Post on 14-Jun-2020
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Integrierte kommunale Klimaanpassung in regionalen Netzwerken in NRW
Dipl. Umweltwiss. Stephanie Lübke, M.A. Technische Universität Dortmund – Sozialforschungsstelle ZWE
Dipl.-Ing. Jens U. Hasse, M.A. Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft
an der RWTH Aachen (FiW) e.V.
NRW-Klimakongress NRW – Forum Klimaanpassung in Kommunen 16. November 2016, Wuppertal
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1. Regionale Klimafolgenanpassung in NRW: - was ist das? - welche Vorteile bietet diese für Kommunen und NRW?
2. Ergebnisse der Pilotprojekte zum ‚Breitenwirksamen Transfer (Roll-out) Regionale Klimafolgenanpassung in NRW‘
3. Konzeption und wesentliche Elemente des Projekts „Roll-out innovativer Klimaanpassungsprozesse in regionalen Netzwerken in NRW ( LiRCA)“
Agenda
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Regionale Klimafolgenanpassung in NRW
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Was ist regionale Klimafolgenanpassung?
regionsübergreifend/ inter-kommunal
Sektoren, Themen und Disziplinen übergreifend
Ebenen übergreifend
Institutionen und Zuständigkeiten übergreifend
Akteursgruppen übergreifend
dynaklim – ‚Pilotprojekt‘ für regionale Klimaanpassung in NRW
Gleiche Herausforderungen gemeinsam bearbeiten
Zur regionalen Entwicklung und Daseinsvorsorge beitragen
Themen, Institutionen und Menschen integrieren
Wissen teilen + verbreiten, voneinander lernen
Schnittstellen zu anderen Themen und Strategien systematisch besetzen und bearbeiten
Synergien schaffen – inhaltlich und finanziell
Klimavorsorge möglichst kosteneffizient durchführen
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Welche Vorteile hat regionale Klimafolgenanpassung?
dynaklim – Erster regionaler Klimaanpassungsprozess in NRW
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dynaklim – Regionales Netzwerk mit über 60 Partnern
Ergebnisse des Roadmap-Prozesses
Lebensmittel-industrie, Ernährung
Energie- und Entsorgungs-
wirtschaft
Verkehr, Mobilität,
Logistik
Menschliche Gesundheit, Umweltmedizin
Tourismus, Naherholung,
Freizeitwirtsch.
Finanz- und Versicherungs-
wirtschaft
Land- und Forstwirtschaft, Bodenschutz
Bauen, Immobilien
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Industrie und
Gewerbe
Gefahren-abwehr,
Umweltschutz
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Biologische Vielfalt,
Naturschutz
Klimafokussierte Wirtschafts-entwicklung
„Konkurrierende Wassernutzung“
„Sichere Wasser-versorgung“
Stadtklima/Lebensqualität
„Wassersensible Stadtentwicklung“
Hitzeangepasste Stadtstrukturen
Ergebnisse des Roadmap-Prozesses
www.dynaklim.de
5 integrierte Themenfelder
46 Maßnahmenbündel
151 Einzelmaßnahmen
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Regionalplan Ruhr
Ausschnitt Regionalplan. Quelle: Bezirksregierung Arnsberg
Klimaschutz-
plan NRW
Nachhaltige
Metropole Ruhr
Klima-Kompetenzen
Wissen und Erfahrungen
Kooperation & Vertrauen
Energiewende Ruhr
KlimaExpo.NRW
Kommunale Strategie- prozesse
Aktionspläne der Netzwerkpartner
zur Umsetzung
Ergebnisse des Roadmap-Prozesses
Das Wissen zur integrierten Klimavorsorge ist da…
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Transfer des Wissens und der Erfahrungen für integrierte Klima- vorsorge in NRW ‚in die Fläche‘:
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o Klimaschutzplan NRW!
o Synergien!
o Übertragbar?
o Verfahren?
o Standards?
Wie kommt das Wissen zu den Akteuren? Wie umsetzen?
