Klinisches Risikomanagement - klinikum-tut.de · Risiko-Management im Gesundheitswesen umfasst die...

Post on 12-Aug-2019

214 views 0 download

Transcript of Klinisches Risikomanagement - klinikum-tut.de · Risiko-Management im Gesundheitswesen umfasst die...

Klinisches Risikomanagement

Klaus Kugel Qualitätsmanager

Klinischer Risikomanager Auditor

Klinisches Risikomanagement

Vorfälle, die unter Einhaltung einfacher Strategien nahezu gänzlich

vermeidbar wären, wie z.B.:

Seitenverwechslungen

Überdosierung von Medikamenten

verwechselte Blutkonserven

Patientenverwechslungen

… und sie passieren doch!

Begriffe: Never events

Reaktion des Gesetzgebers…..

Wer zwingt

uns dazu?

Uns ist noch

nie etwas

passiert!

Noch

mehr

Bürokratie

Wir sind nicht

betroffen

Bundesministerium für Gesundheit

G-BA SGB V

AQUA §137 SGB V

Beteiligte Institutionen

Gemeinsamer Bundesausschuss Beschluss vom 23.01.2014

•Verpflichtung zur Einführung von Maßnahmen zur Patientensicherheit

nach Identifikation und Analyse der Risiken, unter Einbindung der

Patientenperspektive

•Festlegung einer Risikostrategie, RM-Strukturen, Risikoanalyse, -

bewertung, -bewältigung, -überwachung, Schulungen, Fallanalysen u.

-besprechungen

•Interne RM-Kommunikation und Dokumentation

•Einführung eines Fehlermeldesystems (niederschwellig, einfach

zugänglich, freiwillig, anonym, sanktionsfrei)

•Zuschläge bei Beteiligung an einrichtungsübergreifenden

Fehlermeldesystemen

•Umsetzung Risikomanagement- u. Fehlermeldesysteme

Bestandteil der Qualitätsberichte.

•Patientenorientiertes Beschwerdemanagement SGB V § 137 – einrichtungsinternes QM – Aufbau von RM- und Fehlermeldesystemen, Auftrag

aus dem Patientenrechtegesetz 02/2013 an den G-BA

Qualitätsmanagement: Schafft Strukturen und Standards, legt

Verantwortlichkeiten fest, beschreibt Prozesse und

Schnittstellen und ermöglicht damit die verbindliche

Einigung auf die zu erreichende Qualitätsstandards

in Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität

Risikomanagement: Ist die prospektive Analyse möglicher zukünftiger

Probleme. Mögliche Entwicklungen oder Ereignisse

werden antizipiert und anhand ihrer

Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen

Schadenswirkung bewertet

Klinisches Risikomanagement

Risiko-Management im Gesundheitswesen

umfasst die Strukturen, Prozesse, Instrumente und

Aktivitäten, welche die Mitarbeitenden der Einrichtung

unterstützen, die medizinisch-pflegerisch-therapeutischen

Risiken bei der Patientenversorgung zu erkennen, zu

reduzieren und zu bewältigen.

Konzept:

Festlegung von

Risikokriterien

•für die Bewertung der Bedeutung

von Risiken für die Organisation

•Arten von möglichen Ursachen und

Auswirkungen

•Art und Weise, wie die

Eintrittswahrscheinlichkeit und die

Einschätzung der Risikohöhe erfolgt

Erstellung

Gefahrenliste und

Risikoadjustierung

Die „Gefahrenliste“ (man könnte auch von einer

Auflistung von „Zielen, Tätigkeiten und Anforderungen“

sprechen) ist ein wichtiges Hilfsmittel für die

Risikoidentifikation in einer Szenario-Analyse.

Nicht Gegenstand dieser Gefahrenliste „Klinisches

Risikomanagement“ sind alle geschäftsspezifischen

Risiken, die sich auf die strategischen und finanziellen

Gesichtspunkte eines Krankenhauses beziehen.

