brockenhäuser und Antiquitätengeschäfte zu stöbern und mit Schätzen aus der Vergangenheit nach Hause
zu kommen», sagt christian Küenzi auf dem Rundgang durchs Haus. Vor allem Bilder hätten es seiner Frau angetan.
Und diese werden nicht etwa planlos verteilt und aufgehängt, sondern folgen einer thematischen Anordnung. So ist
die hintere Stüva momentan gerade dem Thema Tiere gewidmet. Ein altes Schwarz - Weiss - Foto, das Männer auf
der Bärenjagd zeigt, hängt zwischen einem Aquarell, auf dem Hahn und Henne mit ihrem nachwuchs abgebildet
sind, und einer Kreidezeichnung mit weidenden Kühen. Auf die Frage, ob man sich in Sachen Einrichtung immer einig
gewesen sei, antwortet christian Küenzi ohne lange zu überlegen: «Ja, schon.» Und ergänzt: «Wo Diskussionen
hätten entstehen können – beim Umbau der Küche und beim Badezimmer etwa –, haben wir unsere Rollen aufge-
teilt.» So hat Verena Küenzi in der Küche die gestalterische Federführung übernommen, wo ein altes Holzregal aus
dem Fundus des Hauses, zahlreiche Kochbücher und Geschirr beheimatet sind. Ihr Mann war für die Gestaltung im
Bad zuständig, wo er zwei Waschbecken und eine Toilette von Philippe Starck installieren liess. Ob es denn noch
weitere Umbaupläne für die chesa Wazzau gebe?
Vierter Akt, die anderen: «Ein grosses Badezimmer im Obergeschoss vielleicht», sagt christian
Küenzi. Und fügt an: «nicht wegen uns – für die Mieter, die sind sich eben einen gewissen Standard gewöhnt.» Die
Entscheidung, zu vermieten, fällten die Küenzis vor zwei Jahren. Sie ist ihnen nicht leicht gefallen, schliesslich sind
sie mit dem Haus zusammengewachsen. 24 Jahre hatten sie mit ihrem Sohn und der Tochter, mit Verwandten und
Bekannten in der chesa Wazzau zugebracht. Den Weihnachtsbaum im Suler platziert, an der langen Tafel Platz
genommen und Geschenke ausgepackt. nun verbringen die Küenzis Weihnachten in Kilchberg oder im Ausland. «In
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der Hochsaison lässt sich das Haus eben besonders gut vermieten», sagt christian Küenzi, als müsse er sich selber
noch einmal überzeugen. «Und schliesslich sind wir als Rentner flexibel, wir können also gut in der nebensaison hier
heraufkommen.» Anpassungen für die Mieter hätte man bisher nur wenige unternommen: So wurden etwa gewisse
Zimmer umgetauft, da ihre namen zu negativ geklungen hätten. Aus dem Knechtenzimmer wurde kurzum das
Jenatschzimmer (nach Jürg Jenatsch, dem Retter Graubündens im Dreissigjährigen Krieg) und aus der
«Jugendherberge» das Schwalbenzimmer. Auch ein Fernseher fand nach über zwei Jahrzehnten Einzug ins Haus.
«Mit Satellitenempfang – das gehört für viele Menschen ganz einfach zum Ferienprogramm.»
«Letztlich ist die Vermieterei aber auch ganz spannend», sagt Verena Küenzi. «Man hat aussergewöhnliche
Begegnungen.» Wie etwa mit der Grossfamilie aus Abu Dhabi, die mit ihrer ganzen Entourage, mit Köchen und
Bediensteten, angereist sei.
Fünfter Akt, loslassen, allmählich: Wir stehen in der Scheune der chesa Wazzau, die vor weni-
gen Monaten von einem Bauern aus dem Dorf leer geräumt wurde. «Wir hatten den Raum jahrelang ausgeliehen,
weil wir keine Verwendung dafür hatten», sagt christian Küenzi. «Zuerst hat er darin Heu gelagert für seine Tiere,
am Schluss aber nur noch Holz und Kram.» Was nun daraus werden soll, aus diesem Raum, der christian Küenzi
vor 26 Jahren von seiner sakralen Schönheit überzeugt hat? Der Fotograf hält einen Moment inne und erzählt dann
von seiner Tochter, der Architektin, welche für die Scheune bereits Pläne gezeichnet hat. Geniale Pläne, wie der
Vater findet. Und schon scheint er wieder Feuer gefangen zu haben. Verena Küenzi hingegen ist müde, mag sich
nicht mehr auf den Aufwand und den Lärm von monatelangen Umbauarbeiten einlassen: «Wir konnten uns in der
chesa Wazzau gestalterisch ausleben, haben vieles nach unseren Vorstellungen umsetzen können – die grossen
Visionen für das Haus überlassen wir nun der nächsten Generation – wenn es an der Zeit ist.»
W o h n t r ä u m e
Mehr Informationen und Miete unter
chesa-wazzau.ch | atelier@christian-kueenzi.ch
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Alle Aktivitäten des Forum Würth Chur sind Projekte der Würth International AG.
georg peter luckMaler-Dichter-Denker
31.8.2012 – 10.2.2013Die retrospektive
Forum Würth chur ● Aspermontstrasse 1 ● 7000 Chur ● Tel. 081 558 0 558www.forum-wuerth.ch ● Mo - So 10 - 17 Uhr, Do 10 - 20 Uhr
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Der wilde Westen ist sanft. So sanft, dass man das Atmen durch die Nüstern hört. Der Geruch von frisch einge-
fettetem Leder liegt in der Luft. Hufgetrappel. Auf dem Turniergelände heitere, familiäre Stimmung. Darunter
vibriert Spannung.
davos goes western
TExT cLAUDIA HUTTER | FOTOS SPORTFOTO GöTZ | cLAUDIA HUTTER
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In Davos treffen sich einmal im Jahr «echte» cowboys und cowgirls mit ihren leichtfüssigen Pferden.
Quarterhorses, Paints, Appaloosas, Araber, aber auch gewöhnliche Freizeitpferde sind auszumachen. Die
Gangart der Westernpferde ist leicht, federnd, fast tänzelnd. Westernreiten verlangt vom Pferd Feinfühligkeit,
Intelligenz, Konzentration und Wendigkeit. Muskelprotze gibts hier keine. Bestimmt aber Muskel-Schönheiten.
Und die haben auf die kleinste Anweisung ihres Reiters blitzschnell zu reagieren.
Am SWRA-Turnier (SWRA: Swiss Western Riding Association) in Davos sind vom Anfänger bis zum Profi alle
anwesend. Und alle messen sie sich in freundschaftlicher Manier auf dem gleichen Platz. Unter den Augen der
gleichen Richterinnen, aber in unterschiedlichen Stärkeklassen. Hier ist jemand auffälliger herausgeputzt als
dort. Hier blinkts ein bisschen üppiger als dort. «Blingbling» für Pferd und Reiter oder lieber «old fashioned» –
grad so, wie man es sich aus einem guten alten Western-Klassiker gewohnt ist. Individualität ist erlaubt, ja
gefragt. Frauen geben den Ton an, je höher aber die Stärkeklasse, umso mehr müssen sie mit männlicher
Konkurrenz rechnen. Atmosphäre und Bergpanorama in Davos Frauenkirch, gleich beim Eingang ins wildroman-
tische Sertigertal, sind perfekt. Dieser Auffassung sind auch die aus Deutschland angereisten Richterinnen. Von
45 Western-Disziplinen standen im Sommer 2011 deren 41 auf dem Programm. Die Disziplinen nennen sich:
Reining, Trail, Pleasure, Horsemanship, Lope Over, Barrel Race, Western Riding, Super Horse, Hunter under
Saddle usw. Das Turnier vom vergangenen Jahr, das zweite SWRA-Turnier in Davos überhaupt, verzeichnete mit
320 Starts gleich doppelt so viele wie jenes von 2010. Doch was macht diese in der Schweiz noch junge Sportart
so faszinierend? Es ist wohl das Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter, das aussieht, als wäre es ein
Kinderspiel und gleichzeitig Harmonie pur und höchstes Können voraussetzt. In dieser disziplinierten Interaktion
zwischen Mensch und Tier dürfte die Herausforderung liegen, nach der sich junge wie ältere Reiterinnen und
Reiter sehnen. Ein Verschnitt zwischen Wettkampf und Spiel. Sport im ureigentlichen Sinne. Aber Achtung! «In
der nach aussen sichtbaren Leichtigkeit steckt jahrelanges, intensives Training. Ein Westernpferd ist darauf
trainiert, auf kleinste Gewichts- und Schenkelhilfen zu reagieren, damit es eigenständig arbeitet», erläutert
carmen Spinas (32) vom Reitstall Davos ihre Passion als Western-Reittrainerin.
