Transcript of Kulturhaus Rain Kleindöttingen - HM Architekten
Kulturhaus Rain Kleindöttingen
Ein Ort für die Kultur Mit dem Kulturhaus Rain hat die Gemeinde
Böttstein ein neues Veranstaltungslokal erhalten.
KLEINDÖTTINGEN (chr) – Draussen stehen noch einige rotweisse
Absperrbalken herum. Im Innern ist das Kulturhaus Rain pünktlich
zur Eröffnungs- feier fertig geworden. Vor vollen Stuhlreihen, alle
260 Sitzplätze waren vergeben, konnte Gemein- deammann Patrick
Gosteli am Montagabend zur Eröffnungsfeier begrüssen. Im Rahmen der
9. Kul- turnetz-Veranstaltung war die Bevölkerung einge- laden, den
Neubau zu besichtigen, vom sanierten Untergeschoss mit WC-Anlagen,
Garderoben, Du- schen und Archivräumen über Küche und Behin-
derten-WC bis zum Prunkstück: Der grosse Saal ist vom Parkettboden
bis zur runden Decke vorwie- gend aus Holz gebaut.
Querflöte, Gesang und Piano Eine geballte Ladung Kultur gehörte zum
Abend. Das Duo SofTunes brachte das Publikum mit Hits
von Supertramp, Elton John, Tina Turner oder Paul Simon nicht nur
zum Mitklatschen, sondern auch zum mitsingen. «Man merkt, dass der
Frauen- und Män- nerchor Kleindöttingen hier ist», meinte Sänger
Marc Reinhard und hinter dem Keyboard witzelte Michael Sokoll: «Wer
braucht schon das Hallenstadion, wenn man im Kulturhaus Rain
auftreten kann.»
Mit ihren Pop-Songs in Englisch und Italienisch verzauberte die
junge Siglistorferin Deborah Maran- ghino die Zuhörer im Saal. Die
Liebhaber klassischer Musik kamen beim Auftritt von Julia Sutter an
der Querflöte auf ihre Kosten. Die Kleindöttingerin spiel- te –
begleitet von Pianist Markus Florian – unter an- derem Ausschnitte
aus der Oper Carmen. Zwischen den musikalischen Auftritten kamen
verschiedene Mitglieder der Begleitkommission zu Wort.
Fortsetzung auf Seite 12
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Gemeindeammann Patrick Gosteli (rechts) mit Gemeinderatskollegen
bei der Eröffnungsfeier.
Angeregt unterhalten sich die Gäste der Eröffnungsfeier im neuen
Saal.
Kulturhaus Rain Kleindöttingen
Infrastruktur verbessert Pius Sutter, Präsident der Schulpflege
erinnerte sich an den letzten Sommer, als er an der Schul-
schlussfeier in der alten Turnhalle bei 35 Grad ge- schwitzt hatte.
Er freue sich, dass mit dem neuen Kulturhaus die Infrastruktur auch
für die Schule verbessert worden sei. Statt im engen
Lehrerzim-
mer finde nun die Plenumssitzung der Lehrper- sonen hier
statt.
Heinz Vögeli, Präsident des Frauen- und Männer- chors, nutzte
seinen Auftritt, um einen Werbespot für das Singen zu platzieren.
«Schon am nächsten Donnerstag haben wir hier unsere erste Chorpro-
be», sagte er, «und im April unser erstes Konzert im neuen
Kulturhaus.» Er hoffe, dass hier viele kultu- relle Anlässe
stattfinden könnten und freue sich auf «viele schöne Erlebnisse in
diesem Hause».
Architekt Raphael Haefeli zeigte Bilder von Stadtbaurat Friedrich
Zollinger, dem Erfinder des nach ihm benannten Zollingerdaches,
dessen wa- benartige Holzkonstruktion an der Decke des gros- sen
Saales zu sehen ist. Auf einer Übersichtskarte waren die Standorte
der Firmen zu sehen, die beim Neubau mitgewirkt hatten. «Viele
konnten zu Fuss auf die Baustelle kommen. Nur einige wenige ka- men
von weiter her», erklärte er und übergab Ge- meindeammann Patrick
Gosteli ein Modell der Be- schriftung «Kulturhaus Rain», das die
Architekten für die Fassade gestiftet haben.
