Post on 06-Apr-2015
HELIOS Klinikum Erfurt
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Relaxometrie31.07.08
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1. Klinische Anwendung
2. TOF-Watch
3. Standard
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Warum überhaupt?
• Die Variabilität des Wirkungseintritts kann die Intubationsbedingungen beeinflussen.
• Die unterschiedliche Wirkdauer führt, insbesondere wenn nachrelaxiert wird, zur Kumulation.
• Die individuellen Unterschiede in der neuromuskulären Erholung bergen das Risiko von Restblockaden
• Katz RL: Neuromuskular effects of tubocurarine; Anesthesiology 1967
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Anästhesieeinleitung
• Die Qualität der Intubation beeinflusst unmittelbar die Häufigkeit von postoperativer Heiserkeit und Stimmbandverletzungen.Mencke T: Laryngeal morbidity and quality of tracheal intubation; Anesthesiology 1998
• Relaxanzien erleichtern die Intubation und verbessern die Intubationsbedingungen.Combes X: Comparison of two induction regimes using or not using muscle relaxant; Br J Anaesth 99; 276-281
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Anästhesieeinleitung
• Wird ohne Relaxanz intubiert, müssen Opioide und Hypnotika deutlich höher dosiert werden, um Reaktionen auf den Intubationsreiz zu verhindern. Dies führt unmittelbar zu einer Zunahme der hämodynamischen Nebenwirkungen.Baillard C: Tracheal intubation in routine practice with and without muscular relaxation; Eur J Anaesth 22: 672-677
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Testmuskel
• Zur Verwendung von quantitativem neuromuskulärem Monitoring muss von Anfang an der M. adductor pollicis gewählt werden.
• Weder der M. orbicularis oculi noch der M. corugator supercilii sind dem M. adductor pollicis zur Festlegung des Intubationszeitpunktes überlegen.
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Stimulationsmuster
• Um den Intubationszeitpunkt festzulegen wird der TOF-Modus verwendet.
• Es wird mit der Intubation begonnen, sobald keine TOF-Antwort mehr wahrnehmbar ist.
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Stimulationsmuster
• Sobald zuverlässig jede Reaktion auf den Intubationsreiz verhindert werden soll (offene Augenverletzung), sollte erst 1 min nach dem vollständigen Verschwinden der TOF-Antwort intubiert werden. Alternativ kann der DBS- oder PTC-Modus angewendet werden.Ueda N: Determining the optimal time for endotracheal intubation; Eur J Anaesth 13: 130-135
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Intraoperative Anwendung
• Die Nachrelaxation nach klinischen Zeichen oder festen Zeitintervallen führt zu Fehldosierungen und einem Wirkungsüberhang am OP-Ende.
• Lediglich durch neuromuskuläres Monitoring können Repetitionsdosen dem individuellen Bedarf des Patienten angepasst werden.
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Intraoperative Anwendung
• Eine TOF-Erholung auf 25% zeigt das Ende der chirurgischen Relaxation an.
• Ausnahme:
Bei Eingriffen im Oberbauch können Zwerchfellreaktionen die OP-Bedingungen nachhaltig beeinträchtigen und sollten zuverlässig vermieden werden.
Hierzu sind besonders tiefe neuromuskuläre Blockaden notwendig.
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Konsequenzen neuromuskulärer Restblockaden
• Atemmuskulatur:– Apnoe, Tachypnoe, red. AZV– Erst ab einer TOF-Ratio von 0,8 kann mit
einer Erholung der forcierten Vitalkapazität gerechnet werden.
– Selbst bei 0,8 persistiert die Dysfunktion des oberen Atemwegs ( Atemgasflussminderung, Schluckstörungen, Verminderung der Volumina der oberen AW).
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Konsequenzen neuromuskulärer Restblockaden
• Atemregulation:– Durch Restblockaden wird die Hypoxie-
bedingte Steigerung der Atmung deutlich abgeschwächt bzw. sogar ganz aufgehoben.
– Chemorezeptoren des Glomus caroticum reagieren sensibel auf Relaxanzien.
– Erst ab 0,9 werden die Ausgangswerte wieder erreicht.
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Konsequenzen neuromuskulärer Restblockaden
• Pharyngeale Funktion:– Schluckstörungen, Aspiration– Bei einer TOF-Ratio von 0,7 besteht eine
Beeinträchtigung der Koordination der pharyngealen Muskulatur, ein verminderter Ruhetonus des Ösophagusspinkters sowie Schluckstörungen
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Klinische Konsequenzen neuromuskulärer Restblockaden
• Die unvollständige neuromuskuläre Erholung ist in der unmittelbar postoperativen Phase ein wesentlicher Faktor Anästhesie-bedingter Morbidität und Mortalität.
• Das Unterlassen der Antagonisierung ist ein unabhängiger Risikofaktor für Anästhesie-bedingte Morbidität oder Mortalität innerhalb der ersten 24h.Arbous MS: Impact on anesthesia management characteristics on severe morbidity and mortality. Anaesthesist 55: 7-16
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TOF-Watch
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Kurzanleitung
1. Elektroden im Verlauf des N. ulnaris anbringen und das Piezo-Element am Daumen befestigen
2. Anästhesieeinleitung ohne Relaxanz
3. Kalibrationstaste drücken
4. TOF-Taste drücken
5. Relaxierung
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Anästhesiestandard
• Narkoseausleitung:Die Extubation wird erst nach einer TOF-Ratio >90% durchgeführt. Eine Antagonisierung wird individuell nach TOF-Ratio durchgeführt. Es wird mit 1mg Neostigmin (+ Atropin) antagonisiert. Wenn jedoch die TOF-Ratio <30% beträgt wird die Dosis auf 2mg Neostigmin (+Atropin) erhöht.
Nach jeder einzelnen Antagonisierung muss die TOF-Ratio gemessen werden.
Wenn die Durchführung der Relaxometrie nicht möglich ist wird der Patient nach Körpergewicht antagonisiert.
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Vielen Dank