Western Feeling – Seit gut zehn Jahren übt carmen Spinas den Western-Reitsport aus.
Aus ihrem Hobby machte sie, die ehemalige Primarlehrerin, die in Tinizong (GR) aufwuchs, kurzerhand ihren Beruf.
Denn Passion will gelebt werden. Und pädagogisches Geschick braucht es nicht nur in der Schulstube, auch im
Umgang mit Pferd und Reiter. Geritten ist die umtriebige Bündnerin, die regelmässig auf Turnierplätzen in der
Schweiz anzutreffen ist, schon als kleines Mädchen. Seit Herbst 2010 ist sie offiziell anerkannte Westerntrainerin
B. Manchmal werden Mädchenträume eben doch wahr! Besonders dann, wenn man gewillt ist, auch hart genug
dafür zu arbeiten. Pikantes Detail eines Mädchentraums: Die Wahl-Davoserin schloss die Prüfung zur
Westerntrainerin B gleich als Beste mit der note 5.4 ab. Wer so vom Pferde-Virus beseelt ist wie carmen Spinas,
der schafft es, aus dem Lebenspartner den Reit- und Geschäftspartner zu machen. Seit Sommer 2008 betreibt
carmen Spinas zusammen mit Ehemann claudio Spinas (35) den Reit- und Pensionsstall in Davos Frauenkirch
mit 11 Pensionspferden und 15 eigenen Pferden. claudio Spinas, der gelernte Kaufmann, führt den Stall als
Betriebsleiter, daneben erteilt er Reitunterricht, trainiert Pferde und absolviert die Ausbildung zum Western-
trainer c. Er resümiert: «Seit über zehn Jahren begleite ich carmen bei allen Turnieren und Ausbildungen im In-
und Ausland. Deshalb bot sich mir schon von Beginn weg die Möglichkeit, auf Spitzenpferden trainieren zu kön-
nen.» Im Mai 2012 kam Söhnchen Marco zur Welt. Bereits hat er seine ersten Reitstunden in der Halle hinter
sich – natürlich im wohlig-warmen Tragetuch ganz nahe bei Mama oder Papa.
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Nähere Informationen
www.reitschule-davos.ch | reitschule-davos@bluewin.ch
Yes, we can! Ohne die zahlreichen Helferinnen und Helfer, darunter auch zwei bis drei Lehrlinge,
könnte die junge Familie ihren Betrieb, der sieben Tage in der Woche geöffnet ist, kaum bewältigen. Denn
geführte Ausritte, Trekkings, klassische Reitstunden Englisch oder Western, Springstunden einzeln oder in
Gruppen, Reitlager für Kinder und Jugendliche oder Gastro-Kutschenfahrten (Fondue, Brunch oder Fleisch auf
heissem Stein) sommers wie winters – all dies und mehr ist in Davos ein Angebot, das sich zunehmender
Beliebtheit erfreut. So erstaunt es denn nicht, dass auf dem Davoser Reitplatz und in der Halle öfters mal
Englisch oder eine andere Sprache gesprochen wird. Hier kennt man sich und ist dennoch international einge-
stellt: im Herzen gutbündnerisch, offen und dienstleistungsbereit. Ein Ort, an den man gerne zurückkehrt.
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Im Dezember letzten Jahres hat in Vals eine Alpenpension mit einem völlig neuen Konzept eröffnet. Schnell ist sie
zum Dorfgespräch und zur neuen Anlaufstelle für den modernen Kosmopoliten geworden.
TExT THOMAS ScHAcHT | FOTOS THOMAS ScHAcHT
brücke 49 –fast wie zu hause
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«Wir wollten eine Alternative im
Hotelgewerbe kreieren», erklärt Thomas Schacht,
Besitzer der Brücke 49. Der Däne ist Ende 2009 nach
Vals gezogen, um hier mit seiner Schweizer Partnerin
Ruth nach erfolgreichen Karrieren in Dänemark – er
als Geschäftsentwickler, sie als Modedesignerin – ein
neues Leben zu beginnen.
Brücke 49 steht für luxuriöses Wohnen in den Alpen. Es
ist eine neuerfindung und Wiederbelebung des traditi-
onellen Bed & Breakfast und kombiniert hochwertiges
Design, zeitgemässe Gastkultur und die Ursprünglichkeit
des kleinen Bergdorfes Vals.
Verwandte Seelen«Wir empfangen keine Gäste, sondern ‹Freunde›, die
für ein verlängertes Wochenende bei uns absteigen,
eine Skiwoche hier verbringen, ihre Batterien aufladen,
indem sie die Therme Vals besuchen, in den Bergen
wandern oder einfach den Komfort und die Atmosphäre
des Hauses geniessen und entspannen», erklärt Ruth.
«Es ist wie ein Treffen verwandter Seelen, denn wir mer-
ken, dass unsere Gäste dieselbe Liebe zu Kunst, Kultur,
Musik und allem anderen haben, das einen erfüllten Tag
und ein glückliches Leben ausmacht.»
«Sie checken bei uns nicht ein und brauchen auch nicht
bedient zu werden. Wir machen Ihnen Tee oder Kaffee,
wenn Sie ankommen, und reden über dies und das.
Zeigen Ihnen, wie alles funktioniert, und sind neugie-
rig zu erfahren, wer Sie sind und was Sie von ihrem
Aufenthalt bei uns erwarten. Aber Sie sind ‹zu Hause›,
also benützen Sie das Haus, als ob es Ihres wäre.»
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Brücke 49 ist ein Ort, an dem man sich genauso frei bewegen soll wie zu Hause. Man kocht in einer wunderbaren
Küche und mit den besten Ingredienzien, welche die örtlichen Bauernhöfe zu bieten haben. Man liest, blättert in
internationalen Magazinen, trinkt ein Bier im erhöhten Garten und geniesst die Sonne auf dem Gesicht und die
Aussicht auf den Dorfplatz. Man veranstaltet ein Barbecue, trifft sich mit den anderen «Freunden» des Hauses
oder zieht sich auf ein nickerchen im frisch gemachten Bett zurück.
Raum für OriginalitätBrücke 49 ist ein grosses Haus mit lediglich vier Gästezimmern für maximal zehn Leute. Man kann sich zurück-
ziehen oder mit anderen Gästen unterhalten, wenn man Lust hat. Jedes Zimmer hat seine eigene Geschichte und
Persönlichkeit, die aus einem Mix aus originalen Strukturen von 1902 – dem Baujahr des Hauses – und handge-
machten Designstücken und Kunstwerken entsteht. Das soll nicht schick sein, sondern einfach sehr persönlich.
Wir versuchen für Sie eine möglichst schöne, gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
Sie sollen sich bei uns genauso zu Hause fühlen wie daheim.
Was Sie sehen, können Sie erstehenneben einer neudefinition des traditionellen B&B ist die Brücke 49 auch ein Showroom für zeitgenössisches
dänisches Design. Während vieler Jahre haben Ruth und Thomas Firmen in Produktdesign und Markenentwick-
lung beraten. Einige davon sind nun Teil des Valser Konzepts. Das Haus ist eine Eins-zu-eins-Ausstellung für
Möbel, Küchen, Geschirr, Textilien, Bäder, Accessoires, Betten, Bettwäsche und persönliche Wellness-Produkte.
Partner der Brücke 49 sind so bekannte Labels wie Vola, Kvadrat, Bisazza oder Royal copenhagen.
Luxuriös und nachhaltig«Wir wollten, dass die Brücke 49 so umweltfreundlich wie möglich ist, ohne unpraktisch oder unbequem zu sein»,
erklärt Thomas. «Vielleicht lachen uns die Leute aus, wenn wir die Bettwäsche an einer Leine hinter dem Haus
trocknen, aber es funktioniert, und wir mögen die Dinge gerne ein bisschen altmodisch und von Hand gemacht.
Das Haus wird vor allem durch Feuerholz aus den Wäldern rund um Vals geheizt.»
