KLIPP und KLAR Lernkonzept - Montag, 31. Mai 2010 | Nr. 122 … · 2017. 12. 14. ·...

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Montag, 31. Mai 2010 | Nr. 122 3LokalesBAD TÖLZ UND DER LANDKREIS.

REDAKTION

BAD TÖLZUND LANDKREIS

Andreas SteppanTel. (0 80 41) 76 79 23Dieter DorbyTel. (0 80 41) 76 79 38Christoph SchnitzerTel. (0 80 41) 76 79 35

Fax (0 80 41) 76 79 28lokales.toelz-kurier@merkur-online.de

AKTUELLESIN KÜRZE

BAD TÖLZFreundeskreisder EgerländerDer Egerländer Freundes-kreis kommt am kommen-den Mittwoch, 2. Juni, zurgeselligen Nachmittags-runde zusammen. Beginnist um 14.30 Uhr im Gast-hof Kolberbräu im Magda-lenenstüberl. tk

Mittwochstourauf den VeitsbergVon Landl-Riedenberg aufden Veitsberg wandert dieMittwochsgruppe der Al-penvereinssektion Tölzam 2. Juni. Gruppe I steigtrund vier Stunden auf biszum Gipfelkreuz, GruppeII geht nur rund drei Stun-den bis zur Riedenberg-alm. Im Anschluss treffensich die Gruppen zur ge-meinsamen Einkehr inRiedenberg. Treffpunktzur Busabfahrt ist um 7Uhr der Tölzer Bahnhof.Der Teilnahmepreis be-trägt elf Euro. jst

BOULEVARD LOKAL .............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Rund ums Festival260 Akteure, acht Themenge-biete und zehntausende erwar-tete Besucher: Das sind nur we-nige Eckdaten des Lernfestes,das am Samstag, 12. Juni, von9 bis 18 Uhr rund um das Klos-ter Benediktbeuern ansteht.Zum siebten Mal organisiert dieLernende Region Tölzer Landdas Spektakel. 20 Monate Vor-bereitung liegen hinter den Or-ganisatoren. Heuer wurden mit„Natur und Technik“ sowie„Bionik“ zwei neue Schwer-punkte gesetzt. Unter demMotto „Erlebt. Erlernt. Erin-nert“ sollen Groß und Klein ler-nen, mitmachen, ausprobieren– und Spaß haben. Alle Infoszum Lernfest gibt es im Internet:www.lernfest2010.de. stb

Aschenbrenner am Stand be-sprechen – oder auf der Lern-festbühne. Dort tritt dieKochlerin um 16.30 Uhr auf:„Trauen Sie sich zu fragen.Davon profitieren meist auchviele andere.“

Sie weiß ja, wie es läuft:Schon in den Vorjahren warsie beim Lernfest dabei: „Esist vielseitig – und tut demKörper gut.“ Große Hoffnun-gen setzt die Buchautorin inden Wettergott: „Das mit derSonne muss schon passen.Da hängt ja alles dran.“ Undwenn nicht? „Dann gibt esnoch was Warmes zum An-ziehen.“ Und diverse Kräuter,die sie in ihrem Kaltwetterteezusammengemischt hat. stb

Zudem gibt es noch den in-formativen Teil der Meile.Und wer wüsste besser überKräuter und Grünlinge Be-scheid als die Kochler Exper-tin Eva Aschenbrenner. Diehat Tipps gegen jedes Zipper-lein parat. Besonders gefragtwird wohl die Heuschnupfen-Abwehr sein. „Ganz einfach,da nimmt man Honig. Denguten, aus der Region“, sagtdie Kräuter-Fachfrau. Ein-fach zwei bis drei Esslöffeltäglich langsam im Mund zer-gehen lassen. „Und man hatRuhe.“

Doch auch gegen andereKrankheiten sei ein Kraut ge-wachsen. Wer Probleme hat,kann diese direkt bei Eva

Bad Tölz-Wolfratshausen –Es ist wieder soweit: AmSamstag, 12. Juni, geht imKloster Benediktbeuern dassiebte Lernfest über die Büh-ne. In einer Serie stellt derTölzer Kurier die Programm-Höhepunkte vor.