Schwarzwald-Baar Klinikum

Dokument

Gefahrenliste: Klinisches Risikomanagement

1 Gefahrengebiet: Patientenpfad

2 Gefahrengebiet: Patientenbehandlung

3 Gefahrengebiet: Technik Versorgung und Infrastruktur

4 Gefahrengebiet: Organisation, Verwaltung und Menschen

1 Gefahrengebiet: Patientenpfad

1.1 Zuweisung des Patienten 1.2 Aufnahme, Anamnese und Untersuchung 1.3 Diagnostische Maßnahmen 1.4 Stellung der Diagnose und Wahl der Therapie 1.5 Zuweisung zur Fachabteilung und Therapie 1.6 Information und Beteiligung des Patienten 1.7 Ärztliche und pflegerische Dokumentation 1.8 Durchführung der Behandlung, Pflege und Betreuung 1.9 Entlassung und Nachsorge

2 Gefahrengebiet: Patientenbehandlung

2.1 Durchführung von Behandlungen 2.2 Verwechslungen 2.3 Arzneimitteltherapie 2.4 Infektionen 2.5 Medizinisches Notfallmanagement 2.6 Labor 2.7 Radiologie, Radiotherapie

3 Gefahrengebiet: Technik Versorgung und Infrastruktur

3.1 Gebäude und Einrichtungen 3.2 Medizinprodukte 3.3 Stromversorgung und Kommunikation 3.4 IT-Politik und IT-Projekte 3.5 IT-Betrieb 3.6 Arbeitnehmer- und Umweltschutz 3.7 Betrieblicher Notfall- und Krisenmanagement

Schwarzwald-Baar Klinikum

Dokument

Gefahrenliste: Klinisches Risikomanagement

4 Gefahrengebiet: Organisation, Verwaltung und Menschen

4.1. Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzregelung 4.2 Qualifikationen und Fähigkeiten 4.3 Ressourcenplanung und -verwaltung 4.4 Ausbildung, Qualifikation und Teambildung 4.5 Betriebsklima und Verhalten

Konzept: Klinisches Risikomanagement

Risikobeurteilung umfasst

•Identifikation

•Analyse

•Bewertung

Konzept: Klinisches Risikomanagement

Risikobeurteilung umfasst

•Identifikation

Konzept: Klinisches Risikomanagement

Risikobewertung ist

Führungsaufgabe!

Klinisches Risikomanagement/Risikoadjustierung

Konzept: Klinisches Risikomanagement

Risikobewältigung

•Beurteilung der (derzeitigen)

Risikobewältigung

•Beschlussfassung über die

Tolerierbarkeit der Höhe des

Restrisikos

•Erarbeitung neuer Maßnahmen zur

Risikobewältigung, falls das

Restrisiko nicht tolerabel ist

•Beurteilung der Wirksamkeit dieser

Risikobewältigung

Klinisches Risikomanagement

Grundsätze Risikomanagement …

….ist Bestandteil aller Organisationsprozesse - keine

selbständige, losgelöste Tätigkeit, sondern integrierter

Bestandteil der Organisation

…ist vorbeugend, systematisch, strukturiert und

zeitgerecht

…ist Teil der Entscheidungsfindung

Klinisches Risikomanagement

Grundsätze Risikomanagement …

… ist transparent und grenzt nicht aus. Einbindung der

Mitarbeiter und der Entscheidungsträger auf allen Ebenen

der Organisation.

… erleichtert die kontinuierliche Verbesserung der

Organisation

…ist eine klare Führungsaufgabe!

2015/2016:

Aufbau und Angleichung an Norm (Zusammenhänge

erstellen/ Risikoidentifikation/ -analyse/ -bewertung/ -

bewältigung)

1. Bewertung der Risiken durch Führungskraft und

Risikomanager/-in / Qualitätsmanager/-in

2. Verbindliche Maßnahmenplanung und –umsetzung

durch Vorgabe GF

3. Risikoaudits / Berichtswesen

Klinisches Risikomanagement: Wie geht es weiter ?!

© 2015

Danke.

Mitglied im QuMiK-Verbund Das starke Netzwerk kommunaler Kliniken