«Wir denken, die meisten unserer Gäste geniessen den Luxus noch mehr, wenn sie wissen, dass er ohne
besondere Umweltbelastung entsteht. Wir haben uns vor vielen Jahren in Vals verliebt, und wir möchten den
Ort so speziell und ursprünglich belassen und den charakter wahren, der ihn in den letzten Jahren zu einem
Rückzugsort für moderne Weltenbürger gemacht hat.»
«Unser deftiges Frühstück besteht hauptsächlich aus einheimischen Produkten: Milch, Käse und Joghurt von den
lokalen Bauern, hausgemachtes Brot und Birchermüesli, frische Fruchtsäfte, Honig von einheimischen Bienen
und natürlich feiner Kaffee und Tee.»
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Nähere Informationen
www.brucke49.ch
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Back to the roots – den Golfsport in seiner ursprünglichen Form dort praktizieren, von wo aus er die Schweiz
erobert hat, das ist dem gebürtigen St. Moritzer Enrico Degiacomi mit der Swiss Hickory championship im
Oberengadin gelungen. Im August 2012 findet die zweite Austragung statt.
TExT MIRJAM FASSOLD | FOTOS AnDREA cLAVADETScHER
hickory-ho’
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Der «spirit of the old game» ist es, was den Engadiner Enrico Degiacomi am Golfsport reizt. Den Geist des alten
Spiels aber findet der 47-Jährige nicht in modernem Equipment, atmungsaktiven Shirts und Stableford-Turnieren
mit zig Sonderwertungen, sondern in der ursprünglichen Variante des Spiels. Hickory Golf, das Spiel mit fast
100- jährigen Schlägern, hat es dem gelernten Hotelier und Golflehrer angetan. Golf, wie es zu Beginn des
20. Jahrhunderts gespielt wurde.
«Spirit of the old game»Degiacomis Liebe zum Hickory Golf ist kein Zufall, der passionierte cresta-Fahrer hat ein Faible für die britische
Variante, Sport zu treiben: jede Herausforderung annehmen, hart, aber fair kämpfen, auf dass der Beste gewinne,
und dem Sieger Tribut zollen. Degiacomi ist auf der Suche nach Möglichkeiten, den «spirit of the old game» zu
leben, zu seinen eigenen Wurzeln zurückgekehrt. Dorthin, wo die kontinentaleuropäische Golf-Bewegung ihren
Anfang genommen und er mit seinem Vater als acht-jähriger Knirps erstmals die clubs geschwungen hat: auf
den Golfplatz St. Moritz.
1891 war es, als britische Feriengäste in St. Moritz, auf 1800 Metern über Meer, den ersten Golfplatz der
Schweiz initiierten. Der 9-Loch-Platz beim «Kulm Hotel» war die erste Golfanlage der Alpen und nach Pau und
Biarritz (beide in Frankreich gelegen) eine der ersten auf dem europäischen Festland. über 70 Jahre lang wurde
auf dem Parcours Golf gespielt; 1964 wurde er geschlossen und in der Folge beinahe vergessen. 2001 dann die
Wiedereröffnung – der St. Moritzer Golfplatzarchitekt Mario Verdieri hatte auf dem historischen Gelände einen
neuen 9-Loch-Platz designt und dabei auf den ursprünglichen Verlauf der Spielbahnen Rücksicht genommen.
Vor über 120 Jahren, als die ersten Golfbälle durch die dünne Engadiner Luft flogen, waren dies keine Tri-Piece-
Bälle mit ausgetüftelten Dimple-Design, sondern schlichte «Guttys» – industriell hergestellte Bälle aus dem
kautschukähnlichen Material Gutta-Percha. Dimples – kleine Vertiefungen auf der Balloberfläche, welche das
Flugverhalten der Bälle massgeblich verbessern – wurden erst 1908 erfunden. nicht nur die Bälle, auch Schläger
und Golfbekleidung sahen zu Beginn des 20. Jahrhunderts anders aus als heute. Herren in Knickerbockern,
Hemd, Krawatte und Jackett, Damen in langen Röcken und Blusen prägten das Bild der Golfer in den ersten
Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Stilvoll war sie, die elegant «behutete» Golf-Gesellschaft vor hundert Jahren.
«Sich fürs Golfen fein zu machen, ist leider verloren gegangen», bedauert Ueli Lamm, mehrfacher Schweizer
Meister der Golf-Amateure aus St. Moritz.
nostalgie war mit im Spiel, als sich Enrico Degiacomi vor drei Jahren aufmachte, spielbereite Hickory-Schläger
zu suchen. In Schottland wurde er fündig. Traf Menschen, die wie er den «spirit of the old game» schätzen und
sich alten Equipments annehmen. Golf-Enthusiasten, die Hickory clubs – Golfschläger mit Schäften aus Ästen der
Hickory-Stauden, wie sie bis in die Dreissigerjahre des 20. Jahrhunderts üblich waren – sammeln und restaurie-
ren. Und Degicaomi fand rund um den Globus Gleichgesinnte, die das Golfspiel in traditioneller Kleidung und mit
historischem Material praktizieren. Dem Motto «back to the roots» und dem Trend zu authentischem Erleben
folgend, witterte Degiacomi eine Geschäftsidee: Seine Firma Delicious Golf soll die Durchführung von Hickory-
Golf-Kunden-Events anbieten. Dafür investierte der Engadiner in alte Ausrüstung; heute lagern bei Delicious
Golf rund 48 Hickory-Golf-Sets – «alle original, aber spielfertig aufbereitet» –, die Degiacomi seinen Kunden zur
Verfügung stellt.
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Turnier auf historisch bedeutendem GolfplatzGeschäft ist die eine Seite, Passion die andere. Enrico Degiacomi kennt und pflegt sie beide. Zum «spirit of the
old game» gehört für den St. Moritzer auch eine Meisterschaft. Ein Turnier, wie es schon vor hundert Jahren
stattgefunden hat: eine championship, im offenen Format ausgetragen, kein Handicap, keine Stableford-Punkte,
keine Kategorien und nur einen Sieger – den Swiss Hickory champion! Wo dieses Turnier auszutragen ist, darü-
ber konnte es keinen Zweifel geben: auf dem ersten 18-Loch-Platz der Schweiz, 1893 in Samedan eröffnet und
noch immer einer der attraktivsten des Landes. Auch optisch. Mit seinen zum Teil 700 Jahre alten Lärchen ist
der Platz unverwechselbar.
Die erste Swiss Hickory championship am 6. August 2011 sorgte in der internationalen Hickory-Szene für
Aufsehen. Der amtierende Hickory-Weltmeister Perry Somers aus Australien hatte sich für die ersten Schweizer
Titelkämpfe eingeschrieben – und am ersten Abschlag Gänsehaut: «Es ist immer etwas ganz Spezielles, eine
Hickory-Meisterschaft auf einem historisch bedeutenden Golfplatz zu spielen.»
Der «spirit of the old game», er zieht sich wie ein roter Faden durch die Hickory-Szene. «Hickory-Golfer sind sich
der langen Tradition und Geschichte dieses Sports sehr wohl bewusst und verhalten sich auch entsprechend»,
sagt Somers. Grösse zeigen, auch in der niederlage, gehört dazu. Der Weltmeister musste in Samedan einem
«Greenhorn» den Vortritt lassen. Roger Furrer, Bündner und Playing Profssional auf der canadian Tour, trat mit
Leih-Schlägern und in geborgten Knickerbockern an, entwickelte aber rasch ein gutes Gefühl für das historische
Material und gewann mit zwei Schlägen Vorsprung auf den Weltmeister. Somers gratulierte fair: «Roger ist ein
verdienter Sieger. Fürs Turnier ist es wunderbar, dass sein name, der name eines Schweizers, als erster auf
dem Pokal steht.»
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Somers will in diesem Jahr wiederkommen und seinen namen gleich unter jenen von Furrer gravieren lassen.
Sollte dem Hickory-Ass wieder ein Einheimischer vor der Sonne stehen, wird dies der guten Laune des Australiers
keinen Abbruch tun. Hickory-Golfer würden auch schlechte Scores gelassen nehmen, sagt er: «Das Spiel wird
zelebriert – unabhängig vom Spiel-Level.» Wobei zelebrieren nichts mit (fehlender) Geschwindigkeit zu tun hat.
«Generell wird beim Hickory Golf schneller gespielt, weil das langwierige Messen von Distanzen und das über-
mässige Lesen der Puttlinien wegfallen», weiss Somers. nun ja, sechs bis zehn antike clubs in einem kleinen
canvas-Bag über die Schulter getragen und losmarschiert – auch das beschleunigt das Spiel.