„Biologisch. Regional.Fair“: Dieser Themenblockpasst ganz hervorragend indie Kräuterregion Loisachtal.Und auf der Lernfest-Biomei-le findet sich so einiges. EtwaSchmankerl für jedermann –handgemachte Marmeladen,die Renner Feinkost aus Sau-erlach am Stand herstellt.Oder die Ziegen-Spezialitä-ten vom Bioland Hof Frey ausAntdorf.

Sprechstunde bei der Kräuter-FachfrauLERNFEST 2010 ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Für alles ist ein Kraut gewachsen: Kräuter-Expertin EvaAschenbrenner gibt Tipps und Ratschläge. FOTO: ARP/A

ZUCHTVIEH

Silberstreif dankMilchpreise

Bad Tölz/Miesbach –Flotte Gebote und ein et-was verhaltener Auftriebsorgten am Mittwoch beimGroßviehmarkt in derMiebacher Oberlandhallefür einen zügigen Verlauf.Wie der Zuchtverbandmeldet, wurden alle 83Zuchtrinder zu guten Prei-sen verkauft.Bei den 25 Jungstieren leg-ten die Käufer durch-schnittlich 1906 Euro fürdie Bummerl an. DieSpanne reichte von 1300bis 5400 Euro. Die vierPrüfstiere verteilten sichauf die Besamungsstatio-nen Neustadt/Aisch, Bay-ern-Genetik, CRV Meggleund Bauer. Sie hatten inMandela, Hades, Idiomund Ruakana ihre Väter.Für die Natursprungstierewurden zwischen 1300und 1850 Euro gezahlt.Leicht ansteigende Milch-preise, 27,2 KilogrammDurchschnittsgemelk bei2,2 Kilogramm Milchflusspro Minute und gute Eutersowie Fundamente ließendie Züchter der Jungküheauf gute Preise hoffen.1588 Euro Durchschnitts-preis überraschten danndoch alle Beteiligten. Zwi-schen 1120 und 2050 Eurowurde gezahlt. 34 Tieregingen nach Belgien undHolland, 18 blieben imVerbandsgebiet, der Restim übrigen Bayern. Dernächste Großviehmarkt istam Mittwoch, 23. Juni.Für die 1. Ober- und Nie-derbayerische Fleckvieh-schau am Freitag, 9. Juli, inMühldorf werden nochAusstellungstiere gesucht.Sie sollen ein oder zweiKälber oder mindestens40 000 Kilogramm Milch-Lebensleistung und Stier-mutterqualität haben.Beim Zuchtverband soll-ten die Tiere spätestens bis2. Juni gemeldet werden.Die Vorausauswahl ist fürDienstag, 8. Juni, um 19.30Uhr in der Oberlandhallegeplant. tk

VON CHRISTOPH SCHNITZER

Bad Tölz – Kinder tun sichheutzutage deutlich schwerermit dem Lernen, weil ihnenmanuelle und visuelle Grund-fähigkeiten fehlen. Das sagtdie Wiener Pädagogin BrigitteHaberda und hat das „Klipp-und-klar-Lernkonzept“ ent-wickelt. Nach ihm lassen sichderzeit die Mitarbeiter derTölzer Kindertagesstätte Hei-lige Familie zum Vorschul-trainer ausbilden und sindüberzeugt, dass die Kinderdamit deutlich besser und ef-fektiver auf die Grundschulevorbereitet werden. Das Pro-jekt gibt es derzeit nur in Ber-lin, Oldenburg, Aachen – undeben Bad Tölz. Die Ausbil-dung dauert ein Jahr. Kita-Leiterin Monika Rinshoferberichtet über ihre Erfahrun-gen.

-Spielkonsolen, Kinder-

computer, elektronischesSpielzeug: Heutige Kinder-garten-Kinder sind doch ei-gentlich schon deutlichweiter als vor 30 Jahren,oder?