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Breitenwirksamer Transfer einer regionalen Klimaanpassung in NRW
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Erfahrungen mit Klimaanpassung und der Methode des
Roadmappings in der Emscher-Lippe-Region
auf die Erfordernisse einer Region ausgerichtete
Strategien und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen
des Klimawandels entwickeln
Weiterentwicklung des im Ruhrgebiet erprobten
‚Roadmapping Regionale Klimaanpassung‘ für eher
ländlich geprägte Regionen in NRW
Auswahl von Siegen-Wittgenstein als Pilotgebiet
Überblick zum Projekt
Bildnachweis: dynaklim Roadmap- Broschüre 2020, S. 4. shutterstock.de
Auswirkungen des Klimawandels in Siegen‐Wittgenstein
Wo? Kreis Siegen‐Wittgenstein mit elf kreisangehörigen Städten und Gemeinden
Warum? Durch den Klimawandel
−mehr und weniger Wasser
−mehr Stürme
Überflutungen, gefährdete Infrastruktur, Waldschäden
Quelle: Bezirksregierung Arnsberg
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Quelle: Jens Schneider, FiW
Starke soziale Infrastruktur: Kernteam
Offenheit für klimawandel‐relevante Themen vorhanden
Pilot‐Roadmap „Starkniederschläge in Siedlungsgebieten“ in 2014
Zusätzlich Sammlung von Aktivitäten in Handlungsfeldern
„Wirtschaft“ und „Wald“
Vorarbeiten einer Pilot‐Roadmap „Verkehrswege und
‐infrastruktur unter der Herausforderung des Klimawandels“
in 2016
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Roadmapping in Siegen‐Wittgenstein
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Standardverfahren Regionale Klimaanpassung
Roadmapping liefert…
ein Handlungsprogramm für Aktivitäten unter
der Herausforderung der Klimawandelfolgen
kommunizierbare Ergebnisse (kompakte Darstellung)
eine Grundlage für eine regelmäßige Überprüfung
(Annahmen noch richtig? Maßnahmen noch richtig?)
ein auf andere Trends und Themenfelder
übertragbares Verfahren.
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Wozu Roadmapping?
Roadmap Modul Siedlungsentwässerung und Gewässer
Roadmap Modul für Anpassung der Siedlungsentwässerung/Gewässer Siegen-W.
Oberflächengewässer
Agenda/Maßnahmen • Informationsplattform (Zusammentragen aller nötigen
Informationen in GIS, um bessere Entscheidungsgrundlage zu haben)
• Information der Bürger • Bauliche Maßnahmen (Retentionsflächen, Verwallungen etc.)
KLIMA.KAPs
• Austausch und Aushandlung mit Nachbar-Kommunen, Anwohnern, Bezirksregierung
• Förderungen nutzen
• Huckepack zu gesetzlichen Vorgaben nutzen (Bedingungs-kopplung bei Bauanträgen)
• Bessere Zusammenarbeit der Abteilungen (Kommune, Bez.reg.)
Strategien _______________________________________________________________
das Aktionsfeld - Bäche der Region, die über Ufer
treten - Bürger/Anwohner - Politik – Gemeinden - WRRL vs. Hochwasserschutz
das Klimawandel-Szenario • Starkregen -> lokale Überlastungen +
Überflutungsrisiko, punktuelle Schäden, hohe Grundwasserstände
die Klimaanpassungspfade • Pfad Bauliche Maßnahmen • Pfad Kommunikative Maßnahmen
Fortschrittsreport: Bürger nehmen HW-Förderung an, Akzeptanz bei Bürgern und anderen Abteilungen ist vorhanden, Handlungsspielräume der Abteilungen werden genutzt
Pilotprojekte • Würgendorf und Wahlbach
(OT von Burbach)
Wasserwirtschaft Wald Wirtschaft 19
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Was ist das Ergebnis? Übersicht Maßnahmenprofile
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Standards und Anforderungen
Handlungs- und Themenfelder
regionsübergreifend alle Handlungsfelder gemäß Klimaschutzplan NRW
alle regionsspezifisch relevanten Themenfelder
Auswahl relevanter Handlungsfelder im Zuge von vorlaufenden Regions- und Akteursanalysen sinnvoll
Mindestlaufzeit von 1,5 Jahren eines regionalen Klimaanpassungsprozesses