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2. Swiss Hickory Championship Days: 17. bis 19. August 2012, Engadin
Progamm: Samstag, 18. August: 1. Swiss Hickory ProAm auf dem Engadin Golf in Samedan
Sonntag, 19. August: 2. Swiss Hickory championship auf dem Engadin Golf in Samedan
Highlight: «Great Gatsby Ball» – Glamour längst vergangener Tage, Samstagabend im «Suvretta House»
Extra: Ausstellung im Museum St. Moritz, dem kleinsten Museum der Welt, zum Thema Hickory und
Geschichte des Golfsports (Sommer 2012)
Weitere Informationen unter
www.swisshickory.ch | www.deliciousgolf.ch | www.museumstmoritz.ch
inlain
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«Die Wölfe lassen mich einfach nicht in Ruhe. Zu wichtig ist die Auseinandersetzung mit ihnen, zu viel Aussagekraft
hat die Geschichte ihrer Spezies über die unsrige … und so hefte ich mich immer wieder an die Fersen dieser
faszinierenden Wesen», sagt Peter A. Dettling, einer der erfolgreichsten naturfotografen der Schweiz.
TExT PETER A. DETTLInG | FOTOS PETER A. DETTLInG – WWW.TERRAMAGIcA.cA
von wölfen und menschen
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Im Jahr 2009 wurde Dettling von Andreas Moser – Macher der SF Sendung «netz natur» –
angeheuert, um einen Wolf im Bündner Oberland aufzuspüren und wenn möglich zu filmen, was bisher niemandem
gelungen war. Auf seiner Suche gelangte Peter tief ins Wolfsgebiet im Bündner Oberland und sichtete nicht nur
den Wolf, sondern stiess auch auf blanken Hass.
Es ist früh am Morgen, kurz vor Sonnenaufgang. Von meinem Versteck
aus richte ich den Sucher meiner Kamera auf das gegenüberliegende Gebirgsmassiv und beobachte, wie die
nebelschwaden über den Bergkamm ins Tal gleiten und sich allmählich auflösen. Ab und zu höre ich Kuhglocken
weit unter mir, irgendwo im Tal. Direkt vor mir fällt der Boden ins nichts, und eine kleine felsige Schlucht, von
Gebüsch und Tannen umgeben, offenbart sich. Ein ideales Versteck für einen Wolf, denke ich mir und sehe eine
Gämse am Rande der Schlucht auftauchen. Aufmerksam beobachtet der Gamsbock die Umgebung und begibt
sich dann tiefer in die Schlucht hinein, bis ich ihn aus den Augen verliere. Während ich versuche, die Gämse zu
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lokalisieren, nehme ich Stimmen wahr. Kurz entschlos-
sen krieche ich aus meinem Versteck, nehme Kamera
und Stativ mit und steige einige Meter nach unten auf
einen Hügel. Ich will mein Versteck nicht preisgeben und
möchte am liebsten inkognito bleiben, sowohl für das
Wild als auch für die wenigen Menschen, die hier oben
unterwegs sind. Doch zu spät, zwei Gestalten erschei-
nen auf einem Kamm direkt über mir. Es sind zwei Jäger,
gänzlich in Grün gekleidet, ihre Gewehre geschultert.
Gemächlich kommen sie in meine Richtung, und ich
warte ab, bis sie erst hinter einer kleinen Tannengruppe
verschwinden, um dann kurz vor mir wieder aufzutau-
chen. «Bien di», sage ich. «Era in bien di», antwortet der
eine, während der andere sich in Schweigen hüllt. Erst
jetzt bemerke ich, dass es sich um ein Paar handelt.
Beide um die Mitte 50. Was ich denn hier mache, will
der Mann von mir wissen.
«Ach, nur ein bisschen die schöne Umgebung fotografie-
ren.» «Erzähl uns keinen Stuss, wir wissen genau, warum
du hier bist», kontert jetzt die Frau, die sich bisher wort-
karg gab. «Du bist hier wegen dem Wolf!» «Oha», denke
ich mir und beobachte dann, wie sich das Jägerpaar nun
mit forschem Schritt und grimmiger Miene nähert. Der
Mann macht es sich wenige Zentimeter von mir entfernt
im Gras gemütlich, während die Frau stehen bleibt und
mich nicht aus den Augen lässt. Ich drücke dem Mann
höflich die Hand. «Fa plascher», freut mich, sage ich
und will mich dabei als Rätoromane, als Einheimischer,
zu erkennen geben. Die beiden scheinen etwas loswer-
den zu wollen. «Seit dieser verfluchte Wolf hier aufge-
taucht ist, gibt es fast kein Wild mehr. Früher konnten
wir hier jedes Jahr ohne grössere Probleme Gämsen
jagen, jetzt wird es immer schwieriger. Quella streia
tgapiergna d’in luf.» «na ja», versuche ich zu beschwich-
tigen, «ein einzelner Wolf wird ja kaum der Grund dafür
sein. Wahrscheinlich ist eher die Gämsblindheitsseuche
schuld, die über das Land zieht.» Doch meine Worte lösen
sich in der kühlen Morgenluft wie die nebelschwaden
in scheinbares nichts auf. «Ausgesetzt haben die ihn,
diese naturschützer!» und weiter wird mir von einem
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ominösen gelben Helikopter berichtet, der in der Gegend gesichtet wurde, kurz bevor ein Wolf
hier in der oberen Surselva nach über 150-jähriger Abstinenz auftauchte.
Solche Aussagen – von illegalen Aussetzungen, von lokalen Ausrottungen der Huftierbestände
durch Wölfe bis hin zu Berichten von angriffslustigen Wölfen – sind mir nicht neu. überall, wo
ich canis lupus auf der Spur bin, ob in meiner ursprünglichen Heimat der Surselva, in meiner
Wahlheimat Kanada, in Schweden oder in Italien, immer wieder das Gleiche: Der Wolf ist an
allem schuld. Was mir bei solchen Aussagen und auch bei politischen Debatten auffällt, ist das
unglaubliche biologische nichtwissen über den realen Wolf. Debattiert wird eher über den Wolf,
den wir uns selber ausmalen, über einen mythischen Märchenwolf. Die Jagd-, Landwirtschafts-
und Tourismuslobby zusammen mit ihren Partnern, einigen medienbegierigen Politikern, trump-
fen beim Thema Wolf immer wieder gross auf. Erfolgreich posaunen sie ihre haltlosen Aussagen
in politischen Arenen aus. Die Medien stürzen sich gleich von Kadavern angezogenen Geiern auf
die Botschaften, bauschen sie auf und liefern dubiose Hochglanzmagazin-Artikel oder strahlen
schwach recherchierte Fernsehberichte aus. Auf der Strecke bleibt die Wahrheit über den Wolf,
die Wahrheit über die bewiesene Schlüsselrolle der Wölfe in einem gesunden und robusten
ökosystem. Geschwiegen wird über die durch den Menschen geschaffene unnatürlich hohe
Population an Rehen, Hirschen und Gämsen. Geschwiegen wird über den intensiven Einfluss des
Menschen auf Land und Umwelt.
Der Wolf ist einer der klügsten Jäger, den die Evolution hervorgebracht hat. Mit unglaublicher
Effizienz kann er die Schwäche seiner Beute erkennen, weiss, wie er die Topografie geschickt
zu seinem Vorteil nutzen kann. Der Wolf ist von einer solch intuitiven Intelligenz, dass er ohne
grosse Mühe auch menschliche Schwächen, Fehler und Ignoranz ausnutzen kann. Vergisst ein
Bauer, ein Schaf über nacht einzupferchen, entgeht ihm dies nicht. Wahrscheinlich ist er deshalb
so wenig beliebt. Dies zeigt auch der aktuelle hiesige Umgang mit ihm. Einige eidgenössische
Antiwolfverbündete haben auf demokratisch korrekte Weise durchsetzen können, dass eine der
wohlhabendsten nationen der Welt – die confederatio Helvetica – sich von den Verpflichtungen,
die sie 1982 unter der Berner Konvention vertraglich eingegangen ist, nicht nur drückt, sondern
dieses wichtige naturschutzabkommen durch ihr Vorhaben sogar erheblich schwächt.