Sie sind in technischer Hin-sicht deutlich weiter. Aber inlebenspraktischen Dingen ei-gentlich nicht. Früher habenKinder im Haushalt zum Bei-spiel das Geschirr gespült, ab-getrocknet, oder sie habenper Hand Kaffee gemahlen.Das alles machen jetzt Ma-schinen. Aber das sindGrundbewegungen, die Kin-der brauchen. Zum Beispielfür das Schreiben.

-Was machen Lerntrai-

ner, um diese manuellenund visuellen Fähigkeitender Kinder wieder zu ver-bessern?

Über Bewegungsspiele undÜbungen werden die fehlen-den Teilleistungen – so nenntman das – wieder aktiviert.Wenn diese Fähigkeiten wie-der vorhanden sind, geht manan die Feinmotorik und in dieSchreibebene.

-Haben Sie schon prak-

tische Erfahrungen? Ist einErfolg feststellbar?

Gar nicht so einfach ist das Nachgehen des am Boden aufgezeichneten Achters. FOTOS: CS

In Aachen gibt es schon einenKlipp-und-klar-Kindergar-ten. Wir arbeiten erst seit Sep-tember 2009 mit den Übun-gen. Aber von den Kindern,bei denen wir im Septemberdachten, es wird für dieSchuleinschreibung schwie-rig, haben es alle im April ge-schafft. Wir haben heuer auchunsere Vorschulkinder erst-mals nach dem Schulfähig-keitstest von Brigitte Haberdagetestet. Da geht es zum Bei-spiel darum, geometrischeFormen nachzuzeichnen, wo-für eine ausgeprägte Hand-und Augenkoordination er-forderlich ist. Unser Ergebnisstimmte im Prinzip übereinmit dem, was die Schule dannbei der Einschreibung festge-stellt hat. Kindergärten sind jaschon grundschulvorberei-tend und arbeiten nach päda-gogischen Prinzipien.

-Wie wird die Klipp-

und-klar-Methode inte-griert?

Es werden die grobmotori-schen und dann die feinmoto-rischen Fähigkeiten als Vo-raussetzungen fürs Lernen ge-schult. Das ergänzt sich gut.

-Wie kamen Sie auf die

Haberda-Methode?Ich habe selbst vor etwa sechsJahren die große Ausbildungbei Brigitte Haberda gemacht.Kernaussage war schon da-mals, dass man weiter untenansetzen muss, damit Lern-probleme gar nicht erst ent-stehen. Im Jahr 2009 habe ichmitbekommen, dass man sichin Aachen zum Vorschultrai-ner ausbilden lassen kann.Ich habe das dem Kita-Teamvorgestellt – die Resonanzwar positiv. Da haben wir unsFrau Haberda gewandt.

dung. Das liegt am Pilotpro-jekt-Kindergarten Aachen. InÖsterreich ist die Lerntrainer-Ausbildung von der Wirt-schaftskammer anerkannt.

-Können sich auch inte-

ressierte Eltern fortbilden?Lohnt sich das auch nochfür Grundschüler – oder istes da schon zu spät?

Das lohnt sich auf jeden Fall.Das Einsteigermodul „Wielernen möglich ist“ ist für jedeAltersstufe interessant.

-Wann und wo kann

man das Grundmodul er-lernen?

Ab Oktober 2010 wieder beiuns in Bad Tölz in der KitaHeilige Familie.

stein nach Tölz kommen. ImFebruar war Brigitte Haberdada und hat festgestellt, dassbei uns „Klipp und klar“ be-reits gelebt wird. Wir sind aufdem besten Weg, Deutsch-lands zweiter Klipp-und-klar-Kindergarten zu werden.

-Interessieren sich die

anderen Tölzer Kitas fürdas Modell?

Unsere Trägerkitas schon,den anderen konnten wir dasModell noch nicht vorstellen,da wir nicht so oft Kontaktuntereinander haben.