erstes Treffen einer ‚Kerngruppe‘ bis zur Fertigstellung und Veröffentlichung der regionalen Roadmap „Integrierte Klimaanpassung“ (Strategie- und Maßnahmenkatalog)
Nachvollziehbare Definition und Begründung der ‚Region
Flexibler Regionsbegriff
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Handlungsfelder gemäß Klimaschutzplan NRW
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Standards und Anforderungen
Handlungs- und Themenfelder
regionsübergreifend alle Handlungsfelder gemäß Klimaschutzplan NRW
alle regionsspezifisch relevanten Themenfelder
Auswahl relevanter Handlungsfelder im Zuge von vorlaufenden Regions- und Akteursanalysen sinnvoll
Mindestlaufzeit von 1,5 Jahren eines regionalen Klimaanpassungsprozesses
erstes Treffen einer ‚Kerngruppe‘ bis zur Fertigstellung und Veröffentlichung der regionalen Roadmap „Integrierte Klimaanpassung“ (Strategie- und Maßnahmenkatalog)
Nachvollziehbare Definition und Begründung der ‚Region
Flexibler Regionsbegriff
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Standards und Anforderungen
Handlungs- und Themenfelder
regionsübergreifend alle Handlungsfelder gemäß Klimaschutzplan NRW
alle regionsspezifisch relevanten Themenfelder
Auswahl relevanter Handlungsfelder im Zuge von vorlaufenden Regions- und Akteursanalysen sinnvoll
Mindestlaufzeit von 1,5 Jahren eines regionalen Klimaanpassungsprozesses
erstes Treffen einer ‚Kerngruppe‘ bis zur Fertigstellung und Veröffentlichung der regionalen Roadmap „Integrierte Klimaanpassung“ (Strategie- und Maßnahmenkatalog)
Nachvollziehbare Definition und Begründung der ‚Region‘
Flexibler Regionsbegriff
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Land Nordrhein-Westfalen
Einordnung der „Regionalen Klimaanpassung“ in NRW
Naturräume / Klimazonen
Kreise + kreisfreie Städte
Sozio-ökonomische Räume (Einzugsgebiete Arbeit, Einkauf u.ä.)
Kreisangehörige Städte + Gemeinden
Regierungsbezirke (5)
Planungs- /REK-Regionen (12)
Wirtschaftsregionen (branchen- und unternehmensbezogen)
Wasserwirtschaftliche Regionen (Flusseinzugsgebiete, EZG TW-Versorgung)
Regionale Klimafolgenanpassung/Klimavorsorge in NRW
Natur- und Nationalparks
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Folgende Bedingungen für eine „Region“ sollten positiv erfüllt sein:
Gruppe/Kooperation benachbarter Institutionen (z. B. Kommunen),
oberhalb der kommunalen Ebene, aber unterhalb der Ebene der
Regierungsbezirke und Planungsregionen
Institutionen liegen im gleichen Naturraum, es sind recht ähnliche
Klimafolgen und Betroffenheiten zu erwarten
Kooperierende Institutionen haben meist gleiche Aufgaben und
Zuständigkeiten und entsprechende gemeinsame Interessen
Es liegen auch geografische, wirtschaftliche, sozio-kulturelle, politische,
ggf. auch historische Gemeinsamkeiten der Akteure vor
Es existieren ein Mindestmaß an Zusammengehörigkeitsgefühl sowie
positive Kooperationserfahrungen in der Region
Begriff der „Region“ flexibel handhaben
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Konzeption und wesentliche Elemente des EU-LIFE-Projekts
„Roll-out innovativer Klimaanpassungsprozesse in regionalen Netzwerken in NRW (LiRCA)“
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Zielsetzungen des LiRCA-Projekts
Daten und Wissensbasis sowie, Zugang zu Daten und Wissen verbessern
Kommunale Klimavorsorge und Klimaresilienz in NRW
verbessern
Klimavorsorge und Klimaresilienz als Querschnittsthema in den Bereichen
Stadtplanung, Gebäude und Infrastruktur sowie Management von Ressourcen
(Wasser, Wald, Boden) in NRW verankern (‘Mainstreaming’)
Integrierte Klimavorsorge in kommunale und regionale Planungs- und Umsetzungsprozesse integrieren
Wissen und Bewusstsein über Klimavorsorge und –resilienz
in NRW verbessern
Breitenwirksamen Transfer innovativer regionaler Klimaanpassung in ganz
NRW verstetigen