Die traurige Lehre, die ich aus obig beschriebener Lage gezogen habe, ist die, dass die Demokratie
– von purem Kapitalismus und Polemik stark bedrängt – wieder einmal da gescheitert ist, wo es
am lebensnotwendigsten ist, nämlich beim Erhalt und Aufbau eines nachhaltigen Umgangs mit
der natur. Auf der Strecke bleibt die unglaubliche Vielfalt der natur, von welcher wir alle samt
dem Walliser Politiker, dem Bündner Jäger, dem Appenzeller Bauern oder dem Bankier in Zürich
schliesslich auf Leben und Tod abhängig sind. Wenn wir es in der Schweiz – einem der wohlha-
bendsten und urdemokratischsten Länder der Welt nicht schaffen, mit der natur in besserem
Einklang zu leben, dann sagen Sie mir, liebe Leser, wo denn sonst?
Ach ja – den Wolf bekam ich einen Tag nach dem Treffen mit den Jägern vor die Linse. Schnell,
lautlos und zielstrebig erschien er in der Schlucht und verschwand kurz darauf in der gleichen
Richtung wie tags zuvor der Gamsbock, beide auf nimmerwiedersehen.
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yvonne tomaschett | karlihofstrasse 7 | CH-7208 malans | Fon 081 284 86 00 | wohnen@raum-punkt.ch | www.raum-punkt.ch
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Aus Disentis und dem Sumvitg werden immer wieder aufsehenerregende Goldfunde gemeldet. Angelockt durch
die alten Bergwerksstollen suchen gewiefte Schürfer nun auch in Obersaxen nach verborgenen Schätzen.
Denn wo Silber- oder Kupfererz vorkommt, ist oft auch Gold zu finden.
TExT DAMIAn ZInGG | FOTOS AnDREA BADRUTT
goldrausch im oberland
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raum emotion mensch
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Gerüchte über sagenhafte Funde kursie-
ren in der Region schon lange. Inzwischen bietet das
lokale Tourismusbüro den Feriengästen sogar
Goldwaschkurse an. Fast immer finden die Touristen
ein bisschen Gold. Doch Eldorado liegt bekanntlich
nicht in Obersaxen. Oder etwa doch?
Digger oder Prospektoren nennt man Leute, die Gold
schürfen. Einen von ihnen zieht es immer wieder
magisch nach Obersaxen. Ausgerüstet mit hohen
Gummistiefeln, Goldwasch-Schleuse und -Pfanne,
Eimer und Schaufel folge ich ihm und seiner Frau in
eine Schlucht am Fusse des Piz Mundaun. Ein richtiger
Schürfer geht nicht mit seinem bürgerlichen namen in
die Wildnis. Deshalb heisst mein Begleiter «Big Rock»,
grosser Fels, und seine Frau «Rabiusa», die Wilde.
Mit Kennerblick erfasst Big Rock die geologische
Situation. Zielstrebig steuert er dann einen Bereich
an, dessen Gestein sich farblich von anderen Zonen
der Schlucht unterscheidet. Zuerst folgt die Probe
aufs Exempel: Die beiden klauben Sand aus unter
Wasser liegenden Felsspalten. Denn Gold ist ein
schweres Metall. Es lagert sich auf dem Bedrock, dem
felsigen Untergrund des Bachbetts ab. Einige
Schwenker mit der Waschpfanne, schon zeigen sich im
schwarzen, eisenhaltigen Sand erste kleine Goldflitter.
Big Rock und Rabiusa lächeln verschmitzt. Einmal
mehr sind sie dem edelsten aller Metalle auf der Spur.
Während sie im eiskalten Wasser weitere Felsspalten
untersucht, platziert er seine Goldwasch-Schleuse
mitten in die Strömung und avisiert eine Kiesbank, die
allerdings mit riesigen Felsbrocken bedeckt ist. Der
Digger macht seinem namen alle Ehre: Eigenhändig
räumt Big Rock selbst schwerste Felsbrocken weg.
Der Rücken des Beobachters schmerzt beim blossen
Zusehen. Dann geht die Arbeit erst richtig los:
Unaufhörlich schaufelt er Kies und Geröll in die
Schleuse. Leichtes Gestein wird durch die Strömung
wegbefördert, schwere Materialien wie Eisensand,
Schwefelkies, erstaunlich viel Altmetall, Fischerblei
oder eben das begehrte Gold, sammeln sich auf dem
Schleusenboden.
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nach Stunden harter Schaufelarbeit dann der grosse Moment: Mit leuchtenden Augen
wäscht der erfahrene Prospektor das verbliebene Konzentrat sorgfältig in der Goldwaschpfanne aus. Schon
auf den ersten Blick sind goldgelb leuchtende Körnchen auszumachen. Was nach viel aussieht, wiegt nur
wenig: Die Tagesausbeute dürfte gerade mal ein halbes Gramm Gold betragen. Big Rock ist trotzdem zufrie-
den. Er ist sicher, dass dieser Bachabschnitt noch mehr hergeben wird.
Beim wohlverdienten Bier erzählt er mir von seinem grössten Abenteuer: «Auf den Tag genau vor fünf Jahren
arbeitete ich mit einem Kumpel in einem Tobel irgendwo in Obersaxen. Wir fanden kaum etwas. Eigentlich
hätten wir die Stelle längst aufgeben und unser Glück woanders versuchen wollen. Merkwürdigerweise
schaufelten wir trotzdem weiter. Im zusammengepressten Gemenge aus Steinen, Kies und Sand entdeckte
ich plötzlich etwas Gelbes. Mir stockte der Atem. Ich zögerte, dieses grosse Etwas herauszuziehen. Aus
Angst, es würde sich als Flaschendeckel oder sonstigen Schrott entpuppen. Was ich dann aber in meiner
Hand hielt, war … ein Traum!» Big Rock zeigt mir den Fund seines Lebens: ein handballengrosser, mit kleinen
Quarzkristallen versetzter Goldklumpen. Das 20 Gramm schwere Pracht-nugget taufte er auf den rätoro-
manischen namen Bell‘Aura, was «schönes Wetter» oder «gute Ausstrahlung» bedeutet. Inzwischen kann
das nugget im naturhistorischen Museum in chur bewundert werden.
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Kaum hatte damals die «Goldwäscherzytig» über seinen sensationellen Fund berichtet, tauchten von weither
angereiste Prospektoren in Obersaxen auf. Sie passten Big Rock ab und folgten ihm beim Schürfen. «Die
glaubten, hier schnell viel Gold finden zu können. Dabei ist ein Fund vom Kaliber des Bell’Aura - nuggets so
selten wie ein Lottosechser.» Big Rock warnt auch vor der gefährlichen Magie des Goldes: «Ich kenne Digger,
denen das Edelmetall die Seele geraubt hat. Einst joviale Typen mutierten nach grossen Funden plötzlich zu
sonderbaren, unzugänglichen Eigenbrötlern!»
In Obersaxen ist Goldwaschen nur mit Bewilligung gestattet. Für 10 Franken pro Tag und die Angabe der
Personalien erhält man im Tourismusbüro eine offizielle Konzession. Wer etwas findet, kann bei Goldschmied
Stefan Grossenbacher in Kriens Dukaten prägen lassen. Jede Münze wiegt 3,5 Gramm. über 30 Dukaten
aus purem Bündner Gold wurden bereits produziert.
Bevor ich abreise, blicke ich zum Piz Mundaun hoch. Eine geheimnisvolle Aura umgibt diesen Berg. Plötzlich
glaube ich zu wissen, dass in seinem Untergrund reiche Schätze schlummern. «Oha», lacht Big Rock, «du bist
mit dem Goldfieber infiziert!»
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Gegründet vor neun Jahren hat es das schweizerisch-polnische Unternehmen YASK mit Sitz im bündnerischen Scuol
mittlerweile zu Weltruhm gebracht. Vor allem die aussergewöhnlichen Tische aus massiver Eiche finden zwischen
Nordamerika und Europa ihre Liebhaber. Dennoch produziert das Unternehmen auf Bestellung auch andere
Möbelstücke – nach Mass und individuell auf Kundenwunsch. Inhaber Ronald Jacobs legt dabei grössten Wert auf
FSC-Schutzprogramme und eine grüne Produktion.
