Post on 05-Apr-2015
Grünbuch
Gemeinsamer Strategischer Rahmen für die EU-Förderung von Forschung
und Innovation
Peter Härtwich
Generaldirektion Forschung und Innovation
Was ist das Grünbuch?• Öffentliche Diskussion zu wesentlichen Verbesserungen für
die zukünftige EU-Forschungs- und Innovationsförderung– Vereint RP, CIP und EIT in gemeinsamem strategischen Rahmen– Abgestimmter Satz von Förderinstrumenten von
Grundlagenforschung bis Markteinführung– Weitreichende Vereinfachung von Prozeduren und Regeln
• Für den nächsten EU-Haushalt (Start in 2014)• Einholen von Ansichten der Akteure vor dem förmlichen
Kommissionsvorschlag (der Ende 2011 vorgestellt wird)– Zu den vorgeschlagenen Verbesserungen– Zu den Prioritäten es Gemeinsamen Strategischen Rahmens
Der Kontext: Europa-2020-Strategie
• Ziele: intelligentes, nachhaltiges und einschließendes Wachstum
• Zielvorgaben, einschließlich 3% des BIP investiert in F&E • Enthält die Flaggschiffinitiative zur Innovationsunion
– Strategischer und integrierter Ansatz für Forschung und Innovation– Setzung der Schlüsselbedingungen, um Europa für Forschung und
Entwicklung attraktiv zu machen– Fokus auf die Hauptherausforderungen und zielend auf
Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze
• Gebilligt durch den Europäischen Rat im Februar 2010 (Staatschefs) als Schlüssel zu Wachstum und Jobs
Innovationslücke zu USA und Japan, Schwellenländer holen auf
United States
46 45 46 48 49
-20
0
20
40
60
80
"2006" "2007" "2008" "2009" "2010"
J apan
32 36 40 39 40
-20
0
20
40
60
80
"2006" "2007" "2008" "2009" "2010"
China
-61 -60 -59 -57 -55
-90
-60
-30
0
30
"2006" "2007" "2008" "2009" "2010"
EU
Prozentuale Lücken zwischen Leistungsfähigkeit der EU (0) und anderen Ländern über 12 Indikatoren. Andere Länder, wie Indien und Brasilien, holen schnell auf.
Quelle: 2010 Innovation Union Scoreboard
EU F&E Investitionen hinter denen unserer Hauptwettbewerber
Evolution of World R&D expenditure in real terms, PPS€ at 2000 prices and exchange rates, 1995-2008
Evolution of R&D Intensity, 2000-2009
EU
US (2)
CN (3)
JP
KR (1)
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
R&
D In
ten
sit
y
Die Gründe für einen Gemeinsamen Strategischen Rahmen
Nutzen der heutigen EU-Förderung• Ermöglichen grenzübergreifender Bündelung von Ressourcen um
kritische Masse und Wissensverbreitung zu erreichen• Förderung von Wettbewerb in Forschung und Innovation und dadurch
Erhöhung des Exzellenzniveaus• Breite Palette von Bildungsmöglichkeiten und Verstärkung der
Forschungs- und Innovationskapazitäten• Hilft bei der Bewältigung pan-europäischer Politikherausforderungen
und schafft Verbindung zu EU-Marktrahmen• Erhöht die internationale Attraktivität der EU-Forschung und
Innovation• Wirkt als Katalysator und bei der Entwicklung gemeinsamer Lösungen • Finanzinstrumente mit hoher Hebelwirkung und hoher Effizienz
Aber auch Bedenken
• Komplexität - zu viele Instrumente und Fördermechanismen, komplexe Landschaft
• Weitere Vereinfachung – weniger Variationen in Regeln, einfachere Audits und Kontrollen, Vermeidung duplizierter Information
• Bessere Innovationsstrategie – Einbeziehung der Nutzer, Kommerzialisierung von Resultaten, Erzielen von Wirkung
• Notwendigkeit der Ressourcenbündelung – mit kritischer Masse, um die Hauptherausforderungen anzugehen
• Ausweitung der Beteiligung – Industrie, KMUs, neue Mitgliedsstaaten, Frauen, neue Innovationsakteure
• Klarere Agenden – bestimmt durch wissenschaftliche, industrielle, soziale Ziele
Geltungsberech des Gemeinsamen Strategischen Rahmens
Wird Aktivitäten abdecken, die heute gefördert werden durch:• 7. Rahmenprogramm (FP7)
– €53 Milliarden (2007-13). 4 spezifische Programme Ideen, Zusammenarbeit, Menschen, Kapazitäten.
• Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP)– €3.6 Millarden (2007-13). 3 Programme zu Unternehmen & Innovation,
Intelligente Energie und IKT Politikunterstützung.• Europäisches Institut für Innovation und Technologie (EIT)
– Autonome EU-Institution, die Hochschulbildung, Forschung und Industrie in Wissens- und Innovationsgemeinschaften (KICs) zusammenbringt, um Innovation zu stimulieren. Beitrag aus dem EU-Haushalt €309 Millionen (2007-13)
Und Verstärkung der Komplementarität mit den Strukturfonds– €86 Milliarden (2007-13) für F&E und Innovation, Unternehmertum, IKT und
Humankapitalentwicklung
Warum ein gemeinsamer strategischer Rahmen? - Erhöhung der WIRKUNG• Von unterschiedlichen Prioritäten in jedem Programm/jeder Initiative
Zu gemeinsamen strategischen Prioritäten, gerichtet auf gesellschaftliche Herausforderungen, Wettbewerbsfähigkeit und Exzellenz der Forschung.
• Von Lücken zwischen den Stadien (F&E, Demonstration, Markteinführung) Zu kohärenter Unterstützung für Projekte und Organisationen entlang
des Innovationszyklus von der Forschung bis zum Ladentisch
• Von ungenutzten Forschungsergebnissen und Fokus auf Technologien Zu stärkerer Unterstützung für Innovation, einschließlich nicht-
technologischer Innovation und Markteinführung
Warum ein gemeinsamer strategischer Rahmen?- VEREINFACHUNG• Von unterschiedlichen Regeln in jedem Programm/jeder Initiative
Zu mehr standardisierten Regeln für alle Initiativen – die den verschiedenen Anforderungen gerecht werden und mit Flexibilität wo nötig (z.B. für das EIT)
• Von einer Vielfalt von Förderverfahren/Projektarten Zu einem rationalisierten Werkzeugkasten von Projektarten über
den gesamten Gemeinsamen Strategischen Rahmen
• Von vielfältigen IT-Anwendungen, Webseiten, Leitfäden Zu gemeinsamen Zugangspunkten und gemeinsamen IT-
Plattformen
Zusammenfassung der Fragen im Grünbuch
Europa 2020 verwirklichen• Wie kann ein gemeinsamer strategischer Rahmen die EU-
Förderung attraktiver und einfacher zugänglich machen? • Wie kann man den gesamten Innovationszyklus abdecken?• Wo soll man auf EU-Ebene tätig werden (und wie andere
Ressourcen aktivieren)?• Wie kann man gemeinsame Programmplanung zwischen
Mitgliesstaaten unterstützen?• Welche Balance zwischen großen und kleinen Projekten?• Welche Balance zwischen Standardisierung und Flexibilität bei
den Regeln?• Welche Maßstäbe für Erfolg?• Wie kann man nationale und regionale Förderung sowie Förderung
aus der Kohäsionspolitik sinnvoll ergänzen?
Gesellschaftliche Herausforderungen angehen
• Wie soll man auf gesellschaftliche Herausforderungen fokussieren?
• Welches Ausmaß für bottom up Aktivitäten?• Welche Unterstützung für Politikformulierung
und Technologievorausschau?• Rolle der Gemeinsamen Forschungsstelle?• Wie kann man die Bürger einbeziehen?
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
• Wie kann man nicht-technologische Innovation einbeziehen?
• Wie kann man die Industriebeteiligung erhöhen, einschließlich öffentlich-privater Partnerschaften?
• Welche Unterstützung für KMUs?• Nutzung offener, leichter und schneller Förderformen, um
innovative Ideen zu erkunden? • Nutzung von Finanzinstrumenten (Risikokapital, Kredite)?• Neue Arten der Förderung (öffentliche Beschaffung,
Preise)?• Handhabung der Rechte an geistigem Eigentum?
Stärkung der wissenschaftlichen Basis und des Europäischen Forschungsraums
• Stärkere Rolle für den Europäischen Forschungsrat?• EU-Förderung zur Unterstützung der Politik der
Mitgliedsstaaten?• Stärkere Unterstützung für Mobilität und Forscherkarrieren
(Marie Curie)?• Aktionen zur Stärkung der Rolle der Frauen?• EU-Unterstützung für Forschungsinfrastrukturen?• Prioritäten für internationale Kooperation?• Wie Hindernisse für den Europäischen Forschungsraum
angehen?
Wie kann man beitragen?• Grünbuch richtet sich an alle Akteure – Forschung & Industrie, öffentlich & privat, groß & klein,
Experten & Öffentlichkeit, Individuen & Organisationen, etc.
• Wie antworten– Online-Fragebogen (schnell auszufüllen)– Einreichung schriftlicher Beiträge (für ausführliche
Kommentare)– Blog (für online Diskussion und Debatte)Frist für Beiträge: 20 May 2011
Nächste Schritte• Nachbereitung: – Analyse der Beiträge durch die Kommission – Großveranstaltung zum Abschluss der Konsultation (10 Juni
2011)– Einbringen in die Vorbereitung der Kommissionsvorschläge
• Kommissionsvorschläge:– für den EU-Haushalt nach 2013 (Juni 2011)– für den Gemeinsamen Strategischen Rahmen (Ende 2011)
• Rechtsentscheidungen zum Gemeinsamen Strategischen Rahmen durch Rat und Parlament (2012-13)
=> Gemeinsamer Strategischer Rahmen (ab 2014)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Mehr Informationen und Teilnahme an der Debatte:
http://www.ec.europa.eu/research/csfri/