Gemeindeammann Patrick Gosteli erzählte, wie der neue Name
entstanden ist. Aus 40 Vorschlägen, die nach einem Aufruf im
Mitteilungsblatt «Con- nex» zusammengekommen waren, hatten Begleit-
kommission und Gemeinderat die Bezeichnung «Kulturhaus Rain»,
abgekürzt «KHR» ausgewählt.
Nach zwei Stunden Programm mit Musik und An- sprachen wurden die
Stühle aufgestapelt und Mitar- beitende der Gemeinde brachten den
Apéro herein. Bei einem guten Glas Wein, Chips und Sandwiches wurde
auf das neue Kulturhaus angestossen.
Die nächsten Anlässe im Kulturhaus folgen schon bald. So finden die
Gemeindeversammlung vom 13. November und der Neujahrsapéro vom 5.
Ja- nuar hier statt.
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Der effektvoll beleuchtete Eingang. Michael Sokoll und Marc
Reinhard bringen Stimmung ins Kulturhaus.
Blick vom Vorraum in den Saal.
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eingetroffen !
Was lange währt, wird endlich gut. Dies trifft auch beim Kulturhaus
Rain zu. Was am 16. Januar 2013 mit der ersten Sitzung noch
unter dem umständlichen Namen «Reaktivierung alte Turnhalle»
startete, durfte jetzt als «Kulturhaus Rain» der Bevölkerung
übergeben werden.
Mit dem Neubau wurde Raum geschaffen für Kunst, Kultur,
Veranstaltungen und Gemeindean- lässe. Auch sind sogenannte
«sanfte» sportliche Nut- zungen, an der Stelle, wo vormals eine
kleine Turn- halle stand, möglich. Von der Turnhalle aus dem Jah-
re 1950 blieb nur das Untergeschoss stehen. Für den neuen Bau
musste dazu das Untergeschoss teilwei- se umgebaut und statisch
ertüchtigt werden. Um die Lasten auf den alten Betonwänden
möglichst gering zu halten, wurde der Neubau aus Holz er- richtet.
In Anlehnung an eine traditionelle, freitra- gende
Dachkonstruktion, die sogenannte Zollinger- bauweise, bildet sich
über dem Saal ein Tragwerk in Rautenform aus. Das System wurde vom
Merse- burger Stadtbaurat Friedrich Zollinger Anfang des 20.
Jahrhunderts entwickelt.
Im neuen Kulturhaus bildet diese Bauweise einen charakteristischen
Raum mit guter Akustik. In An- lehnung an das Wappen schafft diese
Holzkonstruk- tion eine starke Verbundenheit zur Gemeinde Bött-
stein. Das Haus ist aussen in ein dunkles Holz- und Kupferkleid
gehüllt und empfängt die Besucher im Saal in naturbelassenem hellen
Holz. Ein skulptura- les Dach aus Sichtbeton markiert den
Zugang.
Bereits der Vorgängerbau war für die Beheizung ans Fernwärmenetz
angeschlossen. Dieses System wurde beibehalten. Aus statischen
Gründen muss- te ein neuer Boden aus Beton errichtet werden. Mit
den thermoaktiven Bauteilsystemen (TABS) liefert der neue Boden die
zur Wärmeerzeugung notwen- dige Grundlast. Da das Gebäude rasch auf
unter- schiedliche Nutzungen reagieren muss, wurde für die
Wärmeversorgung zusätzlich ein flexibles, wand- lungsfähiges System
eingebaut. Zusätzliche Wärme lässt sich so über die
bedarfsabhängige Lüftungsan- lage heranführen, welche die
Frischluftzufuhr und Anwärmung der Luft regelt. Dies wird über
soge- nannte CO2-Fühler gesteuert. Dabei wird zur Be- urteilung der
Raumluftqualität die CO2-Konzent- ration in der Raumluft als
Indikator herangezogen.
Der Neubau aus dem natürlichen Rohstoff Holz bietet mit seiner
hochdämmenden Gebäudehülle den künftigen Veranstaltungen einen, auf
verschie- denen Ebenen, nachhaltigen Raum mit geringem
Energieverbrauch.
Raphael Haefeli, Haefeli Architekten, Döttingen
Unter einem Dach