TExT GISELA BLAU | FOTOS ROnALD JAcOBS / YASK
liebhaberstücke aus massivholz
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Möbel aus massivem Holz sind eine Anschaffung
fürs Leben. Aussergewöhnlich sollten sie sein, viel-
leicht sogar Unikate. Bodenständige wie auch
Designverliebte schätzen das robuste Holz der
Eiche. Vornehmlich kommt es in Europa vor, aber
auch in nordamerika und Asien. In der Holzindustrie
spielt vor allem die mitteleuropäische Stieleiche
eine wichtige Rolle. Auch als Deutsche Eiche
bezeichnet weist sie charaktermerkmale wie lange
Haltbarkeit, Robustheit, eine attraktive Oberfläche
und Witterungsbeständigkeit auf. Ein weiterer
Pluspunkt ist seine gute Umweltbilanz. Aus diesem
Grund arbeitet das schweizerische Unternehmen
YASK ausschliesslich mit dieser Holzart. Hier wird
das Holz nicht bis hin zur klinischen Perfektion ver-
arbeitet. Die Philosophie des Inhabers Ronald
Jacobs ist der Einklang von natürlichkeit und
Design.
Eichenholz wird schon lange nicht
mehr mit der altmodischen Schrankwand assozi-
iert. Vom Bodenbelag bis hin zum Möbeldesign
zeigt es sich heute in vielen Facetten. Durch spezi-
elle Dämpfverfahren wird es weich und biegsam.
Seine Oberfläche nimmt die Behandlung mit
Holzschutzmitteln gut auf und lässt sich beizen,
lasieren, lackieren und räuchern. Im Aussenbereich
kann Eichenholz sogar unbehandelt genutzt wer-
den. «Bei der Herstellung unserer einzigartigen
Möbel möchten wir betonen, dass jeder Baum ein-
zigartig ist. Wir legen Wert darauf, dass seine
natürlichen Eigenschaften mit Rissen, Knoten,
Farbunterschieden und Kornmustern erhalten blei-
ben. «Ganz aussergewöhnlich ist Eichenholz aus
den Wäldern der Oststaaten, in denen die
Gewehrkugeln des Ersten Weltkrieges unüberseh-
bare Spuren hinterlassen haben. Durch einen in
der Eiche enthaltenen Gärstoff haben die mittler-
weile verrosteten Kugeln das Holz auf wundersame
Art und Weise verfärbt.»
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Das Angebot des Möbelherstellers YASK erstreckt sich auf mehr als 20 Produktfamilien aus
massivem Holz mit Hauptaugenmerk auf den Tisch – natürlich massgefertigt. Alle Produkte zeigen die natürlichen
Merkmale der europäischen Eiche, die – gepaart mit der handgefertigten Qualität der YASK-Facharbeiter – ausser-
gewöhnlich sind.
Während das Design- und das Verkaufsteam in Scuol ansässig sind, befindet sich die hochmoderne Produktionsstätte
in Polen. Hier erwarb Inhaber Ronald Jacobs vor neun Jahren das Gelände einer alten Mühle und errichtete darin
eine Holzbearbeitungsanlage mit Trockenkammer sowie einen zusätzlichen Bürotrakt und eine Lagerstätte. 2010
und 2011 wurden hier mehr als 20 000 Möbelstücke gefertigt und nach nordamerika und Mitteleuropa exportiert.
Der zukünftig zu erschliessende Markt bezieht sich auf Länder wie die niederlande, Frankeich und Spanien.
Das perfekte Holz für übergrosse Sonderanfertigungen bieten 250 bis 300 Jahre alte
Eichen. Standardmasse können mit jüngeren Bäumen realisiert werden. Auf die Fertigung von Tischen legt das
Unternehmen YASK sein Hauptaugenmerk. «Der Tisch bildet den Mittelpunkt des gesellschaftlichen wie auch des
geschäftlichen Lebens. Deswegen wird ihm in der Möbelherstellung – neben dem Stuhl – auch die grösste
Bedeutung beigemessen. Auch wirtschaftlich gesehen ist der Tisch der grösste Umsatzbringer», so Ronald Jacobs.
Die Fertigung von individuellen übergrössen wird auch durch das hauseigene Sägewerk möglich. 17 hochmoderne
öfen sorgen für einen gleichmässigen Trockenvorgang. neueste cnc-Holzbearbeitungsmaschinen sorgen für eine
schnelle und perfekte Bearbeitung aller Aufträge. Die 120 qualifizierten Mitarbeiter bringen zudem ihre traditio-
nellen Fähigkeiten mit ein.
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Dass das Unternehmen YASK für Massanfertigung steht, ist der direkte
Zugang zu ausgesuchten Rohstoffquellen von höchster Bedeutung. Hier kommen für Ronald Jacobs nur Händler
infrage, die das gleiche Leitbild verfolgen wie YASK, nämlich den Respekt vor der natur. «Einen Grossteil meiner
Zeit beschäftige ich mich damit, gesunde und gerade gewachsene Bäume zu finden, hauptsächlich in den zertifi-
zierten oder FSc-Wäldern Deutschlands (80 Prozent) und Polens (20 Prozent). Durch den Kauf FSc-zertifizierter
Hölzer tragen wir aktiv zu einem verantwortlichen Umgang mit den globalen Waldressourcen bei. Forstbetriebe,
die dieses Schutzprogramm verfolgen, erhalten den natürlichen Wald oder schaffen ihn wieder neu. Aus diesem
Grund erwerben wir kein Eichenholz von Privaten oder anderen Händlern. Zudem haben wir uns dazu verpflichtet,
für eine gefällte Eiche drei neue Bäume zu pflanzen.»
Für YASK ist die Rückkehr zur natur kein aktueller Modetrend, sondern ein ständiger Bestandteil der täglichen
Arbeit. Das Unternehmen setzt zu jedem Zeitpunkt auf ökologie. «In unserem polnischen Werk wird der Holzabfall
für die Energieerzeugung für die Wärmezufuhr in den Trockenkammern eingesetzt. Und um unsere Produkte zu
schützen, verwenden wir ausschliesslich natürliche öle und Wachse. Für die Realisierung einer gewünschten Farbe
haben wir eine eigene Räuchermethode entwickelt. Durch diese wird die Anwendung von Färbemitteln vermieden.»
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Ronald JacobsDer gebürtige niederländer Ronald Jacobs ist ausgebildeter notar. Einen Grossteil seines beruflichen Lebens ver-
brachte er in der Bankenszene Londons. nach einer einjährigen Auszeit entschied er sich für die Selbstständigkeit
in der Holzbranche. Der Umzug mit seiner Frau und seinen vier Kindern in das abgelegene örtchen Sent brachte
ihn zurück zur natur. Die Verbindung nach Polen entstand durch seine dort geborene Frau Dorota.
Wohnhaus und SchauraumDas über 400 Jahre alte und vergangenes Jahr modern umgebaute Wohnhaus auf Minergie-Standard der Familie
Jacobs in Sent könnte auch als Schauraum des Unternehmens YASK dienen. Ronald Jacobs, der sich hier selbst
verwirklichte, verwendete passend zu den alten restaurierten Steinmauern zwei weitere Materialien im Innenausbau
– Eichenholz und Stahl. Die Farbe Weiss zieht sich im vereinzelt aufgebrachten Verputz durch alle Räume des gross-
zügig gestalteten Hauses mit Hanglage.
Das für die Küche verwendete Eichenholz zeigt beispielsweise die höchst seltenen Verfärbungen durch verrostete
Gewehrkugeln und nägel. Der im Küchenbereich platzierte Tisch – hergestellt aus einer 250 Jahre alten Eiche – hat
eine natürliche Länge von über fünf Metern und bietet einer illustren Gesellschaft Platz. Ronald Jacobs: «Unseren
Kunden gefällt es, wenn sie wissen, wo die Eiche für die Herstellung ihres besonderen Möbelstückes gewachsen
und wie alt sie ist. Unsere Förster könnten ihnen den genauen Platz zeigen, an dem der Baum gewachsen ist. Auch
das macht unsere Möbel zu etwas ganz Individuellem.»
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Es ist ein verregneter und kühler Nachmittag im Frühsommer – das Wetter macht gerade Lust auf einen Hüttenplausch
– an dem ich Hitsch Pleisch, den einen der Schollberg Buabä treffe.