-Ist die Ausbildung

staatlich anerkannt?In Nordrhein-Westfalen istsie schon Teil der Ausbil-

-Wie lange dauert die

Ausbildung?Es sind sieben Module, ver-teilt auf eineinviertel Jahre.Im Dezember 2010 hat dererste Durchgang Prüfung.Dann sind wir Vorschultrai-ner.

-Wer bezahlt die Aus-

bildung?Das zahlen die Teilnehmerselbst. Das Personal erhältvom Träger einen Zuschuss.

-Wie viele Erzieher be-

teiligen sich?14 Teilnehmer, davon achtErzieher der Einrichtung so-wie sechs Lehrer und Erzie-her, die bis aus Freiburg,Magdeburg und Liechten-

Monika RinshoferLeiterin der

Kita Heilige Familie

Klipp-und-klar-Übungen –Die Denkmütze: Die Rän-der der Ohren mit Dau-men und Zeigefingernsanft von innen nach au-ßen ziehen. Am oberenRand des Ohres begin-nen, bis zum Ohrläpp-chen. Dauer: Siebenmal.

Der Elefant: Die Beineschulterbreit stellen. Ohrliegt an der Schulter. Mitausgestrecktem ArmAchterschleifen in dieLuft zeichnen. Schleifestets von der Mitte nachoben links beginnen.Zehnmal.

Die liegende Acht: Schul-terbreit stehen, Armestrecken, Hände zusam-men, in Augenhöhe vonder Mitte nach linksoben beginnend Achter-schleifen ziehen. Dabeimit den Augen die Dau-men verfolgen. Zehnmal.

„Den Kindern fehlen Grundbewegungen“Lernen leichter gemacht: Kita-Leiterin Monika Rinshofer erklärt das „Klipp-und-klar“-Pilotprojekt in Bad Tölz

Eine Hochzeit ganz im Sinnder Tradition hat AndreasBinder am Samstag gefeiert,als er seiner Monika im Bei-sein ihrer Kinder Laura (15)und Vincent (11) das Ja-Wortgegeben hat. Der Leiter desTölzer Stadtmuseums undseine Braut hatten sich näm-lich für eine Bauernhochzeitentschieden – und da gab esfür die über 200 Gäste, dieHochzeitslader AndreasBaumgartner aus Lenggriesdurch den Tag führte, einigeszu erleben.

Schon die Musik war pro-minent besetzt. Nach derstandesamtlichen Trauung imHistorischen Sitzungssaal des

Nach der kirchlichen Trau-ung lenkte Horst Danner dieHochzeitskutsche, in derauch Ehrmutter und Braut-kleidschneiderin Anna Bren-ninger nicht fehlen durfte,raus zum Kurhaus. Nach demMenü mit Hochzeitssuppesowie Rinderschmorbraten,Schweinefilet und Kräuter-pfannkuchen hatten die Gäs-te viel zu erzählen, ehe esnach dem Kaffee zum Weinins „Schlössl“ ging. Der tradi-tionsbewusste Museumsleiterist damit seinem eigenen Vor-satz treu geblieben, bäuerlichzu heiraten. Denn wie zu hö-ren war, ist sein Standpunkt:„So oder gar ned.“ ddy

Kutschfahrt ins Eheglück: Nach der standesamtlichen Trauung im Stadtmuseum fuhr AndreasBinder mit seiner Braut Monika sowie deren Sohn Vincent und Ehrmutter Anna Brenningerzur Franziskanerkirche. FOTO: MK

Stadtmuseums, die Standes-amtsleiter Wolfgang Stegervollzog, begleiteten der Spiel-mannszug und die Stadtka-pelle die Hochzeitsgesell-schaft hinunter zur Franzis-kanerkirche, wo StadtpfarrerRupert Frania im Anschlussden kirchlichen Segen gab.Mit dabei waren auch dieFahnenabordnungen der Töl-zer Vereine, denn der Bräuti-gam ist als Mitglied bei Edel-weiß-Trachtlern, Rauchclub,Hausknechten und Schützen-kompanie fest ins Vereinsle-ben integriert. Auch eine Ab-ordnung aus Dorf Tirol wardabei, denn dort hat Binderebenfalls Freunde.