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Gesamtansatz des LiRCA-Projekts
1. Regionsübergreifende integrierte Klimaanpassungsprozesse in bis zu zehn Regionen in NRW
2. Wesentliche Beiträge zur Stärkung von Klimaresilienz und -anpassung in den beteiligten Regionen leisten (entsprechend Klimaschutzplan NRW)
3. Transferkonzept zu einem vollständigen Förderprogramm des Landes NRW entwickeln, operationalisieren und erproben
4. Ein Weiterbildungsformat für externe Berater zur Begleitung regionaler Klimaanpassungsprozesse erarbeiten und pilothaft durchführen
5. Neue Kommunikations- und Beratungsformate entwickeln und einsetzen
6. Informations- und Wissenstransferveranstaltungen für weitere Regionen in NRW sowie Community-Building durchführen
Regionale Klimaanpassungsprozesse für bis zu 10 Regionen in NRW
Pilotprojekt
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Pilotprojekt
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Pilotprojekt
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Vorreiter- region 2
Vorreiter- region 3
Vorreiter- region 4
Vorreiter- region 1
Ausschreibungs- und Auswahlprozess für bis zu 6 Follower-Regionen
Nachfolger- Region 1
Nachfolger- Region 2
Nachfolger- Region 5
Nachfolger- Region 3
Nachfolger- Region 6
Nachfolger- Region 4
Elemente und Phasen der regionalen Prozesse in LiRCA
Pilotprojekte
Maßnahmen-umsetzung
Wissenstransfer in ganze Region
Verletzlichkeits-analysen
Prozess-vorbereitung:
Analyse von Daten und Wissenslücken, regions-spezifische Klima- und sozio-ökon. Szenarien, Regional- und Akteurs-analyse, lokale Hotspots,
Ansprechpartner der Region (‚Kümmerer‘), Mobilisierung Schlüssel-akteure, Planung aller Prozesstermine, Start Community-building
5 – 6 Monate 3 Monate ca. 16 Monate Regionale Schluss-
veranstaltung
Moderation und Begleitung des Prozesses
Netzwerkaufbau, Community-building
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LIFE-Projekt: Nutzen & Produkte für die Regionen
Aktueller Stand zu Klimawissen und regionalen Klimaprojektionen
Spezifische Klima- und sozio-ökonomische Szenarien für jede Region (nahe und ferne Zukunft)
Vulnerabilitätsanalyse (Risikobasierter Ansatz), inkl. Lokalisierung von Hotspots bis auf Stadt-/Ortsteilebene bzw. Quartier
Identifizierung und Analyse relevanter Handlungs- bzw. Themenfelder
Erarbeitung einer Klimavorsorge-Strategie und Handlungsprogramms (gemeinsame Ziele, Handlungsoptionen, Anpassungspfade, Prioritäten, geeigneten Maßnahmen & Zuständigkeiten)
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LIFE-Projekt: Nutzen & Produkte für die Regionen
Zusammenstellung aller Ergebnisse in einer Roadmap als dynamisches Strategie-, Planungs- und jeder Region
Interkommunale, regionsübergreifende Abstimmung aller wesentlichen Akteure/Akteursgruppen über die einzelne Kommune hinaus
Alle relevanten Akteure in der Region sowie überregionale Player (Land, Bezirk, TÖBs usw.) werden in einen transparenten Prozess eingebunden
Finales Ergebnis: „Roadmap Regionale Klimafolgenanpassung“ als überprüfbare und anpassungsfähige (dynamische) Planungs-, Entwicklungs- und Umsetzungsinstrument für jede Region
Ihre Ansprechpartner
Forschungsinstitut für Wasser- und Abfall- wirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V. Jens U. Hasse Kackertstr. 15-17 · 52056 Aachen Tel.: 0241/80-26821 hasse@fiw.rwth-aachen.de www.fiw.rwth-aachen.de Michaela Stecking Kackertstr. 15-17 · 52056 Aachen Tel.: 0241/80-26606 stecking@fiw.rwth-aachen.de www.fiw.rwth-aachen.de
TU Dortmund Sozialforschungsstelle Jürgen Schultze Evinger Platz 17 · 44339 Dortmund Tel.: 0231/8596-245 schultze@sfs-dortmund.de www.sfs-dortmund.de Stephanie Lübke Evinger Platz 17 · 44339 Dortmund Tel.: 0231/8596-212 luebke@sfs-dortmund.de www.sfs-dortmund.de
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