TExT JASMIn KAST | FOTOS AnDREA BADRUTT
volksmusik aus graubünden –aber eben doch mal anders
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Eigentlich spielt er sie ja lieber,
seine Musik, als darüber zu sprechen. Trotzdem lachen
seine Augen, als er mir verschmitzt über den Abend der
Gründung der Schollberg Buabä berichtet. Für das
Betriebsfest ihres Arbeitgebers, der Bündner
Helikopterfirma Air Grischa, hatten die beiden Freunde
Hitsch Pleisch und Roman Flütsch im Jahre 2006 eine
überraschung für ihre Arbeitskollegen und ihren chef
vorbereitet. Drei Stücke wollten sie spielen, Hitsch
Pleisch am Bass, Roman Flütsch an der neu erwor-
benen Steirischen Orgel. Und ein paar Sketche auffüh-
ren vielleicht. Obwohl sie nebst der Arbeitszeit wenig
Zeit hatten, den Anlass vorzubereiten, wurde der
Abend ein fulminanter Erfolg. Sogleich erhielten sie von
der Wirtin der «Krone» in Malans eine Anfrage, ob sie
wohl für spätere Anlässe in der «Krone» zu haben seien.
Da die zwei aber erst am Anfang ihrer Zusammenarbeit
standen, mussten sie im Hinblick auf ein längeres
Programm vorerst passen.
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Das dürfte nun kaum mehr der Fall sein. Das Repertoire
des sympathischen und mittlerweile gefragten Duos
umfasst nun etwas mehr als 50 Stücke. Wer sich aller-
dings die klassische Schweizer Ländlermusik vorstellt,
der irrt sich. Die Schollberg Buabä haben sich über das
Tal hinweg nach österreich hin orientiert. Die dortigen
Kompositionen eignen sich am besten für die Steirische
Orgel. Fasziniert berichtet Hitsch über die saalfüllende,
beinahe orchestrale Klangkraft der Steirischen Orgel,
die sie im Ensemble mit dem Streichbass erlangt.
Davon kann auch ich mich später am Abend überzeu-
gen, als ich mir die cD anhöre, die mir Hitsch freund-
schaftlich in die Hand drückt. Die Aufnahme ist das
Resultat der musikalischen Zusammenarbeit mit dem
Jodlerquartett Rosenberg aus Pany. Die ruhigen
sanften Jodelgesänge fügen sich mit der lüpfigen
Instrumentalmusik des Duos zu einem unterhaltsamen
und abwechslungsreichen Ganzen. Sie macht eben
Spass, die Musik der Schollberg Buabä. nicht nur mir,
auch den Buben selbst. Und so fahren die beiden dann
– wenn immer es die Zeit erlaubt – am liebsten hinauf
zum Meierhofer Älpli ob St. Antönien und geniessen
dort zusammen das Musizieren. Für die gemütliche
Stubete oder einen gmögigen Abend draussen: Hitsch
und Roman sind sicher die richtige Besetzung. In der
Hütte, und wenn's mal sein soll – immer für einen
Bubenstreich gut – auch auf dem Hüttendach.
Volksmusik aus Graubünden – aber eben mal anders.
Roman Flütsch | 7246 St. Antönien
Telefon 079 771 07 23 | romafl@bluewin.ch
Jodlerquartett Rosenberg
Thomy Scherrer | 7243 Pany
Telefon 081 332 38 28 | pany@reka.ch
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Bekannt für mondänes Leben, Polo, grosse Hotellerie, Museen oder einfach erholsames Flanieren an einem der
vielen Seen, bietet das Oberengadin aber auch Abenteuer.
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der himmel schon südlich –die luft aber frisch
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Von einfach bis schwierig: Im Diavolezzagebiet finden sich zahlreiche heraus-
fordernde und faszinierende Klettererlebnisse für Jung und Alt. Wer die imposante Berg- und Gletscherwelt
einmal anders und hautnah erleben möchte, kann sich auf einen der eigens eingerichteten Klettersteige am
Piz Trovat begeben. Zum Einstieg der ersten, einfacheren Variante gelangt man mit einem zirka einminütigen
Fussmarsch über einen markierten Fussweg von der Bergstation der Divaolzza. Danach schlängeln sich
die Serpentinen entlang des Felsengrates über cambrena Band und in luftiger Höhe über eine schwebende
Seilbrücke hinauf zu den hochalpinen Gipfelplatten, von wo aus man einen fantastischen Weitblick geniesst.
Zu sehen ist unter anderem das weltberühmte Berninamassiv in seiner ganzen majestätischen Grösse und
Ausdehnung. über einen schmalen, aber gut begehbaren Pfad gelangt man über den nordosthang hin zurück zur
Diavolezza. Die mittelschwere Tour (K2-K3) kann von geübten und trittsicheren Alpinisten mit guter Kondition
problemlos absolviert werden.
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Die etwas anspruchsvollere Variante der «via Ferrata»
(K5 - K6) beginnt nur 20 Minuten von der Diavolezza-
Bergstation entfernt und führt über längere überhän-
gende Stücke zum 3146 Meter hohen Gipfel. Von dort
aus geniesst man einen sensationellen Rundblick
auf die gesamten Ostalpen, den schroffen und fur-
chigen Persgletscher und die blauen Eisspitzen des
Berninamassivs. Diese Variante des Klettersteigs
erfordert viel übung und Kraft und ist, im Gegensatz
zur ersten Variante, für Kinder nicht geeignet. Auch
für Erwachsene ist hier eine Mindestgrösse von
160 cm vorausgesetzt. Auch bei weniger stabilen
Wetterverhältnissen genutzt werden kann der
Klettersteig La Resgia, der im Sommer 2009 eröff-
net wurde. Leicht zugänglich, verleiht auch dieser
Aufstieg einen herrlichen Ausblick auf das Bernina-
massiv und dient gleichzeitig als ideales übungsgelände
zur Vorbereitung von Hochgebirgstouren.
Kletterausrüstungen können an der Talstation der
Diavolezzabahn in einem der hiesigen Sportgeschäfte
angemietet werden. Für all jene, die die aktive Erholung
oder gar den Kick suchen und die weltbekannte Kulisse
des Oberengadins einmal aus einer etwas anderen
Perspektive betrachten möchten, sind die Klettersteige
rund um die Diavolezza das ideale Erlebnis, bevor man
sich nach einem herausfordernden, aber erholsamen
Tag bei einem Glas Wein, einem guten Essen oder in
einer der zahlreichen Wellness-Oasen mit freiem Kopf
zurücklehnen kann.
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Über Wasser und Fels führt seit der Bronzezeit, also seit mehr als 2000 Jahren, ein alter Säumerpfad vom
bündnerischen Thusis Reisende und Händler durch unwegsames Gelände ins italienische Chiavenna: die berühmte
Via Spluga.
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geheimnisvolles paradies
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In einer ersten Etappe gelangt man von Thusis nach Andeer, durchquert dabei die dramatische Viamala-Schlucht
und das Schams mit seinen zahlreichen Kulturdenkmälern. Besonders erwähnt sei an dieser Stelle die Kirche
in Zillis, welche eine reich bemalte, weltberühmte romanische Tafeldecke beherbergt, oder auch die Burg
Hohenrätien, die auf einem steilen Felsen erhaben und zugleich scheinbar wagemutig hoch über Thusis thront.
In Andeer lädt das Thermalbad zur geruhsamen Erholung nach einem langen Marsch. Die zweite Etappe führt
von Andeer zum historischen Passdorf Splügen, das ein in der ganzen Schweiz beinahe einzigartiges Ortsbild
zeigt. Verlässt man Andeer, gelangt man auf der charakteristischen Granit - Strassenpflästerung der alten
Römerstrasse alsbald ins Gebiet der Rofflaschlucht, wo sich die Wasser des Hinterrheins über die Jahrtausende
tief in den Felsen gegraben haben. über einen schmalen, in Fels gehauenen Weg – eine Pionierleistung des frühen
Tourismus – erreicht man die gischtenden Wasserfälle der Rofflaschlucht. Wer über diesen Abschnitt der Via
Spluga näheres in Erfahrung bringen will, dem sei ein Aufenthalt im Hotel «Rofflaschlucht» empfohlen, das sich
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seit dem Jahre 1833 im Besitze der Familie Melchior befindet und in fünfter Generation von Doris und Fluregn
Melchior - Lanicca geführt wird. Vom Hotel aus gelangt man durch die Felsengalerie, welche zwischen 1907 und
1914 eigenhändig vom damaligen Hotelbesitzer christian Melchior ausgebohrt und ausgesprengt wurde, direkt
zu den beeindruckenden Wasserfällen. Ein Besuch im Festungsmuseum cresta Wald, der Murmeltierpfad von
Avers nach Juppa oder eine Fahrt mit der zum UnEScO - Welterbe gehörenden Albula - Eisenbahn lohnen sich
ebenso wie gemütliche Wanderungen auf zahlreichen Höhenwegen. Will man den Spuren der alten Säumer weiter-
folgen, gelangt man in einer dritten Etappe nach einem Anstieg auf die Passhöhe auf 2115 m ü. M. ins bereits
italienische Isola. In einem weiteren Tag gemütlichen Fussmarsches gelangt man durch die nun nicht mehr felsig
harsche Gebirgslandschaft, dafür viel mehr idyllische Ebene in die romantische Altstadt des kleinen Städtchens
chiavenna, wo ein lauer Abend zu einem gemütlichen Grottobesuch reizt.
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Wir vertretenAlois Carigiet, Matias Spescha, H.R. Giger, Rudolf Mirer, Beat Rosenberg, Janni Weibel,
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Im Mai packte ein 44-jähriger Mann aus den Bündner Bergen seine sieben Sachen und machte sich auf die unge-
wisse Reise an die Nordsee. Ungewiss deshalb, weil er jeden der über 1,2 Millionen Meter aus eigener Kraft hinter
sich bringen wollte – schwimmend, von der Quelle des Rheins am Tomasee bis zur Mündung am Hoek van Holland.
TExT MELAnIE ROTH | FOTOS AnDRA BADRUTT
bündner rheinreise
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So fanden sich in seinem Gepäck etwa
ein knallroter Schwimmanzug, schwarze Flossen, eine
neongelbe Schwimmbrille und eine Art Energieriegel in
Gelform. Das selbsterklärte Ziel: «Ich will schwimmen,
bis ich das Salzwasser auf meiner Zunge spüre.» Wer
jetzt denkt, was für eine verrückte Idee, dem sei Recht
gegeben. Schliesslich befindet sich der Ort, wo sich das
Rheinsüsswasser mit der salzigen nordsee vermischt,
nicht gerade um die Ecke. Doch dem Bergler war es mit
seinem Vorhaben völlig ernst.
Apropos, nennen wir den Mann beim namen: Ernst
Bromeis nahm diese Reise nicht etwa aus Spass auf
sich. Es ging auch nicht in erster Linie um das Geld, mit
welchem ihm Hauptsponsor Schweiz Tourismus – die
Marketingorganisation nutzte die Aktion, um auf die
Ferienwasserwelt Schweiz aufmerksam zu machen – das
Vorhaben erst ermöglichte. Mit seiner dritten Aktion in
der Reihe «Das blaue Wunder» (vgl. Box) wollte er die
Menschen um den Rhein für den Wert des Wassers sen-
sibilisieren. Und damit seinen kleinen Teil dazu beitragen,
die Welt ein Stückchen besser zu machen.
Der Start am Tomasee hatte etwas
Surreales an sich, denn hier prallten offensichtlich zwei
Welten aufeinander. Auf der einen Seite der zu die-
ser Jahreszeit noch unter einer Eis- und Schneeschicht
schlafende See in einer unberührten, friedlichen
Umgebung. Auf der anderen Seite hektischer Rummel,
Blitzlichtgewitter und ein etwa 15 Quadratmeter grosses
Loch, das inmitten des Tomasees klaffte und den Blick
freigab auf das darunter ruhende Quellwasser. Auch
wenn Ernst Bromeis nur symbolisch einen Schwimmzug
im eiskalten Wasser nehmen konnte, war er dankbar,
seine grosse Reise direkt an der Quelle beginnen zu kön-
nen. Endlich war er in seinem Element.
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«Kann ich einen Monat lang im Fluss leben?», fragte sich der Bündner. nehmen wir's vorweg, denn der eine oder
andere Leser dürfte – grosse Medienaufmerksamkeit sei Dank – die Antwort auf diese Frage bereits kennen.
nein, er hat es nicht geschafft. Das soll aber nicht das Ende der Geschichte sein. Eher eine Gelegenheit, die
Gedanken frei fliessen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.
Der Rhein ist vielseitig. Genauso wie sich die Sprache der Rheinanwohner im
Verlauf verändert, nimmt auch der Fluss immer andere Formen an. Wo er sich in Graubünden noch mehrheitlich
typisch bündnerisch von seiner wilden Seite zeigt, wird er mit der Zeit immer braver, verfolgt mehrheitlich geord-
nete Wege. Das Ding ist: Trotz der unzähligen Eingriffe der Menschen in den Flussverlauf, lässt sich der Rhein
kaum planen. Daran könnte man verzweifeln, fragen Sie Ernst Bromeis. Der war an einem Tag laut Etappenplan
viel zu schnell, am anderen kam er viel zu langsam vorwärts. Der Rhein macht eben, was er will.
nicht die Unberechenbarkeit des Flusses, sondern seine Kälte war es, die Ernst Bromeis dazu zwang, seine
Reise nach der 12. Etappe in Breisach abzubrechen. Hat sich der Schweizer Wasserbotschafter überschätzt?
«Ich habe viel aus diesem Projekt gelernt», erklärt Bromeis drei Wochen nach dem Ende. Sollte er die Rheinreise
nochmals anpacken, würde er ohne Etappenplan los, einfach jeden Tag so weit schwimmen, wie es Verfassung,
Temperatur und Rheinverhalten eben zulassen. Trotz teilweise berechtigter Kritik habe er aber viele Sachen
richtig gemacht, meint der Bündner selbstbewusst. «Viele haben einfach ausgeklammert, dass die Möglichkeit
besteht, dass es nicht klappen könnte.»
Auch wenn es ihn wurmt, dass er das sportliche Ziel nicht erreichen konnte: «Ich bin felsenfest davon überzeugt,
dass ich etwas bewirkt habe», sagt Bromeis. Er habe viele Menschen erreicht und sei sich sicher, dass viele das
Projekt in der Tiefe und nicht einfach reduziert auf die sportliche Leistung verstanden haben. Die vielen Besucher
am Wasser – begeisterte, johlende, überwältigte, wo doch sonst eher zurückhaltende Schweizerinnen und
Schweizer – geben ihm recht. Inwiefern Bromeis das Leben dieser Menschen verändert hat, ob sie ihren Alltag
nun bewusster gestalten, diese Fragen sind und bleiben zwar offen. Bromeis: «Ich glaube aber daran, dass sich
in der Summe mit solchen Projekten die Welt verbessern lässt.»
So macht er munter weiter mit seinen Einsätzen im Zeichen des Wassers. Konzentriert sich nun darauf, die
Destination Unterengadin, Samnaun und Val Müstair in Sachen Wasser voranzubringen. Plant den Bau eines
Wasserkompetenzzentrums. Hält Vorträge, etwa in Schulen. «Ich bin zuversichtlich, dass ich mit diesen
Arbeiten die Diskussion rund um die Wasser-Thematik vorantreiben kann», erzählt Ernst Bromeis. Und: «Ich
werde ganz bestimmt wieder schwimmen.»
Ganz nehmen liess sich der Mann aus den Bündner Bergen einen Abstecher ins flache Holland übrigens nicht,
wenn auch nicht auf dem Wasserweg. Wie war's am Ort, wo der Rhein auf die nordsee trifft? «Ich habe mich
bestätigt gefühlt, es hätte schon noch Platz gehabt für mich», meint er schmunzelnd. Und wird dann wieder
ganz ernst. Er habe eine tiefe Ruhe, aber auch Wehmut verspürt. «Es war ein cooles Projekt, und es wäre schön
gewesen, es zu Ende zu bringen.»
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Das blaue Wunder 2008 – 2012
«Es ist mein persönliches Wagnis und meine innerste überzeugung, für eine Sache einzustehen, die in
unseren Breitengraden als Selbstverständlichkeit betrachtet wird», schreibt Ernst Bromeis auf seiner
Website. Mit der Wassertriologie «Das blaue Wunder» verwirklichte sich der Familienvater seinen ganz
speziellen Traum. 2008 durchschwamm er um die 200 Bergseen in seinem Heimatkanton Graubünden.
2010 eroberte er die grössten Seen jedes Schweizer Kantons, indem er sie der Länge nach durchquerte.
2012 schliesslich fand das Projekt mit «Das blaue Wunder – Rhein 2012» seinen Abschluss.
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